Separate Lives

Thetis

Benutzer
09. Juni 2010
64
0
0
51
Hallo...

kennt ihr dieses Lied?

"You have no right


to ask me how I feel



you have no right



to speak to me so kind






We can´t go on



just holding on to ties



So for now we go on living



seperate lives"


Ich wünschte mir immer ich würde hier nicht selbst schreiben müssen. Doch es ist so weit. Er hat die Beziehung beendet. Unwiderbringlich, unwiderruflich. Es ist aus, vorbei, ich seh ihn nie wieder.

Und mein Leben bricht in Scherben zusammen.

Wir hatten es nie leicht. Anfangs hielten wir alles geheim, es war nicht mehr als eine Affäre. Dann immer mehr Gefühle. Und der Tag an dem er mir nach einem Streit sagte er sei noch in eine andere "verknallt". Aber er wolle bei mir bleiben, er wolle sich "entlieben" und ich solle ihm helfen. Das tat ich auch.

Die Andere war eine Freundin von ihm und ich versuchte es zu akzeptieren. Sie wurde jedoch immer wieder ein Thema da ich ihn nie bat den Kontakt zu beenden und er es von sich aus auch nicht tat. Es gab viele Kleinigkeiten aber dann kam die "Große Sache".

Ein halbes Jahr nach der Geschichte mit dem "Verknallt sein" hatten wir ein Konzert auf das wir gehen wollten. Doch da er beim Heer war und dort einen befristeten festen Platz wollte, sollte er auf einen Jäger-Kurs. Der hätte einige Wochen vor dem Konzert angefangen. Er versemmelte die Eingangsprüfung da es sehr kurzfristig war. Doch von dem Konzert war nie mehr die Rede. Bis am Tag davor. Da sagte er mir er ginge. Allerdings mit ihr, sie wohne im gleichen Ort in dem das Konzert statt finden solle und für mich wäre es eh zu kurzfristig. Ich flehte ihn an, mir das nicht anzutun. Doch er tat es. Er fuhr am Tag des Konzertes mit dem Zug zweieinhalb Stunden von Österreich nach Deutschland, ging auf das Konzert, blieb den Tag drauf und verbrachte ihn mit ihr und fuhr am übernächsten Tag wieder nach Hause.

Er versprach mich wenigstens anzurufen. Was er nicht tat. Erst als er wieder daheim war und so glücklich weil das Konzert so grandios gewesen sei.

Eine Woche später trafen wir uns - das war schon länger ausgemacht da wir 800 km auseinander lebten - und er sagte mir er würde mir nie wieder so weh tun.

Die folgende Zeit war die Schönste. Wir haben gelacht und geredet, uns alle paar Wochen getroffen. Silvester gemeinsam verbracht und beschlossen das wir ein Leben miteinander vorstellen können und riskieren wollen. Ich habe meine Ehe - die eh nur noch auf dem Papier bestand - beendet und wir sagten es unseren Freunden.

Doch ich konnte das von damals nicht vergessen und hier und da kam es auf. Ich erfuhr, dass er ihr z.B. erzählt hatte warum ich damals mit ihm streit hatte (sie war der Auslöser für den Streit nach dem er mir gestand er sei in sie "Verknallt") aber er hat ihr nicht gesagt, das wir zusammen waren.

Also bat ich ihn irgendwann um einen reinen Tisch. Warum sollte sie es auch nicht wissen, wenn doch alle anderen wußten das wir zusammen waren?

Ich wollte nur, dass er zu mir steht, wir dann eine Atempause für uns haben und uns am Ende auch mit ihr zusammen setzen damit wir einen Weg finden mit dem wir alle drei zufrieden sein können. Ich wollte ja nie, dass er wegen mir den Kontakt abbricht. Ich wollte nur das sie weiß das ich seine Freundin bin. Ist das denn so furchtbar?

Er hat es mir versprochen aber er tat es nicht. Er rief sie nicht an, bot mir statt dessen an ihr eine Mail zu schreiben. Letzten Freitag fragte ich ihn ob er das noch abschicken wolle. Er sagte nein. Ein Wort gab das andere und er bat um eine Auszeit bis zum Sonntag, damit er nachdenken könne. Die bekam er. Eigentlich wollte er am Sonntag mit mir reden doch er tat es erst heute bzw. gestern. Mittwoch Abend also.

Und er sagte mir er liebe mich nicht mehr. Er wolle mich nicht mehr, wolle mich nur als Freundin behalten aber nicht als Partnerin. Er sagte mir er habe darüber nachgedacht und es sei das Richtige.

Ich weiß noch, ich hab mich total erniedrigt, flehte ihn an doch an uns zu arbeiten. Ich bat ihn darum mir doch eine Chance zu geben, nur eine einzige. Und er sagte: "Die hattest du schon." Nur hat er mir das nie gesagt. Er hat mir nie erzählt das er zweifelt. Er sagte mir immer er liebe mich, er wolle mich, er könne sich Kinder mit mir vorstellen. Vor einem Monat glaubte ich ich sei schwanger und er sagte er hätte sich gefreut.

Meine Welt ist zusammen gebrochen. Ich suche und suche nach meinen Fehlern. Und er sagt mir es liege an ihm und nicht an mir. ich sei eine tolle Frau, ich sei ein toller Mensch. Er gibt mir nicht mal etwas in die Hand.

Er will mich als Freundin behalten, sagte er...

Ich habe nach dem Gespräch alles gelöscht was ich besaß: Email-Adresse, Handynummer, vorhandene sms die die Nummer noch gehabt hätten (darunter eine vom Montag: "Roll dich zu mir. Es ist alles ok, Liebes."), Skype.

Und jetzt??? Wie mache ich das es aufhört so barbarisch zu schmerzen?

 
Und jetzt??? Wie mache ich das es aufhört so barbarisch zu schmerzen?
Weinen, schreien, alles aufschreiben, ablenlen, feiern, mit Freunden reden, schweigen, nachdenken, das Gehirn abstellen, viel schlafen, arbeiten, irgendwie funktionieren und die Zeit vergehen lassen und hoffen, dass sie schnell, schneller, am schnellsten heilt.

Es tut mir so leid! :trost:

Ich denke, ihr hattet es von Anfang an schwer:

Deine Ehe, der Altersunterschied, die Entfernung, das Heer.

Das sind Faktoren, da braucht es eigentlich keine Schuld bei dir oder bei ihm, andere scheitern schon an nur einer dieser Hürden.

Ich denke, es ist gut, dass du so konsequent alles gelöscht hast und komplett den Kontakt abbrichst. Solch kalter Entzug ist hart, aber schlussendich ist es doch die schnellste Möglichkeit, die Fronten zu klären und drüber hinweg zu kommen.

Ich hoffe, es nagt nicht zu sehr an dir, warum er so kurz vor Schluss noch dieses oder jenes gesagt hat. Weißt du, da waren Gefühle im Spiel. Gefühle sind nicht logisch. Was zählt ist die Entscheidung und die klingt ja sehr endgültig.

Ich wünsch dir viel Stärke für die kommende Zeit!

 
Hallo Roya,

danke dir und sorry wenn ich derzeit mit dem Antworten etwas brauche. Ich fühl mich neben mir, ich möchte eigentlich einfach nur wütend sein.

Es ist ja ok, das er es beendet. Aber die Art und Weise wie. Tagelang hat er mir vorgemacht es sei alles ok obwohl es schon anders war. Ich solle mir keine Sorgen machen. Er liebt mich. Er brauche generell ein wenig Zeit für sich aber das habe nichts mit uns zutun und wäre nur vorübergehend.

Und dann kommt er ins skype, ist kühl und emotionslos und sagt mir "Ich will dich nicht mehr. Das war alles nur weil ich nicht wollte das du dir Sorgen machst."

Genau das hat er gesagt. Anstatt das er mir sagte als er zweifelte. Das er mit mir redet und wir schauen das wir dran arbeiten. Einfach Zack! und aus. Und dann sagt er mir er will das wir Freunde bleiben und ich hätte ja keine Ahnung wie es ihm ginge.

Ja, vielleicht ging es ihm damit auch nicht gut aber glaub mir, so hat er nicht geklungen. Und selbst wenn... soll ich in dem Moment noch Mitleid haben?

Ich würd so gerne wütend sein aber ich schaffe es nicht. Ich seh aus wie eine Grapefruit mit Tomatenaugen, meine Nase läuft und mein mir ist so übel.

Ich will nur, dass es aufhört weh zu tun.

 
Liebe Thetis,

ich weiß, wie es sich für dich anfühlt, das wissen viele hier. Im Moment bist du wie unter Schock - es fühlt sich vielleicht an, als würde es nie besser werden. Als wäre das Loch, in das du gefallen bist, zu tief, um da je wieder rauszukommen.

Es ist ganz normal, dass du alles, was du an letzten Worten von ihm gehört hast, wie er klang, was er sagte, analysiert und versuchst, zu verstehen, warum das über euch hineingebrochen ist.

Du hast vielleicht das Gefühl, dass es keine Vorwarnung gegeben hat, dass das von heute auf morgen kam. So, wie du deine Geschichte zusammengefasst hast, liest es sich, als wäre er schon öfter dabei gewesen, sich anders "zu orientieren" (ums mal so auzudrücken). Vielleicht ist er einer der Menschen, die ihre Zweifel an einer Beziehung nicht durchsprechen können, wenns zuviel wird einfach die Schotten dicht machen, zack und aus, wie du es beschreibst. Das ist für ihn viellelicht auch nicht einfach, aber für den, der zurückgelassen wird, für DICH, ganz ganz schlimm.

Im Moment ist eine Welt für dich unter gegangen. Aber glaub mir, bitte: es bleibt nicht so. Du fühlst dich nicht jeden zukünftigen Tag wie diesen. Es wird besser, ganz langsam, und irgendwann geht es dir auch wieder richtig gut. Auch wenn das jetzt nicht so aussieht. Roya hat da eine gute Liste aufgestellt, wie du die nächste Zeit überstehen kannst.

Wenn du magst, schreib uns hier weiter, wie es dir geht. Viele hier verstehen und kennen die Verzweiflung, die du gerade erlebst: du bist nicht allein!

 
Um ehrlich zu sein weiß ich nicht was ich schreiben soll. Ich fühl mich so hin- und hergewirbelt und hab das gefühl als fahre ich Achterbahn von "Es geht so" zu "Verdammt, ich will nicht mehr" und wieder zurück...

 
Du musst doch gar nichts schreiben :compi:

Nur, wenns dir selbst was hilft.

das gefühl als fahre ich Achterbahn von "Es geht so" zu "Verdammt, ich will nicht mehr" und wieder zurück...
Immerhin ist ein "es geht so" dabei, das ist gut, und das wird mehr werden!

 
Aber ich WILL ja. Nur fühl ich mich so leer das ich keine worte finde.

Und wenn, dann sind es die falschen.

Er fehlt mir so sehr... :heulen:

 
Dann wein dich erst mal aus.. und lass dich, wenn du magst und auch wenn wir uns gar nicht kennen, aus der Ferne in den Arm nehmen...

Ich hab auch in der letzten Woche zuhause gesessen und geweint und gefühlt: er ist weggegangen fehlt mir so sehr. Ich hab ihm dann einen Brief geschrieben mit dem, was ich noch sagen wollte, und es hat geholfen. Vielleicht hilft dir das, dich etwas innerlich zu ordnen, wenn du wieder Worte hast. Egal, ob du das dann abschickst, oder nicht.

 
Heut ist kein guter Tag.

Es ist regnerisch und grau in grau. Ich sitze hier und habe mir fest vorgenommen, dass mr das Gitarrespielen nicht dadurch versaut wird. Durch ihn kam ich darauf ja erst.

Aber wenn ich darüber nachdenke, dann seh ich ihn auf seinem Schreibtischstuhl. Seine Gitarre auf dem Schoß und in sich versunken spielend. Ich erinnere mich an das skypen und die Gitarre im Hintergrund.

Es tut weh, heute. Der Verlust ist spürbarer als gestern. Da fühlte ich mich nur leer. Heute tut die Leere weh und zieht so furchtbar.

 
Die Sonne scheint. Ich hab mir den Garten vorgenommen. Heidekraut gepflanzt. Stacheldraht gepflanzt. (ja, das heißt wirklich so.) Brombeeren geschnitten.

Meine Arme sind zerkratzt und blutig aber das tat gut. In der Sonne knien und nur in Jeans und T-Shirt die Brombeeren wegzuschneiden hatte irgendwie etwas mediatives und das Brennen der Schnitte jetzt ist garnicht so unangenehm, es zeigt mir das ich was gemacht hab, das ich zu was gut war.

Manchmal gab es sogar Minuten, da hab ich nicht zeitgleich daran gedacht das er jetzt seine Kapelle dirigiert, Mittag hat, in der Jausenstation in der Sonne Kaffee trinkt, seine Probe vorbereitet.

Aber dann kommt es wieder. "Er will mich nicht mehr. Er wird einer anderen gehören. Nie mehr, nie mehr, nie mehr."

Und doch... vielleicht bilde ich es mir ein aber nach all der Arbeit scheint es einen Tick leichter als zuvor.

Ist es normal, das man nichts essen mag?

 
Komisch, wie sich manche Dinge gleichen. Er hat meine (erste) Gitarre und ich bin nicht mehr dabei, wenn er sie spielt, das hat mich diese Woche auch traurig gemacht...

Und doch... vielleicht bilde ich es mir ein aber nach all der Arbeit scheint es einen Tick leichter als zuvor.
Sonne, rausgehen, sich bewegen, etwas sinnvolleres machen als Taschentücher tränken, das mag der Körper, und der Geist zieht nach und wird auch ruhiger.

Ist es normal, das man nichts essen mag?
Ich habe auch im tiefsten Kummer immer noch Hunger gehabt. Mein Magen scheint mit Herz und Hirn nicht verbunden zu sein - er will gefälligst regelmäßig gefüttert werden und fordert einen Mindestgrundumsatz. Aber ich glaube, meiner ist darin nicht von der Stange gemacht worden.

 
Solche Dinge schaffen es immer wieder, einen von hinten hinterrücks anzuspringen, nicht wahr?

Ich habe mich jetzt ins griechisch lernen vergraben. Da hat er nichts mit zutun und das ist so anspruchsvoll das es gut ablenkt. Dann denkt man nicht dran das er grad die Probe seiner zweiten Kapelle leitet und einen danach immer anrief und Gute Nacht sagte.

Gut, das ich noch Brombeeren habe, morgen wird ein ähnlich arbeitsreicher Tag. Und das ist gut so, denn da sind die Söhne wieder in Schule und Kindergarten und nichts lenkt einen sonst ab.

Wer hätte gedacht das ich einmal Brombeeren abschneiden und ausgraben richtig genieße? *müde lächel*

Eben lief im griechischen Sender ein Lied, das angekündigt wurde mit den Worten das der Sänger ihr sagte er liebe sie nicht mehr, er wolle sie nicht mehr aber er könne nicht gehen. Er könne sie nicht verlassen.

Da hab ich kurz geschluckt.

Aber dann war es auch wieder verdrängt.

Bei mir hat er mich zur Gitarre gebracht. Er ist Musiker. Allerdings nicht auf der Gitarre. Und um ehrlich zu sein: Wenn ich mich reinhänge, dann kann ich ihn einholen und wenigstens auf DEM Instrument besser sein. Sagte er selbst. Und wer weiß... vielleicht mache ich es ja.

Schon allein um einmal sagen zu können: So what? So toll warst du auch nicht.

Und außerdem: Dann trau ich mich auch griechische Bouzouki zu lernen. :)

 
Wir telefonierten Samstag und Sonntag.

Er sagte er würde mir helfen, für mich da sein. Wir könnten es schaffen, ich war einst seine beste Freundin, er war mein bester Freund. Er will das erhalten.

Ich habs ihm geglaubt.

Heute früh bekomme ich eine E-Mail von einem gemeinsamen Freund. Er hat eine Neue. Seit einer Woche, laut seiner eigenen Aussage. Also seit geschätzten drei Tagen nach der Trennung.

Ich fühl mich geprügelt...

Er will mir eine Mail senden, nächste Woche mit mir skypen - vorher bin ich nicht erreichbar. Er will das schaffen, er will mir helfen.

Aber er hat mir nicht mal gesagt, das er eine Neue hat. Das er mich sofort ausgetauscht hat. Einfach so...

 
Entschuldige, ich hab das nicht ganz verstanden.

Wobei will er dir helfen?

Sag bitte nicht "Die Trennung zu überwinden."

Das kann er nicht. Der Ex kann niemals die Wunde heilen, die er selbst verursacht hat.

Du siehst doch gerade, wozu das führt. Er lügt dich an, verschweigt, unter dem Deckmantel dich schützen zu wollen.

So kann keine Freundschaft funktionieren.

Und eigentlich -sorry, wenn ich das so sage- bist du alt genug, um das zu wissen.

Brich den Kontakt ab, lass dir helfen, aber von anderen Menschen, nicht ihm, er ist der Falsche für den Job.

 
Diese "Neue" kam vermutlich nicht einfach so aus den nichts heraus 3 Tage nach eurer Trennung vorbei. Ich schätze, dass seine neue Freundin einer der Gründe war, warum er sich überhaupt von dir getrennt hat. Ich mag mich irren, aber das ist ja nun mehr als wahrscheinlich.

Womit er

a) bei der Trennung nicht mit offenen Karten gespielt hat, und

B) beim Thema "Freundschaft" auch nicht ehrlich sagt, was sein Stand ist.

Sicher wollte er dir damit nicht weh tun, und hats dir deshalb verschwiegen. Aber weh tut es dir so oder so, da kann er nichts machen. Er kann vielleicht versuchen, dir das Ganze zu erkären, wenn dir das hilft. Aber eine Basis für eine gute Freundschaft hat er damit nicht gerade gebaut.

Ich fühl mich geprügelt...
Dass du zutiefst verletzt bist, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Aber ich würde mal in deinem Inneren nach einer Portion Ärger gegen ihn suchen, vielleicht hilft dir das. An deiner Stelle wäre ich vermutlich in der Laune, IHM mal eine Tracht Prügel zu geben.

 
Als wir zusammen kamen, da hat er mich versprechen lassen das wir versuchen Freunde zu bleiben falls es schief geht.

Mit meinem ersten Ex hat es auch geklappt. Aber dazu war immer offene und ehrliche Aussprache nötig. Heute kann ich meinen Ex jederzeit anrufen. Und er mich. Und wir helfen uns gegenseitig wenn etwas ansteht.

Ich war wahrscheinlich blauäugig es versuchen zu wollen aber damals klang alles so leicht. Insbesondere da ich es ja bereits einmal geschafft hatte.

Ja, die Neue war ein Grund. Aber er hat mich nicht betrogen. Das glaub ich ihm auch. Das ist etwas, das er noch nie gekonnt hat. Er hat mir allerdings auf meine Frage, ob es jemand anderen gäbe, nicht die Wahrheit gesagt. Auch das kann ich vielleicht noch ein wenig verstehen, die Trennung war schmerzlich genug.

Aber es dann über Dritte zu erfahren... Das ist so verdammt hart. Das tut so sauweh.

Und ich BIN wütend. Ich BIN zornig. Aber... auf so einem Fundament kann keine Beziehung wirklich auf Dauer glücklich sein.

Eines Tages wird das in die Binsen gehen. Davon bin ich überzeugt. Er hatte früher ein großes Gewissen. Davon muß noch etwas da sein und wenn nur ein wenig übrig ist, dann wird er damit nicht glücklich werden.

Eigentlich tut er mir leid.

Edit:

Er ist nach wie vor mein bester Freund. Das kann ich nicht ausknipsen. Aber ich werde nach dem Skype-Gespräch - das er sich wünscht um mir wohl auch einiges zu erklären - den Kontakt wirklich erst einmal auf Eis legen. Ich kann, will und werde nicht unter Schmerzen zusehen wie er sich eine neue Beziehung auf unseren Scherben aufbaut, nur damit er damit sein Gewissen beruhigt.

Ob das für länger, für immer oder nur vorübergehend ist, das weiß ich noch nicht.

Vieleicht ist das eh die einzige Chance darauf irgendwann wieder zu meinem besten Freund gehen und mit ihm reden zu können.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo ihr Lieben,

ja, Samstag habe ich mich dann zu diesem Skype-Gespräch überreden lassen. Ich bin mir nicht sicher ob ich mir nicht wünschte, ich hätte das nicht getan, denn davor ging es mir besser und ich fühlte mich sogar recht sicher.

Er wollte das Gespräch und als wir dann redeten und ich ihm sagte er habe mich sprechen wollen, da kam erstmal nur ein kühles "Ach ja?".

Generell war das erste Viertel sehr von Kühle seinerseits geprägt. Bis ich dann irgendwann einfach nicht mehr wollte und klar machte, dass ich eigentlich nicht denke das ein Kontakt noch gut wäre.

Er wurde dann emotionaler, meinte er wolle eigentlich garnicht so kühl und distanziert wirken aber ihm falle das schwer. Er würde die Freundschaft erhalten wollen. Er wäre traurig wenn ich als Freund ginge.

Und ich hab wie immer drauf reagiert, ich kann ihm nicht weh tun. Ich kann ihn nicht enttäuschen. Das ist eine ganz schlimme Sache wenn ich Menschen enttäusche und ihn liebe ich nach wie vor.

Jetzt ist wichtig zu wissen das mir in den letzten Wochen aufgegangen ist wie oft er mir die Unwahrheit sagte. Ich habe herausgefunden das er gerne die Wahrheit verdreht. Und das nicht nur wie früher bei "großen" Sachen, da wußte ich es schon immer. Jetzt ist das auch schon bei "kleinen" Dingen der Fall. Aussagen die schon Minuten später komplett verdreht werden. Ich weiß nicht ob er das überhaupt merkt.

Beispiel: Am Skype-Tag piept er mich gegen fünf an.

Er: Wir wollten ja am Abend skypen. Wann ist das für dich in etwa?

Ich: Du hast "Abend" früher immer als zwischen sieben und acht frühestens definiert. So habe ich das aufgefasst und so hab ich mir das eingerichtet.

Er: Ach so. Ich dachte nur, vielleicht willst du jetzt schon.

Ich: Nein.

Er: Weil, ich muß meine schwester um halb neun vom Bahnhof abholen.

Ich: Passt doch, dann können wir das ja NACH neun machen, ich möchte nicht mitten im Gespräch dann aufhören müssen.

Er: Ja, ich will ja auch Zeit für dich nehmen, ich wollte eigentlich nur wissen ob es dir nach neun recht ist.

Das klingt jetzt nicht so wild aber ich kenne ihn. Er wollte das vorher machen und als ich nicht drauf einstieg hat er es so dargelegt als würde er ja auf jeden Fall erst später reden wollen. Das sind so die typischen Windereien.

Anderes Beispiel im Gespräch.

Ich: Als du dich mit ihr getroffen hast, hast du ihr gesagt du hast eine Freundin?

Er: Ja, das wußte sie.

Ich: Naja, dann muß ich mir wenigstens wegen der kein schlechtes Gewissen machen. Frauen, die sich in Beziehungen drängen, die sind das in meinen Augen nicht wert.

Er: Nein, sie hats nicht gewußt.

Ich: Eben hast du noch was anderes gesagt.

Er: Ja, ich dachte ich habs im Gespräch mal erwähnt, aber das habe ich nicht.

Der Kommentar meinerseits war sicher nicht ok aber ich bin verletzt und ich mag nicht mehr diplomatisch sein, ich hab mir so viel gefallen lassen und einfach meine Grenze erreicht. Das habe ich jetzt aber eigentlich auch nur erwähnt um zu erklären warum ich das folgende tat:

Ich: Ok, wenn wir befreundet sein wollen, dann möchte ich offene Karten.

Er. Was meinst du?

Ich: Steh wenigstens dazu das ich deine Freundin war, sag ihr das es mich gab und sag ihr auch das wir noch Kontakt haben. Ich bin die Heimlichkeiten satt und ich bin es leid ein Geheimnis zu sein.

Er: Ok.

Ich: Du sagst das?

Er: Ja, das gibt sicher einige unangenehme Gespräche aber ja.

Ich: Und wenn sie dann eifersüchtig wird?

Er zuckt mit den Schultern.

Ich: Wirst du dann in einem halben Jahr auch unsere Freundschaft abschießen?

Er: Ich kann nicht sagen was die Zukunft bringt, ich kann da nichts garantieren.

Ich: Du kannst nicht garantieren das du nicht eine Freundschaft aufgibst?

Er: Ich schieße keine Freunde ab!

Ich: Das hast du damals aber wegen der XY für mich machen wollen und ich habe das nicht mal gefordert.

Er: Aber mit der hatte ich ja auch schon seit ein paar Monaten kaum noch Kontakt...

Freundschaft, definiert über Quantität statt Qualität. Und dennoch hat das "Ich wäre sooo traurig" fast seine Wirkung getan.

Aber neben der Erkenntnis, das er seine Freundschaften so oberflächlich sieht, ging mir auf: Ich kann ihm das nicht glauben. Ich kann ihm nichts glauben. Mir wäre Offenheit wichtig, war sie immer. Aber ich würde wahrscheinlich nur wieder angelogen werden!

Nach 2 anstrengende Stunden war ich am Ende, ich bin eh krank. Ich meinte nur noch, ehe ich auflegte: "Ich weiß nicht was ich tun werde. Ich denke drüber nach. Bitte melde dich nicht bei mir! Ich melde mich bei dir wenn ich weiß was ich tun werde."

Danach hab ich geheult. Am Sonntag drauf hab ich mich taub gefühlt. Gestern hab ich geheult. Heute zieht es und zwickt es aber ich weine nicht mehr.

Freitag habe ich einen Kurs. Autogenes Training, erste Stunde. Bis dahin mach ich rein garnichts, ich denk nicht mal drüber nach wenn es sich vermeiden lässt. Ich lenk mich einfach ab.

Samstag/Sonntag werde ich denken.

Aber im Moment tendiere ich zu einem Brief.

Sinngemäßer Inhalt:

"Es geht nicht. Nicht jetzt. Nicht so.

Nicht unbedingt in erster Linie wegen der Neuen sondern wegen der Art und Weise in der du mit mir umgegangen bist. Weil ich dir nicht mehr vertrauen kann und das Vertrauen ist unabdingbar dafür, dass wir versuchen wenigstens die Freundschaft zu retten.

Ich werde dir auch kein Glück wünschen, nicht mit dieser Frau. Ich kann es nicht und ich glaube auch nicht das du es haben wirst. Egal wie sehr du dich verändert hast, auf diesen Scherben kannst auch du kein Glück aufbauen.

Ob diese Entscheidung endgültig ist, das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Vielleicht, wenn wir beide einmal weitere Veränderungen mitgemacht haben, passt es wieder.

Das würde mich für die Zukunft freuen.

Machs gut.

Ich"

Mir sagen viele, die alles mehr oder weniger live miterlebt haben, dass es Perlen vor Säue sei und er diesen Brief nicht wert wäre. ich solle mich einfach nicht mehr rühren.

Aber ich werde den für MICH schreiben. Für das Gefühl es ihm wenigstens noch einmal gesagt zu haben. Ohne seine hypnotische Stimme zu hören.

Er wird mir fehlen aber ich sehe keine andere Möglichkeit da wenigstens halbwegs heil rauszukommen.

 
Thetis, hallo,

ich hatte mich schon gefragt, wie wohl euer geplantes Gespräch war und wie es dir geht.

Ich habe so den Eindruck, hinter dieser Thetis steckt ein ziemlich starkes Wesen, das sich langsam aber sicher aus dem Loch ziehen wird, in das sie gefallen ist.

 
Danke. :)

Ich fühl mich alles andere als stark. Aber ich hoffe, du hast recht. :schmatz:

 
Liebe Thetis

Sei einmal lieb gedrückt. Es tut weh, grausam weh und ich kann dies so nachvollziehen. Nicht lieben zu dürfen, so wie man liebt, nicht das geben zu dürfen, was man gerne möchte, nicht die Eine sein zu dürfen, die man so gerne wäre. Trotzdem: wenn Du ihn noch liebst, kannst Du die als "gute oder beste Freunde"- Beziehung vorerst auf Eis legen. Du wirst Dir immer wieder Hoffnung machen, sei es, wenn er etwas Liebes sagt, sei es, wenn er sich über seine Neue beklagt, kleine Gesten, ein Lächeln oder wie Du schreibst seine faszinierende Stimme, es wird Dich in Bann ziehen und in einem Ecken Deines Herzens wird dieses "es könnte doch nochmals klappen" hocken.

Du schreibst, dass Du ihm nicht wehtun willst - Du fügst Dir selbst die grössten Schmerzen zu wenn Du weiterhin Kontakt mit ihm hältst. Bitte zieh einen klaren Schlussstrich unter die Sache, damit Du mit Dir ins Reine kommen kannst. Du hast diesen Ansatz schon. Ja schreibe auf, was Dich schmerzt und verletzt, tausch Dich aus mit Freunden, hier im Forum, wo immer Du auch Hilfe findest - aber nicht mit ihm. Dies geht wirklich nicht, so wie Roya schreibt, er kann nicht die Wunden heilen, die er selbst verursachte.

Er wird einen besonderen Platz in Deinem Herzen behalten, irgendwann - später. Aber dann wird es eine Erinnerung bleiben ohne all den Schmerz und die Hoffnung. Erst wenn Du spürst, dass Dich nichts mehr zu ihm hinzieht, werdet ihr Eure Beziehung auf freundschaftlicher Basis aufbauen können. Vielleicht wird es aber dann gar nicht mehr so wichtig sein für Dich, auch wenn Du Dir das heute noch kaum vorstellen kannst.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut auf Deinem Weg :trost:

Alles Liebe

Ditta