Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure tollen Antworten. Ich freue mich wirklich immer sehr, dass man hier viele tolle Ansichtsweisen und Infos erhält.
Ich wollte dir nicht eins draufhauen, aber es nützt doch auch nichts, wenn man mit dem Taschentuch kommt und über den Kopf streichelt.
Ich weiß, dass du das nicht böse gemeint hast, nur habe ich das alles ja schon irgendwo wiedergegeben. Und so wie es dargestellt war, sehe ich mich einfach nicht.
Es das Leben, das man in den Griff bekommen muss - und das ist alles, was man hat. Da lohnt es ich ja schon, Klartext zu sprechen, auch wenn es unangenehmen sein kann. Was nun helfen könnte: Wer weiss das schon? Es ist ja ein Ding der Unmöglichkeit, irgendwelche wirklich guten Tips zu geben. Charlies_Berta hat da immerhin ein Gespür dafür, was sein könnte. Aber es ist immer eine Suche nach Lösungsansätzen. Und alle Wege sind schwierig und schmerzhaft. Aber: Man muss sie gehen wollen.
Genau so sieht es aus und da ich merke, dass ich mir immer wieder unbewusst die gleiche art Mann aussuche muss ich mich nun damit auseinander setzen, weil ich sonst immer so weiter machen werde. Viele sagen ja immer kopf hoch, du kannst nichts dafür. Es lag nicht an dir, dass es so gelaufen ist. Aber das ist doch quatsch. Es fing doch schon mit meiner Wahl an. Es gab immer schon winzige Anzeichen, direkt am Anfang, wo andere vielleicht diesen Menschen als Partner ausschließen würden. Bei mir ist es anders. Ich habe das Gefühl, dass Chaoten für mich interessant sind. Und mein letzter Freund war der Chaot schlecht hin. So nach dem Motto...Kommste heute nicht, dann kommste morgen. Bei gefestigten Männern die im Leben stehen kommt bei mir Langeweile hoch. Das ist total bescheuert. Ich bin mir sicher, dass das an dem sogenannten Problem liegt. Ich wurde hier auf das Thema EKA aufmerksam gemacht. Das bedeutet Erwachsene Kinder alkoholkranker Eltern. Die Merkmale passen erschreckender Weise 1 zu 1 auf mich. Ist ja auch logisch, weil meine Kindheit nicht einfach unbeschwert und mit Liebe gefüllt war. Ich habe meine Kindheit so gut es geht verdrängt. Und bin damals so schnell ich konnte ausgezogen. Wer das gleiche durch hat versteht mich denke ich.
Wie du sagst: Alles ist ein schleichendes Prozess. Man sucht sich ja nicht genau jene aus, die genau nicht so sind, wie man es gerne hätte. Aber es fällt dann auf, dass es immer solche Typen sind. Und auch der Änderungswollenprozess beginnt schleichend und entwickelt sich schliesslich zum dominierenden Inhalt, der alles überschattet. Natürlich gibt man nicht gleich auf, aber man kann natürlich auch den Ausstieg verpassen.
Genau es war immer ein schleichender Prozess und mein Bauchgefühl hatte sich auch immer gemeldet. Nur habe ich den absprung oftmals verpasst oder unnötig in die Länge gezogen. Vielleicht aus Angst vor dem Allein sein? Nur frage ich mich warum? Wenn ich dann allein bin geht es mir gut, ja sogar besser als in der Beziehung, weil diese mir nicht gut tat. und im Nachgang frage ich mich warum ich solche Angst hatte.
Du fragst, wo du schreibst, dass du an den Partnern festhängst? Nun, deine ganzen Schmerzen, die Tatsache, dass du hier nach Hilfe fragst, zeigt doch, dass du an ihm hängst. Ist ja auch normal - und darum ist es besonders schwierig, weg zu kommen.
Mittlerweile sind diese Gefühle echt besser geworden. Wenn ich an ihn denke habe ich diese Schmerzen nicht mehr, oder ganz selten. Klar, fehlen tut er mir immer noch, aber dieses Fehlen ist nun anders als am Anfang. Eher, dass er mir als Mensch fehlt. Weil wir schon auch sehr viele schöne Zeiten hatten und der Plötzliche Kontaktabbruch, nachdem man sich so aneinander gewöhnt hat komisch für mich ist. Ich schreibe hier jetzt eigentlich, weil ich ein Grundlegendes Problem habe, wie bereits beschrieben.
Es ist auch normal, dass man seinem Partner Gutes tun will. Aber wenn nichts zurückkommt, was soll man da tun? Der andere braucht auch Raum und Gelegenheit, Gutes tun zu können, dich auffangen zu können. Nur können sie das prinzipiell nicht. Da kannst du dich nicht fallen lassen, weil du auf dem Boden aufschlagen würdest. Das liegt aber weniger an dir, mehr an den Männern deiner Wahl.
Das komische ist ja, dass in der Werbephase dieses sich gegenseitig gutes tun immer vorhanden ist. Da hält es sich immer die Waage, aber um so sicherer sie mich haben, um so weniger wird es. Bis ich dann selbstverständlich bin. Ich bin auch nicht der Typ, der etwas einfordert oder bei dem anderen erzwingen möchte. Ich möchte, dass der Partner es von sich aus und gerne macht. Und damit meine ich jetzt nicht, dass sie mich auf ein Podest stellen sollen. Ich meine damit die einfachsten dinge. Füreinander da sein, in schweren Zeiten eine Stütze sein, über Probleme reden, etc... Ich habe auch das Gefühl, dass ich sehr dominant bin und gerne das Zepter in die Hand nehme bis es dann zu anstrengend wird. I
Und bezüglich Kinder habe ich mehr gemeint, dass du dich nicht daran orientieren sollst, was MAN allgemein so macht. Das ist doch irrelevant. Ob du Kinder haben wirst oder nicht, ob du willst, oder nicht: Das ist alles deine Sache. Da kann dir niemand sagen, was richtig oder falsch ist. Die einzige Person, die hier noch Mitsprachrecht hat, wäre ein Partner an deiner Seite.
Ich mache mir selbst auch keinen Kopf, ob ich Kinder haben werde oder nicht. Wenn ich singel bin, dann beschäftige ich mich nicht mit Themen, die derzeit überhaupt nicht in Frage kommen. Nur wäre es schön, wenn andere dies auch akzeptieren könnten und mich nicht immer mit diesen Fragen und den Mitleidigen blicken nerven würden. Und ich möchte mich nicht ständig rechtfertigen müssen, dass ich langsam doch mal den Richtigen finden sollte, weil mir die Zeit davon zu rennen scheint. Wovor rennt mir bitte die Zeit weg? Nur weil sie feste Vorstellungen haben, wie das Leben auszusehen hat muss dies doch nicht auch für mich genau so gelten. Ich bin doch da, ich Lebe und genieße. Und ich muss doch nicht irgendwas künstlich aufrecht erhalten, nur damit ich einen Partner habe.
Liebe *Belleza*
Es gibt in der heutigen Zeit gaaanz wenige Männer, die nicht in irgendeiner Weise süchtig sind.
Der eine ist workerholic, der nächste kifft, der andere Alkoholiker, wenn auch nur Quartalssäufer, der übernächste ist Computersüchtig oder Spielsüchtig, der vorletzte ist Kaffeesüchtig und der letzte ist Sexsüchtig.
Ich denke jeder hat irgendeine Macke und das ist auch vollkommen in Ordnung. Aber wenn es um extreme Themen wie Alkohol-, Drogen-, oder Spielsucht geht, dann muss ich mir so eine Beziehung nun wirklich nicht antun. Klar tun einem die Menschen leid und darunter sind auch liebenswerte Menschen, denen man nix lieber als da raus helfen möchte, aber diese Menschen können nur sich selber helfen. Und dazu fehlt meist die Einsicht.
Mein Ex konsumiert täglich seine RM`s. Möchtest du jemanden an deiner Seite haben, der täglich neben dir zugedröhnt ist? Mein Ex davor war Alkoholsüchtig. Er hat sich täglich im Sommer mit Bier die Kante gegeben und im Winter war es der Wein oder irgendwelche Mischen. Jeden abend wenn ich da war, lag er teilweise deprie im Bett oder war einfach besoffen. Dann hatte ich mal mit jemanden angebandelt (haben uns bereits geküsst und sind uns näher gekommen) der Spielsüchtig war. Tja im Nachhinein kam raus, dass er mehrere Menschen in unserer Stadt um Geld betrogen hat, nur um seiner Spielsucht nachzugehen. Dabei kam ne Summer von locker 50.000 € zusammen. Er war geschickt mit seinen ausreden. Somit habe ich nichts gemerkt. Und er hat dann Privatinsolvenz beantragt. Ganz ehrlich sowas muss man sich doch nicht geben. Diese oben beschriebenen Typen sind doch nun wirklich keine Männer, die man in seinem Leben braucht. Man hat doch genug eigene.
Aber schenke sie dir selber und wenn du ihn nicht mehr brauchst, dann kommt er vielleicht und will mal wieder einen Kaffeetrinken gehen
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Das mache ich ja. Nach der Trennung war ich erstmal beim Friseur, hab mir meine Nägel machen lassen. War shoppen, hab mit meiner Freundin einen Wellnesstag gebucht. Bin bei Familie und Freunden, mache Sport und ich seh schon zu, dass ich dinge tu, die mir gut tun. Also was das betrifft ist auch alles wieder io und ich habe Spaß am Leben. Aber das war auch nie mein Problem.
Warte in der Zeit jedoch nicht auf ihn und verwerfe alle Hoffnungen, mit ihm wieder zusammen zu kommen, denn das wird dich nur blockieren.
Das mache ich auch nicht. Ich habe noch nie auf einen Mann gewartet. Besonders nicht, wenn er sich gegen mich entschieden hat. Für mich ist dies immer endgütlig. Ich möchte mich auch erst gar nicht an irgendwelchen Hoffnungen festhalten. Dazu ist mir meine Zeit einfach zu schade. Außerdem habe ich immer das Problem, dass wenn sich jemand von mir trennt, dass dieser Bruch nicht mehr repariert werden kann. Ich hätte kein Vertrauen mehr in dieser Beziehung.
Das ist quatsch. Aber die Einschätzung, Du wärst nicht gut genug für irgendwen, machst Du selbser. Du findest Dich nicht gut genug. Daran solltest Du arbeiten, fange an Dir selber zu genügen.
Da geb ich dir recht. Das ist ja auch immer ein Gefühl des Unwohl seins. Es fängt immer schon an, wenn ich einen Mann sehe, der mir gefällt, dass ich sofort denke der würde sich eh nicht für mich interessieren. Das ist eigentlich total bescheuert und ich muss da Selbstbewusster sein. Der Mann hat ja auch ein Mitsprecherecht ob ich die Richtige bin. Ich nehme sie ihm nur schon im Vorfeld.
Ich bin der Meinung, wenn Du hier anfängst Dich zu ändern, dann wird sich auch Dein Blick für die Männer ändern und Du wirst Dir andere Männer aussuchen: solche die nicht auf eine Helferin angewiesen sind, sondern wissen, wer sie sind.
Ich hoffe, das liegt mir nämlich sehr am Herzen. Ich muss mich nicht vor anderen klein machen. Das ist auch so bescheuert, weil ich wirklich sehr viel erreicht habe und eine Frau bin, die stolz auf sich sein kann.
Charlies Berta. Erstmal vielen Dank für deine Worte. Du hilfst mir echt immer ungemein. Und begleitest mich ja auch schon ein Paar Jahre
Bei Alkoholikerkindern ist das was Du schreibst ziemlich normal. So über Nacht wirst dagegen auch nicht ankommen, da spielt zu viel rein was eben auch sehr tief sitzt. Aber das macht nix. Du hast sehr gute Chancen dass sich das wirklich bessern kann weil Du wirklich hinterfagst und Dich beobachtest. Im Grunde ist das nicht nur die halbe sondern schon die ganze Miete. Selbstbeobachtung.
Genau das ist es. Wie soll man sich normal entwickeln, wenn es im Elternhaus durch Suchtprobleme drunter und drüber geht. Ich war immer unnormal am Wasser gebaut. Ich wollte immer, dass mich alle lieben und hab damit genau das Gegenteil erreicht. In der Kindheit war ich teilweise sogar Außenseiter, weil ich versucht habe Dinge/Liebe zu erzwingen. Meinen Eltern hab ich immer alles Recht gemacht. Habe die Besten Noten nach hause gebracht und alles getan, um nicht negativ aufzufallen. Ich wollte immer, dass sie stolz auf mich sind und Anerkennung erhalten. Und vorallem Liebe. Ich weiß, dass meine Eltern mich lieben und stolz sind. Sie konnten es leider nur nicht zeigen. Vor meinem Vater hatte ich immer Angst, wenn er getrunken hat. Habe versucht ihm aus den Weg zu gehen, was nicht immer geklappt hat. Es war nicht leicht.... Ich denke die Erkenntnis ist der erste Schritt für alles.
Ich habe gesehen, dass es in meiner Nähe eine Gruppe gibt, zu der man gehen kann, wenn man solche Probleme durchgemacht hat. Vielleicht schaue ich es mir einfach mal an. Vielleicht kann man da Hilfe und Tips erhalten.
Versuch da nicht mit Selbstdisziplin gegen anzukommen, Selbstdiszilpinist eher Deine Stärke, da brauchst nicht üben. Im Gegenteil. Lerne nachsichtiger mit Dir zu sein. Es ist ein bisschen tricky und kreuzgefährlich wenn man anfängt den Leistungsdruck den man sich selbst in einer Beziehung auferlegt anschliessend sich selbst in Sachen - ich änder mich - auferlegt. Das geht dann formvollendet in den Schlüpfer.
Genau das wird die schwerste Hürde für mich werden und ich muss da echt über mehrere Schatten springen. Das fängt ja sogar schon da an, dass ich nur Menschen in meine Wohnung lasse, wenn diese wie geleckt ist. Oder dass ich erst aus dem Haus gehe, bis ich wirklich perfekt aussehe. Ich muss irgendwie lernen nicht mehr anderen gefallen zu wollen und aufhören "perfekt" für andere zu wirken. Und ich muss besonders damit aufhören mich für andere selber aufzugeben.
Wenn du das Geld nicht bitter nötig hast, würde ich an deiner Stelle den Kontakt nicht deswegen aufnehmen. Dem Geld wird ein viel zu hoher Wert zugespeochen. Das im Gegenzug empfundene Leid ist ein schlechter Tausch.
Da es sich um 500€ gehandelt haben, war ich auch auf das Geld angewiesen. Dass ich ihm auch noch den halben Urlaub schenke, wäre echt zu viel des guten gewesen. Aber wir haben dies auch bei unserem Gespräch geklärt und er hat das Geld in meinem Beisein überwiesen. Das war ihm aber auch selber wichtig.