psychologen

Midnight Lady

Erfahrener Benutzer
23. Apr. 2003
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Hallo!

War von euch schonmal irgendwer beim Psychologen sei´s wegen liebeskummer oder sonstigem? und konnte der euch helfen? bzw. was passiert da.. man erzählt und er hört zu oder???

 
Ein Psychologe direkt war es nicht. Er hatte nur die Funktion übernommen. Ich war zum anfang meiner Trennung von Tom da. Ich konnte einfach reden und er hat nur zugehört.

Direkt geholfen hat er mir nicht. Nur ich konnte mal meinen ganzen Frust loswerden. Ohne einen *dummen* Spruch dazwischen. Insofern war es doch eine Hilfe.

 
Tja, war ich tatsächlich mal. Voriges Jahr im Sommer habe ich mit Hypnosetherapie angefangen, weil ich nicht mehr weiterwusste (nicht nur wegen Liebeskummer), aber ich hab das nicht lange gemacht. War nix für mich. Ich konnte eigentlich nicht sagen, dass ich was gegen den Psychologen gehabt habe, aber... Es hat mit uns nicht hingehauen. Außerdem haben mir die Rahmenbedingungen nicht gepasst. Da man schlecht Termine bekommt (meist Warteliste), musste ich einen nehmen, den ich mit meiner Mittagspause verband. Aber entspannt euch mal, wenn ihr in Eile seid...

Mir war auch nicht klar, was bei den Sitzungen herauskommen sollte, ich hing ziemlich in der Luft. Das hat mir auch nicht gepasst.

Noch ein Punkt: Die Kasse zahlt's nicht, die übernehmen nur klassische Gesprächstherapie.

Was lief ab? Musste mich auf einen Stuhl setzen und das Schlüsselloch gegenüber anstarren, wobei ich eigentlich in Trance hätte fallen sollen, aber so richtig entspannt war ich nie.

Mit der Lebensberaterin, die ich dieses Frühjahr konsultiert habe, lief es dagegen hervorragend. Zuerst wurde besprochen, was ich seit dem letzten Mal so erlebt, gedacht, geträumt hätte und dann ging's auf die Couch. Da der Termin nach Feierabend lag, fiel das Entspannen erheblich leichter. Eine Sitzung dauerte 3 Stunden und kostete genauso viel wie eine Stunde beim Psychologen.

Mehr ins Detail möchte ich jetzt gar nicht gehen. Werbung für die Frau inkl. Link zur HP würde ich nur via PN machen. Also wen es interessiert, der kann sich melden.

 
Ich würde nicht hingehen,

weil:

- wenn ich Probleme habe, dann packe ich an und sitze nicht versteinert da und warte drauf... oder ich ziehe mich eine Weile zurück und dann gehts aber weiter

- wenn ich Probleme habe, die ich nicht alleine lösen kann, dann frag ich nach, wie ich sie abstellen kann etc.

- wenn ich nur jemanden brauch zum zuhören, dann kann ich es meinem Teddybär erzählen, der gibt auch keinen Kommentar von sich und dann muss ich so lachen :D :D

- Feedback bekomme ich auch von der Umwelt, Freunde, Bekannte etc. - kann so an mir arbeiten!

- wenn ich einfach fertig bin, ausgebrannt, dann suche ich mir eine Ablenkung oder mache etwas zur Entspannung

Warum zum Psy gehen?

Vielleicht liegt es auch an der Denkweise: Ich bezahle dem Psy. seine Leistung, er muss jetzt Zeit für mich haben. Von Freunden kann man es nicht immer unbedingt erwarten und zu bitten ist auch peinlich.

Und dann ist der Psy eine neutrale Person!

Ich denke mir in etlichen Fällen kann der Psy auch durch eine "andere normale" Person ersetzt werden.

Viel Spaß bei den Sitzungen!

 
Liebe Midnght Lady,

ein sehr grober Überblick zum Thema Therapie: In der klassischen Therapie werden zwei Formen unterschieden: Die psychoanalytische Therapie und die Verhaltenstherapie. Eine Psychoanalyse dauert normalerweise mehrere Jahre und besteht aus sehr regelmäßige Sitzungen (zwei- dreimal wöchentlich) von ca. einer Stunde. Die Psychoanalyse versucht, dich zu ergründen, alles über deine Prägungen herauszubekommen und dir einen vollständigen Überblick über deine Persönlichkeit mit allen Stärken und Schwächen zu geben. Nach Meinung der Verhaltenspsychologen (und auch nach meiner Meinung) ist sie weniger geeignet, um konkrete Situationen abzufangen, im Gegenteil, das "Herumrühren im Urschleim deiner Psyche" (ein befreundeter Verhaltenspsychologe über Psychoanalyse), bringt meistens erst einmal Phasen, in denen es dir noch viel viel schlechter geht. Und auf Besserung wartest du dann eben zwei Jahre. Dafür ist die Psychoanalyse fähig, sehr grundsätzliche Probleme anzugehen - und deshalb für Menschen gut, denen irgendwie ALLES schiefläuft, und die ohne eine solche Therapie überhaupt nicht mehr auf die Beine kämen. Vorsicht ist immer geboten: Psychoanalyse macht oftmals abhängig.

Verhaltenstherapie versucht dagegen, einen zeitlichen Rahmen zu setzen und ein konkretes Ziel zu benennen. Das Drumherum und die psychischen Grundlagen werden nicht grundsätzlich aufgearbeitet, sondern nur dort, wo sie das gesetzte Ziel tangieren. Wenn du also wegen einem momentanen Leidensdruck hingehst, der wegen Liebeskuimmer entsteht, wird man dich nicht fragen, ob du grundsätzlich Probleme mit Autoritären hast ... aber vielleicht schon, ob deine Familie dir in irgendeiner Weise Verlustängste mitgegeben hat. Das konkrete Ziel könnte zum Beispiel heißen: Ich will das Leiden loswerden und das Gefühl haben, von diesem Mann nicht mehr abhängig zu sein. Zeitrahmen: 25 Stunden, eine oder zwei wöchentlich. Und dann würdest du nach einigen Einführungssitzungen konkrete Handlungsoptionen gesagt bekommen, die du ausprobierst. Und die Therapeuten haben da eine Menge Instrumente auf Lager, das lernt man beim Studium - man glaubt es kaum.

Grundsätzlich laufen die meisten Therapiesitzungen als Gesprächssitzungen ab. Gestaltungs-, Musik-, Theater- oder andere Therapieformen sind eher selten. Dann gibt es noch solche Sachen wir "Familienaufstellen" oder so, aber teilweise ist das Scharlatanerie, da muss man vorsichtig sein - oftmals sind das auch keine ausgebildten Psychologen oder Therapeuten.

Die Qualität vom Gespräch hängt stark von der Person ab, die dir gegenüber sitzt. Es muss "passen", da hilft die beste Ausbildung nichts. Deshalb hast du auch die Möglichkeit, Probesitzungen zu machen und musst dich nicht sofort entscheiden.

Und wie läuft dann so ein Gespräch? Normalerweise darfst du erzählen, was dich bedrückt, weshalb du gekommen bist, was dich gerade beschäftigt und wie du dir vorstellen kannst, dass es besser wird. Die Therapeutin oder der Thearpeut achten dann darauf, was du wie erzählst, was du auslässt und was dir besonders wichtig ist. Und das sagen sie dir dann wiederum: "Warum sagen sie niemals etwas Schlechtes über ihren Ex?" oder "Wie kommt es, dass sie immer wenn sie von ihrem Ex sprechen auch sofort von seiner Mutter sprechen" oder solche Dinge. Dir fällt das nicht auf und wenn du es hörst, denkst du: Verdammt, da ist doch was. Vielleicht würdest du allein nie drauf kommen, aber plötzlich ist es glasklar. Und wenn dann ein paar Sitzungen gelaufen sind, bekommst du Aufgaben: Mache einen Vertrag mit dir selbst, formuliere Ziele und Pläne, setz dir Fristen, ersinne Ablenkungsmanöver, wenns dir schlecht geht ... Und in den nächsten Sitzungen wird überprüft, was besonders gut geholfen hat. Es sollte auch so sein, dass dir die erkenntnis selbst kommt, dass sie aus dir praktisch "herausgefragt" wird. Wenn ein Therapeut dir die ganze Zeit sagt, was zu tun ist, wirst du es später ohne ihn nicht hinbekommen. Du solltest lernen, dir auch selbst die richtigen Fragen zu stellen.

Und am Ende kannst du dann einige Mechanismen selbst erkennen, hast ein paar Handlungsoptionen, wenn es dir mal wieder schlecht geht und weißt erheblich mehr darüber, wie dein Inneres funktioniert. Im Idealfall. Manchmal aber auch nicht.

Soviel mal zu deiner Frage, darüber gibt es natürlich ganze Bücher, aber vielleicht hilft dir das schon ein bisschen weiter.

Viele Grüße,

little boy

 
wow, das hat mich nun beeindruckt.. du kennst dich wirklich gut aus..

naja, ich hab mir jetzt überlegt ob so n psychoarzt für mich doch notwendig wäre.. weil ich hasse es solange an einen menschen zu hängen der mich ohnehin nur verletzt.. und ich kann überhaupt nicht verstehen wieso ich immer noch nicht über ihn hinweg war wobei es bei den anderen Exen nur so kurz gedauert hat..

und ich hasse es ständig solche hoffnungen zu haben und weiß das es sowieso nix bringt.. und ich mich da in was verenne.. nur immer wieder hoffe und hoffe und hoffe ich dabei könnt ich schon längst weg sein und mir nen anderen suchen.. oder meinen gegenpart suchen.. ich seh nicht ein wie man sich selber so manipulieren kann.. eines tages wohl gemutes und gut gelaunt den nächsten tag total frustiert und voller depressionen.. huahhhhhh ich würde jetzt am liebsten was zerschlagen *Teller gegen die wand haut* *grins*

aber so sitzungen gehen bestimmt ins geld oder?

ps: merci für die ablenkung :schmatz:

 
Hallo Lady,

in Deutschland werden die Sitzungen bezahlt. Ich weiß nicht woher du bist. Aber in D kannst du bis zu fünf mal zu deinem "ersten" gehen, dann entscheiden, ob er taugt, wenn nicht, kannst du bis zu fünfmal zum zweiten gehen etc. Bezahlt die Krankenkasse. Allerdings darf man nicht erschrecken: Um der Krankenkasse einen Grund zu geben, zu bezahlen, muss ärztlich eine Krankheit bescheinigt werdem z:b: eine Depression. Das gehört dann dazu.

Man kann aber auch Einzelsizungen privat "buchen" und bezahlen. Das geht dann ins Geld.

little boy

 
ja das überleg ich mir nochmal..

*g* midnight lady hat schwere depressionen....

hmm dan werd ich mich mal erkundigen wie das bei uns so ist...

danke boy... :schmatz:

 
ja ich war auch schon, wgeen der situation zuhause.

aber bei mir war purer horror die frau hat mich immer so entsetzt angeguckt, als wäre sie nur ne amateurin.

ich geh am freitag zu einer anderen, mal sehen was die meint