Jugendliebe, Vergebung, Trauer

Merlin17

New member
07. Juni 2017
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Hallo,

Meine Geschichte:

Ich, männlich, 49 Jahre, habe nach 31 Jahren meine erste (große) Liebe wiedergetroffen.

Vorgeschichte:

1985/1986 ein Jahr zusammen, extrem intensiv, aber auch viele Tränen und Leid.

1 Woche zusammen, sie auf einer Party stark alkoholisiert fremdgebumst. Mir nichts erzählt, 4 Monate später auf einer

Klassenfahrt hat der Typ mir das unter die Nase gehalten. War nicht wirklich so prickelnd......

Ich habe erst Schluss gemacht und sie wirklich sehr schlecht behandelt, gedemütigt, eben weil ich so verletzt war.

Wir sind zusammengeblieben, es war sehr emotional, fast schon pathologisch, so waren wir aufeinander fixiert.

Ich habe diese Geschichte jedoch nie vergessen können und letztendlich haben wir uns getrennt, obwohl die Liebe

noch da war.

Nach 31 Jahren habe ich sie aufgesucht, um ihr zu sagen wie leid es mir tut, dass es damals so gelaufen ist. In meinem Alter macht man wohl den

ersten Kassensturz des Lebens und schaut, was man gerne klären möchte.

Es kam dann, wie ich es nicht erwartet habe, die LIebe ist wieder in alter Heftigkeit entflammt, so als wenn sie 31 Jahre nur darauf gewartet hätte.

Wir sind beide verheiratet (ich glücklich / sie unglücklich) und haben von Anfang an beide Partner miteinbezogen. Das waren viele schwere Gespräche.

Mir war immer klar, dass es mit meiner Jugendliebe keine Zweisamkeits-Beziehung mehr geben wird. Ich liebe sie, aber meine Frau eben auch. Und ja, so

was geht tatsächlich, Stichwort: Polyamorie.

Wir hatten viele schöne Stunden, auch Sex, und ich dachte ihr Mann wäre tatsächlich in alles eingeweiht, so wie eben meine Frau.

Das war ein Irrtum. So wie damals bei mir, hat sie nur wieder das erzählt, was sie glaubte ihm zumuten zu können, bzw. was ihr nicht schaden kann.

Sie hat mir dann klar gemacht, dass für sie jetzt nur noch eine Zweierbeziehung in Frage kommt und sie ihren Mann verlassen will. Das war aber nie

so geplant. Ich habe ihr gesagt, dass ich meine Frau nie verlassen werde, aber meine LIebe zu ihr anders gelebt werden kann.

Nachdem ich eingefordert habe, dass sie ihrem Mann alles erzählt (Stichwort: Wahrhaftigkeit) hat sie einen völligen Cut gemacht und lebt jetzt wieder

ihr altes Leben. Durchgeplant und durchgetaktet, ohne Liebe zu ihrem Mann, aber eben in Sicherheit.

Mir tut es bitter leid für sie, aber ich habe auch kein wirkliches Vertrauen mehr zu ihr. Ich sehe diese zarte, zerbrechliche Seele, aber ich sehe auch die andere

Seite an ihr. Dieses Taktieren und dieses sich distanzieren, einfrach Mauern um sich errichten.

Aber sie fehlt mir so sehr, aber leider kommt auch der Schmerz von damals wieder hoch.

Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass man eine Beziehung nach einem Betrug (und sei es im Suff ein kurzer Quickie) noch retten kann. Es wird nie wieder wie vorher sein,

dass ist nur eine Illusion.

Ich respektiere ihren Wunsch nach einem Cut, hoffe aber das sie eines Tages wieder zu mir kommt.

Ich verstehe nicht, warum ich die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen kann. Der Verstand hat hier keine Macht, leider.

 
Ich sehe diese zarte, zerbrechliche Seele, aber ich sehe auch die andere

Seite an ihr. Dieses Taktieren und dieses sich distanzieren, einfrach Mauern um sich errichten.


Kurz: sie will nun mal nicht mit Dir.

Mir tut es bitter leid für sie, aber ich habe auch kein wirkliches Vertrauen mehr zu ihr.


Was ja irrelevant ist, weil sie nunmal ohnehin nicht mit Dir will.

Dass sie untreu ist weisst Du bereits aus Eurer Vergangenheit.

Wie sie ihr Leben gestalten will ist alleine ihre Sache, nicht Deine.

Misch Dich da nicht weiter ein.

Der Verstand hat hier keine Macht, leider.


Doch, sehr wohl hat der Verstand Macht - und Du hast die Macht, Dich Deines Verstandes zu bedienen.

Du willst nur gerade nicht, weil Du Spiele spielen willst, weshalb Du sie nach 31 Jahren proaktiv kontaktiert hast.

Wie geht es eigentlich Deiner Frau damit, wenn Du eine andere Frau als Deine "Wahre Liebe" bezeichnest?

 
" Kurz: sie will nun mal nicht mit Dir. "

Text gelesen?

Sie will eine absolute Zweierbeziehung, die ich nicht geben kann. Wegen meiner Frau, aber auch weil mir das emotional

viel zu gefährlich wäre.

"Wie sie ihr Leben gestalten will ist alleine ihre Sache, nicht Deine.

Misch Dich da nicht weiter ein."

Dem ist wohl so. Jeder lebt sein Leben, ob wahrhaftig oder nicht muß jeder selbst entscheiden.

" Du willst nur gerade nicht, weil Du Spiele spielen willst, weshalb Du sie nach 31 Jahren proaktiv kontaktiert hast. "

Ja, ich habe sie kontaktiert. Aus moralisch-ethischen Gründen, um sie um Verzeihung zu bitten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger,

Was dann daraus wurde war weder beabsichtigt, noch vorhersehbar - leider.

Meine Frau wußte von Anfang Bescheid. Die Vergangenheit ist eben auch ein Teil von mir. Unsere Liebe ist gewachsen, reifer, hat sich im

Alltag bewährt. Das andere war meine Jugend, als man in das Leben aufbrach und emotional einfach noch sehr anfällig und labil war.

Manche Dinge prägen einen sehr und ich möchte einfach meinen Frieden damit machen - egal wie.

Das Letzte was ich machen möchte sind Spielchen. Ich versichere Dir, dazu bin ich doch zu alt und habe eine zu ernste Sichtweise auf das Leben.

 
" Kurz: sie will nun mal nicht mit Dir. "

Text gelesen?


Das habe ich definitiv.

Ich sehe keinen Grund, ruppig zu werden.

Das richtige Zitieren funktioniert übrigens, indem Du den Text markierst, dann wird dir angeboten, ein Zitat zu erstellen.

Meine Frau wußte von Anfang Bescheid.


Ja, das bezweifle ich auch nicht - es war aber nicht meine Frage. Meine Frage war, wie Deine Ehefrau damit umgeht, dass Du eine andere Frau als Deine "Wahre Liebe" bezeichnest.

 
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Hallo,

ruppig wollte ich ganz sicher nicht rüberkommen. Deine Aussage, dass sie nun mal nicht will, ist leider das genaue Gegenteil

von dem was im Text steht. Daher ist meine Frage wohl nicht ganz unberechtigt.

Ich bin nur nicht bereit auf eine absolute Zweierbeziehung, da ich der Überzeugung bin, dass dieses Beziehungsmodell für mich

nicht wirklich ideal ist.

Ich glaube die Fixierung auf einen Menschen führt fast immer zu Enttäuschungen und Frustrationen. Aber das führt vermutlich jetzt zu weit.

Ich nehme bez. Liebesgefühle keine graduelle Unterscheidung vor. Die "erste Liebe" hat natürlich einen Sonderstatus, da zu diesem Zeitpunkt

noch keine Abwehrmechanismen aufgrund erlittener Verletzungen vorliegen. Aber gerade das macht einen so verwundbar und das wirkt bei mir

bis heute nach.

Und deswegen würde ich gerne mit der Vergangenheit abschließen und der Verstand, mag er noch so brilliant und scharf sein, nützt hier wenig.

Meine Frau weiß alles was in mir ist und das ist ein sehr befreiendes Gefühl. Aber das war vor ihrer Zeit......

 
Wir hatten viele schöne Stunden, auch Sex, und ich dachte ihr Mann wäre tatsächlich in alles eingeweiht, so wie eben meine Frau.

Das war ein Irrtum.


Warum tust du sowas? Von wegen Polyamorie! Das ist eine Lüge! 

Deine Frau hat das einfach so akzeptiert?

Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ausser, sie fährt auch zweigleisig.

 
Warum tust du sowas? Von wegen Polyamorie! Das ist eine Lüge! 


Ganz ehrlich, eine solche Aussage zeigt eine Ignoranz bez. anderer Lebensmodelle. Ich erwarte nicht, dass es jeder gut findet,

oder begreift. Aber es ist mehr in dieser Welt, als ein Lebensmodell, welches durch Staat und Kirche vor 250 Jahren etabliert wurde.

Einfach mal mit Polyamorie sich beschäftigen, am besten ohne moralische Überheblichkeit.

Es geht hier auch um etwas ganz anderes. Nämlich darum, dass die Emotionalität der Vergangenheit wieder hochkommt.

Aber Manana, Du hast vermutlich recht. Wie sie ihr Leben gestaltet ist alleine ihre Sache. Auch wenn ich es als unehrlich und nicht wahrhaftig erachte.

Ich könnte nicht mit jemandem leben, den ich nicht liebe. Dafür ist das Leben einfach zu kurz.

 
Ganz ehrlich, eine solche Aussage zeigt eine Ignoranz bez. anderer Lebensmodelle. Ich erwarte nicht, dass es jeder gut findet,

oder begreift. Aber es ist mehr in dieser Welt, als ein Lebensmodell, welches durch Staat und Kirche vor 250 Jahren etabliert wurde.

Einfach mal mit Polyamorie sich beschäftigen, am besten ohne moralische Überheblichkeit.


Halt - ich muss an dieser Stelle 2 Dinge festhalten.

1. Bafti hat sich nicht moralisch über Dich gestellt, schon gar nicht in "überheblicher" Form, sondern er hat benannt, dass es

ist, wenn Deine Expartnerin ihren Ehemann der Affare wegen anlügt. Und das stimmt ja auch so.

2. Es ist historisch NICHT korrekt, dass vor 250 Jahren die Kirche, noch weniger "Staat und Kirche" Hand in Hand, das monogame Zusammenleben etabliert oder erfunden hätten.

Monagamie und nicht monogame Beziehungsformen gibt es, seit es Menschen gibt.

Wer sich für die Geschichte und Forschung menschlicher Beziehungen interessiert, worunter verschiedenste Modelle fallen, auch monogame und nicht - monogame Modelle, der soll bitte in guten Wissenschaftsdatenbanken dazu nachlesen. Hier ist nicht der Ort dafür.

Verweis auf die Forenregeln an dieser Stelle, Punkt 5 - Netiquette: "Darüber - und damit über den konkret hilfesuchenden User - hinausgehende Diskussionen, etwa zu allgemeinen Einstellungen, philosophischen Fragen und ähnlichem sind nicht erwünscht." 

Damit ist verbindlich für ALLE dieses Thema - die Historie von Beziehungsformen - erledigt.

Festhalten möchte ich abschließend: es GIBT nichtmonogame Beziehungsformen. Historie und wissenschaftliche Hintergründe werden hier ausgeblendet. Fertig.

 
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Der Lügenvorwurf bezog sich aber auf mich, auf die Polyamorie. Bitte dann auch bei der Wahrheit bleiben.

Ich finde den Tonfall schon erstaunlich, ich glaube nicht, dass ich jemanden persönlich angegriffen oder beleidigt habe.

Aber man lernt immer wieder dazu.

 
Kommen wir wieder zu Dir.

Es geht hier auch um etwas ganz anderes. Nämlich darum, dass die Emotionalität der Vergangenheit wieder hochkommt.


Dass das sehr intensiv sein kann, verstehe ich. Ihr hattet ja auch eine sehr intensive Dynamik miteinander. Du schreibst sogar, dass es in Eurer damaligen Beziehung auch pathologische Züge gab.

Ich versuche zu verstehen, wie das mit dem "Verzeihen" ist - ich möchte verstehen, WAS sie Dir verzeihe soll. Es dürfte wichtig sein, denn Du hast sie bewusst nach 3 Jahrzehnten deshalb kontaktiert. In Deinen Worten:

Ja, ich habe sie kontaktiert. Aus moralisch-ethischen Gründen, um sie um Verzeihung zu bitten.


Nach ihrem Fremdgehen anno dazumals wart ihr noch einige Zeit ein Paar.

Und es lief insgesamt verletzend.

Kannst Du dem etwas genauer nachgehen, was Du ihr verzeihen möchtest und was sie Dir verzeihen soll?

Ich habe erst Schluss gemacht und sie wirklich sehr schlecht behandelt, gedemütigt, eben weil ich so verletzt war.


Ich gehe davon aus, dass SIE DIR bereits verziehen hat, sehe ich das richtig?

Dann stellt sich für mich die Frage nach dem "moralisch - ethischen Verzeihen", die Dich sogar zur Kontaktaufnahme veranlasst hat.

Das könnte ein wichtiger Puzzleteil sein in der Frage, warum Du die Vergangenheit mit ihr nicht wirklich ruhen lassen kannst.

 
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Ich habe den Kontakt gesucht, weil ich wußte das da noch einiges unausgesprochen zwischen uns steht. Wir hatten damals

einfach nicht die Möglichkeit die Beziehung zu retten, da waren zu viele verletzte Gefühle und eine zu große Sprachlosigkeit.

Das haben wir jetzt ganz gut hinbekommen und du hast Recht, sie hat mir verziehen, damals schon wie sie sagt.

Ich habe sie damals übelst beschimpft, und zweimal ist mir die Hand ausgerutscht. Damit bin ich vor mir selber nicht klar gekommen,

das wollte ich regeln, eben um Verzeihung bitten. Natürlich auch um meiner selbst willen, für den eigenen Seelenfrieden.

Sie hat aber sehr darunter gelitten die Beziehung durch ihr Handeln zerstört zu haben und hat alles verdrängt, weil es sie eben so belastet hat.

Ich habe ihr erklärt, dass die Beziehung tatsächlich daran gescheitert ist, nicht an dem Fehltritt, sondern wegen ihres Verschweigens.

Aber das diese Sache heute eben nicht mehr zwischen uns steht, weil es keine Bedeutung mehr hat......dachte ich.

Leider hat es eben doch noch eine Bedeutung, weil sie das gleiche Verhaltensmuster wieder zeigt. Sie erzählt ihrem Mann nur das Nötigste,

läßt mich aber in dem Glauben, dass er weiß, wie es wirklich aussieht.

Selbst wenn ich nicht gebunden wäre, hätte ich kein absolutes Vertrauen mehr zu ihr, ergo wäre eine Beziehung undenkbar für mich.

Das habe ich gelernt, für eine Beziehung reicht Liebe alleine nicht aus.

Ich kann die Vergangenheit irgendwie nicht loslassen, betrauere es, dass alles so gekommen ist. Ich weiß auch nicht, was ich in ihr sehe,

mein Verstand versteht es auch nicht......:)

Aber ja, ich muss sie gehen lassen und sie muss ihr Leben leben, fällt mir nur sehr schwer.

 
Lieber Merlin17,

Vorneweg: Ich habe nicht den ganzen Thread gelesen, aber die letzten Postings. Und eine Frage drängte sich mir auf: Hast Du Dir selbst verziehen? Um loslassen zu können, sollte man mit sich selbst im Reinen sein. Und ich denke, es würde Dir helfen, nicht nur die Verzeihung von ihr zu haben, sondern auch von Dir selbst.

Alles Liebe

Minusch

 
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Hallo,

doch, ich denke ich bin mit mir im Reinen. Ich sehe uns Menschen eben als "Mängelwesen" und ich weiß sehr genau, wie ich mit 18 war.

Meine Reaktion damals war sehr heftig, aber nach diesen Gesprächen bin ich damit im Reinen.

Der Schmerz kommt eher aus dem Gefühl, dass es eigentlich alles ganz anders hätte laufen können.

Es hat uns Beide, auf unterschiedliche Art, 30 Jahre sehr nachgehangen. Ich glaube es hat meine nachfolgenden Beziehungens sehr geprägt,

und leider nicht nur zum Guten.

Eine wirklich emotionale Bindung bin ich erst wieder zu meiner jetzigen Frau eingegangen, vorher war ich da nicht mehr bereit zu.

Man schaut wie auf ein ungelebtes Leben, selbst wenn der Verstand weiß, dass vieles auch eine Illusion ist.

Und vielleicht auch die Angst in dem Anderen etwas zu sehen, was er gar nicht ist. Das man sich irrt, sich damals schon geirrt hat.........wäre auch sehr traurig.

Kommt vieles zur Zeit hoch und geht durcheinander und die jetztige Sprachlosigkeit erinnert natürlich sehr an früher.

 
Hallo Merlin17

Du klingst gerade sehr rational und vernünftig. Und ich möchte Dir gar nicht abstreiten, dass Du die Zeit aufgearbeitet hast und es somit geklärt ist. Rational ist es im Reinen. Ja, aber ist es emotional auch so? Hast Du Dir Dein Fehlverhalten vergeben? Tief im Innern? Oder einfach nur weggepackt? Der Verstand weiss, was war, was ist und was hätte sein können. Aber Emotionen folgen nicht unbedingt dem Verstand. Rational kann man alles wissen, emotional muss es deswegen noch nicht stimmen.  Gerade weil der Schmerz aus dem hätte-wäre-wenn kommt, habe ich das Gefühl, dass Du Dir noch nicht so gänzlich verziehen hast - emotional. Bzw. das erneute Ende noch nicht verziehen hast...

Vielleicht hilft es Dir auch, wenn Du die damalige Beziehung symbolisch zu Grabe trägst. So dass Du damit abschliesst, mit ihr abschliesst. Es war damals ein unglückliches Ende und jetzt ein eher offenes. Keine wirklich gute Basis um jemanden gehen zu lassen.

wie gesagt, es wirkt für mich so, als wäre da noch ein Splitter in der Haut, den Du nicht anrührst - nicht anrühren willst. Sich selbst gänzlich emotional zu verzeihen ist vielfach schwerer als man es bei anderen tun kann.

Alles Liebe
Minusch

 
Mittlerweile ist die Sache etwas eskaliert und sie hat mir meine Sachen zurückgeschickt, die ich noch bei ihr hatte.

Auch einen "Frosch", den ich ihr geschenkt hatte und den sie symbolisch immer als Zeichen unserer Verbundenheit behalten wollte.

So schnell kann es gehen, man hüte sich vor dem Zorn einer gekränkten Frau, zumindest fühlt es sich so an.

Jetzt fällt es mir tatsächlich einfacher sie gehen zu lassen, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.

So muss tatsächlich jeder sein Leben leben, egal was mal in der Vergangenheit war. Fühlt sich nicht wirklich gut an, aber

läßt sich nicht ändern. Wieder sehr hoch geflogen, danm schmolzen die Flügel wieder und der Absturz war wieder hart.

Glücklicherweise nicht annähernd so hart wie vor 31 Jahren, das hätte ich nicht nochmal gebraucht.

Aber wie heißt es so schön, die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann......:)

 
Du hast einen recht anderen Ansatz bezüglich Beziehungsmodellen, als Otto Normalverbraucher. 

Das ist keine Kritik, sondern dein gutes Recht.

Jedoch finde ich es etwas naiv zu glauben, dass sich dieser durch bloßes miteinander reden automatisch auf andere übertragen lässt.

Deshalb - zu glauben dass sie ihrem Mann von dir erzählt, und dieser auch noch direkt damit einverstanden ist, dass seine Beziehung ab sofort polyamor verläuft..... naja ;)

Sicher hast du versucht richtig zu handeln - aber davon auszugehen, dass das funktioniert finde ich eben doch leichtgläubig.

Wie sie jetzt reagiert ist nicht eskalierend sondern dem meisten Liebeskummer entsprechend.

Sie wollte dich exklusiv  - du sie nicht.

Für sie gibt es keine Polyamorie - und das kann man ihr nicht vorwerfen.

Sie macht einen Cut - der steht ihr zu.

Also: du gibst dich hier sehr aufgeklärt. Aber dann degradiere sie nicht zur Zorn gefüllten gekränkten Frau.

Sie wollte eine Beziehung mit dir. Du wolltest sie als eine von mehreren.

Mehr ist nicht passiert.

Und so wie es dich kränkt, dass sie nun "so" reagiert, so kränkt das alles sie ebenso.

 
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Du hast wohl recht, dass ich unterschätzt habe, dass es sich tatsächlich eben nicht so leicht auf andere übertragen läßt.

Aber wir hatten einige Gespräche zu viert, auch jeder mal mit jedem einzeln.

Wir haben uns auch mal alle an die Hände gefasst und versprochen, dass es nur zu viert geht, keiner soll zurück bleiben.

Für mich war das ideale Lösung, ich liebe meine Frau und würde die Beziehung zu meiner Jugendliebe leben, aber eben nicht

exklusiv, das wäre mir auch aufgrund der Vorgeschichte viel zu gefährlich.

Die Sache ist gekippt als klar wurde, dass die Beziehung zu ihrem Mann keine Liebesbeziehung (mehr) ist.

Damit entstand eine Konkurrenzsituation, die ich immer vermeiden wollte.

Den anschließenden Cut ihrerseits respektiere ich absolut und kann es auch verstehen.

Sie war mit ihrem Mann 3 Wochen in Amerika und ich dachte es wäre eine super schöne Zeit für die beiden.

Das Gegenteil war der Fall, sie war distanziert und abweisend zu ihm und wollte plötzlich keine Nähe mehr zulassen.

Am Tag nach der Rückkehr war die ursprüngliche Idee der 4er-Konstellation für sie plötzlich hinfällig.

Wir haben dann den Cut gemeinsam besprochen und es war dann auch okay.

Alles wäre gut und wir würden uns immer im Herzen behalten......und 2 Tage später schickt sie mir meine Sachen, bzw. den

Frosch, der eben symbolisch für unsere Verbundenheit steht.

Sie redet jetzt wieder anders als sie denkt, oder auch umgekehrt. Ich kann nichts mehr glauben und genau das hatten wir schon

mal vor 31 Jahren. Sie hat sich irgendwie überhaupt nicht weiter entwickelt.

Deswegen könnte ich ihr nie so vertrauen, dass ich eine alleinige 2er-Beziehung eingehen würde, selbst wenn ich alleine wäre.

Fühlt sich alles nicht sehr gut an, ist nicht schön, wenn die eigene Vergangenheit solche Schatten wirft.

Ich will mich nicht als "aufgeklärt geben", aber ich unterwerfe mich nicht irgendwelchen Normen, die ich nicht als richtig für mich erachte.

Ich glaube aber, dass ich immer offen für Kritik und andere Sichtweisen bin. Deswegen schreibe ich in diesem Forum.

Man dreht sich sonst letztendlich immer im Kreis, wenn man die eigene Meinung immer bestätigt bekommt.

Insofern bin ich dankbar für jeden Aspekt (auch Kritik), der mir mal eine andere Sichtweise ermöglicht.

Im Sinne des Konstuktivismus baue ich mir leider manchmal sehr schnell etwas zusammen, was sich später als falsch erweist - leider.

 
Wie auch immer diese "polys" (nicht Ponys) genannt werden, eines scheint klar zu sein: Der Initiant versucht immer, die Sache glaubhaft zu untermauern, dass nicht nur er Nutzniesser solcher Verhältnisse ist, sondern alle davon profitieren können.

Was aber aus deinem letzten Post heraus zu lesen ist: Deine Jugendfreundin möchte nicht mehr mit ihrem Mann zusammen sein, aber immerhin mit dir. Seit eurem letzten Treffen vor 31 Jahren hat sie aber beschlossen, dass eine Beziehung zu dir nur exklusiv zu haben ist. Also nur DU und Sie, keine weiteren Anhänge, auch keine Ehefrauen.

Sie scheint mir recht vernünftig zu sein, denn langfristig werden solche Vielfachverhältnisse in Zerwürfnissen enden. Und warum soll sie auch noch ihren Ehemann mit im Boot haben, den sie doch eben abstossen möchte?

Du bist ihr gerade ganz gelegen gekommen, und sie hat dich brauchen können, um den Schritt von ihrem Mann weg zu wagen. Aber es wäre wohl auch etwas einfach zu glauben, dass der Wechsel des Mannes - vom Ehemann zum ehemaligen Jugendfreund - die Sache auf gute Weise gelöst hätte. Denn kennt sie dich noch? Meinst du tatsächlich, dass die 31 Jahre spurlos an ihr vorbeigegangen sind? Dass sie sich nicht weiterentwickelt haben könnte? Dass die Anziehung, die du letzthin auf sie hattest, nicht einfach noch so etwas wie ein Nachglühen war? Dass einfach der Umstand, dich zu kennen und langes in die Wege leiten von was auch immer dazu geführt hat, dass ihr euch schnell einige wart?

Aber kommen da nicht 31 Jahre weitere Erfahrungen in die Quere, in denen du nicht für sie existiert hast?

Mir scheint, du lebst mehr vom Wunschgedanken als in der Realität. Und solcherlei kommt natürlich schnell auf, wenn man selber auch nicht in den besten Verhältnissen lebt. Was träumt man da nicht von den vergangenen Zeiten, wie gut waren sie (auch wenn sie katastrophal waren, nur blendet man das gerne aus), und welch ein Glück, wenn man dann den Traum nach so langer Zeit verwirklichen kann, und erst noch als Polyamourist - quasi der Traum eines jeden Mannes, mit vielen Frauen jederzeit schlafen zu können. 

Ich denke auch, dass du in einem Alter bist, wo du zu realisieren beginnst, dass die Zeiten, wo die Welt noch offen stand und quasi alles möglich war, sich stetig und unerbittlich zu verengen beginnt auf das, was man gerade noch so bewältigen mag. Gerade Beziehungsmässig wird es ja auch nicht einfacher. Ist es nicht vielleicht ein Aufbäumen vor der scheinbaren Unerbittlichkeit des Alterns?

Wie auch immer, was auch immer: Vielleicht hilft ein etwas realistischer Blick auf die Gesamtsituation.

du kritisierst, dass sie offensichtlich sich nicht weiterentwickelt hat. Frage: hast du dich denn weiterentwickelt? Mit scheint, du misst ja auch immer noch mit 31 Jahre alten Massstäben aus.

 
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Reaktionen: Manana und Minusch
Noch klarer, als das Zurücksenden Deiner Sachen, kann man es eigentlich nicht sagen: sie will nunmal nicht.

Ich weiss, dass diese Aussage von mir Dir seit meinem ersten Schreiben sauer aufstößt - für mich ist der Fall aber in all ihrem Verhalten klar, und noch klarer als das Zurücksenden der Sachen geht nicht mehr!!

Ich finde für Dich nun am Wichtigsten, dass Du Dich in Akzeptanz und Toleranz übst.

Diese Frau will nicht mit Dir, sondern mit Ihrem Ehemann. Das ist alleine ihre Entscheidung.

Diese Frau will auch nicht polyamorös leben, das ist alleine ihre Entscheidung.

Auch wenn Du der Meinung bist, Du wüsstest besser, was gut für sie ist, so ist es doch sie selbst, die das für sich entscheidet. Und das ist auch gut so.

Nur weil Du ein anderes Liebesmodell für sie als besser erachtest, ist sie nicht verpflichtet, sich danach zu richten - ob Dir das nun behagt oder auch nicht.

Sie selbst verantwortet ihr Leben. Sie hat sich für ein anderes Leben entschieden, als Du für sie vorgesehen hast.

Das ist ihr gutes Recht.

Das solltest Du akzeptieren lernen. Lerne, damit zu leben.

Lerne, sie in Ruhe ihren Weg gehen zu lassen, ohne Versuche sie zu überzeugen oder sie umzudrehen und ohne Dich einzumischen. Das gehört zum gegenseitigen Respekt.

Stell Dir umgekehrt vor, man würde DIR Beziehungsmodelle überstülpen wollen, da man der Meinung wäre, es sei besser für Dich - Du würdest auch darauf pochen, dass Du selbst weisst, was am besten für Dich ist, und Du würdest Dich auch klar dagegen abgrenzen. Weil ein solches Verhalten Dir gegenüber intolerant wäre. Das gleiche gilt für Menschen, die DEIN Liebeskonzept nicht leben wollen - weil sie für sich selbst etwas anderes als besser, als passender, erachten. Gehe mit ihnen tolerant um, auch wenn Du einen anderen Zugang zu den Dingen hast.

Leben und leben lassen.

Leb Du Dein Leben, lass sie in Ruhe ihr Leben leben.

 
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Reaktionen: Minusch
Ich danke für eure Antworten und auch für die Kritik, die auch mitschwingt.

Manana, deine Meinung respektiere ich, habe aber trotzdem das Gefühl, dass Du den Sachverhalt nicht ganz richtig bewertest.

Ich stülpe nichts über, sondern wir hatten zu viert ein Projekt, wo alle dabei sein wollten. Und das wurde dann von einer Person einseitig

ohne Vorwarnung aufgekündigt. Und ich wurde dann vor die Wahl gestellt.

Deine subtile Agressivität mir gegenüber erweckt bei mir den Eindruck, dass Du selber emotional betroffen bist aufgrund eigener Erfahrungen.

Und da scheine ich ein willkommenes Surrogat zu sein, seinen Frust abzulassen.

Will Dir wirklich nicht zu nahe treten, aber so kommt es bei mir an. Trotzdem danke auch für dein Feedback.