Hallo liebes Forum
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtige Unterforum gewählt habe, aber da es sich zumindest im Moment nicht um Fremdgehen handelt, schreibe ich jetzt mal hier meine Geschichte.
Meine Freundin hat mir gestern gesagt, dass sie das Bedürfnis hat, mit anderen Männern zu schlafen. Ich habe grosse Mühe damit und wollte deshalb mal Eure Einstellung zu diesem heiklen Thema erfahren. Für mich ist Treue ein fundamentaler Pfeiler einer Beziehung. Ich knüpfe Treue irgendwie an Vertrauen. Ich weiss nicht, woher diese Einstellung kommt. Ist es meine Erziehung? Ist es ein Gesellschaftliches Korsett? Ich beginne zu zweifeln, bin hin und her gerissen. Nur zu gerne würde ich meine Einstellung überwinden, schon allein um meinetwillen, damit mich der Gedanke daran nicht so verletzt. Andererseits entspringt meine Einstellung zu diesem Thema einer tiefen Überzeugung und Moral.
Ich hatte mich schon früher mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Ein guter Freund hat mir vor nicht allzu langer Zeit erklärt, dass für ihn körperliche Treue nicht so sehr in Stein gemeisselt sei und dass er eigentlich in all seinen Beziehungen eine gewisse Offenheit gelebt hat, es aber dennoch nur ein einziges Mal zum Seitensprung gekommen ist. Er sagte, dass wenn man dem Partner diese Freiheit zugestehe, mehr Raum entstehen würde, dass die Ungezwungenheit gerade dazu führe, dass man einander eben treu sei, weil dieses gedankliche Korsett entfalle. Wenn man sich im Kopf für die Eventualität des Fremdgehens freimache, könne man bedingungsloser lieben, vorausgesetzt, jeder wisse, wo er/sie hingehöre. Für mich tönt das auf theoretischer Ebene zwar plausibel, aber ich sagte ihm damals, dass ich dazu nicht in der Lage wäre - eben, weil ich Vertrauen mit Treue verknüpfe.
Und jetzt steh ich selber vor diesem Dilemma.
Sie liebt mich, sie will mich - auch sexuell. Wir haben intensiven und leidenschaftlichen Sex. Das gegenseitige Verlangen ist da. Allerdings ist nach diversen Aufs und Abs in der letzten Zeit einiges auch nicht mehr ganz so ungezwungen und einfach. Wir schlafen auch nicht mehr so häufig miteinander und sind paradoxerweise beide damit unzufrieden. Und da kommt jetzt ihr Bedürfnis ins Spiel. Wahrscheinlich sehnt sie sich auch nach Abwechslung, aber vor allem möchte sie unkomplizierten Sex. Sie ist neugierig und ich denke, das grundlegende Verlangen nach neuen Erfahrungen ist etwas Natürliches, was ich mit ihr teile. Auch ich denke von Zeit zu Zeit an Sex mit anderen Frauen, das Ganze aber eher vage und quasi auf theoretischer Ebene. Oder ich befriedige mich selber, schaue Pornos und geniesse diese Art der Abwechslung. Und für mich reicht das aus. Ihr aber offensichtlich nicht.
Ihr Wunsch nach anderen Männern verletzt mich sehr. Ich fühle mich unzureichend, ich fühle mich beleidigt, ich fühle mich abgewiesen. Sicher, männlicher Stolz spielt da mit rein, aber es ist noch mehr die Tatsache, dass ich eben nicht so ticke, dass da eine Asymmetrie ist. Für mich ist Sex an Emotionen gebunden, ich falle diesbezüglich vielleicht ein wenig aus dem Rahmen. Sie sagt, es wäre, wenn es dann irgendwann tatsächlich passiere, eher so was wie Appetit holen. Nebst der Vorstellung, die mich anwidert, habe ich Angst. Natürlich, Verlustangst ist kein guter Ratgeber, aber ich kann sie nicht einfach ausblenden. Ich habe Angst davor, dass ich sie mit dem Verharren auf meinem Standpunkt einenge und vertreibe. Und ich habe Angst, dass sie mir durch die Offenheit entgleitet. Eine verdammt verzwickte Lage...
Liebe will nicht einengen, Liebe will nicht besitzen - ja! Aber da bin auch noch ich. Ich habe eifach Angst, auf der Strecke zu bleiben, wenn ich nicht auch ne Portion Egoismus an den Tag lege. Scheisse noch eins, bin wütend auf sie! Verletzt, beleidigt und enttäuscht.
Vielleicht hat ja jemand das Gleiche oder Vergleichbares erlebt, durchgemacht. Ich bin Euch dankbar für Eure Meinungen, Anregungen, klare Worte.
Pantera
Edit: Sie hat vor Kurzem die Pille abgesetzt, die sie seit ihrem 14. Lebensjahr ununterbrochen (abgesehen von Wechseln zw. verschiedenen Marken) genommen hat. Da ich sie in ihrem Wunsch, die Pille abzusetzen, unterstützt habe, fühle ich mich nun doppelt gelackmeiert, denn ich hege den starken Verdacht, dass das erneute Einsetzen des Zyklus ihr promiskes Verlangen zusätzlich verstärkt...
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtige Unterforum gewählt habe, aber da es sich zumindest im Moment nicht um Fremdgehen handelt, schreibe ich jetzt mal hier meine Geschichte.
Meine Freundin hat mir gestern gesagt, dass sie das Bedürfnis hat, mit anderen Männern zu schlafen. Ich habe grosse Mühe damit und wollte deshalb mal Eure Einstellung zu diesem heiklen Thema erfahren. Für mich ist Treue ein fundamentaler Pfeiler einer Beziehung. Ich knüpfe Treue irgendwie an Vertrauen. Ich weiss nicht, woher diese Einstellung kommt. Ist es meine Erziehung? Ist es ein Gesellschaftliches Korsett? Ich beginne zu zweifeln, bin hin und her gerissen. Nur zu gerne würde ich meine Einstellung überwinden, schon allein um meinetwillen, damit mich der Gedanke daran nicht so verletzt. Andererseits entspringt meine Einstellung zu diesem Thema einer tiefen Überzeugung und Moral.
Ich hatte mich schon früher mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Ein guter Freund hat mir vor nicht allzu langer Zeit erklärt, dass für ihn körperliche Treue nicht so sehr in Stein gemeisselt sei und dass er eigentlich in all seinen Beziehungen eine gewisse Offenheit gelebt hat, es aber dennoch nur ein einziges Mal zum Seitensprung gekommen ist. Er sagte, dass wenn man dem Partner diese Freiheit zugestehe, mehr Raum entstehen würde, dass die Ungezwungenheit gerade dazu führe, dass man einander eben treu sei, weil dieses gedankliche Korsett entfalle. Wenn man sich im Kopf für die Eventualität des Fremdgehens freimache, könne man bedingungsloser lieben, vorausgesetzt, jeder wisse, wo er/sie hingehöre. Für mich tönt das auf theoretischer Ebene zwar plausibel, aber ich sagte ihm damals, dass ich dazu nicht in der Lage wäre - eben, weil ich Vertrauen mit Treue verknüpfe.
Und jetzt steh ich selber vor diesem Dilemma.
Sie liebt mich, sie will mich - auch sexuell. Wir haben intensiven und leidenschaftlichen Sex. Das gegenseitige Verlangen ist da. Allerdings ist nach diversen Aufs und Abs in der letzten Zeit einiges auch nicht mehr ganz so ungezwungen und einfach. Wir schlafen auch nicht mehr so häufig miteinander und sind paradoxerweise beide damit unzufrieden. Und da kommt jetzt ihr Bedürfnis ins Spiel. Wahrscheinlich sehnt sie sich auch nach Abwechslung, aber vor allem möchte sie unkomplizierten Sex. Sie ist neugierig und ich denke, das grundlegende Verlangen nach neuen Erfahrungen ist etwas Natürliches, was ich mit ihr teile. Auch ich denke von Zeit zu Zeit an Sex mit anderen Frauen, das Ganze aber eher vage und quasi auf theoretischer Ebene. Oder ich befriedige mich selber, schaue Pornos und geniesse diese Art der Abwechslung. Und für mich reicht das aus. Ihr aber offensichtlich nicht.
Ihr Wunsch nach anderen Männern verletzt mich sehr. Ich fühle mich unzureichend, ich fühle mich beleidigt, ich fühle mich abgewiesen. Sicher, männlicher Stolz spielt da mit rein, aber es ist noch mehr die Tatsache, dass ich eben nicht so ticke, dass da eine Asymmetrie ist. Für mich ist Sex an Emotionen gebunden, ich falle diesbezüglich vielleicht ein wenig aus dem Rahmen. Sie sagt, es wäre, wenn es dann irgendwann tatsächlich passiere, eher so was wie Appetit holen. Nebst der Vorstellung, die mich anwidert, habe ich Angst. Natürlich, Verlustangst ist kein guter Ratgeber, aber ich kann sie nicht einfach ausblenden. Ich habe Angst davor, dass ich sie mit dem Verharren auf meinem Standpunkt einenge und vertreibe. Und ich habe Angst, dass sie mir durch die Offenheit entgleitet. Eine verdammt verzwickte Lage...
Liebe will nicht einengen, Liebe will nicht besitzen - ja! Aber da bin auch noch ich. Ich habe eifach Angst, auf der Strecke zu bleiben, wenn ich nicht auch ne Portion Egoismus an den Tag lege. Scheisse noch eins, bin wütend auf sie! Verletzt, beleidigt und enttäuscht.
Vielleicht hat ja jemand das Gleiche oder Vergleichbares erlebt, durchgemacht. Ich bin Euch dankbar für Eure Meinungen, Anregungen, klare Worte.
Pantera
Edit: Sie hat vor Kurzem die Pille abgesetzt, die sie seit ihrem 14. Lebensjahr ununterbrochen (abgesehen von Wechseln zw. verschiedenen Marken) genommen hat. Da ich sie in ihrem Wunsch, die Pille abzusetzen, unterstützt habe, fühle ich mich nun doppelt gelackmeiert, denn ich hege den starken Verdacht, dass das erneute Einsetzen des Zyklus ihr promiskes Verlangen zusätzlich verstärkt...
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