Kommt immer drauf an, wie und wieso man auseinander ist, warum man sich entliebt hat oder man sich plötzlich einfach nicht mehr mochte. Manchmal hätte es gepasst, doch äussere Einflüsse haben die Bande aus irgendeinem (manchmal lapidaren) Grund durchtrennt. Es gibt ganz klar Fälle, bei denen es nur das Beste sein konnte, sich zu trennen, zum Beispiel bei Gewalt oder konstanten Gefühlsverletzungen. Doch manchmal war einfach nur Stolz in einem ungünstigen Moment mit im Spiel. Stolz, der verhinderte, dass man nochmal aufeinander zu gehen konnte. Insgeheim hatte vielleicht jeder auf die Nachgiebigkeit des anderen gehofft. Doch diese war nicht eingetreten. Jeder beharrte auf seinem Standpunkt. Nachzugeben hätte das Looser "L" auf der Stirn bedeutet, trotz des Spruches Weisheit: Der Klügere gibt nach. Leider kein Allerweltsmittel. Das Unterschätzen des Gegenübers, weil vielleicht nicht gut genug, nicht lange genug gekannt, führen manch Eine
auf die Irrwege einer vermeintlichen Berechenbarkeit des Gegenübers. Viele Male zuvor hatte sie oder er nachgegeben, um des Friedens Willen. Doch plötzlich ist einem das entgleitet, was man stets auf sicher zu haben glaubte. Plötzlich einfach weg, aus den Händen, aus der Kontrolle. Von der eigenen Weisheit immer noch überzeugt, den eigenen Willen weiter durchzusetzen, komme, was wolle, scheint in dieser Phase für eine Beziehung recht gefährlich. Denn noch weiss man nicht so richtig, was man nicht mehr hat, wenn man es nicht mehr hat, denn man hat es ja noch ... so ein bisschen! Und dass gleich "aus die Maus" sein könnte, will man vielleicht auch noch nicht so ganz wahrhaben. Und so zerbrechen kurzzeitige, langjährige, tiefgründige oder auch nur oberflächliche Beziehungen an den erhobenen Häuptern einstiger Seelenverwandten.
Tja, und da ich mittlerweile weiss, was ich nicht mehr habe, weil ich es nicht mehr habe und ich dieses, aus heutiger Sicht, nie hätte verlieren wollen oder sollen, könnte ich mir vorstellen, einen weisen Schritt in die richtige Richtung zu tun, wenn ich denn wüsste, wo sie wär und es die Umstände noch zuliessen ...