hallo ihr lieben,
entschuldigt bitte den langen text.
bis jetzt habe ich immer gezögert einen eigenen beitrag hier zu schreiben (mein uralter thread zählt nicht).
ich habe natürlich auch viel zu lernen, zu verstehen und zu bewältigen gehabt in meiner knapp 1jährigen beziehung und dank jahrelangem lesens, ratgebens und persönlichen austausches in diesem forum hat es auch gut geklappt.
inzwischen vermute ich stark das helfersyndrom bei meinem australischen freund. es war schwer zwischen den eigenen problemen und den problemen durch unsere umstände zu sehen, woran es vorallem bei ihm liegt. denn er scheint ja nahezu perfekt. warum ist man dann unzufrieden?
ja, er gibt sich auf... für seine arbeit, die behandeln ihn da einfach unmöglich, denen hätte ich schon dreimal tschüss gesagt, aber er lässt es ja mit sich machen. aber da hängen ja immer zwei mit drin in einer partnerschaft, denn endlose 1000km weite entfernungen hält man auch nicht ewig aus.
hinzu kommen noch meine eigenen ängste an denen ich arbeite, unsere unsichere zukunft (australien, visum, würde jetzt auschweifen)... und man kann ihm ja auch nicht nach denen ihrer manier druck machen (denn die wissen wie sie ihn manipulieren können).
gut, jetzt weiß ich endlich woran ich bin.
doch wie geht's jetzt weiter?
ich hab ihm gestern eine email mit *linkt entfernt* erläuterungen (english) geschickt wo es um das helfersyndrom geht (gibts ja im englischen kein wort dafür).
ich hab ihm so viel zu sagen aber ich nehm mich da jetzt zurück und warte geduldig (was bei meinem emotionalen dramaqueen temperament ja schwer für mich ist , also kann schon geduldig sein, aber nur wenn ich das ziel sehe) bis er wieder hier ist und sage kein ton zu nichts.
ich habe ihm nur gesagt, dass ich mir wünsche dass er sich das verinnerlicht und vorallem, dass er es versteht!
es ist mir so wichtig weil es wichtig für IHN ist, aber das kapiert er ja nicht also muss ich ihm sagen dass es MIR wichtig ist (denn ein helfer springt ja eher auf so was an, oh mann muss man da um 4 ecken gucken).
aber am ende ist es für uns beide wichtig (beziehung).
und jetzt hab ich mir überlegt... weil ich nicht wirklich glaube dass er es verstehen wird egal wie oft er es liest...dass wir am wochenende, wenn er von seiner momentanen tour zurück ist, wir mal abends an den strand gehen und ganz in ruhe darüber reden, und das mit der scheidung seiner eltern sanft ansprechen -- denn das ist meiner meinung nach die ursache.
ich habe ihn bisher nur einmal drauf angesprochen, in einer ruhigen stunde, aber ich brauchte ihn nur anzusehen und da war alles zu. er hat es tief tief vergraben und will da nicht dran rütteln lassen.
mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, dass ihm mal jemand zuhört... also der sich bewusst hinsetzt und sagt: 'wie sieht's eigentlich in dir aus?'.
dass er alles loswerden kann, dass er merkt was er alles verdrängt und DASS er es verdrängt und sich selbst immer in den hintergrund schiebt.
damit er mal SICH spürt.
ich weiß jetzt, dass ich es ihm nicht mit worten verständlich machen kann sondern nur mit taten.
und das kann ich nur indem ich ihm zeige, dass das jemand da ist der ihm zuhört und den es interessiert was in ihm vorgeht.
auch wenn das ungewohnt für ihn sein wird, denn er ist es ja gewohnt und es ist sein größtes glück für andere da zu sein.
natürlich bin ich selbst jemand der immer ein offenes ohr für freunde und für seinen partner hat, aber wenn dieser scheinbar keine probleme und keine anforderungen hat, dann kann man es ja auch schwer aus ihm herausquetschen, wenn man nicht weiß, was.
ich glaube ich werde das an meinem geburtstag machen (natürlich werde ich auch mich feiern lassen keine sorge, kann auch gut egoistin sein), aber mein größtes geschenk wird es sein, dass er sich erkennt und dass er aufsteht und sagt 'von jetzt an behandle ich mich selbst am besten'.
das wäre mein schönstes geschenk.
darauf freue ich mich schon... auch wenn es viele tränen geben wird... ich hoffe es werden am ende freudentränen draus.
naja und wenn's nicht gleich klappt, danneben weiter mit tippeltappel schritten.
wir wollen ja nur glücklich sein (also er weiß schon was er will, er weiß nur nicht warum wir da nicht hinkommen und wie) und wenn er wieder hier ist, für ein paar tage bevor er wieder weg ist, dann wollen wir natürlich spaß haben.
aber jetzt weiß ich endlich woran wir arbeiten können und ich sehe da den ansatz dafür.
auch wenn es mir noch so schwer fällt, ich muss da jetzt durch und mich komplett zurücknehmen -- etwas was er ja gut kann, aber es ist keine balance bei ihm das geben und nehmen, er gibt immer nur, setzt keine grenzen was mich dann innerlich wütend macht, weil es ja uns beide betrifft aber auch weil ich nicht jemand bin, der IMMER mit sich umspringen lässt, vorallem wenn's mir bewusst ist.
er selbst weiß nicht was warum mit ihm ist, klar er sieht dass es ihm dreckig geht, aber er kommt nicht raus.
wenn ich ihn frage, wie ich ihm helfen kann sagt er, dass er sich nur wünscht, dass ich mit ihm auf die reisen gehe...
er schaut schon nach neuen jobs aber er hat selbst gesagt wie schwer es ihm fällt loszulassen weil er das gefühl hat seine firma im stich zu lassen etc.
würde ich ihm seinen wunsch erfüllen würde ich nur mit ihm hinein in den strudel klettern (bildlich, also der strudel der einen herunterzieht).
und das will/kann ich nicht bzw. sehe ich dies nicht als den richtigen weg. ich bin mir da zu wichtig und es hilft ihm auch nicht.
wie seht ihr das?
wie geht man mit solchen menschen um?
vorallem wenn die umstände für eine beziehung noch erschwert und herausfordern sind?
denkt ihr, das mit dem strandgespräch ist eine gute idee? habt ihr noch weiterer tipps/gedankenanstöße/erfahrungen wie man damit umgeht?
ich weiß selbst, dass man sich nicht zum therapeuten des partners machen soll und das werde ich auch nicht.
ich möchte ihm eine gute freundin sein, einfach jemand der ihm einen möglichen weg zeigt, den er so verzweifelt sucht.
ich will ihn nicht an der hand zerren und sagen 'komm mit, hier musst du jetzt lang'. dann bin ich mutti und er lernt nie selbst für sich einzustehen.
beruflich weiß er ja was er kann und er ist so toll so schlau so brilliant so lieb das gibts gar nicht, und es zerreißt einem das herzchen wenn man den liebsten menschen zusehen muss, wie er auf sich rumtrampeln lässt :heulen:
er kann so viel erreichen und das weiß er.
aber er muss an dem helfersyndrom arbeiten sonst kommt er da nie weiter, und wir auch nicht.
alle anderen aus unserer serviceabteilung (ich hab das selbst kurzweilig gearbeitet) haben inzwischen einen neuen job oder gekündigt. nur er schafft es nicht, obwohl oder besser gesagt gerade weil nun alles an ihm hängt!!! :mauer:
mir fallen noch mehr sachen ein...
er wurde in der schule oft gemobbt. ich selbst war auch still am anfang aber durch meinen ersten australienaufenthalt hatte ich viel selbstbewusstsein gewonnen und von da an ging's aufwärts mit freunden etc .
er hat sich durch die firma (von der er jetzt nicht loskommt) so positiv geändert, macht gerne freunde, und ist einfach ein sonnenschein.
jetzt steht ihm genau diese firma, die ihn so viel weiter gebracht hat im weg.
und er kommt nicht weg von selbst!
erst als ich unter anderem sagte, dass schon die möglichkeit bestände (obwohl es das allerallerallerletzte ist was ich ihm leben tun will), dass ich zurück nach deutschland ohne ihn fliege, da hat er gemeint, er hat sich jetzt 'entschieden' und ihm seien 'die augen aufgegangen'. dabei habe ich es ja nicht drauf angelegt!
typisch helfersyndrom verhalten eben, man will es allen recht machen, man hat unglaublichen druck und will einfach nur dass die welt wieder fröhlich ist und alle sich lieben. aber so geht es eben nicht! *grrrrr*
wir hatten auch noch nie richtig streit, da wir beide keine lauten worte mögen (er harmoniesüchtig, ich von vater früher genug angeschrien/=angst). wir gehen uns dann lieber aus dem weg/zimmer, er frisst es in sich rein, ich lass es am kissen aus und dann reden wir später in ruhe drüber, tränen, verzeihung, vergebung, versöhnung.
aber einmal war's ihm zu viel... jetzt im nachhinein verstehe ich, dass da bei ihm mal die grenze erreicht war. ich gab ihm wohl das gefühl er konnte's mir angeblich nicht recht genug machen und da ist er zusammengebrochen. klar weil's ja endlich mal alles rausgekommen ist. nur war ich dann auch ganz schön verletzt.
haben's dann zum glück irgendwie wieder hingekriegt. aber das war für mich einer der momente wo's bei mir echt gerüttelt hat und ich dachte, o gott, wird das wieder gut? das wurde es auch.
er redet ja auch mit niemanden drüber so wie ich es mit wenigen eingeweihten tue. denn mann ist ja mann und kann alles alleine schaffen deshalb bringt es auch nix ihn zum berater oder sonstwas zu schicken... abgesehen davon, dass er auch keine zeit dafür hätte (arbeit grr).
ich dachte immer, er ist der stärkere, weil er so viel aushalten kann, aber er beteuert immer wie sehr er mich braucht. also ist er ja der 'schwache' und klammert sich an mich.
ich frage mich immer, warum er mich ausgesucht hat... klar, weil ich so willensstark bin, vielleicht weil er immer gehofft hat, dass ihn da jemand rausholen kann? denn seine einzige feste 2jährige beziehung zuvor kenne ich und das mädel ist unsere freundin und ist mir sehr ähnlich. aber wahrscheinlich ist sie genau an dem punkt gescheitert, wo ich jetzt auch stehe.
aber das kann ich nur indem ich meinen abstand wahren und trotzdem für ihn da sein.
wie ist euer erfahrungswert mit helfersyndromlern?
vielen lieben dank für's durchlesen des romanes!
jetzt weiß ich warum ich hier bisher nie über mich/uns geschrieben hab, hab's mir genau für diesen moment aufgehoben
* 'sagen' ist meistens sms oder skype
ps. ich glaub ich muss doch ganz doll aufpassen, dass ich nicht sein therapeutin werde! (problemerkennung, ursachenforschung, arbeiten an lösung...). kommt wohl daher, dass ich mich (zu gut?) in andere reinversetzen kann, nur bei ihm war's bisher so schwer, denn er verschließt ja sein innerstes gut.
er ist übrigens IT/logistik/van fahrer und persönlicher assistent des großen chefs in einem in seiner firma, da sieht man' schon.
vorher hat er 2 jahre mit seinem dad als mechaniker gearbeitet. wenn etwas kaputt ist (gegenstand oder beziehungsmäßig) will er es immer 'fixen'.
pps. jetzt sagt mir nur noch, dass ich das alles überbewerte und ich glaub ich dreh total am rad
entschuldigt bitte den langen text.
bis jetzt habe ich immer gezögert einen eigenen beitrag hier zu schreiben (mein uralter thread zählt nicht).
ich habe natürlich auch viel zu lernen, zu verstehen und zu bewältigen gehabt in meiner knapp 1jährigen beziehung und dank jahrelangem lesens, ratgebens und persönlichen austausches in diesem forum hat es auch gut geklappt.
inzwischen vermute ich stark das helfersyndrom bei meinem australischen freund. es war schwer zwischen den eigenen problemen und den problemen durch unsere umstände zu sehen, woran es vorallem bei ihm liegt. denn er scheint ja nahezu perfekt. warum ist man dann unzufrieden?
ja, er gibt sich auf... für seine arbeit, die behandeln ihn da einfach unmöglich, denen hätte ich schon dreimal tschüss gesagt, aber er lässt es ja mit sich machen. aber da hängen ja immer zwei mit drin in einer partnerschaft, denn endlose 1000km weite entfernungen hält man auch nicht ewig aus.
hinzu kommen noch meine eigenen ängste an denen ich arbeite, unsere unsichere zukunft (australien, visum, würde jetzt auschweifen)... und man kann ihm ja auch nicht nach denen ihrer manier druck machen (denn die wissen wie sie ihn manipulieren können).
gut, jetzt weiß ich endlich woran ich bin.
doch wie geht's jetzt weiter?
ich hab ihm gestern eine email mit *linkt entfernt* erläuterungen (english) geschickt wo es um das helfersyndrom geht (gibts ja im englischen kein wort dafür).
ich hab ihm so viel zu sagen aber ich nehm mich da jetzt zurück und warte geduldig (was bei meinem emotionalen dramaqueen temperament ja schwer für mich ist , also kann schon geduldig sein, aber nur wenn ich das ziel sehe) bis er wieder hier ist und sage kein ton zu nichts.
ich habe ihm nur gesagt, dass ich mir wünsche dass er sich das verinnerlicht und vorallem, dass er es versteht!
es ist mir so wichtig weil es wichtig für IHN ist, aber das kapiert er ja nicht also muss ich ihm sagen dass es MIR wichtig ist (denn ein helfer springt ja eher auf so was an, oh mann muss man da um 4 ecken gucken).
aber am ende ist es für uns beide wichtig (beziehung).
und jetzt hab ich mir überlegt... weil ich nicht wirklich glaube dass er es verstehen wird egal wie oft er es liest...dass wir am wochenende, wenn er von seiner momentanen tour zurück ist, wir mal abends an den strand gehen und ganz in ruhe darüber reden, und das mit der scheidung seiner eltern sanft ansprechen -- denn das ist meiner meinung nach die ursache.
ich habe ihn bisher nur einmal drauf angesprochen, in einer ruhigen stunde, aber ich brauchte ihn nur anzusehen und da war alles zu. er hat es tief tief vergraben und will da nicht dran rütteln lassen.
mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, dass ihm mal jemand zuhört... also der sich bewusst hinsetzt und sagt: 'wie sieht's eigentlich in dir aus?'.
dass er alles loswerden kann, dass er merkt was er alles verdrängt und DASS er es verdrängt und sich selbst immer in den hintergrund schiebt.
damit er mal SICH spürt.
ich weiß jetzt, dass ich es ihm nicht mit worten verständlich machen kann sondern nur mit taten.
und das kann ich nur indem ich ihm zeige, dass das jemand da ist der ihm zuhört und den es interessiert was in ihm vorgeht.
auch wenn das ungewohnt für ihn sein wird, denn er ist es ja gewohnt und es ist sein größtes glück für andere da zu sein.
natürlich bin ich selbst jemand der immer ein offenes ohr für freunde und für seinen partner hat, aber wenn dieser scheinbar keine probleme und keine anforderungen hat, dann kann man es ja auch schwer aus ihm herausquetschen, wenn man nicht weiß, was.
ich glaube ich werde das an meinem geburtstag machen (natürlich werde ich auch mich feiern lassen keine sorge, kann auch gut egoistin sein), aber mein größtes geschenk wird es sein, dass er sich erkennt und dass er aufsteht und sagt 'von jetzt an behandle ich mich selbst am besten'.
das wäre mein schönstes geschenk.
darauf freue ich mich schon... auch wenn es viele tränen geben wird... ich hoffe es werden am ende freudentränen draus.
naja und wenn's nicht gleich klappt, danneben weiter mit tippeltappel schritten.
wir wollen ja nur glücklich sein (also er weiß schon was er will, er weiß nur nicht warum wir da nicht hinkommen und wie) und wenn er wieder hier ist, für ein paar tage bevor er wieder weg ist, dann wollen wir natürlich spaß haben.
aber jetzt weiß ich endlich woran wir arbeiten können und ich sehe da den ansatz dafür.
auch wenn es mir noch so schwer fällt, ich muss da jetzt durch und mich komplett zurücknehmen -- etwas was er ja gut kann, aber es ist keine balance bei ihm das geben und nehmen, er gibt immer nur, setzt keine grenzen was mich dann innerlich wütend macht, weil es ja uns beide betrifft aber auch weil ich nicht jemand bin, der IMMER mit sich umspringen lässt, vorallem wenn's mir bewusst ist.
er selbst weiß nicht was warum mit ihm ist, klar er sieht dass es ihm dreckig geht, aber er kommt nicht raus.
wenn ich ihn frage, wie ich ihm helfen kann sagt er, dass er sich nur wünscht, dass ich mit ihm auf die reisen gehe...
er schaut schon nach neuen jobs aber er hat selbst gesagt wie schwer es ihm fällt loszulassen weil er das gefühl hat seine firma im stich zu lassen etc.
würde ich ihm seinen wunsch erfüllen würde ich nur mit ihm hinein in den strudel klettern (bildlich, also der strudel der einen herunterzieht).
und das will/kann ich nicht bzw. sehe ich dies nicht als den richtigen weg. ich bin mir da zu wichtig und es hilft ihm auch nicht.
wie seht ihr das?
wie geht man mit solchen menschen um?
vorallem wenn die umstände für eine beziehung noch erschwert und herausfordern sind?
denkt ihr, das mit dem strandgespräch ist eine gute idee? habt ihr noch weiterer tipps/gedankenanstöße/erfahrungen wie man damit umgeht?
ich weiß selbst, dass man sich nicht zum therapeuten des partners machen soll und das werde ich auch nicht.
ich möchte ihm eine gute freundin sein, einfach jemand der ihm einen möglichen weg zeigt, den er so verzweifelt sucht.
ich will ihn nicht an der hand zerren und sagen 'komm mit, hier musst du jetzt lang'. dann bin ich mutti und er lernt nie selbst für sich einzustehen.
beruflich weiß er ja was er kann und er ist so toll so schlau so brilliant so lieb das gibts gar nicht, und es zerreißt einem das herzchen wenn man den liebsten menschen zusehen muss, wie er auf sich rumtrampeln lässt :heulen:
er kann so viel erreichen und das weiß er.
aber er muss an dem helfersyndrom arbeiten sonst kommt er da nie weiter, und wir auch nicht.
alle anderen aus unserer serviceabteilung (ich hab das selbst kurzweilig gearbeitet) haben inzwischen einen neuen job oder gekündigt. nur er schafft es nicht, obwohl oder besser gesagt gerade weil nun alles an ihm hängt!!! :mauer:
mir fallen noch mehr sachen ein...
er wurde in der schule oft gemobbt. ich selbst war auch still am anfang aber durch meinen ersten australienaufenthalt hatte ich viel selbstbewusstsein gewonnen und von da an ging's aufwärts mit freunden etc .
er hat sich durch die firma (von der er jetzt nicht loskommt) so positiv geändert, macht gerne freunde, und ist einfach ein sonnenschein.
jetzt steht ihm genau diese firma, die ihn so viel weiter gebracht hat im weg.
und er kommt nicht weg von selbst!
erst als ich unter anderem sagte, dass schon die möglichkeit bestände (obwohl es das allerallerallerletzte ist was ich ihm leben tun will), dass ich zurück nach deutschland ohne ihn fliege, da hat er gemeint, er hat sich jetzt 'entschieden' und ihm seien 'die augen aufgegangen'. dabei habe ich es ja nicht drauf angelegt!
typisch helfersyndrom verhalten eben, man will es allen recht machen, man hat unglaublichen druck und will einfach nur dass die welt wieder fröhlich ist und alle sich lieben. aber so geht es eben nicht! *grrrrr*
wir hatten auch noch nie richtig streit, da wir beide keine lauten worte mögen (er harmoniesüchtig, ich von vater früher genug angeschrien/=angst). wir gehen uns dann lieber aus dem weg/zimmer, er frisst es in sich rein, ich lass es am kissen aus und dann reden wir später in ruhe drüber, tränen, verzeihung, vergebung, versöhnung.
aber einmal war's ihm zu viel... jetzt im nachhinein verstehe ich, dass da bei ihm mal die grenze erreicht war. ich gab ihm wohl das gefühl er konnte's mir angeblich nicht recht genug machen und da ist er zusammengebrochen. klar weil's ja endlich mal alles rausgekommen ist. nur war ich dann auch ganz schön verletzt.
haben's dann zum glück irgendwie wieder hingekriegt. aber das war für mich einer der momente wo's bei mir echt gerüttelt hat und ich dachte, o gott, wird das wieder gut? das wurde es auch.
er redet ja auch mit niemanden drüber so wie ich es mit wenigen eingeweihten tue. denn mann ist ja mann und kann alles alleine schaffen deshalb bringt es auch nix ihn zum berater oder sonstwas zu schicken... abgesehen davon, dass er auch keine zeit dafür hätte (arbeit grr).
ich dachte immer, er ist der stärkere, weil er so viel aushalten kann, aber er beteuert immer wie sehr er mich braucht. also ist er ja der 'schwache' und klammert sich an mich.
ich frage mich immer, warum er mich ausgesucht hat... klar, weil ich so willensstark bin, vielleicht weil er immer gehofft hat, dass ihn da jemand rausholen kann? denn seine einzige feste 2jährige beziehung zuvor kenne ich und das mädel ist unsere freundin und ist mir sehr ähnlich. aber wahrscheinlich ist sie genau an dem punkt gescheitert, wo ich jetzt auch stehe.
aber das kann ich nur indem ich meinen abstand wahren und trotzdem für ihn da sein.
wie ist euer erfahrungswert mit helfersyndromlern?
vielen lieben dank für's durchlesen des romanes!
jetzt weiß ich warum ich hier bisher nie über mich/uns geschrieben hab, hab's mir genau für diesen moment aufgehoben
* 'sagen' ist meistens sms oder skype
ps. ich glaub ich muss doch ganz doll aufpassen, dass ich nicht sein therapeutin werde! (problemerkennung, ursachenforschung, arbeiten an lösung...). kommt wohl daher, dass ich mich (zu gut?) in andere reinversetzen kann, nur bei ihm war's bisher so schwer, denn er verschließt ja sein innerstes gut.
er ist übrigens IT/logistik/van fahrer und persönlicher assistent des großen chefs in einem in seiner firma, da sieht man' schon.
vorher hat er 2 jahre mit seinem dad als mechaniker gearbeitet. wenn etwas kaputt ist (gegenstand oder beziehungsmäßig) will er es immer 'fixen'.
pps. jetzt sagt mir nur noch, dass ich das alles überbewerte und ich glaub ich dreh total am rad
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