Liebeskummer seit 1,5 Jahren

Versuche es doch mal mit einer von 3 Möglichkeiten die Panikattacken zu bekämpfen.

1. anders Denken - z.B. statt: " Gott, jetzt hat er ne andere" lieber "ihn jetzt nicht anzurufen beweist mir selber Stärke und ich unternehme damit das Beste ihn wieder zurück zu bekommen."

Wenn du diese Gedanken dann wirklich verinnerlichen kannst, wirst du ruhiger werden. Panik entsteht im Kopf, dein Kopf kann diese auch wieder stoppen.

2. werde aktiv - mach Sport, lies ein Buch, guck dir einen total lustigen Film an, geh spazieren, schreib Tagebuch etc. Was auch immer dich ablenkt. Es wird deine Gedanken auf ein anderes Thema fokussieren und macht es dir damit leichter.

3. Such dir Kontakte - wenn du wieder einen dieser Momente hast, ruf eine gute Freundin (Mutter, Tante etc.) an und sprich dich bei ihr aus. Jammere, schimpfe, weine....ganz egal. Hauptsache du sprichst es dir von der Seele.

Das sind 3 Punkte die du in akuten Fällen unternehmen kannst.

 
Was mir z.B. immer ganz gut geholfen hat, war, alles aufzuschreiben! Ich hab je nach Laune, regelrechte Hasstiraden aufgeschrieben in Form eines Briefes! Die hab ich natürlich nie abgeschickt, aber es tat gut, endlich mal dampf abzulassen!

 
Hallo ihr Lieben,

danke für die Tipps .. ich werde alles mal ausprobieren.. aber ich muss sagen, ich fühle mich seit dem Post schon ein wenig stärker.. es ist auf jeden Fall Aufbruchstimmung da.. ich hoffe das hält ein wenig an.. War heute ein wenig shoppen, beim Friseur.. und habe mir ein neues Buch gekauft.. Und ganz wichtig einen London-Stadtplan.. damit ich mir schon mal überlegen kann, was ich alles anstellen kann.. :)

Gestern Abend hatte ich das Gefühl, das die Stimmung ein wenig einbricht.. habe dann überlegt was ich anstellen kann.. habe dann eine schöne Fußpflege durchgeführt ;) ..Fußbad, schön gefeilt, Nagellack... eigentlich nerven mich solche Sachen, da man so konzentriert sein muss.. aber gestern Abend war es eine gute Ablenkung und ich habe mich direkt heute Morgen unter der Dusche wieder über das Ergebnis erfreut..Also wer heute Abend nichts vor hat, nur zu !

PS: Heute Abend läuft "Tatort" auf NDR und danach "Der Vorleser" ;)

Liebste Grüße

 
Siehst du, in solchen Situationen lernt man sich besser kennen. Und du merkst wieder, was dir gut tut und machst es dann auch. :)

Ich kenne das, was du beschreibst nicht, aber die Art von Beziehung - wenn man das so nennen kann - kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Man kann nicht miteinander, aber irgendwie auch nicht ohne (so war das auf meiner Seite zumindest, bis er dann Schluss gemacht hat). Die Beziehung raubt so viel Energie und irgendwann kommt man vielleicht zur Einsicht, dass es schlicht und einfach nicht passt. Egal wie man es dreht und wendet. Natürlich ist es unglaublich schwer für dich, da er ja meint, dass er euch nochmals eine Chance geben würde (das habe ich richtig gelesen, oder?). Wie sollst du da endgültig loslassen können? Ich konnte das nur, weil er weg war und weg blieb. Weil er sich total daneben benahm und sich zu jemandem veränderte, den ich nicht mal als entfernten Freund bezeichnen möchte. Und weil er jetzt eine Neue hat. Das tat am Anfang echt weh. Deine Angst davor, dass er irgendwann eine neue Freundin hat, ist also nicht unbegründet, aber es hilft auch loszulassen. Jetzt hängst du noch an ihm. Es kann ja alles noch werden, denkst du dir wohl. Weil er ist ja noch frei und er würde ja nochmal wollen. Aber vielleicht könntest du ja mehr haben? Eine gesunde, ausgeglichene Beziehung, in der du auch erhältst, was du an Energie investierst?

Irgendwie klingt das alles nach erster ernster Beziehung? Aber ich kann mich natürlich auch völlig irren :) Bei mir war es das. Und es war doch eher unreif, kontrollierend, abhängig, ungesund.

Beim Lesen deines Textes dachte ich als erstes an Depression, aber das wird es wohl nicht sein. Und man muss ja nicht dauernd kategorisieren und diagnostizieren etc. Ich glaube zu neuen Ufern (und nach London :D ) aufzubrechen, ist bestimmt super. Du kannst neue schöne Erfahrungen machen, die nichts mit deinem Exfreund zu tun haben. Und irgendwann werden deine Panikattacken hoffentlich weniger. Und falls nicht, ist es vielleicht hilfreich einmal professionelle Hilfe aufzusuchen? Deswegen ist man ja nicht gleich gestört oder so = ). Mir hat es unglaublich viel geholfen. Aber vielleicht hilft dir ein Tapetenwechsel mehr als du es dir vorstellen kannst. Viel Glück!

 
Dennoch bin ich auch unheimlich stolz auf "unsere Liebe", das er mich nach dem ganzen immer noch gerne hat..
...da ist auch noch ein kleiner Knackpunkt. Merkst du das?

Du machst dein Selbstwertgefühl von seiner Meinung abhängig. Das leuchtet direkt aus deinen ganzen Posts hervor.

Du möchtest dich ändern, weil er dir sagt du solltest es tun. Dabei ist das was du tust nur die Antwort auf sein Tun.

D.h., auch er müsste sein Tun ändern, dann würdest du auch anders reagieren.

So generiert ihr gegenseitig euer Verhalten...in alle Ewigkeit.

Du alleine wirst es nicht schaffen, gegen den Strom zu schwimmen.

Er macht alles so wie immer un du musst alles anders machen.

Vergiss es! Geht nicht.

In einer guten Beziehung, kommen solche Probleme erst gar nicht auf. Da ist es selbstverständlich sich zu melden, damit der Andere sich keine Sorgen macht.

Das kennen wir doch alle noch von zuhause. Auch unsere Eltern haben es erwartet, aus dem gleichen Grund.

Wer das mit RECHENSCHAFT ABLEGEN tituliert ist nicht erwachsen.

Ich habe das alles schon hinter mir. Lange Zeit habe ich ihm geglaubt (weil er ja so toll war), dass wenn ich mich ändern würde, alles besser wäre.

Im Endeffekt hieß es, wenn du dich ändern würdest, dann würde ich dich lieben können und alles wäre gut.

Ich wollte aber geliebt werden WEIL ICH SO BIN WIE ICH BIN! Mit all meinem Guten und Schlechten. Ich liebte ihn ja auch und er war NICHT PERFEKT!

Ich habe es geschafft so geliebt zu werden, weil ich eben SO bin.

Mit einem ANDEREN MANN. :D

 
Hi liebeskummer21, ich hatte bis jetzt still mitgelesen, aber weil ich mich in Dir wiedergefunden habe, musste ich jetzt einfach was schreiben. Deine Panikattacken kenne ich nur zu gut. Ich hatte vor Jahren über 1,5 Jahre eine on-off Beziehung, da waren die Attacken mein täglicher Begleiter. Irgendwann habe ich das ganze beendet und mir geschworen, dass mir das nie wieder passiert. Alles lief gut. Bis Anfang diesen Jahres. Ich hatte einige unschöne Erfahrungen mit Männern, die mich verarscht haben.

Im Sommer habe ich dann meinen aktuellen Freund kennengelernt. Und sagen wir mal so... er musste viel ertragen. Er konnte mir auch nie das Gefühl von Sicherheit geben. Er gab sein bestes, aber es hat sich nichts geändert. Wenn wir zusammen waren, war alles gut. In dem Moment wo wir räumlich getrennt waren, bin ich durchgedreht.

Die Panik hat mich kontrolliert, ich konnte nicht mehr klar denken, hatte einen Druck auf der Brust, konnte nicht atmen, dachte ich muss mich übergeben.

Es wurde immer schlimmer und er war kurz davor zu gehen. Ich hatte auch fast aufgegeben. Dachte mir... "er kann mir einfach nicht das geben, was ich in einer Beziehung brauche". Zum Jahreswechsel war ich eine Woche ohne ihn im Skiurlaub. Vorher hatte ich Panik, wie ich das wohl ertragen soll. Die ersten 3 Tage waren schlimm. Aber dann wurde es besser. Ich habe mich auf mich selbst konzentriert. Dafür gesorgt, dass es MIR gut geht. Und seit ich wieder da bin, bin ich wie ausgewechselt. Ich habe keine Angst mehr, keinen Druck mehr auf der Brust.

Sicherlich habe ich den großen Vorteil, dass er, obwohl er es angedroht hatte, eben nicht gegangen ist. Trotzdem hatten diese Drohungen natürlich auch keinen positiven Effekt... Den Rat den ich Dir geben kann ist, so banal sich das anhört, aber konzentrier Dich auf Dich selbst. London wird Dir dabei helfen. Ich würde mich vor London nicht mehr melden. Du wirst sehen - die Zeit, die vielen neuen Eindrücke, dass alles wird Dir helfen zu sehen, was Dir wirklich wichtig ist. Und ob Du wirklich so weiter machen willst. Mit ihm. Denn wie vorher schon geschrieben wurde... Er wird sich nicht ändern, weil DU es willst. Da kann er Dich noch sooo sehr lieben. Es ist sein Charakter und den musst Du akzeptieren. Kannst Du das nicht oder nur indem es Dich unglücklich macht, dann musst Du loslassen. Ich weiß wie schwer es ist... ich konnte es wie gesagt 1,5 Jahre nicht. Aber ich habe mich selbst verloren und gehasst in dieser Zeit. Und das einzige was hilft ist, totaler Kontaktabbruch.

Solltest Du Dich so entscheiden, dass er es wert ist, dann musst Du ihn so akzeptieren und das ohne wenn und aber!! Versuch es lockerer zu sehen. Wenn die Panikattacke kommt (man merkt ja wie es langsam aufbraust) geh zum Sport, mache irgendwas um Dich auszupowern, schalte die Handys, das Internet aus. Was ich gemacht habe, was auch gut geholfen hat: Alles was Du ihm sagen willst, die "Beschimpfungen", die Vorwürfe... ich habe mir ein Buch gekauft und es da rein geschrieben. So habe ich es von der Seele bekommen, die Last wurde leichter, aber er hat es nicht mitbekommen.

Eine Freundin sagte auch mal zu mir: "Überleg Dir mal, was Du von dem Mann alles erwartest. Und ob das überhaupt zu erfüllen ist?" Das hat mich auch die Augen etwas geöffnet.

Ich hoffe ich konnte Dir nur ein bisschen helfen... ich weiß wie schwer es ist... der Schmerz ist noch nicht lange weg bei mir und ich weiß auch dass es oft schwer ist, denn man denkt, andere Menschen können das überhaupt nicht nachvollziehen, wie es einem geht.

Naja, wie gesagt, war mein erster Beitrag hier und ich hoffe es war nicht zu wirr :)

 
Ja, es war eigentlich auch meine erste ernsthafte Beziehung, ich hatte davor auch eine, auch nicht kurz.. aber er war recht aggressiv mir gegenüber.. und es gab einen Vorfall, der das alles gesprengt hat.. ich habe mich direkt getrennt und habe die "Liebeskummerphase" sehr gut und schnell überstanden.. und war einfach nur froh das es vorbei ist..Dieser Vorfall hat auch mein Selbstwertgefühl stark gekränkt..

Ja, ich denke auch, das London mir gut tun wird, war gestern den ganzen Tag in einer anderen Stadt unterwegs und als ich nach Hause kam und zur Ruhe gekommen bin, habe ich mich gewundert, wie gut ich den Tag überstanden habe...Da merkt man wie viel die Umgebung ausmacht.

Ich denke schon, das ich depressive Züge besitze..aber ich lasse mich nicht vollkommen hängen.. Nur es ist halt leichter für mich, ihn anzurufen.. als die Trauer zu verarbeiten und an mir zu arbeiten.. wobei ich auch nicht die ganze Schuld auf mich nehmen möchte.. denn er war auch wirklich schwierig..ich kann mich daran erinnern, das ich vorgeschlagen hatte, das wir mal in den Urlaub fahren könnten.. darauf kamen dann so Antworten wie: "Ne, da habe ich mir dir keinen Bock drauf.. das artet eh aus".. Er wollte auch nichts neues probieren.. vielleicht hätte uns die Zeit ja auch sehr gut getan..

Ich wusste auch irgendwie immer, das es nicht für immer sein wird, aber habe es mir immer sehr gewünscht..

Mir ist es auch wichtig, diese Probleme zu lösen, denn ich möchte in der nächsten Beziehung ..nicht wieder den Karren gegen die Wand fahren..

Vor allem habe ich auch aus den Fehlern gelernt und bin denke ich auch reifer geworden..

Ich werde nun erstmal London abwarten, mir etwas Zeit geben.. und wenn es nach dem London-Aufenthalt keine Besserung gibt, würde ich mir auf jeden Fall professionelle Hilfe suchen..

PS: Liebe alpha, es war schon fast etwas unheimlich als ich deinen Post gelesen habe, weil es genau stimmt ! Genau, das ist mein Problem.. "Er ist so toll" ..jetzt im nachhinein merke ich auch wie sehr ich mich für ihn verstellt habe.. um ihm zu gefallen.. Falls ich wusste das er zuhause ist (er studiert in einer anderen Stadt) habe ich irgendwas angezogen, was er auf jeden Fall mag..

Es ist schön von Menschen zu hören, die diese Gefühle und Ängste verstehen können, ist ja schon etwas speziell das Problem..

Gibt es eigentlich einen "Was mich heute glücklich gemacht hat"- Thread? Es sind ja manchmal so Kleinigkeiten, ein gutes Rezept, ein gutes Buch.. Und dies könnte wiederum ein Anreiz für andere User sein.. Zur Abwechslung vielleicht mal ganz gut, dann liest man nicht ständig nur traurige und verzweifelte Geschichten..

 
Super Idee!!!!!

Mach doch den Neuen Thread selber auf, wir schreiben ganz bestimmt und geh mit gutem Beispiel voran.

Bin mir sicher, es sind viele da, die mitmachen.

Wieso kam noch niemand auf die Idee?

Die ist so naheliegend!!!

Wie CaliGirl schon schrieb, konzentrier dich auf dich. Es ist leichter gesagt als getan, aber möglich.

Dein Problem im Moment ist, dass du sehr viel Denkkapazität mir ihm verbrauchst.

Irgendwie ist er ständig in deinen Gedanken präsent. Auch dann wenn du dich über ihn ärgerst, oder dir was vorstellst....und und und.

Da musst du raus.

Blöd ist nur, was anstelle des Gedankenkarussels, denn denken?

Und da musst du Wege finden, ihn nach und nach, aus deinem Kopf zu verbannen.

Wenn dir so ein Gedanke kommt, kannst du zu dir selbst sagen....später, ich denke dich später...jetzt mache ich noch

schnell dies und das...bevor du merkst, ist schon wieder eine Zeit vergangen,

bis der nächste Gedanke anklopft. Funktioniert übrigens auch mit Zigaretten rauchen.

Wenn du es schaffst das durchzuziehen, bekommst du, ganau wie beim Rauchen,

die Kontrolle über deine Gedanken zurück und damit über deine Gefühle.

Du bist der Herr deiner Gedanken, dass muss dir klar sein und du hast die Macht es auch durchzusetzen.

Du brauchst nur etwas Training. ;)





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Übrigens....so ein thread, wo du die Mama bist....wäre doch prima Gedankenfutter.... :D

 
Hallo ihr Lieben,

leider hatte ich gestern einen Rückfall.. vielleicht etwas zu euphorisch gewesen.. :S

Es ist mir echt ein Rätsel, das ich mich da absolut nicht fangen kann.. Wäre ja auch zu leicht gewesen, wenn es von Heute auf Morgen klappt..

Versuch zwei !

Und der Thread wird heute Abend mal eröffnet, vielleicht wirklich ein gute Ablenkung.

 
Wenn du es schaffst das durchzuziehen, bekommst du, ganau wie beim Rauchen, die Kontrolle über deine Gedanken zurück und damit über deine Gefühle.

Du bist der Herr deiner Gedanken, dass muss dir klar sein und du hast die Macht es auch durchzusetzen.

Du brauchst nur etwas Training.
Eine sehr bedenkliche Methode, finde ich. Vor lauter Bedürfnisunterdrückung brechen die Gefühle irgendwann umso heftiger aus. Wenn man etwas kontrollieren muss, dann impliziert das schon automatisch ein Problem, oder?

Bestimmt kann man Gelassenheit üben und das Katastrophendenken abstellen, aber eine gänzliche Kontrolle der Gedanken. Irgendwie klingst das nach "Brave New World."

Ich würde dir eher raten, nachzuschauen, warum das bei dir so ist und zu versuchen, da das Problem zu lösen. Allein schon Kontrollmechanismen zu trainieren, könnte mehr Kraft kosten.

 
Und der Thread wird heute Abend mal eröffnet, vielleicht wirklich ein gute Ablenkung.
....und hat er schon einen Namen?

Zu:

Eine sehr bedenkliche Methode, finde ich. Vor lauter Bedürfnisunterdrückung brechen die Gefühle irgendwann umso heftiger aus. Wenn man etwas kontrollieren muss, dann impliziert das schon automatisch ein Problem, oder?
möchte ich nur sagen, es geht dabei NICHT um Unterdrückung der Gedanken.

Das ist hier falsch verstanden worden.

Es geht um "in den Griff bekommen".

Die Rede war über das "Gedankenkarussel".

Dieser Gedankenkarussel ist eine sehr unproduktiver, nicht lösungsorientierter, sich selbst generierender und in eine handfeste Depression ausartender Sog. Das gehört unterbrochen, sonst entseht eine Abwärtsspirale.

MAN IST WAS MAN DENKT. Deswegen gehts ihr auch so lange schon nicht gut.

 
leider ist mir das ganze in der theorie total klar, es hapert nur an meiner umsetzung.. ich versuche natürlich mein bestes zu geben..vielleicht ist es auch grade nur so schlimm, da ich soviel zeit habe.. nach den ersten paar tagen urlaub, hatte ich schon überlegt.. auf den urlaub zu verzichten und wieder arbeiten zu gehen.. aber ich kann doch nicht ewig vor mir weg laufen.. und vor allem nicht vor meinen gefühlen..

ich verstehe gar nicht wie ich mich so abhängig von jemandem machen konnte...

 
leider ist mir das ganze in der theorie total klar, es hapert nur an meiner umsetzung.. ich versuche natürlich mein bestes zu geben..vielleicht ist es auch grade nur so schlimm, da ich soviel zeit habe.. nach den ersten paar tagen urlaub, hatte ich schon überlegt.. auf den urlaub zu verzichten und wieder arbeiten zu gehen.. aber ich kann doch nicht ewig vor mir weg laufen.. und vor allem nicht vor meinen gefühlen..ich verstehe gar nicht wie ich mich so abhängig von jemandem machen konnte...
Du produzierst Hormone (oder so ein Zeug), das wird vom Hirn gesteuert, nicht bewusst sondern unkontrolliert. Dieses "Zeug" sorgt für Wohlbefinden, Glück, aber auch Trennungsschmerz. Es wurde von der Natur selbst so eingerichtet - Du sollst nämlich gar nicht von dem Partner loskommen, sondern bei ihm bleiben, Nachwuchs zeugen und großziehen.Das ist alles ganz gut so, nur wenn es einseitig ist, also der "Parter" keiner sein will, dann endet es in Liebeskummer. Das ist (wissenschaftlich untermauert) wie kalter Drogenentzug. Die Glückshormone werden nicht mehr prodziert (=Entzug), dafür aber die anderen Hormone, die dafür sorgen sollen, dass Du zum potentiellen Partner zurückfindest. Das endet in Gefühlswallungen (schrecklich, unbeschreiblich, UNERTRÄGLICH), Sehnsucht, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Selbstmordgedanken, ... und erzeugt auch noch körperlichen Schmerz. Allerdings immer wenn Du ihn wieder triffst oder auch nur daran denkst dass Du ihn doch treffen kannst, kontaktieren kannst, Bilder guckst ... wird wieder Dopamin (ich glaube das ist das Glückshormon) ausgeschüttet. Du fühlst Dich sofort wohl, viiiel besser ... ACHTUNG, die Kehrseite der Medaille, die Hirnstrukturen die für die Liebe zuständig sind, festigen sich dadruch auch wieder. Salopp ausgedrückt, Deine Liebe festigt sich oder wird noch größer. Der Liebeskummer danach ist noch viel schlimmer.

Für die Praxis bedeutet dass einen Teufelskreis. In dem bist Du gefangen. Du hast Dich unglücklich verliebt. Jetzt musst den Liebeskummer durchlaufen. Kein Dopamin (=kein Glück) nur der Entzug der sich in Sehnsucht, Trauer, Sinnlosigkeit und körperlichen Schmerzen äußert. Du fängst auch immer damit an, dann triffst oder kontaktierst ihn wieder - TEUFELSKREIS. Darum sagt man 100% Kontaktabbruch!

Nach dem vollständigen Kontaktabbruch beginnt wieder dass Jammertal. Kein Dopamin, aber der andere Dreck der diese unerträglichen Gefühle bringt. Es wird aber jeden Tag weniger, kaum messbar, nicht wirklich fühlbar. Ich habe es nur gemerkt weil ich mein Leid aufgeschrieben habe und zwei Wochen später wieder gelesen habe. Tatsächlich wurde es in den zwei Wochen besser, mit Worten konnte ich es nicht beschreiben (vor zwei Wochen war es unerträglich und zwei Wochen später unerträglich - halt ein anderes, ein klein wenig besseres Unerträglich). Diese Phase dauert Wochen und Monate, dann endlich wirkt der kalte Entzug, Du produzierst zwar immer noch kein Dopamin, aber auch diese anderen Stoffe werden weniger.

Üblich ist, dass man in dieser Phase fast ausschliesslich an den verlorenen Partner denkt, in schrecklichen immer kreisenden Gedanken. Der Gedanke an den verlorenen Partner erzeugt Gefühlswallungen der übelsten Art. Irgendwann (bei mir von einem auf den anderen Tag) denkt man wie üblich an den verlorenen Partner aber die Gefühlswallungen kommen nicht. Es ist einem "egal". Man denkt an ihn / sie wie an den letzten Urlaub, oder irgendeinen Freund. Einfach so, ja man denkt an den Partner und fertig - KEINE GEFÜHLSWALLUNG. Es geht einem dann nicht gut, aber es ist dann das erste Mal dass es nicht unerträglich ist. Man hat eine neue Phase erreicht (Akzeptanz). Die Phase der "Aufbrechenden Gefühle" ist um. Leider wechselt man immer wieder zwischen den Phasen, aber die Akzeptanz Phase kommt immer wieder, immer länger, immer stärker, immer schneller.

Weiter weiß ich noch nicht.

Zunächst musst Du dir im Klaren sein, dass Schluss ist. Das ist die erste Phase "nicht wahr haben wollen", danach kannst Du erfolgreich deinen Liebeskummer ausleben. Mit Heulen und Jammern, die ganze Sinnlosigkeit des Seins, die unendliche Sehnsucht, die tiefe Trauer, die absolute Hoffnungslosigkeit ...

Es wird dann aber besser und in wenigen Monaten ... so weit bin ich aber noch nicht - aber es soll wieder richtig toll werden. Glauben tue ich das, aber wirklich glauben? ICH kann Dir nur sagen, der Liebeskummer wird weniger, das Leben wieder erträglich, weiter bin ich noch nicht.

 
Hi!

Was machst du so um 3,30h nachts noch wach? ;)

Grübelst du?

Wie schaut es aus mit deinen Ausfällen, hast du noch welche gehabt?

Hilft es dir wenn du hier schreibst, dass der Druck runter geht?

Die depressiveb Züge, von denen du selber gesprochen hast, sind bei dir recht gut zu erkennen.

Ich kann dir das Buch von Dr. Ilardi " Depression ist heilbar" empfehlen.

Da bekommst du handfeste Methoden, die du selbst ausführen kannst, erklärt,

die dir helfen aus deinem Kreis auszubrechen.

Noideea hat dir Liebeskummer beschrieben und die Chemie dahinter.

Der Unterschied zu deiner Situation ist diese ausgeprägte Grübel-Komponente.

Das ist kein Liebeskummer, das ist Depression, die durch Liebeskummer losgetreten wurde.

 
Seit dem ich Urlaub habe, habe ich ganz komische Schlafstörungen.. kann einfach nicht einschlafen.. Nunja, also allgemein ist die Lage schon ein wenig besser.. und ich habe auch den Willen, das ganze anzupacken.. Ich werde gleich mal bei Amazon nach dem Buch schauen..

Ich bin einfach total ungeduldig und möchte immer alles sofort, möchte jetzt sofort darüber hinwegkommen.. Kann mich auch nicht lange auf irgendwas konzentrieren .. mag wohl damit zusammen hängen..

Danke Noidea, für den ausführlichen Text.. vielleicht sollte ich mir den Text mal ausdrucken und immer mal lesen, wenn ich merke: "Es geht nicht mehr".. In den Momenten verwerfe ich alle guten Vorsätze.. Ich werde es mal ausprobieren..

 
Hallo,

danke der Nachfrage :) und sowieso danke für die ganze Mühe hier.

Ja, das Wochenende war echt ganz schön, waren Schlittschuhlaufen .. :)

Mir schwirrt die ganze Zeit durch den Kopf.. "Sind das wirklich Depressionen?" ..Ich bin echt kein typisch depressiver Mensch.. ich mache mir schon sehr viele Gedanken.. aber habe allgemein nicht die typischen depressiven Züge, also ich sehe mein Leben nicht als nicht lebenswert an oder aussichtslos..und ich freue mich auch auf alles was kommt, unternehme gerne etwas, bin offen für neue Dinge... habe eher das Gefühl, dass das ganze ein Zwang ist.. und ich einfach total egoistisch bin..und nicht will das dieser Mann mal eine bessere hat..

 
Hi Du,

also ich würde nicht sagen, dass es Depressionen sind, es gibt ja auch eine Vorstufe, depressive Verstimmungen oder so, heisst das.

Würde auch nicht sagen, dass Du egoistisch bist. Du hast einfach Verlustangst und kannst nicht loslassen. So würde ich das sehen, weil ichs ja von mir selber kenne.

Warum quälst Du Dich denn so... mit so blöden Gedanken. Natürlich wird er keine bessere haben als Dich, denn Du BIST die Beste. Aber DU wirst einen besseren finden. SO musst Du denken ;)

 
Ist wohl echt eine Trainingssache, sobald ich mir in den Kopf setze, ich will mich jetzt bei ihm melden, komme ich nicht mehr klar.. aber manchmal läuft es zeitweise auch ganz gut... Ich muss halt einfach mal durchhalten..