Verliebt - sie "braucht Zeit" (ich auch?) Was tun? Warten? Tun?

chrisBee

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16. Feb. 2016
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Liebes Forum,

unschwer das zu ahnen, auch mich hat es heftig erwischt mit dem Kummer. Während ich das schreibe überlege ich, zu welcher Sache ich eigentlich gerne euren Ratschlag hätte - ich denke, ich frage euch, wie ihr mit ihr umgehen würdet; meine eigene Verantwortung ist mir bekannt.

Hintergrund (... nicht wirklich nur ein Hintergrund...): ich bin verheiratet, habe 2 Kinder. Seit mittlerweile sehr langer Zeit bin ich aber in eine andere verliebt. Wir kennen uns von der Arbeit. Sie ist fast 15 Jahre jünger. Allerdings greifen die Klischees wie "alter Sack sucht junges Gemüse" hier wirklich nicht - sie ist nicht so jung wie sie laut Pass ist und ich bin nicht so alt ;-) Alter oder ähnliche Unterschiede existieren zwischen uns und ausser auf dem Papier nicht. Eine weitere Dimension ist noch, dass wir recht eng zusammen arbeiten und ich sogar über ihre berufliche Zukunft bestimmen kann. Ich bin aber ziemlich sicher, dass das alles unabhängig ist.

Bei mir ging es mit den Gefühlen schon vor ca 2 Jahren los. Immer stärker werdend, extrem seit gut einem halben Jahr. Sie ist seit ca. 1,5 Jahren in einer Beziehung (oder ist das bereits Vergangenheit?). Ich habe die ganze Annäherung an sie sehr ungeschickt angestellt, ich wollte es ja nicht und auch nicht wahrhaben. Und ich hatte nach >20 Jahren fester Beziehung gar keine Uebung mehr. Das "extreme" vor einem halben Jahr war, dass ich ihr meine Zuneigung dann mal endlich gestanden habe, nachdem das eh wochenlang klar war. Lange Rede kurzer Sinn, sie wollte nicht! Grund: ihre Beziehung und falscher Ort/Zeit sprich, sie mag mich sehr, aber ich zu alt oder sie zu jung.
Im Grunde war meine Interpretation damals: okay, ich bin ihr nicht unsympatisch, aber für Liebe reicht es eben nicht, ich habe ja eh Familie und im Grunde bin ich fuer sie nur ein sehr guter Freund oder Kollege von der Arbeit.
Danach waren wir uns mal ferner, mal wieder näher, für mich war es nie vorbei, aber von ihr aus nur Freundschaft. Freundschaft bis dazu, dass ich sicher war, in dieser berühmten "friendzone" gelandet zu sein; mit der grossen Angst, dass irgendwann bei ihr Ehe und Kinder kommen und der Unwissenheit was das mit mir machen wird.
Zuletzt hatten wir über Weihnachten und dem Neujahr sogar 3 Wochen absolute Funkstille. Für mich war das sehr hart, noch schlimmer als sie als "guter Freund" oder Arbeitskollege regelmaessig zu sehen.
Seither nimmt die Sache aber eine starke Wendung! In den letzten Wochen sind wir uns wieder (platonisch) sehr, sehr nahe gekommen. Gleich nach der Weihnachtspause; ein Blick, ganz tief, wie "endlich bist Du wieder da", ein Treffen und alles war wie früher & schlimmer. Wie schon vor einem halben Jahr kein Morgen ohne Whatsapp, auch abends ist das oft das letzte, lange Chats, lange gemeinsame Mittagspausen. Einziger Unterschied zum letzten Sommer: ich habe mir eigentlich keine Hoffnung mehr gemacht. Irgendwie habe ich aber gespürt, dass sich etwas änderte, ihre Blicke, mal ein Kompliment, usw.
Vor ein paar Tagen dann plötzlich ein deutlicher Chat auf whatsapp: sie habe eine Krise, sie fühle sich so zu mir hingezogen, warum bloss passen unsere Leben nicht zusammen (ich schon Kinder, sie keine, will aber welche, das passt irgendwie nicht), sie weiss nicht mehr was zu tun sei.
Quintessenz: sie braucht aber Zeit, aber keinen Druck.
(ich weiss nicht, ob das wichtig ist; ich meine ich habe diese "akute Krise" augelöst, als ich ihr erzählt habe, dass mich eine andere Frau anmacht; nur so in einem Nebensatz. Es gab vor einem halben Jahr schonmal sowas, wo ich sicher war, ich habe ihr was erzählt und am nächsten Tag stand sie zu mir anders, viel näher)

Seitdem ganz schoene, liebevolle Chats, über Gott und die Welt, aber auch tief, Werte, was wir mögen, was nicht, was wir wollen. Gesehen haben wir uns seither nicht (langes Wochenende).

Also ist meine Interpretation der Dinge heute, dass wir uns beide die ganze Zeit zueinander hingezogen fühlen, es aus Unterschiedlichen Gründen mehr oder weniger wollen oder es nicht wahrhaben wollten. Sie hatte aber bisher immer rational gedacht, dass sie einen Mann in ihrem Alter will, mit dem sich "normal" Kinder haben wird usw. Ihre Beziehung ist bestimmt gut, aber jetzt ist auch sie an dem Punkt, dass sie merkt, dass ich nicht so einfach aus ihrem Leben verschwinden werde, ebenso wie sie aus meinem Leben nicht mehr rausgeht, so stark wir es auch versuchen. Es ist einfach eine riesige Anziehung da. Sie will auch sicher nicht meine Beziehung zerstören oder meinen Kindern schlechtes antun.

Jetzt aktuell will sie einfach selber entscheiden, vielleicht sogar am liebsten mit dem Kopf (gegen uns). "Sie braucht Zeit" bedeutet: "ich will nicht, dass Du jetzt weitermachst, denn dann kann ich mich nicht mehr kontrollieren". Sie liebt Stärke an Männern ist aber auch gerne selber stark.

Wie würdet ihr euch verhalten? Ich will sie ganz sicher nicht unter Druck setzen, aber jetzt nichts tun und abwarten fühlt sich auch falsch an. Eine Annäherung an sie wie "lass es uns einfach versuchen, sonst erfahren wir nie wie es wäre" setzt ja auch unter Druck. Tut absolute Offenheit gut? Soll ich alles sagen was ich denke, oder womit mache ich etwas kaputt? Wir sind beide sehr nett und - falls man das sagen kann - anständig; aber ich vielleicht muss es jetzt irgendjemandem wehtun, ohne das scheint es leider schon lange nicht mehr zu gehen.
In mir sind eigentlich 4 Gefühle:
- "ich bin so ein Arsch (zu meiner Familie)"
- "ich will sie so stark, mit aller Konsequenz"
- "es muss jetzt endlich eine Klärung her, egal mit welchem Ausgang"
- "es fühlt sie schon alleine so schön an, dass sie ihre Gefühle mit mir teilt, auch wenn es ihr so wehtut", wirklich, der Punkt lässt mich nach Monaten fast endlich frei durchatmen. Komisch, oder?

Ich danke euch fürs Durchlesen und eure Meinungen!

 
In mir sind eigentlich 4 Gefühle:
- "ich bin so ein Arsch (zu meiner Familie)"
- "ich will sie so stark, mit aller Konsequenz"
- "es muss jetzt endlich eine Klärung her, egal mit welchem Ausgang"
- "es fühlt sie schon alleine so schön an, dass sie ihre Gefühle mit mir teilt, auch wenn es ihr so wehtut", wirklich, der Punkt lässt mich nach Monaten fast endlich frei durchatmen. Komisch, oder?


Na, da ist ja schon 'mal ein guter Anfang. Besonders Punkt 1: Wäre das nicht erst zu klären, bevor du weiter Süssholz rapselst mit einer Frau, bei der nichts so sicher ist wie die Ungewissheit? Was willst du denn bei ihr erreichen?

Warum?

Warum räumst du nicht erst bei deiner Familie auf, machst klaren Tisch, erklärst, dass du eine jüngere liebst und die Familie verlassen möchtest? Denn earauf würde es ja hinauslaufen, oder?

Das mit dem "egal mit welchem Ausgang" ist auch nur jetzt so, wo du voll Hoffnung auf etwas zusteuerst, das dir erstrebenswert erscheint. Noch hast du sie nicht ernst genommen in ihrer Abgrenzung. Du interpretierst ihre Worte eben so, wie du es gerne hättest. Und wenn du dann durch den Tunnel durch bist, was erwartest du auf der andern Seite? Was, wenn nicht das dort ist, das du ersehnt hast? Was, wenn sie dann gar nicht mehr da ist?

Meinst du, du könntest dann wieder zurück?

Pinkt 3: Nein, nicht komisch. Das ist es doch, was du willst: Ihre Abhängigkeit von dir, damit sie endlich sich auf deine Seite schlägt.

Was auch immer du machst, du bist nicht alleine: Deine Familie hat ein Recht zu erfahren, was ihr Mann, Vater, Ehemann so umtreibt. Denn sie ist ja sehr direkt von dir abhängig und wird durch dich bestimmt. Da wäre es anständig, alle zu informieren, woran sie sind.

Alles andere scheint mir ein wenig egoistisch.

 
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danke Dir tonton. Du sagst also zusammengefasst ich bin a) egoistisch und sollte b erstmal reinen Tisch machen.

Kann ich durchaus nachvollziehen. Es ist so, dass ich bisher denke, dass ich die Kinder erst reinziehen will wenn ich muss. Meine alte Beziehung ist alles andere als glücklich, fuer beide Seiten, schon länger. Bzw. wir leben nebeneinander her. Von der Aktion im letzten Sommer weiss sie, nur von der neusten Entwicklung noch nicht.

Mein Gefühl ist nicht "raus hier" oder "weg um jeden Preis", sondern es ist eher so, dass die Kinder für mich Nr. 1 sind - auch wenn meine jetzige Beziehung nicht gut ist, will ich wg der Kinder nicht weg, wir würden uns arrangieren. Das ganze jetzt ist "obendrauf" - und es erscheint mir so wichtig oder ernst, dass ich wohl weg würde (also nicht weg weg, trennen eben). Mir ist es 20 Jahre nicht passiert und ich bin sicher, dass es mir nie wieder passieren würde; das jetzt liegt nur an dieser Frau.

Das mit dem "egal mit welchem Ausgang" meine ich wirklich so. Ich finde, dass es dazu mittelfristig eh keine Alternative gibt - noch ein paar Monate wie jetzt schaffe ich nicht, da würde alles baden gehen, aber was würde das auch bringen, weiter die Situation in der Schwebe. Und wenn dabei raus kommt, dass sie nicht will, dann ist es eben so.

Das mit dem "komisch" empfinde ich nicht ganz so, wie Du schreibst. Ich empfinde nicht, dass ich ihre Abhängigkeit will oder geniesse. Das was mich etwas ruhiger macht ist eher das Gefühl, endlich von ihr mal ein klares Bekenntnis gehört zu haben. Nach der Abfuhr im letzten Jahr habe ich immer irgendwie gedacht oder befürchtet, dass ich mir das alles nur eingebildet habe, die starken Gefühle. Es fühlt sich an wie ein gemeinsames Gefühl oder etwas was man gemeinsam aushält und - wie auch eimmer es augeht - gemeinsam durchlebt. Mir tut es leid was passiert. Aber ich kann davor nicht mehr weglaufen.

Ich frag mich was ich mit ihr machen soll - nochmal ein verbales, offenes Bekenntnis zu ihr? Natürlich ohne jeglichen Druck oder "Pistole auf die Brust", wenn es so ein Bekenntnis denn überhaupt gibt. Ist so ein Bekenntnis eine Liebeserklärung oder stösst es ab, weil sie es eh weiss oder weil es ein egoistisches Statement ist, auch wenn ich beteuere, dass nicht so ist?

 
Wenn so lange schon nichts verbindliches war, dann wird es vermutlich auch in Zukunft nicht mehr.

Eine wirklich blöde Situation: Die Ehe im Aus, wegen der Kinder die Fassade wahren, gleichzeitig auf dem Absprung. Nichts funktioniert mehr.

Da würde ich dir raten, erst einmal in dich zu gehen und nur für dich zu schauen, was denn nun wie gelöst werden könnte. Der Anker, den du in dieser Frau siehst, ist auch nicht wirklich sicher. Aber es scheint dir besser, auf diesen unsicheren "Wert" zu setzen und vor der Realität zu fliehen. Die ist eben nicht angenehmen: Erklären, was ist.

Wenn diese Frau jetzt nicht in Sichtweite wäre: Würdest du auch diesen Weg gehen wollen?

 
Ui deine Situation ist für mich gut zu verstehen, bin in einer ähnlichen. Auch meine 16 jährige Ehe ist vor dem aus, habe Kinder und eine neue Liebe gefunden. Mein Mann weiss auch noch nichts davon und ich habe auch keine Ahnung wie es weitergehen wird.

Abgesehen davon wenn du meinst deine Ehe wäre auch ohne diese Frau am Ende dann kann auch ich dir nur raten, mach reinen Tisch. Du hast nur ein Leben und deine Frau ein Recht auf die Wahrheit, das ist nur fair.

Ich selbst stehe jetzt auch vor dem grossen Schritt und mir geht das ganze sehr an die Substanz, aber wie gesagt, lieber ein Ende mit Schrecken. Besonders viel kann ich dir jetzt halt auch nicht sagen ausser, wir sind alles nur Menschen und es gibt viele in ähnlichen Situationen, thats life...

Sei einfach ehrlich, geh in dich und vorallem behandle alle mit Respekt und Anstand, eine Türe wird sich immer wieder auftun.

 
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 Alter oder ähnliche Unterschiede existieren zwischen uns und ausser auf dem Papier nicht.
Ja das hättest du gerne, scheint aber bei ihr nicht so zu sein. Das Problem mit dem Altersunterschied haben meist die jüngeren einer solchen Beziehung, nicht die älteren :)

Wie du auch erzählt hast, macht ihr das schon sorgen, deine lebenssituation im Gegensatz zu ihrer. Junge Frauen haben schon oft den traum eine ehe und kinder gemeinsam beide das erste mal zu genießen. Du hattest das aber alles schon.

Jetzt aktuell will sie einfach selber entscheiden, vielleicht sogar am liebsten mit dem Kopf (gegen uns). "Sie braucht Zeit" bedeutet: "ich will nicht, dass Du jetzt weitermachst, denn dann kann ich mich nicht mehr kontrollieren".
Dann solltest du sie dabei unterstützen und ebenso Abstand nehmen, weißt du, gegen verlieben hat keiner etwas, aber so wie bei dir, passiert das meist nur, wenn man in der eigenen Beziehung nicht glücklich ist, ein Defizit hat, was auch immer das sein mag. Und klar ist nach 20 Jahren die Spannung heraus, und die andere so neu und anders, aber irgendwann (meist sogar schneller als bei vorherigen Beziehungen) ist der lack ab und dann hast du sehr viel chaos hinter dir angerichtet. Das sollte dir bewusst sein. An einer Beziehung muss man stetig arbeiten, das scheint ihr versäumt zu haben. Vielleicht solltest du dich darauf fokusieren. Und verliebt kannst du ja bleiben und die Energie, die du dadurch erhälst anderweitg einsetzen (bei deiner Familie z.B.) Nicht jede verliebtheit muss man ausleben, der Mensch ist dazu fähig das mit Vernunft und den richtigen Maßnahmen "auszusitzen". Du musst nur bestimmte Entscheidungen treffen.

B.

 
danke euch allen!

Ein Teil eurer Antworten geht um das Klären meiner jetzigen Situation, Familie. Es fühlt sich arschig an und ich denke das so, aber der Zustand heute ist sowas wie metastabil; ich betrüge mein Frau nicht, wir sind kein wirkliches Paar mehr - und für die Kleinen ist das so im Moment am besten; ich hatte mich entschieden das noch ein paar Jahre zu akzeptieren. Es gibt weder Streit noch Spannungen.

Hätte/sollte ich die "Energie" in diese "alte" Beziehung stecken? Hm, ja, vielleicht. Was hindert mich? Diese Gefühl zu der anderen ist seit bestimmt 2 Jahre so (für mich) unvorstellbar stark. Ich bin eigentlich sehr ausgeglichen, über allem stehend, und mein privates und berufliches Umfeld bewundert meine Fähigkeit mit schwierigen Situationen ruhig, analytisch und konstruktiv umzugehen (als mein bester Freund davon erfurh meinte er sowas wie von allen hätte er das gedacht, nur bei mir hat er gedacht mir würde das niemals passieren, ich sei einfach zu stabil und immun für sowas).

Aber so ein Gefühl wie meins hat das Potenzial mich vollkommen aus der Bahn zu werfen. Und dem will ich einfach nachgehen (nicht nachgeben). Seit ihr glaube ich, dass es so was wie "füreinander bestimmt sein" gibt. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich dazu fähig bin, das auszusitzen oder kontrollieren kann. Glaubt mir - das habe ich monate- ja bald Jahre lang versucht. Mit dem "Erfolg", dass ich hier sitze und nichts anderes mehr machen kann. "Hätte/könnte/sollte" kann ich alles rational nachvollziehen - aber ich kann einfach nicht anders gerade.

Irgendwie bin ich vielleicht ein naiver, bequemer Romantiker, der denkt, dass es sowas wie die eine Riesenliebe gibt, sie und ich genau das sind und ich das "against all odds" machen muss.

Die Sache mit den Unterschieden, mit ihr und ihren Lebensplänen: ja, ich denke, dass ich genau das, was sie zurückhält. Sicher auch, dass sie nicht diejenige sein will, für die ich meine Kinder "verlasse", und sie will ihren Freund nicht verletzen, aber in erster Linie, hat sie sich das ganz anders ausmalt. Wenn wir zu anders wären wären wir nicht in dieser Situation, aber trotzdem ist der Unterschied bei allen Gefühlen riesig (vlt auch ein Teil der Anziehung, meine Ausgeglichenheit und Erfahrung zieht sie bestimmt an; aber nur allein das ist eher väterlich als Liebe). Ich meine die Gefühle von ihr aus sind so stark wie meine - aber das Thema ist sehr wichtig und daher "überlegt" sie, und es kann gut sein, dass es eben nichts wird. Mit einem alten Sack ist das eben anders, vielleicht. Ich verstehe das voll und ganz. Wenn ich nur 5 Jahre älter und ohne Kinder wäre wären wir wohl schon längst zusammen.

Was mich sprachlos, schicksalsergeben, passiv und wahnsinnig macht ist, dass ich nicht viel tun kann bzw darf. Natürlich will ich weder dem alten Leben wehtun, aber ich will das jetzt wissen - und/aber ich will sie nicht erdrücken, bedrängen usw um wenigstens eine Chance zu haben. Heute ist sie krank und ich zwinge mich, ihr keine kleine Aufmunterung zu bringen. Ich schicke keine Nachrichten, schaue aber alle 15 Sekunden auf dieses bescheuerte Whatsapp-Icon. Ich frage sie nicht, ob wir uns treffen wollen.... Usw. Diese Passivität fällt mir so schwer!

Oder soll ich jetzt zu Hause ausziehen&bei ihr vor der Tür stehen oder in 2 Tagen das klärende Gespräch haben? Das klingt mir zu sehr nach schlechtem Hollywood-Film....

 
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Also ich habe den eindruck, du hast dich eh schon entschieden, am liebsten hättest du (erstmal)eine affaire mit ihr, um auszuprobieren, ob das Ganze real genauso "anziehend" ist wie in deiner Vorstellung und wenn das gut klappt, dann kannst du dich trennen. Das ist das spiel, dass seit Jahrhunderten gespielt wird, also nicht besonderes. dachte eigentlich, dass wir in der Neuzeit hier weiter wären...;-)

Was soll man da raten?

Ich finde es immer befremdlich, wenn leute hier schreiben, dass ihre ehe ja so unproblematisch und ohne Streitereien ist, obwohl einer der Partner sich anderweitig verliebt hat. Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen. Dann könnt ihr euch beide aber wirklich gut verstellen, alles für die kinder. Die merken aber sehr wohl, dass zumindest mal Gleichgültigkeit zwischen euch herrscht. Für mich wäre so eine Situation unerträglich. Hast du denn das gefühl, dass deine Frau glücklich ist? Meinst du nicht, du nimmst auch ihr die Chance sich frei zu entscheiden, indem du nicht ehrlich zu ihr bist? Vielleicht könnte sie auch nochmal einen neuen "besseren" Partner finden? Ich sage nicht, dass sie das nicht auch so könnte, aber sie denkt vielleicht, es ist alles paletti?

Du schreibst, dass du eigentlich ein sehr vernünftiger und ruhiger typ bist, zumindest sagen das deine freunde, meinst du nicht, dass da selbstbild und fremdbild etwas auseinander trifften? Innerlich brodelt es doch bei dir...wie man hier lesen kann, wobei mir hier schon etwas die Leidenschaft fehlt:) Du scheinst wirklich sehr nüchtern zu sein.

Bevor du irgend etwas in die eine oder andere Richtung tust, musst du viel nachdenken und dann eine Entscheidung treffen, die möglichst wenigen beteiligten wehtut, denn dass du manchen wehtun musst ist dir klar, denke ich.

Was mich ein wenig stört, und das hat man hier oft, wenn Ehepartner sich in andere verlieben, dass sie sich hauptsächlich deshalb nicht vom Ehepartner trennen wollen, weil sie sich (noch)nicht sicher sind, ob das mit dem neuen Partner überhaupt etwas wird. Daher wird hier auch oft geraten, erst den einen schritt (sich trennen) und dann eben mit dem Risiko leben, dass es mit der neuen nichts wird, alles andere ist "hintergehen". Im übrigen betrügst du deine frau sehr wohl, zwar nur gedanklich, aber immerhin.

nunja, möchte nicht in deiner haut stecken, geh in dich und frage dich, ob so ein wenig Schmetterlinge im bauch es wert sind, eine Familie und die Gesundheit der kinder aufs spiel zu setzen. Die können nix dafür.

B.

 
Hallo B52,

danke Dir. Glaub mir, dass ich da 1000 mal in Gedanken war, was sollte ich tun oder nicht tun. Vielleicht bin ich nicht besser als all die anderen, bin nur so blöd und mache mir mehr Gedanken darum ;-)  Meine Entscheidung im Moment ist wirklich getrieben von den Kindern. Und für mich und ihre Mutter ist das im Moment okay so (nicht mehr aber auch nicht weniger). Mal andersherum gesagt, jeder von uns könnte jederzeit gehen und leiden würden die Kleinen. Dass das keine stabile Situation ist, ist mir vollkommen klar. 

Ich bin mir aber 100% sicher, dass ich sie nicht als Affaire will. Garantiert nicht. Wenn nicht sie dann keine, zu keiner Zeit.

Dir fehlt die Leidenschaft... hmm, genau da bin ich gedanklich - zeige ich meine Gefühle genug? Habe ich alles gesagt, ihr alles gezeigt, auch das Verständnis für ihre Gedanken zu uns? Dränge ich sie damit nicht? Ist das nicht gerade was sie nicht will und braucht? Wenn ich heute ausziehen würde, wie würde das ankommen? Nicht als extreme Form von Druck?

Ich frag mich schon, ob ich sie fragen kann ob wir uns treffen, weil ich es gerade 1 mal gemacht habe und sie wg Krankheit "heute lieber nicht" gesagt hat. 

Soll ich ihr jetzt nochmal wieder sagen wie sehr ich sie und uns will? Das weiss sie doch alles in- und auswendig; ich habe immer das Gefühl, ich sollte nochmal und tiefer vor ihr auf die Knie fallen - aber, ich will sie eben nicht erdrücken damit.

Ich zittere am ganzen Körper, es fühlt sich schlecht and aber auch gut, weil es sie gibt. Soll ich ihr das sagen? oder schreiben??

 
Öhm, Moment mal. Ich weiss nicht ob ich was verpasst habe. Weiss Deine Frau davon? Oder bliebt Deine Frau auch nur den Kindern zuliebe?
Sie weiss vom Stand vor ein paar Monaten (dass ich wollte, sie damals aber nicht), nicht von der neusten "Entwicklung". Wir haben damals besprochen, dass wir so weitermachen solange es für uns passt.

 
Also gut, dein Hauptproblem scheint zu sein, wie du an die neue rankommst- bist du dir denn sicher, dass sie dich genauso will, wie du sie? Mir kommt das ehrlich gesagt nicht so vor. Oder meinst du, das sie  deshalb zögert, weil du verheiratet bist? Oder ist sie einfach vernünftiger als du? oder kann sie sich mit dir keine Zukunft vorstellen? Langsam habe ich irgendwie den eindruck, dass du dich da in etwas hineinsteigerst, was die "neue" gar nicht genauso sieht. Wie sind denn ihre Signale? Ist eigentlich mit ihrem freund schluss?

Inwieweit hat sich denn eigentlich eure situation in den letzten Monaten geändert? faktisch doch gar nicht, oder? Nur in deinem kopf?

Und das mit der affaire, so meinte ich das nicht. Es ist nur so, wenn du dich jetzt sofort näher auf sie einlässt, dann ist das (erstmal) eine affaire, auch wenn du es nicht so nennst. Und die meisten machen das so- erstmal schaun wie es sich entwickelt(heimlich) dann eine Entscheidung treffen, ist halt bequem und so spannend, da heimlich...;-) aber nicht fair deiner frau gegenüber. Ich würde mit ihr (deiner frau) die Situation besprechen...

B.

Und wenn die neue zeit braucht, dann solltest du ihr diese geben, warum dieser druck, diese eile?

 
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danke Dir. Sie hat wieder damit angefangen. Sie sei vollkommen durcheinander, wegen mir, fühlt sich so stark zu mir hingezogen, sie hat noch die Beziehung, aber sie scheint zu pausieren; habe nicht so genau gefragt, um möglichst wenig zu drücken.

Bis zu dem Zeitpunkt habe ich gedacht ich steigere mich nur rein, aber das jetzt finde ich eindeutig. (zumindest eine "Chance" um es egoistisch zu sagen)

Und bei ihr sind die Zweifel eben so wie wir das hier schon besprochen hatten: die starken Gefühle versus die unterschiedlichen Lebenssituationen. Das hat sie auch so gesagt, im sinne von "warum in gottes namen ist das nur so - warum können wir uns nicht einfach anders begegnet sein".

Dafür habe ich immer noch vollstes Verständnis.

Warum dieser Druck & Eile - weil es leider so extrem in mir brodelt, ich krieg kaum noch was gebacken. Und dazu das Gefühl, die Angst, was auch immer, das nur Abwarten und Passivsein doch auch irgendwie desinteressiert wirken kann.

Ich hasse auch diese "taktischen Spielchen" sich durch gespieltes Desinteresse oder nicht-melden interessant zu machen.

Aber ich spüre, dass sie bestimmen will wann wir reden - um die Kontrolle zu behalten. Fair enough - und ich will auch nicht egoistisch sein - aber soll ich wirklich nichts tun?

Ich schwanke so stark zwischen abwarten und ihr nochmal alles zu sagen inkl. meinem Verständnis für sie.

Kann/muss man immer kontrolliert sein - oder darf man auch mal "explodiere" so wie "scheisse, sorry, ich will dich nicht erdrücken, aber ich muss Dich jetzt sehen - nur reden, kein Druck"

 
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Für mich gibt es zwei Lösungen:

1. Du trennst Dich von Deiner Frau und schaust dann mit der Neuen wie es weitergeht.

2. Du bleibst bei Deiner Familie und ihr arbeitet gemeinsam an eurer Beziehung und Du brichst den Kontakt zur Neuen ab.

Alles andere ist meiner Meinung nach nicht vertretbar, sorry.

 
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Du machst dir doch 'was vor: Kein Druck machen, mit ihr nur reden, ihr Zeit geben, ja nur nichts vermasseln.

Aber: Du willst sie. Jetzt, sofort. Oder nicht?

Warum also machst du nicht Nägel mit Köpfen? Denn wenn sie nicht will, dann will sie nicht, aber dann weisst du auch, dass du dich verrannt hast. Dann hast du klaren Kopf und kannst entscheiden, ob deine Ehe nicht doch bestehen bleibt (sonst wärst du ja alleine, wenn es mit deiner ersehnten Geliebten nicht geht).

Woran du natürlich nicht gedacht hast: Sie ist sich auch unsicher, weil sie auch nicht weiss, wie sie zu ihrem Freund steht. Aber warum solltest du die Lösung für sie sein? Meinst du nicht, dass du eher der Lückenfüller bist, das Bild, an das sie sich heftet, weil es eben gerade so gut als Ausweg aus ihrer Situation dient? Dass gar nicht du gemeint bist, sondern nur ihre Umstände sie zu dir getrieben haben? Weil du eben offen bist, weil du auf deiner Seite auch so labil und suchend bist?

Und dann die Frage: Weiss die überhaupt, dass du sie als Beziehungspartnerin willst? Wenn nicht: Besprich das mit ihr. ich meine, du kannst nicht beide Frauen im Ungewissen lassen und dir gedanklich alles schönmalen, ohne dass es eine reale Basis dazu gibt. Die musst erst einmal herstellen. Zumindest müsste deine "Geliebte" doch wissen, woran sie bei dir ist. Sonst kann sie sich ja gar nicht für oder gegen sich entscheiden. Bisher war das doch nur so ein Aufeinandertreffen zweier verwzeifelter Seelen, die sich ihr Leid klagen.

Und deine Frau: Willst du ihr nicht die Chance geben, sich mit der Situation auseinandersetzen zu können? Vielleicht will sie ja auch weg und bleibt nur wegen dir, weil sie meint...

 
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danke tonton. das spricht mir so ziemlich von der Seele. Ja, ich finde ich bin zu brav, zu kontrolliert, zu verkopft. Der einzige reale Grund dafür ist, dass sie mich manchmal im Spass heissblütig nennt (Spass mit Funken ernst).

Alles andere ist verkopftes Zeugs.

Mein Gefühl sagt mir ganz deutlich zu zeigen wie sehr ich sie will. Und auch wenn sie vielleicht vor so einer Ansage Angst hat und ich sie damit vertreiben könnte dann ist das halt so. Wenn ich laufen lerne braucht es dazu blutige Knie, oder? Sonst hat man nicht gelebt, oder? Punkt.

Ich bin mir übrigens recht sicher, dass ich nicht der Lückenfüller bin. Wir haben nie über die "alten" Beziehungen gesprochen und uns nie Leid geklagt. Sie war recht glücklich (das hatten wir eben letztes Jahr schon) aber ich bin einfach in ihrem Kopf. Sie wollte es lange nicht wahrhaben, aber sie kriegt mich nicht raus, genausowenig wie ich sie daraus kriege. Sie findet mich als Person und körperlich anziehend und läuft nicht vor etwas weg.

Ob das bedeutet, dass wir zusammen kommen oder dann auch -bleiben ist eine ganz andere Frage - das sehe ich realistisch.

Um das auch zu beantworten - Mein Frau ist auf der einen Seite neutral, würde aber tendenziell bei mir bleiben und an uns arbeiten wollen.

P.S. aber, ich sehe grad, Du bist auch ein Mann - sollte mir das etwas sagen ;-)?

Noch ein P.S. ein wirklicher Grund, nicht jetzt - bildlich gesprochen - ultimativ & mit Koffer vor ihrer Tür zu stehen sind auch meine Kinder - ich habe irgendwie den Wunsch diese metastabile Situation zu Hause so lang es geht aufrecht zu halten. Glaubt mir, bei dem leisesten Anzeichen, dass es den Kids schadet ändere ich das. Ich weiss, dass viele das hier sehr kritisch sehen. Mein Gefühl sagt mir, dass das so okay ist. Bin nur nicht mehr sicher, ob im Sinne von oben ich der neuen nicht das Signal senden muss. Sie kennt die Situation. Bevor sie mir vor ein paar Tagen von ihrem Gefühlen erzählt hat sie sich sehr genau erkundigt wie ich zu dem Kindern stehe. Das fühlte sich sehr so an als wolle sie mein Versprechen, dass ich die nicht einfach verlasse & weglaufe.

 
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bei dem leisesten Anzeichen, dass es den Kids schadet ändere ich das.


Heisst aber auch, dass du die Anzeichen erkennst...

Meistens kommen die Folgen solcher Konstellationen erst Jahre später zutage, in Form von gestörten Erwachsenen (hier im Forum gut nach zu lesen).

Ich habe eine Satiere gesehen, da will die Geliebte endlich die Hauptfrau werden. Der Liebhaber möchte aber bei seiner Frau belieben, weil er befürchtet, dass nach dem Austausch der Frauen die Geliebte eben so wird wie seine Ehefrau. Und die Geliebte bedrängt ihn solange, bis er es macht. Später dann beklagt sie sich, dass es nicht so spannend ist wie früher, und dass der Mann sie nun mit seiner Ex-Ehefrau betrügt, was sie ungeheur findet...

Natürlich ist es komplex, warum sich Menschen, die einmal so sehr einander zugewandt waren, dass sie sogar eine Familie gründeten, sich auseinanderleben.

Dann tauscht du deine Ehefrau mit der möchtegern-Geliebten aus - und es wird wieder so weitergehen, wie es bereits mit deiner Jetzt-Ehefrau gegangen ist: Ihr werdet euch auseinanderleben, und dann wirst du eine weitere Geliebte haben -- und so weiter.

 
Hi tonton,

klar muss ich die Signale erkennen - aber ich hoffe ich kann das.

ich glaube wirklich nicht, dass ich eine Rolle Deiner Satire habe. Sie ist so anders und mein Leben verläuft nicht im Kreis sondern immer irgendwie weiter, ich entwickle mich weiter und lerne. Jeden Tag. Man soll niemals nie sagen, aber ich ich bin mir sehr sicher, dass sie die ist.

 
ich meinte mit der Satiere nicht, dass du da eine Rolle drin hast. ich meinte vielmehr damit, dass Verhältnisse, die einen unbändig anziehen (Affären) genau dann den selben Verlauf nehmen, die die Beziehung genommen hat, in der man eben steckt (also mit deiner Ehefrau). War es denn eben nicht auch so toll mit deiner Ehefrau, so dass irh euch ewige Liebe geschworen habt? Davon ist nun nichts mehr übrig, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht, weil man sich nicht mehr anstrengen musste? Oder weil man mit den Kindern beschäftigt war?

Ich meine damit, dass da auch mit deiner Geliebten passieren kann, sobald ihr zusammen seid. Und dann hast du letztlich nur die Frauen ausgetauscht und die Familie verloren.

Das muss gut überlegt sein, ob man das für einen kurzen Moment des Glücksausbruchs wirklich tun soll.

Aber ich kenne nichts von euch, und möglicherweise liege ich ganz falsch und es kommt gut heraus - gibt es ja auch.

Im Kreis laufen? Tut man sehr schnell - auch du. Denk an deine Ehe... Wann gab es etwas neues?

 
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