dass man sich besser kennen lernt, wenn man kein wahres Bild von der Person vor Augen trägt
Falsch. Dann verliebt man sich in das BILD, was man von demjenigen hat und nicht in die Person selbst. Wie hier schon gesagt wird, spielt beim Verlieben das Nonverbale eine riesengroße Rolle. Ohne dem wird es nicht gehen. Ohne dem verliebt man sich in eine Vorstellung, die man hat, aber niemals in die Person selbst.
Denn so können sich schnell Vorurteile breit machen und die Sinne vernebeln.
Vorurteile, wenn man einen Menschen sieht? Na hallo, was ist denn das für eine intolerante Meinung?
Sich nur in ein Bild zu verlieben, würde bedeuten, dass man nur nach Äußerlichkeiten urteilt. Wird aber beim Verlieben nicht ganz so funktionieren, da wir das "Objekt der Begierde" mit völlig anden Augen wahrnehmen, als es andere Menschen tun.
Auch im Chat nicht, weil man sich für das was man sagen will Zeit lassen kann. Man kann seine Antwort genau ausformulieren, sie ggf. nochmal löschen und anders schreiben.... das ist etwas vollkommen anderes, als ein spontanes Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
Und das ist der nächste Punkt. Wer Zeit zum Überlegen hat, wird sich immer in einem anderen - besseren - Licht darstellen. Ist nicht unbedingt verwerflich, aber einfacher.
Eben weil da auch viel der Wunsch nach Schnelligkeit dahintersteckt. Sich bestens präsentieren, den anderen schnell zu einer positiven Meinung bringen - und schwupps! schon ist das Märchen der ach so großen Internet-Liebe zusammen gebastelt. Funktioniert aber in den wenigsten Fällen...