Kurz vor der Verlobung kommen Zweifel und Ängste

Hallo,

nach rund einem Monat meld ich mich mal zu dem Thema. Danke noch einmal für die direkten aber auch netten und verständnisvollen Worte.

In der Zwischenzeit ist auch einiges passiert, daher auch die Funkstille meinerseits, sonst wär ich total im Chaos versunken. In der Zeit nun wurde es in meiner Beziehung immer schlimmer. Ich merkte auch bei meiner Freundin eine gewisse Befremdung, die wohl auch aufgrund meines Verhaltens zurückzuführen ist. Die andere Frau ist mittlerweile kein Thema mehr. Das war nur eine Spinnerei meinerseits, aber sicher Mitauslöser meiner verzwickten Situation. Letzte Woche haben sich meine Freundin und ich getrennt und alles nur weil ich auf ihre Frage "Liebst Du mich noch?" keine Antwort wußte. Ich konnte in dem Zeitpunkt sie nicht anlügen. Es folgte eine gemeinsame schlaflose Nacht mit viel Tränen auf beiden Seiten. Nach zwei Tagen zogen wir einen (vorübergehenden) Schlußstrich. Es mag nun absurd klingen, aber nach einem halben Tag kam bei mir ein Aha-Effekt, als ich Abends alleine Zuhause saß. Ich fing an sie richtig zu vermissen und merkte wie sehr sie in meinem Leben fehlt. Seitdem sind einige Tage vergangen und wir haben vereinbart den Kontakt für ca eine Woche abzubrechen um uns beide zu sammeln. Ich konnte in der Zeit viel nachdenken und bin nun um einiges schlauer. Ich habe mittlerweile begriffen, daß ich mit dieser Frau mein Leben verbringen will. Wie ich darauf gekommen bin? Nun, bei der anderen Freundin sah ich einige gemeinsame Interessen, auch komme ich gut mit ihren Eltern aus (Was bei meiner (Ex-)Freundin vorallem bei ihrem Vater nicht der Fall ist). Aber, und ich denke darin besteht der grosse Unterschied, ich liebe meine Freundin dennoch, auch wenn wir nicht so viele gemeinsame Interessen haben wir mit der anderen. Obwohl wir relativ verschieden sind bilden wir ein gutes Team. Das Sprichwörtliche "Gegensätze ziehen sich an" erkenn ich mit jedem Tag immer mehr. Ich weiß auch, daß sich in unserer Beziehung einiges ändern muß. Vorallem das Gespräch mit ihren Eltern will und muß ich suchen. Weiter war meine Unsicherheit auch eine Art Angst vor der Zukunft. Ich würde für den Rest meines Lebens unter einem Dach mit ihren Eltern leben, was nur ein Punkt ist was mich beschäftigt hat. Wichtig für mich ist aber auch, daß ich offener werde. Ich habe zuviel in mich reingefressen, vorallem wenn es um ihre Eltern ging. Ihre Mutter hat mich schon längst als Schwiegersohn in spe akzeptiert, aber ihr Vater blockt ziemlich, was mir sehr an die Nieren geht. Aber wie gesagt, ich muß das Gespräch suchen.

Nun hoffe ich, daß wir noch eine Chance haben. Ich weiß, sie liebt mich immer noch und wenn ich um sie kämpfe bekomm ich sie wieder zurück. Mir machen eher ihre Eltern Sorgen. Aber ich weiß nach diesen Tagen vorallem auch, ich bin nicht mit ihnen zusammen, sondern mit ihrer Tochter und das soll und wird auch immer so bleiben.

Vielleicht ist es die berühmte Prüfung für eine Beziehung die wir bestehen müssen oder ich brauch diesen Trennungsschock um begriffen zu haben was ich an ihr habe. Ich weiß selbst nicht was mich in den letzten Wochen dazu geritten hat.

Eine Frage habe ich aber dennoch. Ich muß um sie kämpfen, das weiß ich. Sie will ihr verlorenes Vertrauen wieder aufbauen, denn so eine Woche wie die letzte will sie nie mehr erleben. Ich kann auch nur erahnen was sie durchgemacht hat. Mir gings ja schon so mies. Ich würde ihr gerne als Zeichen wie ernst es mir ist einen Zweitschlüssel meiner Wohnung schenken. Wir haben das eh schon mal überlegt, wollte das aber zu einem "Feierlichen Anlaß" nutzen. Wäre das ein gutes Zeichen?

Ich hoffe dieses Thema hier ist damit auch bald beendet.

Gruß

stefan

 
Kleine Zwischenfrage: Warum ist denn das so wie "in Stein gemeisselt", dass ihr künftig im Haus ihrer Eltern wohnen würdet?

 
Hallo,

Stefan mal wieder:)

Was anfänglich wie ein klischeebehaftetes Phänomen aussieht und durchaus als "Torschlußpanik" bezeichnet wird, ist es bei mir nicht. Diese Phase einer Beziehung habe ich Gott sei Dank erfolgreich schon hinter mir:super:

Bei mir ist es an diesem Punkt schon etwas komplexer. Zur Sache: Ich bin seit nun fast vier Jahren mit meiner Freundin glücklich zusammen und haben beide nun in naher Zukunft vor zu heiraten. Für eine Frau typisch wartet sie auf einen Heiratsantrag meinerseits, dem ich auch gerne nachkommen will und machen werde. Bis dahin liest sich auch alles perfekt. Nun aber der Haken: Wir haben bislang beide getrennte Wohnungen. Ich lebe alleine in einem schönen Appartment und sie bei ihren Elten in einem riesigen Haus, in dem sie praktisch fast eine eigene Wohnung hat und lediglich Küche und Bad mit ihren Eltern teilt. Dieses Haus war früher eine Gaststätte und könnte gut und gerne 3-4 Familien beherbergen und ist für 1 oder gar 2 Familien einfach zu groß. Mit ein Grund für unseren Wunsch zu heiraten ist die Tatsache, daß ihre Eltern nun dieses Haus samt Grundstück verkaufen und dafür fast nebenan ein etwas kleineres Zweifamilienhaus neubauen werden, vorallem in Hinblick auf ihre Tochter und ihre, also unsere, zukünftige Familie. Das heißt also, der Alptraum einiger Schwiegersöhne und -töchter wird bei uns wahr: Ich werde mit meinen Schwiegereltern unter einem Dach wohnen:D Ansich habe ich damit überhaupt kein Problem und vorallem mit der Schwiegermutter habe ich ein super Verhältnis und verstehen uns fast blendend. Beim Schwiegervater gab und gibt es dagegen mehr Probleme. Bei ihm kommt immer wieder der Beschützerinstinkt gegenüber der Tochter durch und behandelt mich hier und da noch etwas mit Argwohn. Zu Beginn war es am schlimmsten, weshalb u.a. auch fast unsere Beziehung zerbrach und ich mich an einem Punkt wirklich fragte ob ich das für die Zukunft will. Aber mit der Zeit wurde es immer besser und alleine die Tatsache, daß ich als Schwiegersohn bei ihm akzeptiert bin, ist schon ein grosser Erfolg. Wir müssen nicht die dicksten Freunde werden, das verlangt ja auch keiner. Aber mein Problem hat natürlich damit zu tun. Es gibt nicht wenige Situationen in denen ich mich nicht als "Mitglied" dieser Familie fühle. Grosse Angst bereitet mir daher das Schicksal eines Freundes, der ebenfalls vor einigen Jahren heiratete, ein Haus baute und eine Tochter bekam. Kurz darauf kam die Trennung und endgültige Scheidung. Darauf angesprochen was die Gründe für die Trennung sei antwortete er "Eigentlich liebe ich sie (Exfrau) immer noch. Aber in ihrer Familie kam zuerst unsere Tochter, dann sie und dann erst ich." Er hatte praktisch nichts zu melden. Genau solche Situationen habe ich selber in unserer Beziehung schon erlebt. Es sind zwar meistens nur banale Sachen, wie die Frage mit welchem Verkehrsmittel wir nach Frankfurt zum Einkaufen fahren. Wenn ich der Meinung bin mit der Bahn wäre es am einfachsten, der Vater aber der Meinung ist mit dem Auto, schliessen sich Mutter und Tochter der Meinung des Vaters an, ohne eigentlich eine eigene Meinung zu haben - Nur als Beispiel. Ich werde praktisch oft überstimmt oder gar nicht erst nach meiner Meinung gefragt. Was anfangs wirklich banal klingt, befürchte ich, daß ich mich in der Zukunft in der Rolle meines Freundes sehe und irgendwann den Schlußstrich ziehen muß, obwohl ich meine Freundin/Frau liebe. Heute ist es vielleicht nur die Frage wohin wir Essen gehen oder welche Route wir von A nach B nehmen, aber morgen ist es beim Hausbau die Wahl der Wohnungseinrichtung und Übermorgen die Erziehung unseres gemeinsamen Kindes.

Hat jemand hier schon ähnliche Erfahrungen gemacht und weiß wie man damit umgehen soll, denn ich kann mir vorstellen, daß solche Probleme nicht selten vorkommen? Klar habe ich vor mit meiner Freundin darüber zu sprechen, nur nimmt sie Kritik an unserer Beziehung immer sehr schnell sehr persönlich und hat Angst, daß alles in die Brüche geht. Aber alleine in mich reinfressen, diesen Fehler will ich auch nicht machen, wie mein Kumpel, der nun alleine da steht. Vielleicht mache ich mir auch zuviel Sorgen und mal Horrorszenarien, wo gar keine sind. Ich mache mir eben ernsthafte Gedanken über unsere Zukunft, vorallem weil ich kein Mensch bin, der in solchen Dingen nicht von heute auf morgen lebt und gerne weitsichtig plant und Dinge abwägt.

Danke für Euer offenes Ohr und evtl Antworten:)

stefan

 
Ich halte Deine Bedenken für sehr sinnvoll. Sieht nämlich nicht danach aus, als ob Deine zukünftige Frau eine Partnerschaft mit Dir will. Dafür müsste sie erstmal aus dem Kinderzimmer ausziehen und das scheint für sie nicht in Frage zu kommen. So ist das, wenn es einem nicht gelingt sich von seinen Eltern abzunabeln, dann wird man sich immer wie der Teenie verhalten und auch die Prioritäten so ansiedeln. In der Nähe der Eltern wohnen, möglichst unter einem Dach, weil das ja so praktisch ist. Bis dahin vielleicht noch nachvollziehbar, aber wie Du schon bemerkst, nicht Du bist der Partner in der Beziehung, das ist ihr Papa. Du kommst viel weiter unten auf der Liste. Wie das halt bei Teenies so ist.

Wenn Du wissen willst was bei ihr die Stunde geschlagen hat, schlag ihr vor, daß ihr euch eine eigene Wohnung sucht. Nur für euch. Nicht in der Nähe der Eltern.

Mit diesen Bedenken zu heiraten, wäre von Dir doch sehr naiv. Sein wir mal ehrlich. Du willst dieses Leben so nicht. Das würdest Du alles ihr zu Liebe machen. Keine Basis für eine Ehe. Wer in eine Ehe reinschlittert, braucht sich nachher nicht wundern, wenn die nicht funktioniert.

 
Hey du,

das ist natürlich ein sehr gewagtes Thema...Ich hab das noch nicht erlebt, Gott sei Dank, aber ich würde mit ihr Reden, falls du das nicht schon gemacht hast. Aber red mit ihr, sag ihr, was du für Ängste hast. Wie soll das denn mal werden, wenn ihr Kinder habt? Rennt sie erst zu ihrem Papa um einen Rat zu bekommen? Du kannst aber auch vorschlagen, das ihr euch erstmal eine eigene Wohnung nimmt, ob es überhaupt passt und sie weg von ihren Eltern kommt!





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Ich hab gerade gelesen, das die Probleme ja eigentlich schon von Anfang an da waren. Und das schlimme ist, es hat sich nix geändert. Wie willst du das denn jetzt noch auf die Reihe bekommen? Was du in 4 Jahren nicht geschafft hast?!

Ich bleibe bei meinem Rat. Sucht euch eine eigene Wohnung, weit weg von den Eltern und guckt erstmal wie es klappt, wenn ihr zusammen wohnt. Da kommen nämlich noch ganz andere Sachen auf euch zu!

 
Erst mal Danke für die schnelle Antwort:)

Ich glaube, da gibt es ein kleines Mißverständnis. Ich will gar nicht abstreiten, daß meine Freundin eine Art "Nesthocker" ist und sie ihr Umfeld auch ungern verläßt. Finde ich auch nicht schlimm. Sie ist aber auch nicht das "Papa-Mädchen", das wegen jedem Problem zu ihm rennt. Da bin ich mittlerweile schon ihr erster Ansprechpartner (Ausser bei Frauenproblemen, aber da laß ich der Mutter gerne den Vortritt:D ). Wir entscheiden auch gemeinsam wohin z.B. unsere Urlaubsreisen gehen oder sonstige Dinge, auch wenn die Eltern dagegen sind. Aber hier und da ist eben das Wort des Vaters bzw der Eltern schon gewichtiger als meines.

In eine gemeinsame Wohnung zu ziehen, noch dazu weg aus ihrem Dorf, wäre undenkbar. Aber allein schon aus dem Grund, daß ich es auch nicht will. Ich will ja auch mit ihnen unter einem Dach wohnen. Es stand auch bei der ganzen Hausbau-Frage die Frage im Raum, ob sich die Eltern ein kleineres Haus bauen und wir uns im Umkreis eine Mietwohnung suchen. Aber das alles ist alleine schon finanziell absurd und, wie geschrieben, wir beide, vorallem ich, wollen zusammen in diesem Haus wohnen. Mir ist es eben nur wichtig, daß ab unserer Wohnungstüre "unser Leben" beginnt und das meiner künftigen Schwiegereltern endet.

Aber dank Euch beiden bin ich eigentlich schon dem Entschluß näher gekommen den schmalen Grat einer Unterredung mit meiner Freundin zu führen, obwohl ich jetzt schon weiß, daß sie sich die Tage darauf x-mal den Kopf darüber zerbricht. Aber wahrscheinlich ist eine Klärung der klaren Vorstellungen meinerseits, wie unsere gemeinsame Zukunft aussehen soll, das beste, auch wenn es anfangs für sie eher "fordernd" wirkt.....

Edit:

Ich wohne praktisch schon bei ihr. Ich übernachte in meiner Wohung höchstens nur noch 1-2 Nächte in der Woche. In Anbetracht der Tatsache, daß wir uns aktuell alle praktisch eine Wohnfläche, auch wenn sie knapp 300 qm hat, teilen, haben wir in den vier Jahren praktisch schon die Feuertaufe gehabt ;)

stefan

 
Da für Dich sowieso schon alles beschlossene Sache ist, ist es eigentlich Zeitverschwendung sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Mir ist es eben nur wichtig, daß ab unserer Wohnungstüre "unser Leben" beginnt und das meiner künftigen Schwiegereltern endet.
Dann konkurrier auch nicht mit den Eltern. Das bist nämlich Du.
 
Bist du sicher, dass du wirklich nur eine Beziehung mit deiner Freundin hast, oder nicht doch viel mehr mit ihren Eltern?

Warum wohnt deine Freundin noch bei ihren Eltern?

Sind äussere Gründe wie ein so grosses Haus, dass darin mehrere Familien leben können wirklich ein Grund für eine Heirat und ein Zusammenleben mit ihren Eltern zusammen?

Gibt es auch persönliche Gründe von dir, die dich dazu verleiten, in eine Familie einzuheiraten, wo du immer noch einen Stellungskampf mit deinem zukünftigen Schwiegervater ausfechten musst, und das nach 4 Jahren des Zusammenlebens?

Wie siehst du die Zukunft? Wann glaubst du, wird der Schwiegervater seinen Kampf um die Vorherrschaft bei euch und seiner Tochter aufgeben und dir den Platz eingestehen, den du bei seiner Tochter haben solltest - nämlich an erster Stelle zu stehen?

Wie siehst du die Chancen, dass sich noch etwas ändert, wenn 4 Jahre nichts geändert haben?

Deine Überlegungen sind gut - nun musst du die richtigen Schlüsse ziehen. Und zwar aus dir heraus. Es ist niemandem gedient, und besonders dir nicht, wenn du jetzt schon mit einem grossen ABER in eine Ehe gehst. Was dein Freund erzählt hat, das kann dir leicht widerfahren. Denn dass du unglücklich wirst, wenn sich nichts ändert, liegt auf der Hand.

Und ein Kind wird die Sache nicht vereinfachen, sondern nur noch schwieriger machen. Auf einmal tut sich da noch eine Front auf, wenn deine Schwiegermutter die Kindererziehung übernimmt, weil deine Freundin keine eigene Meinung hat.

3 gegen dich: Das ist schon stark.

Finde ich prima, wenn ihr auch gegen den Willen ihrer Eltern Urlaubsziele auswählt. Was sagen denn deine Eltern dazu? Haben sie in deinem Leben auch so viel Mitsprache?

Die Frage ist eher: Wann wird sie erwachsen?

Warum spielen ihre Eltern eine so grosse Rolle? Was haben sie denn im Leben ihrer erwachsenen Tochter noch verloren? Wie alt ist sie denn? Ich nehme an, dass sie volljährig ist.

Nun schreibst du auch, dass du hoffst, der Einfluss ihrer Eltern ende an eurer Wohnungstüre. Wird das möglich sein?

Ihr wohnt noch nicht zusammen (aber in der Nähe), und der Einfluss ihrer Eltern reicht bis in deine Wohnung (nämlich über sie - sie lässt sich ja von ihnen sagen, was richtig ist. Jedenfalls stellen sich alle drei gegen dich, wenn du eine andere Meinung hast, wie du das beim Beispiel mit dem Auto/ÖV zeigst).

Und wenn du deine Wohnung verlässt? Sollte darussen vor der Tür nicht auch dein eigenes Leben stattfinden, oder darf da dann immer permanent der Meinungswind ihrer Eltern blasen?

Was findest du denn so reizvoll an diesem Konstrukt? Eine Wohnungsfläche von knapp 300 m2? Oder wäre es dir unmöglich, in einer kleineren Wohnung mit ihr zu wohnen?

Warum will sie nicht weg? Warum willst du keine eigene Wohnung mit ihr mieten?

Warum soll das finanziell ein Problem sein? Ein grosser Teil der Bevölkerung macht das so.

Oder habt ihr kein Einkommen?

Viele Fragen.

Die wichtigste: Was willst du wirklich?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In der Tat viele Fragen;) Aber ich fange mit der wichtigsten an, die dann auch die meisten anderen Fragen erklärt: Was ich will.

- Ich will mit ihr meine Zukunft verbringen, sie heiraten und eine Familie gründen

- Wenn ich die Wahl hätte (und die haben wir beide praktisch schon beim Thema des haus-Neubaus gehabt) ob zusammen in eine Wohnung zur Miete oder in einem Zweifamilienhaus unter einem Dach mit den Schwiegereltern, ich würde zu das Haus wählen.

- Ich will meiner Freundin (übrigens 26 jahre und angehende Lehrerin) auch nicht die Nähe zu ihrer Familie nehmen. Ihre Eltern sind nämlich das einzigste aus ihrer engeren Verwandschaft, die sie noch hat.

- Ja, auch ich habe ihre Eltern ins Herz geschlossen, auch wenn ihr Vater eben ab und zu ein Sturkopf ist

- Und, ja, ich will eine klare Trennung der Lebensbereiche, auch wenn so eine Hausgemeinschaft sicher auch Akzeptanz und Toleranz von beiden Seiten fordert. Ich bin es auch nicht anders gewohnt. Ich wohne seit meiner Kindheit in Mietwohnungen und kenne das Leben in einer Hausgemeinschaft

Und genau hier muß ich ansetzen. Es ist natürlich schwierig sich in meine Lage zu versetzen ohne die genauen Umstände zu kennen, deshalb wird hier auch ein etwas zu düsteres Szenario dargestellt. So schlimm ist es nämlich bei weitem nicht. In den letzten vier Jahren, vorallem nach unserer Krise nach einem knappen Jahr, haben wir uns schon gut aneinander gewöhnt. Wir unternehmen zusammen einiges, haben unseren Spaß und teilen uns auch die Arbeiten rund um das Haus. Solange wir offiziell auch getrennt leben verstehe ich mich in gewisser Hinsicht auch immer noch als "Gast" obwohl beide Elternteile mir immer wieder klar zu verstehen geben, daß ich mich in dem Haus wie Zuhause fühlen kann und das ist nicht nur so dahergesagt, sondern ist auch so. Ich habe eben nur Angst vor diesem finalen Cut, wenn wir wirklich in unsere eigenen vier Wände ziehen und ihre Eltern unter uns wohnen. Daß genau diese Grenze von beiden Seiten eingehalten wird. Aber das werde ich wohl wirklich nur in einem klärenden Gespräch mit ihr rausfinden können.

Übrigens noch schnell auf die Frage nach MEINEN Eltern zu kommen: Sie lassen mich weitestgehend in Ruhe. Unser Kontakt beschränkt sich auch auf nur 1-2 Mal in der Woche per Telefon oder Besuch. Ich habe damals, als ich ausgezogen bin, schon bewußt so dürftig dosiert, weil ich einfach mein eigenständiges Leben führen wollte und daher auch irgendwie selbst Erfahrung sammeln wollte. Vielleicht liegt darin auch mein Problem, weil ich bei meiner Freundin die etwas andere Extreme kennenlerne und das nicht mehr von früher bei mir Zuhause gewohnt bin.

stefan

 
Also hast Du ein Problem, was Du gar nicht hast, so etwa richtig?

Du willst alles so wie es ist und willst alles so wie es schon bis an's Lebensende vorausgeplant ist.

Na dann bleibt uns hier im Forum eigentlich nichts weiter als dem trauten Familienglück zu viert alles Gute zu wünschen.

Ich versteh auch gar nicht, warum Du unbedingt mal Deine Meinung durchsetzen willst. Du hast doch gar keine eigene. Da kannst Du doch auch was öffentliche Verkehsmittel angeht mal fünfe gerade sein lassen und Dich nach Papa richten. Also ehrlich.

 
Also hast du wirklich gar kein Problem? Wo ist dein Problem?

Berta hat alles gesagt. Ich wünsche dir viel Spass :)

 
Meine Frage an dich war mehr in dem Sinn gemeint: Wie du dir das vollkommene Glück vorstellt, unabhängig vom Personal um dich herum.

Keine leichte Frage, weil sie dann den Boden aufreisst, und ein Riss im Lebensentwurf kann zum Einsturz des ganzen Fundamentes führen, auf das man baut.

Warum nimmst du Abstand von deinen Eltern, und gehst in eine Zweckgemeinschaft mit den Eltern deiner Freundin? Wo hast du da jetzt dein eigenständiges Leben?

Ein wunderbarer und berechtigter Anspruch, die Lebensbereiche klar zu trennen. Aber der Brävste kann in Frieden nicht leben, wenn es der Nachbar nicht will. Macht dich das nicht hellhörig, dass es dafür klärender Worte bedarf? Ist es denn heut nicht so, dass ihr bereits klar getrennte Leben führt?

Und du meinst, in dem man sich miteinander in eine Hütte setzt, gelingt das viel besser?

Wort sind Worte: Schallwellen. Was zählt: Das was getan wird. Da kannst du dann lange Toleranz und Akzeptanz fordern, du bekommst soviel, wie sie für richtig erachten. Schon beim Vater hapert es ja etwas mit der Akzeptanz, die du liebevoll mit Sturkopf umschreibst. Ist es nicht ein wenig naiv zu erwarten, dass sich irgendetwas im Verhalten der Menschen ändern wird?

Und es wäre auch zu überlegen, ob nicht besser die Eltern über euch wohnen sollten. Denn stell dir vor: Die werden vermutlich alles hören. Also zum Beispiel, wenn ihr Sex habt und das Bett quietscht, dann hören die das unter euch.. Nur so, das kann ziemlich hemmend wirken, wenn man weiss, dass die Schwiegereltern miterleben...Und vielleicht werden sie dann auch ihren Kommentar dazu geben (Schatz, müsst ihr das jetzt wirklich so oft...?)

Aber ja: Es scheint trotz allem im grünen Bereich zu sein. Eine weitere Diskussion erübrigt sich, und deine Frage war wohl eher rhetorisch gemeint gewesen.

 
Wenn man nicht weiss , ob man was was will, will man es meistens nicht...so scheint es mir bei dir, aber du redest dir so einiges schön und belügst dich selbst.

Im übrigen glaube ich nicht, dass du dir hier horrorszenarien zusammenspinnst, sondern wie erwähnt ganz das gegenteil, du redest dir die sache schön.

Ich denke du kannst gar nicht absehen, welche probleme da auf dich/euch zukommen können (und bei euch sieht es so aus, als kommen sie wirklich)

Dieses konstrukt eltern und verheiratete kinder unter einem dach ist meiner ansicht nach als gescheitert bewiesen, weiss gar nicht wie ihr auf die idee kommt, das könnte klappen, das geht in den meisten fällen schief..klingt so, als lebt ihr in einem nest hinterm mond :)

Mir grausts allein bei der vorstellung...

Also ich würde es lassen

B.