mein Leben in Australien

heartflower

Erfahrener Benutzer
13. Juli 2008
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hallo ihr lieben,

entschuldigt bitte den langen text.

bis jetzt habe ich immer gezögert einen eigenen beitrag hier zu schreiben (mein uralter thread zählt nicht).

ich habe natürlich auch viel zu lernen, zu verstehen und zu bewältigen gehabt in meiner knapp 1jährigen beziehung und dank jahrelangem lesens, ratgebens und persönlichen austausches in diesem forum hat es auch gut geklappt.

inzwischen vermute ich stark das helfersyndrom bei meinem australischen freund. es war schwer zwischen den eigenen problemen und den problemen durch unsere umstände zu sehen, woran es vorallem bei ihm liegt. denn er scheint ja nahezu perfekt. warum ist man dann unzufrieden?

ja, er gibt sich auf... für seine arbeit, die behandeln ihn da einfach unmöglich, denen hätte ich schon dreimal tschüss gesagt, aber er lässt es ja mit sich machen. aber da hängen ja immer zwei mit drin in einer partnerschaft, denn endlose 1000km weite entfernungen hält man auch nicht ewig aus.

hinzu kommen noch meine eigenen ängste an denen ich arbeite, unsere unsichere zukunft (australien, visum, würde jetzt auschweifen)... und man kann ihm ja auch nicht nach denen ihrer manier druck machen (denn die wissen wie sie ihn manipulieren können).

gut, jetzt weiß ich endlich woran ich bin.

doch wie geht's jetzt weiter?

​ich hab ihm gestern eine email mit *linkt entfernt* erläuterungen (english) geschickt wo es um das helfersyndrom geht (gibts ja im englischen kein wort dafür).

ich hab ihm so viel zu sagen aber ich nehm mich da jetzt zurück und warte geduldig (was bei meinem emotionalen dramaqueen temperament ja schwer für mich ist :rolleyes: , also kann schon geduldig sein, aber nur wenn ich das ziel sehe) bis er wieder hier ist und sage kein ton zu nichts.

ich habe ihm nur gesagt, dass ich mir wünsche dass er sich das verinnerlicht und vorallem, dass er es versteht!

es ist mir so wichtig weil es wichtig für IHN ist, aber das kapiert er ja nicht also muss ich ihm sagen dass es MIR wichtig ist (denn ein helfer springt ja eher auf so was an, oh mann muss man da um 4 ecken gucken).

aber am ende ist es für uns beide wichtig (beziehung).

und jetzt hab ich mir überlegt... weil ich nicht wirklich glaube dass er es verstehen wird egal wie oft er es liest...dass wir am wochenende, wenn er von seiner momentanen tour zurück ist, wir mal abends an den strand gehen und ganz in ruhe darüber reden, und das mit der scheidung seiner eltern sanft ansprechen -- denn das ist meiner meinung nach die ursache.

ich habe ihn bisher nur einmal drauf angesprochen, in einer ruhigen stunde, aber ich brauchte ihn nur anzusehen und da war alles zu. er hat es tief tief vergraben und will da nicht dran rütteln lassen.

mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, dass ihm mal jemand zuhört... also der sich bewusst hinsetzt und sagt: 'wie sieht's eigentlich in dir aus?'.

dass er alles loswerden kann, dass er merkt was er alles verdrängt und DASS er es verdrängt und sich selbst immer in den hintergrund schiebt.

damit er mal SICH spürt.

ich weiß jetzt, dass ich es ihm nicht mit worten verständlich machen kann sondern nur mit taten.

und das kann ich nur indem ich ihm zeige, dass das jemand da ist der ihm zuhört und den es interessiert was in ihm vorgeht.

auch wenn das ungewohnt für ihn sein wird, denn er ist es ja gewohnt und es ist sein größtes glück für andere da zu sein.

natürlich bin ich selbst jemand der immer ein offenes ohr für freunde und für seinen partner hat, aber wenn dieser scheinbar keine probleme und keine anforderungen hat, dann kann man es ja auch schwer aus ihm herausquetschen, wenn man nicht weiß, was.

ich glaube ich werde das an meinem geburtstag machen (natürlich werde ich auch mich feiern lassen keine sorge, kann auch gut egoistin sein;)), aber mein größtes geschenk wird es sein, dass er sich erkennt und dass er aufsteht und sagt 'von jetzt an behandle ich mich selbst am besten'.

das wäre mein schönstes geschenk.

darauf freue ich mich schon... auch wenn es viele tränen geben wird... ich hoffe es werden am ende freudentränen draus.

naja und wenn's nicht gleich klappt, danneben weiter mit tippeltappel schritten.

wir wollen ja nur glücklich sein (also er weiß schon was er will, er weiß nur nicht warum wir da nicht hinkommen und wie) und wenn er wieder hier ist, für ein paar tage bevor er wieder weg ist, dann wollen wir natürlich spaß haben.

aber jetzt weiß ich endlich woran wir arbeiten können und ich sehe da den ansatz dafür.

auch wenn es mir noch so schwer fällt, ich muss da jetzt durch und mich komplett zurücknehmen -- etwas was er ja gut kann, aber es ist keine balance bei ihm das geben und nehmen, er gibt immer nur, setzt keine grenzen was mich dann innerlich wütend macht, weil es ja uns beide betrifft aber auch weil ich nicht jemand bin, der IMMER mit sich umspringen lässt, vorallem wenn's mir bewusst ist.

er selbst weiß nicht was warum mit ihm ist, klar er sieht dass es ihm dreckig geht, aber er kommt nicht raus.

wenn ich ihn frage, wie ich ihm helfen kann sagt er, dass er sich nur wünscht, dass ich mit ihm auf die reisen gehe...

er schaut schon nach neuen jobs aber er hat selbst gesagt wie schwer es ihm fällt loszulassen weil er das gefühl hat seine firma im stich zu lassen etc.

würde ich ihm seinen wunsch erfüllen würde ich nur mit ihm hinein in den strudel klettern (bildlich, also der strudel der einen herunterzieht).

und das will/kann ich nicht bzw. sehe ich dies nicht als den richtigen weg. ich bin mir da zu wichtig und es hilft ihm auch nicht.

wie seht ihr das?

wie geht man mit solchen menschen um?

vorallem wenn die umstände für eine beziehung noch erschwert und herausfordern sind?

denkt ihr, das mit dem strandgespräch ist eine gute idee? habt ihr noch weiterer tipps/gedankenanstöße/erfahrungen wie man damit umgeht?

ich weiß selbst, dass man sich nicht zum therapeuten des partners machen soll und das werde ich auch nicht.

ich möchte ihm eine gute freundin sein, einfach jemand der ihm einen möglichen weg zeigt, den er so verzweifelt sucht.

ich will ihn nicht an der hand zerren und sagen 'komm mit, hier musst du jetzt lang'. dann bin ich mutti und er lernt nie selbst für sich einzustehen.

beruflich weiß er ja was er kann und er ist so toll so schlau so brilliant so lieb das gibts gar nicht, und es zerreißt einem das herzchen wenn man den liebsten menschen zusehen muss, wie er auf sich rumtrampeln lässt :heulen:

er kann so viel erreichen und das weiß er.

aber er muss an dem helfersyndrom arbeiten sonst kommt er da nie weiter, und wir auch nicht.

alle anderen aus unserer serviceabteilung (ich hab das selbst kurzweilig gearbeitet) haben inzwischen einen neuen job oder gekündigt. nur er schafft es nicht, obwohl oder besser gesagt gerade weil nun alles an ihm hängt!!! :mauer:

mir fallen noch mehr sachen ein...

er wurde in der schule oft gemobbt. ich selbst war auch still am anfang aber durch meinen ersten australienaufenthalt hatte ich viel selbstbewusstsein gewonnen und von da an ging's aufwärts mit freunden etc .

er hat sich durch die firma (von der er jetzt nicht loskommt) so positiv geändert, macht gerne freunde, und ist einfach ein sonnenschein.

jetzt steht ihm genau diese firma, die ihn so viel weiter gebracht hat im weg.

und er kommt nicht weg von selbst!

erst als ich unter anderem sagte, dass schon die möglichkeit bestände (obwohl es das allerallerallerletzte ist was ich ihm leben tun will), dass ich zurück nach deutschland ohne ihn fliege, da hat er gemeint, er hat sich jetzt 'entschieden' und ihm seien 'die augen aufgegangen'. dabei habe ich es ja nicht drauf angelegt!

typisch helfersyndrom verhalten eben, man will es allen recht machen, man hat unglaublichen druck und will einfach nur dass die welt wieder fröhlich ist und alle sich lieben. aber so geht es eben nicht! *grrrrr*

wir hatten auch noch nie richtig streit, da wir beide keine lauten worte mögen (er harmoniesüchtig, ich von vater früher genug angeschrien/=angst). wir gehen uns dann lieber aus dem weg/zimmer, er frisst es in sich rein, ich lass es am kissen aus und dann reden wir später in ruhe drüber, tränen, verzeihung, vergebung, versöhnung.

aber einmal war's ihm zu viel... jetzt im nachhinein verstehe ich, dass da bei ihm mal die grenze erreicht war. ich gab ihm wohl das gefühl er konnte's mir angeblich nicht recht genug machen und da ist er zusammengebrochen. klar weil's ja endlich mal alles rausgekommen ist. nur war ich dann auch ganz schön verletzt.

haben's dann zum glück irgendwie wieder hingekriegt. aber das war für mich einer der momente wo's bei mir echt gerüttelt hat und ich dachte, o gott, wird das wieder gut? das wurde es auch.

er redet ja auch mit niemanden drüber so wie ich es mit wenigen eingeweihten tue. denn mann ist ja mann und kann alles alleine schaffen ;) deshalb bringt es auch nix ihn zum berater oder sonstwas zu schicken... abgesehen davon, dass er auch keine zeit dafür hätte (arbeit grr).

ich dachte immer, er ist der stärkere, weil er so viel aushalten kann, aber er beteuert immer wie sehr er mich braucht. also ist er ja der 'schwache' und klammert sich an mich.

ich frage mich immer, warum er mich ausgesucht hat... klar, weil ich so willensstark bin, vielleicht weil er immer gehofft hat, dass ihn da jemand rausholen kann? denn seine einzige feste 2jährige beziehung zuvor kenne ich und das mädel ist unsere freundin und ist mir sehr ähnlich. aber wahrscheinlich ist sie genau an dem punkt gescheitert, wo ich jetzt auch stehe.

aber das kann ich nur indem ich meinen abstand wahren und trotzdem für ihn da sein.

wie ist euer erfahrungswert mit helfersyndromlern?

vielen lieben dank für's durchlesen des romanes!

jetzt weiß ich warum ich hier bisher nie über mich/uns geschrieben hab, hab's mir genau für diesen moment aufgehoben ;)

* 'sagen' ist meistens sms oder skype

ps. ich glaub ich muss doch ganz doll aufpassen, dass ich nicht sein therapeutin werde! (problemerkennung, ursachenforschung, arbeiten an lösung...). kommt wohl daher, dass ich mich (zu gut?) in andere reinversetzen kann, nur bei ihm war's bisher so schwer, denn er verschließt ja sein innerstes gut.

er ist übrigens IT/logistik/van fahrer und persönlicher assistent des großen chefs in einem in seiner firma, da sieht man' schon.

vorher hat er 2 jahre mit seinem dad als mechaniker gearbeitet. wenn etwas kaputt ist (gegenstand oder beziehungsmäßig) will er es immer 'fixen'.

pps. jetzt sagt mir nur noch, dass ich das alles überbewerte und ich glaub ich dreh total am rad :D

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe heartflower,

ein bisschen schließe ich mich Tyllis Frage an. Du meinst es gut mit den ganzen Gedanken, die du dir machst, aber ich glaube du schießt ein Stück weit über das Ziel hinaus. Oder es steckt irgendwie noch mehr dahinter. Vielleicht täuscht der Eindruck aber auch, weil du seine/eure Probleme z.T. nicht ganz deutlich beschreibst.

Also, er ist beruflich sehr viel unterwegs. Du/ihr habt den Eindruck dass ihn seine Firma schlecht behandelt. Außerdem hat er Probleme seine Vergangenheit zu bewältigen und beides belastet aus deiner Sicht eure Beziehung. Da bleiben für mich noch offene Fragen:

inzwischen vermute ich stark das helfersyndrom bei meinem australischen freund.
Machst du das noch an irgendwas anderem fest außer an seiner Arbeit? Ich finde solche 'Diagnosen' grundsätzlich erstmal gewagt.

er selbst weiß nicht was warum mit ihm ist, klar er sieht dass es ihm dreckig geht, aber er kommt nicht raus.
Ich glaube, das ist die einzige Stelle, wo du überhaupt davon schreibst wie es ihm geht. Vorher habe ich mich gefragt, ob du nur meinst, dass es ihm schlecht gehen müsste oder ob es ihm tatsächlich schlecht geht. Es geht ihm also dreckig. Und du meinst es liegt an seiner Arbeit und an Dingen, die er noch aus seiner Vergangenheit mit sich herumschleppt. Sieht er das auch so? Was schleppt er noch mit sich rum? Warum glaubst du dass die Scheidung seiner Eltern Grund für sein Verhalten im Job ist?

er hat sich durch die firma (von der er jetzt nicht loskommt) so positiv geändert, macht gerne freunde, und ist einfach ein sonnenschein.

jetzt steht ihm genau diese firma, die ihn so viel weiter gebracht hat im weg.
Vielleicht erscheint ihm die Trennung von dieser Firma nicht so notwendig wie dir? Vielleicht möchte er sich gar nicht wirklich trennen, weil ihn viel verbindet mit diesem Job. Vielleicht macht im seine Arbeit genug Spaß dass er auch über einige Dinge hinweg sehen kann. Stört dich nur, wie er sich behandeln lässt oder stört dich auch seine Arbeit an sich?

Das hier zum Beispiel...

wir wollen ja nur glücklich sein (also er weiß schon was er will, er weiß nur nicht warum wir da nicht hinkommen und wie) und wenn er wieder hier ist, für ein paar tage bevor er wieder weg ist, dann wollen wir natürlich spaß haben.
...klingt als wäre euer Problem auch, dass er oft so weit weg ist?! Würde sich das mit einer anderen Firma ändern?
Zu dir:

denn er scheint ja nahezu perfekt. warum ist man dann unzufrieden?
Warum genau bist du so unzufrieden?

aber einmal war's ihm zu viel... jetzt im nachhinein verstehe ich, dass da bei ihm mal die grenze erreicht war. ich gab ihm wohl das gefühl er konnte's mir angeblich nicht recht genug machen und da ist er zusammengebrochen.
Worüber genau 'streitet' ihr? Wie läuft das ab? Und was war in dieser Situation?

Grundsätzlich ist darüber reden sicher nicht falsch. Nur wird es nichts bringen, wenn du ihn dazu drängst Dinge anzusprechen über die er absolut nicht reden will. Aber vielleicht reicht es ja schon, wenn er weiß, dass er damit zu dir kommen kann. Wenn er will, wird er das dann schon von alleine tun.

Ich frage mich aber ein bisschen, ob es dir nur darum geht, dass er ein Problem mit sich hat oder ob da irgendwie noch etwas anderes hinter deinen vielen Gedanken steckt.

Lg Amidala

 
Hi.

Ich weiß, dass du gerne... blind... bist. Hält mich dennoch nicht davon ab, dir zu sagen:

inzwischen vermute ich stark das helfersyndrom bei meinem australischen freund
... dass DU am Helfersyndrom leidest. Dein Freund leidet schlicht und ergreifend an mangelndem Durchsetzungsvermögen. Etwas anderes geht aus deinen Schilderungen nicht hervor. Sich für die Arbeit aufzugeben ist kein Symptom für das Helfersyndrom.

Sich ständig ausnutzen lassen ist kein Symptom für das Helfersyndrom.

Nicht auf den Tisch hauen können und Grenzen zu seinem eigenem Wohl ziehen zu können ist ebenfalls kein Symptom für das Helfersyndrom.

Durch Mobbing entsteht kein Helfersyndrom.

Durch die Scheidung seiner Eltern wird ebenfalls kein Helfersyndrom ausgelöst.

typisch helfersyndrom verhalten eben, man will es allen recht machen,
Das ist überhaupt nicht typisch für das Helfersyndrom. Typisch für das Helfersyndrom ist es, durch überzählige Hilfsangebote Menschen zu helfen und sich dabei selbst zu vernachlässigen bzw. von eigenen Problemen abzulenken. Dabei steht mangelndes Selbstbewusstsein auf Platz eins. Der notorische Helfer kümmert sich also nicht um sich selbst, sondern um andere und zwar in einem solchen Ausmaß, dass es für die "Geholfenen" bereits unangenehm werden kann. Der Helfer drängt sich auf. Der Helfer will sich so für den Geholfenen wichtig machen, eine wichtige hohe soziale Position erschleichen, die er nicht durch seinen bloßen guten Charakter erreichen kann und kompensiert also so sein Minderwerigkeitsgefühl und sein mangelndes Selbstbewusstsein. Das Helfen ist also nur Mittel zum Zweck, um sich wichtig und gebraucht zu fühlen.

Ich erzähl dir jetzt auch gleich, warum ich denke, dass DU daran leidest.

denn er scheint ja nahezu perfekt.
... von den obigen klitzekleinen Fehlern mal ganz abgesehen.Oder anders:

Das ist in etwa so, als würde jemand sagen: Ein Stinktier ist ein makelloses Haustier. Wenn man mal vom Gestank und dem Sekret, das es dauernd verspritzt, absieht, ist es echt perfekt. Ach ja, das Futterverhalten ist auch komisch und es ist bissig, aber davon abgesehen ist es das nahezu perfekte Haustier.

Dein Freund leidet nicht am Helfersyndrom, sondern er ist einfach zu verweichlicht.

Aber das so soft genannte Helfersyndrom spielt in eurer Beziehung tatsächlich eine Rolle, und zwar insofern, dass eben DU drunter leidest, nicht er.

Mal sehen:

​ich hab ihm gestern eine email mit *linkt entfernt* erläuterungen (english) geschickt wo es um das helfersyndrom geht
Das ist ja nett, dass du ihm dadurch HELFEN willst, aber es ist gewiss keine HILFE, denn du hast das HELFERsyndrom entweder nicht richtig verstanden oder nicht richtig gelesen, denn auf deinen Freund trifft darauf kaum etwas zu.

es ist mir so wichtig weil es wichtig für IHN ist, aber das kapiert er ja nicht also muss ich ihm sagen dass es MIR wichtig ist
Eigentlich ist es nur für DICH wichtig, weil DU ganz dringend versuchst, ihm mit einem Problem zu HELFEN, das er gar nicht hat. Du hast aber eines. Und zwar ganz gravierend: Du versuchst dich an irgendeiner Diagnose, die an den Haaren herbeigezogen ist, und schickst ihm dann auch noch einen Link (!) mit dem psychologischen Krankheitsbild und erschaffst so also ein Problem in seiner Psyche, bei dem DU ihm HELFEN willst, es zu beseitigen. Dabei lenkst du davon ab, dass DU an dieser Macke leidest:
und jetzt hab ich mir überlegt... weil ich nicht wirklich glaube dass er es verstehen wird egal wie oft er es liest.
Du fertigst ihn bereits im Vorfeld als unfähig ab, die erste Stufe deiner Hilfebehandlung anzunehmen, also kommst du ohne Umschweife gleich zur zweiten Helferstufe:
mal abends an den strand gehen und ganz in ruhe darüber reden, und das mit der scheidung seiner eltern sanft ansprechen -- denn das ist meiner meinung nach die ursache
Ja, aber nicht für sein "Problem", das er gar nicht hat, sonder das, das du hast. Nachdem du ihn die Idee in den Kopf gepflanzt hast, mit ihm stimme etwas nicht, drängst du dich ihm als Therapeutin auf, indem du in seinen Abgründen wühlst, die Wunden noch mal aufbrichst, nur um sie dann in der Rolle der Heilerin und Helferin wieder verschließen zu können.

Hm, kommt mir bekannt vor, stand das nicht irgendwo dort, was tatsächlich typisch für das HELFERsyndrom ist?

Der notorische Helfer kümmert sich also nicht um sich selbst, sondern um andere und zwar in einem solchen Ausmaß, dass es für die "Geholfenen" bereits unangenehm werden kann.
Ah ja, und was du dir davon versprichst, steht ja auch gleich da:
darauf freue ich mich schon... auch wenn es viele tränen geben wird... ich hoffe es werden am ende freudentränen draus.
War da nicht was? Ah ja...

Das Helfen ist also nur Mittel zum Zweck, um sich wichtig und gebraucht zu fühlen.
Passt soweit. Und einen Helfer-Plan-B hast du ja bereits beschrieben, wenn er ach so leider doch nicht in den von dir so sehr herbeigesehnten Freudentränen dank deiner unfreiwilligen therapeutischen HILFE zerfließt:

naja und wenn's nicht gleich klappt, danneben weiter mit tippeltappel schritten.
Richtig. Mama Heartflower nimmt den Kleinen mal an die Hand und HILFT ihm beim Laufen lernen. Ja, und zwar mit dir als Therapeutin, die eigentlich keine Therapeutin sein will. Sehr aufschlussreich.. und echt heuchlerisch.

Dein Helfersyndrom-Filter, durch das du manche Ereignisse und Situationen wahrnimmst, bestärkt dich nur in deinem HELFENwollen:

dass er alles loswerden kann, dass er merkt was er alles verdrängt und DASS er es verdrängt und sich selbst immer in den hintergrund schiebt. damit er mal SICH spürt.

ich weiß jetzt, dass ich es ihm nicht mit worten verständlich machen kann sondern nur mit taten.
... womit du ihm noch mehr HILFE aufdrängst, um ihn von dir abhängig und du dich für ihn noch wichtiger zu machen.

denkt ihr, das mit dem strandgespräch ist eine gute idee?
Normalerweise ja, aber da du am Helfersyndrom leidest, ist das nichts weiter als eine zusätzliche Gelegenheit für dich, dich wichtig zu machen, indem du in sehr privaten und intimen Abgründen deines Freundes herumpfuschst und an Wunden herumdoktorst, die vielleicht bereits verheilt sind.

vielleicht weil er immer gehofft hat, dass ihn da jemand rausholen kann?
Garantiert nein, sondern auch das ist ein Strohhalm, den du dir zusammenreimst, nur um deine aufdringlichen Hilfsangebot zu rechtfertigen.

und es zerreißt einem das herzchen wenn man den liebsten menschen zusehen muss, wie er auf sich rumtrampeln lässt :heulen:
Mir kommen auch gleich die Tränen. Und bloß, weil der Kleine ach so unfähig ist, mal auf den Putz zu hauen, springen bei dir die Mutterinstinkte an? Und schon geht es genau da los, was ich oben schon beschrieben habe: Hilfe hier, Hilfe da, Helfersyndrom ja, aber eben nicht bei ihm, sondern bei DIR:Er tut sich mit dem Erwachsenwerden schwer (und nichts anderes ist es) und du willst ihm helfen, indem du bei ihm ein Problem in den Kopf setzt, dass du durch mehr und mehr aufgedrängte Hilfe lösen willst, indem du den posttraumatischen Stress der Scheidung so lösen willst, dass er sich wiederum in Freudentränen auflöst und dir ewige Dankbarkeit schuldet, was wiederum dich in eine noch wichtigere Position hebt ihn diese auch festigt und auch simultan sowohl dein Helfersyndrom füttert und dadurch gleichzeitig davon ablenkt.

Insgesamt geht aus deinem Beitrag hervor: DU weißt, was ihm fehlt, nur DU kannst ihm HELFEN und DU merkst nicht, wann Hilfsangebote die Grenze zur Bedrängnis überschreiten.

Löse als erst dein eigenes Problem anstatt es nach außen zu verlagern bzw. auf deinen Freund zu projizieren. Er ist nicht derjenige mit dem Samariter-Komplex, sondern du.

 
Ich bin gerade etwas entsetzt.

In letzter Zeit habe ich ab und an echt gedacht "Hey heartflower, macht sich, die Beziehung tut ihr gut, sie wird erwachsen."

Umso geschockter bin och ob dessen, was ich hier lesen muss.

Was denkst du dir eigentlich dabei? Du ergooglest irgendwelche Syndrome und stellst Diagnosen? Fatal!

Ein Psychotherapeut studiert für so etwas jahrelang, macht nach dem Studium noch eine therapeutische Ausbildung und braucht dann auch noch jedes Mal so einige Therapiestunden (mal mehr, mal weniger), bis er einen Klienten diagnostizieren kann. Dann sagt er ihm die Diagnose aber nicht ins Gesicht, sondern sorgt durch empathische Fragestellungen für gebügend Selbstreflektion, dass das Problem behandelt werden kann, ohen dass jemals eine Diagnose ausgesprochen wurde.

Und was dabei ganz wichtig ist: Der Therapeut steht nie und niemals nicht in einem persömnlichen Verhältnis zu dem Behandelten, denn dann wäre er nicht mehr objektiv und in seinem Urteilsvermögen eingeschränkt.

Fazit: Dir fehlt jegliche, aber auch jegliche Grundlage dafür, eien solche Diganose zu stellen.

Darüber hinaus finde ich es vermessen und egoistisch, so mit deinem Freund zu verfahren. Nicht nur, weil du halt nicht qualifiziert bist und sondern auch, weil er dich auch nicht darum gebeten hat, seine Therapuetin zu spielen.

Wenn er ein Problem hat, welches Leidensdruck erzeugt, dann muss er das selber und aus eigener Kraft angehen.

Eine Freundin hat da keine Diagnosen zu stellen oder sonstwie zu therapieren, sondern sie hat einfach nur da zu sein und durch ihre pure Anwesenheit und den Glauben an den anderen und die Beziehung, dem Partner die Stärke zu geben, seine Probleme selbst anzugehen. DAZU ist eine Freundin da.

Ich finde es über alle Maßen absonderlich, dass du es als selbstlos betrachtest, ihm deine Laiendiagnose an deinem Geburtstag aufs Brot zu schmieren.

Im Endeffekt kommt es so rüber, als wartest du nur auf die Tränen und als Geschenk hättest du gerne die Freude darüber, deinen Freund und sein Problem entpuzzled und somit das Tor zur heilen Welt aufgestoßen zu haben.

Entschuldige bitte, aber das ist alles andere als selbstlos, das ist selbstgefällig.

Ich kann dir nur raten, es nicht zu tun und überhaupt von dieser Art der "Hilfe" abzulassen.

Wenn du eurer Beziehung dienlich sein willst, konzetrier dich auf dich selbst und darauf deine Probleme selbst zu läsen und lass ihn seine Probleme lösen. Halt ihm dabei die Hand, halt ihm den Rücken frei, Spende ihm Trost und Kraft, sei die stützende Schulter, aber sei kein Wegweiser, Therapeut oder Nachtwächter oder als was auch immer sonst, du dich noch betätigen willst. Damit schadest du eurer Beziehung nämlich nur. Ich hoffe sehr, du ersparst dir/euch diese Erfahrung und lässt von deinem Plan ab und behandelst deinen Freund zukünftig nicht wie ein Rätsel, sondern wie deinen ebenbürtigen Partner, der alt genug ist, für sich und sein Leben die Verantwortung zu tragen und aus seinen Erfahrungen zu lernen und daran zu wachsen.

 
danke ihr alle,

ich hab's einfach mal alles aufgeschrieben was mich in letzter zeit so beschäftigt.

ja ich tendiere zum interpretieren, aber ich liege nicht immer falsch.

na gut, jetzt ist's rübergekommen wie es kommt.

roya mir ist es wurscht wie erwachsen man ist. man lernt immer. aber danke für's an mich denken :schmatz:

habe zum glück gestern mit meiner sis drüber geredet, sie sagte (und es war ihr erst in dem moment bewusst nachdem sie die ganzen links gelesen hat!), dass sie da auch mal drin gesteckt hat und es sich erst durch ihren australienaufenthalt geändert hat.

sie war immer nur für ihre freunde da und hat sich deren probleme angehört aber ihre probleme hat sich niemand angehört, da war dann keiner für sie da außer meine mum und ich. sie MUSSTE unbewusst anderen helfen um sich selbst etwas wert zu sein.

sie hat auch gemeint, dass ich gar nichts machen kann sprich mich da nicht als seine therapeutin reinhängen kann.

ja sicher will ich helfen - er ist der mensch den ich am meisten liebe (nach mir natürlich)!!

wir werden jetzt erstmal reden wenn er zurückkommt und dann werde ich sehen wieviel da an diesem symptom wirklich bei ihm rauskommt.

ich vermute es ja auch nur stark, schrieb ich am anfang! natürlich würde ich mich freuen wenn es NICHT der fall ist.

ja, er gibt ja nicht viel von sich preis, ist ja auch eine eigenschaft des helfers.

aber er schrieb mir manchmal sachen wie, dass er kaum isst und dass er nicht mehr denken kann, es ihm alles zu viel wird, er nicht weiß was als nächstes tun und dass in seinem kopf alles weh tut. dann kommt noch das vermissen hinzu etc.

gestern fragte ihn meine sis zweimal wie es ihm geht und warum es ihm nicht so gut geht. er hat sie regelrecht angebettelt nicht weiter zu fragen (jetzt kommt mir nicht ich hetz sie auf oder 'klar, ihr macht ja auch viel druck' ;) ). erkönnte ja einfach sagen, naja arbeit und freundin, aber NICHTS. er macht komplett zu.

sie sagt das ist eine reaktion die sie von sich selbst kennt als sie damals drin war, und sie hat jetzt seit 3 jahren sitzungen mit einer tante von der aok und KEINER hat ihr gesagt dass es dieses syndrom ist... sie wurde wie eine normale hilfesuchende behandelt.

und das ist auch gut so. aber der erste schritt ist, sich einzugestehen, dass man ein ernstes problem hat, und da meint sie wird es schwer, denn das muss von einem selbst kommen.

ich weiß, ich bin unzufrieden, weil er OFFENSICHTLICH schlecht behandelt wird und das weiß ich weil ich weiß wie der laden läuft (hab selbst dort gearbeitet!) und weil es alle im sevicebereich wissen und einer nach dem anderen langsam den agbang macht nur er ist der letzte der da steht... also die firma verkauft programme an menschen um reicher zu werden (beinhalten themen wie aktien, immobilien etc.). der boss selbst kann nicht ohne mittelchen schlafen, das salesteam wird hochgejubelt auf dem serviceteam wird rumgetrampelt. also wenn ich hier anfange aufzuzählen was da für geschichten abliefen, dann werd ich heute nicht mehr fertig.

bei denen gibt es nur eines: die firma, und wenn man die firma nicht in allen lebensbereichen mitnimmt, dann war's das für die.

da gibt es kein entscheiden zwischen privat und arbeit.

ich bin unzufrieden, weil er dinge mit sich tun lässt, die leider viele menschen mit sich machen lassen... seien es freunde (sis) oder arbeit (er) usw.

es geht nicht darum ihn nach mir umzuerziehen...

ich fühle mich letztendlich auch ein wenig betrogen, denn er ist nicht immer er, teilweise. wenn ich was sage, egal wie dumm, fies, lieb, helfend, zerstörend... es ist ehrlich! bei ihm bin ich mir nicht mehr ganz so sicher mit der ehrlichkeit, denn er ist ja nie fies, gemein, hat keine anforderungen, wenn er mich bittet tut er das einen monat später nachdem der wunsch bei ihm aufkam etc.

ich hab ihn mal drauf angesprochen, dass ich mit ihm am freitag drüber reden will, so kalt hab ich ihn noch nie erlebt. das tut weh, hab heute gleich geträumt, dass er mit mir die beziehung abbricht und mich nicht mehr beachtet. schon als er mich am anfang des gespräches anschrieb war es nur ein 'hi wie geht's dir', so als ob ich sein kumpel wäre :mauer:

Wenn er ein Problem hat, welches Leidensdruck erzeugt, dann muss er das selber und aus eigener Kraft angehen.Eine Freundin hat da keine Diagnosen zu stellen oder sonstwie zu therapieren, sondern sie hat einfach nur da zu sein und durch ihre pure Anwesenheit und den Glauben an den anderen und die Beziehung, dem Partner die Stärke zu geben, seine Probleme selbst anzugehen.
ja das ist mir alles klar. aber herzchen, wenn die umstände normal wären und ich hier einen job und ein sicheres visa im lande zu bleiben hätte, hätte ich dafür auch nerven (bin hier gerade auf tourivisum). aber die liegen bei mir eh schon blank.

ich bin froh die diagnose erstellt zu haben oder zumindest die IDEE!!

denkst du ich will den ganzen scheiß?? denkst du ich will uns das leben noch schwerer machen???

aus eigener kraft, das ist ja der verflixte punkt liebe roya. diese leute geben sich auf!! die gucken als allerallerletztes auf sich!!

hat sich mal einer von euch die eigenschaften des symptoms durchgelesen?

ich will's ja auch nicht schlimmer machen, wenn es nicht der richtige zeitpunkt ist dann wird es sich herausstellen...

werd ihn leise drauf ansprechen bzw. fragen stellen und mehr kann ich nicht tun als seine reaktion abzuwarten.

den rest hat mir meine sis gesagt, da kann ich nichts tun. außer eben wie ihr -- in einer netten und höflichen art dass es mal wieder die weihnachtglocken scheppern lässt :rolleyes: -- schon sagt, ihm mut machen, für ihn da sein, positive einstellung haben etc.

und wenn ich merke, ich kann ihm nur weiter dabei zuzusehen wie er nicht er selbst ist und sich weiter zu grunde richtet ja dann werde ich das tun. manchmal hilft glauben allein nicht weiter, genauso wenig wie liebe es tut.

ich bin nun mal nicht derjenige der sich ewig alles mit ansieht, irgendwann ist die geduld vorbei und alles 'och du armer' ist nicht mehr ehrlich gemeint. wäre er jemand bekanntes oder ein freund dann würde ich das gleiche wie ihr sagen, aber er ist mein freund, wir stecken da beide drinne.

sicher ich seh es ja auch als herausforderung oder besser gesagt chance für mich. mich mehr in geduld zu üben auch wenn ich das ziel nicht sehe, meine ängste zu überwinden etc.

habt ihr schon mal von eurem partner beim sex gehört, dass es für ihn am wichtigsten ist, dass es euch gut geht? also dass er sich nicht fallen lassen kann, wenn ihr es nicht könnt?

oder dass er sich nicht gut genug für euch fühlt?

oder eine andere frau (die selbst einige 'problemchen' hat und mit der er jetzt keinen kontakt mehr hat) fragt, ob sie mit ihm in einem bett schlafen kann während ich weg bin und er sagt 'tut mir leid aber ich will meiner freundin nicht weh tun'?

oder er hat keine zeit zu essen & trinken vor lauter arbeit den ganzen tag, weil er nur rumgeschickt wird und wenn er sich mal 15 minuten zeit nimmt, dann reden sie immer noch weiter auf ihn ein was er machen soll?

möchtet ihr ihn dann nicht auch (innerlich) den schultern nehmen und ihn aufrütteln?

(das ist jetzt eine zusammenfassung von all den kleinigkeiten, das ist nicht tagesprogramm)

......... ;(

danke für alle antworten nochmal.

glaubt mir eure worte sind nicht verschwendet, ich denk weiter drüber nach! und werde versuchen die starke schulter zu sein und mich zurückhalten.

edit:

Warum glaubst du dass die Scheidung seiner Eltern Grund für sein Verhalten im Job ist?
ich VERMUTE dass die scheidung seiner eltern einen rieseneinfluss auf die person hat, die er heute ist und er zeigt ja auch dass er nicht darüber nachdenken möchte oder sich damit auseinandersetzen möchte, obwohl er mit beiden elternteilen jetzt eine superbeziehung hat (und ich auch). er verschließt sich immer bei themen bei denen es um ihn geht, um seine gesundheit um sein wohl.

sein verhalten im job meinte ich speziell, aber im allgemeinen meine ich: keine grenzen aufzeigen, alles mit sich machen lassen, immer nur für andere da sein, sich nie um sich selbst kümmern.

ich sag's mal grob: wenn ich ein schwein wäre, könnte ich ihn ins gröbste manipulieren, nach meiner pfeife tanzen lassen, ihn arm machen, ihn ausnutzen etc. und DAS ist für mich die gefahr, die er in sich birgt.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eigentlich wollte ich hier gar nicht noch einmal schreiben, weil ich dich hier in diesem Thread als erstaunlich wenig kritikfähig erlebe, wenn man bedenkt, dass du ihn eröffnet und uns um Rat gebeten hast.

Gestern als ich aber Folgendes:

mir hat es heute geholfen, an all die schönen momente zu denken, denn bisher dachte ich meistens nur an die schlechten und die hürden und die verletzungen und schmerzen die man sich gegenseitig unabsichtlich und indirekt zugefügt hat und die aus all dem ganzen schlamassel entstanden sind.

aber heute da konnte ich trotz dem ganzen kummer in mir auch ein wenig innerlich lächeln.
Das hat mich echt erschreckt. Ihr seid doch erst so kurz zusammen!? :eek:

Klar, jeder kennt hier deine Situation. Dass das mit dem Partnervisium nicht so einfach ist, du ein- und ausreist, teilweise alleine in Neuseeland abhingst, aber dass da oben klingt nach viel mehr und vor allem nicht wirklich nach einer glücklichen Beziehung. Es klingt, als empfändest DU gerade sehr viel Leid.

Anstatt dich hier um das angebliche Helfersyndrom deines Freundes zu drehen (das ich immer noch nirgendwo bestätigt sehe), willst du uns nicht lieber schildern, was eigentlich zwischen euch vorgefallen ist?

Ich denke, wir können dir eher helfen, wenn wir sehen, was zwischen euch passiert, als wenn du uns schon eine vorgefertigte Diagnose servierst, die als Erklärung für alles dienen soll.

Oder willst du eigentlich gar keine Hilfe?

P.S.: Eine Bitte noch: Nennst du mich bitte nicht "Herzchen" o.ä.? Danke.

 
Oder willst du eigentlich gar keine Hilfe?
Ich glaube auch nicht, dass du Hilfe suchst. Ich vermute mal, du suchst hier eine Bestätigung deiner "Diagnose", damit du ihn dann fleißig weiter "therapieren" kannst. Und, liebe Heartflower, nicht ER hat ein Problem mit einem Helfersyndrom sondern DU. Darauf zielte auch meine Frage in meinem ersten Posting ab - und die war bitterernst gemeint.

Ich wiederhole jetzt nicht, was die anderen geschrieben haben, denn ich stimme allen und allem 100% zu.

Du wirst ihn nicht ändern können, wenn er es nicht will. Gehst du aber mit dieser Ansicht heran, hat nicht er ein Problem sondern du, und zwar ein ganz gewaltiges. Du kannst keinen Menschen ändern, ihn "umerziehen" und nach deinem Leitbild formen. Er ist, wie er ist und wenn es ihn nicht stört und er dagegen auch nichts aktiv machen will, dann musst du damit leben. Aber hier den Psycho-Doc zu spielen, dazu hast du kein Recht.

Wenn du jemanden erziehen willst, schaff dir Kinder an. Aber ein Mann ist kein Ersatz dafür.

Und wenn er dir ggü kalt ist, dann ist das ein ganz, ganz sicheres Zeichen, dass er deine "Aktivitäten" als grobe Einmischung empfindet.

Schlicht und einfach gesagt: Wenn du mit seiner Mentalität nicht klar kommst, ist es eben der falsche Partner.

Und wenn daran irgendein Visum o.ä. hängt, solltest du erst einmal dieses Problem lösen, damit du unabhängiger bist.

Du kannst ihm höchstens mal aufzeigen, was er für ein schönes Leben haben könnte, wenn er einiges in seinem Leben verändert, aber mehr ist nicht drin. Ihn massiv wegen dem Job bequatschen, ist das Verkehrteste, was es gibt. Zumal ihr noch nicht einmal sooo lange zusammen seid.

 
gestern fragte ihn meine sis zweimal wie es ihm geht und warum es ihm nicht so gut geht. er hat sie regelrecht angebettelt nicht weiter zu fragen[...]

ich hab ihn mal drauf angesprochen, dass ich mit ihm am freitag drüber reden will, so kalt hab ich ihn noch nie erlebt. das tut weh, hab heute gleich geträumt, dass er mit mir die beziehung abbricht und mich nicht mehr beachtet.

[...]

in einer netten und höflichen art dass es mal wieder die weihnachtglocken scheppern lässt
Ich kann nicht ganz verstehen, warum sich manche Menschen - wohlgemerkt meistens unter dem Deckmantel der "behütenden Liebe" (!) - das Recht herausnehmen wollen, in einem anderen herumzuwühlen. Offensichtlich ist: Er WILL NICHT darüber reden. Aber anscheinend spielt das ja keine Rolle, denn es ist ja ebenso offensichtlich eine Tatsache, dass

er nicht er selbst ist.
Aber zum Glück weißt du ja scheinbar wie er ist und wer er ist und führst ihn zu sich selbst zurück.

Weil es ja ständig um Lernen usw. im Leben geht, wie du sagst, solltest du mal bedenken, dass sich die Dinge, die du empfindest, die dich umtreiben und die du wahrnimmst, niemals 1 zu 1 auf einen anderen Menschen übertragen lassen, denn hier hapert es schon an Definitionen. Was ein bestimmtes Gefühl etc. für dich bedeutet, bedeutet es noch lange nicht (und auch sicher nicht) für einen anderen Menschen.

Manches ist einfach nicht klar einzugrenzen, wie bspw. "die Zitrone ist gelb". Und selbst das ist nicht eindeutig festlegbar - woher soll man wissen, wie "gelb" für andere aussieht? Mit Gefühlen, Wahrnehmungen etc. ist die Sache noch ein vielfaches komplizierter.

Heißt letztlich, dass du nicht weißt weißt, wie "er selbst sein" auszusehen hat, jede Mutmaßung ist anmaßend.

denkst du ich will uns das leben noch schwerer machen???
Ja. Wolltest Du einen Freund oder einen Patienten?

 
wow hier gehts ja ab..

liebe heartflower,

du scheinst mir sehr durcheinander zu sein. ich schätze, da ist sehr viel abgegangen in der zeit, die sich angesammelt hat, bevor du dich entschieden hast, hier um hilfe zu bitten. dein thread ist wohl immer noch zu kurz, um das zu erklären, was du gerne verständlich machen würdest. kenn ich! :D

also erstens mal denke ich ebenfalls, dass es nicht so hilfreich/günstig ist, eine gelesene "Krankheit" an jemandem, egal wem, erkennen zu glauben. Doch ich denke auch, dass es für manche Menschen - darunter dir - sehr wichtig ist, Anhaltspunkte finden zu können, die einem das Verhalten der Bezugsperson "erklären" - denn am ende kommt es ja nur darauf an, dass man wieder in der lage ist, den anderen irgendwie verstehen zu können, und wieder kraft gewinnen zu können. das scheint mir bei dir der fall zu sein und das finde ich großartig.

es gibt so viele syndrome und wasweißichalles, die irgendwelche ursachen dafür erklären, warum ein mensch nicht für dies und das in der lage ist und warum sich das nur schwer oder gar nicht beheben lässt. ich denke, wichtig ist, dass man sich nicht auf den namen der "krankheit" sowie auf die "behebungschancen/-möglichkeiten" fixiert, zumindest nicht in deinem fall, beim freund. wichtig ist, sich so viele verschiedene möglichkeiten der ursachen für sein verhalten, und zwar nur in puncto Symptome und ursachen, durchzulesen, und am ende zus.zufassen: 'ok, das und das könnte zutreffen.' denn so viele "krankheiten" unterscheiden sich nur in winzigen punkten, also isset ja völlig egal, was genau es dann nun ist.

ich kann mir gut vorstellen, wie hilflos du dich fühlst. eure beziehung scheint nicht so zu funktionieren, wie ihr es gerne hättet. und offensichtlich funktioniert eure kommunikation nicht gut genug, um das zu ändern. du spürst, dass dein freund probleme hat, mit sich selbst konfrontiert zu werden. du möchtest ihm helfen, das zu ändern, für ihn, für dich und für eure beziehung. dafür ist es auf jeden fall wichtig, ihn verstehen zu wollen anstatt ihm den "schwarzen peter" zuzuschanzen. und ich finde es sehr mutig von dir, dabei alle möglichkeiten in betracht zu ziehen (seine kindheit, die scheidung,..).

doch denk bei allen vermutungen daran, dass es nur deine empfindungen sind, dass jene die ursachen für sein jetziges verhalten sein könnten. er empfindet das alles wahrscheinlich sehr viel anders, und vll ist die ursache eine ganz andere, von der du gar nichts ahnen kannst.

du sagst, dein freund wurde gemobbt. ich würde aus vielen eigenen erfahrungen und gesprächen mit anderen menschen sagen, dass durch jegliche art von vernachlässigung/misshandlung häufig minderwertigkeitskomplexe entstehen, die dazu führen können, dass man nur schwer vertrauen zu einem menschen aufbauen kann und nicht lernt, sich selbst zu lieben, sich selbst zu schätzen, und man auf sein eigenes wohl verzichtet. trifft das vll eher auf deinen freund zu? weiterhin denke ich, dass es kaum nur eine hauptursache für das sozialverhalten eines menschen gibt. meistens sind es tausende, die in unserem unterbewusstsein vergraben sind, die also nicht mal wir selbst kennen.

du bist offensichtlich sehr verzweifelt, weil du ihm so unbedingt helfen möchtest. doch egal, wie sehr es dich selbst fertig macht - behalte im kopf, dass du ihm nichts aufzwingen kannst. zeig ihm, dass du für ihn da bist, dass er dir vertrauen kann. vll ist es auch besser, in gesprächen sich noch besser kennenzulernen. einfach nur darüber zu reden, welche dinge euch zum beispiel angst machen, wie ihr wut zeigt, was euch fröhlich macht, welche tageszeit euch am liebsten ist und warum, welche wirkung wälder auf euch haben.. - nicht nur in eurer beziehung, sondern überhaupt, allgemein! dann wird euch vll auch viel über euch selbst klar werden, ohne dass jemand etwas interpretieren muss. und nicht zuletzt verbringt ihr dann wieder zeit miteinander und kommt euch innerlich näher.

auf jeden fall möchte ich dir meine bewunderung mitteilen, dass du so viel kämpfst und ihn nicht allein lässt, dass du du an seiner liebe nicht zweifelst!

liebe grüße! :)

 
Hallo liebe heartflower,

zu aller erst möchte ich dir sagen dass ich dich für einen sehr warmen, freundlichen und guten Menschen halte. Durch die vielen Briefwechsel zwischen uns habe ich dich Stück für Stück immer ein bisschen mehr kennengelernt.

Ich habe gelernt dass du dich gerne Mal in etwas verrennst;). Ich habe gelernt dass du sehr viel liebe und Wärme brauchst und was wohl am wichtigsten ist, dass du offen für Anregungen und Kritik bist. Du strebst danach dich zu verbessern und dein Einfühlungsvermögen zu schärfen. All diese Eigenschaften schätze ich an dir und da er dein Innerstes wahrscheinlich noch viel besser kennt als ich wird er dir vieles verzeihen!

Warum verzeihen? Was hat er dir zu verzeihen?

An dieser Stelle schließe ich mich dem Kern der Aussagen an die von meinen Vorschreibern kommt. Bitte sei nicht verstört oder niedergeschlagen wenn ich dir jetzt sage was ich über deinen oben verfassten Bericht denke. Die Art und Weise übrigens, derer sich Mods und User hier bedient haben um dir zu sagen was ihnen bei deinem Text in den Sinn gekommen ist empfinde ich teilweise als zu harsch und etwas unsensibel. Hat sich der Ton in diesem Forum denn generell so sehr verschlechtert? Es ist nicht nötig zu verschönen oder zu lügen aber Empathie sollte doch bei derart sensiblen Themen, wie denen in diesem Forum, an erster Stelle stehen! Ich hoffe ich trete euch damit nicht zu nahe und bin nicht zu weit vom Thema abgeschwiffen.

Nun zu dir meine liebe heartflower!

Ich bin der Meinung dass du selbstverständlich dass Recht hast Diagnosen zu stellen und dir Gedanken über den emotionalen Zustand deines Freundes zu machen. Wichtig ist, was du mit diesen Erkenntnissen anfängst. Du hast mehrfach erwähnt dass du dich nicht als seine Therapeutin siehst aber der Druck den er verspürt kommt laut deinen Schilderungen zu einem Teil auch von dir. Womit du ihm Druck machst? Du möchtest ihn zu einem Entschluss bewegen von dem du glaubst dass er ihn auch will aber im Endeffekt entscheidest du für ihn. Das Gespräch in dem du ihm ganz subtil klar machst dass du ja auch zurück nach Deutschland gehen könntest wenn er sich keinen neuen Job sucht, ist beziehungstypisch aber es ist und bleibt meiner Meinung nach eine Form von Erpressung. Du drängst ihn sein Seelenleben preiszuegeben, vergisst dabei aber dass er sein eigenes Tempo hat und selbst entscheidet ob und was er dir erzählen möchte. Du schilderst dich als sehr selbstlos aber an vielen Stellen des Textes musste ich feststellen dass du deine Unzufriedenheit scheinbar an ihm bearbeiten möchtest. Was du tun kannst um ihn zu unterstützen? Sei für ihn da wenn er deine Hilfe sucht aber lass deine Ungeduld und deinen Drang an ihm zu arbeiten nicht dazu führen ihn zu drängen. Selbstlos wäre es von dir wenn du deinen Tatendrang bremst und die einzige Rolle in seinem Leben einnimmst für die Platz ist, sei Begleiter. Genieße dass Leben an seiner Seite und Liebe ihn so demütig wie du nur kannst! Ich weiß dass du das schaffen kannst und ich weiß auch dass in dir im Moment alles aufgewühlt ist, dass du dich unverstanden fühlst aber vielleicht ist es nicht unsere Sicht die nicht weit genug sieht sondern es bietet sich für dich die Gelegenheit dein eigenes Handeln von außen selbst zu betrachten. Diese Fähigkeit lautet Selbstreflektion und dass ist es was Therapeuten neben den Theorien in wahrheit mühsam erlernen müssen. Frage dich selbst warum du willst dass er kündigt. Frage dich ob du nicht vielleicht dich in den Mittelpunkt deiner Geschichte stellst und nicht ihn. Du tust es sicherlich nicht aus Bosheit aber deine Willenstärke, wie du sie nennst, drängt dich dazu aktiv zu werden. Du glaubst dass du ihn retten musst und vergisst dabei dass die Probleme einer Partnerschaft nie nur von einem Partner ausgehen. Kein einziges Problem ist eindeutig dir oder deinem Freund zuzuordnen. Es sind immer beide!

Was das Helfersyndrom angeht so verstehe ich es so dass jemand sich massiv um andere kümmert und dabei sein eigenes Wohl vernachlässtigt ABER dies nur tut um seine Probleme an anderen zu bearbeiten. Dahinter steckt weniger Selbstlosigkeit als man denkt. Es ist der Drang etwas auf andere zu projizieren was einen selber beschäftigt. Hast du schon mal gehört dass Menschen Psychologie oder andere Professionen nur deswegen erlernen weil sie selbst in diesem Bereich defizite haben? Jemand der Psychologie studiert, lernt dies meistens um herauszufinden wie er sich selbst heilt. Das ist sehr oft die Motivation.

Dass du sein Verhalten Helfersyndrom nennst zeigt dass du verzweifelt einen Namen für ein Problem suchst und brauchst, vor dem du Angst hast es nicht in den Griff zu kriegen. Sollten deine subjektiven Schilderungen wirklich genau so zutreffen, ist dein Freund ein sehr verantwortungsvoller Mensch, der sich gerne mehr aufläd als er eigentlich tragen möchte. Er wird daran wachsen dieses Problem selber in den Griff bekommen zu haben. Vertrau ihm und seinen Fähigkeiten!

Nach all dem Negativen möchte ich dir sagen, dass all die Fehler die er und du machen nicht umsonst waren. Kein Mensch ist zu Beginn einer Beziehung Beziehungsfähig, wir werden es erst in ihr!

Ob du mit ihm nach deinem Geburtstag reden solltest? Ich werde dir kein Ja und kein Nein vorkauen! Du hast Verstand und Herz genug um zu wissen was für euch beide richtig ist und was nicht.

Möchtest du einen abschließenden Rat haben? Arbeite an dir, nicht an ihm! Arbeite an dir um einen besseren Weg zu finden für ihn da zu sein!

Deine Reise, seine Reise, eure Reise hat mit dem Visum gerade erst begonnen und ist nicht bereits über den Begr wie du sagtest. Ich denke es wird viel Arbeit auf euch beide zu kommen, arbeit an euch selbst, aber es wird sich lohnen!

Ich wünsche dir, heartflower, alle Gelassenheit und Liebe die du wir wünschst.

In enger Verbundenheit.

Dein thought

 
Ein Partner kann den anderen Partner nie therapieren, weil beide auf der gleichen Stufe stehen.

In meiner Partnerschaft ist es ja wirklich so, dass der andere psychisch erkrankt ist. Ich habs ein paar Mal probiert, zu helfen. Das geht voll nach hinten los. Warum - WEIL ich nicht Psychologie studiert habe. Ich kann es nicht, dazu kommt: ich habe die Aufgabe, als Partner da zu sein, alles andere ist Bevormundung des anderen. Ein Sich-eine-Etage-höher-stellen. Und ich gehe viel zu emotional an die Sache ran.

Vielleicht hast Du schon davon gehört, dass Chirurgen nie eigene Angehörige operieren (können). Sie wären emotional zu sehr daran beteiligt.

Und genau das willst Du aber jetzt durchziehen.

Es kann Dir passieren, dass Dein Freund dann ganz zumacht...

 
Die Art und Weise übrigens, derer sich Mods und User hier bedient haben um dir zu sagen was ihnen bei deinem Text in den Sinn gekommen ist empfinde ich teilweise als zu harsch und etwas unsensibel.
Gerade habe ich meinen Beitrag noch mal gelesen und harsch und unsensibel ist er wohl auch. Das tut mir leid, ich wollte dich, heartflower, wirklich nicht hart angehen.

Ich kenne dieses Rumkramen aus eigener Erfahrung und habe einfach gemerkt, dass es da noch nie zu irgendwas Gutem geführt hat. Ganz im Gegenteil - und das immer für beide, den "Kramer" und den "Ausgekramten" quasi. Das geht ziemlich schnell in die Hose.

Sollte er das Gefühl haben, dass er ein Problem hat, über das er mit dir sprechen will, wird er dich das mit Sicherheit wissen lassen. Ich bin sicher, dass er weiß, dass er in dir eine Zuhörerin findet (das hast du ja nun auch sehr deutlich gemacht).

Wenn er es nicht tut, heißt das schlicht, dass er nicht darüber reden möchte. Und ich finde, das solltest du akzeptieren.

Denn, wie windspiel schon geschrieben hat, sonst ist wahrscheinlich Schicht im Schacht - dann ist deine Chance mit ihm zu sprechen und dass er dir Dinge anvertraut, die ihn belasten, verspielt.

 
Hallo heartflower,

was ich vergaß dir zu schreiben war, dass es Dinge in der Psyche eines Menschen gibt die besser für eine gewisse Zeit verdrängt oder begraben bleiben. Unsere Fähigkeit zu verdrängen besteht nicht ohne Grund! Im eigentlich Sinne sollte sie dazu da sein um uns davor zu schützen Erlebnisse verarbeiten zu müssen die wir noch nicht ertragen bzw. verarbeiten können. Mit der Zeit wird dein Freund dann selber oder durch sein Umfeld, die Aufarbeitung seines Problems angehen. In seinem Seelenleben befinden sich so viele Erlebnisse und Menschen, dass er diese gar nicht alle auf einmal bewusst wahrnehmen könnte. Ähnlich wie beim Träumen. Unser Unterbewusstsein schützt uns davor Träume nach dem Erwachen noch bewusst verfügbar zu haben. Wir würden sonst wahnsinnig werden. An seinem inneren Tor rütteln zu wollen ist gleichermaßen sinnlos, wie auch schädlich. Wenn er an etwas schwer zu arbeiten hat, wirst du die Chance haben ihm zur Seite zu stehen. Auch ich vergesse bei Zeiten, dass mein Partner nicht mit mir verwachsen ist sondern immernoch ein eigenständiges Individuum ist. Wir kommen in diese Beziehungen als eigenständiger Mensch und wir gehen aus ihnen als eigenständiger Mensch wieder hervor. So sollte es sein. Dass wir Spuren des anderen an uns haften haben verändert uns, verfollständigt uns! Durch Menschen die wir lieben, geliebt haben oder die uns lieben werden wir facettenreicher, stärker und eigenständiger. Ich danke ihnen dafür!

Olivia, ich bin sehr erfreut darüber dass du so viel Mut aufgebracht hast deine Aussagen selbst noch einmal zu überdenken. Vielen Dank dafür! :trost:

 
Die Art und Weise übrigens, derer sich Mods und User hier bedient haben um dir zu sagen was ihnen bei deinem Text in den Sinn gekommen ist empfinde ich teilweise als zu harsch und etwas unsensibel.
Es sind entsetzte Aufschreie anderer User, die es nicht begreifen können, wie ein "Nicht-Profi" mit Fachbegriffen um sich schmeißt und auch noch selbst einen anderen Menschen "therapieren" will. Ich kann das verstehen. Bei mir löst so ein Verhalten auch Entsetzen aus. Ich überleg mir dann nämlich immer, wie es mir an der Stelle des "Therapierten" gehen würde. :eek:

Aber ich vermute mal, liebe Heartflower, dass dir die Kritiken etwas zu heftig waren. Aber von Selbstdiagnosen solltest du wirklich Abstand nehmen. Das kannst du ja gerne machen, wenn es um dich geht und du danach einen Fachmann aufsuchst, aber bei allem anderen solltest du dich damit zurückhalten. Auch in einer Partnerschaft ist jeder noch ein Stück weit für sich selbst zuständig.

Und wenn du schon Begriffe für sein Verhalten - gerade was die Firma betrifft - finden willst, wieso kommst du man von dem (negativen) Begriff "Helfersyndrom" weg und nennst es nicht einfach mal "Engagement"? Es gibt Menschen, die sich zu sehr für eine Sache engagieren - und dann auch im Burnout enden. Aber auch da gilt: Sie selbst müssen merken, dass es zu viel des Guten ist.

 
hallo ihr alle,

ich werde meinen thread voller wirrer gedanken nicht weiterführen, aber für alle die es interessiert und die sich hier so grandios beteiligt haben:

wir hatten am samstag ein tolles gespräch und er meinte, nach den abgängen seiner kollegen hat die firma gemerkt, dass sie ihre leute besser behandeln müssen :rolleyes: es wird ihm also besser gehen und er wird weniger reisen. trotzdem gibt es noch einiges in der firma, dass die verbessern müssen, aber das ist immerhin schn mal ein anfang und am ende den ihr problem.

außerdem habe ich gemerkt, dass es für mich so schwer ist/war, abhängig von ihm zu sein (finanziell) aber das wird jetzt bei seiner nächsten reise besser, so dass ich nicht die ganze zeit hier 'versauere'.

weiterhin haben wir an unserer kommunikation gearbeitet und ich habe ihm u.a. erklärt wie wichtig nähe und volle aufmerksamkeit ist (was nun mal bei den häufigen trennungen ein mangel ist).

den test hat er abgelehnt und das habe ich akzeptiert und respektiert.

ein freund von mir schrieb mir:

Ich finde auch, man sollte in einer Beziehung über alles offen reden. Nur so können Probleme angesprochen und überhaupt gelöst, bzw sogar vermeidet werden. Hoffentlich findet ihr beide einen guten Weg dazu. Kann deine Enttäuschung über seine Antwort nachvollziehen! Die Geschichte mit dem Visum ist ja schlussendlich für euch beide etwas wichtiges. Da ist klar, dass du Druck machst!
ich habe das mit dem work&traveljahr angesprochen, also dass ich wie in australien auch in neuseeland bis zu 12 monate arbeiten und reisen kann durch das abkommen deutschlands mit ozeanien.

ich muss ja aus australien ausreisen und das partnervisa von außerhalb beantragen und das kann wochen oder sogar monate dauern!

so bin ich dann wieder finanziell unabhängig und muss nicht so viel für den flug ausgeben.

am schönsten wäre es natürlich, wenn er mitkommen könnte/würde und sich dort für einige zeit einen job sucht, aber da meinte er, wird er erstmal drüber nachdenken und damit habe ich auch kein problem. und ich würde es am ende auch ohne ihn machen, klar!

bald fliegt er ja nach neuseeland mit der arbeit, da kann er schonmal vorschnuppern =)

und er will ja auch nicht dauerhaft von mir getrennt sein... ich sprach an, dass ich ja gleich anfangen könnte, in neuseeland zu arbeiten, aber da meinte er, das würde ja auch nichts ändern. ;)

er sagte, ich brauche immer ein ziel oder ein zwischenziel um weiter zu kommen. das stimmt auch. denn wenn ich merke, dass ich auf dem weg zum ziel (das partnervisum zu bekommen) merke, dass ich zu grunde gehe, wegen der umstände, dann tu ich was dagegen und geh nicht weiter klanglos unter, hoffend, dass von selbst was geschieht. natürlich ist es nie mein ziel ihn zu erpressen, ich will ja auch nicht das wort trennung aussprechen. aber wenn ich nicht loslassen kann, innerhalb einer beziehung, dann erpresse ich mich selbst.

im gespräch sagte er u.a. er sieht das große bild... das tue ich auch. aber im gegensatz zu ihm, schlucke ich kleine momente die mich dabei stören (und die evl. dabei sind das große bild negativ zu ändern) nicht runter, sondern lass sie durch meine gefühle hinaus.

ein beispiel: auf unserer radtour, die absolut fantastisch war, quängelte ich ab und zu wie sehr mir der allerwerteste wehtut (blöder sitz :rolleyes: ) und ich hab mich dann auch entschuldigt, dass ich so damit nerve. aber ich erklärte ihm im gleichen atemzug, dass für mich die tour insgesamt keinen deut schlechter dadurch gewesen ist oder weniger perfekt (was ist schon 'perfekt'). ihm tat auch sein hintern weh aber er sagte es nicht. am ende sagte ich ihm 1000x wie toll die fahrt war und wie schön etc.

und da hat er dann zu hause angekommen gemeint, ja ich weiß jetzt, dass dir die fahrt genauso gefallen hat wie mir. der unterschied war eben nur, dass ich meine gefühle rausließ (gequängel oder schwärmen) und er nicht oder besser gesagt auf eine andere, sehr leise art und weise.

ich hab jetzt einfach das gefühl, er versteht mich ein wenig besser, darum ging es mir ja vorallem. denn ich kann mich gut in seine lage versetzen, aber nur wenn ich eine reaktion auf eine aktion bekomme. ansonsten, klar: kommt man ins spekulieren.

jedenfalls hatten wir dann ein tolles restwochenende und mein geburtstag gestern war super: fahrradtour zum und am strand entlang, kochen, kino und am ende schokoladencafe. und den ganzen tag strahlender sonnenschein :klatsch:

also wir haben noch einen langen, aber jetzt etwas leichteren weg vor uns und wenn wir dieses blöde visum endlich haben, dann können wir uns den 'normalen' problemen einer partnerschaft widmen :D

bis dahin alles liebe euch und danke für eure beiträge :schmatz: danke dass ich mich hier auch einmal 'auskotzen' durfte.

ein besonderes danke gilt rainbow fairy und thought, die mich absolut richtig einschätzen und es auf seine spezielle art und weise einfach auf den punkt gebracht und mich wirklich zum nachdenken angeregt haben.

jetzt geht es mit viel schwung weiter auf ins 23. lebensjahr!!! cheers!!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mal eine zwischenmeldung im tal der kaputten seelen.

mein darling und ich hatten wirklich eine sehr sehr schwere zeit und es ist einiges passiert, aber wir haben es überwunden und er fängt nun an sich mir wirklich zu öffnen.

auch wenn das alles für mich neu ist und teilweise auch beängstigent... ich habe noch nie von so etwas gehört.

ich bin froh, endlich verstehen zu dürfen und in eine tiefere ebene in unserer beziehung tauchen zu dürfen!

mehr erzähle ich nicht.

aber was mir geholfen hat: nie aufgeben, auch wenn es manchmal die erlösung schien.

eine beziehung scheint das normalste der welt und doch ist sie das größte geschenk auf erden für das man dankbar sein kann.

manchmal ist vieles zerstört, doch wenn man dem stück verbrannten feld ein wenig zeit, wasser, luft und liebe gibt, dann gibt man ihm die chance wieder zu grünen und zu blühen.

danke euren liebsten für jeder erfahrung, die ihr durch sie machen durftet, auch wenn sie zuerst negativ erscheint.

 
ein beispiel: auf unserer radtour, die absolut fantastisch war, quängelte ich ab und zu wie sehr mir der allerwerteste wehtut (blöder sitz :rolleyes: ) und ich hab mich dann auch entschuldigt, dass ich so damit nerve. aber ich erklärte ihm im gleichen atemzug, dass für mich die tour insgesamt keinen deut schlechter dadurch gewesen ist oder weniger perfekt (was ist schon 'perfekt'). ihm tat auch sein hintern weh aber er sagte es nicht. am ende sagte ich ihm 1000x wie toll die fahrt war und wie schön etc. und da hat er dann zu hause angekommen gemeint, ja ich weiß jetzt, dass dir die fahrt genauso gefallen hat wie mir. der unterschied war eben nur, dass ich meine gefühle rausließ (gequängel oder schwärmen) und er nicht oder besser gesagt auf eine andere, sehr leise art und weise.
Was das mit einer Beziehung oder "sich öffnen" zu tun haben soll, will sich mir nicht erschließen. Ich bin vermutlich zu unsensibel. Daß Dein Kerl die ganze Zeit gedacht hat, mir tut mein Hintern weh, weil ich die ganze Zeit auf diesem blöden Fahrrad sitzen muss, für ihn das aber einfach völlig normal ist (vermutlich weil er auf einem Fahrrad sitzt) und er es nicht anspricht, weil es nichtmal die Zeit wert ist die man braucht um es anzusprechen - darauf kommst Du nicht. Nein, da werden tiefliegende Ängste, Störungen und Syndrome diagnostiziert.

dann können wir uns den 'normalen' problemen einer partnerschaft widmen
Reiki Kurse die dazu führen, daß er sich endlich öffnet und anspricht wenn ihm sein Popo weh tut? Dennoch aber betont, daß alles perfekt ist?
Du hast ein sehr ernstes Problem mit Dir selbst. Das wirst Du weder über ihn noch in der Beziehung lösen. Ich kann und werde nicht prognostizieren wie lange diese Beziehung hält, aber ich kann prognostizieren, daß Du in einer Beziehung nicht glücklich werden wirst, solange Du Dein Problem mit Dir selbst nicht allein löst. Bis dahin steht zu befürchten, daß Du jeden Partner und jede Beziehung zu Tode diagnostizieren, dramatisieren, therapieren wirst. Immer auf der Suche nach einer symbiotischen Verbindung die es nicht geben kann.

 
hi alle zusammen :)

2 monate nach meinem letzten beitrag schreib ich doch mal kurz wieder rein.

mir und meinem darling geht es gut, wir haben endlich mal 3 wochen am stück miteinander verbracht nachdem unsere beziehung schon fast zu fernbeziehung wurde. nächste woche fliege ich nach neuseeland um das partnervisum zu beantragen und das kann wochen und sogar monate dauern, also wer weiß, wann wir uns wiedersehen.

wir haben so viel zeit miteinander verbracht und wir haben beide gemerkt wie gut es uns tut!

wir haben uns wieder gefunden und sind uns näher und stärker als je zuvor.

schlussendlich haben wir beide festgestellt dass er (leicht?) autistisch ist und nach dem durchlesen einiger foren, wo autisten schrieben, ist mir der einblick in seine welt gegeben worden. ich sehe ihn immer noch als den tollen menschen der er schon immer war, nur jetzt verstehe ich ihn 1000x mal besser, handle anders und wir können besser mit schwierigkeiten umgehen.

es hat lange gedauert bis ich verstehen durfte und konnte, und wer weiß was noch vor uns liegt.

das abenteuer (leben) geht weiter :]

ein kleiner tipp für euch: der abstand vom LK forum tat mir gut, hier sind wirklich viele kaputte seelen und nicht alle ratgebenden helfen wirklich.

also geht raus und teilt euer leben mit den menschen um euch herum!

ps. sorry berta, habe deinen beitrag kaum gelesen.

 
ps. sorry berta, habe deinen beitrag kaum gelesen.
Schon ok, ihr habt den heiligen Gral ja auch so gefunden.

Ich mach das auch immer, wenn ich Magenkrämpfe hab, schau dann in ein paar Foren und stell fest, daß ich Krebs hab und es sowieso nicht mehr lange mache. Dann geht's mir besser.