Hmmmmm… ich weiss nicht.
Ich glaube dass es anders ist.
Meine Mutter ist verstorben als ich noch relativ jung war.
Ich habe noch eine Schwester und meinen Vater. Mit beiden komme ich sehr gut aus. Es ist schön mit ihnen Zeit zu verbringen. Beide stehen zu 100% hinter mir. Daran musste ich auch wirklich noch nie zweifeln.
Aber: beide sind komplett anders. Würde ich ihnen nicht so ähnlich sehen, würde ich ja auf Adoption tippen
Sie leben andere Werte, haben komplett konträre Lebensentwürfe, es liegen einfach Welten zwischen uns.
Vor ein paar Jahren fiel mir auf, dass sich ziemlich viel Frust und Enttäuschung in mir aufgestaut hatte… und mir fiel tatsächlich erst dann auf, dass ich das zwar Freunden erzähle (was mich nervt) – aber seit dem Tod meiner Mutter NIE in der Familie irgendwas zu Sprache gebracht habe, was mich an der Familie nervt. Also klar, hab ich meiner Schwester erzählt wenn mich mein Vater genervt hat und umgekehrt – aber ich habe solche Konflikte wirklich nie ausgetragen.
Ich denke diese „Harmonie-Sucht“ bei Menschen die mir wichtig sind – das ist ein Problem das ich mit in Beziehungen trage.
Nach dem Tod meiner Mutter war ich auf mich gestellt. Meine Vater ist da nicht so recht hilfreich. Aber nicht böse gemeint, sondern er ist halt ein passiver Mensch.
Aber damit hatte meine Schwester ja auch zu kämpfen. Nur lebt sie ja eben ein komplett konträres Leben.
Sie hat die Jugendliebe geheiratet, ein Haus im Neubaugebiet und ist noch immer im Betrieb, in dem sie ihre Lehre gemacht hat.
Ich hab ne Lehre gemacht, wollte studieren, und zwar nicht in der Heimat, habe das Reisen für mich entdeckt, habe schon mehrfach die Stadt gewechselt…. Lebe einfach anders.
Was aber auch nicht heißen soll, dass ich total rastlos bin.
Aber ich habe da schon sehr oft die Unterstützung von zu Hause vermisst. Im Sinne davon, dass man sich mehr um mich kümmert.
Ich habe (finanzielle) Unterstützung bekommen, wenn ich gefragt habe. Ohne zu zögern. Aber es geht ja auch um Interesse an meinem Leben…. Naja….
Schwer zu beschreiben.
Aber ich habe kein so gestörtes Familienverhältnis, als dass ich daher „unvermittelbar“ wäre.
Was mich immer wieder beschäftigt, ist meine „Familiengeschichte“.
Da gibt es eindeutig viel zu viele Frauen wie mich – auch in der Großeltern-Generation. Sprich Frauen, die irgendwie immer Single waren. Warum auch immer.
Heutzutage ist das ja nichts unbedingt völlig abwegiges – aber vor 2 -3 Generationen?
Manchmal glaube ich an einen Fluch…
Oh Mann.
Jetzt klinge ich doch wieder gestört und problembelastet.
Aber ich glaube wirklich dass ich nicht mehr mit mir rumschleppe als andere.
Der Unterschied ist höchstens, dass ich mich mehr damit beschäftige…… aber eben auch noch unablässig.
Ich bin kein so schwermütiger Mensch, wie ich mir hier gerade vorkomme.
Und ich glaube wirklich, dass ich mich und meine Probleme sehr viel besser kenne, als die meisten anderen.
Manchmal glaube ich sogar, dass genau das andere abschreckt.
Es ist einfacher (auch in Beziehungen) über Belanglosigkeiten zu streiten, als auf den Kern der Sache zu kommen.