leider ist mir das ganze in der theorie total klar, es hapert nur an meiner umsetzung.. ich versuche natürlich mein bestes zu geben..vielleicht ist es auch grade nur so schlimm, da ich soviel zeit habe.. nach den ersten paar tagen urlaub, hatte ich schon überlegt.. auf den urlaub zu verzichten und wieder arbeiten zu gehen.. aber ich kann doch nicht ewig vor mir weg laufen.. und vor allem nicht vor meinen gefühlen..ich verstehe gar nicht wie ich mich so abhängig von jemandem machen konnte...
Du produzierst Hormone (oder so ein Zeug), das wird vom Hirn gesteuert, nicht bewusst sondern unkontrolliert. Dieses "Zeug" sorgt für Wohlbefinden, Glück, aber auch Trennungsschmerz. Es wurde von der Natur selbst so eingerichtet - Du sollst nämlich gar nicht von dem Partner loskommen, sondern bei ihm bleiben, Nachwuchs zeugen und großziehen.Das ist alles ganz gut so, nur wenn es einseitig ist, also der "Parter" keiner sein will, dann endet es in Liebeskummer. Das ist (wissenschaftlich untermauert) wie kalter Drogenentzug. Die Glückshormone werden nicht mehr prodziert (=Entzug), dafür aber die anderen Hormone, die dafür sorgen sollen, dass Du zum potentiellen Partner zurückfindest. Das endet in Gefühlswallungen (schrecklich, unbeschreiblich, UNERTRÄGLICH), Sehnsucht, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Selbstmordgedanken, ... und erzeugt auch noch körperlichen Schmerz. Allerdings immer wenn Du ihn wieder triffst oder auch nur daran denkst dass Du ihn doch treffen kannst, kontaktieren kannst, Bilder guckst ... wird wieder Dopamin (ich glaube das ist das Glückshormon) ausgeschüttet. Du fühlst Dich sofort wohl, viiiel besser ... ACHTUNG, die Kehrseite der Medaille, die Hirnstrukturen die für die Liebe zuständig sind, festigen sich dadruch auch wieder. Salopp ausgedrückt, Deine Liebe festigt sich oder wird noch größer. Der Liebeskummer danach ist noch viel schlimmer.
Für die Praxis bedeutet dass einen Teufelskreis. In dem bist Du gefangen. Du hast Dich unglücklich verliebt. Jetzt musst den Liebeskummer durchlaufen. Kein Dopamin (=kein Glück) nur der Entzug der sich in Sehnsucht, Trauer, Sinnlosigkeit und körperlichen Schmerzen äußert. Du fängst auch immer damit an, dann triffst oder kontaktierst ihn wieder - TEUFELSKREIS. Darum sagt man 100% Kontaktabbruch!
Nach dem vollständigen Kontaktabbruch beginnt wieder dass Jammertal. Kein Dopamin, aber der andere Dreck der diese unerträglichen Gefühle bringt. Es wird aber jeden Tag weniger, kaum messbar, nicht wirklich fühlbar. Ich habe es nur gemerkt weil ich mein Leid aufgeschrieben habe und zwei Wochen später wieder gelesen habe. Tatsächlich wurde es in den zwei Wochen besser, mit Worten konnte ich es nicht beschreiben (vor zwei Wochen war es unerträglich und zwei Wochen später unerträglich - halt ein anderes, ein klein wenig besseres Unerträglich). Diese Phase dauert Wochen und Monate, dann endlich wirkt der kalte Entzug, Du produzierst zwar immer noch kein Dopamin, aber auch diese anderen Stoffe werden weniger.
Üblich ist, dass man in dieser Phase fast ausschliesslich an den verlorenen Partner denkt, in schrecklichen immer kreisenden Gedanken. Der Gedanke an den verlorenen Partner erzeugt Gefühlswallungen der übelsten Art. Irgendwann (bei mir von einem auf den anderen Tag) denkt man wie üblich an den verlorenen Partner aber die Gefühlswallungen kommen nicht. Es ist einem "egal". Man denkt an ihn / sie wie an den letzten Urlaub, oder irgendeinen Freund. Einfach so, ja man denkt an den Partner und fertig - KEINE GEFÜHLSWALLUNG. Es geht einem dann nicht gut, aber es ist dann das erste Mal dass es nicht unerträglich ist. Man hat eine neue Phase erreicht (Akzeptanz). Die Phase der "Aufbrechenden Gefühle" ist um. Leider wechselt man immer wieder zwischen den Phasen, aber die Akzeptanz Phase kommt immer wieder, immer länger, immer stärker, immer schneller.
Weiter weiß ich noch nicht.
Zunächst musst Du dir im Klaren sein, dass Schluss ist. Das ist die erste Phase "nicht wahr haben wollen", danach kannst Du erfolgreich deinen Liebeskummer ausleben. Mit Heulen und Jammern, die ganze Sinnlosigkeit des Seins, die unendliche Sehnsucht, die tiefe Trauer, die absolute Hoffnungslosigkeit ...
Es wird dann aber besser und in wenigen Monaten ... so weit bin ich aber noch nicht - aber es soll wieder richtig toll werden. Glauben tue ich das, aber wirklich glauben? ICH kann Dir nur sagen, der Liebeskummer wird weniger, das Leben wieder erträglich, weiter bin ich noch nicht.