Liebeskummer ist ein Monster

Lunafee

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11. Dez. 2021
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Da ist er, der gute, alte Liebeskummer. Ich hatte das Gefühl schon erwartet. Es musste kommen nach Monaten der Euphorie aus der Ferne. Im Moment schmerzt mein Herz und meine Augen werden zu Bächen. Jeden Tag muss ich Dich sehen, das endet bald und trotzdem oder gerade deswegen bin ich unendlich traurig 😢 

Ich bin verliebt in meinen Chef der bald nicht mehr bei uns arbeitet. 

Angefangen hat alles im Sommer, ein Bewerbungsgespräch. Ich war knapp dran und im Sekretariat stand ein Mann, ich unterhielt mich locker mit ihn. Wusste da noch nicht, dass er nicht nur am Gespräch teilnehmen sondern auch mein Vorgesetzter sein würde.

Nach dem Vorstellungsgespräch mit der Chefin zeige er mir meinen möglichen Arbeitsplatz. Wir unterhielten uns stundenlang weil draußen die Welt unterging (Wassermassen), er fuhr mich später zu meinem Auto. Mir war klar, er ist mir sympathisch.

Zwei Wochen später unterschieb ich den Vertrag und arbeitete weiter in meinen alten Job.

Der neue AG lud zu einem Brunch für alle Mitglieder, noch bevor ich dort anfing und ich war eingeladen. Ich saß neben ihm. Und dann passierte was mir noch nie passiert ist: Ich nahm seinen Geruch wahr und im selben Moment schlug mein Herz, trommeln, klopfend, viel zu schnell.

Es vergingen noch einige Wochen bis ich dort anfing, bei der alten Stelle gab es noch viel zu tun und er verschwand aus meinen Gedanken. 

Seit 4 Monaten arbeite ich nun dort. Ich mache meinen Job ganz gut, trotz Nervosität und Herzklopfen, wenn wir eng zusammen arbeiten müssen.

Erst wollte ich die Gefühle nicht. Viel mit Freunden drüber gesprochen. Damals war es noch so warm, dass ich mit nackten Füßen im warmen Sand rührte, in einer sternklaren Nacht. 

Jetzt ist es kalt. Versunken in dickem Strick schaue ich ihm staunend hinterher und bin unendlich traurig. Der Preis wenn man Gefühle annimmt.

Vor einigen Wochen gab er bekannt, dass Team verlassen zu wollen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich beichtete ihm, mich von ihm angezogen zu fühlen. Er gab an überrascht zu sein, darauf wäre er nie gekommen. Und ich sagte im weiteren Gesprächsverlauf, man könne ja mal ein Bierchen trinken gehen, wenn er nicht mehr mein Vorgesetzter ist. Das Gespräch wurde durch Umstände unterbrochen und nicht weitergeführt.

Er neckte mich in der Folgezeit liebevoll.

Eine Woche später sagte er mir, es sei keine gute Idee gewesen ihm das zu sagen. Es würde etwas mit ihm machen und er könne noch nicht sagen was.  Ob mir sowas häufig passiert? Ich verneine, ärgere mich aber sehr über die Frage. (Ist mir noch nie passiert, gewöhnlicherweise sind Männer in mich verliebt, ich lerne sie kennen und verliebe mich langsam. Eine biochemischen Anziehungskraft, wie ich sie ihm gegenüber empfinde ist für mich neu.)

Gestern nun die offizielle Bekanntgabe er geht. Am 23.12 ist unser letzter gemeinsamer Arbeitstag. 

Tja und hier sitze ich nun. Das Hindernis "Chef" ist weg, ich könnte ihn Daten. Aber ich habe meinen Wunsch damals ausgesprochen und er wäre am Zug. Er will mich also offenbar nicht näher kennenlernen. Ich bin enttäuscht, denn ich habe mich selbst getäuscht. Ich dachte wirklich, es wäre nicht einseitig. Ganz viele Augenblick von denen mein Bauchgefühl dachte, er mag mich auch etwas mehr. 

So nun bahnen sich Enttäuschung, Traurigkeit, Schmerz ihren Weg in mein Herz wegen einem Mann den ich eigentlich nicht kenne und den ich eigentlich nur kennenlernen wollte.

 
Ich beichtete ihm, mich von ihm angezogen zu fühlen
Das ist ziemlich mutig gewesen von Dir, zumal ja Dein (noch) Chef ist. Und ihn dann sogar noch nach einem Treffen zu fragen. 

Hast Du das Wort hingezogen zu ihm gesagt oder es anders formuliert?

Ich mei e wenn Dir ein Boy sagt: ich fühle mich zu Dir hingezogen, könnt das auch körperlich gemeint sein.

Habt ihr euch schon auf Arbeit genutzt? Seit ihr im gleichen Alter? 

Meistens sind die Chefs ja älter und le-iert.

 
Liebe Lunafee, vorweg, meine Worte sollen dich nicht kränken, aber ich frage mich wie du annehmen konntest, dass ein gutes, freundschaftliches Verhältnis zu einem Vorgesetzten, in eine Liebesbeziehung führen könnte ?
Seine Reaktion auf dein Geständnis zeigt deutlich, dass deine Instinkte total versagt haben

müßen, denn du hast mit deiner Offenheit eine Grenze überschritten und ihn in Verlegenheit gebracht, wie konnte dir denn sowas passieren ?
Fühlst du dich einsam, schenkt man dir in deinem Umfeld zu wenig Aufmerksamkeit, sodass

du verlernt hast, mit alltäglichen Nettigkeiten umzugehen und sie deshalb überbewertest ?
Du schreibst von Enttäuschung, Traurigkeit und Schmerz, findest du die Menge an Emotionen der Situation wirklich angemessen, denn es ist wie du sagst, du kennst diesen Menschen doch gar nicht, worin besteht also der reale Verlust, wenn er jetzt andere Wege geht ?
Und auch die Erwartung, dass aus seiner Richtung noch etwas kommen muß, wo kommt die her ?
Ich wäre an deiner Stelle nur unglaublich erleichtert, dass da nichts mehr kam und das diese Peinlichkeit durch seinen Weggang aus der Welt geschafft wird. Ehrlich.

Gruss, Suppe

 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ziemlich mutig gewesen von Dir, zumal ja Dein (noch) Chef ist. Und ihn dann sogar noch nach einem Treffen zu fragen. 

Hast Du das Wort hingezogen zu ihm gesagt oder es anders formuliert?

Habt ihr euch schon auf Arbeit genutzt? Seit ihr im gleichen Alter? 

Meistens sind die Chefs ja älter und le-iert.
Definitiv mutig. Er hat mich gefragt, ob es ein Problem zwischen uns gibt. Immer wieder. An dem Tag platzte aus mir raus, das ich kein Problem mit ihm habe. Nur in seiner Gegenwart nervös werde, weil ich irgendwie finde, dass er anziehend riecht. Dass mich dies irritiert, da es in unserem Kontext unpassend ist, aus meiner Sicht. Das war die genaue Formulierung. 

Ich hab nicht klar nach einem Treffen gefragt, sondern eher formuliert, dass ich traurig über seinen Weggang bin und aber immerhin wäre er dann nicht mehr mein Vorgesetzter und es wäre also nicht schlimm mal ein Bierchen trinken zugehen. 

Wir sind ungefähr im gleichen Alter und er ist ungebunden. Wir arbeiten im sozialen Bereich und übernachten dort auch abwechselnd. Er ist eher Kollege als Vorgesetzter. Wir dutzen uns alle.

 
Ah ok 😉 Klingt eigentlich entspannter Umgang unter Kollegen. Ist er versetzt worden oder warum geht er dort weg? Vielleicht ergibt sich nochmal ein Gespräch, macht er keine Abschiedsfeier oder Ähnliches? Du könntest niest auch sagen, Du wolltest ihm nicht zu Nahe treten mit dem was Du gesagt hast. 

 
Ja, Suppe so kann man das auch sehen. Danke für deinen ehrlichen Beitrag. Och nehme Deine Worte mal mit.

 
Ah ok 😉 Klingt eigentlich entspannter Umgang unter Kollegen. Ist er versetzt worden oder warum geht er dort weg? Vielleicht ergibt sich nochmal ein Gespräch, macht er keine Abschiedsfeier oder Ähnliches? Du könntest niest auch sagen, Du wolltest ihm nicht zu Nahe treten mit dem was Du gesagt hast. 
Sehr locker und entspannt geht es bei uns zu. Es ist etwas wie eine große Familie und zwar nicht nur im Team sondern die ganze Einrichtung ist etwas besonderes.

Er hat sich versetzen lassen, weil er beruflich unzufrieden ist und hofft das es in einem anderen Haus neue Herausforderungen für ihn gibt. Er ist künftig 900m weit weg und er hat mir schon gesagt, daß er weiterhin rüber kommt und nicht aus der Welt ist, auch als Ansprechpartner.

Es gibt eine kleine Abschiedsfeier nächten Freitag. Wir gehen gemeinsam Essen. 

 
Warum ich gedacht habe das er mich auch mag: 

Er lächelt immer wenn er mich sieht.

Er erledigt Dinge für mich, Auto voll tanken, mir eine Freizeit, die ich nicht so mag, abnehmen- 3 Mal hintereinander.

Er macht mir Komplimente nicht nur beruflicher Natur.

Er zieht mich auf.

Er spiegelt meine Körpersprache und schaut zu mir rüber wenn ich nicht gucke. 

Er schaut mir länger in die Augen wenn wir nicht reden 

Er verteidigt mich und gibt mir Sicherheit.

Und dazu war in mir einfach eine absolute Gewissheit, ich wusste einfach das er mich mag. 

Tja, aber wie Suppe schreibt. Vielleicht alles ein Gehirnfrspinnst. Ich wollte jedenfalls alles außer einen Mann, war an einem Punkt im Leben wo alles perfekt lief und ich wahnsinnig glücklich war, als ich ihn traf.  Und so hat er mich als wahnsinnig positiven, sympathischen Menschen kennengelernt. Meine offene Art schätzt er übrigens sehr, steht in seiner Weihnachtskarte an mich. Und peinlich muss mir meine Aussage nicht sein, er war sichtlich geschmeichelt und bekam sein grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, hat sich sogar dafür entschuldigt und sich erklärt.

 
Hallo, ich kann verstehen,  dass du sein Verhalten zu deinem Gunsten interpretiert hast, wenn er es wirklich nicht ernst gemeint  hat, dann flirtet er vermutlich gerne. Attraktive Männer flirten oft und gerne, sie mögen die Aufmerksamkeit und verliebte Blicke... 

Es hat leider nicht geklappt,  so ist das Leben,  zum Glück ist er bald weg, sonst wäre es schwierig für euch beide.

Mir ist was Ähnliches passiert, ich würde aber ziemlich eindeutig abgelehnt, ohne dass ich etwas hätte falsch verstehen können. Trotzdem hat es mich richtig erwischt🥺

Heute haben mich die Erinnerungen wieder mal eingeholt 😔, ich weiß genau, wie es dir geht.  Fühl dich gedrückt  :trost:

Du kennst ihn kaum und vielleicht war er gar nicht der Richtige für dich. Auch wenn du dich von jemandem stark angezogen fühlst, ist doch nicht gesagt,  dass er als Partner geeignet wäre. Und da du ihn nicht näher kennen gelernt hast, wirst du dich vermutlich bald von deinem Liebeskummer erholen,  sobald du ihn nicht mehr riechen kannst 🤭 Vielleicht solltest du zu diesem Abschied gar nicht gehen, das macht es nicht unbedingt einfacher für dich, je schneller du den Kontakt abbrichst, desto besser. 

 
Warum ich gedacht habe das er mich auch mag: 

Er lächelt immer wenn er mich sieht.

Er erledigt Dinge für mich, Auto voll tanken, mir eine Freizeit, die ich nicht so mag, abnehmen- 3 Mal hintereinander.

Er macht mir Komplimente nicht nur beruflicher Natur.

Er zieht mich auf.

Er spiegelt meine Körpersprache und schaut zu mir rüber wenn ich nicht gucke. 

Er schaut mir länger in die Augen wenn wir nicht reden 

Er verteidigt mich und gibt mir Sicherheit.

Und dazu war in mir einfach eine absolute Gewissheit, ich wusste einfach das er mich mag. 

Tja, aber wie Suppe schreibt. Vielleicht alles ein Gehirnfrspinnst. Ich wollte jedenfalls alles außer einen Mann, war an einem Punkt im Leben wo alles perfekt lief und ich wahnsinnig glücklich war, als ich ihn traf.  Und so hat er mich als wahnsinnig positiven, sympathischen Menschen kennengelernt. Meine offene Art schätzt er übrigens sehr, steht in seiner Weihnachtskarte an mich. Und peinlich muss mir meine Aussage nicht sein, er war sichtlich geschmeichelt und bekam sein grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, hat sich sogar dafür entschuldigt und sich erklärt.
Klingt wirklich nach einem sehr netten Mann. 

 
Romantizismus ist nicht mein Ding, darum breche ich deinen Text mal auf die Fakten runter.
Du warst neu, er war dir behilflich dich einzuarbeiten, man findet sich sympathisch, aber als du eine kesse Bemerkung in seine Richtung machst, bleibt die erhoffte Reaktion aus.
Stattdessen verkündet er, er sei unzufrieden und das er sich versetzen läßt.
Ja und da ist die Geschichte auch schon zu Ende, denn entweder gefällst du ihm nicht so gut wie er dir, oder er findet, dass es sich nicht mehr lohnt mit dir noch etwas anzufangen, weil euch in Zukunft 900 km voneinander trennen werden, hast du daran mal gedacht ? 

Ja, ja, schade Schokolade...

 
weil euch in Zukunft 900 km voneinander trennen werden
Suppe 900m nicht km

Und wie Du sagst "Kasse Bemerkung", die kam doch erst nachdem er sagte er lässt sich versetzen.

"Vor einigen Wochen gab er bekannt, dass Team verlassen zu wollen. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Ich beichtete ihm, mich von ihm angezogen zu fühlen."

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
900m 😮, ich dachte auch 900 km.. ja, das ändert die Sache ein wenig, aber vielleicht war es nur ein Tippfehler

 
Ah, ok,  dann wird er sich das vielleicht anders überlegen..

Nur warum "ein Bierchen",  das ist so unromantisch 🤭

 
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Und, klärst du uns noch darüber auf, ob es Meter oder Kilometer sind ?

 
Wo sie recht hat, hat sie recht. Es sind Meter. Er bleibt also ganz in der Nähe ist künftig aber nur noch ein Kollege in einem anderen Team.
Wenn er Dich nicht mehr täglich sieht, vielleicht vermisst er seine ehemalige Kollegin ab und zu und kommt auf dein Angebot doch nochmal drauf zurück.

 
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