verliebt in fremde Person trotz Beziehung

Orangepyjama

Neuer Benutzer
22. Juni 2009
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Hallo,

obwohl ich in einer Beziehung bin, die ich trotz einiger Probleme für gut und wichtig halte, neige ich dazu, mich in andere Frauen zu verlieben.

Nun ist dies schon häufiger passiert und normalerweise verschwindet das Gefühl nach einigen Tagen oder Wochen. Jetzt stecke ich in einer solchen Situation, die meinen Alltag ziemlich bestimmt.

Am WE ist mir bei einem Konzert eine schöne Frau aufgefallen, die unglaublich gut getanzt hat. Ich musste immer wieder zu ihr hinschauen und merkte dann nach einiger Zeit, dass auch sie meinen Blickkontakt suchte. Schließlich kamen wir uns tanzend immer näher und haben für einen kurzen Augenblick auch miteinander getanzt. Ich habe allerdings dann mich nicht getraut, mehr zu investieren: vielleicht aus Feigheit, vielleicht aber auch aus Angst um meine Beziehung. Wir bewegten uns auf der Tanzfläche auseinander, obwohl ich es nicht lassen konnte, immer wieder zu ihr hin zu schauen. Irgendwann mal war sie nicht mehr da und ich am Boden.

Jetzt denke ich seitdem in jeder freien Minute und auch sonst an die tanzende Schönheit, obwohl ich sie wahrscheinlich nie wieder sehen werde.

Eigentlich habe ich keine direkten Fragen an euch, ich stecke halt tief in einem Gefühl, öfters ja schon, aber dieses Mal ist es schon sehr stark, so dass ich mich um Ratschläge oder Kommentare freuen würde.

Danke und ciao

 
Äh, war das jetzt das Beispiel für das "Verlieben"?

Wie funktioniert denn bei dir Verlieben? Du weißt doch anscheinend rein gar nichts über diese Frau.

Das ist doch nur etwas Körperliches und kein Verlieben.

Sexuell angezogen kann man sich in einer Beziehung durchaus von jemand anderem fühlen, solange man dem nicht nachgeht.

Halt woanders Appetit holen, Hauptsache, es wird nur zuhause gegessen.

Vielleicht ist aber bei dir gerade einfach nicht die richtige Zeit für eine lange und ernste Beziehung?

Wie alt bist du denn und wie lange bist du schon mit deiner Freundin zusammen? Wie häufig seht ihr euch?

 
Nee, nur Körperliches ist es nicht, das wäre zu einfach und außerdem kenn ich das Gefühl eines reinen körperlichen Begehrens schon auch und das unterscheidet sich von dem Gefühl, das ich jetzt habe, und welches mich an verliebt sein erinnert, weswegen ich es auch als verliebt sein bezeichne.

Bin 33 und seit fast 7 Jahren mit meiner Freundin, die ich täglich sehe, da ich mit ihr wohne, zusammen und liebe sie auch, denken tue ich aber gerade nur noch an die schöne Fremde, die mit mir getanzt hat.

Wahrscheinlich ist es auch zu viel verlangt, das zu verstehen, da ich es nicht mal selbst verstehe, was mit mir passiert.

Vielen Dank trotzdem für die Antwort!

 
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Ich kann dich schon verstehen. Aber ich denke nicht, dass das was mit "verliebt sein" zu tun hat. Es ist einfach ein Haben-Gefühl, was man ausleben möchte. Es gibt da etwas, was einem gefällt und pling! verspürt man ein Verlangen, dass man es (unbedingt) haben möchte. Kinder haben auch dieses Gefühl, aber da ist es mehr materiell ausgeprägt. Naja, wenn man älter wird, spielen eben auch noch die Hormone eine Rolle. ;)

Ich kenn das im Übrigen auch. Hab auch oft mit Männern zu tun (geschäftlich), bei denen ich denke: "Wow!". Aber das verkneif ich mir lieber, weil es im Geschäftsleben dann doch nicht so ganz praktisch ist, wenn man alles und jeden anmacht. Der Gedanke hat dann schon eine heilsame Wirkung. ;)

 
Hallo Orange

Dein Dilemma kann ich mir lebhaft vorstellen, zumal ich in meinem Leben einiges unternommen (und einen ziemlich hohen Preis dafür bezahlt) habe, solchen Konfliktsituationen aus dem Wege zu gehen.

Nun, ich wundere mich schon ein wenig über die Voten meiner "Vorrednerinnen":

Das ist doch nur etwas Körperliches und kein Verlieben.
Aber ich denke nicht, dass das was mit "verliebt sein" zu tun hat. Es ist einfach ein Haben-Gefühl, was man ausleben möchte. (...) Kinder haben auch dieses Gefühl, (...) spielen eben auch noch die Hormone eine Rolle.
Da frage ich mich nun schon auch, wie denn Verlieben bei Roya und Tylli wohl funktionieren mag - anscheinend ganz schön kopflastig.

Im Französischen gibt's den wunderschönen Ausdruck "l'intélligence du corps".

Mal eine etwas blöde Frage: Möchtest du denn der schönen Tänzerin nochmals begegnen? Und die unvermeidliche: Kannst du ein bisschen mehr über deine gegenwärtige Beziehung schreiben, die du für "gut und wichtig" hältst?

 
Da frage ich mich nun schon auch, wie denn Verlieben bei Roya und Tylli wohl funktionieren mag - anscheinend ganz schön kopflastig.
Da geb ich dir nicht ganz unrecht. Ich begegne aber immer wieder Männern, bei denen ich sage: "Wow!" - kann aber nix mit ihnen anfangen, weil´s im Geschäftsleben ist. Wäre für die Auftragslage und die Sicherung der Arbeitsplätze dann doch nicht so ganz geeignet. ;) Und da muss sich der Kopf einschalten. Es heißt ja deswegen nicht, dass ich mich nicht verlieben kann, aber ich wäge eben ab, wo und wann ich es kann.

Und solche "Einmal-Begegnungen" wie mit dieser Tänzerin hake ich als "unrealistisch" ab und mach mir mit solchen Gedanken bestimmt nicht den Kopf schwer. Denn, lieber Orangepyjama, wie realistisch sind denn die Chancen, dass du sie wieder treffen könntest? Wie realistisch ist der Gedanke, dass ihr in Kontakt miteinander kommt? (Okay, Nuthello, das ist wieder kopflastig, da geb ich dir jetzt schon recht.)

Wenn du die Antworten zustimmend beantworten kannst, kann ich nur sagen: "Dann probier es.". Gegen das Kennenlernen ist ja nix einzuwenden - so lange nicht mehr draus wird. Dann solltest du allerdings auch mal an deine Partnerin denken bzw. deine bestehende Beziehung überdenken...

Skeptisch bin ich auch bei dem Begriff "verlieben", weil du schreibst, "dass du dazu neigst, dich in andere Frauen zu verlieben". Warum ist das so? Was haben die Frauen, was deine Freundin nicht hat?

 
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Anscheinend versteh ich unter Verlieben einfach etwas anderes...

Bei mir geht das nicht so von Knall auf Fall.

Ich hab Interesse, eventuell verknall ich mich kurz drauf, ok.

Verlieben ist dann schon etwas viel Intensiveres, was bei mir lange dauert und wofür ich eine Person wirklich kennen muss, von Liebe ganz zu schweigen.

Ich kann mit diesem von 0 auf 100 nicht so viel anfangen. Wie kann man in jemanden verliebt sein, den man nicht kennt?

Degradiert das nicht auch die ernsthaften Gefühle, die man dann in einer Beziehung hat?

 
Ich kann mit diesem von 0 auf 100 nicht so viel anfangen. Wie kann man in jemanden verliebt sein, den man nicht kennt?
Das Geheimnis, liebe Roya. Während ihr Frauen uns Männer überwiegend sehr nüchtern betrachtet (Hat er Muskeln? - Taugt er als Ernährer?), weckt ihr bei uns nicht selten geradezu religiöse Gefühle, wir wähnen uns etwas mystischem, übernatürlichen, mit Alltagslogik nicht zu fassenden gegenüber. Sicher kann man uns vorwerfen, ohne Rücksicht auf die Realität unsere Männerträume in die Frau hineinzuprojizieren - was ja auch oft zu einem sehr schnellen Wieder-Entlieben führt. Trotzdem würde ich den Wert dieses Erfahrungsmodus nicht allzusehr heruntermachen, im Gegenteil, ein bisschen von diesem Mystik-Schmäh brauchts einfach für einen dauerhaft halbaren Beziehungskitt.

Denn, lieber Orangepyjama, wie realistisch sind denn die Chancen, dass du sie wieder treffen könntest? Wie realistisch ist der Gedanke, dass ihr in Kontakt miteinander kommt? (Okay, Nuthello, das ist wieder kopflastig, da geb ich dir jetzt schon recht.)
Das darf und soll man durchaus mit Kopflogik anschauen, aus meiner Erfahrung würde ich sagen, wenn er es unbedingt will, sind die Chancen durchaus intakt. Allerdings: Auch wo eine solche Möglichkeit nicht gegeben ist, etwa wenn sich einer in eine Skulptur von Rodin verlieben sollte, könnte dies durchaus Anlass bieten, ergebnissoffen über eine bestehende Beziehung nachzudenken.
 
Wir wollen mal alle philosophischen Betrachtungen außer acht lassen und der ganzen Sachen einen Namen geben: Verknallt sein. Das, was schon mit 13 passiert, wenn man das erste Mal die Schmetterlinge im Bauch verspürt - und was im Alltag immer wieder passiert. Verlieben - nur von 1x sehen? Verliebt man sich nicht, wenn man mit dem Menschen mal Kontakt hatte, wenn man mal die Stimme gehört hat oder gespürt hat, wie sich die Haut anfühlt? Wenn also die Sinne angesprochen werden?

Da geb ich Roya recht: Auch zum Verliebtsein gehört schon ein bissel mehr. Vielleicht nennt auch diese Phase der ersten harmlosen Begegnung jeder anders...

 
Definitv nein: Es müssen nicht alle Sinne beteiligt sein! Auch halte ich das Verknalltsein einer Dreizehnjährigen nicht a priori für weniger gewichtig als die "Liebe" einer Dreissigjährigen - das eine wie das andere lässt Raum für ausufernde Definitionsdebatten, die übrigens bei vollständiger Ausklammerung alles ansatzweise "philosophischen" kurze Beine hätten!

 
@Nuthello:

Auch halte ich das Verknalltsein einer Dreizehnjährigen nicht a priori für weniger gewichtig als die "Liebe" einer Dreissigjährigen
Klar - nun erzähl mir bloß noch, dass ein 13jähriger weiß, was Liebe ist. :eek: Okay, vielleicht verstehe ich deswegen nicht, wie ein Teenager zu nem Kind kommt...

@Orangepyjama

Nimm das bitte nicht persönlich mit dem 13jährigen. Ich will dein Problem nicht als Kinderkram abtun. Irgendwo kann ich dich ja auch verstehen.

Ich denke, du solltest dich einfach freuen, was alles Schnuckliges durch die Gegend läuft.

 
Wissen was Liebe ist: Ein grosses Wor!

Ich finde die Vorstellung, die eine Dreissigjährige oder ein Fünfzigjähriger von der Liebe hat, nicht zwangsläufig "wahrer", gültiger oder ernster zu nehmen als die einer Dreizehn- oder eines Sechsjährigen!

 
Also ich finde schon, dass wir wissen müssen, was mit Verliebtsein in diesem Fall gemeint ist, um weiterhelfen zu können.

@Orangepyjama

Fühl dich bitte nicht angegriffen, ich versuche nur, deine Gefühle zu verstehen, um dir nicht die 08/15-Antwort zu geben: du hast ne Beziehung, vergiss die andere.

Vor allem, wenn du immer wieder so empfindest, muss man doch irgendwie herausfinden, wo der Knackpunkt liegt. Mit oberflächlichem Blabla ist das wohl kaum zu schaffen.

@Nuthello,

wenn du meinst, ich würde mich kopflastig verlieben, könntest du nicht falscher gewickelt sein. Ich verliebe mich wider Sinn und Verstand und das ist dann kein Strohfeuer wie das Verknalltsein, welches immer schnell wieder vorbei ist.

 
wenn du meinst, ich würde mich kopflastig verlieben,
Meine Äusserung bezog sich nicht auf deine Lebenspraxis, von der ich (leider) so gut wie gar nichts weiss, sondern war eine Kollektivantwort auf zwei Statements, von denen eines aus deiner Feder stammte.

Wie kann man in jemanden verliebt sein, den man nicht kennt?
Gegenfrage: Wie kann man in jemanden verliebt sein, den man kennt?

 
Gegenfrage: Wie kann man in jemanden verliebt sein, den man kennt?
Hab ich doch geschrieben: Die Sinne werden angesprochen - ALLE SINNE. Worüber willst du einen Menschen auch sonst kennenlernen? Ja, ich weiß, jetzt kommt die Antwort, dass man sich erst einmal persönlich kennenlernen muss. Aber das meine ich nicht alleine.

 
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also ich hab mich schon auf den ersten blick veliebt und es hat jahre gehalten. das gibt es schon aber das kann nur wissen wer es schon erlebt und gelebt hat.

 
also ich hab mich schon auf den ersten blick veliebt und es hat jahre gehalten.
Da hast du aber bestimmt auch mit dieser betreffenden Frau Kontakt aufgenommen und sie nicht bloß von weitem toll gefunden, oder?

 
Da hast du aber bestimmt auch mit dieser betreffenden Frau Kontakt aufgenommen und sie nicht bloß von weitem toll gefunden, oder?
ist ja logisch, wie hätte denn sonst eine beziehung daraus entstehen können :confused:

abwarten und passiv sein hilft nicht weiter das hatten wir an anderer stelle schon. ich mag mich nacher nicht fragen was wäre wenn ich hätte.... :mauer:

 
Vielen Dank für euren vielen Antworten, die mich zum Nachdenken angeregt haben und weiter anregen.

Das Verliebtsein als etwas unfassbar Mystisches, wie du es beschrieben hast, Nuthello, trifft schon die Empfindung sehr gut, in der ich (immer wieder) stecke. Wenn ich dann die Person kennen gelernt habe, in die ich mich verliebt habe, kann das Verliebtsein durchaus weiter wachsen (wie es bei meiner jetzigen Freundin auch geschehen ist), es ist nicht nur auf eine Phase ohne Verantwortung für den Anderen beschränkt. Dieses Gefühl von Liebe ist dann das Fundament, worauf ich die "ernsthaften Gefühle", liebe Roya, baue, wobei ich "Ernst" normalerweise eher mit Krankheit als mit Liebe assoziiere.

Die Chancen, meine tanzende Schönheit wieder zu sehen, sind sehr gering: ich habe sie auf einer Veranstaltung in einer Großstadt im deutschen Südwesten kennen gelernt Ich werde mich zwar diese Woche wieder an diesen Ort begeben, aber die Chancen, sie dort wieder zu sehen, sind, wie ihr euch vorstellen könnt, nicht die allergrößten. Nüchtern betrachtet bleibt mir wohl nur das Vergessen übrig, nur allzu nüchtern bin ich momentan nicht.

Zu meiner jetzigen Freundin: Obwohl es sich ein Wenig nach Abklatsch anhört, würde ich meine Freundin als meine Traumfrau bezeichnen, sowohl körperlich als auch geistig zieht sie mich an. Klar könntet ihr jetzt argumentieren: "es ist normal, wie du dich fühlst, nach sieben Jahren ist der Reiz nicht mehr so vorhanden, wie in den ersten Tagen, da suchst du dir dieses Gefühl bei Anderen" und so weiter. Vielleicht stimmt das ja auch. Nun bin ich in dieser Lage und möglicherweise auch ein "Kindskopf" (beleidigt war ich darüber auf keinen Fall, Tylla, es hat mir sogar geholfen, mich besser zu mir selbst in dieser Lage zu positionieren), denn mein Verliebtsein verdrängt die Liebe zu meiner Freundin nicht und so denke ich immer öfters, dass in meinem Herzen nicht nur Platz für eine Frau ist. Solche Gedanken in die Tat umzusetzen, werden aber wahrscheinlich ein Kindstraum bleiben.

 
ist ja logisch, wie hätte denn sonst eine beziehung daraus entstehen können
Eben...

Und das kann ich bei dir nicht so richtig unterscheiden, lieber Orangepyjama. Himmelst du sie nur von weitem an (ist ja auch okay, warum sollst du nicht mal sagen können: "Wow! Tolle Frau!") oder nimmst du dann immer Kontakt zu den Frauen auf?