Verheiratet und unglücklich in einen andern verliebt - hört das wieder auf??

M

missmoneypenney

Guest
Hallo!

Danke erst mal, dass ihr mir helfen wollt und bereit seit, den Text zu lesen. Ich habe versucht alles wichtige unterzubringen :-(

Ich habe vor 3 Jahren geheiratet und war damals mit meinem Mann gerade 1,5 Jahre zusammen.

Nach einem halben Jahr zusammen sein bin ich schwanger geworden. Nicht einfach so, sondern ich war mir ganz sicher, dass er MEIN Mann fürs Leben ist.

Irgendwie kam dann aber auch alles anders.

Ich habe als ich das Kind bekommen habe sehr viel Hilfe von ihm gehabt, habe mich beruflich neu orientiert und habe mit ihm eine nette Familie geheiratet. Soweit so gut.

Aber ich war mir damals schon nicht sicher, ob ich mit der Hochzeit keinen Fehler mache, ob ich nicht etwas überstürze. Aber jeder sagt mir"Mensch, jetzt habt ihr ein Kind zusammen, da könnt ihr doch auch heiraten!".

Ich war nach der Zeit nach der Geburt sehr depressiv und habe irgendwie gedacht die Hochzeit würde etwas ändern. Würde mir Sicherheit geben, würde dazu beitragen, zu mir selbst zu finden. Denn durch die Geburt kam einiges hoch, was in meiner Kindheit schief lief.

Jetzt sind wir 3 Jahre verheiratet und im Laufe der Zeit ist er für mich - das muss ich jetzt so feststellen - einfach immer unattraktiver geworden. Er hat sich immer mehr gehen lassen und hat sich zu einem biederen Arbeitstier entwickelt. Alles, was ich an ihm mal attraktiv fand, von Spontaneität angefangen, bis zu seinem Aussehen, davon ist bisher nicht mehr viel übrig geblieben. Ich habe mich nicht sehr verändert, mache mich nach wie vor chic, gehe mit Freundinnen weg, versuche mir Freiräume neben Kind und Job zu schaffen.

Klar, er versucht für mich und unser Kind zu sorgen, ist beruflich viel unterwegs und arbeitet von früh bis spät, aber das ist es nicht, was mich glücklich macht :-(

Er ist auch unzufrieden, aber kriegt auch nicht die Kurve was zu ändern. Obwohl er von meinen schwindenden Gefühlen weiß.

Wie auch immer. Schon damals, als wir heirateten war im Standesamt ein befreundetes Päärchen meines Mannes. Als ich die beiden sah, und als ich den Typ sah, da habe ich schon schwer geschluckt. Marke Traummann. Groß, dunkle verwuschelte Haare, braune Augen, ein Lächeln zum niederknien und eine Mischung zwischen sportlich lässig und trotzdem jemandem, der sich durchsetzen kann und so ein Erfolgstyp eben. :-( Zu meinem Entsetzen auch irgendwie komplett das Gegenteil von meinem Mann. ;(

Damals habe ich gemerkt, dass sich in meinem Bauch etwas tut, dass es kribbelt. Aber ich habe es verworfen, schliesslich habe ich an diesem Tag geheiratet und alle Freunde von mir haben mir gesagt "Mensch, dein Mann ist so ein lieber Kerl, ihr passt so gut zusammen, toll, dass ihr heiratet". Jetzt kann man sagen: "Die spinnt ja wohl, da auf die Freunde zu hören und nicht auf ihr Herz", aber ich war in der Zeit einfach nicht zurechnungsfähig. D.h. ich war seelisch so labil und mir ging es so schlecht, dass ich wirklich in der Hochzeit eine Rettung erwartete. :-(

Jetzt - 3 Jahre später - haben wir wieder vermehrt Kontakt zu dem Päärchen. Mein Mann und ich haben bereits eine Ehetherapie hinter uns, in der wir gelernt haben, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu hören (Bravo, hilft nur jetzt grade garnicht weiter..!) und seit fast 4 Wochen merke ich, dass immer, wenn ich den Mann treffe mein Bauch Achterbahn fährt.

Ich denke nicht, dass der andere, bzw. seine Freundin davon Wind bekommen haben. Aber kennt von Euch jemand diese Situation?

Geht das Gefühl wieder weg?

Kommt das Gefühl zum eigenen Mann wieder?

Ich bin so traurig. Ich müsste so glücklich sein, so einen umsorgenden Ehemann zu haben und ich bin ständig so unglücklich, weil mein Herz einfach nur noch an dern anderen denkt :-(

Ich bin dankbar für Eure Nachrichten.

moneypenny

 
der wir gelernt haben, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu hören (Bravo, hilft nur jetzt grade garnicht weiter..!)
Wieso? Ich finde die Empfehlung in deiner Situation nun echt nicht verkehrt. Vielleicht solltest du wirklich auf deine Bedürfnisse hören. Das du jetzt anfängst, dich so Hals über Kopf in den anderen Mann zu verlieben, hat Gründe. Und nicht nur die, dass er dir so super gefällt. Irgendwo zeigt es dir auch deine Defizite auf.

Geht das Gefühl wieder weg?
Solange du ihn immer wieder siehst und nicht auf Abstand gehst - nö. :D

Kommt das Gefühl zum eigenen Mann wieder?
Nö. Das was du spürst, ist ein Hormoncocktail, der jetzt in Gang kommt. Wird immer dann angeregt, wenn man etwas Neues kennenlernt, was einem ganz besonders anspricht.

Du kannst ja versuchen, deinen Mann völlig neu kennenzulernen (kann funktionieren!). Aber im Allgemeinen schafft man es nicht, wieder in diese Verliebtheitsphase zu kommen.

Ich müsste so glücklich sein, so einen umsorgenden Ehemann zu haben
Wahrscheinlich bist du unglücklich, weil du merkst, dass dieses Umsorgen mehr eine Pflichtveranstaltung deines Mannes ist. Dir fehlt einfach die Liebe. Du willst geliebt werden, was ja auch ein völlig normaler Wunsch ist. Es wird nicht mal auf diesen einen Mann (der dir jetzt so gefällt) ankommen, sondern mehr die Vorstellung, dass dir ein anderer Mann das bieten könnte, was du suchst.

 
Hi Tylli

Wow, du bist ganz schön deutlich. Aber irgendwo hast du auch recht.

Ich weiß, dass ein anderer Mann mir Defizite spiegelt, dass tun ja alle Menschen, die uns irgendwie berühren. Allerdings kann ich mir das nicht ganz beantworten, welche Gefühle oder Defizite er in mir antriggert. Das mit der Pflichtveranstaltung meines Mannes kann auch sein. Er arbeitet und tut, aber von seinem eigentlichen Charakter, der ihn ausmacht und der mich mal beflügelt hat ist nicht viel übrig. Dennoch habe ich große Schuldgefühle, da er mir und unserem Kind ein gutes Leben ermöglicht. Zumindes finanziell.

Unser Kind ist fast 3 Jahre alt und wenn ich mir jetzt überlege ihn zu verlassen, dann habe ich auch irgendwie Angst vor der Situation, ob ich keinen Fehler mache...

Dennoch geht mir der andere Mann nicht aus dem Kopf. Ich denke an ihn, von früh bis spät und merke, wie ich meinen Mann innerlich immer wieder mit ihm vergleiche :-( Schlimm, ich weiß!!

Ich überlege auch, ob ich mit meinem Mann darüber reden soll, oder ob es die Situation nicht noch viel schlimmer machen würde :-(

 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings kann ich mir das nicht ganz beantworten, welche Gefühle oder Defizite er in mir antriggert.
Setz dich hin und denk über deine Ehe nach. Wie stellst du dir eine Ehe vor? Wie soll die Zukunft aussehen? Was wünschst du dir von einem Mann? Was wünschst du dir von deinem Mann? Und das aber mehr auf emotionaler Ebene. Was möchtest du in Zukunft fühlen? Wie möchtest du dich fühlen? Wie sollen die Situationen aussehen, in denen du dich so fühlen willst?

Und dann überleg, wie es jetzt aussieht. Wie ist jetzt deine Ehe? Wie fühlt sie sich an? Erfüllt sie bestimmte Erwartungen? Das alles ebenfalls auf emotionaler Ebene. Also nix materielles mit ins Spiel bringen.

Sozusagen eine Soll-Ist-Analyse. Und das bitte erst einmal nur für dich ganz alleine. Ohne deinen Mann einzubeziehen. Wenn du wirklich um eure Ehe kämpfen willst, kannst du dich nach deiner Analyse mit deinem Mann zusammensetzen und ihm das alles erzählen, auf was du gekommen bist.

Und das alles auch ohne den Gedanken an einen anderen Mann. ;) Schließ ihn mal ganz bewusst aus deinen Gedanken und Überlegungen aus.

Dennoch habe ich große Schuldgefühle, da er mir und unserem Kind ein gutes Leben ermöglicht. Zumindes finanziell.
Hat er aber auch Schuldgefühle, dass er dir kein gutes emotionales Leben bietet? :cool: Die materielle Seite einer Ehe ist das Eine. Um ein Gleichgewicht herzustellen, benötigt sie aber auch die emotionale Seite. Habt ihr dort Defizite, entsteht ein Ungleichgewicht - was du jetzt gerade spürst.

Mal ehrlich, manche EhepartnerInnen müssen sich echt nicht wundern, wenn der andere Teil fremdgeht. :rolleyes: An einer Ehe arbeiten, heißt nicht, unendlich viel Kohle zu scheffeln... :cool:

dann habe ich auch irgendwie Angst vor der Situation, ob ich keinen Fehler mache...
öhm...
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... kommt mir irgendwie bekannt vor ...

Aber ich war mir damals schon nicht sicher, ob ich mit der Hochzeit keinen Fehler mache
Hast du davor Angst, Fehler zu machen? Wenn ja - warum?

 
Nunja, den Fehler machst Du, wenn Du nichts machst.

Schauen wir das Ganze mal etwas oberflächlich an: Du bist eine Frau, die unglücklich in ihrer Ehe ist und sich zu wenig geliebt fühlt. So einfach betrachtet gibt es zwei Möglichkeiten: Ehe retten oder die Scheidung.

Die Scheidung wäre wieder eine Flucht vor Deinen Gefühlen - denn die Chancen stehen gut, dass Deine nächste Beziehung ähnlich verlaufen wird und Du nie "erwachsen" wirst. Andererseits können Dir neue Beziehungspartner auch helfen, wieder glücklich zu werden - und vielleicht auch, Dich persönlich zu entwickeln.

Das schönste wäre natürlich, die Ehe zu retten - für Dich, für Deinen Mann und für euer Kind. Doch wie soll man das anstellen?

Zunächst musst Du verstehen, dass eine Ehe ein System ist, das aus Dir und Deinem Mann besteht. Eure jeweilige Reaktion auf den Partner hängt von euren inneren Zuständen (=Gefühlen) ab.

Die inneren Zustände lassen sich aber beeinflussen - und genau hier kann man psychologisch ansetzen.

Wenn Du also wieder mehr Liebe in Deiner Beziehung möchtest, mache Deinen Mann mehr verliebt in Dich - und er wird Dir ebenfalls mehr Zuneigung entgegenbringen.

Wenn Du Deinem Mann immer sagst, wie unglücklich Du bist und was alles nicht stimmt, verletzt das - und er flüchtet sich in Arbeit. Er wird nichts verbessern, denn er findet, dass egal was er tut, falsch ist - er fühlt sich unzulänglich.

Wartet jedoch seine tolle Frau zu Hause auf ihn, wird er versuchen, möglichst rasch nach Hause zu kommen und Dich endlich in seine Arme zu schliessen - und er wird auch die Energie haben, wieder mehr in seinen Körper und in die Beziehung zu investieren.

Wie kanst Du ihn verliebt machen?

Hör mit dem Nörgeln auf und gib Deinem Mann das Gefühl, etwas wert zu sein. Verwöhne ihn, mache ihn richtig scharf, schreib ihm über Mittag eine SMS in der Du ihm sagst, was Du an ihm schätzt. Und beobachte, wie viel energetischer und glücklicher er sein Leben angeht!

Und noch ganz nebenbei gesagt - Sex ist ein neurobiologischer Liebestrunk, also sei diesbezüglich nicht zu sparsam...

Warum ist das denn so schwer?

Das Problem ist, Menschen sind Gewohnheitstiere. Dein innerer Grundzustand ist derzeit der der unglücklichen Ehefrau die ihre Ehe nicht mag, kritisiert und von allem ausser ihrem Mann träumt. Sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, braucht extrem viel mentale Power.

Der innere Grundzustand Deines Mannes ist der des schlechten Liebhabers, der sich selbst nicht mehr sexy findet und sich anderweitig beweisen muss, dass er noch etwas wert ist. Das zu ändern braucht auch für ihn extrem viel mentale Power. Da er jedoch auch eine Fluchtreaktion und keine Kampfreaktion zeigt, wird er anfangs nicht gross reagieren - und diese Zeit, in der Du investierst aber er nicht viel Resonanz zeigt, ist extrem frustrierend und die meisten Menschen scheitern daran.

Was Du NICHT tun solltest:

- Hege keine Erwartungshaltung! Denke nicht "ich mache jetzt meinen Mann glücklich, damit er mich glücklich macht"! Sondern denke lieber: "ich mache jetzt meinen Mann glücklich, weil er es verdient hat - er möchte ja eigentlich mein bestes und ist ein armer Mensch, der vor seinem Liebesleben flüchten muss.

- Sage Deinem Mann nicht, was Du vorhast - er soll diesen Text hier nicht lesen. Überrasche ihn einfach und führe insgeheim Tagebuch, wie er sich verhält und wie Du Dich fühlst.

- Nimm diesen Text nicht als "Rezept für eine glückliche Ehe", sondern sehe ihn als Wegweiser. Der Weg ist lang und beschwerlich und Du musst ihn selber gehen.

Denke daran: DU bist für DEIN Glück verantwortlich, nicht Dein Mann! Und nur Du kannst Dein Glück finden - und niemand kann es Dir zerstören!

Hör mit dem Klagen auf und schaue das Positive an!

Ich weiss, das wird extrem hart - aber wenn es Dir gelingt, Dich persönlich so stark weiter zu entwickeln, wird eure Ehe noch Jahre halten - und immer besser werden. Und euer Kind wird es euch auch danken :)

Lg Hund,

der in einer ähnlichen Situation steckt, aber die Hoffnung nie aufgibt.

 
@ Tilly (ich weiß nicht, wie das mit den Zitaten funktoniert ?! ;-) )

Mit der Ist-Analyse hast Du vollkommen recht. Danke für den Ratschlag, das werde ich mir in einer ruhigen Minute zu Herzen nehmen. Allerdings ist es so, dass er mein Herz eben kaum noch berührt. Ich fühle mich wie versteinert ihm gegenüber. Positive Dinge an ihm zu finden, das fällt mir momentan reichlich schwer. Obwohl er wohl OBJEKTIV gesehen gar nicht so viel falsch macht, aber es ist eben der innere Vergleich, den er immer verliert.Alleine schon deshalb, weil mich das optische so dermaßen stört. Man mag mich für oberflächlich halten, aber ich finde eben auch Männer dürfen sich nicht gehen lassen, nur weil ein Kind und der Alltag da ist.

Du hast Recht, das Finanzielle ist wichtig, aber in einer Ehe wirklich überbewertet und bei uns ist es so, dass ich in der Woche fast 4 Tage alleine bin, weil mein Mann beruflich unterwegs ist.

Ja, ich habe Angst davor einen Fehler zu machen. Damals vor der Hochzeit war es die Angst, ihn doch nicht so lieben zu können, wie er es mir entgegen brachte. Ich war mir einfach unsicher, ob es dafür reicht, aber wie schon gesagt, hatte ich damals nicht die Kraft auf meine innere Stimme zu hören.

Und heute habe ich Angst, einfach deshalb, weil ich momentan von ihm finanziell abhängig bin (bin noch in einem Studium) und damit auch erst in einem Jahr soweit fertig, dass ich unserem Kind und mir ein eigenständig finanziertes Leben ermöglichen könnte. Das ist es, was mich ständig umtreibt, ehrlich gesagt.

Dann ist auf der anderen Seite die Vernunft, die sagt "Hey, aber wenn du immer unglücklich bist, ist das für das Kind auch nicht gut". Da kämpfen zwei Herzen in meiner Brust und ich weiß einfach nicht, auf welches ich hören soll :-(





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)







Hallo Hund

du hast Recht, mit jedem deiner Worte.

Aber wenn du, wie du schreibst, in einer ähnlichen Situation steckst, dann weißt du doch bestimmt auch, wie schwer es ist, jemandem, von dem man enttäusch ist (und ja, ich bin enttäuscht),

auch noch Komplimente machen zu müssen.

Weißt du, ich merke einfach, dass meine Energie, meinem Mann eine Freude machen zu wollen, langsam aber sicher schwindet.

Davon zu sprechen, ich solle meinen Mann heiß machen, das ist für mich momentan ein nicht zu vollbringender Akt (im wahrsten Sinne des Wortes).

Ich fühle mich einfach so was von überhaupt nicht zu ihm hingezogen, da kann ich mich jetzt nicht dazu zwingen. Was natürlcih die Sache nicht besser macht: Er fühlt sich zurückgewiesen.

Ich fühle mich etwas angegriffen, wenn du sagst hör auf zu klagen, schliesslich ist das hier ja ein Forum zum klagen ;-)

ABer ich weiß, was du meinst. Es ist ja auch nicht so, dass ich den ganzen Tag klage, ich merke eben einfach, dass ich langsam an einem Punkt bin, wo ich mal drüber reden muss, weil es mich so sehr beschäftigt.

Danke für deine Gedanken und das was du geschrieben hast! :)

 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings ist es so, dass er mein Herz eben kaum noch berührt. Ich fühle mich wie versteinert ihm gegenüber. Positive Dinge an ihm zu finden, das fällt mir momentan reichlich schwer.
Du sollst bei deiner Ist-Analyse auch keine positiven Dinge finden. Du kannst ihn dir auch total schlecht reden. Ehrlich muss es sein!!! Sonst belügst du dich selbst.

Und ja, mit dem Aussehen hast du Recht. Er hat kein Recht, sich sich als Schlampe zu präsentieren (übertrieben gesagt), nur weil er sich eine Ehefrau "sicher gestellt" hat.

aber es ist eben der innere Vergleich, den er immer verliert
Aber gerade auf diesen Vergleich kommt es an! Du wirst nie auf einen grünen Zweig kommen, wenn sie dein Unterbewusstsein gegen irgendetwas sträubt. Das macht es aber gerade ganz gewaltig. Da nützt dir das ganze Objektive üüüberhaupt nix. Damit überzeugst du dich nicht.

Mal ganz einfach gesagt: Der andere deckt doch nur die Defizite deines Mannes auf. Ich glaub nicht, dass es dir gerade auf diesen einen Mann ankommt. Es wird mehr das sein, dass ein anderer das hat, was du gerne hättest: Ein gepflegtes Äußeres (was deinem Mann fehlt), vielleicht nette Umgangsformen, schenkt Aufmerksamkeit, hat Zeit (zumindest mehr als dein Mann) usw. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass du dich nicht in diesen Mann verliebt hast sondern in das, was dein Mann nicht hat.

Ja, ich habe Angst davor einen Fehler zu machen. Damals vor der Hochzeit war es die Angst, ihn doch nicht so lieben zu können, wie er es mir entgegen brachte.
Du weißt aber schon, dass so etwas zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird? Ich kenn Leute, die haben sich arm gedacht. Sie haben immer davor Angst gehabt, dass sie kein Geld zum Leben mehr haben - und genau das ist dann auch eingetroffen. Bei Menschen, die schon aufgrund ihrer Qualifikation hätten niemals an der Armutsgrenze landen dürfen. Einzig durch ihre Gedanken haben sie sich dorthin gebracht.

Ähnlich kann es bei dir sein. Du hast eine schlechte Ehe mit zu wenig Gefühlen erwartet - und hast es bekommen.

Keine Ahnung, ob du vielleicht zu wenig Selbstvertrauen in dich hast, dass du fähig bist, richtig viel Liebe einem Menschen entgegenzubringen oder ob es schlicht und einfach der falsche Mann war. Obwohl du das ja am Anfang geschrieben hast, dass es der Richtige wäre.

Und heute habe ich Angst, einfach deshalb, weil ich momentan von ihm finanziell abhängig bin (bin noch in einem Studium) und damit auch erst in einem Jahr soweit fertig, dass ich unserem Kind und mir ein eigenständig finanziertes Leben ermöglichen könnte. Das ist es, was mich ständig umtreibt, ehrlich gesagt.
Naja, mal praktisch gedacht: Wenn du wirklich an eine Trennung denken würdest, denk erst nach dem Abschluss daran. Denn bis dahin wirst du mit deinem Studium noch genug Stress haben und brauchst nicht noch den einer Trennung/Scheidung. Und das fängt schon damit an, dass du deinem Mann beichten musst, dass es so nicht mehr geht. Ein Jahr ist schnell vorbei. Danach kannst du immer noch entscheiden. Mal ganz davon abgesehen kannst du diese Zeit nutzen, dir wirklich mal tiefgründig Gedanken zu machen, was du mit deiner Ehe noch alles so vorhast und willst.

Dann ist auf der anderen Seite die Vernunft, die sagt "Hey, aber wenn du immer unglücklich bist, ist das für das Kind auch nicht gut". Da kämpfen zwei Herzen in meiner Brust und ich weiß einfach nicht, auf welches ich hören soll :-(
Der Gedanke ist nicht allzu falsch. Mag eine Scheidung einem Kind nicht gut tun - aber die kaputte Ehe der Eltern auch nicht. So wie ihr es ihm vorlebt, wird es später auch mal leben. Lebt ihr euch jetzt auseinander und nur noch so nebeneinander her, wird es später das als das Normalste ansehen, es genauso mit dem/der PartnerIn zu machen. Ein falsch oder richtig gibt es in dem Sinne nicht.

Ich überlege auch, ob ich mit meinem Mann darüber reden soll, oder ob es die Situation nicht noch viel schlimmer machen würde :-(
Weil du an einen anderen Mann DENKST? Was soll das bringen? Du könntest ihm höchstens damit zeigen, was ihr für Defizite habt. Das ihm mal ein ganzer Lampenladen aufgeht.

Dennoch geht mir der andere Mann nicht aus dem Kopf. Ich denke an ihn, von früh bis spät und merke, wie ich meinen Mann innerlich immer wieder mit ihm vergleiche :-( Schlimm, ich weiß!!
Wieso schlimm? Nö, ist doch schön, wenn du dich wohlfühlst. Solange es bei dem Denken bleibt, ist doch nix dabei.

 
Ach Tilly das ist so lieb. Danke für deine Worte!

Du hast ja so recht.

Es tut so gut, mal drüber zu sprechen. Wir haben zwar einen recht großen Freundeskreis, aber so anonym ist es irgendwie leichter, sich mal alles von der Seele zu schreiben.

Ich finde das Forum hier ist eine tolle Sache!

Der Lampenladen... ;-) ja, der würde ihm aufgehen!

Ich werde mir mal genau Gedanken machen, was ich fühle, was ich will und nicht will und dann mal sehen, wie ich weitermache und ob ich es ihm sage.

Die emotionale Kosten-Nutzen-Rechnung, das ist es, was wohl angesagt ist.

Natürlich leben wir unserem Kind vor, wie eine Beziehung geht, aber ich denke grundsätzlich sind wir super Eltern, die viel mit dem Spross unternehmen und unser Streitigkeiten regeln wir zu 99% zur kinderfreien Zeit. Grundsätzlich ist unser Kind super ausgeglichen, aufgeweckt und fröhlich. Deshalb liegt mir auch soviel daran, dass es so bleibt.

So, wir gehen jetzt mal in den Wald spazieren und den Kopf frei kriegen!

 
Hallo missmoneypenny

mein Name ist Bond, James Bond, Du weisst doch, der Supertyp, der alle Probleme löst und nebenbei noch scharenweise Frauen vernascht, der sich aber nie mit der Sekretärin Miss Moneypenny einlässt, obwohl sie in ihn verknallt ist... :D

Kleiner Spass, aber es hat schon einen Bezug zu dem, was Du schreibst.

Kommt das Gefühl zum eigenen Mann wieder?
Nein, das Gefühl zu Deinem Mann wird nie wieder so werden, wie es einmal war. Es läuft eben nicht so, wie im Kino. Das Gefühl muss auch nicht wieder so werden. Keine Beziehung ist nach 4 oder 5 Jahren gleich wie am Anfang. Leute, die erzählen "Ich liebe sie/ihn wie am ersten Tag" glaube ich nicht oder dann tun sie mir sogar leid, denn das würde ja heissen, dass sie da stehengeblieben sind.
Das hat aber nichts mit der Qualität der Gefühle zu tun, die können sogar noch stärker sein als am Anfang. Bei Dir sieht es aber anders aus. Deine Gefühle zu ihm sind an einem Punkt, wo Du über eine Trennung nachdenken solltest weil - eben - die kommen nicht wieder, im Gegenteil. Du bemängelst zwar z.B. dass er fast Tag und Nacht arbeitet, aber bei Deiner Gefühlslage ihm gegenüber sollte Dir dass ja eigentlich sogar gelegen kommen.

Was Deinen Standesamt-Schwarm betrifft: Ja, das ist vielleicht zur Zeit Dein "James Bond", Dein "Traummann", der Dir verdeutlicht, dass Du mit einem Mann zusammen bist, den Du nicht mehr liebst. Aber in Deiner Situation da noch eine "Baustelle" aufzumachen würde ich mir sehr gut überlegen.

@ Hund

Du bist eine Frau, die unglücklich in ihrer Ehe ist und sich zu wenig geliebt fühlt.
Es ist genau umgekehrt. Sie liebt ihn nicht (mehr).

Die Scheidung wäre wieder eine Flucht vor Deinen Gefühlen - denn die Chancen stehen gut, dass Deine nächste Beziehung ähnlich verlaufen wird
Wieder falsch. Eine Trennung ist in diesem Fall der "Vollzug" von dem was die TE (nicht mehr) fühlt und auch nie mehr fühlen wird. Sie sagt es ja ausführlich:

Jetzt sind wir 3 Jahre verheiratet und im Laufe der Zeit ist er für mich - das muss ich jetzt so feststellen - einfach immer unattraktiver geworden. Er hat sich immer mehr gehen lassen und hat sich zu einem biederen Arbeitstier entwickelt. Alles, was ich an ihm mal attraktiv fand, von Spontaneität angefangen, bis zu seinem Aussehen, davon ist bisher nicht mehr viel übrig geblieben.
Ehetherapie war auch schon. Das wird kaum mehr was. Zudem kannst Du nicht wissen, wie eine nächste Beziehung sein wird. Nicht alle neigen dazu, Fehler zwanghaft zu wiederholen.
@ Nochmal an missmoneypenny: Warum hast Du Dein Thema unter "Fremdgehen" eröffnet. Hast Du ja nicht gemacht, oder etwa doch?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal so als Ergänzung zu Pinks Posting... Frag dich mal, ob du deine Ehe nicht schon längst aufgekündigt hast. Zumindest emotional.

Denn dieser Satz von Pink:

Ehetherapie war auch schon. Das wird kaum mehr was.
gibt mir schon zu denken. Ja, was soll jetzt noch kommen, wenn es schon unter Anleitung eines Profis nicht geklappt hat?

 
@ PinkFair alias MR. Bond ;-)

Nein, ich habe es nicht gemacht, und doch fühlt es sich so an.

Weißt du, ich bin ein von Grund auf ehrlicher Mensch. Es ist für mich ein so fremdes und belastendes Gefühl, von morgens bis abends an einen anderen Mann zu denken, dass mir das Thema "Fremdgehen" nicht ganz so unpassend erschien. Immerhin ist es ja so - eben nur in Gedanken.

Was das Aufkündigen meiner Ehe angeht - tja, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Das ist ja das, was ich zu Tilly geschrieben habe, was es mir momentan in der Entscheidung so schwer macht.

Es gibt eben bei solchen Entscheidungen nicht nur schwarz oder weiß, sondern eben auch ganz viel dazwischen. (Job, Kind...Wohnung...) was alles mitbedacht werden sollte.

Ich bin hier, um vielleicht doch noch irgendwie die Kurve zu kriegen, bzw. um zu lesen, ob es andere gibt, die irgendwie noch das Ruder rumreissen konnten. Schliesslich haben wir ein Kind zusammen und mein Mann schlägt mich nicht, er ist nicht (sorry) scheisse zu mir, so dass ich sagen würde es lohnt sich nicht zu kämpfen, verstehst du?

Ich will einfach nur wissen, wie man aus diesem emotionalen Scheisshaufen (Oh gott meine Ausdrucksweise, aber ich kann es nicht blumiger umschreiben) wieder raus komme.

Denn, wie Hund es auch schreibt, letztendlich kann es schon sein, dass es sich bei dem Mann nicht um den" MR. Perfekt " handelt, wie ich ihn sehen möchte, sonder einfach um den "MR. ICH-bin-Anders-und-neu".

 
Miss Moneypenny.. :)

über "Gedankliches Fremdgehen" gibts hier irgendwo eine ausführliche Diskussion, ich finde es im Moment nur gerade nicht... ;)

Weißt du, ich bin ein von Grund auf ehrlicher Mensch.
Das glaube ich Dir gerne. Gerade deshalb solltest Du Dir und Deinem Mann (und dem Kind) gegenüber auch versuchen, genau das zu sein.

Ich bin hier, um vielleicht doch noch irgendwie die Kurve zu kriegen, bzw. um zu lesen, ob es andere gibt, die irgendwie noch das Ruder rumreissen konnten.
Ich lebe schon einiges länger als Du in einer Beziehung und da gab es auch etliche Höhen und Tiefen. Ich war auch mal eine zeitlang aus der gemeinsamen Wohnung abgehauen und lebte in einem Personalzimmer. Wir haben später die Kurve gekriegt. Aber das "Grundgefühl" der gegenseitigen Zuneigung war nie weg. Natürlich sage ich das jetzt rückblickend. Als ich meine Sachen packte, dachte ich auch, ich komme nie wieder zurück. Ich hätte aber meine Partnerin nie so beschrieben wie Du Deinen Mann weiter oben:

Alles, was ich an ihm mal attraktiv fand, von Spontaneität angefangen, bis zu seinem Aussehen, davon ist bisher nicht mehr viel übrig geblieben
Ich glaube, dann wäre ich wirklich nicht zurückgekehrt.

Ich will einfach nur wissen, wie man aus diesem emotionalen Scheisshaufen (Oh gott meine Ausdrucksweise, aber ich kann es nicht blumiger umschreiben) wieder raus komme.
Ganz sicher nicht, indem Du von einem "James Bond" träumst. Der ist ausserdem vergeben und denkt wahrscheinlich keine Sekunde daran, sich mit Dir einzulassen. Du wirst die "Scheisse" schon selbst aufräumen müssen. Du hast dafür ein Klasse-Eigenschaft:

ich bin ein von Grund auf ehrlicher Mensch.
:super:
 
Danke James, für die netten Worte, ich kann mir vorstellen, dass es überall Höhen und Tiefen gibt. Leider

bin ich kein Mensch, der bei privaten Konflikten von übermäßiger Ausdauer geprägt ist, was die Sache nicht einfacher macht. Mich verlässt da recht schnell der Mut, dass es sich ändern lässt.

Dass der andere überhaupt nicht daran denkt, mit mir etwas anzufangen, würde ich einfach mal abstreiten, es kamen schon die eine oder andere Anspielung, die solches vermuten liesen.

Und auch das macht es mir nicht einfacher :-(

 
Ich würde den anderen - zumindest hier - erst einmal aus dem Spiel lassen. Viel wichtiger ist, du machst dir wirklich mal ernsthaft Gedanken, wie deine Zukunft aussehen soll. Ich glaub nicht, dass es bei dir damit gemacht ist, dass du dich bei dem anderen "entliebst" und dann wird deine Ehe wieder. Bei deiner Ehe ist eindeutig die Luft raus. Zumal ihr offenbar auch keine Impulse aus der Beratung mit in eure Ehe nehmen konntet. Wie soll es dann noch werden, wenn schon nicht mit Hilfe von Dritten? Letztendlich fängst du dann auch noch an, dich im Kreise zu drehen. Da hast du die Ratschläge aus der Beratung, da bekommst du hier Tipps und Hilfe - und merkst immer wieder, dass das doch alles nix bringt. Dann wäre es aber besser, mal einen völlig neuen Weg einzuschlagen.

Der Andere verdeckt doch bloß deine Defizite. Ja, angenommen du würdest dich jetzt auf mehr einlassen. Das macht mal eine Weile Spaß, dann gibt´s irgendwann Ärger, weil sich jemand betrogen fühlt, dann gibt´s Stress ohne Ende (der letztendlich sowieso zur Trennung führen könnte), dann renkt sich die Ehe vielleicht wieder ein (oder auch nicht) - aber letztendlich landest du wieder da, wo du jetzt bist. Nur mit dem Unterschied, dass du dann vielleicht 5 Jahre älter bist und dein Kind schulpflichtig. :cool:

 
Leider bin ich kein Mensch, der bei privaten Konflikten von übermäßiger Ausdauer geprägt ist, was die Sache nicht einfacher macht. Mich verlässt da recht schnell der Mut, dass es sich ändern lässt.
Dann wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als weiterhin mit einem Mann zusammenzuleben, dessen Anwesenheit Du kaum noch erträgst. das steht auch im krassen Widerspruch zu Deiner vorhergehenden Aussage

ich bin ein von Grund auf ehrlicher Mensch.

Dass der andere überhaupt nicht daran denkt, mit mir etwas anzufangen, würde ich einfach mal abstreiten, es kamen schon die eine oder andere Anspielung, die solches vermuten liesen.
"Anspielungen" bedeuten noch lange nicht, dass er mit Dir was anfängt. Und auch wenn: Dann würde sich der

emotionale Scheisshaufen
nur noch drastisch vergrössern.

Bitte sehr. Immer im Dienste Ihrer Majestät... :D

 
Liebe missmoneypenney,

mir scheint als fühlst Du dich momentan ein wenig in der Zwickmühle. Sitzt zwischen zwei Männern, einer welcher Dich umsorgt - dein Ehemann - und einer, welcher Dir nicht mehr aus dem Kopf geht - mister right. Alle meinen, was dein Mann für ein lieber Mann ist. Eigentlich sollte alles passen, ist es so, wie Du und andere meinen, dass es sein sollte. Eigentlich. Und doch, der Typ von Nebenan macht deinem Ehemann den Platz streitig. Jedenfalls in Dir innerlich.

Und nun fragst Du dich, denn Du bist eine Kämpferin, lohnt sich der Kampf um die Ehe. Hat jemand soeinen Kampf schonmal gekämpft und gesiegt, die Ehe gerettet? Lohnt sich der Aufwand, wo Du doch gerade dich mehr zu "dem Neuen" hingezogen fühlst.

Ist dem so? Habe ich Dich richtig verstanden?

Liebe Grüße, Grinsebacke

 
@James:

Warum schreibst du das, das finde ich irgendwie verletzend..? Es ist doch kein Widerspruch, wenn man ehrlich ist und aber dennoch das Problem hat, dass man vielleicht aufgrund negativer Erfahrungen keine große Ausdauer bei Konflikten hat. Weißt du, selbst wenn es ein Widerspruch wäre, so einfach sind die Dinge nicht, wie es für dich vielleicht klingt. Wir haben ein kleines Kind zusammen und wenn du vielleicht auch eins hast, kannst du mitreden und mitfühlen, wie viel Verantwortung das bedeutet und was da alles dran hängt.

Vielleicht war es blöd von mir, hier zu fragen, was sich ändern lässt. Irgendwie gefallen mir die Ratschläge "Verlass ihn - es macht sowieso keinen Sinn mehr, wenn ihr schon ne erfolglose Ehetherapie habt" nicht. Die Zeit ist für mich, genau wie Tilly gesagt hat, einfach noch nicht reif, zu gehen. Es würde zu viel auf dem Spiel stehen. Auch meine ganze berufliche Zukunft, die ich nicht weiter verfolgen könnten, wenn ich mit unserem Kind alleine wäre. Und ausserdem habe ich meinen Mann mal toll gefunden und würde da gerne nochmal hin, ich weiß nur einfach nicht WIE.

@Grinsebacke:

Genau so ist es!! Genau das wollte ich wissen!! :super:

 
Und ausserdem habe ich meinen Mann mal toll gefunden und würde da gerne nochmal hin, ich weiß nur einfach nicht WIE.
Ihn neu kennenlernen. :p

Dazu gehören doch beide. Du vermisst bestimmte Dinge an ihm. Wie eben z.B. sein äußeres Erscheinungsbild. Oder das er mehr Zeit für dich hat. Beides ließe sich regeln.

Ich weiß ja nicht, wie ihr zusammenlebt, ob ihr euch mal Gedanken über die Zukunft gemacht habt. Es kann auch sein, dass ihr keine gemeinsame Perspektive, keine gemeinsamen Ziele (mehr) habt. Ihr lebt bloß noch nebeneinander her. Für ihn scheint das größte Ziel mittlerweile zu sein, beruflich erfolgreich zu sein. Da bleibt aber die Familie auf der Strecke. D.h. es muss ein Gleichgewicht zwischen beruflichen und familiären Zielen sein. "Tolle Eltern sein" ist definitiv kein solches Ziel. :rolleyes:

Wie sieht also eure gemeinsame Zukunft aus?

 
Hallo missmoneypenny

Warum schreibst du das, das finde ich irgendwie verletzend.
Ich würde mir leid tun, aber es ist meine Ansicht.

Es ist doch kein Widerspruch, wenn man ehrlich ist und aber dennoch das Problem hat, dass man vielleicht aufgrund negativer Erfahrungen keine große Ausdauer bei Konflikten hat.
Das meinte ich auch nicht. Der Widerspruch liegt darin, dass Du offenbar weiterhin mit einem Mann zusamenleben willst, den Du völlig negativ erlebst und und als Grund dafür lauter "äussere Zwänge" aufführst. Ich weiss nicht wie sensibel Dein Mann ist. Ich denke, ich würde merken, wenn meine Frau mich verachten würde. Das wäre für mich unerträglich. So ein Zusammenleben könnte ich mir nicht vorstellen. Stell Dir vor, Dein Mann würde hier folgendes von seiner Frau über sich lesen:

.....einfach immer unattraktiver geworden. Er hat sich immer mehr gehen lassen und hat sich zu einem biederen Arbeitstier entwickelt. Alles, was ich an ihm mal attraktiv fand, von Spontaneität angefangen, bis zu seinem Aussehen, davon ist bisher nicht mehr viel übrig geblieben.
Hast Du ihm das mal gesagt?

Wir haben ein kleines Kind zusammen und wenn du vielleicht auch eins hast, kannst du mitreden und mitfühlen, wie viel Verantwortung das bedeutet und was da alles dran hängt.
Ich kann auch ohne eigene Kinder mitreden und mitfühlen. Ich kenne genug Paare, die wegen solchen "Gründen" zusammenblieben - bis es irgendwann und irgendwie eskalierte. Das war dann für die Kinder noch weit weniger toll.

Natürlich leben wir unserem Kind vor, wie eine Beziehung geht
Nein, das tut ihr nicht. Ihr tut genau das Gegenteil. Wenn das Kind grösser wird, wird es ihm nicht verborgen bleiben, wie es wirklich um euch steht.

Irgendwie gefallen mir die Ratschläge "Verlass ihn - es macht sowieso keinen Sinn mehr, wenn ihr schon ne erfolglose Ehetherapie habt" nicht. Die Zeit ist für mich, genau wie Tilly gesagt hat, einfach noch nicht reif, zu gehen.
Wenn Du hier Meinungen einholst, wird es eben auch welche darunter haben, die Dir vielleicht nicht gefallen. Falsch sind sie deswegen nicht unbedingt. Tylli hat auch noch was anderes gesagt:

Frag dich mal, ob du deine Ehe nicht schon längst aufgekündigt hast. Zumindest emotional.Denn dieser Satz von Pink:

gibt mir schon zu denken. Ja, was soll jetzt noch kommen, wenn es schon unter Anleitung eines Profis nicht geklappt hat?
Ganz genau so sehe ich das auch.
 
und aber dennoch das Problem hat, dass man vielleicht aufgrund negativer Erfahrungen keine große Ausdauer bei Konflikten hat.
Wenn du keine Konflikte lösen willst, läufst du vor den Problemen weg. Das versuchst du jetzt - wenn vielleicht auch noch unbewusst -, wenn du dich jetzt in einen anderen Mann verguckst. Wie gesagt, dieses Vergucken hat Gründe. Liegt auch mit daran, dass man eben Konflikten aus dem Wege geht. Eine Affäre ist (anfangs) immer die bessere, die leichtere Lösung. Mit der Zeit wird sie aber zum größeren Problem werden, als es jetzt deine Ehe ist.

Wenn du die Ehe aufrecht erhalten willst, wirst du dich diesen Konflikten und Problemen stellen MÜSSEN. Das geht nicht anders.

Wir haben ein kleines Kind zusammen und wenn du vielleicht auch eins hast, kannst du mitreden und mitfühlen, wie viel Verantwortung das bedeutet und was da alles dran hängt.
Du zeigst aber keine Verantwortung, wenn du das Kind vorschiebst, um bestimmte Probleme nicht lösen zu müssen. Das ist schlichtweg unverantwortlich, weil du dann die Verantwortung an ein Kind abgibst, welches gar nicht damit umgehen kann. "Wegen der Kinder" ist die schlimmste Ausrede, die es gibt. Mag von dieser Verantwortung dein Kind jetzt noch nichts merken, aber ich kann dir versichern, dass irgendwann der Moment kommen wird, wo es das merkt. Nämlich das die Ehe der Eltern nicht mehr funktioniert, weil sie wegen ihm zusammengeblieben sind. Für ein Kind sieht das dann so aus, als wäre es an dem Unglück der Eltern dran schuld. Mag es für dich jetzt vielleicht nicht nachvollziehbar sein, aber ich hab mir so etwas von Kindern schon oft anhören müssen. Es ist Kinder-Logik und für Erwachsene oft nicht nachvollziehbar. Aber sie denken so. Und damit wird verdammt viel Schaden angerichtet, denn es belastet sie über alle Maßen.