vom Himmel in die Hölle

Ich habe ihn wieder getroffen. Ungewollt...

Vor kurzem sprach ich mit einem Freund von ihm bevor ich ihn wiedersah und er meinte es ginge ihm sehr schlecht. Er hat wegen überhöhtem Fieber eine Nacht im Spital verbracht und ist laut Erzählungen zuhause geblieben und hat sich Ruhe gegönnt.

Sein bester Freund ist jetzt in Therapie wie er mir sagte und das finde ich wirklich gut. Nachdem ich nicht mehr auf seine Anrufe und SMS reagierte, sah ich ihn am Wochenende im Zug. Ich sass mit Freunden im selben Abteil, viele davon kennt er auch. Er sass alleine und kam vorbei. Ich sass so das man mich nicht sah, erst als er im Abteil stand. Er schaute mich an als verliere er den Boden unter den Füssen und grüsste alle, vergass sogar jemanden zu grüssen, war total neben den Schuhen und setzte sich hin. Nervös zettelte er ein Gespräch mit einem Kumepl an verhielt sich ganz komisch. Er ging dann wieder und meinte er würde nicht mitkommen, er ginge zu einem Kumpel nach Hause und früh wieder zurück. Er küsste mich aufs Haar als er ging und den andern winkte er zu.

Er schrieb mir später ne SMS: Er hätte zitternde Knie bekommen, er sei ganz verwirrt gewesen und wusste nicht wie er sich mir gegenüber verhalten soll.

Am Sonntag fühlte ich mich ziemlich gut und wieder etwas unabhängiger. Ich ging auf seinen Vorschlag mich bei mir zu treffen ein und er fuhr zu mir. Wir redeten lange und hatten wie immer schöne aber nur wenige Stunden. Ich fand es sehr erstaundlich, dass er mir nichts von seinem ruhigen Wochenende erzählt hat. Es scheint als wäre ihm klar, dass das absolut normal ist und er darauf nicht sonderlich stolz ist. Ein kleiner Schritt zurück zur Realität.

Wie immer schrieb er mir wieder, ich antworte eher distanziert. Er gibt sich wirklich Mühe und ich vermisse ihn sehr.

Es gibt keine Zukunft mit diesem Mann, das ist mir bewusst aber mein Herz scheint für ihn. Immernoch. Die Vernunft ist etwas gewachsen und ich hoffe sie bleibt so gross wie sie im Moment ist. Die beiden sind zurzeit viel unterwegs (mit dem Kumpel, der sich therapieren lässt) und im geheimen hoffe ich, er lässt sich vom anderen, der ja auf besserem Wege ist und auch eine Freundin hat etwas anstecken.

Ich habe Angst, er hört irgendwann auf sich bei mir zu melden, wenn ich weiterhin so kalt zu ihm bin. Das wird natürlich auch passieren. Aber was soll ich tun? Da sagt man doch immer: lass ihn zappeln und wenn er lange genug um dich kämpft meint er es ernst. Solche Spielchen will ich doch gar nicht und er tut es ja.

WARUM NEHMEN LEUTE DIESE SCHEISS DROGEN ?


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ich war auch einmal mit eine Drogenabhängigen zusammen. Wir waren wirklich ein Herz und eine Seele...dann kam der Rückfall, Beschaffungskriminalität, er hatte einen Spritzenabzeß, ich ihn von der Straße aufgelesen, KH, dann kam er in den Knast. Das war ungefähr über Jahre drei mal so...dann machte ich Schluß...und weiß du was? Nachdem ich Schluß gemacht hatte, wurde er clean...gut nech?

Wir haben heute noch Kontakt, und er ist mein Allerbeste Freund auf dieser Welt. Er steht mir bei, wobei ich auch sagen muß, daß er auch während der Drogenzeit, immer angerufen hat, gesagt hat, er müsse mich alleine lasse...er war nie fies oder hat mich bestohlen...trotzdem war es die Hölle auf Erden...

Fazit oder was ich damit sagen will:

Die Beziehung ist es nicht, was den Menschen von Drogen abhält...das sollte man meinen, daß es den Abhängigen in einer festen Beziehung besser geht, sondern wenn sie auf sich alleine gestellt sind...

Laß ihn los...das ist besser für Euch beide

wynnie

 
Das mit dem alleine lassen kenn ich: immer wieder einfach so ne SMS am WE: Sorry 11.11.11 oder Baby ich schaffs wieder nicht, bin der Teuefel. Immer solches Zeug. In dem Moment weiss ich immer genau das er jetzt für ne Weile "weg" ist. Ich habe ihm auch schon gesagt, das mir das weh tut aber irgendwie wollte ich auch nicht das ich nichts von ihm höre, dann mache ich mir noch mehr Sorgen.

Es ist mir alles bewusst, ich weiss ich muss ihn loslassen aber ich kann es nicht verdam**** schei***... :(

Besonders dann wenn es mir gut geht.

Ich nehm dieses Zeug ja nicht und hab auch sonst andere Interessen am WE. Unter der Woche ist es einfach wunderschön mit ihm und dann Donnerstag Abend- Freitag Abend steigt die Nervosität.

Nicht nur bei ihm: In dem ganzen Kreis wo er drin steckt :( Die werden irgendwie alle total bescheuert. Die schlimmsten Donnerstag Abends, dann schleppen die sich Freitags noch zur Arbeit und Freitag Abend schmeissen die sich weg. toll :(

 
...ich weiß nur noch, daß ich morgens am Frühstückstisch, wenn er aus dem Bad gekommen ist, schon gehofft habe: Hoffentlich hat er abends was...

er kam häufig, wenn er auf Turkey war...er wollte dann, daß ich ihm was kaufe...ich habe das auch einige Male gemacht, weil ich die Schmerzen nicht ausgehalten habe...dann habe ich ihn rausgeworfen, weil ich mein hart verdientes Geld nicht für Heroin ausgeben wollte und es ist ja auch ein Faß ohne Boden...

ich wußte, daß er Beschaffungskriminalität betreibt. Die Polizei hat mich ständig angerufen und mir klar und eindeutig zu verstehen gegeben, daß sie uns beobachten...auch das war ein Grund ihn rauszuwerfen...

Dann immer die Angst, er könnte wieder ein Spritzenabzeß haben...der erste: fast mußte das Bein amputiert werden, beim zweiten habe ich ihn auf der Straße aufgelesen: Spritzenabzeß, es roch wie ein abgestochenes Schwein, am Hals...ich mit ihm ins Krankenhaus...die konnten ned mal Blut abnehmen...CT...ein Tag länger, er wäre tot gewesen...

Ich liebe diesen Mann immer noch. Ich bin nicht verliebt oder fühle mich nicht verantwortlich...Ich liebe ihn als einen Menschen, der ein Bezug zu mir hat und ich zu ihm...wir schätzen uns...aber das ganze Procedere noch einmal: Nein Danke :nono:

Wenn Dein Freund noch arbeiten geht...hat er viell. noch Chance davon weg zu kommen. Mein freund blickte schon auf eine 20jährige Drogenkarriere...

Du wirst ihn nicht retten. Er wird Dich manipulieren um an Drogen zu kommen, er wird Dich besch**** und belügen und betrügen... er kann dann einfach ned anders...

Was mir derzeit geholfen hat, war ein Gruppentreffen von Angehörige bei der Drogenberatungsstelle...

Was nimmt Dein Freund noch mal für Drogen? Also aus meiner Erfahrung ist Kokain NOCH schlimmer als Heroin. Für Aussenstehen hört sich das Gaga an, aber es ist so, weil Kokain, den Menschen übermütig und arrogant macht...Kokain macht seelisch stark abhängig...die fühlen sich gut und stark...

Das verstehe ich gar nicht:

ich muss ihn loslassen aber ich kann es nicht verdam**** schei***... :( Besonders dann wenn es mir gut geht.
warum fällt Dir das Loslassen schwer, wenn es Dir gut geht? Dann laß es Dir doch einfach schlecht gehen, dann kannste loslassen... ;) :D ...nee Spaß beiseite, das verstehe ich so gar nicht den Satz...

Du mußt schon Konsequent sein mit Deinem Freund...was heißt denn in der Woche schön mit ihm? Du mußt Dich doch schon am Montag unwohl fühlen nach so einem Wochenende, dann kommt Dienstag und Mittwoch und Donnerstag ist es wieder sch***...also, was ist den gut an der Beziehung zu ihm?

Mit einem Drogenabhängigen sollte man keine Beziehung eingehen und wenn mein Ex jetzt mit dir quatschen würde, würde er das gleiche zu Dir sagen...

du machst Dich kaputt....

w.

 
Will mal kurz was dazu beisteuern.

Ich war während eines Klinikaufenthaltes- natürlich verbotenerweise :rolleyes: - mit einem Drogenabhängigen Mann zusammen. Es war schön am Anfang aber für die Suchstation galt immer nur eine bestimmte Aufenthaltsdauer, die mit Zunahme der Aufenthalte auch kürzer wurde bis hin zur völligen Sperre. Ich hab mit diesem Menschen- er war noch sehr jung- so viel durchgemacht wie andere ihr ganzes Leben nicht, hab ihm was gekauft, hab ihn die Klinik geschleppt, er ist abgehauen, nachdem ich weg war, hab meine Therapie geschwänzt..bla bla. Das Schlimmste war, als ich mit ihn stundenlang durch die Gegend gefahren bin, weil keine Klinik ihn mehr aufnehmen wollte, ich kurz Pause gemacht hab und ihn beim Wiederkommen in meinem Auto gefunden hab, wie er sich eine Spritze Luft setzen wollte aus Verzweiflung. Hab oft mit den Eltern telefoniert, die froh waren, daß er mich hatte aber es hat nichts genützt. Am Ende hat er immer mehr gespritzt um immer wieder dahin zu kommen, wo ich stationär lag, bis er gesperrt wurde.

Iwann hab ich Schluß gemacht wegen einer Kleinigkeit, ich konnte nicht mehr und ich mußte Prioritäten setzen.

Seitdem- 4 Jahre- hab ich nichts mehr von ihm gehört, war fast sicher, daß er draufgegangen ist.

Letzte Woche war ich im Geschäft, samstags zu ungewöhnlicher Zeit und sehe ihn. Er sah gut aus, hatte ne Freundin und ich hab mich einfach nur mega gefreut, wie gut er aussiseht, denn es waren schon lebenswichtige Organe damals geschädigt. Ich hab ihn nicht angesprochen, er hat mich auch nicht gesehen, ich hab mich einfach nur gefreut.

Du darfst niemals vergessen, man kann einen anderen Menschen nicht retten, nur sich selbst.

lg isuza

 
Danke für eure Antworten.

Trifft mich schon schwer beim Lesen, wenn ich solche Geschichten lese, das wünsch ich wirklich keinem. Vielen Dank für eure Offenheit.

Ja, er nimmt Kokain..

Es sieht momentan - oder sah so aus, dass wir uns Anfangs auch am Wochenende sahen. Haben meist Freitag oder Samstag bei ihm verbracht und dann bis Montag getrennte Wege gegangen sind. Ein - zwei SMS, vielleicht ein kurzer Anruf am Sonntag, mehr nicht.

Ich schätzte es so wie es war, ich habe ja selbst noch anderes zu erledigen und hatte so Zeit für Bekannte. Dann sahen wir uns vermehrt nur noch unter der Woche und am Wochenende ist er eben an beiden Tagen "raus" gegangen.

Alles schön und gut. Ich bin ja nicht so anhänglich und genoss einfach auch die Zeit ohne ihn und nutzte sie für mich.

So richtig von seinem Problem merkte ich, als ICH ihn fragte, ob wir am Wochenende etwas unternehmen möchten. Keine Chance mehr... Donnerstag - Sonntag ist er einfach "weg".

Das hat sich in diesen Monaten schon so stark zugespitzt. Eine Zeit lang hat er sich dann am Wochenende auch nicht mehr gemeldet. Jetzt macht er einen auf Beziehung und schreibt wann er wo ist, entschuldigt sich eben für einige Dinge.

Das stimmt schon mit der Arroganz. Er zeigt sich schon ziemlich überzeugt von sich und zeigt sich sehr stark. Bei mir ist er dann irgendwie teilweise total unsicher, ist froh wenn ich die kleinsten Entscheidungen abnehme und total sensibel.

Warum wenn es mir gut geht?

Weil ich dann drüber stehe. Mir sage: Du hast ja ne gute Zeit mit ihm, was willst du dich selbst quälen und ihm absagen, wenn du es ja auch willst. Ich will ja auch nicht seine "Therapie" sein und weiss das ich ihm nicht helfen kann. Dann denk ich mir eben jetzt schaust du für dich, der muss sich selber helfen, ich hab ja mein Leben wie bisher. Das ist eben dieser Teuefelskreis. Wenns mir nicht gut geht lehn ich ihn ab und wenn ich mich erholt habe denke ich, ich lass es mir jetzt einfach gut gehen...

Der Mist ist eben: Er hat nen Job, wo er die Aufträge vom Büro aus bekommt, muss bis dato alles erledigt haben und wenn er eben alles gemacht hat ist für ihn in dieser Woche schluss. Teilweise arbeitet er eben dann 12 Stunden und macht Freitag frei.

Was für ihn natürlich Gift ist - dann ist er schon Donnerstags unterwegs...

 
Er sah gut aus, hatte ne Freundin und ich hab mich einfach nur mega gefreut, wie gut er aussiseht, denn es waren schon lebenswichtige Organe damals geschädigt.
:) Ah schön, das freut mich sehr sehr sehr:]

"Meiner" ist auch so liebenswürdig - es gab keinen anderen Mann in meinem Leben, der so auf mich eingegangen ist, der für mich da war, während seiner drogenfreien Zeit und jetzt auch noch teilweise...es ist wirklich Schade um diese Menschen...

aber nützt nix: Man muß einfach mit Drogis Schluß machen - das einzige Gute, was man diesen Menschen antun kann...

In diesem Sinne, alles alles Gute....

w.

 
Ich wäre dankbar um eine Antworte. Vielleicht sogar Antworten von Jemandem, der auch mit Liebe und Drogen Erfahrungen gemacht hat. :confused:
ich glaub hier kein einziges Wort ... die ganze Geschichte ist hier vom TA erfunden und erlogen um das Forum mit Beiträge zu bereichern .. nix mehr ..
 
Gehts noch?

Ich habe das speziell an Leute mit dieser Erfahrung gerichtet weil dir sonst eben genau keiner glaubt wie verflixt eine solche Situation sein kann.

Wenn du spührst was für ein toller Mensch hinter diesem Berg Problemen steckt. Wenn du für eine Stunde den Kern dieses Menschen spührst und wie es dich dann zerreist wenn er wieder der Lust nach diesem Scheiss nachgiebt und immer mehr gedanklich weiter weg ist. Das ist ganz bestimmt kein Witz und es ist auch nicht gerade einfach mit irgend jemandem darüber zu reden, da ich auch nicht übelst stolz darauf bin, mich in einen Kokser verliebt zu haben...

Ich finde es überhaupt nicht witzig, wenn sich zwei verlieben aber ein so starkes Problem dazwischen ist. Das Problem selbst machen die Menschen, das ist mir klar aber in diesem Fall ist es ja erwiesen, dass es die Menschen eben maniplutiert. Ich finde es auch nicht witzig, dass ich nicht früher Schluss machen konnte und mitten in der Schei*** sitze.

Schau du mal lieber das dir das nicht passiert und wenn, dass dir dann die Leute glauben. Aber bestimmt passiert es dir nicht, da sowas auch nicht gerade alltäglich ist, was diese Situation für mich noch schwieriger macht.

 
na ja .. wenn man eben in diesem asozialen Milieu aufwächst, dann ist man auch mit Blindheit beschlagen ..
Wie praktisch die Meinung so schnell zu ändern. Um 11:23 Uhr hast du die ganze Geschichte noch nicht geglaubt und ne halbe Stunde später behauptest du schon ich wäre in einem asozialien Milieu aufgewachsen.

Nicht schlecht, da hast du dir aber schön selbst ins Knie geschossen.

Wollt schon anfangen mir dir zu diskutieren aber ich bin wohl noch gerade etwas zu wenig blind um nicht zu sehen, dass dies keinen Sinn hätte. *wink

 
Trotz allen Problemen haben wir es nun versucht.

Einen Monat Beziehung. Einen Monat keine Drogen mehr, kein Ausgang mehr... Eine Therapie angefangen... Alles schien gut zu werden. Ich glaubte an ihn, er glaubte an uns.

Gestern nun kam er nicht wie vereinbart. Eine einzige SMS: Wenn du draussen bist, viel Spass. Ciao! Ich schrieb seinem Freund ne SMS, ob er bei ihm sei. Er schrieb mir zurück: Ja er ist hier, es tut mir leid.

Mehr Worte als ein Ciao! hat er für mich nicht mehr übrig nach dieser steilen Besserungskurve. Er hat sich entschieden, das Leben wie früher zu leben und gegen uns.

Es tut soooo weh! Ich habe seine Nummer gelöscht und schmeisse ihm heute seine Sachen, die er bei mir hatte, vor die Tür.

Er hat sich entschieden. Es ist einfach nur feige, schwach und egoistisch. Der Weg der Therapie wäre ihm zu lange gewesen, die Angst vor Liebe zu gross.

Nun fange ich an zu leben, dass schwöre ich mir! Niemand hat mir jeh solchen Schmerz hinzugefügt. Wenn die Sonne nicht scheint für uns, scheine ich eben für mich.

 
Ich muss schreiben, muss meine Geschichte brüllen, sie einfach rauslassen, mit der Hoffnung, sie verarbeiten zu können.

Vor einiger Zeit habe ich ihn kennen gelernt. Ein Sonnenstein, sprühte vor Lebensfreude, strahlte Kraft und Licht aus. Mein Traum von einem Mann wurde wahr. Er umgarnte mich, als gäbe es kein Morgen ohne mich. Wir verliebten uns, trotz all den Problemen. Nach einem langen hin und her kamen wir zusammen. Anfangs wollte ich nicht, zu gross war die Angst vor solch grossen Gefühlen, die ich schnell für ihn empfang. Ich ringte mit mir selbst, wollte die Liebe unterdrücken, bis ich ihr nach gab.

Er hat mich immer gewarnt, er wäre so stark eifersüchtig, er wolle keine Freundin mehr deswegen. Wir haben so viel geredet, er hat von Herzen geweint, wie ich später merkte. Er wolle mich doch würde er sich ändern sobald er mich als Freundin hätte. Ich wollte ihn. Kämpfte um ihn und bekam ihn. Bekam den Himmel und wurde in die Hölle geschmissen.

Die Eifersucht wurde schnell immer schlimmer. Liebesbeweise mussten täglich sein, den ganzen Tag SMS Kontakt, Telefonate, jeden Tag sahen wir uns. Ich wurde erstickt in seiner engen Schlinge der Liebe. Immer wieder entzog ich mich wieder ein wenig durch langes Reden. Hatte Verstänhdnis und wollte alles schaffen mit ihm.

Sobald der Liebesbeweis nicht kam, flüchtete er in Alkohol und Drogen. Flüchtete von sich selbst, direkt in seine Hölle, die er mir lange verschwieg. Ich holte ihn oft dort raus. Holte ihn mit dem Auto ab. Er war so voller Drogen, dass er sich selbst aufkratzte. Er war meiner! Ich liebte ihn. Ich wollte ihm helfen, wollte es nicht wahrhaben und dachte wir können dies schaffen.

Immer mehr kam sein shizophrenes Gesicht nach einer Nacht voller Drogen zum Zuge. Einmal schliefen wir zusammen ein, weinten zusammen. Hatten den besten Sex meines Lebens, weinten sogar mitten im Sex gleichzeitig, sanken unendlich tief zusammen in unsere zweite Welt. Dann plötzlich schaute er mich wieder mit leeren Augen an, verzog sein Gesicht, voller Hass und wir stritten wieder.

Im Streit warf er mich in einen Schrank. Im nächsten Augenblick tröstete er mich wieder und es tat ihm so unendlich leid. Er würgte mich, weil mein Ex mir eine Nachricht geschrieben hat und ich ihn anlügte. Aus Angst. Er kratzte mich, weil er einen Stempel eines Clubs gesehen hat an meinem Handgelenk.

Dann liebten wir wieder zusammen, verbrachten Ferien zusammen in schicken Hotels, redeten nächtelang, er wollte sich verloben, wollte mit mir zusammenziehn. Er ging in Therapie. In Suchttherapie wegen dem Kokain und in Therapie wegen der Eifersucht. So verstrichen die Tage zwischen Hass und Liebe, zwischen Sadismus, Trauer, Angst und Hingabe. Ab und zu trafen wir uns noch, weinten wieder zusammen, schmiedeten Pläne, wie wir uns retten könnten. Wir waren abhängig. Ganze 3 Monate ging ich in dieser Endphase langsam daran kaputt.

In der letzten Nacht als wir noch zusammen waren, schickte ich meine damalige beste Freundin los, die ich seit Kindheit kenne, um mit ihm zu reden, sie wollte es auch, sie kannte ihn schliesslich etwas länger. Sie meinte sie werde mich dann anrufen. Sie trank mit ihm was, anscheinend viel und meldete sich nicht mehr. Ich roch den Braten, telefonierte sie an, telefonierte ihm. Ich rief ihre Mutter an am nächsten Morgen, sie meinte sie habe bei ihm übernachtet.

An meinem Geburtstag zerschlug er mein Auto. Aus Wut, dass ich ohne ihn feiern ging. Ich wollte meine Freunde sehen, brauchte Abstand.

Ich zerbrach daran. Ich wollte nicht mehr. Sah keinen Ausweg mehr. Kam als Notfallpatient in eine Klinik. Diagnose: Posttraumatische Belastungsstörung. Trauma wegen ihm und meiner besten Freundin. War noch 46 Kilo auf 1m78. Konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. Er schrieb mir die schönsten Texte, rief mich an. Ich antwortete nicht mehr, kämpfte wieder. Diesmal gegen ihn, gegen uns. Als ich entlassen wurde und er merkte, ich wolle ihn nicht wieder sehen, drohte er mir er bringe mich um. Sprach es auf meine Combox. Im nächsten Moment schrieb er mir wieder wunderschöne SMS.

Eines Morgens wachte ich auf, hörte meine Combox ab und hatte eine Nachricht von ihm drauf mit seinem ONS. Ich sass bestimmt eine halbe Stunde unter Schock da. Starrte vor mich auf den Boden, konnte nicht weinen, nicht sprechen. Nichts. Leere. Dies war zu viel für mein Herz.

Wie ferngesteuert fuhr ich direkt zur Polizei und machte Strafantrag wegen Körperverletzung, Morddrohungen, Sachbeschädigung und Vandalismus. Ich hatte für alles Beweise. Sie liessen ihn sofort richtigerlich verhaften. Holten ihn bei seinem Freund frisch verkokst ab. 3,5 Stunden dauerte es, nur die Morddrohungen aufzunehmen. Er ist nun in Untersuchungshaft und diesen Freitag geht es weiter mit den nächsten Tätlichkeiten.

Ich bin mitten in meinen Abschlussprüfungen, kann nicht schlafen, nicht essen, gehe nun in psychologischer Behandlung und ziehe ihn nun Zivil- und Privat vor Gericht.

Ich kann nicht mehr! Aber ich will!

Jede Nacht, jeder Traum handelt von ihm und seiner Neuen. Ich habe alles für ihn getan. Ich bin durch die Hölle für diesen Mann. Ich kann nicht mehr.

Ich habe ihn das letzte Mal durch Pflanzen auf dem Polizeiposten gesehen. Werde dieses Bild nie wieder vergessen. Er hat nun ein richterliches Verbot, mit mir auf irgend eine Weise in Kontakt zu treten.

Welcher Mensch hat das Recht, mir sowas anzutun? Warum hört dieser Schmerz nicht auf? Wann heilen solche Wunden?

Alles reden bringt nichts. Ich weiss er war es nicht wert, ich weiss ich will nie mehr zurück. Mein Verstand zerrt ihn nur vor Gericht, mit der Hoffnung er muss jetzt in Therapie. Doch mein Herz fühlt sich sche**** nochmal zerrissen an. Ich frage mich, was kommt in diesem Leben auf mich zu, wenn ich sowas mit 20 nicht verarbeiten kann und daran psychisch so untergehe. Wie stark muss man sein für diese Welt? Warum wird liebe geben nicht belohnt?