Von Wohlstandsproblemen in langjähriger Beziehung

Die Kernaussage aber bleibt: kann man von einem Mensch erwarten, dass er sich für deine Hobbies/Interessen begeistern kann? Egal wie die Antwort lautet, vom Geschlecht hängt sie meiner Meinung nach nicht ab.
Kann man meiner Meinung nicht. Das ist Sache des Individuums. Wär mein Freund Fussbalinteressiert, könnte er garantiert alleine an irgendwelche Matches gehn. Weil mir Fussball am Arsch vorbei geht. Genauso wie ich nicht erwarten würde, das mein Partner mit mir im Stall hockt, hätte ich ein Pferd (bzw. ich hatte eines und es kam mir niemals in den Sinn).

Was ich hingegen erwarte (und auch selber gebe), ist das Interesse an meinem Partner. Ich kann mich mit meinem Freund auch unterhalten und seine Erzählungen geniessen, wenn mich das Hobby ansich nicht interessiert. Ich freue mich an seiner Begeisterung und an der Energie die er rein steckt. Bei ihm ists die Musik... mit der Stielrichtung kann ich zwar sowas von nix anfangen - trotzem können wir über irgendwelche Konzerte/Openairs etc. reden. Hm. Schwer auszudrücken. Ich hoffe Du verstehst was ich meine... ich muss mich nicht fürs gleiche begeistern, um meinen Partner interessant zu finden. Im Gegenteil.

 
Kann es sein, dass du schlicht und einfach meinst, dass man eine gewissen Allgemeinbildung haben muss, damit man nicht immer "ja und amen" und "mhm" sagt?
Ja das auf ne gewisse Art und Weise sicher, allerdings würd ich das Allgemeinbildung nicht im Sinne von Intelligent oder "gut in der Schule" verwenden. Vielleicht eher mit Interesse an der Welt/Umwelt in der man lebt, bzw. an dem Menschen generell. Gesunde Portion Neugierde. Im Gegensatz zu faul/ignorant/desinteressiert/mirdochegal was um mich herum geschieht ;-)

Ich muss nicht über ein Thema Bescheid wissen - um nicht trotzdem einen Abend lang mit einer Person (die darüber Bescheid weiss) zu reden. Ich frag dann halt einfach z.B. der Person erstmal Löcher in den Bauch ;-)

 
Offtopic:

Liebe Tylli, liebe trändli,
bitte wartet doch erst einmal eine Reaktion des Themenstarters auf eure liebevollen Tipps und Ratschläge ab - oder ergänzt eure bisherigen Hilfestellungen für den Themenstarter über die
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- Funktion.
Danke

 
frag dann halt einfach z.B. der Person erstmal Löcher in den Bauch ;-)
Ja, so kenn ich es eigentlich auch. Und da kommen dann ja eigentlich auch gute Gespräche zustande.

allerdings würd ich das Allgemeinbildung nicht im Sinne von Intelligent oder "gut in der Schule" verwenden
Nö, ich meinte auch mehr die Allgemeinbildung, die das Leben vorgibt. Halt wie du es schreibst "neugierig sein".

Wie sieht´s aus, lieber Yirda? Ist bei euch diese "Neugierde auf den anderen" (noch) vorhanden?

 
Heyho! :)

Hm. Muss man denn ums verrecken gemeinsame Hobbies haben, über die man sich dauernd unterhalten kann? Ist es nicht viel spannender, wenn man unterschiedliche Hobbies und Interessen hat - und dem Partner beim Vorschwärmen zuhören kann? Also ehrlich gesagt bin ich froh, das mein Freund und ich unterschiedliche Hobbies und Interessen haben, so gibts immer was zu erzählen. Bedingt natürlich ein gewisses Interesse daran, mit dem Partner trotzdem zu sprechen, sich vielleicht auch etwas mitreissen zu lassen - obwohls einem vielleicht Hobbymässig nicht so wirklich interessiert.
Unterschiedliche Interessen sind schon ok. Es geht mir ja im Grunde nur um eine gewisse Schnittmenge. Ich wäre ja auch schon froh, wenn sie Interessen hätte, von denen ich mich mitreißen lassen könnte. Aber da ist irgendwie recht wenig. In ihrem Fachgebiet kennt sie sich aus, aber das ist eher trocken und bietet einfach nicht so viel Stoff für Begeisterung oder Gespräche. Ansonsten eben wie gesagt, Sport, Spaziergänge, Aktivitäten.

Wenn ich Gleichgesinnte will, geh ich in nen Verein. Oder wie auch immer ;-)

Für mich wärs der absolute Horror, wenn wir beide uns fürs total gleiche Interessieren würden. Das wär dann mein Punkt wo es mir langweilig werden würde ;-) - aber so sind die Menschen unterschiedlich :) Natürlich haben wir auch "Gemeinsamkeiten" - aber die definieren sich nicht über gemeinsame Interessen/Hobbies.
Naja, bisher hab ich mir das ja auch woanders geholt. Ich habe an sich genug Möglichkeiten, mich mit Leuten über meine Interessen auszutauschen, sei es über Freunde, Bekannte oder auch das Internet. Aber eigentlich finde ich, dass man sich auch in einer Beziehung gescheit unterhalten können sollte.

Ich frag mich gerade, ob du hier gar keinen Rat suchst, sondern einfach nur Leute, mit denen du dich mal austauschen kannst.
Ja, in erster Linie interessieren mich Gedanken von anderen Menschen sozusagen einem "breiterem Publikum" zu diesem Thema/dieser Situation. Habe das nämlich im Freundeskreis nicht gerade vielen Menschen anvertraut.

Für eine wirkliche Beratung ist ein Forum wahrscheinlich auch nicht der richtige Ort. Doch ein paar sehr schöne Denkanstöße habe ich hier ja schon gefunden :) .

Wieviele Aktivitäten macht ihr denn mal alleine und tauscht euch danach darüber aus?
Durchaus einige. Durch die Arbeit haben wir auch nicht immer Zeit, gemeinsam was zu machen. Also es ist nicht so, dass wir ständig aufeinander hängen. Eher im Gegenteil.

Und noch mal zu dem Spruch mit dem "über Bücher" reden... Du wirst aus einem Naturwissenschaftler keinen Philosophen machen. Wenn nicht ein Grundverständnis für die Materie da ist, wird auch kaum Interesse geweckt werden können.
Jo, keine Einwände.

Was ich hingegen erwarte (und auch selber gebe), ist das Interesse an meinem Partner. Ich kann mich mit meinem Freund auch unterhalten und seine Erzählungen geniessen, wenn mich das Hobby ansich nicht interessiert. Ich freue mich an seiner Begeisterung und an der Energie die er rein steckt. Bei ihm ists die Musik... mit der Stielrichtung kann ich zwar sowas von nix anfangen - trotzem können wir über irgendwelche Konzerte/Openairs etc. reden. Hm. Schwer auszudrücken. Ich hoffe Du verstehst was ich meine... ich muss mich nicht fürs gleiche begeistern, um meinen Partner interessant zu finden. Im Gegenteil.
Hmm, also mir reicht das irgendwie nicht. Wie soll ich das erklären... ich habe immer das Gefühl, wenn den Partner ja gar nicht die Sache an sich interessiert sondern einfach fragt, weil er mich mag oder an mir interessiert ist, habe ich nicht so viel Motivation, in ausschweifende Erzählungen zu verfallen.

Ich tu es manchmal dennoch aber dann ist es halt nach 20 Minuten vorbei und bis auf ein paar Nachfragen gab es halt "nur" ein "mhh-mhh" und "aha" und "ok" so nach dem Motto.

Das ist einfach ein wenig einseitig.

Kann es sein, dass du schlicht und einfach meinst, dass man eine gewissen Allgemeinbildung haben muss, damit man nicht immer "ja und amen" und "mhm" sagt?
Ja, das meine ich. Aber ich glaube es ist weniger die Bildung das Problem. Eher ein wirkliches Interesse, über den Tellerrand zu schauen. Ein Interesse, das soweit führt, das man dem anderen begeistert davon erzählen kann und das auch ein paar Nachfragen stand hält. Dann wäre es mir glaube ich auch egal, wenn es sich mit meinen Interessen nicht deckt.

Ich muss nicht über ein Thema Bescheid wissen - um nicht trotzdem einen Abend lang mit einer Person (die darüber Bescheid weiss) zu reden. Ich frag dann halt einfach z.B. der Person erstmal Löcher in den Bauch ;-)
So rum ist das auch ok. Wenn das Thema denn zum Fragen motiviert. Aber ich bin eben andersrum auch mal gerne in der Position des Fragenden und lerne gerne dazu ;) .

Wie sieht´s aus, lieber Yirda? Ist bei euch diese "Neugierde auf den anderen" (noch) vorhanden?
Vielleicht nicht mehr so sehr wie am Anfang. Vor allem von meiner Seite wirke ich bestimmt öfter mal eher uninteressiert, weil ich nicht so viel nachfrage (wie der Tag war, was sie erlebt hat etc.)

Das ist meine Baustelle und daran muss ich arbeiten. Aber da kommt halt vieles zusammen und da macht sich halt auch die "Lustlosigkeit" bemerkbar.

 
Hmm.... da Dir die gemeinsame Interessen/Hobby-Sache so wichtig ist...

Habt Ihr Euch schonmal überlegt ein gemeinsames NEUES Hobby zu finden? Etwas ungewöhnliches, das für beide Neuland ist, Ihr aber zusammen machen könnt?

Ich schreib Dir einfach mal ein paar Beispiele auf und warum - sind Dinge die ich selber mache/gemacht habe und darum "erprobt" sind ;-)

- gemeinsamer Kochkurs inkl. allfällige Folgekurse. Die Richtung könnt Ihr ja wählen, jeh nachdem was Ihr beide gerne esst. Hauptsächlich etwas "ungewöhnlich", so das man etwas mehr Aufwand betreiben muss, als bei 0815-Dingen. Sei es jetzt Thai, Japanisch, Chinesisch, ...

Danach erkürt Ihr z.B. alle xWochen einen Tag zum Thai/Sushi/WeissderGeierwastag.

Geht gemeinsam Einkaufen, wenns geht in nem Asiashop, da die nicht so an jeder Ecke zu finden sind und man ein bisschen was dafür "tun muss" (und nur darum gehts ;-) ). Kocht gemütlich zusammen, geniesst das Essen und lasst den Abend dann schön ausklingen. Kann ja z.B. grad im Asia-Style weitergehen... schöne Massage/Bad/... Dir werden sicher irgendwelche Ideen kommen...

- Didgeridoo spielen lernen. Didgeridoo nur deswegen, weil nur schon das Üben der Zirkularatmung einen heiden Spass macht und herzhaftes gemeinsames Lachen wohl ziemlich vorprogrammiert ist. Wenn man es dann mal kann, ist der Ton von einem Didge sowohl für den Spieler als auch für den Zuhörer sehr entspannend. Ausserdem kann man das Teil auch relativ gut mitnehmen, wenn man z.B. irgendwo im Wald wenns am Eindunkeln ist vor dem Feuer in gemütlicher Runde etwas spielt... man kann so herrlich abschalten und sich und den Andern was gutes tun.

Steptanz/Irish-Dance-Kurs: Da hat es für Dich den kulturellen Aspekt und für Deine Freundin den Sport. Ausserdem ists ein gutes Koordinationstraining und hat etwas "Pfiff" und ist mit richtiger Arbeit verbunden. Da könnt Ihr auch gut zusammen üben.

Ausserdem hab ich die Erfahrung gemacht, das sich Männer in so nem Tanzkurs wesentlich wohler fühlen, als in nem 0815-Standard-Tanzkurs. Jeh nachdem was Du für ein Typ Mann bist ;-) Ausserdem gibts, wenns richtig gemacht wird, keinen Muskelkater (darum lieb ich diesen Sport <g>)

- Lernt Jonglieren oder Poi spielen. Es ist etwas, das nicht jeder 2. macht und gerade beim Poi spielen da kann man auch gaaanz herrlich drüber lachen, wenn man sich die Pois mal wieder an den Kopf (oder andere ähm... Stellen..) knallt, weil man es mit der Koordination nicht raus hat ;-). Auch etwas, wo man gut Abschalten kann und es schaut genial aus, wenn man in der Nacht mit "Glow-Pois" spielt. Oder für sehr gute Könner mit Flammen - aber da hätte ich schiss.

Tja und da gäbte es noch ganz viele andere Sachen, die man gemeinsam neu entdecken könnte. Schreib Dir mal ein paar raus und besprich sie mit Deiner Partnerin.

 
Bist du deiner Freundin eigentlich schon mal fremd gegangen oder warst kurz davor?

ich frage deshalb, weil ich finde, dass du vollkommen gelangweilt und desinteressiert klingt's, komischerweise aber mehr an deiner Freundin als an einer Beziehung, falls du verstehst, was ich meine.

Also ich bekomme bei dir gar nicht den Eindruck von "Der hat sich noch nicht ausghelebt.", was durchaus ein Gedanke war, als ich nach eurem Alter fragte.

Wie sieht es denn eigentlich konkret aus, wenn du mit deiner Freundin darüber sprichst, dass die Beziehung für dich Alltag und langweilig geworden ist?

Wie häufig sprecht ihr darüber? Wie hoch würdest du dein und ihr "Bemühen" einschätzen, etwas zu ändern?

Habt ihr das schon versucht, was Trändli anspricht, ein gemeinsames Hobby zu finden?

Wie ausgelastet seid ihr eigentlich von der Arbeit? Arbeitet sie mehr oder weniger als du? Welche Art von Tätigkeit übt ihr aus?

Wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt?

Sagen wir mal, ihr trennt euch nicht, was ist denn so der Plan deiner Freundin, wie es weitergehen soll?

Wen du diese Pläne hörst, wie fühlst du dich dann?

Und wenn du dir vorstellst, ein Leben ohne deine Freundin zu leben, wie fühlst du dich dann?

Wie plant ihr eure Tage und Aktivitäten? Macht ihr das gemeinsam, fragt einander, wozu der andere Lust hat? Schlagt ihr etwas vor? Unternehmt ihr eher etwas miteinander oder mit Freunden, alleine oder mit anderen?

Seid ihr in punkto Urlaub deckungsgleich? Sind die "spannender"?

Hast du dir mal überlegt, dass du deiner Freundin eventuell einen Gefallen tust, wenn du die Beziehung beendest, auch wenn sie es jetzt und für eine Weile vielleicht erst mal nicht erkennen wird?

 
Das mit den gemeinsamen Hobbies ist eine gute Idee, da es dem Alltag entgegen wirkt und für frischen Wind sorgt.

Wir wollten schon länger mal was in der Art machen - im Gespräch war gemeinsam einen Sprachkurs zu besuchen, Gitarre zu lernen und an einem Tanzkurs teilzunehmen.

Leider haben wir es nie geschafft, Zeit dafür einzuplanen - sie war damals noch mit ihrem Abschluss beschäftigt und hat neben der Arbeit viel lernen müssen, für mich kamen durch die Arbeit nur Abendkurse in Frage.

Dabei herausgekommen ist, dass ich den Sprachkurs alleine und den Tanzkurs mit einem Kumpel gemacht habe.

Jetzt müssten wir eigentlich mal wieder einen neuen Anlauf wagen. Ich bin mir übrigens auch sicher, dass sie das gerne mitmachen wird.

Jedoch glaube ich wird sich das "Gesprächsproblem" dadurch nicht lösen.

Didgeridoo ist übrigens ne coole Idee, das klingt sehr lustig und ließe sich sicher toll mit einem fetzigen Schlagzeug Beat untermalen :D .

Bist du deiner Freundin eigentlich schon mal fremd gegangen oder warst kurz davor?ich frage deshalb, weil ich finde, dass du vollkommen gelangweilt und desinteressiert klingt's, komischerweise aber mehr an deiner Freundin als an einer Beziehung, falls du verstehst, was ich meine.
Kein fremd gehen im Sinne von Körperkontakt also Sex, Küssen, Kuscheln oder ähnliche Zärtlichkeiten. Sie hält sehr viel von Monogamie und es käme mir nicht in den Sinn, da ohne ihr Wissen auszubrechen, obwohl ich ganz anders darüber denke - aber das weiß sie.

Die Gedanken hingegen sind frei. Hab schon häufiger daran gedacht oder wenn man so will geträumt mit anderen Frauen zu schlafen, aber es sind halt Gedanken und Fantasien die man nun mal hat. Und ich weiß von meiner Freundin, dass sie auch schon von Sex mit anderen Männern geträumt hat. Kein Problem ;) .

Beziehung oder nicht hat für mich eben einfach nicht so einen hohen Stellenwert. Wenn man als Mann und Frau in einer Partnerschaft zusammen lebt zählt für mich, dass man sich vertraut und ehrlich zueinander ist. Dass man offen über seine Wünsche und Probleme spricht, dass man Meinungsverschiedenheiten sachlich klärt und dass man bei unterschiedlichen Standpunkten, die grundsätzlicher Natur sind Kompromisse macht, solange diese den Einzelnen nicht wesentlich beeinträchtigen.

Also ich bekomme bei dir gar nicht den Eindruck von "Der hat sich noch nicht ausghelebt.", was durchaus ein Gedanke war, als ich nach eurem Alter fragte.
Ist da ein "nicht" zu viel oder verstehe ich dich da falsch? :)

Mich reizen körperliche Erfahrungen mit anderen Frauen, das gebe ich unumwunden zu. Allein deswegen gebe ich aber keine funktionierende Partnerschaft auf. Unsere Gesellschaft und Kultur hat uns nun mal zur Monogamie erzogen. Das respektiere ich natürlich. Meine Freundin hat mir mal angeboten mich sexuell auszutoben, damit mir nicht immer dieser Wunsch im Hinterkopf steckt. Aber ich möchte dieses Angebot nicht wahrnehmen, da es die Beziehung unweigerlich belasten wird - einfach weil sie an sowas sehr zu knabbern haben wird. Teilen ist in punkto Beziehung ganz und gar nicht ihr Ding ;) .

Wie sieht es denn eigentlich konkret aus, wenn du mit deiner Freundin darüber sprichst, dass die Beziehung für dich Alltag und langweilig geworden ist?

Wie häufig sprecht ihr darüber? Wie hoch würdest du dein und ihr "Bemühen" einschätzen, etwas zu ändern?
Wir hatten schon häufiger Gespräche über die zwei Punkte, die ich im Eingangspost aufgeführt habe. Im Gegenzug hat sie immer angesprochen, dass ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenke, also zu wenig Interesse in Alltagsgesprächen etc. (was ich oben schon erwähnt hatte).

Die Gespräche endeten immer mit dem Vorsatz an den Punkten des anderen zu arbeiten. Und es sind auch tatsächlich spürbare Besserungen eingetreten die sogar langfristig vorhalten. Allerdings ist das ein langwieriger Prozeß und man kann Menschen eben auch nicht "umbiegen". Aus einer zurückhaltenden und eher vorsichtigen Persönlichkeit kann man keine Sexbombe zaubern und aus einem rationalen, argumentierenden Theoretiker keinen verwegenen Romantiker. Bestimmte Muster bleiben so wie sie sind und da sehe ich als einzige Lösung den Kompromiss. Vor allem, da man in anderen belangen ja gerade diese Eigenschaft am Partner so schätzt.

Habt ihr das schon versucht, was Trändli anspricht, ein gemeinsames Hobby zu finden?
Jo, s.o.

Wie ausgelastet seid ihr eigentlich von der Arbeit? Arbeitet sie mehr oder weniger als du? Welche Art von Tätigkeit übt ihr aus?

Wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt?
Ich war damals mit einem Freund bei einem Fußballspiel (er wollte mich einmal mehr davon überzeugen, was für ein geiler Sport das sei) und sie war mit ihrem Bruder auch dabei. Ihr Bruder ist ein Kumpel von besagtem Freund.

Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass wir beide im Grunde nur Anhang sind und Fußball überhaupt nicht unser Ding ist. Wir trafen uns dann eher zufällig wieder auf einer Geburtstagsparty von einem weiteren Freund und haben uns dann so gut verstanden, dass wir uns verabredet haben. Sie war noch Schülerin und ich kurz vor Beginn meines Studiums. Ist das lange her :)

Sagen wir mal, ihr trennt euch nicht, was ist denn so der Plan deiner Freundin, wie es weitergehen soll?

Wen du diese Pläne hörst, wie fühlst du dich dann?
Der Plan ist der Stand von unserem letzten Gespräch. Weiter machen und gemeinsam die Probleme in den Griff bekommen. Ja, es sind eigentlich Wohlstandsprobleme, aber wenn sie immer wieder für ein mulmiges Gefühl bei mir sorgen vielleicht doch nicht? Ich habe das Gefühl, dass mich die Beziehung nicht ganz ausfüllt bzw. ich mehr von einer Partnerschaft erwarte als sie im Augenblick geben kann.

Und wenn du dir vorstellst, ein Leben ohne deine Freundin zu leben, wie fühlst du dich dann?
Ich würde die Freiheit genießen, aber sie total vermissen. Sie hat ja durchaus viele tolle Eigenschaften, die man bei nicht vielen Frauen findet. Letztes Jahr gab es diese Situation ganz konkret. Wir hatten eine Krise, resultierend aus einer Ansage von mir, dass ich angesichts der obigen Punkte meiner Gefühle nicht mehr sicher bin. Sie war sehr traurig und geschockt und hat viel geweint, da sie den Ernst der Situation erst richtig begriffen hat. Wir haben dann einen Monat lang getrennt gelebt. In der Zeit habe ich viele Dinge gefühlt. Das erste Gefühl war Erleichterung. Ich habe die Freiheit und die Ungebundenheit gespürt und mich richtig darauf gefreut ein neues Kapitel aufzuschlagen. Das hielt natürlich nicht lange. Wenn man so lange zusammen war, kommen immer Erinnerungen an die schönen Momente hoch. Anfangs dachte ich, es wäre die Gewohnheit die ich vermisse. Alles das, was man gemeinsam erlebt hat, selbst der Alltag erschien plötzlich in einem anderen Licht.

Später wurde ich immer unsicherer, ob es nicht doch Liebe ist, die uns verbindet.

Sie ging mit der Trennung anders um. Nach einem tränenreichen Abschied zog sie zu ihren Eltern und begann jeglichen Kontakt komplett aus Selbstschutz abzublocken. Sie sprach viel mit Freunden und Familie und lenkte sich mit sehr viel Action ab - wie es eben ihre Art ist. Nach knapp einem Monat musste dann langsam eine Entscheidung her, wie es weiter gehen soll, schließlich hatte unser Leben durch diese Trennung schon auch gelitten. Ich schrieb ihr einen langen Brief in dem ich ihr sagte, dass ich sie liebte und sie bat, noch einen gemeinsamen Versuch zu wagen. Das mit der Liebe war keine Lüge, ich habe zu dem Zeitpunkt tatsächlich so gefühlt oder war zumindest überzeugt davon.

Wie plant ihr eure Tage und Aktivitäten? Macht ihr das gemeinsam, fragt einander, wozu der andere Lust hat? Schlagt ihr etwas vor? Unternehmt ihr eher etwas miteinander oder mit Freunden, alleine oder mit anderen?
Ich überlasse die Planung von "größeren" Sachen wie Urlauben gerne ihr, da ihre Ansprüche meist konkreter sind und ich bei Urlaubsort und Unterkunft kompromissbereiter bin ;) . Bei kleineren Sachen schlagen wir eigentlich recht gleichwertig Dinge vor, die wir gemeinsam tun können. Das geht vom gemeinsamen Schwimmen, Tischtennis, Video Spiel zocken (eine der wenigen Frauen, die ein echter Gegner ist bei sowas ;) ), Kino oder einfach mal in eine Bar setzen. Bei den letzteren Sachen sind meistens Freunde dabei, die ersteren 3 machen wir eher zu zweit.

Highlight übrigens auch ein gemeinsamer Leseabend. Ja, wir lesen uns tatsächlich gegenseitig was vor. Der regelmäßige Spieleabend ist hingegen wieder entfallen, da sie nicht so gern Sachen macht, wo sie immer verliert. Und ich bin bei Gesellschaftsspielen leider recht gut, selbst bei denen wo man Glück braucht :) . Klingt nach viel gemeinsamen Aktivitäten, aber vieles davon machen wir nicht regelmäßig. Geht schon aus Zeitgründen nicht.

Aktivitäten sind aber ohnehin nicht das Problem. Sondern die laschen Gespräche

Seid ihr in punkto Urlaub deckungsgleich? Sind die "spannender"?
Denke schon. Spannender nicht unbedingt. Wir sind beide nicht extrovertiert genug, wildfremde Menschen im Urlaub anzusprechen um gemeinsam etwas zu unternehmen. Wir waren auch schon mit Freunden weg. Aber das nervt mich eher, wenn man sich zu sehr auf der Pelle hockt. Bin wahrscheinlich zu sehr Individualist.

Hast du dir mal überlegt, dass du deiner Freundin eventuell einen Gefallen tust, wenn du die Beziehung beendest, auch wenn sie es jetzt und für eine Weile vielleicht erst mal nicht erkennen wird?
Ja hab ich und das mehr als einmal. Und es ist der Punkt wo ich mich ständig gedanklich im Kreis drehe. Ich weiß nicht, was das Beste für sie ist. Ich weiß ja noch nicht mal was das Beste für mich ist. In dieser Hinsicht fühle ich mich wirklich ganz schön hilflos und ratlos. Deswegen habe ich mich auch überwunden und das Thema hier zur Diskussion gestellt.

P.S.

Supertolle Anregungen und Fragen von euch. Ihr seid die Besten. Es tut gut, das ganze Zeug mal nieder zu schreiben und mit anderen Menschen in einem anonymen Rahmen zu besprechen. :klatsch:

 
Ich tu es manchmal dennoch aber dann ist es halt nach 20 Minuten vorbei und bis auf ein paar Nachfragen gab es halt "nur" ein "mhh-mhh" und "aha" und "ok" so nach dem Motto.
Dann ist dein anderer Part ein Mensch, der keine Fragen stellen kann. Denn dann kommz kein "ja und amen" zustande. So was kann man aber lernen - wenn man will.

Aber ich glaube es ist weniger die Bildung das Problem.
Ich schreib´s gerne noch einmal: ALLGEMEINbildung hat nix mit "Bildung" zu tun. Allgemeinbildung "lernt" man nicht. Das ist irgendwie ein Märchen, was sich sehr zäh hält. So ungefähr wie "Wer Abitur hat, hat auch ne hohe Allgemeinbildung" - ist bloß komisch, dass man das prinzipiell anders herum erlebt. :cool:

Allgemeinbildung kommt - wie du schon richtig schreibst - aus einem Interesse am Leben heraus. Das hat deine bessere Hälfte offenbar nicht. Da können wir hier Vorschläge bringen, wie wir wollen, SIE wird sich davon nicht ändern.

Da ihr anscheinend alle davon ausgeht, dass ich eine Frau bin, verfälscht das ein wenig die Beiträge, da auch einige vermeintlich typisch weibliche/männliche Eigenschaften zur Sprache kommen.
Ich denke aber, dass das bei deinem Problem von entscheidender Bedeutung ist...

 
Ist da ein "nicht" zu viel oder verstehe ich dich da falsch? :)
Äh nein, da war nur ein "h" zu viel. :eek: Ich meinte, das genauso wie ich es geschrieben habe.

Als ich hörte das ihr im Endeffekt eine Schülerliebe seid, dachte ich erst "Au weia, der muss sich einfach noch austoben." Aber deine Beiträge wirken nicht so. Da geht es um mehr als ein Bedürfnis, verpasste Gelegenheiten nachzuholen oder mal etwas bzw. jemand anderen auszuprobieren.

Leider macht das die Sache aber eher komplexer als einfacher.

Aber ich möchte dieses Angebot nicht wahrnehmen, da es die Beziehung unweigerlich belasten wird - einfach weil sie an sowas sehr zu knabbern haben wird. Teilen ist in punkto Beziehung ganz und gar nicht ihr Ding ;) .
Glaub mir, so einfach ist das nicht. Das magst du jetzt vielleicht denken, aber nachher würdest du erleben, dass das ganz andere Ausmaße hat als, dass nur sie "daran zu knabbern hätte". So etwas ändert alles und die wenigsten Beziehungen überstehen das, was aber nicht unbedingt an der Person liegt, die Monogamie postuliert. Ich denke, du wärst erstaunt, wie sehr du selber doch Produkt dieser Gesellschaft bist und was so etwas mit dir anstellen würde. ;)

Du sagst, du träumst von Sex mit anderen Frauen. Konkrete, reale Personen, die du kennst? Und wir reden hier von Wachträumen, also Vorstellungen, nichts Unterbewusstem?

Wie hast du es bisher "verhindert", fremdzugehen? Gab es da niemanden oder hast du immer rechtzeitig die Reißleine gezogen?

Allerdings ist das ein langwieriger Prozeß und man kann Menschen eben auch nicht "umbiegen". Aus einer zurückhaltenden und eher vorsichtigen Persönlichkeit kann man keine Sexbombe zaubern und aus einem rationalen, argumentierenden Theoretiker keinen verwegenen Romantiker. Bestimmte Muster bleiben so wie sie sind und da sehe ich als einzige Lösung den Kompromiss. Vor allem, da man in anderen belangen ja gerade diese Eigenschaft am Partner so schätzt.
Sag mal, weißt du eigentlich, was du willst?

Also ganz ehrlich? Willst du eine Sexbombe? Willst du einen rationalen, argumentieren Theoretiker? Willst du einen verwegenen Romantiker? Willst du eine Mischung aus Dreien? Willst du eine verbesserte Version deiner Freundin?

Ich weiß nämlich nicht, ob all das Bemühen und die neuen "lustigen" gemeinsamen Hobbys etwas bringen, wenn du nicht mit Leib und Seele dabei bist.

Was ich hier lese, lässt mich vermuten, dass du es nicht bist.

Ich verstehe nämlich nicht, wie Didgeridoo-Spielen irgendeine positive Auswirkung auf die Tiefe eurer Gespräche haben soll. PLUS, dass mich deine Bemerkung stutzig macht, wie lustig das bestimmt wäre. Lacht ihr etwa nicht (mehr) zusammen?

Vielleicht ist das doch ein Punkt, wo du doch gerade keine Abstriche machen solltest? Ich empfinde gemeinsames Lachen und denselben Humor als total essentiell, aber naja, ich bin ja auch die Verfechterin der Deckungsgleichheit, die mit ihrem besten Freund zusammen ist. :D

Für mich ergibt sich bei euch einfach eine ganz große Diskrepanz zwischen deinem Beklagen des mangelnden Tiefgangs und dem folgenden Lösungskonzept: gemeinsame Aktivitäten/Hobbys. Das ist als wolle man den Hunger in der dritten Welt mit Musik stillen. Eine Zeit lang mag das ja ablenken, aber lösen tut das nichts.

Weiß sie konkret von dieser Tiefgang-Sache?

Der Plan ist der Stand von unserem letzten Gespräch. Weiter machen und gemeinsam die Probleme in den Griff bekommen. Ja, es sind eigentlich Wohlstandsprobleme, aber wenn sie immer wieder für ein mulmiges Gefühl bei mir sorgen vielleicht doch nicht? Ich habe das Gefühl, dass mich die Beziehung nicht ganz ausfüllt bzw. ich mehr von einer Partnerschaft erwarte als sie im Augenblick geben kann.
Irgendwie sträube ich mich immer noch gegen dieses Wort "Wohlstandsprobleme", aber dazu gleich.

Erstmal möchte ich nachhaken und fragen: Alle Pläne hinsichtlich Heirat, Familienplanung etc. sind also auf Eis gelegt, bis das Problem beseitigt ist?

Bekommt ihr dahingehend eigentlich Druck von außen und sei es nur die Frage, wann ihr denn heiratet? Wie sehen euch Außenstehende? Weiß jemand, dass es -übertrieben gesagt- kriselt oder ist für alle klar, dass ihr ein Leben lang zusammenbleiben werdet?

Noch mal zurück zum "Wohlstandsproblem", wieso sollte es das sein? Weil du sie nicht schlägst und sie dir nicht fremdgeht?

Du bist unzufrieden, du bezweifelst sogar, dass du sie noch liebst - das kategorisiere ich nicht als ein "Wohlstandsproblem", das ist ein beziehungsgefährdendes Problem.

Ein "Wohlstandsproblem" ist für mich, wenn sich Partner nicht einigen können, ob Malediven oder Seychellen für den Urlaub oder ähnliches...

Wir hatten eine Krise, resultierend aus einer Ansage von mir, dass ich angesichts der obigen Punkte meiner Gefühle nicht mehr sicher bin.
Was hat dich damals so weit gebracht, eine Pause einzuläuten bzw. was ist es jetzt, dass dich zurückhält? Ist es die Angst, dass eine Pause keine Möglichkeit mehr ist,d ass es jetzt heißen müsste "Ganz oder gar nicht"?

Sie war sehr traurig und geschockt und hat viel geweint, da sie den Ernst der Situation erst richtig begriffen hat.
Ist sie sich immer noch bewusst, wie ernst die Lage ist?

Bzw. halt, nein, wie ernst ist die Lage? Das musst du eigentlich zuerst beantworten.

Würde sie jemals von sich aus die Beziehung beenden? Ich meine, immerhin hat sie auch einen Kritikpunkt (eigentlich hat sie mehr, nämlich, dass sie nicht so nimmst, wie sie ist, aber das scheint ihr nicht bewusst zu sein.)

Das mit der Liebe war keine Lüge, ich habe zu dem Zeitpunkt tatsächlich so gefühlt oder war zumindest überzeugt davon.
Das glaube ich dir und kann es nachvollziehen, aber wie sieht es jetzt aus. Rückblickend. Was das Liebe? Ist sie jetzt in dem einen Jahr verschwunden oder liebst du sie noch, nur eure Liebe definiert sich mittlerweile anders?

Gibt es überhaupt noch Schmetterlinge, Kribbeln etc.? Wie unterscheidet sich das Gefühl, das du für sie hast, von dem Gefühl einer sehr guten, jahrelangen Freundschaft?

Klingt nach viel gemeinsamen Aktivitäten, aber vieles davon machen wir nicht regelmäßig. Geht schon aus Zeitgründen nicht.Aktivitäten sind aber ohnehin nicht das Problem. Sondern die laschen Gespräche
Jupp, siehe oben. Ich denke, Aktivitäten sind tatsächlich nicht das Problem. Von daher: Beginnt ein neues Hobby oder lasst es bleiben, ich denke nicht, dass es Einfluss auf eure Beziehung haben wird, denn dadurch werden die Gespräche auch keinen größeren Tiefgang erreichen und sie sexuell nicht experimentierfreudiger werden.

Spannender nicht unbedingt.
Ok, dann liegt es zumindest nicht daran, dass die alltägliche Arbeit sie zu sehr auslaugt. Dann hat sie wohl einfach nicht so viel Tiefgang wie du es gerne hättest!? Wann ist dir das eigentlich erstmalig aufgefallen? Gab es da bestimmte Situationen, die sich summiert haben? Was war vorher anders?

Du sagst, ihr habt euch beide merklich gebessert, auch du in deinem Interesse an ihrem Alltag. Wie machst du das eigentlich? Ist das Interesse geheuchelt? Fragst du, um ihr eine Gefallen zu tun, weil das der Deal zwscihen euch ist oder kannst du wirklich ein ernsthaftes Interesse entwickeln? Ich meine, es passiert ja schon, dass man sich für ein Thema zu interessieren beginnt, was man vorher nicht so spannend fand, wenn man sich genauer damit beschäftigt.

Wie war es denn früher, hast du da ihrer Meinung nach mehr Interesse an ihrem Alltag gezeigt? Und deiner Meinung nach?

Wenn du sagst, sie plaudert recht viel, kann es sein, dass das dann die alltäglichen Begebenheiten sind, nach denen du nicht wirklich fragst? Was A über B bei der Arbeit gesagt hat und dass C schon wieder mit D schluss gemacht hat und dass E bei F nen Ring gefunden hat und hofft, F stellt jetzt die entscheidende Frage? Wenn dem so ist, deckt sich das mit der Verhaltensweise einer Menge Frauen, wie wir alle spätestens seit "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" wissen.

Das heißt aber nicht, dass solche Frauen, oder deine Freundin nicht zu Tiefgang fähig ist. Im Gegensatz zu Tylli bin ich der Meinung, man kann Tiefgang durchaus lernen.

ABER es ist weitaus schwieriger, anspruchsvoller und anstrengender als interessiert am Alltag einer anderen Person "wirken", denn es erfordert schlichtweg Arbeit, nicht nur ein Anlesen aller möglicher Theorien, Meinungen, Geschehnisse etc., sondern auch das Durchdenken und Hinterfragen dieser.

Und ja, dass man ein Abi oder ein Studium abgeschlossen hat, heißt nicht, dass man das kann, aber man kann es dort durchaus gelernt haben, wenn man dazu bereit war (und einen guten Lehrer hatte).

Man lernt so etwas auch z.B. in einer Therapie oder in Teilen auch, wenn man offen genug ist, in Foren wie diesen. ;)

Ja hab ich und das mehr als einmal. Und es ist der Punkt wo ich mich ständig gedanklich im Kreis drehe. Ich weiß nicht, was das Beste für sie ist. Ich weiß ja noch nicht mal was das Beste für mich ist. In dieser Hinsicht fühle ich mich wirklich ganz schön hilflos und ratlos. Deswegen habe ich mich auch überwunden und das Thema hier zur Diskussion gestellt.
Wenn du DangerMouses Thread gelesen hast, hast du vielleicht auch von meiner Ex-Beziehung gelesen und weißt, dass ich meinem Ex-Freund dankbar bin, dass er die Chuzpe hatte, schluss zu machen.

Aber so etwas weiß man nur, wenn man da durch ist und Abstand hat.

Generell rechne ich es dir hoch an, dass du versuchst, an deiner Beziehung festzuhalten und zu arbeiten, aber du hast schon Recht mit dem, was du oben übers Verbiegen geschrieben hast.

Ich denke, es läuft wirklich darauf hinaus, dass du ganz klar und rational abschätzen musst, ob ihr beide bereit und in der Lage seid, euch in einem solchen Maß zu verbiegen, dass ihr Beide damit trotz dessen glücklich seid.

Eventuell kann es sein, dass ihr euch einfach weiterentwickelt und in gewissen Ansprüchen und Interessen auseinandergelebt habt. Sorry, wenn ich jetzt doch damit kommen muss, aber das ist oft ein Grund, warum diese Schüler-Beziehungen nicht halten. Wer heiratet heutzutage, wo man offiziell und ohne Konsequenzen Sex vor der Ehe haben darf, noch seinen ersten Freund oder Freundin?

 
Dann ist dein anderer Part ein Mensch, der keine Fragen stellen kann. Denn dann kommz kein "ja und amen" zustande. So was kann man aber lernen - wenn man will.
Sie stellt schon Fragen, aber hört zu früh damit auf (wenns gerade anfängt interessant zu werden) :D . Das Interesse ist schon da und ist auch ungeheuchelt aber es ist ein Interesse an mir, an der Beziehung und nicht an dem Thema. Das merke ich und das macht es auch so unbefriedigend. Insbesondere da sie sich meine Antworten auch nicht merkt und beim nächsten Mal das Gespräch wieder von vorn beginnen. Ich mache ihr da keinen Vorwurf. Mein Gedächtnis ist ebenfalls miserabel, erst recht wenn es um Dinge geht, die mich eigentlich nicht so recht interessieren.

Ich schreib´s gerne noch einmal: ALLGEMEINbildung hat nix mit "Bildung" zu tun. Allgemeinbildung "lernt" man nicht. Das ist irgendwie ein Märchen, was sich sehr zäh hält. So ungefähr wie "Wer Abitur hat, hat auch ne hohe Allgemeinbildung" - ist bloß komisch, dass man das prinzipiell anders herum erlebt. :cool:
Ach Tylli nun tu doch nicht immer so neunmalklug. Ich hab dich schon verstanden ;) . Nur teile ich deine These ganz und gar nicht. Bildung ist doch im Grunde nur ein allgemeinerer bzw. umfassenderer Begriff für Allgemeinbildung und schließt diese mit ein. Was wir an der Schule oder Hochschule lernen ist Fachwissen für einen bestimmten Beruf. Im Schulstoff ist auch viel Allgemeinbildung dabei (wobei eh nicht klar definiert ist, was man nun dazu zählen will und was nicht).

Was ich allerdings teile ist, dass Bildung und Intelligenz unabhängig voneinander sind. Es gibt ungebildete aber hochintelligente Menschen und gebildete Deppen :D .

Aber daran brauchen wir uns jetzt hier auch nicht aufhängen. Fehlende Allgemeinbildung steht uns nicht im Weg und damit will ich keinesfalls sagen, dass sie nicht auch bei uns durchaus Ausbaupotenzial hat!

Ich denke aber, dass das bei deinem Problem von entscheidender Bedeutung ist...
Meinste? Mensch ist Mensch, so unterschiedlich sind wir doch alle gar nicht ;) .

Da geht es um mehr als ein Bedürfnis, verpasste Gelegenheiten nachzuholen oder mal etwas bzw. jemand anderen auszuprobieren.Leider macht das die Sache aber eher komplexer als einfacher.
Ja es geht um mehr als das, aber auch das spielt eine Rolle.

Durch die Länge der Beziehung war ich natürlich mit entsprechend weniger Frauen zusammen und hab daher live auch nicht sehr viele verschiedene Frauentypen im Bett gehabt. Jedoch ist es letztlich halt nur Sex. Ein Reiz der immer mal aufflammt aber für sich genommen keine Gefahr für die Beziehung darstellt.

Glaub mir, so einfach ist das nicht. Das magst du jetzt vielleicht denken, aber nachher würdest du erleben, dass das ganz andere Ausmaße hat als, dass nur sie "daran zu knabbern hätte". So etwas ändert alles und die wenigsten Beziehungen überstehen das, was aber nicht unbedingt an der Person liegt, die Monogamie postuliert. Ich denke, du wärst erstaunt, wie sehr du selber doch Produkt dieser Gesellschaft bist und was so etwas mit dir anstellen würde.
Okay, da muss ich dir mangels besseren Wissens mal vertrauen ;) . Wobei ich mich halt als sehr abgeklärt einschätze und nicht davon ausgehe, dass mich sowas total aus der Bahn werfen würde. Zumindest so lange keine Gefühle mit im Spiel sind. Das würde natürlich alles ändern.

Du sagst, du träumst von Sex mit anderen Frauen. Konkrete, reale Personen, die du kennst? Und wir reden hier von Wachträumen, also Vorstellungen, nichts Unterbewusstem?
Sowohl als auch auf alles bezogen.

Wie hast du es bisher "verhindert", fremdzugehen? Gab es da niemanden oder hast du immer rechtzeitig die Reißleine gezogen?
Ich hab eine ganz gute Selbstkontrolle. Ich hätte sicherlich Möglichkeiten gehabt, aber zu sowas lasse ich mich nicht hinreißen. Flirten sehr gern, aber eben im Rahmen. Ich hatte schon immer recht viele weibliche Freunde, was gerade in der Anfangszeit unserer Beziehung etwas problematisch war, da sie sehr eifersüchtig war. Das ging so weit, dass sie meine Emails, Chatlogs und SMS gelesen hat und mich mit Fangfragen konfrontierte (wusste davon zunächst nichts). Für mich ist nichts dabei mit Frauen über Sex zu reden oder darüber was sie dabei gerne mögen. Solche Gespräche müssen keinen schlüpfrigen Charakter haben sondern können auf neutraler Basis geführt werden. Zumindest konnte sie damals aus erster Hand überprüfen, dass trotz der teilweise "brisanten" Thematik keine versteckten Anmachen oder Anzüglichkeiten dabei waren. Dafür hat mich dieser Vertrauensbruch schon ein bisschen angepisst, was aber auch wieder eine Folge von ungünstigen Verkettungen war.

Sag mal, weißt du eigentlich, was du willst?

Also ganz ehrlich? Willst du eine Sexbombe? Willst du einen rationalen, argumentieren Theoretiker? Willst du einen verwegenen Romantiker? Willst du eine Mischung aus Dreien? Willst du eine verbesserte Version deiner Freundin?
Moment, da haben wir uns gehörig missverstanden . Ich habe mich auch ungünstig ausgedrückt. Ich würde mir wünschen, dass sie in erotischer Hinsicht etwas mehr aus sich heraus geht (überspitzt: Sexbombe) während sie sich von mir als analysierenden Theoretiker wünscht, dass ich meine romantische Seite mehr entdecke. Beides werden wir nicht in Vollendung vom anderen bekommen, da es eben nicht unserem Wesen entspricht.

Ich weiß nämlich nicht, ob all das Bemühen und die neuen "lustigen" gemeinsamen Hobbys etwas bringen, wenn du nicht mit Leib und Seele dabei bist.

Was ich hier lese, lässt mich vermuten, dass du es nicht bist.

Ich verstehe nämlich nicht, wie Didgeridoo-Spielen irgendeine positive Auswirkung auf die Tiefe eurer Gespräche haben soll. PLUS, dass mich deine Bemerkung stutzig macht, wie lustig das bestimmt wäre. Lacht ihr etwa nicht (mehr) zusammen?
Ich habe den Vorschlag in der Hinsicht begrüßt, dass alles, was man zusammen macht auch für Gesprächsstoff sorgen kann, der u.U. tiefer geht. Vor allem bei Musik. Ich habe aber auch folgendes angemerkt:

Jedoch glaube ich wird sich das "Gesprächsproblem" dadurch nicht lösen.
Das mit dem "lustig" interpretierst du jetzt über, ich fands tatsächlich vorhin im Kontext einfach lustig :) .

Unabhängig davon ist das Thema Humor schon ein Wichtiges und auch das ist in gewisser Weise problematisch (wenn auch nur am Rande), denn unser Humor könnte verschiedener nicht sein. Mein Humor ist eher exzentrisch, oft absurd und von der "sag mal hast du nen Knall?!?" Sorte. Beispiel gefällig? Das hier finde ich geil: (Link per PN) . :D Dafür ernte ich von den meisten Menschen Kopf schütteln. Ich kann auch über schwarzen Humor lachen, eigentlich über alles was kreativ interessant und unerwartet ist.

Sie mag mehr den "konventionellen" Humor. Sprüche von Sandra Bullock oder Julia Roberts in irgendwelchen Filmen. Situationskomik in zwischenmenschlichen Situationen. Sowas wie die Super pannen show (mag ich allerdings auch manchmal!).

Dafür, dass wir so einen unterschiedlichen Humor haben, lachen wir aber bemerkenswert oft miteinander. Ich hab mir angewöhnt, sie öfter mal auf die Schippe zu nehmen und Sachen zu tun mit denen sie nicht rechnet. Das entspannt und nimmt nen bisschen den Stress raus.

Vielleicht ist das doch ein Punkt, wo du doch gerade keine Abstriche machen solltest? Ich empfinde gemeinsames Lachen und denselben Humor als total essentiell, aber naja, ich bin ja auch die Verfechterin der Deckungsgleichheit, die mit ihrem besten Freund zusammen ist.
Ja, ist auch wirklich wichtig, aber das passt schon. Ich meine bei der Frau, die meinen Humor teilt, müsste ich mir wohl ganz andere Sorgen machen :D .

Für mich ergibt sich bei euch einfach eine ganz große Diskrepanz zwischen deinem Beklagen des mangelnden Tiefgangs und dem folgenden Lösungskonzept: gemeinsame Aktivitäten/Hobbys. Das ist als wolle man den Hunger in der dritten Welt mit Musik stillen. Eine Zeit lang mag das ja ablenken, aber lösen tut das nichts.

Weiß sie konkret von dieser Tiefgang-Sache?
Ja weiß sie und zu dem anderen habe ich ja schon oben Stellung genommen.

Irgendwie sträube ich mich immer noch gegen dieses Wort "Wohlstandsprobleme", aber dazu gleich.

Erstmal möchte ich nachhaken und fragen: Alle Pläne hinsichtlich Heirat, Familienplanung etc. sind also auf Eis gelegt, bis das Problem beseitigt ist?
Nicht direkt. Sie ist auf dem Stand, dass wir auf einem guten Weg sind und diese Probleme unsere Partnerschaft nicht mehr gefährden. Diese Ansicht würde ich normalerweise teilen, habe aber dennoch dieses ungute Gefühl dabei.

Bekommt ihr dahingehend eigentlich Druck von außen und sei es nur die Frage, wann ihr denn heiratet? Wie sehen euch Außenstehende? Weiß jemand, dass es -übertrieben gesagt- kriselt oder ist für alle klar, dass ihr ein Leben lang zusammenbleiben werdet?
Nein kein Druck. Von der Trennung damals haben ja alle in unserem Umfeld mitbekommen und waren auch relativ geschockt, da wir immer als das Traumpaar galten. Im Moment denken alle, alles ist wieder in Ordnung. Sie haben ja auch keinen Anlass, was anderes zu glauben.

Noch mal zurück zum "Wohlstandsproblem", wieso sollte es das sein? Weil du sie nicht schlägst und sie dir nicht fremdgeht?

Du bist unzufrieden, du bezweifelst sogar, dass du sie noch liebst - das kategorisiere ich nicht als ein "Wohlstandsproblem", das ist ein beziehungsgefährdendes Problem.

Ein "Wohlstandsproblem" ist für mich, wenn sich Partner nicht einigen können, ob Malediven oder Seychellen für den Urlaub oder ähnliches...
Das ist traurig aber wahr :/ . Wohlstandsproblem eher deswegen, weil ich mir selbst nicht klar darüber werden kann, ob solche Probleme tatsächlich beziehungsgefährdend sind. Sondern eher Probleme wie "es läuft doch, mach doch aus einer Mücke keinen Elefanten"-Probleme.

Was hat dich damals so weit gebracht, eine Pause einzuläuten bzw. was ist es jetzt, dass dich zurückhält? Ist es die Angst, dass eine Pause keine Möglichkeit mehr ist,d ass es jetzt heißen müsste "Ganz oder gar nicht"?
Denke schon. Ich (und sie garantiert auch nicht) will kein Hin und Her. Die nächste Entscheidung, die hier getroffen wird, muss endgültig sein. Und eine solche Entscheidung braucht Zeit.

Ist sie sich immer noch bewusst, wie ernst die Lage ist?

Bzw. halt, nein, wie ernst ist die Lage? Das musst du eigentlich zuerst beantworten.
Ja, das muss ich in der Tat. Kann ich gerade leider nicht. Und ich habe es in letzter Zeit auch noch nicht erneut thematisiert mit ihr, nein.

Würde sie jemals von sich aus die Beziehung beenden? Ich meine, immerhin hat sie auch einen Kritikpunkt (eigentlich hat sie mehr, nämlich, dass sie nicht so nimmst, wie sie ist, aber das scheint ihr nicht bewusst zu sein.)
Ich glaube nicht. Ich weiß, dass ihr Familie und Kinder sehr sehr viel bedeuten. Wenn ich sagen würde, ich will auf keinen Fall Kinder, würde sie mich vermutlich verlassen. Aber nicht, ohne davor noch zu versuchen, mich mit allen Mitteln vom Gegenteil zu überzeugen. Ihr bedeutet die Beziehung sehr viel. Und sie hat genug Kritikpunkte, mehr noch als ich bisher genannt habe ;) .

Das glaube ich dir und kann es nachvollziehen, aber wie sieht es jetzt aus. Rückblickend. Was das Liebe? Ist sie jetzt in dem einen Jahr verschwunden oder liebst du sie noch, nur eure Liebe definiert sich mittlerweile anders?

Gibt es überhaupt noch Schmetterlinge, Kribbeln etc.? Wie unterscheidet sich das Gefühl, das du für sie hast, von dem Gefühl einer sehr guten, jahrelangen Freundschaft?
Kann ich nicht sagen. Die Schmetterlinge sind schon lange weg, aber das ist ja nichts ungewöhnliches oder? Ich weiß nicht genau was Liebe ist. Ist der Unterschied zu einer Freundschaft, dass ich sie noch immer begehre? Oder ist das nur der Trieb? Die Frage ist gut aber: keine Ahnung.

Dann hat sie wohl einfach nicht so viel Tiefgang wie du es gerne hättest!? Wann ist dir das eigentlich erstmalig aufgefallen? Gab es da bestimmte Situationen, die sich summiert haben? Was war vorher anders?
War eigentlich schon immer so, es hat mich bloß lange nie gestört. Angesprochen habe ich es schon relativ früh allerdings in sehr geringen Frequenzen und ohne viel Nachdruck mehr wie eine Feststellung. Fands ja auch wie gesagt nicht so schlimm. Dieser intensive Wunsch nach Tiefgang ist eher neu, denn wenn ich an etwas wie Lebenspartner denke, lege ich halt andere Maßstäbe an. Das wird wohl der Grund sein.

Du sagst, ihr habt euch beide merklich gebessert, auch du in deinem Interesse an ihrem Alltag. Wie machst du das eigentlich? Ist das Interesse geheuchelt?
Ja auch ich habe tatsächlich Fortschritte gemacht :D . Das habe ich sogar aus ihrem Mund schon gehört. Es ist so, dass ich mich zu Aufmerksamkeiten und Interesse ein Stück weit zwinge. Das fand ich zuerst absurd aber jetzt finde ich es weder schlimm noch schlecht. Geheuchelt... naja, das klingt schon sehr negativ. Ist die Frage, wie man das definiert. Ich weiß, dass es ihr Freude macht, wenn ich aufmerksam bin und Interesse zeige und diese Freude mache ich ihr gern. Dass die Inhalte mich in Wirklichkeit nicht interessieren ist nun mal so, aber ihr macht das nichts aus. Mir umgekehrt aber schon.

Fragst du, um ihr eine Gefallen zu tun, weil das der Deal zwscihen euch ist oder kannst du wirklich ein ernsthaftes Interesse entwickeln? Ich meine, es passiert ja schon, dass man sich für ein Thema zu interessieren beginnt, was man vorher nicht so spannend fand, wenn man sich genauer damit beschäftigt.
Ja, das könnte in der Tat passieren, ist aber bisher nicht eingetreten. Rest s.o.

Wie war es denn früher, hast du da ihrer Meinung nach mehr Interesse an ihrem Alltag gezeigt? Und deiner Meinung nach?
Nein, früher war ich eher noch unsensibler und selbstsüchtiger. Ein richtiges Egoschwein :nono:

Wenn du sagst, sie plaudert recht viel, kann es sein, dass das dann die alltäglichen Begebenheiten sind, nach denen du nicht wirklich fragst? Was A über B bei der Arbeit gesagt hat und dass C schon wieder mit D schluss gemacht hat und dass E bei F nen Ring gefunden hat und hofft, F stellt jetzt die entscheidende Frage? Wenn dem so ist, deckt sich das mit der Verhaltensweise einer Menge Frauen, wie wir alle spätestens seit "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" wissen.
Ja das ist so Alltagskram oder eher so ein "Wir plaudern mal alles aus, was uns durch den Kopf geht und wechseln dabei 10 Mal das Thema" Kram. Daran habe ich mich aber gewöhnt und kann sogar meistens folgen. :D

Das heißt aber nicht, dass solche Frauen, oder deine Freundin nicht zu Tiefgang fähig ist. Im Gegensatz zu Tylli bin ich der Meinung, man kann Tiefgang durchaus lernen.

ABER es ist weitaus schwieriger, anspruchsvoller und anstrengender als interessiert am Alltag einer anderen Person "wirken", denn es erfordert schlichtweg Arbeit, nicht nur ein Anlesen aller möglicher Theorien, Meinungen, Geschehnisse etc., sondern auch das Durchdenken und Hinterfragen dieser.
Das ist richtig. Und dazu möchte sie sich nicht die Zeit nehmen. Vielleicht ist das auch einfach ein bisschen viel verlangt. Ich mein, ihr Leben ist auch anstrengend, da will sie am Abend natürlich auch mal entspannen und sich nicht noch in irgendwelche Themen einlesen, die sie gar nicht wirklich interessieren.

Wenn du DangerMouses Thread gelesen hast, hast du vielleicht auch von meiner Ex-Beziehung gelesen und weißt, dass ich meinem Ex-Freund dankbar bin, dass er die Chuzpe hatte, schluss zu machen.

Aber so etwas weiß man nur, wenn man da durch ist und Abstand hat.
Dass er Schluss machte, habe ich gelesen, warum du dankbar dafür bist steht in diesem Thread allerdings nicht mehr drin. Das ist sehr interessant, v.a. da du ja damals noch meintest, dass er dich eiskalt sitzen gelassen hat, ohne mit dir davor über Probleme zu reden. Dabei hättest du dir sogar Kinder und Familie mit im vorstellen können. Also bitte gerne ergänzen, wenn du magst :) .

Generell rechne ich es dir hoch an, dass du versuchst, an deiner Beziehung festzuhalten und zu arbeiten, aber du hast schon Recht mit dem, was du oben übers Verbiegen geschrieben hast.

Ich denke, es läuft wirklich darauf hinaus, dass du ganz klar und rational abschätzen musst, ob ihr beide bereit und in der Lage seid, euch in einem solchen Maß zu verbiegen, dass ihr Beide damit trotz dessen glücklich seid.

Eventuell kann es sein, dass ihr euch einfach weiterentwickelt und in gewissen Ansprüchen und Interessen auseinandergelebt habt. Sorry, wenn ich jetzt doch damit kommen muss, aber das ist oft ein Grund, warum diese Schüler-Beziehungen nicht halten. Wer heiratet heutzutage, wo man offiziell und ohne Konsequenzen Sex vor der Ehe haben darf, noch seinen ersten Freund oder Freundin?
Tja, wahre Worte. Die Komplexität der Zwischenmenschlichkeit kann manchmal wirklich zum Albtraum werden ;) .

Vielen Dank für deine vielen tollen Fragen und Anregungen. Ich finde, du hast in diesem Thread die besten und zielführendsten Fragen gestellt - dafür bin ich dir echt dankbar. Lieben Gruß und gute Nacht!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sie stellt schon Fragen, aber hört zu früh damit auf (wenns gerade anfängt interessant zu werden)
biggrin.gif
Kauf dir nen Sprachcomputer, den du mit den Antworten programmieren kannst. Kann es sein, dass sie manchmal einfach keine Lust hat, ein Thema stundenlang durchzukauen? :schief: Das es ihr irgendwann zu blöde wird?

Meinste? Mensch ist Mensch, so unterschiedlich sind wir doch alle gar nicht
wink.gif
.
Ich hab mal in einem anderen Thread über mich und "mit Frauen abgeben"

folgendes geschrieben:

Meine Gründe sind u.a. dass ich nicht über Männer herziehe, nicht meine Beziehung schlecht mache, nicht ständig über Klamotten/Diäten/die Figur/Frisuren rede, an Haushalt/Kind/Klatsch nicht interessiert bin und auch keinen Neidfaktor habe. Ach ja, und shoppen gehe ich auch nicht gerne. Und damit reduziert sich die Kontaktmöglichkeit zu Frauen drastisch.

Da fiel ein User aus allen Wolken, dass man doch solche Unterschiede machen kann und dass es ja wirklich stimmt, was ich geschrieben hatte. Fakt ist schon, dass es wenig Frauen gibt, die wirklich an Themen Interesse, die über die o.g. Themen drüber raus gehen. Bzw. wird Wissen auch sehr eng gesehen. Ungefähr so "Ich weiß was, will aber nicht unbedingt noch etwas über meine Kenntnisse hinaus wissen. Sozusagen wie: Sie wissen, dass an einer Kreuzung ein Stopp-Schild steht, wollen aber nicht wissen, warum es dort steht. Es reicht ihnen, dass sie wissen, dass sie dort an der Haltelinie anhalten müssen. Also nix tiefgründiger hinterfragen, sondern die Dinge einfach so hinnehmen.

Ich will jetzt nicht damit sagen, dass alle Männer so "wissensdurstig" sind, aber mir sind eben schon mehr Männer als Frauen begegnet, die ihren Horizont auch mal erweitern wollen. Sicherlich klingt das arg nach Vorurteilen, sind aber (leider) meine Erfahrung.

Und deswegen schreibe ich das ja auch mit der Bildung. Frauen sind ja deswegen nicht weniger gebildet. Aber irgendwo setzt dann mal der Wissensdurst aus. Warum auch immer....

 
es ist ein Interesse an mir, an der Beziehung und nicht an dem Thema. Das merke ich und das macht es auch so unbefriedigend. Insbesondere da sie sich meine Antworten auch nicht merkt und beim nächsten Mal das Gespräch wieder von vorn beginnen.
Au weia, das klingt unglaublich frustrierend und auch langweilig. Mir würde das, glaube ich, das Interesse auch am interessantesten Thema verleiden.

Allerdings klingt es auch danach, als handele es sich immer wieder um dieselben Themen? Inwieweit ist bei diesen denn eine Weiterentwicklung gegeben bzw. sind es Themen, bei denen immer neue Informationen dazu kommen oder geht es dir darum, mit ihr gemeinsam in ein Thema einzutauchen?

Falls Letzteres gibt es eventuell eine Möglichkeit: Themenwechsel. Ihr "arbeitet" euch beide in ein Thema ein, dass euch beide interessiert, rundherum (z.B. Didgeridoo-Spielen). Wo sie dann auch Lust hat, darüber zu reden und wo sie sich dann auch die Details im Tiefgang merken kann.

Wenn sie dann an einem Thema, das sie interessiert "gelernt hat", wie man einem solchen mit Tiefngang begegnet, gelingt es ihr eventuell auch besser bei einem Thema, das nicht ganz so ihr Fall ist.

Ich frag mich aber ehrlich gesagt die ganze Zeit: Sie hat doch studiert, wieso kann sie das nicht? Ich meine, man konnte sich die Themen seiner Hausarbeiten auch nicht aussuchen und musste da so einiges bearbeiten, was auf den ersten Blick unintressant erschien. Trotzdem hat man es aber doch nicht oberflächlicher behandelt als andere Themen, oder? Also bei mir ist es jedenfalls nur einmal vorgekommen, dass ich in einer HA meine 0 Bock-Attitüde auch habe durcscheinen lassen und habe dafür prompt eine 4,0 kassiert. Daraus lernt man dann für's Leben, dass man sich jedem Thema immer mit voller Inbrunst widmen sollten, wenn es jemand Wichtigem etwas bedeutet und sei es nur der Dozent. ;)

Irgendwo später hast du geschrieben, dass du von ihr auch nicht mehr verlangen kannst, als sie gibt, weil sie ja hart arbeitet.

Arbeitest du weniger hart? Würdest du dir mehr Mühe geben, wenn ihr dein "geheucheltes" Nachfragen nicht genügen würde?

Wie reagiert sie, wenn sie immer wieder -dank deines schlechten Gedächtnisses- bei Adam und Eva anfangen muss?

Meinste? Mensch ist Mensch, so unterschiedlich sind wir doch alle gar nicht .
Find ich jetzt auch. Ist doch vollkommen wurscht, wer jetz auf was steht und wie reagiert.

Es gibt Frauen, die stehen mehr auf Fußball als Männer, und Männer, die gesprächiger sind als Frauen etc. pp.

Ja klar, gibt es Klischees, aber in diesem Forum sind wir doch nicht, um Klischees zu bedienen, sondern Einzelfälle. Ich könnte sonst dem Forumsleben Good-Bye sagen, weil ich mich noch nie für die klassischen Frauen-Themen interessiert habe und noch nie Teil einer Weibchen-Männchen-Beziehung war und daher kaum etwas aus eigener Erfahrung zu den Themen beizutragen hätte. Gottseidank, gibt es aber keine Beziehungsschablonen, sondern Hirn und Empathie sind jedes Mal aufs Neue gefordert.

In diesem Sinne weiter im Text.

. Ein Reiz der immer mal aufflammt aber für sich genommen keine Gefahr für die Beziehung darstellt.
Das ist schon mal gut.

Zumindest so lange keine Gefühle mit im Spiel sind. Das würde natürlich alles ändern.
Und genau das ist es eben, das kann man vorher nicht einkalkulieren. Du kannst 10 Mal fremdgegangen sein und es hat dich kalt gelassen und beim 11. Mal erwischt es dich. Eine offene Beziehung oder das Einlösen irgendwelcher einseitig erteilten Freifahrtscheinen bergen ein immenses Risiko in sich. Erfahrung hat gezeigt, dass nur die wenigsten Beziehungen das langfristig überstehen. Und schon gar nicht, wenn der eine Partner nur halbherzig dahinter steht, um dem anderen einen Gefallen zu tun.

Dafür hat mich dieser Vertrauensbruch schon ein bisschen angepisst, was aber auch wieder eine Folge von ungünstigen Verkettungen war.
Hm? Wann war das? Ist das vollkommen gegessen? Hat deine Kritik an bestimmten Punkten der Beziehung bzw. an ihr bei ihr keinerlei erneute Eifersucht oder Verlustängste geweckt?

(Und wieso hat man überhaupt das Bedürfnis mit "fremden" Frauen über sexuelle Vorlieben zu reden/chatten? Welchen Sinn hat das?)

Ich würde mir wünschen, dass sie in erotischer Hinsicht etwas mehr aus sich heraus geht (überspitzt: Sexbombe) während sie sich von mir als analysierenden Theoretiker wünscht, dass ich meine romantische Seite mehr entdecke. Beides werden wir nicht in Vollendung vom anderen bekommen, da es eben nicht unserem Wesen entspricht.
Äh, war sie denn jemals eine Sexbombe oder du ein Romantiker? Also zumindest bei Letzterem kann ich sagen: Das mit dem "richtigen Egoschwein" klingt nicht danach.

Also woher der Wunsch nach Veränderung? Sollte man den Partner nicht einfach nehmen wie er ist bzw. gleich einen solchen an Land ziehen, der so ist, wie man ihn haben will anstatt zu versuchen, jemanden nach seinen Wünschen hinzubiegen?

Ich habe den Vorschlag in der Hinsicht begrüßt, dass alles, was man zusammen macht auch für Gesprächsstoff sorgen kann, der u.U. tiefer geht. Vor allem bei Musik.
Ich habe darüber nachgedacht, Ergebnis Teil 1 siehe oben.

Ergebnis Teil 2: Das Schaffen weiterer Gesprächsthemen und sogar Ebenen ist Makulatur, solange du dir nicht sicher bist, sie überhaupt noch zu lieben.

Oder willst du in einer Beziehung verharren, wo du dir dessen nicht sicher bist?

Ich denke, der Fokus ist wirklich viel mehr darauf zu lenken, dass du dir über deine Gefühle klar wirst, als auf dieses "Tiefgang"-Thema. Ich kann mir nicht vorstellen,d ass jemand sich "entliebt", weil der nötige Tiefgang in den Gesprächen fehlt. Wenn ja, sind die Prioritäten echt gewaltig verschoben.

Mein Humor ist eher exzentrisch, oft absurd und von der "sag mal hast du nen Knall?!?" Sorte. Beispiel gefällig?
Den Link musste ich leider zensieren, weil wir keinen aus Haftungsgründen keine externen Links gestatten, aber ich hab mir dein Beispiel angeschaut.

Ok, wir haben definitiv nicht denselben Humor. :D

Aber das Wichtige ist ja, dass ihr da irgendwo eine (möglichst große) Schnittmenge habt. Mein Freund kann z.B. nicht über René Marik lachen, ich nicht über Didi Hallervorden, aber ansonsten haben wir schon denselben, oft ziemlich schmerzbefreiten Humor. Mit Liebeskomödien können wir z.B. beide recht wenig anfangen.

Dafür, dass wir so einen unterschiedlichen Humor haben, lachen wir aber bemerkenswert oft miteinander. Ich hab mir angewöhnt, sie öfter mal auf die Schippe zu nehmen und Sachen zu tun mit denen sie nicht rechnet. Das entspannt und nimmt nen bisschen den Stress raus.
DAS ist eine gute und sehr wichtige Sache: miteinander übereinander lachen, ohne fies zu sein. Ich denke, solange du das nicht übertreibst (manch einer wird des "auf die Schippe Nehmens" nach einer gewissen Zeit überdrüssig und wertet es als "Angriff".), bist du auf einem guten Weg. Gerade wenn du das mit Körperlichkeiten kombinierst bzw. kombinieren würdest. Das könnte je nachdem eventuell auch eine Möglichkeit sein, euer Sexleben aufzupeppen.

Nicht direkt. Sie ist auf dem Stand, dass wir auf einem guten Weg sind und diese Probleme unsere Partnerschaft nicht mehr gefährden. Diese Ansicht würde ich normalerweise teilen, habe aber dennoch dieses ungute Gefühl dabei.
Normalerweise?

Du meinst, dass ihr daran arbeitet, diese Probleme zu bekämpfen, bedeutet, ihr seid auf einem guten Weg, aber das ungute Gefühl lässt dich zweifeln?

Das ungute Gefühl kommt m.E. daher, dass du weißt, dass es hier um Gefühlsdinge geht, die allein mit der Arbeit an oben genannten Problemen, nicht zu klären sind.

Mal ehrlich: Würde sie jetzt Tiefgang in Gesprächen und sich sexuell experimentierfreudiger zeigen, meinst du wirklich, du könntest dann sagen: "Ja, ich bin mir sicher, dass ich sie noch liebe!" ?

Dass du an deiner Liebe zu ihr zweifelst, ist übrigens ein Hammer. Ich nehme an, dass dir das bewusst ist und du ihr deswegen diese Tatsache verschwiegen und nur die beiden anderen Problemchen serviert hast?

Ist wirklich schwierig... Ich als Freundin würde mir wünschen, dass ich Bescheid wüsste, wenn mein Freund solche Gedanken hegt. Aber andererseits, was kann man tun?

Was könnte sie tun, damit du dir darüber klar wirst, ob du sie noch liebst oder nicht?

Aber sollte man nur Sachen aussprechen, an denen der Partner aktiv etwas ändern kann? Vielleicht übersieht man ja auch etwas bzw. vielleicht hat der Partner einen Lösungsvorschlag, der einem bisher entgangen ist?

ob solche Probleme tatsächlich beziehungsgefährdend sind. Sondern eher Probleme wie "es läuft doch, mach doch aus einer Mücke keinen Elefanten"-Probleme.
Ich weiß gar nicht, inwiefern die oben genannten Probleme tatsächlich einen Anteil daran haben, dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst. Ich denke mittlerweile, damit versuchst du logisch zu begründen, warum du für sie nicht mehr das empfindest, was du mal empfunden hast. Aber erstens kann man so etwas nicht logisch begründen und zweitens müsstest du wirklich ganz dringend irgendwie klären, WAS du empfindest.

U.U. könnt ihr euch die Arbeit an oben genannten Problemen nämlich echt sparen.

Ich (und sie garantiert auch nicht) will kein Hin und Her. Die nächste Entscheidung, die hier getroffen wird, muss endgültig sein. Und eine solche Entscheidung braucht Zeit.
Ja, ja und ja, aber du siehst glaube ich nicht (und deine Freundin ahnt es anscheinend auch nicht), dass du gerade das Hin und Her mit dir selber austrägst mit dem Ziel sie irgendwann vor vollendete Tatsachen zu stellen oder eben für immer zu schweigen. Fair?

Kann ich gerade leider nicht.
Woran liegt das? Du als analysierender Theoretiker hast dir doch bestimmt schon eine Pro und Contra Liste gemacht, oder? ;)

Ich glaube nicht. Ich weiß, dass ihr Familie und Kinder sehr sehr viel bedeuten. Wenn ich sagen würde, ich will auf keinen Fall Kinder, würde sie mich vermutlich verlassen.
Aber du willst ja Kinder, oder?

Aber nicht, ohne davor noch zu versuchen, mich mit allen Mitteln vom Gegenteil zu überzeugen.
:eek: Das ist übel. Sorry. Aber man kann doch jemanden nicht von Kindern überzeugen wollen, das ist doch kein Thema wie "Kauf dir lieber den Boss-Anzug, da hast du länger was von." Das ist doch eine Heidenverantwortung, hinter der man 1000%ig stehen muss und sich nicht von jemand anderem überreden/überzeugen lassen sollte.

Ihr bedeutet die Beziehung sehr viel.
Denkt sie, weiß sie? Denkst du, weißt du?

Und sie hat genug Kritikpunkte, mehr noch als ich bisher genannt habe .
Valide oder solche, die du nicht nachvollziehen kannst?

Und sie sieht keinen ihrer Kritikpukte als beziehungsgefährdend an?

Warum? Sind es Kleinigkeiten? In ihren Augen? In deinen Augen? Sind es Dinge, die du bereits änderst? Dinge, die du nicht ändern kannst?

Die Schmetterlinge sind schon lange weg, aber das ist ja nichts ungewöhnliches oder?
Da fragst du die Falsche. Ich hatte in meiner letzten Beziehung bis zu Schluss immer wieder Schmetterlinge und hoffe eigentlich, dass die auch nach längerer Zeit als 8 Jahren nicht totzukriegen sind.

Ich weiß nicht genau was Liebe ist.
Ich denke, da hat eh jeder seine eigene Defintion. Schon gesehen? http://www.liebeskummer.ch/umfragen/liebe_t37383.html

Ist der Unterschied zu einer Freundschaft, dass ich sie noch immer begehre? Oder ist das nur der Trieb?
Hm, dazu müsstest du vermutlich jede Komponente einzeln sehen können:

- Wäre sie mehr als eine Freundin, wenn du deinen Trieb woanders befriedigen könntest/würdest?

- Wäre sie mehr als eine Freundin, wenn ihr nicht schon neun Jahre zusammen wärt?

Das eine lässt sich ausprobieren, das andere kannst du nicht aus der Gleichung rausnehmen, du kannst innerhalb der Betiehung nur Hypothesen aufstellen, ohne sie verifizieren zu können.

Dieser intensive Wunsch nach Tiefgang ist eher neu, denn wenn ich an etwas wie Lebenspartner denke, lege ich halt andere Maßstäbe an.
Ja und daher Hand aufs Herz. Wenn es so bleibt wie es jetzt ist, kannst du dir dann vorstellen, bis an dein Lebensende mit ihr zusammen zu sein?

Dass er Schluss machte, habe ich gelesen, warum du dankbar dafür bist steht in diesem Thread allerdings nicht mehr drin. Das ist sehr interessant, v.a. da du ja damals noch meintest, dass er dich eiskalt sitzen gelassen hat, ohne mit dir davor über Probleme zu reden. Dabei hättest du dir sogar Kinder und Familie mit im vorstellen können. Also bitte gerne ergänzen, wenn du magst .
Öhm, mittlerweile ist die Trennung 2 Jahre her, ich muss mal sehen, ob ich das alles überhaupt noch auf die Reihe bekomme. ;)

Bei uns war es so ähnlich wie bei euch, dass wir auch schon mal eine große Krise hatten, dann beschlossen haben, daran zu arbeiten, was wir auch getan haben (neues gemeinsames Hobby, man geht mehr auf den anderen zu etc. pp). Aber als er dann schlussmacht, kam heraus, dass er immer noch bei der Krise war und bestimmte Kritikpunkte nie geäußert hatte und dass er im Prinzip schon lange nicht mehr wusste, ob er noch genügend für mich empfindet, aber für ihn nicht der richtige Zeitpunkt war, mir dies mitzuteilen (ich hab da gerade Diplom gemacht). Den Zeitpunkt sah er erst als gekommen, als a) unsere Beziehung drohte, wieder eine Fernbeziehung zu werden und B) er sich anderweitig verliebte (was er mir aber bei der Trennung nicht sagte, sondern was ich erst später herausfand).

Alles in allem ist dadurch die Beziehung sehr unschön geendet und obwohl wir irgendwann mal versucht haben, alles aufzuarbeiten, ist normaler Kontakt zwischen uns nicht möglich und wird es (jedenfalls solange er seine jetzige Partnerin hat) auch nicht sein.

Trotzdem bin ich ich froh, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist, denn natürlich hatte ich auch Kritikpunkte an der Beziehung bzw. seinem Verhalten. Exakt einen dieser Kritikpunkte habe ich aber nur versucht durchzusetzen, mit den anderen meinte ich leben zu können und hätte es vermutlich auch getan. Wenn man den anderen liebt, nimmt man ihn ja so wie er ist. Er hat das nicht getan und bereits 5 Monate nach der Trennung, als ich in DangerMouses Thread schrieb, war ich mir bewusst, dass ich von meinem Partner mehr will. Dass ich einen Partner verdiene, der mit Kritikpunkten nicht hinterm Berg hält, der sich nicht meinen Kopf zerbricht und Krisengespräche "mir zuliebe" timed, der schweigt und zumacht und aussitzt und erst durch die Liebe einer anderen den Mumm hat, Tacheles zu reden, abr mir dann die Schuld an allem in die Schuhe schiebt.

Tja, jetzt habe ich aber seit ca. einem halben Jahr wieder einen Freund und plötzlich sind da kaum noch Kritikpunkte, auch nicht die kleinen, mit denen ich meinte leben zu müssen. Nö. Muss ich nicht. Es gibt jemanden, bei dem ich mich nicht verbiegen musss und er sich nicht verbiegen muss, damit es funktioniert. Und so bin ich meinem Ex im Endeffekt doch dankbar, dass er mich hat gehen und erfahren lassen, dass ich mich nicht "zufrieden geben muss", dann ich fordern darf und meine Forderungen erfüllt werden.

Das mal in aller Kürze. :D

Ich glaube, ich hab noch irgendetwas vergessen, aber mir gehen jedes Mal so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich sie gar nicht so schnell ordnen und "zu Papier" bringen kann.

Jedenfalls kann es wirklich sein, dass deine Freundin jetzt gar nicht realisiert, dass jemand anderer passender wäre und dass eine Trennung auch eine Chance für sie wäre, dass ihr das aber nach der Trennung klar wird. Aber wissen tut man es halt leider erst im Nachhinein.

Wie du dich auch entscheidest, ich denke, du gehst ein Riskio ein. Aber das Leben ist endlich, du solltest die Entscheidung nicht ewig vor dir herschieben (wo mir gerade einfällt, das neulich jemand hier im Forum aufgetaucht ist, der ein ähnliches Problem hatte wie du und vor 3 Jahren mit exakt demselben Problem in derselben Beziehung auch schon mal hier war, leider ist mir der Nick entfallen), auch in Anbracht dessen, dass sie, wenn sie mal Kinder haben möchte, dass ja auch irgendwie planen können muss, mehr als ein Mann.

Also wenn du dich für sie entscheidest, muss das wirklich mit allen Konsequenzen sein und ohne ungutes Gefühl, du must dahinter stehen. Und wenn das nicht geht, dann lass sie frei, damit ihr Beide getrennt glücklich werdet. Ich bin sicher, sie würde nicht wollen, dass du dich trotz aller Zweifel zwingst, mit ihr in einer Beziehung zu bleiben und bis an dein Lebensende ihretwegen ein mulmiges Gefühl behältst. Sie wird auch jemanden wollen, der sie so nimmt wie sie ist, ohne dass er sich dafür verbiegen muss. Meinst du nicht?

 
Ich werde aufgrund des Umfangs mal wieder in Etappen antworten :)

Falls Letzteres gibt es eventuell eine Möglichkeit: Themenwechsel. Ihr "arbeitet" euch beide in ein Thema ein, dass euch beide interessiert, rundherum (z.B. Didgeridoo-Spielen). Wo sie dann auch Lust hat, darüber zu reden und wo sie sich dann auch die Details im Tiefgang merken kann.

Wenn sie dann an einem Thema, das sie interessiert "gelernt hat", wie man einem solchen mit Tiefngang begegnet, gelingt es ihr eventuell auch besser bei einem Thema, das nicht ganz so ihr Fall ist.
Ja, das wäre eine Möglichkeit. Ich hab letztens mal wieder einen Versuch gestartet. Wir haben eigentlich ganz gut miteinander geredet und sie war auch interessiert. Das war schon schön.

Ich frag mich aber ehrlich gesagt die ganze Zeit: Sie hat doch studiert, wieso kann sie das nicht? Ich meine, man konnte sich die Themen seiner Hausarbeiten auch nicht aussuchen und musste da so einiges bearbeiten, was auf den ersten Blick unintressant erschien. Trotzdem hat man es aber doch nicht oberflächlicher behandelt als andere Themen, oder?
Sie kann das schon. Es fehlt halt die Motivation. Es ist natürlich auch anstrengend und kostet Zeit. Und wenn man sich nicht wirklich selbst dafür interessiert oder sich mit dem Thema anfreunden kann bringt es denke ich auch nichts. Wenn ich ein Thema anteasere und sie es halt nicht so interessiert ist es glaube ich ziemlich frustrierend, sich dann auch noch durch "Fachliteratur" zu quälen, nur um fundiert mitreden zu können.

Daraus lernt man dann für's Leben, dass man sich jedem Thema immer mit voller Inbrunst widmen sollten, wenn es jemand Wichtigem etwas bedeutet und sei es nur der Dozent. ;)
Hahaha, ja, aber das gelingt nicht jedem. Mir fällt es auch oft unglaublich schwer. Ich versuche es denke ich erstmal weiter darüber, einfach selbst immer wieder voller Begeisterung zu erzählen, wenn ich irgendwas neues erfahren oder herausgefunden habe, zu einem meiner Themen. Ist in letzter Zeit etwas eingeschlafen, weil ich immer davon ausgegangen bin, dass es sie ja eh nicht wirklich interessiert, aber da sie ja erst neulich wieder betont hat, wie aufgeschlossen sie ist, werd ich sie beim Wort nehmen. Zumal ich finde, dass "meine" Themen eigentlich wirklich sehr zugänglich sind.

Irgendwo später hast du geschrieben, dass du von ihr auch nicht mehr verlangen kannst, als sie gibt, weil sie ja hart arbeitet.

Arbeitest du weniger hart? Würdest du dir mehr Mühe geben, wenn ihr dein "geheucheltes" Nachfragen nicht genügen würde?

Wie reagiert sie, wenn sie immer wieder -dank deines schlechten Gedächtnisses- bei Adam und Eva anfangen muss?
Ist eigentlich umgekehrt, ich muss immer von vorn anfangen, da sie viele Sachen wieder recht schnell vergisst :) . Wobei, wenn ich es mir recht überlege, das schon auch in beiden Richtungen vorkommt. Ich glaube das Interesse für den anderen ist zu sehr verblasst. Meins wohl besonders :/

Und genau das ist es eben, das kann man vorher nicht einkalkulieren. Du kannst 10 Mal fremdgegangen sein und es hat dich kalt gelassen und beim 11. Mal erwischt es dich. Eine offene Beziehung oder das Einlösen irgendwelcher einseitig erteilten Freifahrtscheinen bergen ein immenses Risiko in sich. Erfahrung hat gezeigt, dass nur die wenigsten Beziehungen das langfristig überstehen. Und schon gar nicht, wenn der eine Partner nur halbherzig dahinter steht, um dem anderen einen Gefallen zu tun.
Der Punkt ist einfach, das Partnerschaften je länger sie gehen naturgemäß bestimmte Bedürfnisse schlechter befriedigen können und andere besser. Dieser "Abnutzung" kann man zwar mit bestimmten Maßnahmen entgegenwirken, allerdings ist sexuelle Abwechselung und Kribbeln eher ein Merkmal, das bei frischer Verliebtheit und "erotischer Fremdheit" entsteht. Es ist schwer, das dauerhaft am Leben zu erhalten, ich würde sogar behaupten, dass es gar nicht geht. Dass so viele Ehen geschieden werden und so viele Menschen fremd gehen und ihre Partner betrügen hat doch genau diesen Grund bzw. zumindest spielt das mit rein.

Deswegen finde ich sexuelle Treue auch nicht so wichtig. Den Charakter einer offenen Beziehung muss man dabei ja gar nicht anstreben, persönlich halte ich diese Moralvorstellung für überholt. Sie entspricht nicht der menschlichen Natur.

Hm? Wann war das? Ist das vollkommen gegessen? Hat deine Kritik an bestimmten Punkten der Beziehung bzw. an ihr bei ihr keinerlei erneute Eifersucht oder Verlustängste geweckt?
Ja. Ich trage sowas nicht lange nach und sie hat sich sehr weiter entwickelt und ist fast gar nicht mehr eifersüchtig.

(Und wieso hat man überhaupt das Bedürfnis mit "fremden" Frauen über sexuelle Vorlieben zu reden/chatten? Welchen Sinn hat das?)
Sex ist für mich ein Thema wie jedes andere auch. Es waren ja keine fremden Frauen sondern Freunde und ich rede auch mit meinen männlichen Freunden darüber. Da ist für mich nichts dabei. Grenzwertig wirds imho erst bei einem Austausch von Verbalerotik.

Äh, war sie denn jemals eine Sexbombe oder du ein Romantiker? Also zumindest bei Letzterem kann ich sagen: Das mit dem "richtigen Egoschwein" klingt nicht danach.
Nein, das sind beides nicht wir.

Also woher der Wunsch nach Veränderung? Sollte man den Partner nicht einfach nehmen wie er ist bzw. gleich einen solchen an Land ziehen, der so ist, wie man ihn haben will anstatt zu versuchen, jemanden nach seinen Wünschen hinzubiegen?
Da fragst du mich was. Solche Wünsche entwickeln sich einfach mit der Zeit, zumindest war es so bei mir... Man sollte wohl den Partner so nehmen wie er ist. Genauso wie man ständig offen dafür sein sollte, an sich zu arbeiten. Man kann sich nur eben nicht grundsätzlich verbiegen und sollte das sicherlich auch nicht vom Partner erwarten.

Ich denke, der Fokus ist wirklich viel mehr darauf zu lenken, dass du dir über deine Gefühle klar wirst, als auf dieses "Tiefgang"-Thema. Ich kann mir nicht vorstellen,d ass jemand sich "entliebt", weil der nötige Tiefgang in den Gesprächen fehlt. Wenn ja, sind die Prioritäten echt gewaltig verschoben.
Weswegen entliebt man sich denn sonst? Ich habe ja selbst auch nach Erklärungen gesucht und geglaubt, dass sich die "Langeweile" bzw. das Eingeschleifte aus routiniertem Umgang miteinander und eintöniger Kommunikation ergibt.

Ansonsten hast du recht. Das Gefühls Thema muss geklärt werden. Ich habe nicht das Gefühl, dass ein einfaches "Wenn du die Beziehung in Frage stellst, liebst du sie nicht" auf mich zutrifft.

Ich könnte dazu noch einiges schreiben, mache hier aber den Cut und vertage das Weitere erst mal. Morgen wartet ein heißer, arbeitsreicher Tag :) .

Bis hierhin, wie immer, herzlichen Dank, liebe Roya!

 
Ansonsten hast du recht. Das Gefühls Thema muss geklärt werden. Ich habe nicht das Gefühl, dass ein einfaches "Wenn du die Beziehung in Frage stellst, liebst du sie nicht" auf mich zutrifft.
Muss kurz dazwischenschieben, dass ich nie zu dieser Schlussfolgerung gekommen bin.

Wer so folgert, macht sich's einfach oder ist unfähig, differenziert zu denken.

Man kann durchaus lieben UND eine Beziehung infrage stellen, denn Liebe reicht manchmal einfach nicht.

Aber zusätzlich haben wir dich gefragt, ob du sie noch liebst und du kannst diese Frage nicht beantworten, DAS gibt mir zu denken und dir doch auch, oder etwa nicht?

 
Hey again.

Ok, wir haben definitiv nicht denselben Humor. :D

Aber das Wichtige ist ja, dass ihr da irgendwo eine (möglichst große) Schnittmenge habt.
Ja, da hapert es ein bißchen, ist aber auch nicht schlimm, da mein Humor wirklich oft etwas eigen ist.

Normalerweise?

Du meinst, dass ihr daran arbeitet, diese Probleme zu bekämpfen, bedeutet, ihr seid auf einem guten Weg, aber das ungute Gefühl lässt dich zweifeln?

Das ungute Gefühl kommt m.E. daher, dass du weißt, dass es hier um Gefühlsdinge geht, die allein mit der Arbeit an oben genannten Problemen, nicht zu klären sind.

Mal ehrlich: Würde sie jetzt Tiefgang in Gesprächen und sich sexuell experimentierfreudiger zeigen, meinst du wirklich, du könntest dann sagen: "Ja, ich bin mir sicher, dass ich sie noch liebe!" ?
Das ist die große Frage. Ich kanns natürlich nicht vorhersagen, aber ich mutmaße es halt. Gefühle sind ja meiner Meinung nach kein Zufall sondern lassen sich beeinflussen. Auch dass selbige verblassen hat doch damit zu tun, dass man sich gegenseitig nicht mehr so wertschätzt, wie es nötig wäre. Eine Beziehung ist doch im Grunde sowas wie eine Dienstleistung. Je mehr ein Partner die Bedürfnisse oder Wünsche des anderen befriedigt, desto zufriedener ist dieser. Und wenn das auf Gegenseitigkeit beruht und gut klappt, spricht man von Liebe. Oder etwa nicht? ;)

Dass du an deiner Liebe zu ihr zweifelst, ist übrigens ein Hammer. Ich nehme an, dass dir das bewusst ist und du ihr deswegen diese Tatsache verschwiegen und nur die beiden anderen Problemchen serviert hast?
Nun ja jein. Dass ich mir meiner Gefühle nicht sicher bin/war habe ich ja deutlich zur Sprache gebracht. Deswegen ja auch die damalige Trennung. Dass so ein Zustand droht wiederzukehren (oder es bereits ist), habe ich noch nicht erneut angesprochen. Eben weil ich zur Zeit noch zu doll am rumeiern bin.

Ist wirklich schwierig... Ich als Freundin würde mir wünschen, dass ich Bescheid wüsste, wenn mein Freund solche Gedanken hegt. Aber andererseits, was kann man tun?

Was könnte sie tun, damit du dir darüber klar wirst, ob du sie noch liebst oder nicht?
Was kann man tun ist halt die große Frage. Die einzige sinnvolle Konsequenz, die ich an ihrer Stelle ziehen würde wäre Trennung, denn so was Wackeliges ist kein Zustand, so kann man auf lange Sicht keine Partnerschaft führen. In welche Richtung soll eine erneute Diskussion führen? In meinem derzeitigen Zustand führt sie unweigerlich zur Trennung, da ich nicht garantieren kann, das nach bestimmten "Maßnahmen" meine Liebe wieder entflammt. Und alles andere ist ja nicht tragbar.

Aber sollte man nur Sachen aussprechen, an denen der Partner aktiv etwas ändern kann? Vielleicht übersieht man ja auch etwas bzw. vielleicht hat der Partner einen Lösungsvorschlag, der einem bisher entgangen ist?
Wir haben schon damals viel darüber gesprochen und diese Punkte, die ich eingangs erwähnte sind schon als Problempunkte herausgekommen (im gemeinsamen Gespräch). Ich würde mir wirklich wünschen, dass es ein Kochrezept gäbe, das man einfach befolgen muss, um lange währendes Glück in der Beziehung zu erreichen, aber so leicht macht es einem das Leben nicht. ;) Man muss immer wieder selbst tüfteln was das Beste für sich (und eventuell auch den anderen ist).

Ich weiß gar nicht, inwiefern die oben genannten Probleme tatsächlich einen Anteil daran haben, dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst. Ich denke mittlerweile, damit versuchst du logisch zu begründen, warum du für sie nicht mehr das empfindest, was du mal empfunden hast. Aber erstens kann man so etwas nicht logisch begründen und zweitens müsstest du wirklich ganz dringend irgendwie klären, WAS du empfindest.

U.U. könnt ihr euch die Arbeit an oben genannten Problemen nämlich echt sparen.
Wie erklärt man sich denn einen Gefühlszustand sonst? Natürlich versuche ich bzw. wir Kausalitäten zu finden. Ich glaube halt nicht, dass Gefühle zufällig oder beliebig sind, sondern dass man sie beeinflussen kann.

Genauso wie das auch für die ersten Dates oder Flirts gilt. Interesse oder Verliebtheit entsteht doch dadurch, dass man sich vom anderen verstanden und ernst genommen fühlt, gemeinsam lachen kann und Gedanken miteinander teilt. Selbst profanere Gefühle wie Sympathie entstehen doch gerne dadurch, dass jemand Interesse an dem zeigt, was einen selbst bewegt, sich dafür begeistern kann und nachfragt und nicht in Selbstdarstellung verfällt. Solche Menschen mögen und lieben wir :) .

Ja, ja und ja, aber du siehst glaube ich nicht (und deine Freundin ahnt es anscheinend auch nicht), dass du gerade das Hin und Her mit dir selber austrägst mit dem Ziel sie irgendwann vor vollendete Tatsachen zu stellen oder eben für immer zu schweigen. Fair?
Nein sehr unfair sogar. Ich kann auch nicht mehr lange so weiter machen. Bevor ich es wieder zum Gesprächsthema mache, möchte ich aber alle möglichen Konsequenzen und Aspekte abklopfen und schauen, dass wir eine gute Lösung zusammen finden werden. Denn "unvorbereitet" sind wir schon zu oft an diesem Thema "ergebnislos" gescheitert.

Woran liegt das? Du als analysierender Theoretiker hast dir doch bestimmt schon eine Pro und Contra Liste gemacht, oder? ;)
Zumindest im Kopf habe ich das. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, das mal auf den Punkt zu bringen:

Pro:

ich freue mich, wenn ich sie sehe, wenn ich mit ihr rede, wenn ich sehe, wie sie sich über ganz alltägliche Kleinigkeiten freut, wie ihre Augen strahlen wenn wir uns umarmen, wenn sie mir durchs Haar streicht, wenn ich kaputt von der Arbeit auf der Couch liege, wenn sie lacht; ich mag unsere gemeinsamen Spieleabende, unsere Reisen und gemeinsamen Erlebnisse, unsere Diskussions- und Streitkultur, die gegenseitige Wertschätzung, den hohen Respekt und das Vertrauensverhältnis, wie wir uns umeinander kümmern und füreinander da sind, wenn es einem von uns mal nicht so gut geht.

Contra:

ich empfinde viele Gespräche mit ihr als uninteressant oder langweilig und irgendwie eintönig. Vieles, was sie erzählt, ist für mich entweder belanglos, alltäglich oder schlicht nicht von Interesse. Meine Faszination für sie als Person ist nicht wirklich gegeben, Langeweile halt. Umgekehrt ist Vieles, wofür ich so brenne und Leidenschaft habe nicht so ihr Ding. Sie beteuert öfter mal, dass sie sich für das interessiert was ich mache, aber dennoch bin ich die einzige Quelle für Informationen zum entsprechenden Thema.

Sie interessiert sich also nicht aus eigenem Antrieb dafür - das finde ich unbefriedigend.

Der Sex ist "konservativ". Die Initiative geht meist von mir aus, sowohl der "Weg zum Bett" als auch die Nummer an sich. Das hat schon manchmal dazu geführt, dass ich dachte, sie hätte entweder keine Lust auf Sex oder auf mich. Sie beteuert hingegen, das wäre nicht so, sie denkt halt einfach nicht so oft daran und ist da halt einfach eher passiv.

Auch wenn der Contra Block größer erscheint und vieles von obigem Wiederholungen sind, wiegt der Pro-Block rein subjektiv auf mich schwerer. Das Problem dabei ist, dass eine solche analytische Herangehensweise bei einem Thema wie Liebe nicht so richtig weiter hilft.

Aber du willst ja Kinder, oder?
Ja. Irgendwann später.

:eek: Das ist übel. Sorry. Aber man kann doch jemanden nicht von Kindern überzeugen wollen, das ist doch kein Thema wie "Kauf dir lieber den Boss-Anzug, da hast du länger was von." Das ist doch eine Heidenverantwortung, hinter der man 1000%ig stehen muss und sich nicht von jemand anderem überreden/überzeugen lassen sollte.
Tja. Mir fällt es sehr schwer mit dem Thema umzugehen. Ich fühle mich zur Zeit nicht bereit dazu und kann keine Garantien geben, wann ich das sein werde. Mit einer solch unverbindlichen Aussage, "verschwende" ich aber ihre Lebenszeit. Sie ist ein Planer, ich lebe eher in der Gegenwart und mache mir über die Zukunft wenig Gedanken. (also privat, beruflich habe ich durchaus Pläne)

Denkt sie, weiß sie? Denkst du, weißt du?
Das wissen wir beide.

Valide oder solche, die du nicht nachvollziehen kannst?

Und sie sieht keinen ihrer Kritikpukte als beziehungsgefährdend an?

Warum? Sind es Kleinigkeiten? In ihren Augen? In deinen Augen? Sind es Dinge, die du bereits änderst? Dinge, die du nicht ändern kannst?
Es sind viele Kleinigkeiten, es sind aber auch größere Dinge wie die bereits erwähnte Interessenlosigkeit an ihr und ihrem Leben und Unaufmerksamkeiten/Nachlässigkeiten, die daraus wohl resultieren. Dass das so ist, wissen wir beide, ich bin dabei gegenzusteuern, denke aber auch, dass das mit ein Resultat aus meiner generellen Unzufriedenheit mit der Beziehung ist.

Da fragst du die Falsche. Ich hatte in meiner letzten Beziehung bis zu Schluss immer wieder Schmetterlinge und hoffe eigentlich, dass die auch nach längerer Zeit als 8 Jahren nicht totzukriegen sind.
Das ist erstaunlich und bewundernswert. In welchen Situationen entstehen die denn und welche Gefühle hast du dabei? Genügt ein Gedanke oder passiert es eher wenn man dem Partner gegenübersteht oder mit ihm gemeinsam etwas erlebt oder gar durchmacht?

Ich denke, da hat eh jeder seine eigene Defintion. Schon gesehen? http://www.liebeskummer.ch/umfragen/liebe_t37383.html
Gucke ich mir mal später an. Das Thema an sich habe ich schon oft diskutiert. Für mich ist Liebe mittlerweile das Ergebnis einer gegenseitigen, perfektionierten Dienstleistung in Sachen Erwartungen und Wünschen am Partner. Schrecklich nüchtern und unromantisch aber irgendwie schlüssig :(

Hm, dazu müsstest du vermutlich jede Komponente einzeln sehen können:

- Wäre sie mehr als eine Freundin, wenn du deinen Trieb woanders befriedigen könntest/würdest?
Ich denke schon. Sex ist ja nur ein Aspekt der Partnerschaft und Sex funktioniert auch ohne tiefere Gefühle. Sonst wäre ja bereits Masturbation ein Betrug am Partner, da man vielleicht dabei an jemand anderes denkt.

- Wäre sie mehr als eine Freundin, wenn ihr nicht schon neun Jahre zusammen wärt?
Wahrscheinlich nicht, aber das kann man ja schlecht ausklammern. Unsere Erfahrungen wären zu diesem Zeitpunkt - wenn wir uns nicht gehabt hätten - völlig andere und vielleicht hätten wir schnell festgestellt, dass wir eigentlich gar nicht zueinander passen. Ohne zu wissen, was für ein wertvoller Mensch der andere eigentlich ist, kann man das viel nüchterner feststellen und akzeptieren.

Das eine lässt sich ausprobieren, das andere kannst du nicht aus der Gleichung rausnehmen, du kannst innerhalb der Betiehung nur Hypothesen aufstellen, ohne sie verifizieren zu können.
Jep :)

Ja und daher Hand aufs Herz. Wenn es so bleibt wie es jetzt ist, kannst du dir dann vorstellen, bis an dein Lebensende mit ihr zusammen zu sein?
Klar vorstellen kann ich es mir. Die (egoistische) Frage ist aber, ob ich damit maximal glücklich sein kann. Ich komme wirklich immer mehr zu dem Schluss, dass es das Beste ist, es zu beenden und eventuelle Anfälle von Reue in Kauf zu nehmen. Eine schmerzlose Trennung wird es in keinem Fall geben, aber der Zustand wie er aktuell herrscht, ist ihr gegenüber unfair.

Wenn man den anderen liebt, nimmt man ihn ja so wie er ist.
Ist das wirklich so oder empfinden wir die Liebe gerade deswegen, WEIL der Mensch so ist wie er ist. Die Kritikpunkte, die du ansprichst waren vielleicht so klein, dass du damit leben könntest, wie man mit Mückenstichen leben kann. Und mit deinem neuen Partner bleiben dir auch die erspart :) . Stellt sich natürlich die Frage, warum das so ist. Habt ihr keine Schwächen/Fehler, habt ihr die gleichen oder seid ihr noch recht frisch zusammen? Oder ist da einfach etwas wie eine grundsätzliche Übereinstimmung, die jegliche Probleme und Konflikte schon von vornherein verhindert bzw. leicht lösbar erscheinen lässt.

Finde es sehr faszinierend, vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich emotional verkümmert oder mein Empathievermögen unzureichend ist.

Jedenfalls kann es wirklich sein, dass deine Freundin jetzt gar nicht realisiert, dass jemand anderer passender wäre und dass eine Trennung auch eine Chance für sie wäre, dass ihr das aber nach der Trennung klar wird. Aber wissen tut man es halt leider erst im Nachhinein.

Wie du dich auch entscheidest, ich denke, du gehst ein Riskio ein. Aber das Leben ist endlich, du solltest die Entscheidung nicht ewig vor dir herschieben (wo mir gerade einfällt, das neulich jemand hier im Forum aufgetaucht ist, der ein ähnliches Problem hatte wie du und vor 3 Jahren mit exakt demselben Problem in derselben Beziehung auch schon mal hier war, leider ist mir der Nick entfallen), auch in Anbracht dessen, dass sie, wenn sie mal Kinder haben möchte, dass ja auch irgendwie planen können muss, mehr als ein Mann.
Ja, da hast du recht.

Also wenn du dich für sie entscheidest, muss das wirklich mit allen Konsequenzen sein und ohne ungutes Gefühl, du must dahinter stehen. Und wenn das nicht geht, dann lass sie frei, damit ihr Beide getrennt glücklich werdet. Ich bin sicher, sie würde nicht wollen, dass du dich trotz aller Zweifel zwingst, mit ihr in einer Beziehung zu bleiben und bis an dein Lebensende ihretwegen ein mulmiges Gefühl behältst. Sie wird auch jemanden wollen, der sie so nimmt wie sie ist, ohne dass er sich dafür verbiegen muss. Meinst du nicht?
Und damit auch. Und das festzustellen macht mich gerade wirklich traurig :( .

Wie immer danke für deinen Beitrag!

 
Letztes Wochenende haben wir nach einem langen Gespräch unsere Beziehung beendet. Wir sind am Ende beide zu dem Schluss gekommen, dass wir im Grunde nicht wirklich zueinander passen. Es kam heraus, dass sie sich ebenfalls viele Gedanken über ihre eigenen Wünsche gemacht und dadurch unsere Beziehung zu meinem Erstaunen sehr nüchtern betrachten konnte. So war es also keine "einseitige" Trennung.

Im Kopf weiß ich, dass das bestimmt die richtige Entscheidung war - aber dreckig geht es mir natürlich trotzdem. Immer wieder kommen Gedanken wie man es doch noch miteinander hätte probieren können und dass doch auch so viel gestimmt hat.

Naja, da müssen wir jetzt beide durch. Jetzt schau ich erstmal nach vorn.

Nochmals vielen Dank an alle, die hier in diesem Thema ihre Meinung geäußert und mir wertvolle Ratschläge gegeben haben.