Stimmt etwas mit mir nicht?

Heute bin ich aufgewacht mit der Frage im Kopf, wie es sein kann, dass jemand den ich kaum kenne, mir so ein schlechtes Gefühl gibt?! 

Wieso lässt man sowas zu?

Oder projiziert man selber so viel auf den anderen, dass das selbst gebaute Kartenhaus zusammen stürzt?

Und was sagt mir das für die Zukunft?

Ich will nicht verbittert durchs Leben gehen. 

Funktioniert Verliebtheit überhaupt anders? Man geht doch immer das Risiko ein verletzt zu werden....

Ich suche nach wie vor den Fehler, den ich gemacht habe.

Was bescheuert ist. 

Von seiner Seite aus passt es eben nicht.

 
Liebe Traurig99

, dass jemand den ich kaum kenne, mir so ein schlechtes Gefühl gibt?! 
Weil Du Dich noch immer mit ihm beschäftigst.

Oder projiziert man selber so viel auf den anderen, dass das selbst gebaute Kartenhaus zusammen stürzt?
Das tut man sehr oft. Ist es wirklich er, der Dich schlecht fühlen lässt oder doch eher die Tatsache, dass Du schnell an etwas geglaubt hast, was gar nicht da ist? Das Kartenhaus ist selbst gebaut, aber man kann es wieder und wieder aufstellen - im besten Fall mit jemandem zusammen.

Und was sagt mir das für die Zukunft?
Das Du es Dir nicht so sehr zu Herzen nehmen solltest? Ein Traum ging nicht in Erfüllung. Das bedeutet nicht, dass Du ausgeträumt haben musst. Es bedeutet nur, dass Du ein anderer Traum suchen solltest. Krone richten und weiter gehen.

Funktioniert Verliebtheit überhaupt anders? Man geht doch immer das Risiko ein verletzt zu werden....
Muss es eine Regel geben fürs Verliebtsein? Ja, das Risiko ist da, dass es nicht passt. Willst Du Dich davon abhalten lassen, Dein Bezeihungswusnch auszuleben? Es gar nicht erst versuchen? Was würde Dir das bringen?

Ich suche nach wie vor den Fehler, den ich gemacht habe.

Was bescheuert ist. 

Von seiner Seite aus passt es eben nicht.
Deckel zu auf die Geschichte und ab in den Keller damit. Warum weiter in etwas wühlen, dass Dich schmerzt?!

Yep, es passt nicht. Das Herz will es nicht wahrhaben. Kann damit vielleicht nicht gut umgehen, aber der Kopf weiss es doch schon: es passt halt nicht.

 
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Hallo liebe Minusch,

danke für deine Worte.

Du hast ja Recht.

Vorgestern schrieb ich noch, dass ich nicht mal wieder aufstehen möchte.

Heute hab ich mir schon fast recht kurzfristig einen tollen Urlaub organisiert.

Steht zu 90%.

Aber wieder „alleine“. Das war das, was ich dieses Jahr einfach nicht wieder wahr haben wollte.

Es wird wieder irgendwie weitergehen. Ohne Frage.

Aber es soll auch endlich mal wieder toll weitergehen.

Ich gebe ja auch zu, dass es wohl eher wieder der Weltschmerz ist, der mich niederdrückt.

Nicht so sehr er als die eine spezielle Person.

Nein. Ich wollte nur so gerne, dass er es ist.

Der Urlaub ist ein Weglaufen. So bin ich auch über meinen  Geburtstag wieder nicht zu Hause. Das ist gut.

Ich hoffe das Weglaufen hilft und ich hoffe v.a. dass ich dann so weit weg gelaufen bin, dass ich auch nicht eingeholt werde.

Genau vor einem Jahr habe ich einen ähnlichen Urlaub gemacht.

Als ich den gebucht hatte, war ich auch am Weglaufen.

Vor dem im Eingangspost erwähnten Freund.

Es war eine Reise die er damals unbedingt mit mir machen wollte, bevor ihm wieder einfiel was für ein bescheuerter Angsthase er ist.

Ich machte die Reise aus Trotz alleine. Über seinen, und über meinen Geburtstag hinweg.

Erfreulich war vor einem Jahr nur, dass ich dann kurz vor der Abreise ja plötzlich auf Wolke 7 schwebte. Zumindest für rein paar Wochen.

 
Liebe Traurig99

Ich verstehe Dich - durchaus sehr gut. Allerdings solltest Du Dich fragen, ob es Dir wirklich hilft. Oder ob es nicht einfach sich selbst belügen ist. Wenn Du einsam bist, dann kannst Du zu Hause bleiben oder wegfahren, Du wirst überall einsam sein. Da kannst Du noch so rennen. Hingegen muss es nicht so sein, wenn Du alleine verreist. Die Frage ist doch, warum genau man wegfährt.

Ich fahre auch jeweils an meinem Geburtstag weg. Aber nicht weil ich vor irgendetwas davonlaufen will sondern, weil ich mir selbst etwas gutes tun will. Meine Devise ist: ich will ein Konzert / eine Kleinkunstveranstaltung an meinem Geburtstag irgendwo auf der Welt erleben. Es ist etwas, was zu meinem Lebensinhalt gehört. Ich finde es spannend, zu sehen wie es anderswo abläuft. Wo die regionalen Unterschiede sind. Letztes Jahr kam eine gute Freundin mit mir mit und wir sahen ein Konzert in Paris. Dieses Jahr werde ich alleine sein. Ich könnte darüber betrübt sein, wenn ich mir nur den Fakt ansehen würde, dass ich das alleine tun werde. Oder ich kann mich auf das Abenteuer freuen. Es ist eine Einstellungssache.

Du lässt Dich gerade in der Einsamkeit hängen. Ja, Du bist allein und ja das kann traurig machen, dennoch ändert es nichts, wenn Du Dich da in Selbstmitleid suhlst.

Also, wie soll der Urlaub besser werden, wenn Du also davonläufst?

Es gibt hier immer wieder ein Bild, was bei Ängsten genannt wird. Ich werde es Dir für die Einsamkeit nennen: Sag hallo, nimm sie an die Hand, aber lasse Dich nicht von ihr hindern.

Alles Liebe

Minusch

 
nein, nein, nein....

Es ist ein toller Urlaub, ein tolles Ziel und ich werde tolle Dinge erleben.

Die letzten Jahre habe ich immer einen "großen" Urlaub im Jahr gemacht.

Bisher hatte ich dieses Jahr noch nicht so wirlich viel Urlaub.

Ich habe bisher nichts gebucht, weil ich so unentschlossen war. Und ja - ich habe das ganze Jahr gehofft, dass sich irgendwie doch noch Mr. Right ergibt.

Aber das finde ich nicht verwerflich.

Jetzt weiss ich, er ist nicht aufgetaucht.

Jetzt mache ich es wieder alleine.

Ich könnte auch Freunde / Freundinnen fragen und versuchen ob man sich über Reisezeit, -ziel- und -dauer einig wird.

Aber ich habe keine Lust.

Lieber mache ich es alleine - bzw. ist es nur zur Hälfte alleine. Die andere Hälfte besuche ich Freunde in der Ferne. Aber eben auch da letztlich - alleine.

Ich habe es satt die Single-Freundin zu sein.

Ich habe es wirklich einfach satt....

Ich weiss nicht ob das irgendjemand nachvollziehen kann.

Aber nach Jahren des  Single-Daseins ....... ich hab es einfach satt.

Und ich finde das muss man auch mal sagen dürfen.... ohne zu verzweifelt zu wirken.

Aber das wird schon wieder.....

Im Augenblick ist es nur schlimm.

Ich habe gerade wieder so einen Heulflash... Auslöser ist eigentlich alltäglicher banaler Stress......... aber ich reagiere total über, und es bahnt sich die andere Wut, die Traurigkeit, die Enttäuschung den Weg. und ich bin froh dass ich es irgendwie rauslassen kann. ich hoffe dass ich danach wieder irgendwie normal werde und nicht in dieser schrecklichen Selbstmitleidphase stecken bleibe.

Ich muss diese Gefühl loswerden.

Ich kann einfach nicht immer stark sein.

 
Da du das stark sein immer wieder betonst:

Es geht nicht darum stark zu sein. Es geht darum menschlich zu sein.

Ich denke du wirkst aufgrund des Versuches stark zu sein, manchmal sehr abweisend. Zumindest könnte das eine mögliche Erklärung sein. Du darfst fühlen. Ohne fühlen und fühlen (Gefühle) zeigen klappt das auch mit einer Beziehung nicht.

 
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Hm.

Ich weiss nicht.

Ich beschäftige mich damit wenn es mir nicht gut geht. 

Und ich glaube ich strahle das aus....

aber ich fühle mich eigentlich nicht so.

Die Erfahrung zeigt, dass andere schlecht damit umgehen können, wenn ich "schwach" bin.

Samstag z.B., als "er" mir schrieb, mir absagte.... und ich zum nervlichen Wrack wurde.... schrieb ich hier.

Und ich schrieb 3 Freundinnen an.

Eigentlich gute Freundinnen.

Die auch im Thema "Männer" involviert sind.

Aber selbst die sehen nicht, was dann in mir los ist.

Ich bekam durch die Reihe Antworten wie "der hat dich nicht verdient", "so ein Depp" und die Oberfloskel "ich glaube ganz sicher, dass du auch noch den Richtigen findest".

Das war's.

Das war verletzend.

Meine Schwester kann auch nicht damit umgehen. Die schafft es, einfach das Thema am Telefon zu wechseln, obwohl ich gerade heulend was erzählt habe.

Ich gebe zu dass es mir hier, in einem Forum, schriftlich ziemlich leicht fälltmich nackig zu machen. Meine Gefühlswelt zu analysieren und kund zu tun.

Real fällt es mir sehr viel schwerer es auch auszusprechen.

Aber ich spreche es durchaus ab und an aus. Nur die Reaktionen sind (ohne zu übertreiben) meist katastrophal.

In meinen Beziehungen führte es oft zum Ende. Entweder waren Männer so damit überfordert, wenn plötzlich ich nicht mehr funktioniert habe , oder ich habe dann für mich einen Schlussstrich gezogen, weil ich mich so unverstanden gefühlt habe.

Ich will nicht ausschließen dass ich vielleicht abweisend wirke.

Bewusst mach ich das nicht und behaupte eigentlich eher das Gegenteil. 

Aber man weiss ja wie das mit der Fremd- und der Eigenwirkung ist. 

Aber was kann ich tun?

 
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Die Hauptreaktion die ich übrigens tatsächlich bekomme, dass man mein Lachen toll findet und ich sehr viel lache.

Das ist auch so.

Und es ist nicht aufgesetzt. Es kommt aus mir heraus.

Soooooo abweisend kann ich also eigentlich nicht wirken.

Wie ich schon schrieb, hatte ich in den letzten Monaten einige Dates.

Da war das Feedback schon meist "du wirkst sehr selbstsicher".

Naja.

Auch etwas, was ich zu dem Zeitpunkt schlecht einordnen konnte.

Denn letztlich hat man sich ja einfach (nett) unterhalten?!

Soll ich da nichts sagen /erzählen?

Der Knaller war einer, den ich nach einem Jahr mal wieder traf.

Da redeten wir auch darüber wie wir uns damals fanden....

und ich zitiere: "damals dachte ich so ne Frau muss Mann auch wollen....die selbstbewusst ist, auch noch was im Job zu sagen hat, und alleine in den Urlaub fährt".

Ich hab ihn dann ziemlich perplex angeschaut und gefragt was ich den machen soll - ich bin ja alleine.... soll ich denn dann zu Hause bleiben???

Er wiegelte dann wieder ab... meinte es auch nicht böse, aber sagte halt auch, dass Männer schon eher eine Frau suchen, die eben "aufschauen".

Abgesehen davon dass ich denke ich schon weiss was er meint und wie er es meint.... ist das doch trotz allem eine Macho Einstellung und abgesehen davon: wer sagt denn dass ich nicht aufschaue?????

 
Such dir Menschen, die dich verstehen. Mir scheints du suchst dir unterbewusst Menschen, welche dich nich verstehen. Warum das ist kann ich dir nich sagen, das wäre ein Punkt den du rausfinden solltest, damit du in Zukunft weniger damit zu tun hast. Da du meinst das deine Schwester so ist, würde ich mit der Problemsuche innerhalb deiner Familie anfangen. Mir scheint daher hast du das Muster übernommen, weil du innerhalb deiner Familie stark sein musstest.

 
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Mir scheint daher hast du das Muster übernommen, weil du innerhalb deiner Familie stark sein musstest.


Da ist schon was dran.

Da hatte ich aber schon vor 4 Jahren oder so ein paar Erkenntnisse.

Bezogen auf Partner habe ich sicherlich ein paar Verhaltensmuster dahingehend übernommen, dass es mir schwer fällt Probleme anzusprechen. Oder Hilfe anzunehmen. Noch schlimmer: nach Hilfe fragen.

Aber auf der anderen Seite habe ich eben auch oft genug erlebt, dass ich auf Unverständnis stoße, wenn ich dann nach Hilfe frage. Aufgefangen werden will.

Das macht es dann natürlich auch nicht leichter, sich beim nächsten ganz zu öffnen.

Wobei ich wirklich leicht über Gefühlsdinge reden kann, wenn sie zurück liegen.

Also sprich über traurige / schlimme Erlebnisse aus der Vergangenheit....

Aber im Moment selber, in dem es mir nicht gut geht - schwierig.

Wie auch immer:

Die Reise war die beste Entscheidung die ich treffen konnte.

Ich habe noch so viel zu planen und zu machen, dass ich gut abgelenkt bin (mit Vorfreude) und mich zum Glück kaum Zeit habe mich im Selbstmitleid zu suhlen.

Mir geht es deutlich besser! :) :) :)

 
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Ich denke das Problem ist bei dir:

Ausstrahlung: Ich bin stark - Dein Umfeld impliziert - Sie ist stark. Darum verstehen sie nicht warum du auch mal Hilfe brauchst.

Ich denke du musst mehr zu dir selbst kommen. Weg von dem was du in der Familie erlebst / erlebt hast. Umso weniger du Weg kommst, umso mehr erlebst du, was du schon kennengelernt hast. Andersrum: Umso mehr du dich davon distanzierst und abnabelst, umso eher wirst du andere Erfahrungen machen

Heißt für dich -> Solange du noch in dem veursachendem System auf eine Weise integriert bist die es dir nicht ermöglicht dich abzunabeln, umso länger wirst du noch "komische" Erfahrungen mit Männern machen. Sobald du anfängst genau das aufzubröseln, werden auch deine "komischen" Erfahrungen weniger werden.

Wenn du dir einen Tennisball vorstellst (Symbolisch: deine Familie), einen Faden (Symbolisch: Du)  anbindest ist egal, ob der Faden links oder rechts rum gedreht wird. Das Ergebnis ist: Der Faden dreht sich um den Ball. Symbolisch gesprochen: Du drehst dich immer noch um deine Familie, egal in welche Richtung du dich um deine Familie drehst.

Solange du nur also nur so tust also ob du weg von deiner Familie wärest, oder einfach nur das Gegenteil davon machst, solange bist du noch nicht wirklich weg und solange wirst du dich noch drehen, ohne das sich deine Probleme lösen.

 
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Hmmmmm… ich weiss nicht.

Ich glaube dass es anders ist.

Meine Mutter ist verstorben als ich noch relativ jung war.

Ich habe noch eine Schwester und meinen Vater. Mit beiden komme ich sehr gut aus. Es ist schön mit ihnen Zeit zu verbringen. Beide stehen zu 100% hinter mir. Daran musste ich auch wirklich noch nie zweifeln.

Aber: beide sind komplett anders. Würde ich ihnen nicht so ähnlich sehen, würde ich ja auf Adoption tippen ;)

Sie leben andere Werte, haben komplett konträre Lebensentwürfe, es liegen einfach Welten zwischen uns.

Vor ein paar Jahren fiel mir auf, dass sich ziemlich viel Frust und Enttäuschung in mir aufgestaut hatte… und mir fiel tatsächlich erst dann auf, dass ich das zwar Freunden erzähle (was mich nervt) – aber seit dem Tod meiner Mutter NIE in der Familie irgendwas zu Sprache gebracht habe, was mich an der Familie nervt. Also klar, hab ich meiner Schwester erzählt wenn mich mein Vater genervt hat und umgekehrt – aber ich habe solche Konflikte wirklich nie ausgetragen.

Ich denke diese „Harmonie-Sucht“ bei Menschen die mir wichtig sind – das ist ein Problem das ich mit in Beziehungen trage.

Nach dem Tod meiner Mutter war ich auf mich gestellt. Meine Vater ist da nicht so recht hilfreich. Aber nicht böse gemeint, sondern er ist halt ein passiver Mensch.

Aber damit hatte meine Schwester ja auch zu kämpfen. Nur lebt sie ja eben ein komplett konträres Leben.

Sie hat die Jugendliebe geheiratet, ein Haus im Neubaugebiet und ist noch immer im Betrieb, in dem sie ihre Lehre gemacht hat.

Ich hab ne Lehre gemacht, wollte studieren, und zwar nicht in der Heimat, habe das Reisen für mich entdeckt, habe schon mehrfach die Stadt gewechselt…. Lebe einfach anders.

Was aber auch nicht heißen soll, dass ich total rastlos bin.

Aber ich habe da schon sehr oft die Unterstützung von zu Hause vermisst. Im Sinne davon, dass man sich mehr um mich kümmert.

Ich habe (finanzielle) Unterstützung bekommen, wenn ich gefragt habe. Ohne zu zögern. Aber es geht ja auch um Interesse an meinem Leben…. Naja….

Schwer zu beschreiben.

Aber ich habe kein so gestörtes Familienverhältnis, als dass ich daher „unvermittelbar“ wäre.

Was mich immer wieder beschäftigt, ist meine „Familiengeschichte“.

Da gibt es eindeutig viel zu viele Frauen wie mich – auch in der Großeltern-Generation. Sprich Frauen, die irgendwie immer Single waren. Warum auch immer.

Heutzutage ist das ja nichts unbedingt völlig abwegiges – aber vor 2 -3 Generationen?

Manchmal glaube ich an einen Fluch…

Oh Mann.

Jetzt klinge ich doch wieder gestört und problembelastet.

Aber ich glaube wirklich dass ich nicht mehr mit mir rumschleppe als andere.

Der Unterschied ist höchstens, dass ich mich mehr damit beschäftige…… aber eben auch noch unablässig.

Ich bin kein so schwermütiger Mensch, wie ich mir hier gerade vorkomme.

Und ich glaube wirklich, dass ich mich und meine Probleme sehr viel besser kenne, als die meisten anderen.

Manchmal glaube ich sogar, dass genau das andere abschreckt.

Es ist einfacher (auch in Beziehungen) über Belanglosigkeiten zu streiten, als auf den Kern der Sache zu kommen.

 
Ich sehe da keinen großen Unterschied zu dem was ich ausgeführt habe. Du hast den Verlust deiner Mutter in jungen Jahren anscheinend nicht verarbeitden dürfen.

Ich denke deine Harmonie Sucht rührt daher, dass du als Kind das Thema "Mutti ist Tod" nicht ansprechen durftest. Als Kind ist man nunmal von seinen Eltern abhängig. Als hast du als Kind immer deine Gefühle vedrängt, damit du zumindest soweit überleben konntest, dass dir die grobe Unterstützung der übrig gebliebenen Familie sicher war. Das aber was du auch gebraucht hättest, die emotionale Zuwendung rund um Themen die dich beschäftigen musstest du zu diesem Zweck mit dir selbst ausmachen.

Solche Wunden verheilen nicht einfach so. Sowas braucht seine Zeit. Du hast  Menschen um dich rum, die dein Vater und deine Schwester grob ähneln. Du suchst das auf was du gewohnt bist. Du wirst, meiner Meinung nach, den Tod deiner Mutter irgendwie so in dein Leben integrieren müssen, das das was du damals "verloren" (Ich meine auch die Zuwendung usw.) hast, nicht mehr so eine große Rolle spielt. Es gibt Menschen, welche dir Kraft geben können. Nur dazu wirst du wahrscheinlich erstmal den Tod deine Mutter verarbeiten müssen, weil du sonst immer an Leute gerätst die grob dem Verhalten Vater / Schwester entsprechen.

Das gibt dir die Sicherheit. Du weißt wie der Hase mit solchen Menschen läuft. Die können und werden dir keine Sicherheit geben, die du dir wünscht, aber es für dich abschätzbar wie sie sich verhalten. Darum wirst du sie wahrscheinlich momentan noch bevorzugen, weil du weißt wo drauf du dich einlässt und du weiter hoffen kannst diese Menschen zu ändern. Nein, du wirst sie nicht ändern. Du kannst nur versuchen deine Geschichte zu verarbeiten.

Ich wünsche dir viel Kraft dafür :trost:

 
Gestern schrieb ich, dass ich ihn ziemlich erfolgreich aus meiner Gedankenwelt verdrängt habe – prompt meldete er sich gestern.

Dass er mich trotzdem sehr schätzt blabla.

Und ob wir nicht einen Weg dazwischen finden??????

Das heißt doch „lass uns poppen“ – oder bin ich blöd???

So ein Depp!!!

Ich hab nicht drauf reagiert. Der kann mich mal.

@Crying Soul:

Ich denke ich weiss worauf du abzielst und das hat sicherlich einen wahren Kern.

Aber den Tod meiner Mutter habe ich verarbeitet. Ich kann und durfte darüber reden.

Das von mir beschriebene Verhaltensmuster habe ich ja auch (wenn auch sehr spät) erkannt.

Ich hab das damals auch in der Familie angesprochen. Gerade mit meiner Schwester war das nicht so ganz schön. Viele Tränen. Aber es war notwendig und hat auch durchaus was bewirkt.

Aber trotzdem sind sowohl mein Vater, als auch meine Schwester ja eigenständige Menschen die ihre eigenen Eigenarten haben. Wie einfach jeder.

Mein Vater ist wie gesagt eher passiv. Und kein Mensch der gerne Emotionen zeigt.

Aber so ist er – und das ändere ich auch nicht mehr. Und auch da gibt es Gründe für….

Ich habe mich in den letzten Jahren schon öfter mit meiner Familiengeschichte auseinander gesetzt. Zum Glück habe ich eine Tante, die auch gerne über sowas spricht / es analysiert. Da hatte ich einige Aha-Erlebnisse, die mich besser verstehen lassen, wie so ein paar Dynamiken in der Familie funktionieren.

Und ich suche definitiv keine Menschen, die meinem Vater oder meiner Schwester grob ähneln.

Das kann ich wirklich von mir weisen.

Eigentlich – wenn ich es mir recht überlege – suche ich mir selten aus. Meistens werde ich ausgesucht.

 
Hallo Traurig99,

Meistens werde ich ausgesucht.
etwas überspitzt gesagt heißt das also, weil dich jemand will, willst du ihn auch, weil es sich mal um dich dreht? Für mich klingts danach, als würdest du dich wieder andersrum drehen und nicht merken, dass das Seil immer noch am Ball befestigt ist. Also "Weil jemand auf mich zu kommt drehe ich mich anders und somit trifft xy nicht zu." Mir scheints du möchtest du dich andersrum drehen, weil das deine Aufassung von sich lösen ist. Egal wie rum du dich um etwas drehst, an dem du hängst, du hängst daran. Wirkliche Lösung heißt auch Verbindung trennen und für sich leben.

Ich denke, im übertragenen Sinne, solltest du dich vom Tennisball lösen und für dich und durch dich Sicherheit in dir suchen. Nicht dadurch, dass du mit einem "Tennisball" verbunden bist.

Ich vermute dir scheint dieser Punkt des "freien Schwebens im Raum als Faden" Angst zu machen. Ich habe dein Eindruck du solltest dich in deine Position in der Welt nocht mehr festigen. Eben in dem du dein Leben lebst.

 
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Irgendwie wird mir das Wort im Mund umgedreht.

Nein! Wenn es so wäre, dass ich jeden will der mich will, wäre ich sicherlich nicht schon so lange Single!

Ich will nicht irgendwen, nur um irgendwen zu haben.

Ich verstehe nicht was du mit deiner Ball-Faden-Geschichte sagen möchtest. 

Verbindung trennen? Für mich leben?

Also wenn ich etwas definitiv mache, dann "für mich" leben.

Ich mag mich, ich bin mit mir im Reinen.

Nur weil ich hier offen genug bin alle möglichen Dämonen (die JEDER mit sich rumschleppt) zu benennen, heißt das nicht dass ich mein Leben von ihnen beherrschen lasse.

Ich bin seit Jahren Single.

Wer würde sich dann nicht auch mal (!) einsam fühlen?

Meine Mutter fehlt mir noch immer. 

Natürlich!

Das ist kein Fehler sondern total normal.

Ich hab ein paar Familienprobleme.

Aber auch da sichert nicht mehr als die meisten anderen. Auch hier würde ich behaupten, dass nur die wenigsten sie gerne aussprechen.

Ich glaube ja dass du mir gerade irgendwie helfen willst - aber ich verstehe es nicht oder habe das Gefühl, der Schuh passt mir nicht. 

Ich selber empfinde mich eher als zu frei schwebend, zu sehr mein Ding machend.

Ich bin gefestigt.  Ich gehe meinem Weg.

Ich bin es nur leid ihn immer alleine gehen zu müssen.

Und jetzt bitte nicht wieder sagen, dass ich - weil ich mir jemanden wünsche - unselbstständig / unsicher / nicht gefestigt bin.

Ich lebe mein Leben. 

Ich war nun endlich mal wieder an einem Kerl interessiert. 

Was nirgends hinführt.

Letztlich ist es Liebeskummer der in eine Art Lebenskummer abgerutscht ist. 

Aber doch nicht pathologisch.

 
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