Sie liebt mich, aber sie will mit anderen Männern schlafen

Nach knapp drei Jahren meinst Du sie bekommt plötzlich Bindungsängste weil sich eure Beziehung intensiviert? Und gleichzeitig hat sie Verlustängste? Ja was denn nun? Außerdem ist sie gar nicht mehr sicher, ob sie überhaupt der Typ für ein klassisches Beziehungsmodell ist? Woher kommt denn das so plötzlich?

Sie hat Schluss gemacht weil sie nicht mehr genug Gefühle für Dich hat, aber sie liebt Dich. Was denn jetzt? Mag sein, dass sie Dich liebt, aber wohl nicht auf eine Art wie Du das gerne hättest. Und auch nicht so, dass die Beziehung ewig halten könnte.

Du kannst das schön reden wie Du willst, mir sind da zu viele Ungereimtheiten in ihren Aussagen. Du hältst das für grenzenloses Vertrauen ihrerseits.....ich sehe das anders.

 
Also ich seh das ähnlich wie motte. Glaube,dass ihr wunsch nach anderen männern nur ein symptom ist, die ursachen für eine gewisse unzufriedenheit in der beziehung liegen woanders. Da mal drüber nachgedacht?

ich finde es ja irgendwie bemerkenswert, dass du dir wegen dieser aussage sogar soweit gedanken machst, dass du deine eigene werte anzweifelst, das grenzt ein wenig nach selbstaufgabe, nur um ihr zu gefallen. Ich weiss, dass du das ja nur "andenkst" und nicht wirklich durchziehen willst, aber es klingt für mich schon ein wenig nach: du tust alles, damit sie bei dir bleibt...(oder denkst zumindest drüber nach ;-)

B.

 
Nach knapp drei Jahren meinst Du sie bekommt plötzlich Bindungsängste weil sich eure Beziehung intensiviert? Und gleichzeitig hat sie Verlustängste? Ja was denn nun?
Naja, da gibt's keinen Unterschied, denn Bindungsangst ist Verlustangst. Bzw. die Angst vor der Verlustangst.
Ich kann Deine Gedankengänge schon nachvollziehen Pantera, für mich klingt das auch eher als Fluchtverhalten was sie da gerade lebt. Auch die vorherige Trennung spricht dafür. Nur spielt das letzten Endes für Dich keine Rolle, denn eigentlich können Dir ihre Verlustängste und ihre Motivation und Gründe sonstwo vorbei gehen. Deine sollten für Dich eine viel erheblichere Rolle spielen, denn Du bist auf dem Weg, etwas zu akzeptieren, was Du gar nicht willst, nur um sie nicht zu verlieren. Du kannst Dir noch so den Kopf über sie zerbrechen, es wird Dir letzten Endes nicht helfen. Weil es nicht um sie geht, sondern um Dich. Es ist doch Blödsinn sich selbst einzureden, welch tolles Ideal eine gelebte offene Beziehung wäre. Für Dich ist sie kein Ideal.

Vielleicht geht es ihr weniger darum, mal ungezwungen zu poppen und ein wenig Abwechslung zu haben, als vielmehr darum, es zu tun KÖNNTEN.
Aber das könnte sie doch. Jeden Tag. Ob mit Deinem Einverständnis oder ohne spielt dabei keine Rolle. Hier scheint ihr Beide ein Problem zu haben, sie indem sie sich durch eine monogame Beziehung eingesperrt fühlt, Du indem Du von ihr Monogamie erwartest. Wenn sie von Dir eine Erlaubnis will oder braucht um mit anderen Männern zu schlafen, habt ihr sowieso ein Problem.
Die Verantwortung dafür, ob sie mit anderen Männern in die Kiste springt, liegt immer bei ihr. Indem sie Deine Erlaubnis dafür will, überträgt sie diese Verantwortung auf Dich. Dann kann sie Dir hinterher auf's Brot schmieren, daß sie ja durfte und Dir Gefühle von Eifersucht oder Verletztsein nicht zustünden. Aber sie darf doch jetzt schon. Sie will nur ihre Verantwortung dafür auf Dich abschieben. Und Du denkst sogar darüber nach, die zu übernehmen.

Wenn Du das auf gesunde Weise lösen willst, wirst Du nur einen Weg gehen können. Nicht die Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen. Sie darf so viel durch fremde Betten hüpfen wie sie will, das ist jetzt schon ihr gutes Recht, denn auch ihr Partner hat nicht darüber zu bestimmen. Nur muss auch klar sein, daß sie damit das Risiko eingeht, daß der Partner dann eben seine Sachen packt weil er eine andere Vorstellung von einer Partnerschaft hat.

Erlauben oder verbieten - BEIDES steht Dir nicht zu und wenn Du eins von Beiden machst, dann machst Du einen Fehler. Du, nicht sie! Alles was Dir zusteht, und wozu Du auch stehen solltest ist - wie Du eine Beziehung leben willst. Und wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann möchtest Du monogam leben und wünscht Dir einen Partner der ebenfalls monogam mit Dir lebt. Wenn sie darauf keine Lust hat, ist das okay und sei ihr zugestanden. Dann kommt sie eben als Partnerin für Dich nicht in Frage.

 
Also ich seh das ähnlich wie motte. Glaube,dass ihr wunsch nach anderen männern nur ein symptom ist, die ursachen für eine gewisse unzufriedenheit in der beziehung liegen woanders. Da mal drüber nachgedacht?
Ja, hab ich. Und ja, das ist so. Es ist längst nicht alles perfekt, das ist mir auch bewusst. Die Erkenntnisse sind vorhanden, deren Umsetzung braucht aber Zeit, insbesondere auch da ich mich nicht um ihretwillen völlig verbiegen will. Das war eine der Ursachen vergangener Probleme. Und somit zu:
ich finde es ja irgendwie bemerkenswert, dass du dir wegen dieser aussage sogar soweit gedanken machst, dass du deine eigene werte anzweifelst, das grenzt ein wenig nach selbstaufgabe, nur um ihr zu gefallen. Ich weiss, dass du das ja nur "andenkst" und nicht wirklich durchziehen willst, aber es klingt für mich schon ein wenig nach: du tust alles, damit sie bei dir bleibt...(oder denkst zumindest drüber nach ;-)
B.
Ich bin mir dessen bewusst. Auf der anderen Seite bin ich ein Mensch, der Dinge von verschiedenen Seiten betrachtet. Das ist nicht immer von Vorteil, es kann das Handlungsvermögen beeinträchtigen - oder zumindest verlängert sich so die Phase der "Urteilsfindung". Aber einmal gefasste Entscheide stehen dann auf solidem Fundament.
Zweifel an meiner Einstellung bezüglich Treue hatte ich insofern, als dass ich mich fragte, woher sie kommt. Bin ich zu stark durch gesellschaftliche Konventionen und Moralvorstellungen beeinflusst, oder entspringt meine Einstellung doch eher einer tiefen Überzeugung, die in erster Linie auf rationalen Überlegungen fusst. Und ich bin zum Schluss gekommen, dass Letzteres der Fall ist, weshalb ich dann auch gegenüber ihr sehr klar kommunizieren konnte.

Ich finde, unsere Kommunikation ist von Offenheit und Ehrlichkeit geprägt. Wir mussten das zuerst lernen, mussten lernen damit umzugehen, Befindlichkeiten zurückzustecken und nicht immer gleich beleidigt zu sein, wenn unangenehme Dinge angesprochen werden. In dieser Sache haben wir in der Zwischenzeit einen Schritt vorwärts gemacht. Ich habe ihr klipp und klar gesagt, dass für mich eine offene Beziehung nicht in Frage kommt unter Angabe von rationalen Gründen. Ich habe ihr gegenüber aber auch ein gewisses Verständnis signalisiert. Schliesslich ist es erstens vermessen zu glauben, man könne alle Bedürfnisse (nicht ausschliesslich aufs Sexuelle bezogen) seines Partners erfüllen. Das will ich auch gar nicht. Und zweitens ist es meiner Meinung nach normal, dass man auch mal Phantasien hat, die den Partner nicht mit einbeziehen. Die Gedanken sind frei.

In unseren Gesprächen hat sich dann doch auch Einiges relativiert. Beispielsweise definieren wir beide das Konstrukt Offene Beziehung unterschiedlich. Für sie ist der Gedanke der Freiheit zentral. Dass also, wie eingangs erwähnt, aus dem gegenseitigen Zugeständnis von Fehlern und Eigenverantwortlichkeit eine Freiheit entstehe, aus der sich automatisch die gegenseitige Treue ergebe. Aufgrund dessen, dass sie es als unehrlich gegenüber sich selbst und auch gegenüber mir empfindet, zu sagen, es werde nie passieren, dass sie sich mal auswärts vergnügt, hat sie grosse Mühe damit, mir "Treue zu schwören" (was ich abgesehen davon so auch nicht verlange). Genau genommen hat sie allein mit dem Wort und dessen Bedeutung schon Mühe. Sie kann einfach nicht aufrichtig und mit gutem Gewissen für etwas garantieren, dessen sie sich nicht 100% sicher sein kann. Und deshalb spricht sie die Möglichkeit an. Allerdings hat sie es anfänglich in einer Art und Weise getan, die ich so nicht akzeptieren konnte. Ich ticke diesbezüglich eben anders. Ich muss mir nicht für hundert Jahre Gedanken machen. Fehler passieren und wenn's dann so kommen sollte, dann wird mann schauen. Ich kann mich doch nicht prophylaktisch darauf einstellen so dass es mich dann weniger stark trifft oder dergleichen. Im Gegenteil, die ständige Präsenz solch negativer Gedanken würde mich zerstören.

 
Hab ich dich jetzt richtig verstanden, das du das jetzt gut heißt was sie will und du akzeptierst es, das es mal vorkommen kann das sie mit anderen Männern Sex hat?! Und du "wartest" jetzt darauf das es nun irgendwann mal passieren kann oder wird? Und wenn es dann passiert, ist es ja dann nicht ihre Schuld, da sie ja mehrfach mit dir darüber geredet hat? Und du wirst dann weiter mit ihr zusammen sein und kommst klar damit?

Ich würde damit nicht klar kommen, denn das ist mein Leben, ich wäre nicht glücklich und darum geht es doch! Was nützt es mir, wenn ich in einer Beziehung bin und ständig daran denken muss, auch wenn es in meinem Unterbewußtsein ist ( und glaub mir, das Unterbewußtsein ist extrem stark ), Angst haben muss und unglücklich bin, das mein Partner irgendwann mal mit anderen schläft. Nein, ich würde wirklich, so hart das dann auch sein mag, den Schlussstrich ziehen.....

 
Aufgrund dessen, dass sie es als unehrlich gegenüber sich selbst und auch gegenüber mir empfindet, zu sagen, es werde nie passieren, dass sie sich mal auswärts vergnügt, hat sie grosse Mühe damit, mir "Treue zu schwören" (was ich abgesehen davon so auch nicht verlange). Genau genommen hat sie allein mit dem Wort und dessen Bedeutung schon Mühe. Sie kann einfach nicht aufrichtig und mit gutem Gewissen für etwas garantieren, dessen sie sich nicht 100% sicher sein kann. Und deshalb spricht sie die Möglichkeit an.
Wie albern. Macht ihr euch öfter mit solchen ungelegten Eiern das Leben schwer? Niemand kann Treue schwören, auch wenn es viele tun. Keiner kann in die Zukunft gucken und sagen was passiert. Warum macht ihr euch denn so verrückt? Man braucht doch nur abzuklären ob Beide generell eine monogame Beziehung führen möchten oder nicht. Ob, und wie, es weitergeht falls mal einer fremdgeht, das kann man klären wenn es soweit ist und nicht vorher schon Misstrauen säen.

Nimm's mir nicht übel ...entweder ist deine Freundin eine komplizierte Person, die aus nichts ein Theater machen muss (auf welches du anspringst) oder sie will dir durch die Blume sagen, dass sie in Zukunft nicht mehr vorhat treu zu sein. Lass dir nicht die Verantwortung für ihr Handeln aufdrücken.

Ihr habt gerade erst wieder zueinander gefunden und schon ist sie bereit wegen diesem Thema eure Beziehung zu gefährden. Denn ihr wird ja klargewesen sein was das bei dir auslöst. Find ich schon ein bisschen merkwürdig.

 
Hab ich dich jetzt richtig verstanden, das du das jetzt gut heißt was sie will und du akzeptierst es, das es mal vorkommen kann das sie mit anderen Männern Sex hat?! Und du "wartest" jetzt darauf das es nun irgendwann mal passieren kann oder wird? Und wenn es dann passiert, ist es ja dann nicht ihre Schuld, da sie ja mehrfach mit dir darüber geredet hat? Und du wirst dann weiter mit ihr zusammen sein und kommst klar damit?
Ich würde damit nicht klar kommen, denn das ist mein Leben, ich wäre nicht glücklich und darum geht es doch! Was nützt es mir, wenn ich in einer Beziehung bin und ständig daran denken muss, auch wenn es in meinem Unterbewußtsein ist ( und glaub mir, das Unterbewußtsein ist extrem stark ), Angst haben muss und unglücklich bin, das mein Partner irgendwann mal mit anderen schläft. Nein, ich würde wirklich, so hart das dann auch sein mag, den Schlussstrich ziehen.....
Im Moment fühlt es sich für mich eigentlich nicht so an, wie Du das beschreibst. Von gutheissen kann keine Rede sein. Ich hab' ihr gegenüber keinerlei Kompromissbereitschaft angedeutet. Damit klar kommen würde ich nicht. Ich kann und will mir keine Gedanken darüber machen, ob es passieren könnte und wie ich reagieren würde. Insofern würde ich nicht davon sprechen "darauf zu warten".
Die Sache ist noch nicht ausgestanden, das ist mir bewusst. Ihre Ehrlichkeit gegenüber mir ist ein Vertrauensbeweis. Es wird sich zeigen, inwieweit mein Vertrauen ihr gegenüber Schaden genommen hat. Ja, das Unterbewusstsein ist stark. Doch es lässt sich erst mit der Zeit feststellen, ob da etwas hängen geblieben ist. Ich habe mir vorgenommen, genau hinzuhören und auf mich Acht zu geben.





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)







Wie albern. Macht ihr euch öfter mit solchen ungelegten Eiern das Leben schwer? Niemand kann Treue schwören, auch wenn es viele tun. Keiner kann in die Zukunft gucken und sagen was passiert.
Meine Rede!

jujrtjzjrzjztzjhzj

 
Ihre Ehrlichkeit gegenüber mir ist ein Vertrauensbeweis.

Du siehst das wirklich so? Ernsthaft!? Für mich ist das nur ein Freifahrtsschein, das sie mit anderen Männern schlafen "darf" und wenn sie es dann gemacht hat, ist sie sich keiner Schuld bewußt!

Ich weiß nicht was in ihr vorgeht, aber was sagt sie denn eigentlich dazu, das du das nicht gut findest? Hat sie sich darauf mal geäußert?

 
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass sie einfach nur einen Weg aus der Beziehung sucht? Mangelnde Gefühle konnten die Beziehung nicht beenden. Aber ein Beziehungsmodell, welches Du nicht als Deines annehmen kannst führt unweigerlich zur Trennung......nur mal so als Gedanke. Auch wenn Du das gerne anders bewerten möchtest.

"Die Gefühle reichen nicht mehr" wird allseits gerne als Trennungsgrund verwendet. Somit wird ausgedrückt das es nicht am Partner liegt und der keine Schuld trägt und weiterhin ist gleich klargestellt, dass der Verlassene sich keine weiteren Hoffnungen machen braucht. Das hast Du schon nicht hingenommen, sondern gekämpft bis ihr letztendlich wieder zusammen gekommen seid. Wenn das für Dich kein Grund ist eine Trennung zu akzeptieren muss nun mal einer her, der triftiger ist als die fehlenden Gefühle.....

Ich will sie Dir nicht schlecht reden, aber ich sehe ihre Offenheit nun mal definitiv nicht als Vertrauensbeweis.

 
Jetzt wird's wirklich Ringelpietz mit Anfassen. Erst schmiert sie Dir auf's Brot, daß sie mit anderen Männern in die Kiste will und nach dem das nicht so gut ankam, wird das alles wieder relativiert und alles war eigentlich halb so schlimm, sie will Dir nur nicht ewige Treue schwören, weil sowas nicht möglich ist.

Wo Du da einen Vertrauensbeweis siehst, will sich mir nicht erschliessen.

Ich nenne sowas, Grenzen austesten.

Ich halte das alles für höchst bedenklich. An und für sich ist das schon okay, nur dievorherige Trennung und daß Du die Beziehung wieder hergestellt hast und sie quasi dazu überredet hast, stellt die Sache in einem sehr ernsten Licht dar. Klingt für mich doch sehr nach "Ich schau mal ob ich mit dem jetzt wieder ganz zusammen sein muss".

 
Ja, ich habe über ihre Motive nachgedacht und ja, ich habe Zweifel.

Charlies Berta, hab' Deinen ersten Beitrag glatt überlesen. Was Du da schreibst leuchtet mir ein und stimmt für mich. Ich hab ihr gesagt, dass sie die Verantwortung für ihr eigenes Handeln selber trägt etc... genau das, was Du hier auch schreibst.

Bezüglich Deines zweiten Postings und auch was Motte antönt: Ich begreife nicht inwiefern ich sie zurück geholt hätte. Ich hab' doch ausdrücklich geschrieben, dass ich den Kontakt nicht suchte, den Abstand wahrte und dass sie es war, die sich wieder meldete und sich annäherte. Also, wie soll ich Eure diesbezüglichen Aussagen auffassen?

 
[In dieser Findungsphase, die von Vorsicht geprägt ist, sind ihr Zweifel darüber gekommen, ob sie der Typ sei für eine konventionelle Beziehung]

Es spielt keine Rolle wer auf wen zugegangen ist. Du kämpfst, sie nicht......

 
In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Ums kurz zu machen, es ist aus. Die Skeptiker/Realisten unter Euch behielten recht. Ich konnte im Übrigen einige Inputs von Euch in meine Gedanken und in die Auseinandersetzung mit ihr einfliessen lassen. Dafür erstmal danke!

Warum aktiviere ich diesen Thread jetzt nochmals? Ich will einfach alles rauslassen, vielleicht gehts mir dann besser. Vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben, die mir helfen, das Ganze gut und nachhaltig zu verarbeiten. Ich habe die Angst, dass ich was das Eingehen künftiger Beziehungen angeht, Schaden genommen haben könnte.

Mein letzter Eintrag hier war am 10.8., einem Freitag. Damals war ich noch einigermassen zuversichtlich, obwohl natürlich grosse Zweifel da waren. Kurz darauf gings dann Schlag auf Schlag (in die Magengrube):

  • Sie hat mit ihrem selbsternannten Götti/Paten geschlafen in der Zeit (3 Wochen), als wir nicht zusammen waren. Die Beziehung zu ihm ist problematisch und abgündig. Sie kannte ihn seit ihrem 10. Lebensjahr. Er nahm das kleine, verletzte, unsichere Mädchen damals unter seine Fittiche, wurde zum väterlichen Freund, dem sie alles erzählen konnte, der ihr mit Verständnis begegnete, sie so nahm wie sie war/ist. Es entwickelte sich mit der Zeit eine erotisch-sexuelle Spannung zwischen ihnen. Es entwickelte sich eine Abhängigkeit. Ich will das nicht zu weit ausführen, es ist wirklich schlimm und verstörend.
  • Sie hat über einen Zeitraum von mehreren Monaten SMSen mit unzweifelhaftem Inhalt mit einem (sozusagen) Ex geschrieben. Für mich geht das übers Flirten hinaus. Sie wiegelte ab, relativierte, das sei nur dummes Geblödel. Sie wolle nur den Kollegen in ihm, hätte niemals vorgehabt, wirklich mit ihm intim zu werden. Das Ganze gehe von ihm aus blaba... Gleichzeitig hat sie aber eben auch bis zu einem gewissen Mass mitgespielt, womit sie ein weiteres Mal meine Gefühle verletzt hat.
  • Sie hat in der Zeit unserer Trennung einen guten gemeinsamen Freund (unseren Verkuppler, ich kenne ihn seit der Kindheit, sie hatte vor meiner Zeit eine kurze Affäre mit ihm) gefragt, wie’s wäre, mal wieder miteinander in die Kiste zu springen. Er hat ihr klar gemacht, dass das völlig undenkbar ist, da ich noch Gefühle für sie habe. Männerfreundschaft! Stärker als alles andere! Ich bin so froh und dankbar. Gleichzeitig bin ich schockiert ab ihrem Verhalten. Sie wiegelte erneut ab, sie sei halt besoffen und im Gefühlschaos gewesen, hätte eher ihn aufbauen und ihn schmeicheln wollen blabla.... Sie wäre tatsächlich bereit gewesen, alles wegzuschmeissen. Wir hätten uns alle 3 nie mehr richtig in die Augen schauen können!


Ich habe ihr in einem Brief ganz offen und schonungslos meine Sicht der Dinge dargelegt. Habe ihr nahegelegt, sich professionelle Hilfe zu suchen, hab sie mit ihrem Selbsthass, mit ihren Minderwertigkeitskomplexen, mit ihrem Mangel an Selbstwert, mit ihren Verhaltensmustern und mit ihren tief greifenden psychologischen Problemen konfrontiert. Der Brief wurde lang, deutlich und hart. Ich fand es sei ein guter Zeitpunkt, da sie relativ kurzfristig beschlossen hatte, für 10 Tage alleine in die Ferien zu gehen.

Ich nahm mir für mich vor, während dieser 10 Tage wieder zu mir zu finden, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Dies gelang mir nicht. Ich musste feststellen, dass ich praktisch jegliches Vertrauen in sie verloren habe, wollte ihr und mir aber dennoch die Chance geben, während dieser Zeit klar zu werden.

Gestern kam sie zurück, wir haben uns gesehen, geredet und es kam raus, dass sie mich betrogen hat. Ich musste es förmlich aus ihr herauspressen. Diese feige Sau! Ein weiteres Mal hat sie mich unglaublich verletzt. Einmal zu viel. Ich komme mir verarscht vor, denn sie war es ja, die nach der Trennung den Kontakt wieder hergestellt hatte, nur um dann postwendend ins Zweifeln zu geraten, mich mit dem Wunsch andere Männer zu ficken zu konfrontieren usw. Dass sie so schwach und instabil ist – ich hatte es allerdings befürchtet – macht mich traurig und wütend. Traurig weil sie alles wegwirft, aber auch um ihretwegen. Wütend, weil sie es auf diese Weise wegwirft. Es ist respektlos, ich habe so eine Behandlung nicht verdient. Was spricht dagegen, zuerst einen Schlussstrich zu ziehen und sich erst danach vergnügen zu gehen bzw. Ablenkung zu holen oder was auch immer?

Ich mach mir selber den Vorwurf, dass ich das alles nicht schon früher gemerkt habe, dass ich soviel Kraft und Energie in etwas investiert habe, das sich als Utopie entpuppt hat. Ich war naiv, war abhängig, fühl mich ausgenutzt. Das weckt Scham in mir, kratzt an meinem Stolz. Ja genau, welcher Stolz? Ich bin gekrochen, hab mich gewindet, hab mich schlagen lassen und bin trotzdem das treue Schosshündchen gewesen. Der Stolz ist auf der Strecke geblieben. Doch ein Funke davon ist noch da. Er bewirkt ein Gefühl des trotzigen Ärgers, des Hasses. Und dann sind da auch Abgründe. Ich habe den Wunsch, sie doppelt leiden zu sehen. Im Moment kann sie gar nicht genug leiden. Ich weiss, dass diese Gedanken mir nichts bringen und ich weiss auch, dass ich nichts in diese Richtung tun werde. Aber eben...

Ich habe Angst, dass ich nie mehr ohne Argwohn einer Frau begegnen kann, ich habe Angst alle Frauen pauschal als Schlampen anzusehen, als wankelmütige Herzensbrecherinnen. Ich will das nicht. Ich habe Angst, dass ich mich nach dieser für mich traumatisch verlaufenen Beziehung wieder verschliesse, wie das schon vorher der Fall war. Wie kann ich meine Wut, meinen Hass auf sie zu meinen Gunsten kanalisieren? Mein eigenes Leben, meine Probleme und meine Zukunftsgestaltung lagen für Monate brach. Ich war/bin paralysiert, bin unfähig mich auf mich zu konzentrieren. Ich erwäge, mir professionelle Hilfe zu holen. Nein, ich werde es tun!

Aber bevor ich das tue, vielleicht könnt Ihr mir gewisse Tipps geben? Das Gespräch mit Freunden und Familie tut gut und hilft beim Verarbeiten, das Schreiben hier auch. Aber wenn ich allein bin komme ich mit meinen Gedanken in diesen destruktiven Strudel. Gibt es Techniken, wie ich das vermeiden kann?

 
hey pantera,

es tut mir sehr leid, dass dein vertrauen und deine hoffnungen zerstört wurden. ich habe deinen thread eben erst gelesen und bin doch überrascht, dass deine ex dich tatsächlich betrogen hat, so schnell zumindest...

tja was kann man dir raten? zeit, viel mehr kannst du nicht tun, gib dir zeit. dass du wütend bist und dir wünschst dass sie leidet finde ich absolut normal und verständlich, solange es nur deine "wutgedanken" sind die ihr die pest an den hals wünschen, kann ich darin nichts verwerfliches erkennen. sowas gehört für mich zum verarbeitungsprozess. wie gesagt, solange das nur gedanken sind!

sei sauer, sei verletzt, traurig, verzweifelt, lass es raus, du wirst sehen, es kommen auch wieder bessere zeiten. versuch was zu unternehmen, dir was gutes zu tun, lass dir aber durchaus auch raum und zeit fürs trauern. ich habe nach meiner trennung viele dinge unternommen, die ich mit meinem ex nie tun konnte, und das hat mir so richtig gut getan ;-) mein umfeld hat sich verändert und irgendwann gings mir besser. es braucht halt leider einfach zeit... und das vertrauen zur weiblichen spezies wirst du auch wiederfinden, das kommt von selbst, wirst schon sehen :)

ich drück dich :trost:

 
Hallo miraluna

Wow, Du hast Dir den ganzen Thread angetan. Nicht schlecht. ;)

Danke für Deine Worte!

Im Moment geht's mir gar nicht mal so übel. Angesichts der vielen Enttäuschungen und Verletzungen, die ich in kurzer Zeit zu schlucken hatte, bin ich einigermassen verwundert darüber. Es wird schon wieder kommen, da mach' ich mir keine Illusionen. Es braucht Zeit, ja verdammt. Ich bin ungeduldig.

Ich bedauere, dass ich es soweit kommen habe lassen, dass ich nicht schon früher die Reissleine gezogen habe und mir die ganzen Verletzungen ersparten konnte. Ich war blind vor Liebe, handlungsunfähig durch meine Verlustangst. Es hat nicht gepasst, wir sind zu verschieden. Vor allem aber hat sie tiefgreifende Probleme. Kindheitstraumata. Sie ist krank. Sie braucht Hilfe, professionelle Hilfe. Doch mir wurde klar, dass ich ihr nicht helfen kann. Meinen Beistand hat sie abgelehnt, das ist ihr gutes Recht. Doch die Art und Weise nehme ich ihr übel. Ich bin menschlich tief entäuscht!

Aber es hat auch sein Gutes. Durch diese Odyssee hat sich meine Beziehung zu diversen Freunden vertieft und v.a. auch jene zu meinen Eltern, mit denen ich bis dato eigentlich kaum je über Gefühle gesprochen hatte. Ich hatte beispielsweise kürzlich das erste Vater-Sohn-Gespräch über Beziehungen. :) Das hat mir viel gegeben. Zu sehen, dass mein Vater auf emotionaler Ebene sehr ähnlich tickt wie ich hat mich ihm noch näher gebracht. Und meine Mutter ist schlicht und einfach Weltklasse! Sie findet die richtigen Worte, ist sehr pragmatisch und konstruktiv. Unsere Umarmungen haben an Intensität gewonnen. Es tut gut, zu erfahren, dass ich ein so gutes Umfeld habe. Es ist auch eine Art Bestätigung für mich. Ich habe wahre Freunde! Ich bin ein guter Mensch.

 
hey pantera,

ja war auch ziemlich spannend ;-S

naja, was hättest du denn nicht so weit kommen lassen sollen? sie hat dir gegenüber den wunsch geäussert, mit anderen männern zu schlafen, sie hat es aber bis dahin nicht getan, resp. du wusstest nichts davon. also hätte ich an deiner stelle auch nicht einfach schluss gemacht, man sollte ja über seine gefühle und wünsche sprechen können, gemeinsame wege suchen... ich finde, du hast dich absolut richtig verhalten, und die tatsache, dass sie dich danach innert so kurzer zeit betrogen hat spricht für mich bände... ich glaube aber auch, dass das alles so passieren musste, denn nun weisst du mit sicherheit, dass es nicht mehr klappt zwischen euch. wenn du nur wegen der äusserung ihrer wünsche gegangen wärst, glaubst du nicht, du würdest dich jetzt immer fragen ob es nicht doch mit euch geklappt hätte?

es freut mich sehr, dass du so ein gutes umfeld hast und deine eltern dir den rücken stärken. bei mir war das auch so, und ich bin ihnen heute noch dankbar für die vielen stunden der aufmunterung, aber auch für ihre geduld, denn ich konnte teilweise ganz schön kratzbürstig sein ;-) nutz die gelegenheit und unternimm was mit ihnen.

natürlich bist du ein guter mensch, hast du daran gezweifelt? für mich zeigt die tatsache, dass du dir über ihre anliegen so viele gedanken gemacht und lösungen gesucht hast schon, dass du ein toller mensch bist, du gehst auf dein gegenüber ein, nimmst es ernst, und das finde ich schön :)

ich hoffe, du kannst das wochenende in vollen zügen geniessen :)

lg miraluna

 
hallo pantera

deine story ist echt packend. ich habe auch alles verfolgt...

mach dir bitte keine vorwürfe (alle skeptiker haben es kommen sehen nur ich nicht ...usw) denn du hast ihr eine faire chance gegeben weil du das gute in ihr gesehen/gesucht hast. sie hat es verbockt und ich finde du hast noch rechtzeitig den absprung gemacht. du schreibst dass es dir gut geht und der "hass" auf sie hilft dir bei der verarbeitung. mir ging es ähnlich...hatte auch massive probleme mit vertrauensbrüchen und unehrlichkeit und dachte ich könne nie wieder einer frau trauen...war alles quark, denn ich habe eine frau kennengelernt die mir (ohne das ich ihr von meinen "problemen" erzählt habe) das gefühl von vertrauen gibt. sicherlich erwische ich mich manchmal mit einem dummen gedanken, aber ich sage mir immer "diese frau hat es nicht verdient darunter zu leiden was eine andere mit mir angestellt hat"...natürlich bin ich auch nicht naiv geworden :)

klar warst du blind...aber du hast eben von ganzem herzen geliebt. so ging es mir auch...und ich möchte daran auch nichts ändern. ich möchte weiterhin meiner partnerin all meine gefühle mitteilen und keine künstlichen und beschnittenen. vielleicht solltest du auch mit dieser einstellung weitermachen...lass dein herz offen für personen die es verdienen und sei gewarnt wenn personen dies ausnutzen. so schwer die zeit auch war/ist aber du hast etwas wertvolles dazugelernt...glaub mir...dies passiert dir kein zweites mal. viele sind da schon an einem ganz anderen punkt wenn sie die erkenntnis erlangen (haus und kinder usw) und die haben dann wirklich probleme.

ich wünsch dir wirklich alles gute :)

 
Ich danke Euch, Leute.

Cheers!

Ich verstehe einfach nicht, weshalb sie es so weit kommen lassen musste. Ein Gutes hat's. Durch die Demütigung, die Enttäuschung und die Verletzung hat meine Liebe zu ihr grossen Schaden genommen. Die Hoffnung, die ich nach der ersten Trennung noch hegte, ist gänzlich verflogen und es breitet sich ein Gefühl der Freiheit in mir aus! Reue und Wehmut hält sich in engen Grenzen. Sollte sie, wie das in diesem Thread auch schon jemand vermutet hat, diese ganze Farce abgezogen haben, um mir und ihr die Trennung zu erleichtern - und dieser Verdacht drängt sich mir angesichts ihrer Aussagen bei der ersten Trennung auf - dann hat sie doppelt verschissen und wird dies auch bereuen und stark darunter leiden. Denn sie verliert nicht nur mich als guten Freund, sie verliert mein ganzes Umfeld aus dem sie doch einige Leute ins Herz geschlossen hatten. Ich schreibe keinem meiner Freunde vor, wie er/sie damit umgehen soll, aber ich kann auch (zumindest im engeren Kreis) nicht unerwähnt lassen, wie es dazu kam... Schade für sie.

 
Du kannst sie nicht ändern...hey sie hat anscheinend Spass am Sex mit unterschiedlichen Partnern. Das bekommst du bei ihr nie weg...soll sie so glücklich werden. Gibt ja auch Partner die das akzeptieren und mit solch einem könnte sie sich ausleben...mit dir jedoch nicht.

Soll sie ihr eigenes Ding machen...wenn deine Freunde eh zu dir stehen, dann brauchen sie auch keine Details wissen. Denk dran...deine Ex hat die Pussy und macht die Regeln :)