Hallo Breakdown,
so wie es die anderen bisher gesehen haben, sehe ich es auch: Aus der Entfernung und vor allem zum jetzigen Zeitpunkt kannst du nicht viel tun, was die Situation zwischen ihr und dir konkret verändern würde. Wenn sie nicht reagiert, bist du abgeblockt und ohne Möglichkeit.
Du kannst aber etwas für deine eigene Situation tun, indem du dich nicht hineinfallen lässt, sondern aktiv versuchst, gegen den Sog der Traurigkeit und Verzweiflung anzugehen. Dazu gehört einerseits natürlich das "übliche" Programm: Weggehen, sich selbst etwas Gutes tun, Hobbys reaktivieren, Freunde besuchen, ablenken.
Bei dir denke ich aber an noch etwas anderes, weil es bei dir im Speziellen ja auch um die Unmöglichkeit des Kontakts geht: Schreib' ihr einen Brief. Aber nicht, wie man üblichwerweise einen Brief schreibt, sondern lass' dir viel Zeit, setzt dich mehrmals dran, schau dir wieder an, was du geschrieben hast und überlege, ob es dir so gefällt. Trete sozusagen in einen "virtuellen" Dialog mit ihr. Und dabei würde ich mich an das wesentliche Thema halten: faire Kommunikation. Schildere ihr, dass es dich verletzt, wie sie mit dir umgeht, dass du es nicht verstehst. Sag' ihr solche Sachen wie "Ich dachte, du bist so und so, jetzt erlebe ich dich aber so und so ...", damit sie kapiert, was sie anrichtet. Überschütte sie nicht mit Forderungen oder gar Drohungen. Mach' ihr nur deine Situation klar und lass' ihr am Ende trotzdem offen, wie sie reagiert, formuliere einen Wunsch "So, jetzt weißt du Bescheid, wie es mir geht. Ich habe großes Interesse mit dir wenigstens noch einmal zu reden, aber das musst du entscheiden. Ich denke aber schon, dass es fair wäre und ich es verdient hätte! Du weißt ja, wie du mich erreichst ..." oder so ähnlich.
Wenn du dir Zeit lässt und dich mehrfach mit diesem Schreiben auseinandersetzt, dann hat das meines Erachtens drei Vorteile:
1. Du beginnst dich mit der Trennung auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten, einfach weil du darüber nachdenkst.
2. Du hast eine reelle Chance, dass sie sich mit dir noch einmal treffen will, weil sie "einsieht" und nicht weil sie "muss"
3. Du wirst es nicht bereuen, was du geschrieben hast, weil du darüber nachgedacht hast - und wenn es dir dann in ein oder zwei Wochen nicht mehr richtig scheint, den Brief wegzuschicken, dann kannst du es auch bleiben lassen.
Es tut mir natürlich leid, dir nicht mehr Hoffnung machen zu können, aber ich habe so meine Erfahrungen gemacht, auch mit deinen Überlegungen:
Gerade, wenn sich Menschen aus einer Beziehung lösen wollen, verändern sie sich und ihr Verhalten sehr extrem. Der Ex-Partner steht dann häufig da und denkt: Das ist doch nicht MEINE X. Nein, ist sie auch nicht mehr, will sie auch nicht mehr sein - und deshalb verändert sie sich, um auch selbst das Gefühl zu haben, es nicht mehr zu sein.
Innerhalb von einer Woche hat sie alles abgestellt. Naja, das weißt du nicht, sie kann auch schon sehr lange darüber nachgedacht haben, ohne es dir zu sagen. Das passiert auch oft: Für den einen ist alles schon ziemlich klar, weil er sich bereits hundertmal mit dem Für und Wider auseinandergesetzt hat, für den anderen ist alles vollkommen neu und geht rasend schnell.
Den Einfluss ihrer Freundinnen überschätze mal nicht. Sie hat sich selbst entscheiden und sie trägt auch die Verantwortung. Wenn sie jetzt vielleicht mehr in den Ausgang geht und viele Bekanntschaften hat, muss das nichts heißen. Da kommen ihr die Freundinnen vielleicht gerade recht, aber die Entscheidungen trifft sie ja trotzdem noch selbst.
Jetzt tut es erst einmal weh, Breakdown, und das zeigt, wie sehr du sie magst und liebst. Aber es wird langsam besser, wenn du dich darum kümmerst. Denke an dich, tu Dinge die dir gut tun und falls dir mein Vorschlag gefallen sollte, schreib diesen Brief. Auch wenn es dir jetzt so dringend erscheint: Auf ein paar Tage kommt es nicht mehr an.
Ich wünsch dir Kraft und alles Gute,
little boy