Kommunikationsprobleme

Hund

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11. Mai 2011
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Meine Freundin hatte eine ziemlich harte Kindheit - sie war quasi immer allein, wenn sie nicht in der Schule war. Die Eltern stritten sich ständig wegen nichts, der Vater zockte und nahm auch das Ersparte meiner Freundin dazu, die Mutter warf öfters mal mit Gegenständen nach dem Vater und wurde anderweitig gewalttätig und schon in der Primarschule musste meine Freundin ihre Mutter davon abhalten, Selbstmord zu begehen. You're getting the picture.

Meine Freundin konnte nie wirklich darüber sprechen und entsprechend hielt sie es vorher auch nie länger als zwei, drei Wochen in einer Beziehung aus.

Bei unseren ersten Dates war sie eigentlich oft ziemlich ruhig und genoss sichtlich einfach den Moment... irgendwie war aber einfach so ein tiefes Vertrauen da, dass wir uns alles erzählen konnten. Und sie hat mir schliesslich auch diese Sache erzählt (die ich irgendwie schon so vermutet hatte).

Wir zogen recht bald zusammen und anfangs lief eigentlich alles recht gut. Doch wir Stritten uns recht bald heftig (oder besser: sie wurde gewalttätig und ich versuchte, sie zu beruhigen). Diese emotionalen Ausbrüche wurden immer häufiger, sie verhält sich sozusagen wie ein Kind im trotzalter. Wenn sie dann realisiert, was sie gerade so getan hat, wird sie wütend auf sich selber, sucht wieder Streit - und der nächste Wutausbruch folgt. An gewissen Tagen im Monat ist das Ganze besonders intensiv...

Mir gehen inzwischen langsam die Ausreden für die zerkrazten Arme und die Bissabdrücke aus und da ich derzeit auch im Studium und beruflich unter Stress passiert es mir manchmal, dass ich auch emotional reagiere und ihr schon Vorwürfe gemacht habe. Das ist natürlich genau das,was sie in so einem Moment am wenigsten brauchen kann.

Inzwischen etabliert sich mehr und mehr ein Machtkampf in unserer Beziehung: sie versucht herauszufinden, wie weit sie gehen kann - und versucht auch schon mal, ihre eigene Zukunft zu sabotieren. Ich auf der anderen Seite versuche, ihr Verhalten möglichst in vernünftigen Bahnen zu halten, sodass nichts kaputt geht. Ich habe aber keine Lust, immer den Vaterersatz spielen zu müssen...

Im Bett läuft auch nicht mehr wirklich viel (und wenn, dann kommt es von meiner Seite) - die körperliche Anziehung ist auch nicht immun gegen solche Vorfälle.

ich wünschte, wir könnten wieder auf Augenhöhe miteinander reden, ohne dass ich als Autoritätsperson und sie als Teenager auftreten. Denn auch ich brauche manchmal Wertschätzung, nicht nur Shittests, Beleidigungen und Kritik.

Welche Möglichkeiten seht ihr, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sodass wieder eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich ist?

 
Ach du heiliger Bim-Bam. Das ist natürlich auch harter Tobak.

Ist für Euch schon mal Borderline ein Thema gewesen?

 
Welche Möglichkeiten seht ihr, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sodass wieder eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich ist?
Den Zahn kann ich Dir gleich mal ziehen. Das ist nicht so Hopphopp erledigt. Da gibt es weder Patentrezept noch irgendwelche simplen Strategien. Darüber werden nicht umsonst Fachbücher geschrieben. Um das zu kitten braucht es einen jahrelangen Prozess und den müssen beide erstmal wollen.

Denn auch ich brauche manchmal Wertschätzung, nicht nur Shittests, Beleidigungen und Kritik.
Mehr ist aber nicht drin. Nicht im Augenblick. Egal was Du versuchst zu unternehmen, Du wirst es nur weiter in die Eskalation treiben. Denn die Eskalation ist es, was sie sucht. Das ist heimisches Terrain, da kennt sie sich aus, da fühlt sie sich wohl.

Ich auf der anderen Seite versuche, ihr Verhalten möglichst in vernünftigen Bahnen zu halten, sodass nichts kaputt geht.
Auch wenn Dein Verhalten im ersten Moment vernünftig erscheint, ist es genau das Dümmste was Du machen kannst. Indem Du, wie Du selbst schon festgestellt hast, Vaterersatz spielst sind und bleiben die Rollen festgelegt. Sie kann sich alles erlauben - WEIL Du es wieder richten wirst.
Das erste und wichtigste, was Du tun solltest ist Selbstschutz. Wie immer der aussieht, egal wie sie tobt, lass sie stehen sobald sie austickt! Sag ihr, daß Du bereit bist mit ihr zu reden - so es denn stimmt, aber steh auch dazu, daß Du nicht bereit bist auf einer solchen Basis miteinander "zu kommunizieren". Wenn sie ausrastet, geh! Auch wenn das erstmal wahnsinnig hart erscheint, solange Du ihr Verhalten ausgleichend auffängst, wird sie nicht einmal bemerken, wie sie sich verhält. Ihre Kindheit ist nicht Dein Problem sondern ihres!

 
ich wünschte, wir könnten wieder auf Augenhöhe miteinander reden, ohne dass ich als Autoritätsperson und sie als Teenager auftreten.
Das verhinderst du schon mal selbst durch diese Einstellung:

Meine Freundin konnte nie wirklich darüber sprechen und entsprechend hielt sie es vorher auch nie länger als zwei, drei Wochen in einer Beziehung aus.
Find ich ein bissel anmaßend, darüber zu urteilen, warum sie nie länger in einer Beziehung war und das das an ihrer Kindheit liegt. Weißt du, da müsste ich seit meinem dritten Lebensjahr ständig vergewaltigt worden sein und im Keller gehaust haben. :rolleyes:

Ihr seid beide noch jung und da ist es auch ganz verständlich, wenn die Beziehung wechseln. Dahinter muss nicht eine schlechte Kindheit stecken.

Das erste, was du tun könntest, ihr mal beizubringen, dass sie sich mit ihrem Verhalten nicht hinter ihrer ach so schweren Kindheit verstecken kann. Die hat nur sehr bedingt etwas damit zu tun. Und ist keineswegs eine Entschuldigung für ihr Verhalten!

Ich habe aber keine Lust, immer den Vaterersatz spielen zu müssen...
Vielleicht ist das gerade der Knackpunkt. Aggressionen treten auch auf, wenn man sich einer Macht gegenübersieht, gegen die man zwar ankommen will, aber merkt, dass man es nicht schafft. Dann tickt man aus. Überleg mal, ob es Dinge gibt, bei denen sie sich nicht gegen dich durchsetzen kann. Bei dem du eben der "Über-Vater" bist.

Du bist auch nicht verpflichtet, sie irgendwie zu "erziehen" und den Papa zu spielen. Von der Sache her hast du nicht mal das Recht dazu. Sie ist eine eigenständige Persönlichkeit, an der ganz sicher nicht herumerzogen werden muss. Sie muss eine ganz normale Entwicklung durchlaufen, die jeder durchmacht. Auch du. Wenn du da schon weiter bist, ist das schön, aber dann lass ihr auch die Chance, sich genauso entwickeln zu können.

Es kann aber auch sein, dass sie gravierendere Probleme hat (vielleicht im Job/Ausbildung/Studium), mit denen sie nicht fertig wird. Kommt es dann zu irgendeiner klitzekleinen Begebenheit zwischen euch, die ihr nicht passt, rastet sie völlig aus. Sie fühlt sich dann angegriffen und weiß, dass sie bei dir noch eine Möglichkeit sieht, sich zu verteidigen.

Ich auf der anderen Seite versuche, ihr Verhalten möglichst in vernünftigen Bahnen zu halten, sodass nichts kaputt geht.
Zu was machst du das? Du gibst ihr keine Chance, es einschätzen zu lernen, dass sie sich mit ihrem Verhalten selbst schadet. Das wird sie nie erkennen, wenn du es immer wieder verhinderst. Ein Stück weit mischst du dich da auch in ihre Entwicklung ein, was ihr nix bringt. Und dir letztendlich auch nicht. Sie muss es lernen, ein Verhalten an den Tag zu legen, welches ihr nicht schadet. Und sie muss auch lernen, den Mist, den sie dadurch einrührt, auch selbst wieder gerade zu biegen. Verhinderst du das, greifst du verdammt hart in ihr Leben ein.

Welche Möglichkeiten seht ihr, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sodass wieder eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich ist?
Ihr Grenzen aufzeigen. Wenn sie wieder mit Schlägen etc. anfängt, sofort den Raum verlassen. Oder sogar die Wohnung. Damit nimmst du ihr die Angriffsfläche. Sie wird im ersten Moment erst einmal dumm dastehen, dass du plötzlich weg bist. Und dann auch wesentlich eher zur Ruhe kommen. Genauso ergeht es dir. Du kannst auch erst einmal tief durchatmen.

Die nächste Grenze wäre damit auch, ihr aufzuzeigen, dass du nicht ihr Prellbock bist. Probleme hin, Probleme her, aber der Partner ist nun nicht dafür da, dass er alles immer abbekommt. Dafür gibt´s keine Entschuldigung. Auch keine schwere Kindheit. Denn sie weiß ganz genau, dass das, was sie macht, ein absolutes No-go ist.

Einfach gefragt: Wie wäre es mit einem Anti-Aggressionstraining für sie? Oder eine Sportart, bei der sie ihren Frust rauslassen kann?

An gewissen Tagen im Monat ist das Ganze besonders intensiv...
Vielleicht solltest du mal mit zum Frauenarzt gehen und es dort klären? ;)

 
Hier haben wir so ein "Kindheitsding"......

Das ist nicht wirklich ein "Beziehungsding", sondern wirkt sich enorm auf die Beziehung aus.

Sie testet wie weit sie gehen kann, ohne verlassen zu werden.

Und wenn sie dann verlassen wird, fühlt sie sich "bestätigt" in ihrer eigenen, verlorenen Welt.

Ganz ehrlich??Diese Kiste ist zu gross für dich, hier seh ich absoluten Hilfebedarf in therapeutischer Form.

Das ist nichts, was du mit Hundeerziehungsmassnahmen oder Hobbypsychologie hinbiegen kannst.

Ich will noch kurz anmerken:

hab grad erst gesehen, das dein PName Hund ist....meinte das Hundeerziehungsmassnahmen nicht darauf bezogen, sondern weil sich das ganze so darstellt, als könnte man einem Hund Manieren beibringen und ihn erziehen.....

 
Erst einmal danke für die vielen Ratschläge!

Sie wird im ersten Moment erst einmal dumm dastehen, dass du plötzlich weg bist.
Ich denke, dass ich das öfters praktizieren sollte. Bisher fühlte sie sich tatsächlich immer extrem verloren, wenn ich das tat (bisher erst zwei, drei mal und immer war sie dem Nervenzusammenbruch nahe) und da tat sie mir leid und ich hab's dann daraufhin gelassen.

Ich sollte sie vielleicht tatsächlich mehr mit den Tatsachen der Welt konfrontieren und sie nicht immer vor allem bewahren wollen. Wenn ich natürlich immer die Vaterrolle innehabe und ständig eine Art Firewall zur Welt bilde, kann sie ja garnicht lernen, sich in der Welt zu behaupten.

 
Lieber Hund,

ich denke, du bist auf einem guten Weg.

Der Partner ist nicht dazu da, um jemanden von der Realität fernzuhalten. Allerdings find ich es schöner, wenn mein Partner mir zur Seite steht, wenn ich Neues lerne. Gerade wenn ich mich auf bisher unbekannten Wegen bewege, bin ich unsicher und nur die Gewissheit, dass mein Partner da ist und mich moralisch unterstützt, empfinde ich als hilfreich.

Es gibt einiges, das man lernen kann durch beobachten anderer Menschen und Situationen. Aber selbst dafür muss man selber "raus". Vieles lernt man jedoch besser durch selber ausprobieren - und was spricht dagegen, wenn man langsam und vorsichtig losgeht. Der entscheidende Punkt ist, dass man losgeht.

Zu deinem eigentlichen Thema "wie gehe ich mit der Gewalt (-bereitschaft, -neigung) meiner Freundin um" würde ich mich vor Ort coachen lassen, um es nicht auch noch zu unterstützen. Das ist ähnlich wie bei einem Suchtpartner. Man läuft sehr leicht Gefahr, dass man zum Co-Abhängigen wird. Sie hat das Problem - mach es nicht zu deinem! Der Partner ist kein (guter) Therapeut!

Ich wünsche dir Kraft und Abstand,

pitsch

 
Bisher fühlte sie sich tatsächlich immer extrem verloren, wenn ich das tat (bisher erst zwei, drei mal und immer war sie dem Nervenzusammenbruch nahe) und da tat sie mir leid und ich hab's dann daraufhin gelassen.
Dann frag mal, wer den größeren Anteil an ihrem Verhalten hat. :cool:

 
Welche Möglichkeiten seht ihr, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sodass wieder eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich ist?
nur für den fall, dass ich es überlesen habe: suchst du oder sucht ihr eine möglichkeit, diesen teufelskreis zu durchbrechen? du wirkst sehr vernünftig und reflektiert, ist ihr eigentlich bewusst, was sie da tut und auch anrichtet?

möchte sie - in einer ruhigen minute - eure beziehung, euer leben verbessern und gezielt daran arbeiten?

du schreibst:

Wenn sie dann realisiert, was sie gerade so getan hat, wird sie wütend auf sich selber, sucht wieder Streit - und der nächste Wutausbruch folgt.
wie weit geht diese selbstreflexion - könnt ihr überhaupt noch ruhig miteinander reden oder ist die wut täglich präsent?

falls ja: dann ist nicht nur dein titel "kommunikationsprobleme" die untertreibung des tages.

ich wünsch dir alles beste,

Isabel

 
Deine Freundin ist ganz klar krank. Ist sie in Behandlung? Sie braucht einen Psychiater.

Wenn einer der beiden Partner immer wieder Gewalt ausübt, gibt es nur eins: Räumliche Trennung. SO kann man nicht zusammenleben.

 
Ich staune immer und immer und immer wieder, welche Gründe Menschen für ihr Verhalten finden. So nach dem Motto: mich hat als Kind mal ein Taube von oben beschissen und das ist jetzt auch der Grund, weshalb ich bis heute nicht richtig Englisch sprechen kann.

Verstehst Du? Es gibt für alles eine Erklärung aber sie muss einfach logisch sein und genau so unlogisch ist Deine Erklärung, weshalb Deine Freundin Gewalt an Dir ausübt und Du dann noch diesem verschissenen Helfersyndrom verfällst.

Die Kindheit ist nicht immer die Erklärung für unser Verhalten, denn ich kenne viele Menschen die eine verdammt verschissene Kindheit hatten und sich heute sensationell perfekt im Leben verhalten und ich kenne auch Menschen, die wohlbehütet ihre Kindheit verbracht haben und in die Drogenwelt abgestürzt sind.

Also hätte ich einen Freund der mich kratzt und beisst, würde ich mich lieber für eine Katze oder einen Hund entscheiden.

Warum um himmelswillen lässt Du sowas furchtbares mit Dir zu? Bist Du so hässlich, dass sie die einzige Frau auf der Welt ist, die Dich erträgt?

Warum ist Dir Dein Helfersyndrom wichtiger als Deine Würde?

Deine Freundin wird niemals und ich sage NIEMALS ihre Wutanfälle, ihre Beiss- und Kratzwut ablegen können. Menschen die sowas tun gehören in die geschlossene Anstalt, denn mit Normalität hat das nicht zu tun.

Meines Erachtens kann man Dir aber nicht helfen, denn schliesslich musst Du Deinem Helfersyndrom auch Nahrung bieten und dafür ist sie die perfekte Person.

Junge, wem ausser hier, kannst Du das erzählen ohne "Kopfschütteln" zu ernten? Wohl niemandem und was sagt Dir das? Das da etwas in Deiner Beziehung völlig abnormal ist.

BITTE, löse Dich von dieser Person. Niemand auf dieser Welt hat so einen Partner verdient ausser er hat Neigungen, die damit vollumfänglich befriedigt werden.

Lass Dir helfen, damit Du Dich von dieser unwürdigen Beziehung lösen kannst, sonst wirst Du irgendwann in der Psychiatrie landen und glaube mir, dass wünscht Du Dir nicht.

 
@ Nilay

Deine Freundin wird niemals und ich sage NIEMALS ihre Wutanfälle, ihre Beiss- und Kratzwut ablegen können.
Hast Du hellseherische Fähigkeiten? Eine Kristallkugel zu Hause?
Es könnte durchaus sein, dass sie dieses Problem durch eine Therapie in den Griff kriegen könnte.

Menschen die sowas tun gehören in die geschlossene Anstalt
Wir wissen nicht, wie sie sich ausserhalb dieser pathologischen Beziehung verhält. Es ist ganz klar, dass die so nicht zusammenleben sollten. Gut möglich, dass sich die Frau aber im alltäglichen Leben völlig unauffällig verhält. Dann gehört sie auch nicht in eine "geschlossene Anstalt".
Mit dem Rest Deiner Aussage bin ich weitgehend einverstanden.

 
Die allererste und einfachste Hilfe für sie ist, wenn du sie endlich mal wie eine Erwachsene behandelst und dein Übervater-Helfer-Syndrom ablegst. Ehe hier weitere Laiendiagnosen gestellt werden, solltest du ganz einfach mal bedenken, dass ihre "Anfälle" schlicht und einfach Notwehr gegenüber deiner Person sind. Wie schon geschrieben, kann es Hilflosigkeit ggü. einer Übermacht sein. Und die könntest du für sie darstellen, wenn du sie versuchst zu "erziehen". Behandle sie so, wie du dich selbst behandeln würdest und mit der Zeit wird sie auch mit sich selbst klarkommen.

Lass sie einfach mal machen, lass sie mit den Konsequenzen leben, die aus ihrem - vermeidlich - falschen Verhalten resultieren und du wirst sehen, dass sie sich ein ganzes Stück weit ändern wird.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@PinkFair

Nein, naütrlich habe ich keine hellseherische Fähigkeiten und auch keine Kristallkugel :) Aber ich muss Dir einfach sagen, dass die Frau eine grobe Charakterfehleigenschaft in sich trägt. Schau, ein Vergewaltiger kannst Du leider auch nicht heilen und Männer die ihre Frauen schlagen, schlagen auch all andere Frauen mit denen sie eine Beziehung führen, oder? Sie haut ihn nicht nur, NEIN, sie beisst ihn! Du weisst ja, Hunde die beissen, beissen für immer! Es scheint jetzt zwar ein etwas krasser Vergleich zu sein, aber eine solche Frau wie sie ist tief in ihrer Seele verletzt, so tief, dass sie zu solch widerlichen Aktionen greift. Glaubst Du wirklich, dass sie jemals im Leben geheilt werden kann? Sie wird meines Erachtens immer wieder in ihrem Leben in Beziehungen zu solchen Aktionen greifen. Wir haben alle Macken, oder nicht? Schwehrwiegende Macken sind einfach extrem schwer weg zu kriegen und das muss man einfach dann auch in einem realistischen Licht betrachten. Mag sein, dass sie ihn später nach einer Therapie "nur" noch 3 mal im Jahr beisst und schlägt aber wenn sie in die Ecke getrieben wird, wird sie immer und immer wieder zu dieser Handlung greifen. Meines Erachtens können Menschen mit solchen "Macken" (sorry, nenne es jetzt mal Macke) einfach nicht geheilt werden, denn jemand der sowas tut hat einfach einen Knacks im Kopf. Und was solche Menschen mit Bestimmtheit nicht brauchen ist jemand, der sie dann noch umsorgt, denn sie wollen bewusst leiden, weil sie es ja nicht verdient haben, geliebt zu werden (so denken diese Menschen)





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





@PinkFair

Noch was: Falls wirklich die Möglichkeit besteht, dass sie vollumfänglich nach einer Therapie diese Eigenart verloren hat, welchen seelischen Schade hat sie bis zu diesem Zeitpunkt wohl in ihrem Partner angerichtet?

Wohl ein tieferer Schaden als die Tiefe des Ozeans! Mensch, ich würde umgehend die Finger lassen von einem solchen Menschen, denn mein Wohlergehen würde ich in einer solchen Situation über das Wohlergehen dieser Person stellen!

 
Glaubst Du wirklich, dass sie jemals im Leben geheilt werden kann?
Ich glaube fast nur das was ich sehe.
Ob die Frau jemals geheilt werden kann, weiss ich schlichtweg nicht. Und Du auch nicht. Und auch sonst niemand. Wir wissen nämlich von ihr, ausser dass sie kratzt und beisst und sich selbst sabotiert fast nichts. Geht sie arbeiten oder ist in einer Ausbildung? Ist sie schon in einer Behandlung? Verhält sie sich anderen Leuten gegenüber auch so? Nimmt sie vielleicht Drogen oder säuft sie und wird "nur" dann so aggressiv? Das wäre in der Tat aufschlussreicher als irgendwelche Hypothesen über ihre "schlimme Kindheit". Darüber müssten wir von "Hund" erstmal mehr erfahren.

 
Offtopic:

Und jetzt bitte wieder mit dem Themenstarter diskutieren und nicht über ihn.

Warum nicht einfach (hinter-) fragen damit Hilfestellungen weniger Spekulationen oder Wahrsagerei beinhalten (müssen)? ;)

 
pitsch, vou're right. :super:

@ hund

Wir wissen von Deiner Freundin, ausser dass sie kratzt und beisst und sich selbst sabotiert fast nichts. Geht sie arbeiten oder ist in einer Ausbildung? Ist sie schon in einer Behandlung? Verhält sie sich anderen Leuten gegenüber auch so? Nimmt sie vielleicht Drogen oder säuft sie und wird "nur" dann so aggressiv? Das wäre in der Tat aufschlussreicher als irgendwelche Hypothesen über ihre "schlimme Kindheit". Darüber müssten wir von Dir erstmal mehr erfahren.

 
Es kann aber auch sein, dass sie gravierendere Probleme hat (vielleicht im Job/Ausbildung/Studium), mit denen sie nicht fertig wird. Kommt es dann zu irgendeiner klitzekleinen Begebenheit zwischen euch, die ihr nicht passt, rastet sie völlig aus. Sie fühlt sich dann angegriffen und weiß, dass sie bei dir noch eine Möglichkeit sieht, sich zu verteidigen.
Geht sie arbeiten oder ist in einer Ausbildung? Ist sie schon in einer Behandlung? Verhält sie sich anderen Leuten gegenüber auch so? Nimmt sie vielleicht Drogen oder säuft sie und wird "nur" dann so aggressiv?
Würde mich auch interessieren. Was hat sie sonst noch so für Probleme? Wie sieht ihr Umfeld aus? Kennst du sie überhaupt so gut, dass du einschätzen kannst, wie stark/groß ihre Probleme sind?

 
Geht sie arbeiten oder ist in einer Ausbildung?
Studium einer Naturwissenschaft.
Ist sie schon in einer Behandlung?
Nein, sie hält Psychologen für Scharlatane:D
Verhält sie sich anderen Leuten gegenüber auch so?
Ja - selbst gegenüber ihren Lehreren. Dort zwar nicht mit Gewalt, aber oft mit sehr, sehr unpassenden und kindischen Äusserungen. Viele halten sie für schrullig - aber auch für sehr niedlich. Sie sieht auch sehr jung aus, da sie relativ klein und sehr dünn ist - da wollen ihr immer alle helfen. Die meisten unserer Freunde sehen sie einfach als sehr kindisch, mögen sie aber sehr.

Nimmt sie vielleicht Drogen oder säuft sie und wird "nur" dann so aggressiv?
Nein, nie. Sie trinkt nicht einmal an Parties.

Was hat sie sonst noch so für Probleme? Wie sieht ihr Umfeld aus? Kennst du sie überhaupt so gut, dass du einschätzen kannst, wie stark/groß ihre Probleme sind?
Ihr Problem ist, dass viele scheinbar einfache Dinge im Leben für sie ein riesiges Problem darstellen. Sobald sie ein Bus-Abonemment lösen oder sich auch nur mit jemandem verabreden muss, ist das für sie extermer Stress. Auch wenn wir gemeinsam an Parties gehen, ist sie allein von der Vorbereitungen schon so geschafft, dass sie nach einer Stunde an der Party trotz lauter Musik einschläft. Ist aber auch total süss :)
Sie hat schon auch Freundinnen, mit denen sie shoppen gehen kann oder so. Sie tat sich zwar am Anfang des Studiums extrem schwer damit, neue Freundschaften zu knüpfen, doch jetzt hat sie sich eingelebt. Oft hält sie aber Verabredungen nicht ein, sodass sie sich meist gleich nach der Uni mit ihnen trifft und nicht wieder los muss, wenn sie erstmal zu Hause ist.

Ob ich ihre Probleme einschätzen kann, weiss ich natürlich auch nicht. Ich sehe aber, dass ihr das alltägliche Leben ziemlich schwer fällt und das Verlassen ihrer Komfortzone immer sehr hart ist. Sie hat sogar schon Streit mit 'ner Tür angefangen:klatsch:

Körperlich läuft aber seit ein paar Tagen auch wieder viel mehr zwischen uns, da sie eine andere Pille nimmt. Das hat schon einmal relativ viel Frustrationsdruck abgebaut.

Warum ich sie liebe und nicht einfach verlasse?

Ich fühle mich emotional sehr mit ihr verbunden. Ich war vor dem Gymnasium auch sehr introvertiert, konnte kaum was organisieren, war jedoch hoch begabt in Mathematik und Naturwissenschaften. In der Welt der Mathematik ist alles klar und logisch, es gibt keine Unsicherheit. Erst mit 16 öffnete ich mich. Soviel anders ist meine Freundin diesbezüglich nicht, nur dass sie sich eben nicht selbst so akzeptiert, wie sie ist und agressiv reagiert, wenn etwas nicht funktioniert, was andere problemlos können (Tür öffnen, beim Einkauf an alles denken, ein Feuer machen...).

Ich weiss also aus eigener Erfahrung, wie stark man sich als Mensch entwickeln kann, und teile die Auffassung, dass sie sich nie in den Griff bekommen kann, in keinster Weise. Und selbst wenn: das Schlagen & Beissen ist für mich nur ein Symptom, nicht das Problem.

Ich wünsche mir einfach, dass meine Freundin in der Lage ist, nicht mehr ab Kleinigkeiten zu verzweifeln und emotional stabil genug zu werden, um gut mit ihrem Leben umgehen zu können und später auch beruflich gute Erfolgschancen zu haben. Ich möchte, dass sie einmal ihre eigenen positiven Aspekte sieht und nicht nur das, was sie nicht so gut kann. Aber wenn ich ihr sage, wie cool es ist, dass sie so gut rennen kann, dass sie so geduldig die komplexesten Zusammenhänge analysieren kann und dass sie sich so dediziert ihrem Studium widmen kann, meint sie immer, ich würde sie nur trösten - auch wenn es garnicht dem Kontext entspricht. Naja, ich sag's ihr weiterhin, wenn es mir grad auffällt.

Was sonst kann man tun, um jemandem zu helfen, emotional stabiler zu werden? Wie entwickelt man dies?

 
Ich weiss also aus eigener Erfahrung, wie stark man sich als Mensch entwickeln kann, und teile die Auffassung, dass sie sich nie in den Griff bekommen kann, in keinster Weise.
Find ich einen guten Ansatz.

Und selbst wenn: das Schlagen & Beissen ist für mich nur ein Symptom, nicht das Problem.
Und gute Voraussetzungen weil Du hinter die Kulissen schaust.

Was sonst kann man tun, um jemandem zu helfen, emotional stabiler zu werden? Wie entwickelt man dies?
Nichts. Erst wenn sie selbst unter sich selbst so sehr leidet, daß sie bereit ist sich anzusehen, hat sie eine Chance. Ab dann kann ihr Pertner sie unterstüzen, aber auch nicht mehr. Derzeit versuchst Du noch ihr das alles abzunehmen. Das ehrt Dich, aber es funktioniert so nicht. Wenn Du wirklich mit ihr weiterkommen willst, wirst Du das was für Dich am härtesten ist lernen müssen. Den, den Du liebst leiden zu lassen.

Ist bei ihrem Elternhaus Alkoholismus im Spiel oder eine andere Sucht?