Er ist Krebs und ich habe einfach das Gefühl, dass ich in seine Seele sehe, obwohl er nichts davon erzählt.
…mein „Problemfall“ ist auch Krebs, das sind wohl so typische Eigenschaften…Ich hab meinen zwar „bekommen“ und auch sehr schöne Zeiten mit ihm erlebt, aber es „war“ ein ständiger Kampf ihn wirklich zu halten… er lässt sich so schnell verunsichern, kann nie ganz hinter etwas (einem) stehen…
Er lief nun schon das 3.mal vor uns und unseren Problemen fort. Immer lies ich ihn gehen, weil ich wusste, dass man bei ihm nichts erzwingen kann. Er kam jedes Mal zu mir zurück und ich konnte einfach nicht anders als es wieder mit ihm zu versuchen…
So liebevoll, sensibel und zärtlich er noch sein mag, seine launische Unbeständigkeit und Verschlossenheit kann einen zum verzweifeln bringen…
er liebt es und braucht es eigentlich sehr geliebt zu werden, kann nicht alleine sein…er konnte mir auch wirklich das Gefühl geben, dass er mich braucht und sich so wohl fühlt bei mir, doch er kann sich einfach nicht voll und ganz darauf einlassen und mit dem zufrieden sein…
Er fühlt(e) sich wohl bei mir, doch es ist als genüge ihm das nicht, als suche er ständig nach etwas anderem. Ich glaube er wird es nie finden…er hat einfach kein Ziel vor Augen…kann sich weder auf etwas festlegen noch wirklich etwas in die Hände nehmen und verändern…
Irgendwie ist er, trotz seiner beliebten, fröhlichen und selbstbewussten Art, der hilfloseste Mensch den ich kenne…
Ich weiss also genau, was du damit meinst…“ihn zu kennen, in seine Seele zu schauen und das Gefühl zu haben, man sei der einzige Mensch der ihn versteht und ihm „helfen“ kann“…
Ich war vielmals die einzige die ihn verteidigte, auch wenn alles gegen ihn sprach… nur weil ich wusste, dass egal was er tut und wie das für die anderen aussieht, in ihm etwas anderes vorging…
Doch genau das macht es so schwer…von ihm loszulassen…zu akzeptieren, dass man ihm nicht „helfen“, vergiss ihn ändern kann…und dass er halt auch seine „schlechten Seiten“ hat…
Im Moment bin ich gerade dabei, mir abzugewöhnen für seine Reaktionen und seine Handlungen eine „Erklärung“ zu finden…ich muss mich zwingen die Tatsachen zu sehen und diese zu akzeptieren. Er hat mich sehr verletzt und er wird mir nie die Sicherheit geben, die ich brauche…ich probiere auch ein wenig wütend auf ihn zu sein aber ich kann es nicht wirklich…ich bin zugleich wütend und zugleich traurig…ich fühl mich befreit von ihm und zugleich fehlt er mir…
aber ich werde auch irgendwann wieder mein Gleichgewicht finden…
Du bist im Moment wahrscheinlich auch ziemlich hin und hergerissen und meine Worte sind wohl nicht sehr motivierend für dich… den „richtigen Rat“ kann ich dir leider auch nicht geben. Du allein fühlst ja am besten, was du möchtest und wie sehr du es möchtest. Ich kann dir nur sagen, dass ich mir in solchen Situationen immer gesagt hab, dass ich es vielleicht mal bedauern würde, wenn ich es nicht versuche und wenn es dann doch nicht klappt, dann hab ich es wenigstens versucht. Ich habe dadurch viele schlechte Erfahrungen gemacht, aber aus Erfahrungen lernt man und es passiert sowieso nichts was schlussendlich keinen Sinn ergibt…
Doch wenn du merkst, dass es zuviel ist, dann lass es lieber bleiben…ich glaube Last Hope hat in dieser Hinsicht schon recht.
Ich würde mich also sowieso eher ein wenig zurückhalten und vielleicht nur ein paar Andeutungen machen; wenn er es wirklich auch will, dann wird er von sich aus kommen…
Ich denk ganz fest an dich und hoffe, dass es nicht zu schwer für dich wird. Erzähl auf jedenfall was weiter geschieht…
Küsschen Ces :trost: