...so richtig verknallt.
Ich weis nicht recht, ob ich damit langweile, denn die ganze Geschichte passiert ja sicher tausenden von Menschen jeden Tag. Aber wie schrieb Christian Morgenstern in "Wind und Geige":
Drinnen im Saal eine Geige sang,
sie sang von Liebe so wild, so lind.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Was willst du, Menschenkind?
Drinnen im Saale die Geige sang:
Ich will das Glück, ich will das Glück!
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Es ist das alte Stück.
Drinnen im Saale die Geige sang:
Und ist es alt, für mich ist's neu.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Schon mancher starb an Reu.
Der letzte Geigenton verklang;
die Fenster wurden bleich und blind;
aber noch lange sang und sang
im dunklen Wald der Wind ...
Was willst du, Menschenkind ...
Tja: Was will das "Menschenkind"? Vielleicht nochmal in leicht vorgerückten Alter dieses Gefühl spüren? Nochmal nach 20 Jahren "Ruhe"? Einfach so, ohne weitere Hintergedanken? Vielleicht das letzte mal im Leben? Und auch das Leid auf sich nehmen, das so eine "heimliche Liebe" zwangsläufig mit sich bringt? Immerhin ist die junge Dame erst Mitte 20 und lebt in einem für mich völlig fremden Umfeld. Und sie lebt überdies viele hundert Kilometer von mir entfernt.
Es begann als leise Urlaubsschwärmere meinerseits zu einer Einheimischen der Gegend, in der ich vor einigen Monaten Urlaub machte. Die persönlichen Kontakte zu der Dame sind selbstverständlich rein "dienstlich" - sie gehört zum Personal eines Hotels. Wobei die Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit denen die Dame mit den Gästen umgeht, durchaus bemerkenswert ist. Ich bilde mir jetzt auch keineswegs ein, dass sie mich da "besonders" zuvorkommend behandelt. Aber all diese rationellen Dinge beeinflussen ja die Gefühle eines Menschen nicht!
So richtig endgültig hat es dann bei mir "klick" gemacht, als ich ihr zufällig draussen begegnete, wo man ungezwungen etwas Quatschen konnte. Nix weltbewegendes, aber es hat gereicht, um in meinem Hirn (glücklicherweise mit etwas Verzögerung) ein wahres Feuerwerk auszulösen. Ich muss sagen, dass ich letztlich auch dankbar bin, so etwas nochmal erleben zu dürfen. Ich habe mich dann eine gute Stunde in die einsame leere Dorfkirche gesetzt (es regnete gerade in Strömen) und habe vor Freude geheult! Aber gleichzeitig auch um das Wissen, dass die ganze Geschichte ja nie zu etwas führen wird. Aber der Tag war wohl der glücklichste seit Jahrzehnten bei mir.
Die Heimfahrt am nächsten Tag war dann allerdings fürchterlich. Einerseits wollte ich weg von dort, um Distanz zu schaffen bevor es zuviel wird, andererseits wollte ich natürlich überhaupt nicht weg! Ich bin einen ewigen Umweg gefahren über Bergpässe fast quer durch die halben Alpen - um am Schluss wieder am Taleingang zu stehen, wo mein Urlaubsort war. Dann erst bin ich wirklich heim gefahren - eine irre Fahrt mit Sturm und Regen und bald auch in Dunkelheit! An die 1000km Geisterbahn in einem durch! Dazu Felsbrocken im Bauch und im Hals, und immer wieder eine nie gekannte tiefe Traurigkeit - die aber andererseits auch irgendwie schön war.
Warum schreibe ich das? Ich weis es selber nicht so wirklich! Ich frage ja nicht nach Hilfe, und wollte sie vielleicht auch gar nicht - so von wegen alle Bilder und sonstige Devotionalien wegwerfen oder so. Und ich bin alleinstehend und darf mir das alles ja auch soweit ungestraft leisten. Schliesslich belästige ich die Dame ja auch nicht in irgendeiner Weise! Sie soll um Gottes Willen nicht merken, was da mit mir los ist!
Wobei ich auch Vergleiche ziehe mit einer ganz ähnlichen Sachen von vor 20 bis 25 Jahren, an der ich fast kaputt gegangen bin. Die Traurigkeit über die vergebliche Liebe hat damals viele Jahre gebraucht um erträglich zu werden, und weggegangen ist sie eigentlich nie so ganz. Da habe ich ein klein wenig Angst vor, dass einem das nochmal passieren könnte. Wobei damals nur 10 Kilometer zwischen uns waren und nicht mehrere hundert! Ich muss nun nicht befürchten, dass sie mir im Supermarkt begegnet und irgendwelche Wunden aufreisst - was die Sache sicherlich erträglicher macht.
Nun ja - ein bisschen Wunden aufgekratzt habe ich mir nun dann doch selber, denn ich plane trotz allem wieder dort hin zu reisen.
Der neuerliche Kontakt zu der Örtlichkeit wegen der Buchung hat mich nun allerdings wieder ziemlich geflasht! Heute Abend eher wieder auf Wolke Acht, und von ihr geträumt.
...und doch ist das eigentlich alles nur ein wilder Chemiecocktail im Kopf! Ist das nicht faszinierend und wahnsinnig zu gleich?
Wer hat auch so eine Geschichte auf Lager?
Ich weis nicht recht, ob ich damit langweile, denn die ganze Geschichte passiert ja sicher tausenden von Menschen jeden Tag. Aber wie schrieb Christian Morgenstern in "Wind und Geige":
Drinnen im Saal eine Geige sang,
sie sang von Liebe so wild, so lind.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Was willst du, Menschenkind?
Drinnen im Saale die Geige sang:
Ich will das Glück, ich will das Glück!
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Es ist das alte Stück.
Drinnen im Saale die Geige sang:
Und ist es alt, für mich ist's neu.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Schon mancher starb an Reu.
Der letzte Geigenton verklang;
die Fenster wurden bleich und blind;
aber noch lange sang und sang
im dunklen Wald der Wind ...
Was willst du, Menschenkind ...
Tja: Was will das "Menschenkind"? Vielleicht nochmal in leicht vorgerückten Alter dieses Gefühl spüren? Nochmal nach 20 Jahren "Ruhe"? Einfach so, ohne weitere Hintergedanken? Vielleicht das letzte mal im Leben? Und auch das Leid auf sich nehmen, das so eine "heimliche Liebe" zwangsläufig mit sich bringt? Immerhin ist die junge Dame erst Mitte 20 und lebt in einem für mich völlig fremden Umfeld. Und sie lebt überdies viele hundert Kilometer von mir entfernt.
Es begann als leise Urlaubsschwärmere meinerseits zu einer Einheimischen der Gegend, in der ich vor einigen Monaten Urlaub machte. Die persönlichen Kontakte zu der Dame sind selbstverständlich rein "dienstlich" - sie gehört zum Personal eines Hotels. Wobei die Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit denen die Dame mit den Gästen umgeht, durchaus bemerkenswert ist. Ich bilde mir jetzt auch keineswegs ein, dass sie mich da "besonders" zuvorkommend behandelt. Aber all diese rationellen Dinge beeinflussen ja die Gefühle eines Menschen nicht!
So richtig endgültig hat es dann bei mir "klick" gemacht, als ich ihr zufällig draussen begegnete, wo man ungezwungen etwas Quatschen konnte. Nix weltbewegendes, aber es hat gereicht, um in meinem Hirn (glücklicherweise mit etwas Verzögerung) ein wahres Feuerwerk auszulösen. Ich muss sagen, dass ich letztlich auch dankbar bin, so etwas nochmal erleben zu dürfen. Ich habe mich dann eine gute Stunde in die einsame leere Dorfkirche gesetzt (es regnete gerade in Strömen) und habe vor Freude geheult! Aber gleichzeitig auch um das Wissen, dass die ganze Geschichte ja nie zu etwas führen wird. Aber der Tag war wohl der glücklichste seit Jahrzehnten bei mir.
Die Heimfahrt am nächsten Tag war dann allerdings fürchterlich. Einerseits wollte ich weg von dort, um Distanz zu schaffen bevor es zuviel wird, andererseits wollte ich natürlich überhaupt nicht weg! Ich bin einen ewigen Umweg gefahren über Bergpässe fast quer durch die halben Alpen - um am Schluss wieder am Taleingang zu stehen, wo mein Urlaubsort war. Dann erst bin ich wirklich heim gefahren - eine irre Fahrt mit Sturm und Regen und bald auch in Dunkelheit! An die 1000km Geisterbahn in einem durch! Dazu Felsbrocken im Bauch und im Hals, und immer wieder eine nie gekannte tiefe Traurigkeit - die aber andererseits auch irgendwie schön war.
Warum schreibe ich das? Ich weis es selber nicht so wirklich! Ich frage ja nicht nach Hilfe, und wollte sie vielleicht auch gar nicht - so von wegen alle Bilder und sonstige Devotionalien wegwerfen oder so. Und ich bin alleinstehend und darf mir das alles ja auch soweit ungestraft leisten. Schliesslich belästige ich die Dame ja auch nicht in irgendeiner Weise! Sie soll um Gottes Willen nicht merken, was da mit mir los ist!
Wobei ich auch Vergleiche ziehe mit einer ganz ähnlichen Sachen von vor 20 bis 25 Jahren, an der ich fast kaputt gegangen bin. Die Traurigkeit über die vergebliche Liebe hat damals viele Jahre gebraucht um erträglich zu werden, und weggegangen ist sie eigentlich nie so ganz. Da habe ich ein klein wenig Angst vor, dass einem das nochmal passieren könnte. Wobei damals nur 10 Kilometer zwischen uns waren und nicht mehrere hundert! Ich muss nun nicht befürchten, dass sie mir im Supermarkt begegnet und irgendwelche Wunden aufreisst - was die Sache sicherlich erträglicher macht.
Nun ja - ein bisschen Wunden aufgekratzt habe ich mir nun dann doch selber, denn ich plane trotz allem wieder dort hin zu reisen.
Der neuerliche Kontakt zu der Örtlichkeit wegen der Buchung hat mich nun allerdings wieder ziemlich geflasht! Heute Abend eher wieder auf Wolke Acht, und von ihr geträumt.
...und doch ist das eigentlich alles nur ein wilder Chemiecocktail im Kopf! Ist das nicht faszinierend und wahnsinnig zu gleich?
Wer hat auch so eine Geschichte auf Lager?
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