Offene Liebe

Estelle

Benutzer
26. Sep. 2005
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Hallo Liebeskummerleidende und Tröster

Ich hab vorhin etwas gegooglet zum Thema Liebeskummer, über deren Phasen und Arten. Danach leide ich unter der Art Liebeskummer, wo noch alles beängstigend offen ist.

Ich hab meinen Freund im Internet kennengelernt, ungefähr ein halbes Jahr posten wir im gleichen Forum. Seit Ende Juni mailen und chatten wir miteinander. In diesem Monat haben wir uns nun getroffen und auch miteinander geschlafen. Er ist wirklich genau so, wie ich es erwartet habe, etwas Besonderes.

Jetzt hab ich Sehnsucht nach ihm, doch leben wir 7.5 Stunden Zugfahrt voneinander entfernt. Ausserdem ist die Beziehung komplizierter als erwartet. Ich dachte, ich könnte ihn um den kleinen Finger wickeln und dann wäre alles beruhigend einfach und nur noch schön.

Er hat mir vor zwei Tagen in einer Mail gestanden, dass er irgendwie Sehnsucht nach mir hat, doch gerade das will er nicht, er fürchtet um seine Unabhängigkeit. Also setzt er die Vorteile des Alleinseins dagegen. Ich fragte ihn, wie er gegen die Sehnsucht ankämpfe. Er lasse es egal sein. Immerhin hat er irgendwie Sehnsucht, die ihm egal werden muss, aber wie egal lässt er sie werden?

Ich bin ja auch für eine Beziehung, wo niemand vereinnahmt wird. Und nach dem, was ich hier im Forum so alles gelesen habe, ist es vielleicht ganz gut, dass mein Freund nicht unter der Sehnsucht leidet oder sie egal werden lassen kann.

Auf der anderen Seite werde ich von meiner Familie (Mutter, Schwester, Neffe) derart eindeutig und überschwänglich geliebt, dass mich diese vorsichtige Liebe durcheinanderwirft. Ich achte auf jedes Wort, das ich sage, damit es mir nicht als Klammern und Abhängigkeit ausgelegt wird. Ich will ihn nicht verlieren.

Es ist alles offen, alles immer nur Gegenwart, die Zukunft ein grosses Fragezeichen. Er ist so verdammt unabhängig. Er braucht niemanden. Er ist hochintelligent und sein autistisches Wesen hat etwas Poetisches. Es ist ein Wunder, dass er sich überhaupt mit mir eingelassen hat. Immerhin nannte er mich das einzig Feste in seinem Leben und den Menschen, dem er am meisten vertraut. Und er hat ja auch immer noch Interesse an mir. Ehrlich ist er, das muss ich ihm lassen, er hat mir von Anfang an gesagt, dass er keine Regeln will. Ich eigentlich auch nicht, ich will nur geliebt werden. Aber eben, gerade das macht ihm wohl Angst. Es ist fast so, als müsste ich Zugang zu einem autistischen Kind finden, das bereits erstaunliches Vertrauen zu mir gefasst hat, aber doch in seiner eigenen Welt haften bleibt. Ob er überhaupt beziehungsfähig ist? Ich bin die Erste für ihn und er auch für mich, wobei wir uns beide Zeit gelassen haben, also weit über 20 sind. Ich hatte bisher keine Beziehung, weil ich das Kind meiner Schwester aufziehen musste und so mein Leben verschob. Ich traf auch niemanden, bei dem ich sofort dieses Intimvertrauen hatte, wie ich es nun bei meinem Freund verspüre.

Die Beziehung ist ja noch sehr frisch und die Vorsicht meines Freundes verständlich. Doch weshalb leide ich so unter dieser Sehnsucht und Ungewissheit? Es ist, als würde ich mitten ins Meer schwimmen ohne Aussicht auf ein Ufer, alles so beängstigend offen und unverbindlich. Dabei liebe ich ihn doch schon längst. Ich versuche, ebenfalls unabhängig zu werden, mir meine eigene Welt aufzubauen, nicht derart grosse Sehnsucht nach ihm zu haben, ist sonst nicht meine Art, so sehnsüchtig zu sein, aber es hat mich voll erwischt und jetzt leide ich.

Estelle

 
Liebe Estelle, :]

Ich bin ja auch für eine Beziehung, wo niemand vereinnahmt wird.
Hmmm ... Estelle, das sagst Du so, postest aber unter *Hörigkeit, Abhängigkeit* und bist zumindest für Deine Familie ein Mensch, der wirklich extrem abhängig ist und sich extrem ausnutzen lässt.

Ich hatte bisher keine Beziehung, weil ich das Kind meiner Schwester aufziehen musste und so mein Leben verschob.
Wow Estelle ... 8o ... und was hat Deine Schwester in der Zeit getan ? Ihr Leben gelebt ? Und sag jetzt nicht, sie ist alleinerziehend, arm dran und arbeiten gegangen. Sie hätte ihr Kind auch alleine aufziehen können. Das machen Tausende andere Alleinerziehnde auch.

Als Oma kann man diesen Job übernehmen aber nicht als Schwester, die dafür ihr Leben zurückstellt. ?(

Auf der anderen Seite werde ich von meiner Familie (Mutter, Schwester, Neffe) derart eindeutig und überschwänglich geliebt,
:rolleyes: das darf Dich nicht wirklich wundern, es hört sich sicher hart an, aber sie *erkaufen* sich mit ihrer Aufmerksamkeit für Dich Deine Dienste und Hilfe. Nur, es ist keine Liebe für Dich von Seiten Deiner Schwester, wenn sie Dich ihr Kind aufziehen lässt und doch auch sieht, dass Du Dein Leben wegen dem zurückstellst. :nono: Liebe wäre, sie liesse Dir den Raum, dass Du Dein Leben selbst leben kannst.

Willst Du keine eigenen Kinder ? Willst Du nicht in den Arm genommen werden ? Willst Du nie mit einem Mann zusammeleben, eine eigene Familie haben ? Oder ... Estelle ?

dass mich diese vorsichtige Liebe durcheinanderwirft.
Wenn Du für ihn die erste Freundin bist mit Ende 20 ist seine Vorsicht sicher normal. Er muss sich mit Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen - wie Du auch - die er vorher nicht hatte. Er überlegt sich die möglichen Konsequenzen seiner Handlungen (zusammen leben etc.) und schreckt davor wohl noch zurück.

Darf ich fragen ... 7,5 Std. Zugfahrt klingen nach rund 800 km Entfernung. Lebt ihr im gleichen Land ?

Ob er überhaupt beziehungsfähig ist?
Nun, Estelle, ganz ehrlich, bist Du es ? Ich denke, das kannst Du noch nicht beurteilen, denn

Ich bin die Erste für ihn und er auch für mich, wobei wir uns beide Zeit gelassen haben, also weit über 20 sind. Ich traf auch niemanden, bei dem ich sofort dieses Intimvertrauen hatte, wie ich es nun bei meinem Freund verspüre.
Du hattest bislang doch auch noch keine Beziehung. Also weisst Du selbst nicht, ob Du *beziehungsfähig* bist oder nicht.

Estelle, Du musst da für Dich erst mal ein paar Punkte abklären, die für Dich und Deine Zukunft wichtig sind. Du musst für Dich klar werden, wie Dein weiteres Leben aussehen wird. Hütest Du weiterhin das Kind Deiner Schwester ? Willst Du das ? Willst Du ein eigenes Leben ? Wie soll das aussehen ?

Irgendwie habe ich den Eindruck, da haben sich zwei, die im Schneckenhaus sitzen, gefunden - getroffen - und nun muss man schauen, was man mit all diesen neuen Empfindungen so anfängt. Du solltest auf jeden Fall für Dich Dein Leben abklären. Solange Du mit Dir nicht im Reinen bist, solltest Du keine Beziehung haben, denn Du bringst sonst zuviele eigenen Probleme in die Partnerschaft mit rein, die mit dem Partner nichts zu tun haben. Ihm geht das genauso.

Liebe Estelle, sieh zu, dass Du Dich aus der Abhängigkeit von Deiner Familie etwas löst, denn da liegt die wirkliche Abhängigkeit vor, Du bist nicht abhängig von Deinem Freund. Sieh zu, dass Du das tust, denn Du willst doch nicht später alleine und verbittert sein. Da Du selbst für Dein Leben verantwortlich bist, kannst Du später auch nicht die Schwester dafür verantwortlich machen, wenn Du einsam bist. Es gibt in allem immer Zwei ... einer der etwas tut und der andere, der es mit sich machen lässt.

So, Du hast hier aber nicht wegen Deiner Familie gepostet sondern wegen Deinem Freund.

Doch weshalb leide ich so unter dieser Sehnsucht und Ungewissheit? Es ist, als würde ich mitten ins Meer schwimmen ohne Aussicht auf ein Ufer, alles so beängstigend offen und unverbindlich.
Eine ungewisse Freundschaft belastet jeden, das ist völlig normal. :trost:

Du empfindest es umso stärker, weil Du in Deinem Umfeld so sehr stark eingebettet bist, dass Du Offenheit nicht als Chance sondern als beängstigend empfindest.

Was Du tun kannst und wo Du schon dabei bist, sagst Du ja selber:

Ich versuche, ebenfalls unabhängig zu werden, mir meine eigene Welt aufzubauen,
Exakt. Das ist wichtig !! :super: Sonst kommen da zwei vorsichtige Menschen aus anderen Abhängigkeiten zusammen, die wiederum voneinander abhängig werden.

Im Grunde kannst Du da nichts weiter tun, als ihm die Luft und den Raum lassen, den er für sich benötigt. Sieh es als die Chance an, Du selbst zu werden. Er hat ja nicht Schluss gemacht sondern will persönliche Freiheit haben. Vielleicht macht er auch so einen Wandel durch, wie Du.

Eine lockere Leine bindet mehr als ein fester Strick :). Er hat keine Veranlassung, Dich zu verlassen, wenn Du ihm keinen Grund dafür gibst. Nutze die Fernbeziehung für den Aufbau Deines eigenen Lebens. Teile diesen Aufbau mit ihm, erzähle ihm davon. Du wirst damit für ihn interessant. Wenn er so intelligent ist, wie Du sagst, solltest Du zu einer Persönlichkeit werden, die ihm da etwas entgegenstellen kann. Stell Dein Licht und Deine Persönlichkeit nicht zurück. Du bist mit Sicherheit ein warmherziger und liebevoller Mensch. Sei auch klug dabei.

Und fang an, zu leben. Dein eigenes Leben.

Du hast nur dieses eine Leben, Estelle. :]

Liebe Grüße :trost:

Schnuti

 
Hallo Schnuti

Wow, Dein Posting hat mich echt aufgestellt. Und vor allem: Du triffst genau ins Schwarze.

Es ist wahr, ich muss schon deshalb unabhängig werden, um mich aus den Fesseln meiner Schwester zu lösen. Nachdem sie als Teeny vergewaltigt wurde, sah ich mich in die Tröster- und Retterrolle gedrängt, so selbstmordgefährdet und todessehnsüchtig wie sie war. Und da ich nicht wollte, dass ihr kleines süsses Baby dasselbe mit ihr und Schlimmeres durchmacht, nahm ich ihn notgedrungen zu mir. Sie war sowieso schon überfordert durch die Arbeit etc.

Ich bereue diesen Schritt auch nicht, der Junge hat sich prächtig entwickelt. Er ist jetzt 11 und wird mich noch ne Weile brauchen, auch wenn ich ihm alle Strategien beigebracht habe, um das Beste aus der Situation zu machen. Meine Schwester braucht mich allerdings immer noch zu sehr, deshalb reise ich oft weg, um mich ihr zu entziehen. Da sie jetzt ebenfalls einen Freund hat, hoffe ich, dass sie sich langsam von mir lösen wird.

Merkwürdig ist, wie wenig sie mich als eigene Persönlichkeit wahrnimmt. Dass ich ein eigenes Leben oder gar Liebesleben haben könnte, befremdet und ängstigt sie. Als wäre ich ihr Bauch und nicht ein eigener Mensch. Naja, sie wird mich nicht verlieren, aber ich will mein eigenes Leben und Distanz von ihr.

Nein, ich will keine eigenen Kinder, sondern endlich beruflich auf die Beine kommen. Ich hätte keine Kraft für beides. Aber ich wäre eine gute Mutter, bin es ja auch in gewisser Weise für meinen Neffen, der mich liebt und meine Zuwendung erwidert. Er ist etwas ganz Besonderes und mein Opfer wert.

Im Grunde genommen war es immer nur meine Schwester, welche Unruhe in die Familie brachte. Ich, mein Neffe und meine Mutter haben ein sehr harmonisches Verhältnis zueinander. Mein Neffe und meine Mutter finden es auch gut, dass ich mein eigenes Leben aufbauen will. Ich gehe ja nicht für immer weg, sondern reise gern, sodass ich immer wieder heimkomme. Mein Freund wohnt übrigens in Norddeutschland, ich in der Schweiz.

Mein Freund könnte im Moment sowieso nicht für mich sorgen, das braucht er auch nicht, ich will ja selbst auf die Beine kommen. Mit einer intensiven Fernbeziehung wär ich durchaus zufrieden, ein paar Tage in der Schweiz und dann wieder ein paar Tage bei ihm in Deutschland. Er will bisher nicht mehr als eine Fernbeziehung, er ist es gewohnt, allein zu sein, vielleicht braucht er das, ich bin auch gern mal allein für mich, das stört mich nicht.

Was mir zu schaffen macht, ist meine Sehnsucht und die undefinierte unverbindliche Beziehung zu meinem Freund. Er will zwar, dass ich zu ihm stehe, was mich freut, aber er plant keine gemeinsame Zukunft, sondern lässt es offen. Vielleicht sollte ich wirklich geduldiger sein und es auf mich zukommen lassen. Huch, Beziehung ist sowas von nerven- und herzaufreibend! Genau das wollte ich eigentlich nicht, dieses Ausgeliefertsein an das Leben. Aber ich liebe ihn nun mal. Das ist stärker. Und irgendwie ist es doch besser als gar kein eigenes Leben. Es ist eine Chance und vielleicht entsteht ja doch eine tragfähige Beziehung.

Estelle

 
Liebe Estelle,

ich hatte so eine ähnliche Geschichte mit Deiner Schwester vermutet. Deine Bemerkung Er ist jetzt 11 und wird mich noch ne Weile brauchen, auch wenn ich ihm alle Strategien beigebracht habe, um das Beste aus der Situation zu machen lässt darauf schliessen, dass Deine Schwester Mühe hatte, das Kind als solches anzunehmen, weil es einer Vergewaltigung entstammt. Das Kind kann ja selbst nichts dafür und ich finde es schön, dass Du Deiner Schwester und dem Jungen hast so helfen können und es auch getan hast.

Du hast Deiner Schwester sehr viel Verantwortung abgenommen seit diesem Vorfall. Du hast es ihr zwar ermöglicht, *weiterzuleben* trotz Selbstmordgefahr, allerdings steht sie deshalb immer noch nicht auf eigenen Füssen. Schon im Interesse Deiner Schwester und Deines Neffen, die auch die Beziehung Mutter - Sohn irgendwann einmal aufbauen müssen und das frei von Dir als Vermittler, solltest Du Dich aus dieser Dreiecksbeziehung herauslösen. Deine Schwester muss langsam genau wie Du beginnen, ein eigenes Leben zu führen. Dieser Vorfall von damals ist wohl nie richtig aufgearbeitet worden, ihr habt es nur Dank Deiner Hilfe geschafft, ihn zu verdrängen und mit den Folgen leben zu können.

Dass Du jetzt sagst, Du willst keine eigenen Kinder sondern den Focus auf den Job richten verwundert mich nicht, wenn Du schon seit 11 Jahren Mutterstelle bei Deinem Neffen einnimmst. Nur, Du bist Ende 20. Du weisst nicht, wie Du Dich entscheiden magst, bist Du einmal mit dem Mann Deiner Träume zusammen und wünschst Dir ein eigenes Kind als Zeichen eurer Liebe. Das ist ein Wunsch, der dann automatisch kommen mag.

Im Moment finde ich es sehr schön, dass Du den Focus auf den Job und Deine Eigenständigkeit richten willst. Mach das :super: . Damit baust Du Dir Dein eigenes Leben auf und findest die nötige Distanz zu Deiner Schwester. Du solltest auch zusehen, dass Du so selbständig bist, dass ein zukünftiger Partner nicht für Dich sorgen muss. Deine Eigenständigkeit hilft Dir auch, anderen frei gegenüber zu treten. Partnerin zu sein. Die wenigsten Männer wünschen sich eine abhängige Frau an ihrer Seite.

Deine Sehnsucht verstehe ich gut. Ich habe auch eine Fernbeziehung, nur ist es umgekehrt, mein Freund ist Schweizer :] und ich bin aus Deutschland. Eine gemeinsame Zukunft zu planen und vor allem, sie dann umzusetzen, ist schon schwer auf diese Entfernung hin, selbst wenn sich beide Partner sehr lieben und darüber einig sind, dass sie zusammen leben möchten. Man packt ja nicht einfach seinen Krempel und zieht *hopplahopp* woanders hin. Auch im Normalfall vergehen darüber ein paar Monate, bis da der neue Job gefunden ist, der Umzug organisiert etc. Würdest Du denn überhaupt nach Norddeutschland ziehen wollen ? Oder sollte er in die Schweiz kommen ? Alles nicht so einfach. :rolleyes:

Estelle, gut Ding will Weile haben :] lass Dir und Deinem Freund einfach etwas Zeit. Und was Du da sagst ... Genau das wollte ich eigentlich nicht, dieses Ausgeliefertsein an das Leben ... naja :D bist Du denn dem Leben so ausgeliefert ? Du triffst doch Deine eigenen Entscheidungen. Wägst sie ab. Dein Leben wird das sein, was Du draus machst. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Und davon abgesehen, ist es doch schön, so zu lieben und das Leben zu spüren. Die Liebe findet immer einen Weg. Lass Dein Herz sprechen.

Und irgendwie ist es doch besser als gar kein eigenes Leben

Mit Sicherheit, Estelle. Du fängst jetzt erst an. Das was Du spürst IST das Leben. Liebe und Leid. Freude und Schmerz. Völlig normal. Das Forum ist voll davon. Willst Du es nie erfahren haben ?

Ich wünsch Dir von Herzen viel Glück und Mut, Deinen Weg zu beginnen.

Du wirst es schaffen, da bin ich mir sicher !!

Liebe Grüße

von Schnuti

 
Hallo liebe Schnuti

Das Baby stammt Gott sei Dank nicht aus der Vergewaltigung, dazwischen liegen 10 Jahre, wo meine Schwester wechselnd Freunde hatte.

Ich hab versucht, nicht nur den Jungen aufzuziehen, sondern auch meine Schwester zu einer besseren Mutter zu erziehen, was mir zum Glück einigermassen gelungen ist. Als sie das Baby schüttelte, gab ich ihr Kindererziehungsbücher und wies sie auf die bösen Folgen des Schüttelns hin (Hirnschädigung). Dann schlug sie ihn. Doch der Kleine wandte sich sofort an mich und meine Mutter, verpetzte sie und schlug zurück. Auch das konnte ich ihr abgewöhnen, der Kleine hat es zwar bis heute nicht vergessen,verziehen aber schon, denn meine Schwester kuschelt gern mit ihm, sie liebt ihn trotz ihren Gefühls- und Zornausbrüchen.

Sie fängt nun eine neue Beziehung an und wird wohl irgendwann mit dem Mann zusammenziehen, natürlich mit dem Jungen, den ich schon darauf vorbereitet habe. Wir werden uns später nicht mehr so oft sehen, ich könnte also theoretisch zu meinem Freund ziehen, wenn es so weit kommen sollte.

Mein Freund ist bald 27 und ich jetzt 37. Wir wollen beide keine Kinder. Es ist nicht so, dass ich nicht auch gern unabhängig wäre, aber mein Freund ist da ein bisschen extrem, für ihn fängt Abhängigkeit bereits bei der Sehnsucht an.

Ich habe einen senkenden Einfluss auf seinen ansonsten viel zu hohen Blutdruck und auch sonst hab ich das Gefühl, dass er mich unbewusst liebt, es aber verdrängt, weil er ja dann abhängig wäre, wie er meint. Die blutdrucksenkende Wirkung müsse er später unbedingt selbst in sich regeln, sagt er, er will ja nicht abhängig sein von mir. Etwas Hoffnung besteht also, immerhin hab ich eine heilsame Wirkung auf ihn :) )

In drei Tagen fahre ich wieder für 3 Nächte zu ihm, mal sehen, ob die Beziehung dabei wächst, ist ja alles noch so frisch, wir haben uns insgesamt ja erst eine Woche gesehen.

Zeit, Geduld, Vorsicht und eigene Unabhängigkeit sind wohl die richtigen Stichworte. Danke für Deine einfühlsamen Aufsteller, Schnuti. :)

Wir fahren also in Gegenrichtung, Du in die Schweiz und ich nach Deutschland, ich wechsle in Euro, Du in Schweizer Franken, irgendwie schön, dieser Gedanke :schmatz:

Estelle

 
Hallo Estelle!

Ich habe gesehen, dass du meine pn noch nicht gelesen hast, weswegen ich dich hier nur kurz darauf hinweisen möchte, schaue einfach hier.

trauri

 
Hallo zusammen

Was ich Euch bisher nicht erzählt habe, mich aber sehr beschäftigt, ist die Frage, wie sehr ich in meinen Freund verliebt bin und er in mich. Ich liebe ihn und habe Sehnsucht nach ihm, aber es ist nicht so wie in meiner Teeny-Zeit, wo dieses Verknalltsein so dermassen aufregend war. Ich hab dazu gegooglet, danach soll Verliebtheit eher selbstbezogen sein (Projektion eigener Wunschvorstellungen) und Liebe selbstloser (den anderen so annehmen und lieben, wie er wirklich ist). Deshalb ist es bei der Liebe auch so schwer, sich zu entlieben, während Verliebtheit nicht viel braucht, um in kopfschüttelndes Was-hab-ich-nur-in-ihm/ihr-gesehen umzukippen, sobald sich der Liebespartner als doch nicht so toll entpuppt.

Jede® hat ja unbewusste Idealvorstellungen von einem Liebespartner (Haarfarbe etc.), wahrscheinlich sozial und sexuell geprägt. Wie sehr muss der Liebespartner nun diesen Vorlieben (bevorzugter Typ) genügen oder verlieren solche Faktoren in einer echten Liebe an Bedeutung? Natürlich spielen auch innere Werte als Idealvorstellungen eine Rolle und ideal wäre es natürlich, wenn äussere und innere Idealvorstellungen gleichermassen erfüllt werden, was aber doch ziemlich utopisch ist, gleich alles auf einmal.

Was fällt Euch dazu ein?

 
Hallo

Ich hab wieder Angstgefühle wegen meinem Freund, weil ich merke, dass er immer wieder gefühlsmässig zumacht, um unabhängig zu bleiben. Tröstet mich bitte mal!

Estelle

 
Hallo Leute

Ich habe einfach zu viel Sehnsucht nach meinem Freund. Das darf so nicht weitergehen. Ich muss unbedingt einen Weg finden, zu lieben ohne zu leiden. Vor allem sollte ich nicht immer an meinen Freund denken und mich fragen, wie es ihm gerade geht usw. Das kann ich ja auch bei meiner Mutter oder meinem Neffen, welche ich total liebe. Es muss also möglich sein. Ich wäre froh für Eure Ratschläge...

 
Das wichtigeste hat Schnuti eigentlich schon alles gesagt :] Aber das ist eben das Problem mit der Liebe, man kann es selber nicht direkt beeinflussen, selbst bei der Definition von "Liebe" wirst du auf zig verschiedene Meinungen und Ansichten stoßen, die einen versuchen es wissenschaftlich zu erklären und treffen doch nur einen Teil von dem ganzen, die nächsten gehen eher in die rein romantische Betrachtungsweise und doch fehlt immernoch etwas. Wirklich entlieben kannst du dich nicht, aber genausowenig solltest du es einfach hinnehmen. Ich denke das es dir schon etwas Ablenkung verschafft, wenn du dich, wie du ja auch vorhast, stärker auf Beruf und Arbeit konzentrierst, sozusagen unabhängig wirst, schließlich spielt auch der finfanzielle Faktor eine Rolle, wenn man sich doch mal entschließen sollte, wenn nicht gleich zusammen, so eben näher, also zueinander zu ziehen. Ansonsten hilft es auch ein wenig rauszugehen und viel zu unternehmen. Das löst natürlich noch lange nicht das eigentliche Problem, aber in gewisser Weise gibt es einen auch etwas Kraft dem zu begegenen, was noch kommen mag.

Was ihn betrifft, dieses offen lassen empfinde ich nicht als falsch, man kann eben nicht wissen was die Zukunft bringen, Gefühle wie Menschen ändern sich. Zudem entsteht auch ein Gefühl der Einengung und des Zwangs, wenn man alles fest plant und sich zu stark aneinander bindet. Aber man kann auch ohne all das zusammen sein, genauso wie man sich lieben kann ohne an Verlobung oder gar Heirat zu denken, es ist einfach wichtig, dass man dem Partner auch zu spüren gibt, geliebt zu werden... nun ist es die Frage, spürst du es auch bei ihm? Ist es nur die Entfernung, die starke Sehnsucht nach ihm, oder hast du doch eher den Eindruck, dass er sich dir gefühlsmäßig immer mehr verschließt? Falls ja, so würde ich persönlich an deiner Stelle versuchen mit ihm in Ruhe zu reden, natürlich keine Vorwürfe machen oder unter Druck setzen, sondern eher fragen wie es ihm geht, ob alles in Ordnung ist und das du dich ein wenig sorgst, da er sich gefühlsmäßig ein wenig zurückzieht.

Davon unabhängig, es ist natürlich wichtig miteinander auch reden zu können, insbesondere, wenn es einem nicht so gut geht, aber gerade bei Fernbeziehungen ist es nicht immer leicht und manch einer macht eben den Fehler anstatt die kurze Zeit (ob nun Treffen oder Telefonate) zu genießen, sich eher in eine traurige/ unglückliche Stimmung zu bringen und sich schon den Moment vor zu stellen, wo man wieder getrennt ist.

Wie habt ihr denn so Kontakt? Internet (Email, Chat, Video)? Telefon? Von welcher Seite kommt da immer eher etwas, wer bemüht sich am meistens? Briefe haben ja auch ein gewisses etwas.

Was das Thema Fernbezeihung betrifft, vielleicht findest du hier ein paar Denkanstöße:

Alles zum Thema Fernbeziehung

Fernbeziehungen...

Fernbeziehung???

Fernbeziehung - was haltet ihr davon?

Fernbeziehung

Fernbeziehungen - A Users Manual - Anleitung zur Erfolgreichen Fernbeziehung

wenn äussere und innere Idealvorstellungen gleichermassen erfüllt werden, was aber doch ziemlich utopisch ist, gleich alles auf einmal.
Sind es nicht eigentlich gerade die kleinen Schwächen, die uns an dem Partner reizen? Gerade diese Unvollkommenheit? Klar hat man seine Idealvorstellungen, aber insgesamt ist es ein wildes Durcheinander, was ja gerade den Reiz ausmacht. Perfekt ist keiner und ich denke auch nicht, dass er "besser" als du ist, er ist eben anders und doch habt ihr einiges gemeinsam und einiges das euch verbindet, wie ja auch Schnuti gesagt hat.

 
Hallo trauri

So, wie Du das Offenlassen beschreibst, hat es auf einmal etwas Logisches, stimmt, es schliesst ja nicht unbedingt etwas aus, legt nur nichts fest, bevor es sich nicht von selbst dazu entwickelt. Mein Freund will ja eine Fernbeziehung mit mir, solange wir uns gut verstehen. Im Prinzip könnte sie länger halten als eine festgelegte Beziehung. Es soll ja Leute geben, welche nur etwa für einen Tag verheiratet sind. :) )

Verschliessen tut sich mein Freund nicht mehr als vorher, eher weniger. Aber das liegt auch daran, dass ich bei ihm wirklich immer ruhig und gelassen bin (weshalb auch sein hoher Blutdruck sinkt) und meine Sehnsucht für mich behalte, ist nicht immer leicht, aber dafür gibt es z.B. Liebeskummer-Foren wie dieses hier, wo ich Rat und Trost finde. Danke auch!

Wenn ich bei ihm bin, ist der Kummer wie weggewischt und ich fühle mich glücklich und frei mit ihm. Über E-Mail ,Chat und Telefon geht aber eine Menge an Nähe verloren, da fühle ich die Sehnsucht sehr stark und muss aufpassen, was ich sage.

Er ist ziemlich zurückhaltend, meistens melde ich mich zuerst, aber manchmal schreibt auch er mir zuerst, je nachdem, ob er gerade etwas zu erzählen hat.

Da er finanziell nicht für mich sorgen kann/soll, ist es wirklich auch in Hinblick auf die Beziehung am Besten, wenn ich mich beruflich unabhängig mache und so ein gemeinsames Zusammenleben zumindest schon mal ermögliche, da triffst Du den Nagel auf den Kopf, trauri. Sollte eigentlich genug Motivation sein für mich, um mich durch den Beruf abzulenken. Allerdings belastet es mich auch gleichzeitig, aber ich muss mich unbedingt aufraffen und motiviert die Probleme angehen.

Ich hab heute gerade miterlebt, wie meine Schwester und ihr Freund per SMS eine Krise durchleben, nachdem sie vorher so eine tolle Zeit miteinander hatten. Da kann ich echt froh sein, dass mein Freund kein feuriger Italiener mit Gefühlsausbrüchen ist, das wär mir zu aufreibend. Im Grunde genommen will ich wie er einfach eine unkomplizierte schöne Liebe ohne Beziehungsstress.

Ich tröstete meine Schwester mit den Worten: Verliebtsein ist eine Krankheit, sieh es Deinem Freund nach, wenn er ein bisschen verrückt spielt. Dabei musste ich an mich denken, wieviele Angstprogramme ich bereits durchmachte, ich bin auch liebeskrank, will aber gesund werden.

 
Da warst du ja ganz schön fleißig bezüglich den Fernbeziehungs-threads :) )

Über E-Mail ,Chat und Telefon geht aber eine Menge an Nähe verloren, da fühle ich die Sehnsucht sehr stark und muss aufpassen, was ich sage.
Das stimmt allerdings wirklich... Wobei am Ende mal anzudeuten, dass man den Partner doch vermisst, nicht unbedingt falsch ist, denn immer Gefühle zu unterdrücken ist auch nicht der richtige Weg und zu einer Bezeihung gehört auch dazu, dass er auf dich eingehen kann, auch wenn es ein wenig Zeit braucht. Versuche ruhig weiter ruhig und gelassen zu sein, aber ab und zu mal eine kleine Andeutung kann meiner persönlichen Meinung nicht schaden.

Allerdings belastet es mich auch gleichzeitig, aber ich muss mich unbedingt aufraffen und motiviert die Probleme angehen.
Es ist immer schwer sich an etwas neues heranzuwagen, insbesondere wenn es heutzutage sehr stressig und ungewiss ist, aber bei dir bin ich doch optimistisch eingestellt, dass du es durchaus hinbekommen kannst :] Nur nicht aufgeben :super:

liebeskrank, will aber gesund werden
Ach, liebeskrank hat nicht nur seine Nachteile. Habe gerade überlegt wie ich meine Gedanken hier in Worte fassen soll, bis mir folgendes Geidcht eingefallen ist (müsste das zweite von oben sein):

http://www.liebeskummer.ch/thread.php?threadid=6547&sid=

 
Original von trauriWas ihn betrifft, dieses offen lassen empfinde ich nicht als falsch, man kann eben nicht wissen was die Zukunft bringen, Gefühle wie Menschen ändern sich. Zudem entsteht auch ein Gefühl der Einengung und des Zwangs, wenn man alles fest plant und sich zu stark aneinander bindet. Aber man kann auch ohne all das zusammen sein, genauso wie man sich lieben kann ohne an Verlobung oder gar Heirat zu denken, es ist einfach wichtig, dass man dem Partner auch zu spüren gibt, geliebt zu werden...
Hallo trauri

Du hast mit obigen Sätzen meine Situation genau umschrieben. Vielleicht kannst Du mir wieder helfen mit Deiner Sichtweise. In den letzten zwei Tagen liess ich mich zweimal hinreissen und hätte wohl fast alles verdorben, ist jetzt alles wieder okay, aber ich hab es für mich nicht wirklich verdaut. Verdrängen wär nicht gut, denn ich hatte gerade in den letzten Tagen Beklemmungsgefühle.

Es ging darum, dass mein Freund nicht vorhat, seiner Familie etwas von mir zu sagen, weil er damit unnötige Verbindlichkeiten schaffen würde und überhaupt findet, dass seine Familie nichts von seinem Leben zu wissen braucht, er sich von ihnen nicht bewerten lassen will. Ein weiterer Grund ist, dass er unseren Altersunterschied von 11 Jahren (er 26, ich 37) nicht nennen will, weil andere damit nicht so locker umgehen wie wir.

Andererseits kann er sich eine mehrjährige unverbindliche Fernbeziehung mit mir vorstellen, durchaus mit Gefühl und Seele, aber eben auf diese offene Weise.

Damit sind auf jeden Fall mal Heirat und Familie ausgeschlossen, klar, wollte ich eigentlich anfangs auch nicht, aber bei ihm komme ich irgendwie auf ganz dumme Phantasien, bin eben verliebt in ihn.

Aber ich stell mir dann so vor, was wäre, wenn ihm etwas passieren würde, er im Krankenhaus läge, da könnte ich ihn nicht mal besuchen, sogar nach mehrjähriger Fernbeziehung nicht, was bin ich dann überhaupt, die Geliebte eines Singles, der der Geliebten treu ist, aber offiziell eben doch Single bleibt?

Estelle

P.S. Deine Gedichte sind wirklich sehr berührend und tief! :super:

 
Hallo Estelle!

Als erstes denke ich nicht, dass du alles verdorben hättest, nur weil du ihm auch mal sagst, dass du ihn vermisst und eben gerne mehr bei ihm sein möchtest. Stimmt, für ihn ist es sehr unangenehm, er möchte nicht gebunden sein und sich nicht verpflichtet fühlen, weil er eben (und ich unterstelle ihm damit, dass er es auch ernst meint) dich aus freien Stücken liebt. Und ein schlechtes Gewissen den Partner in irgendeiner Weise zu vernachlässigen, bewirkt auch schnell, dass man sich "verpflichtet" und somit eingeengt fühlt. Meistens sagt man, das gehört dazu, schließlich ist es normal bei dem sein zu wollen, den man liebt, aber jeder Mensch empfindet auch anders, der eine will eher mehr Nähe, der andere lieber etwas mehr Abstand.

So oder so, das Problem ist, dass es so nicht immer so weiter gehen kann, selbst wenn du es emotional ein paar Jahre durchstehst, irgendwann wirst du es nicht mehr aushalten. Du BIST sehr stark in dieser Hinsicht und es gibt viele Fälle, wo eine Beziehung gleich am Anfang daran gescheiter ist und desweiteren scheint er sich ja auch zu verbessern, von sich aus anzurufen und sich immer etwas mehr dir zu öffnen...

Wie gesagt, es ist viel wichtiger dem Partner zu spüren zu lassen, dass man ihn liebt, aber auf Entfernung verblasst es doch in gewisser Hinsicht und wie du auch sagtest, über Telefon und Internet geht sehr viel verloren. Schwierig etwas zu raten, aber vielleicht kannst du dich ja ganz vorsichtig vortasten, ihn versuchen zu fragen, warum er eigentlich einer "normalen" Beziehung eine Fernebeziehung vorzieht. Ich persönlich halte da die schriftliche Variante (also Briefe, keine emails oder derartiges) für ein gute Alternative, wenn es im Gespräch nicht klappt, zumindest hat man genug Zeit zu antworten, kann in Ruhe nachdenken oder den Brief mal zur Seite tun, Abstand gewinnen und in Ruhe nachzudenken. Aber nicht gleich einen Brief schreiben mit zig Fragen, ersteinmal den Breifkontakt aufbauen, ganz unverbindlich und dann nach ein paar Briefen sich vorzutasten, ansonsten wirkt es irgendwie "amtlich" (zumindest wüsste ich es nicht anders zu beschreiben).

Du hast mal das Wort autistisch verwendet, ist er autistisch oder kommt es einen einfach mal nur so vor? Gut, als normaler mensch wird man das nicht beurteilen können, da es viele Formen von Authismus gibt, genauso gut kann das Verhalten auch an schlechte Erfahrungen und anderem Empfinden liegen...

Du kannst diese Probleme definitiv nicht lösen, indem du immer nur versuchst dich zurückzuhalten und versuchen es hinzunehmen, es klappt nur, wenn es ein auf einander zugehen ist. Ich verstehe dich und weiß auch wie blöd diese Zwickmühle ist, nur was bleibt dir anderes übrig? Versuche dich langsam vorzutasten und dich abzulenken, dich auch auf das Berufsleben zu konzentrieren und ab und zu auch an Freunde zu denken.

Was seine Familie betrifft, so weiß ich nicht wie sie ist. Manchmal kann es doch recht nervig sein, wenn man dann ständig ausgefragt wird, wie es denn momentan aussieht, und warum die Freundin denn nicht mal kommt und in gewisser Weise ist das schon ein Druck. Vielleicht hat er sich auch mit ihr verstritten, wäre ja möglich? Als Verpflichtung empfinde ich soetwas allerdings nicht, schließlich werden die Eltern nicht sagen, er hat mit dir zusammen zu bleiben, es wird eben höchstens etwas stressig und offiziell. Kann es sein, dass er allgemein eher zu den Menschen gehört, die generell gerne alleine sind, also auch was den Alltag und so betrifft?

Andererseits kann er sich eine mehrjährige unverbindliche Fernbeziehung mit mir vorstellen, durchaus mit Gefühl und Seele, aber eben auf diese offene Weise.
Damit sind auf jeden Fall mal Heirat und Familie ausgeschlossen, klar, wollte ich eigentlich anfangs auch nicht, aber bei ihm komme ich irgendwie auf ganz dumme Phantasien, bin eben verliebt in ihn.
Gut, ausgeschlossen ist soetwas wie Familie dann noch nicht, wenn auch etwas unwahrscheinlicher. Solange er nicht sagt er kann sich auch später keine Beziehung mit mehr Nähe vorstellen oder für ihn würde grundsätzlich nur eine Fernbeziehung in Frage kommen, steht auch alles offen. Auch wenn es manchmal so ziemlich eindeutig und fest klingt, manchmal will man dem anderen auch keine unnötigen Hoffnungen machen, da man eben nichts versprechen kann und außerdem könnte man sich da auch verpflichtet fühlen...

Ich drücke dir natürlich ganz fest die Daumen, aber vergiss nicht, wenn ihr es nicht schafft euch wirklich näher zu kommen, mehr aufeinander einzugehen und mehr Nähe zu zulassen (was natürlich auch seine Zeit braucht), dann wird es später auch kaum mit einer Beziehung, wie du sie dir erhoffst, klappen. Es liegt dabei weniger an dir. Ich fürchte ich kann dir da nicht wirklich helfen, ich bin kein Psychologe oder Psychiater und kann nur von meiner Sichtweise aus urteilen. Generell empfinde ich es soweiso besser, möglichst viele und verschiedene Meinungen und Sichtweisen zu hören, weswegen ich hoffe, dass sich doch noch jemand hier zu Wort meldet...

trauri

 
Hallo trauri

Dein Posting hilft mir wirklich, irgendwie füllst Du die Lücken, welche mein Freund nicht erklärt. Ich verstehe ihn jetzt tatsächlich besser.

In dieser Woche ist sein Bruder bei ihm zu Besuch. Deshalb hat er den Chat auf offline geschaltet und meldet sich wohl in dieser Zeit nicht. Er wird ihm nichts von uns erzählen. Nur: Wer wurde damit eigentlich ausgesperrt, ich oder der Bruder? Ich meine, im Grunde sperrt er nicht mich aus, sondern die Familie, nicht ich bin die Gefahr, sondern die Familie, mit der er kaum Kontakt pflegt. So hab ich es vorher nicht gesehen. Dieser Gedanke tröstet mich etwas... Er hat tatsächlich gesagt, dass die Familie ihn schon genug nerve wegen seiner beruflichen Selbständigkeit.

Er lebt gern zurückgezogen und allein, ich bin der einzige feste Kontakt. Eine Fernbeziehung wird es sowieso noch länger bleiben müssen, da ich auch Verpflichtungen habe, mein Neffe braucht mich, aber ich könnte theoretisch später mit ihm zusammenziehen, wenn es finanziell reichte, und dann zu meiner Familie pendeln, wär schöner für mich, hab aber keine Ahnung, ob mein Freund je damit einverstanden wäre, wahrscheinlich nur, wenn er zu mir stehen könnte, vielleicht ändert er seine Meinung, hoffe ich... Er will sich nicht an mich binden, ist aber für eine mehrjährige unverbindliche Beziehung mit Seele, zusammen in einer Wohnung wohl nicht, da müsste er ja zu mir stehen, wenn die Verwandtschaft auftauchen würde. Das kann ich dann wohl auch vergessen, wie es scheint. Also bleibt es wohl immer wie eine Affaire.

Trotzdem: So wie Du es beschreibst, hat es auf einmal etwas Positives. Du hast Recht, Verpflichtung hat den Druck von "lieben müssen". Mein Freund sagt oft "muss ich das?", worauf ich natürlich Nein sage, er müsse gar nichts. Auf der anderen Seite will er durchaus Seele und Liebhaben in der Beziehung, aber eben ohne Verbindlichkeit. "Aus freien Stücken" lieben, das hast Du schön gesagt, ja, so will ich das auch, hab ich immer gewollt. Vielleicht meint er dasselbe wie ich und ich hab ihn nur nicht verstanden. Auch ich würde niemals in einer Beziehung bleiben wollen, wo ich mich eingeengt fühle, ich bin da genauso freiheitsliebend. Ich möchte ebensowenig, dass ein Mann bei mir bleibt aus Verpflichtung. Er will nicht, dass ich mich von ihm abhängig mache, womöglich Dinge tue, nur um ihn zu halten. Das will ich eigentlich auch nicht, deshalb kann ich nicht immer schweigen.

Ich fahre so oft wie möglich zu ihm, also 2-mal im Monat für 3-4 Tage, könnte aber leicht auch weitere 3-4 Tage gehen, wenn er das wollte, muss ich noch fragen. Ich glaube nicht, dass er ein Briefeschreiber ist, er sitzt ständig vor dem PC, ist im Informatikerberuf, Mail oder Chat ist schon naheliegender. Er schreibt immer zurück, wenn auch kurz, aber zuverlässig ist er. Er "wirkt" autistisch oder wie ein Kind, das ganz in sich versunken lebt und niemanden zu brauchen scheint, aber doch ruhiger und zufriedener atmet, wenn eine ruhige Person da ist wie ich (sein hoher Blutdruck sinkt, wenn ich bei ihm bin).

Eine "normale" Beziehung mit ihm scheint unmöglich, wenn er nicht einmal zu mir stehen will, auf der anderen Seite könnte die Beziehung funktionieren, weil er wohl nicht so leicht eine andere Frau findet, welche derart unverbindlich mit ihm leben könnte. Deshalb wollte er vorher auch nie eine Beziehung, weil er sich nicht anpassen will (nicht ausgehen, Freunde treffen müssen, etc.).

Darin bin ich ihm ähnlich, ich hab auch keine Lust auf Ausgehen und Freundeskreis, ist mir auch zu anstrengend, hab es wie er lieber unkompliziert und ruhig und will meine eigenen beruflichen Wege gehen können. Wie er bin ich nicht risikofreudig und will "aus freien Stücken" lieben, will keinen Partner, der mich total vereinnahmt und mühsam und betreuungsbedürftig ist. Und ich will nicht in die Hausfrauenrolle gedrängt werden oder eine Menge Kinder kriegen müssen, will im Grunde genommen keine, hab schon meinen Neffen grossgezogen. Der insgeheime Wunsch nach einem Kind ist eher eine Phantasie und symbolisiert wohl mein Bedürfnis nach einer eindeutigen Liebe. Ja, eine eindeutige Liebe zu mir würde mir eigentlich genügen...

Eine Fernbeziehung mit vielen Dates wär ja durchaus lebbar für mich, hat sogar gewisse Vorteile, das wäre also nicht das Problem. Was mich stört, ist, dass er sich so abhängig macht von der Meinung anderer, da bin ich viel unabhängiger, mir ist es egal, was die Familie und die Leute sagen. Es ist irgendwie so spiessig, unfrei und schwach. Naja, verletzt fühle ich mich ehrlich gesagt immer noch, so weggesperrt, als wäre ich es nicht wert, auch wenn ich oben den umgekehrten Schluss zog. Ich frage mich, ob er bei einer jüngeren perfekteren Frau ebenso handeln würde...oder diese nicht stolz vorzeigen würde...ob er mich wirklich genug liebt?

PS:

Immerhin hat er sich nur mit mir eingelassen, mag mich und will weiterhin eine Beziehung, hat Jahre für möglich gehalten, so ganz unwichtig kann ich ihm also nicht sein. Mal sehen, wie sich die Beziehung entwickelt. Vielleicht ändert sich noch alles zum Guten (wobei mir seine Liebe genügen würde), wenn er merkt, dass er bei mir keine Angst um seine Freiheit haben muss.

Danke, Trauri. Ich hab Dein Posting immer und immer wieder gelesen, es ist, als ob sich ein ungeordnetes Puzzle durch Deine Sicht vervollständigt hat. Ich verstehe ihn jetzt wirklich besser und meine tagelangen Beklemmungsgefühle sind verschwunden, danke. Ich bin jetzt wieder ganz locker und hoffnungsvoll. Der Kippschalter in mir hat sich auf "Glas halbvoll" geneigt. Ich habe mich ja gerade in seine Wesensart verliebt, wäre er anders, hätte er vielleicht nicht diese unschuldige Poesie in seinem Wesen. Er ist etwas ganz Besonderes und ich liebe ihn. So jemand wie ihn würde ich nicht mehr so leicht finden. Und sein Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit liegt ja auch in meiner Wesensart, wir sind uns in vielen Dingen ähnlich, es könnte funktionieren, auch wenn da keine Krücken sind.

 
Das mit dem Briefen würde ich trotzdem als absolute Notvariante im Blickfeld behalten, ich persönlich hatte mit Briefen zumindest weit mehr positive und weit wengier negative Erfahrung gemacht, als mit Email oder Chat.

Naja, indem er versucht andere aus seinem Leben auszugrenzen, macht er sich gerade eher unabhängig von deren Meinung, und der Wille andere auszugrenzen bedeutet nicht gleich, dass man sich von deren Meinung abhängig fühlt. Sich unter Druck gesetzt fühlen ist etwas anderes, als sich abhängig und somit verpflichtet fühlen. Und wenn man ständig "überwacht" wird, geht auch das Gefühl der eigenen Entscheidung verloren.

Ich frage mich, ob er bei einer jüngeren perfekteren Frau ebenso handeln würde...
Ich würde mich da eher fragen, ob er sie dann wirklich lieben würde. Wenn er sie aus Stolz vorzeigen würde, dann wäre sie mehr ein Schauobjekt, wobei die Betonung eher auf Objekt liegt (und manch einer behält das Wertvollste auch lieber für sich ganz allein ;) ). Versuche das mit seiner Familie nicht persönlich zu nehmen, was ich persönlich allerdings immernoch als sehr wichtig empfinde ist, dass ihr euch auch wirklich näher kommt. Ich kann mir gut vorstellen, wie extrem schwierig all das ist und ich bewundere auch deine Kraft, die du bereits dafür aufgebracht hast, aber versuche wirklich weiterhin in kleinen Schritten auf ihn zu zugehen. Ich denke das du bei ihm bestimmt ein gute Wahrnehmung hast, wenn er sich bedrängt oder genervt fühlt und manchmal muss man es eben auch von hinten herum angehen.

ob er mich wirklich genug liebt?
Schwierige Frage, besonders da dir keiner wirklich darauf antworten kann... ich fürchte das du es nur mit der Zeit herausfinden kannst und es ist besser, wenn du es in den nächsten Monaten/ Jahren herausfindest, als erst in 10Jahren. Versuche trotzdem darauf zu vertrauen, denke an die schönen Stunden und vorallem wenn er dich auch spüren lässt, wie sehr er dich liebt...

Es wird immer mal Situationen geben, in denen einen etwas bedrückt oder man meint es wäre sinnlos und würde eh nicht klappen, unterdrücke solche Gefühle nicht, lasse sie ruhig raus, dafür sind Freunde da und natürlich auch dieses Forum :) Du hast bei ihm schon vieles erreicht, was die Zukunft bringt kann keiner sagen, aber dafür können wir Daumen drücken :super: :) )

 
Ich sammle in dieser Nacht lauter positive Mails und Postings von mir und sende sie in das Mailpostfach, wohin mein Freund mir schreibt, damit ich diese ständig lesen kann, wenn es mir schlecht geht.

Warum das Glas immer halbleer wahrnehmen, weshalb immer zweifeln und nur sehen, was noch nicht da ist? Mann/frau könnte doch auch mal anschauen, was bereits vorhanden ist in einer (beginnenden) Fern-/Beziehung, was langsam heranwächst und am Anfang nur keimhaft zu erkennen ist und meist übersehen wird, aber doch schon als Zeichen der Zuneigung und Liebe gewertet werden könnte. Deshalb dieser POSITIVE Thread, also einmal nur das Schöne, das wir an unseren PartnerInnen erleben. Ich hab in einem anderen Thread einmal damit angefangen und es tat mir wirklich gut: :super:

Hallo Hummelchen

Du hast Recht, wenn man/frau genau hinschaut, gibt es doch Zeichen der Zuneigung, wie eben die Fahrt an Deinen Lieblingsort.

Mein Freund fragte mich zum Beispiel, ob ich etwas habe, nur weil ich länger auf der Toilette war. :) )

Und ein andermal nahm er von sich aus meine Hand, nachdem meine Schwester mir ne SMS geschrieben hatte. Er hat meinen traurigen Blick gesehen und mich so getröstet und gefragt, wer denn geschrieben habe.

Oder dann schrieb ich ihm für ein paar Tage keine Mail, wollte ihn entlasten, da hakte er nach, wie es mir gehe. Dasselbe nach meiner OP.

Und manchmal erwidert er, dass er mich auch mag. Ausserdem sagen Blicke oft mehr als Worte, er beobachtet mich und reagiert darauf, manchmal lächelt er scheu zurück. Und jetzt, wo er Fortschritte gemacht hat, kuschelt er auch mal von sich aus, noch etwas schüchtern, aber doch gern. :) )

Und er erzählt mir aktuelle Geschehnisse aus seiner Familie (Eltern, Geschwister) und intime Träume, er scheint nichts vor mir verstecken zu wollen.

Und er erklärte mir, dass ich das einzig Feste in seinem Leben sei und er niemandem so vertraue wie mir. Und noch nie ging ein Kontakt so lange wie mit mir, so als ob die Zeit für uns ist und er darauf baue.

Und am Anfang unseres Kontakts, als ich ihm mehrmals einen Korb gegeben hatte, sprang er nicht ab, sondern ging auf mich ein, schrieb, ich habe ihn erschreckt, und war froh, als wir es ausbügeln konnten. Ausserdem war es seine Idee, sich zu treffen.

Später, als ich eine Frage an ihn hatte, meinte er erleichtert, er habe eine schlimmere Frage erwartet. Ausserdem gab er einmal zu, Sehnsucht nach mir gehabt zu haben.

Und jedesmal, wenn ich wegfahre, schläft er unruhig und fühlt sich am nächsten Tag irgendwie verlassen, was er zwar nicht auf mich zurückführt, ist aber auffällig. Gleichzeitig sinkt sein hoher Blutdruck, wenn ich bei ihm bin, und steigt wieder, wenn ich wegfahre.

Und beim Sex fragt er immer, ob ich das auch wolle, will mir nicht weh tun und fragt nach meinen Wünschen etc.

Ist doch auch schon was, nicht? Vor allem, wenn man bedenkt, wie scheu er ist.

 
Original von trauriund manch einer behält das Wertvollste auch lieber für sich ganz allein ;)
Danke für diesen Satz, trauri :)

Du hast Recht, er hat sich eine eigene unabhängige Welt geschaffen, weit weg von der Familie, und er lässt mich in diese Welt hinein....das täte er sicher nicht, wenn ich ihm nichts bedeuten würde...

Ja, ich werde mich in kleinen Schritten zu ihm vortasten, merke bei jedem Date, wie wir uns näherkommen. Und ich sehe auch Zeichen der Zuneigung.

 
Es ist nun aus mit meinem Freund, ich habe Schluss gemacht. Es fiel mir sehr schwer, aber es musste sein, weil er mich fragte, ob er auch mit anderen Frauen schlafen könne, wenn er Kondome verwende. Da hab ich mich also doch nicht so getäuscht: Er liebt mich zu wenig. Und ich will ungeteilte Liebe. Ich hab friedlich mit ihm Schluss gemacht, wir bleiben Freunde, denn ich will nicht, dass etwas Negatives zurückbleibt. Mehr will ich darüber aber nicht mehr sagen, es tut zu weh und ich will ihn möglichst schnell vergessen und darüber hinwegkommen.

 
In der Beziehung mit meinem Ex hab ich mich immer wie die kleine Meerjungfrau gefühlt, schwieg zu allem, bis er mir tatsächlich das Herz gebrochen hat. Doch ich will nicht zu Meerschaum werden oder wie im Original-Märchen zu einem Geist.

Ein anderes Märchen passt nun besser zu mir (schon seltsam, wie sehr meine Lieblings-Musicals mein Leben ausdrücken): Der Musicalfilm Lili mit Leslie Caron (kommt übrigens am 22.12. im bayrischen TV).

Mein Bruder, der wie mein Ex Aspie ist, hat mir einmal eine Zauberergeschichte geschickt. Ich war total fasziniert davon, so poetisch war der Text, hätte ich nie vermutet, denn mein Bruder ist nicht gerade nett. Die Geschichte erinnerte mich in seiner kindlich-unschuldigen Poesie an den Schreibstil meines Ex, wenn er von seinen inneren Bildern sprach. Ich war verblüfft, wie ähnlich sich die beiden waren, so gefühlvoll in den eigenen Dingen und gleichzeitig so nüchtern-kalt gegenüber anderen. Und nicht nur darin sind sie sich ähnlich, denn diese Sprachmagie findet sich oft bei Asperger-Autisten.

Um auf den Film Lili zurückzukommen, mein Ex war wie der Zauberer Marc im Film, nicht vom Charakter her, aber durch sein autistisch-poetisches Wesen, das mich faszinierte, seine sensorisch-gefühlvolle Schreibweise zog mich an und blendete mich. Doch wie der Zauberer Marc im Film war mein Ex nicht das, was er zu sein versprach. Für ihn sind Gefühle irrelevant, er ist oberflächlich im Bezug auf andere. Er ist sich selbst genug, findet die Geborgenheit einer Beziehung in sich selber, in seinen unbewussten Traumgestalten, er ist mit sich selbst verheiratet, verheiratet wie der Zauberer Marc im Film. Lili hat sich kopflos an diesen Marc geklammert, so wie ich an meinen Ex. Ich hing einer Illusion nach, so wie die kleine Lili.

Und da ist nun der Puppenspieler Paul. Er hat tiefe echte Gefühle für Lili, auch wenn sie davon noch nichts ahnt. Naiv spricht sie in ihrer Verzweiflung mit den Holzpuppen, vergisst, dass dahinter Puppenspieler Paul steckt, glaubt, die Holzpuppen seien lebendig. Es sind die Gefühle, die sie vermisst hat bei Marc, dem Zauberer. So geht es mir auch, ich will geliebt werden, von den Holzpuppen Kartoffelkopf, Marguerite, Raynardo und Gollo. Ich sehe den Puppenspieler auch noch nicht, da seine Begegnung noch in der Zukunft liegt, aber ich sehne mich nach diesen vollen Gefühlen, echte Leidenschaft, echte Liebe, wo die Seelen miteinander tanzen.