Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht? (Ne, geht eben doch nicht, oder?)

Tsunade

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04. Jan. 2018
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Aaaaah!! Ich bin so grotten dämlich. Irgendwas stimmt bei mir einfach nicht. Hab mir momentan grad ein nettes Liebeschaos gezimmert und das kurz vor meinen Abschlussprüfungen, so dass mir der Kopf mal wieder irgendwo steht, nur nicht da wo er sein sollte. Mol mol, bravo, habe ich ganz doll hinbekommen. Natürlich muss dieses Chaos jetzt Gedanklich geordnet werden und so fahr ich nun nett Karusell in meiner hübschen Rübe...

 
Joa, wo fang ich an. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an meinen alten Faden hier im Forum. Kurzer Umriss; Hab mich in jemanden verliebt, der hats mir net so einfach gemacht, Gefühle wurden bei mir stärker, hab Krise geschoben, weil er nicht das gleiche erwidert hat (diese Phase wurde hier im Forum detailiert beschrieben). Mit meinem Selbstwert gehadert, standhaft geblieben und Geduld gezeigt, von ihm kam dann doch immer mehr, aber nie das volle verliebtseinprogramm, wobei ich gemerkt habe, dass das auch gut so ist, weil nur dadurch meine Gefühle aufrecht erhalten bleiben. Endlich mal, weil sonst ist es eben immer anders.(und genau da tick ich echt nicht normal, was eben nun mal wieder zum Problem wird. Aber darauf komme ich etwas weiter unten zurück). War eigentlich dann ganz glücklich mit dieser lockeren, unkomplizierten und offenen Beziehung... 
 
Joa, nur da gibt es eben jemanden, den ich schon länger auch im Auge habe. (Seit bald zwei Jahren ^^). Toller Typ. Ein herrlicher Humor. Hübsch und ne Ausstrahlung... Boah... Immer wurde ich leicht nervös wenn wir uns sahen. Aber ich habe lange nicht damit gerechnet, dass da was werden könnte. Er ist sechs Jahre jünger als ich. Tja... falsch gerechnet. 
 
Als die grösste Hürde von mir und ihm überwunden war (wir sind beide nicht so offensiv, wenn uns jemand gefällt) gings recht schnell. Ich hab das voll genossen... zwei Tage lang... und nun meldet sich bei mir langsam mal wieder der verdammte Fluchtinstinkt. Er ist voll verschossen in mich und ich hab auch das Kribbeln. Ich seh ihn an und denke mir einfach nur „boah...“ dazu hab ich muskelkater vor lauter lachen weil sein Humor einfach köstlich ist. Und doch bin ich mir jetzt schon nicht mehr sicher. Sofort verkopf ich alles... meine Gefühle denke ich mir weg. Habe jetzt schon die Panik vor ne ernsthaften 0815 Beziehung, obwohl alles ja noch sehr frisch ist und ich noch gar nicht weiss wohin die Reise wirklich gehen wird... Aber nach verdammten zwei Tagen diese Gedanken schon! Aaaaah! Ich könnt mir in den Arsch beissen!
 
Ich bin ehrlich zu ihm. Habe ihm gestern klar gemacht, dass ich gegenüber monogamen Beziehungen sehr skeptisch eingestellt bin. Dass ich jetzt fast ein Jahr lang auch noch was lockeres mit jemanden habe, ich diesem für das kommende Wochenende aber abgesagt habe. (Find ich nur fair und ich möchte da etwas Zeit, um rauszufinden was vielleicht mit der neuen Geschichte wirklich alles möglich ist). Das hat er ünerraschenderweise recht gut aufgenommen. Er habe zwar offen noch nie probiert und teilen könnte vielleicht schon schwirig sein für ihn, aber es habe auch seinen Reiz für ihn. War ich erstmal erleichter, hat meine Torschlusspanik aber nicht ganz beseitigen können, weil ich dem nicht ganz traue. Was sagt er, nur weil er in mich voll verschossen ist, stell ich mir die Frage (ich bin so verkopft... verdammt...).
 
Ich habe Angst, dass ich ihn mit meinem komplizierten Gemüt in Sachen Beziehungen und Liebe verletzen könnte. Er ist ein toller Mensch, sehr gefühlsvoll. Ich möchte ihn nicht verletzen. Ich möchte auch nicht, dass er sich wegen mir verbiegt und Dinge schluckt, nur weil er mich sehr mag. Aber vielleicht kann er es ja von sich aus. Vielleicht verletze ich ihn ja doch nicht... Aaah!
 
Phu, soviel zu ordnen. Wenn ich jetzt an ihn denke, dann lächle ich. Die beiden Tage waren toll, der Sex war fabelhaft (auch da war ich überrascht). Meine Gefühle sind da. Nur mein Kopf ist ein Arsch und verunsichert mich mal wieder und diese altbekannte Torschlusspanik, die ich von mir nun schon zu gut kenne. Die ich nicht aufkommen lassen möchte, die Angst davor, dass genau diese mir mal wieder was schönes und tolles versaut. 
Und natürlich spielt auch der andere ein Faktor. Aber bei dem fehlen mir eben auch gewisse Dinge. Dieses voll begehrt werden, ist eben auch sehr schön und das hatte ich vom anderen nie bekommen. Aber das hat eben auch wieder seinen Reiz... Verdammt! Ich brauche beides irgendwie undgleichzeitig brauch ich auch noch viel Freiraum. 
 
Scheisse, ich hab so nen Schaden. Ich tick sonst ja recht vernünftig. Komme mit vielem sehr gut klar, bin recht locker und denke immer sehr menschlich aber in Sache Liebe oder ähnliches bin ich einfach extrem kompliziert gestrickt und komme irgendwie nicht auf einen grünen Zweig...
 
 
So, habe jetzt gründlich nachgedacht. Ich werde mit ihm offen reden müssen und dann sehe ich weiter. Nützt nichts, wenn ich diesen Knopf alleine versuche zu lösen... Auch wenn ich einbisschen Angst habe vor diesem Gespräch und mir nicht sicher bin, ob ich da nicht was überstürze...

 
Hallo Tsunade,

was meinst du mit offen reden? Du sagtest doch, du hättest ihm bereits von deiner offenen Beziehung mit dem anderen erzählt. Zudem versteh ich nicht ganz, was du eigentlich willst. Außer, dass du dich selbst als kompliziert wahrnimmst, blicke ich nicht ganz durch. 

 
Naja, es geht eben nicht nur um das Monogame... Ich fühl mich sehr schnell eingeengt. Mir wir eine gewisse Nähe schnell zuviel... :(  Darüber möchte ich mit ihm reden.

Ich weiss auch nicht was ich will. Dampf ablassen, das ganze mal runterschreiben, ev ein Input bekommen (oder die Rübe gewaschen bekommen...)... In etwa das...

 
Ich mein, ich seh langsam deutlich, dass ich eine Bindungsstörung habe. Beim anderen war es ja so, dass er eines Tages mir sein Herz geöffnet hat und seine Distanz zu mir abgelegt hat. Ich hab mich erst enorm darüber gefreut. Doch das hielt nicht lange. Plötzlich ging ich auf Distanz. Er hat das gemerkt, hat wieder einen Gang runter geschaltet und bei mir kamen wieder die guten Gefühlen...

Das ist doch nicht normal. Ich habe doch in mir auch den Wunsch eine tiefgehende, gute und langanhaltende Beziehung mit einem tollen Menschen zu führen.

Nun ist das mit dem neuen passiert... Ich kenne ihn doch schon länger und ich verspüre schon lange eine klare Anziehung zu ihm, die ja in den zwei Jahren nie erlosch. Ich wollte es jetzt nochmals probieren. Vielleicht geht es ja mit ihm, dachte ich mir... Es gibt keinen erklärbaren Grund, warum ich jetzt wieder Panik schiebe, auser dass ich einen Schaden habe. Ich überlege mir ernsthaft profesionelle Hilfe zu holen...

 
Für jeden, der die Anschauung über offene Beziehungen nicht wirklich teilt, wird es früher oder später verletzend, wenn er doch dabei mitmischen will. Wenn man verliebt ist, stimmt man schnell voreilig Dingen zu, die eigentlich doch nicht in Ordnung für einen gehen. Kann natürlich Ausnahmen geben..

Es ist schade, dass du nicht weißt, was du willst. Für Dich, für den Neuen, für eine mögliche tiefgreifende Verbindung..

Manchmal bekommt man nur eine Chance. Das triggert vermutlich deine Bindungsangst, aber vielleicht kannst du auch bei dir hinterfragen, warum du dann die Distanz brauchst. Ich meine, du kannst sie haben wenn sie dir wichtig, aber brauchst du sie wirklich? Oder ist es eher eine Art Schutz? Die Beziehung mit dem, um wen dein letzter Thread ging ist vielleicht deshalb so angenehm für dich, weil du deine Mauern eben nicht einreißen musst. Das volle Paket (wie du schon sagtest) bekommst du so aber auch nicht. Auch nicht den Zugang zu einer tieferen Verbindung, dessen Wunsch danach du sehr wohl hegst. 

Vermutlich ist die neue Liebe deshalb passiert. Eben weil dir das fehlte. 

Entweder du erlaubst ihm (dem Neuen) den Zugang zu dir, ohne deine Mauern vielleicht Schritt für Schritt, oder eben nicht. Dir ist sicher klar, dass du das eine ohne das Risiko verletzt zu werden nicht bekommst. Das läuft bei allem was wichtig ist so. 

Sind dir die Mauern wichtiger? oder der Wunsch nach der tiefgehenden, anhaltenden Beziehung?

Was du wirklich willst weißt nur du. Falls du keinen klaren Tenor findest, regelt das Leben das üblicherweise.. irgendwann springt jeder ab, der in einer Beziehung mit Jemandem steckt, der nicht weiß ob er diese will. 

 
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Nicht jammern.

Einfach immer wieder drauf einlassen.

Eigentlich hab ich mich immer als Klammeraffen gesehen. Nachdem ich das abgelegt habe, bin ich die Gegenspur gefahren und hab den lonesome Cowboy gespielt und gemerkt, ich bekomme mit Nähe, wenn der Andere sie sucht, auch ein Problem.

Jetzt hat es bei mir richtig geknallt und es passt bei Beiden. Ich bekomm, vor allem wenn ich alleine bin, auch so schräge Gedanken und mal mir blöde Zweifel aus.

Ich scheiss aber jetzt drauf und lass mich immer wieder ein. Es badarf ein bisschen Übung und manchmal auch der bewussten Überwindung des Fluchtinstinkts. Da es aber tatsächlich passt, hab ich das auch nicht ein einziges Mal bereut. Immer wieder lande ich dann in der Beziehung und es geht mir einfach nur schweine gut und alle Zweifel sind auch sofort weg. Die entstehen immer nur, wenn ich alleine bin.

Mittlerweile habe ich sogar gemerkt, die Zweifel sind ein verlässliches Zeichen, dass ich gerade reale Nähe brauche. Und ich hab umgeschaltet und suche diese dann auch. Und klappt immer, immer passiert genau das richtige und Beide sind happy damit.

Ich hab mich lange mit Bindungsängsten und ähnlichem auseinander gesetzt. Dass die sich real anfühlen, klar. Aber in der Form, dass es tatsächlich Bindungsängste sind, solange man nicht irgendwie ernsthaft eine traumatische Störung hat, halte ich die für völligen Unsinn. Die sind nur die verquere Vorstellung wenn man Nähe sucht, so viel Nähe nicht bekommen zu dürfen und deswegen den gegenteiligen Weg einzuschlagen.

Versuchs mit so viel Offenheit wie geht und immer dann auf ihn zuzugehen, wenn die Zweifel anfangen. Gar nicht warten bis sie intensiv werden. Wenn es bei euch passt, wird genau das funktionieren. Nicht nur für Dich, sondern auch für ihn.

Und glaub mir. Nichts auf der Welt lohnt sich mehr!

 
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Mal zum Freiraum.

Wichtiges Thema. Wird leider oft missverstanden. Für sich selbst missverstanden.

Der Freiraum den man tatsächlich sucht, hat nichts damit zu tun, dass man endlos viel Zeit will ein Single Leben nebenher zu führen oder 200 weitere Frauen oder Männer am Start zu haben. Der Freiraum den man tatsächlich sucht ist der, den man hat wenn man sich ganz in eine Beziehung fallen lassen kann, vollständig akzeptiert zu sein und immer, egal wie nahe man sich ist, das Gefühl durch den Anderen zu bekommen, jederzeit gehen zu dürfen. Ab da ist es nicht mehr nötig dsvin Gebrauch zu machen.

Achte einfach darauf, ob Dein Auserwählter Dir tatsächlich dieses Gefühl gibt und es wirklich real ist. Dass er Sehnsucht nach Dir haben darf, ist vollkommen in Ordnung. Dass er aber aufgrund seiner Sehnsucht nicht von Dir erwartet, dass Du die zu befriedigen hast, das ist der Freiraum den Du tatsächlich suchst.

Wenn er Dir aber dieses Gefühl tatsächlich geben kann, dann stürz Dich hemmungslos rein. Glaub mir, wenn Du das hast, Dich komplett in einer Beziehung stürzen zu können und dem Anderen ganz nah sein zu dürfen, ohne jemals das Gefühl zu haben, das zu müssen, das ist der fucking Himmel auf Erden. Und dafür lass bloss alles Andere stehen und liegen und überwinde jeden Zweifel immer wieder.

 
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Danke Leute für eure Antworten! Die helfen mir gerade sehr! Was wie zutrifft muss ich jetzt rausfinden. Meine Mauer und warum die da ist. Das Thema Freiraum und damit verbunden, nicht das Gefühl haben zu müssen, dem anderen gegenüber verpflichtet sein zu müssen... Die Frage ob er (der Neue) bereit wäre Schritt für Schritt da etwas aufbauen zu versuchen, auch wenn ich mal komisch reagier oder/und in Fluchtmodus gerate. Ich möchte das gerne versuchen.

Phu mir schwirrt der Kopf. Ich bin jetzt aber doch einbisschen runter gekommen auch durch eure Anregungen. Mal schauen, was der morgige Abend bereit hält. Da wird er zu mir kommen. Ich freue mich darauf. Irgendwie... Nein, ich freue mich darauf. Ich stürz mich jetzt mal frohlocken da rein. Denke an Ihn, an sein Lachen, an die Art wie er mich ansieht, daran das er ein toller Mensch ist (und meine Katze fast todstreichelt, hihi). Ach, doch, ja, mol. Ich versuchs. :)

 
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Das Thema Freiraum ist auch nicht immer leivht einzuschätzen.

Mir hat mal Jemand geschrieben: "Du hast nichts falsch gemacht, aber jetzt wolltest Du mehr Zeit mit mir verbringen, als vorher und das ist z.B der Grund womit du mich eingeengt hast"...Also so war in etwa der Wortverlauf, ich habe mich allerdings gefragt, wieso ich nichts falsch gemacht habe, wenn ich ihn eingeengt habe, muss das ja ein Fehler gewesen sein. Man hätte es mir vielleicht auch mal sagen sollen, bevot man gleich die Notbremse zieht. 

Bei dem anderen, habe ich es auch gesagt das ich das klammern und gleichzeitige Eifersucht haben nicht ertrage, weil es mich genervt hat. Ich habe denn auch gesagt Du kannst vorbei kommen, aber nur (noch) als Freund, da hat er geweint und meinte, er wolle nicht nur als Freund kommen. Das ganze zog sich echt lang hin on/off halt. Ich denke es lag einfach daran das es im Nachhinein nicht MEHR als nur freundschaftliche Liebe gewesen ist. Wenn man jemanden wirklich liebt, vertraut, ist ein gegenseitiger Freiraum absolut kein Problem. Das ist wie ein Puzzle, wenn eins fehlt, ist da eine Lücke. Passen 2 Teile nicht zusammen ist es eng und verklemmt.

 
Guck guck... will eigentlich nur ein freundliches "Hello again!" hinterlassen, aber keinesfalls den Eindruck, ich hätte Dich gesucht... oder gar vermisst... pah, Suchen und Vermissen gibt's doch eh nicht... oder etwa doch? Da denke ich doch lieber nochmal gründlich drüber nach. Das kann ich nämlich gut!
Vielleicht zu gut, denn wenn der Kopf raucht, dann riechen die Gedanken verbrannt.

Und schwuppdiwupp habe ich einen neuen Gedanken im Arsch (denn mein Arsch ist ein Kopf!), den zu äußern ich mir vielleicht verkniffen hätte, aber wir wollen ja nicht, dass sich hier einer eines anderen wegens verbiegt, gelle?! :))
Außerdem kennst Du ihn schon... und während ich das schreibe, kommen noch fünf andere hinzu:

1.) das eigene Süppchen (again hello again),
2.) eine wohl größtenteils (noch) undefinierbare Plörre
3.) und dann auch noch angebrannt,
4.) einem anderen vorzusetzen
5.) in der Hoffnung... ah, sorry, verschrieben, nochmal: in der Erwartung, er möge es auslöffeln
6.) und dann auch Bestätigung finden wollen (oder sogar müssen) in Form von "Mmmh, das schmeckt ja (früher) phänomenal / (jetzt) fabelhaft!"

...finde ich persönlich jetzt nicht ganz so prickelnd... naja, Geschmacksache eben...
Ein Profikoch wäre vermutlich hilfreich, aber vielleicht können wir uns ja auch zunächst auf Folgendes einigen:

wenn es Dir schmeckt, dann schmeckt es auch dem einen Anderen... oder dem anderen Anderen... oder beiden... egal, denn falls nicht, dann haben sie an Deinem Tisch sowieso nichts zu suchen.
Und glaube mir (ja, einfach so... dann brauchst du auch nicht drüber nachdenken!), die merken selbst, ob es ihnen schmeckt oder nicht...

das ist nicht Dein "Problem", sondern eher: Du willst/brauchst, dass es ihnen schmeckt... und dann willst Du wieder in Deine Cucina... da solo... da capo.

Weißt Du alles eh schon... bist ja schließlich ein kluges Mädchen... vielleicht mehr Kopf als Arsch... ;-))

...jedenfalls so klug, um nicht alles gleich rauszuposaunen, was Du tatsächlich weißt (was übrigens auch bei einem Profi erforderlich wäre).

Genau dieser Teil beschäftigt Dich - aber nicht, weil Du ihn suchst, sondern weil Du ihn gefunden hast.

Kannst ja mal drüber nachdenken... haha, war natürlich ein Witz!  :))

Bildlich geschrieben stehe ich jetzt vor Deiner Mauer... "und warum die da ist" weißt Du... behaupte ich... frech, ich weiß, aber ich habe ja auch mindestens einen so großen "Schaden" wie Du!  ;-))

Wäre ich der Andere, dann würde ich es auch anders machen, nämlich Deine Katze waschen und Deine Rübe fast totstreicheln... hmm, wieso eigentlich nur "fast"?  ;-))
Jedenfalls so lange, bis diese blöde Bindehautentzündung (oder war's Bindungsstörung?) verschwunden ist!

Tja, das Leben der Anderen...

"Kümmer dich um dein Leben
Und dann, kümmer dich um uns
Die Schäden können wir beheben,
Das ist nicht die Kunst
Wir müssen was bewegen,
Sonst bewegt sich nichts
Es geht nicht nur um dein Leben,
Sondern ob es ein Leben ist"
(Söhne Mannheims)

Doch ich sag' ja einfach nur hello again... und wünsche Dir/Euch frohe Locken heute Abend... und der Katze alles Gute!   ;-))

Achja, hätte ich fast vergessen: natürlich auch ein herzliches "Hello again" an die berühmt-berüchtigte Gedankentafel. Die hast Du ja wieder schneller aus dem Keller geholt, als ich dachte. Ich hatte so grob mit Herbst oder Winter gerechnet. Hast Du keinen schönen Frühling?  ;-))

 
So, ich möchte nun doch noch detailiert auf das ein oder andere eingehen. Gestern Abend war ich dafür einfach zu erschöpft. 

Für jeden, der die Anschauung über offene Beziehungen nicht wirklich teilt, wird es früher oder später verletzend, wenn er doch dabei mitmischen will. Wenn man verliebt ist, stimmt man schnell voreilig Dingen zu, die eigentlich doch nicht in Ordnung für einen gehen
Ja, diese Befürchtung und Einschätzung habe ich eben auch... Auf der anderen Seite schätze ich es so ein, dass ich mit ihm gut und offen reden kann und da keine Hemmungen da sind. Auch von seiner Seite aus. Offene Beziehungen brauchen gute Kommunikation. Dies könnte er, auch wenn das ganze noch sehr frisch ist aber ich kenn ihn ja schon länger,  durchaus erfüllen. Eine Öffnung halte ich in den ersten Monaten aber auch noch nicht für sinnvoll. Eine junge Beziehung muss sich erst festigen, bevor man diese Öffnung wagen kann. So sehe ich das zumindest.

Manchmal bekommt man nur eine Chance. Das triggert vermutlich deine Bindungsangst, aber vielleicht kannst du auch bei dir hinterfragen, warum du dann die Distanz brauchst. Ich meine, du kannst sie haben wenn sie dir wichtig, aber brauchst du sie wirklich? Oder ist es eher eine Art Schutz? 
Ja, gute Frage(n). Ich kann diese wohl noch nicht ganz abschliessend beantworten. Zum einen brauche ich wirklich Freiraum, weil ich viel Zeit für mich brauche. Ich geniesse es zB sehr am Abend für mich alleine zu sein und meinen Gedanken nachzuhängen und einfach nur das machen was ich will ohne Rücksicht auf was anderes nehmen zu müssen. Dazu kommt, dass ich viel um die Ohren habe, mein Leben sich eben nicht nur um eine Beziehung drehen soll. Das hatte ich mal und ich bekam die Krise... Das erzeugt in mir eben auch einen Druck, wenn ich merke, dass mein Partner sich sehr über mich und die Beziehung definiert und ich da irgendwelchen Projektionen gerecht werden soll... Das passiert eben sehr schnell. Davor möchte ich mich irgendwie schützen. Also so gesehen, spielt ein Selbstschutz sicher mit. 

Natürlich auch die Angst des verletzt werdens. In meiner langjährige Beziehung (7Jahre) mit dem Vater meiner Tochter, welche ich vor knapp einem Jahr beendet habe, habe ich ihm nie genügt. Er konnte mich nicht so nehmen wie ich eben bin. Ja, dass hat mich sehr geprägt und sicher auch verletzt und davor habe ich eben auch wieder Angst...

Vielleicht liegt ein Teil des Ursprunges der Bindungsstörung auch in der Kindheit. Das sei ja noch öffters so. Gut, mir wäre da nichts bewusst, traumatisiert bin ich ja nicht. Ich wurde einfach nur adoptiert (von der leiblichen Grossmutter). Aber das hat mich eigentlich nicht so gestört. Gut, die Beziehung meiner Eltern zueinander war immer recht kühl. Das könnte mich auch wieder geprägt haben. Ich selber habe aber respekt und Verständniss bekommen, wenn auch eine körperliche Nähe (umarmen, kuschel ect. was ich zB mit meiner Tochter selbstverständlich mache) doch gefehlt hat. Meine Mutter hatte da so ihre Traumatas aus früheren Zeiten. Darum fiel ihr körperliche Nähe immer schwer. Allerdings habe ich mit der rein klörperlicher Nähe selber gar kein Problem. Mir macht mehr die allgemeine Beziehungsnähe Bauchschmerzen. Also dieses gehenseitige unterstützen oder diese kleinen Aufmerksamkeiten, die man sich so gegenseitig gibt und schenkt. Damit habe ich Mühe. Ich bin da recht chaotisch. Vergesse zB Geburtstage, selber mag ich es auch nicht beschenkt zu werden... Mir sind andere Dinge viel wichtiger. Aber genau das war in der langjährigen Beziehung auch immer so ein Problem ? 

Ich bekomm, vor allem wenn ich alleine bin, auch so schräge Gedanken und mal mir blöde Zweifel aus.

Ich scheiss aber jetzt drauf und lass mich immer wieder ein. Es badarf ein bisschen Übung und manchmal auch der bewussten Überwindung des Fluchtinstinkts
Naja, diese Gedanken kommen bei mir eben auch, wenn ich nicht alleine bin ? Jetzt zwar noch nicht beim Neuen, aber sonst war das immer so. Ich zweifle auch wenn einer bei mir gerade ist... Manchmal denke ich dann, ach mir wäre jetzt ein Abend alleine lieber. Ich meine, ich habe aus solchen Situstionen gelernt und heute komuniziere ich das offen, wenn ich einen Abend/Wochenende für mich haben möchte. Alles andere tue ich mir und meinem möglichem Partner sicher nicht mehr an. Da habe ich jetzt die Hoffnung, dass ich das mit ihm kann. Ich glaube mit ihm ist eine solche offene komunikation möglich und er hat auch das nötige Selbstvertrauen soetwas nicht persönlich zu nehmen, ich mir deshalb kein schlechtes Gewissen machen muss. Naja, so erstmal meine erste Einschätzung. Ob das wirklich zutrifft, wird erst die Zeit zeigen. Aber davor zu flüchten bevor das eingetroffen ist, wäre wirklich doof. 

Also, ich lasse mich jetzt darauf ein, versuche meinen Kopf auszuschalten und erst dann über solche Dinge nachzudenken, wenn sie sich abzeichnen.

Aber in der Form, dass es tatsächlich Bindungsängste sind, solange man nicht irgendwie ernsthaft eine traumatische Störung hat, halte ich die für völligen Unsinn
Da magst du wohl recht haben. Eine traumatische Störung habe ich ja nicht. Ich bin aber schon auch geprägt worden von gewissen Dingen. Aber ja, vielleicht ist mein Schaden doch irgendwie reparierbar ohne grossen Zirkus. Vielleicht wie bei dir, einfach mit dem richtigen Mann an der Seite. Vielleicht ist er es ja... Gerade ein recht lösender Gedanke. Ich mein, das gilt es nun herauszufinden.

Der Freiraum den man tatsächlich sucht, hat nichts damit zu tun, dass man endlos viel Zeit will ein Single Leben nebenher zu führen oder 200 weitere Frauen oder Männer am Start zu haben. Der Freiraum den man tatsächlich sucht ist der, den man hat wenn man sich ganz in eine Beziehung fallen lassen kann, vollständig akzeptiert zu sein und immer, egal wie nahe man sich ist, das Gefühl durch den Anderen zu bekommen, jederzeit gehen zu dürfen
Ja, nein, vielleicht. Also doch, der Gedanke ist sehr schön in einer Beziehung das Gefühl zu haben, einfach so sein zu dürfen wie man ist und gehen zu können wie man will. Auf der anderen Seite ist mir die physische Anwesenheit eines anderen Menschen manchmal einfach zuviel und ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich das ändern würde, wenn mir der Partner einfach nur das Gefühl gibt, dass ich jederzeit gehen darf und sein kann wie ich will. Aber vielleicht fehlt mir diese Erfahrung um das jetzt richtig einschötzen zu können.

 
Ach schau schlau... ich hab dich schon vermisst. :)

Eieiei und du drückst mir den Finger ziemlich klar auf die Wunde, welche ich so vielkeicht noch gar nicht entdeckt habe, nicht entdecken wollte, weil sie weh tut wenn ich mir dieser zu sehr bewusst werde...

natürlich auch ein herzliches "Hello again" an die berühmt-berüchtigte Gedankentafel. Die hast Du ja wieder schneller aus dem Keller geholt, als ich dachte. Ich hatte so grob mit Herbst oder Winter gerechnet. Hast Du keinen schönen Frühling?  ;-))
Doch, verdammt... Der Frühling ist verdammt schön. Dem will ich eben auch nicht einfach so, tschüss auf nimmer widersehen, sagen :(  Die Wunde? 

Nur doof, dass der andere Frühling plötzlich so offensiv wurde und mir da reingegrätscht ist, so dass ich dem eben nicht widerstehen konnte. Ja und so sitzen wir jetzt zu dritt am Tisch. Joa, und darum brauchts jetzt auch wieder mehr Suppe... und Eier...

Ist nur die Frage, ob dem dritten die Suppe auch schmecken wird, die wir da nun zusammen köcheln und diese Frage drängt mich zur Flucht schneller als sonst... obwohl es auch Anzeichen gibt, dass das Mahl zu dritt (oder zu viert oder fünft) für alle schmecken könnte... 

So ist es doch nur logisch, dass die alte Tafel nochmals hervorgekramt werden muss, alte Rezepte angeschaut und neue ev hinzugefügt werden müssen/können. Zum Glück kann der erste Tischpartner auch mal ohne Suppe auskommen und lässt mir da Zeit ein neues Rezept zu finden.

Aber genau das macht mir auch ein schlechtes Gewissen gegenüber dem neuen Tischpartner, denn schliesslich ist so ein Menu für drei eher unüblich und gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Geschmack... Ich muss ihn also so schnell wie möglich in meine kochkünste einweisen. Dannach kann er selber entscheiden, ob er diese Suppe mitwürzen möchte oder nicht.

Aber verdammt, davor habe ich auch mächtigen Bammel... Ja du hast recht, ich glaube ich weiss schon was ich will. Beide will ich und mich nicht für einen von beiden entscheiden. Der eine kann mir nur Dessert geben. Aber ein sehr süsses und schmackhaftes. Der andere bietet sich sehr gut für den Hauptgang an troz meiner gewissen Unverträglichkeit und möglichen allergischen Reaktion (Flucht). Wobei dies noch nicht ganz sicher ist... 

Und jetzt habe ich Hunger bekommen...

 
Aber ja, vielleicht ist mein Schaden doch irgendwie reparierbar ohne grossen Zirkus.
Ist er. Du bist recht reflektiert, das genügt völlig. Pass einfach auf die richtige Mischung aus Selbstreflektion und Dich einfach sein lassen, zu finden. Ist ein wenig das Spiel mit Gas und Brems. Eine gute Beziehung eignet sich dafür aber sehr.

Auf der anderen Seite ist mir die physische Anwesenheit eines anderen Menschen manchmal einfach zuviel
Das Problem hatte ich mehr oder weniger auch. Mache aber jetzt die Erfahrung, dass ich mir selbst wahnsinnig unnötigen Druck mache. Wenn sie da ist und wir uns über einen längeren Zeitraum sehe, mache ich mir den Druck, permanent für sie da sein zu müssen, und mich darum kümmern zu müssen, dass es ihr oder Beiden gut geht. Irgendwann wird mir das aber zu viel. Tatsächlich hat sie aber den Anspruch oder diese Erwartung gar nicht und selbst wenn wir zusammen sind und ich einfach sage, ich mag gerade einfach nur eine Stunde pennen oder auf meinem Handy rumspielen oder weiss der Geier, hat sie damit überhaupt kein Problem - sondern im Gegenteil, macht eben das gleiche und beschäftigt sich mit sich selbst und ist ganz froh drum.

Und um ehrlich zu sein, ich merke, ich geniesse es unheimlich, dass sie anwesend ist und ich in der Zeit machen kann was ich auch alleine tun würde, sie aber gleichzeitig da ist. Es ist also nicht der Andere der mir zu viel ist - ihre Anwesenheit tut mir nämlich sehr gut - sondern es ist das selbst gemachte Gefühl, ich dürfte nicht so sein, wie ich eigentlich bin wenn sie da ist. Dieses Gefühl erzeuge ich aber tatsächlich vollständig selbst und nicht sie. Hier gilt es wirklich genau hinzusehen. Denn es gibt natürlich auch Beziehungen in denen es tatsächlich so ist, dass der Andere Erwartungen an einen heran trägt und dann ist der Fluchtinstinkt eben nicht irrational.

Natürlich kann ich nicht vorhersagen, ob das bei Deinem neuen Kerl genauso leicht ist, aber es ist es wert das auszuprobieren. Und von Deinen Zeilen her, könnte es vielleicht wirklich der Richtige sein. Das Gefühl, so Jemanden aufgrund seiner Ängste aber sausen zu lassen, ist ziemlich schrecklich.

Also, ich lasse mich jetzt darauf ein, versuche meinen Kopf auszuschalten
Nein, den brauchst Du. Du brauchst Beides. Kopf und Gefühl. Benutze den Kopf nur etwas anders. Benutze ihn zur Selbstbeobachtung. Und dafür um genau hinzusehen, ob Deine Ängste wirklich durch ihn gefördert werden (dann mach die Flocke, denn es passt nicht) oder ob Du Dir die selber machst. Du brauchst dann den Kopf wieder um aktiv gegenzusteuern und einen irrationalen Fluchtinstinkt zu überwinden.

Und ich kann Dir nur immer wieder sagen, nichts, wirklich nichts auf der ganzen Welt lohnt sich mehr. Und wenn er der Richtige dafür ist, wirst Du irgendwann auf all den Kram auf den Du gedacht verzichten musst - komplett scheissen und er wird Dir scheissegal und dann wird Dir klar, dass das alles nur Hintertürchen waren und sind.

Keine Angst, Dein Leben selbst, also was Dir sonst so wichtig ist, das gibst Du nicht auf. Denn ohne das funktioniert das nicht. Aber das fügt sich nahtlos mit der Beziehung zu einem großen Ganzen. Eine Trennung "mein Leben - meine Beziehung" beginnt sich dann einfach aufzulösen.

Und das ist nunmal fucking geiler Shit gegen das alles andere einfach nur wertloser Müll ist.

 
Nein, den brauchst Du. Du brauchst Beides. Kopf und Gefühl. Benutze den Kopf nur etwas anders. Benutze ihn zur Selbstbeobachtung. Und dafür um genau hinzusehen, ob Deine Ängste wirklich durch ihn gefördert werden (dann mach die Flocke, denn es passt nicht) oder ob Du Dir die selber machst
Momentan mache ich mir die definitiv selber. Da hast du absolut recht. Danke für diesen Hinweis.

Tatsächlich hat sie aber den Anspruch oder diese Erwartung gar nicht und selbst wenn wir zusammen sind und ich einfach sage, ich mag gerade einfach nur eine Stunde pennen oder auf meinem Handy rumspielen oder weiss der Geier, hat sie damit überhaupt kein Problem - sondern im Gegenteil, macht eben das gleiche und beschäftigt sich mit sich selbst und ist ganz froh drum
Eine schöne Beschreibung und es tut gut zu lesen, dass man soetwas für sich finden kann, trotz ausgeprägtem Fluchtinstinkt und damit sehr glücklich werden kann. 

Und ich kann Dir nur immer wieder sagen, nichts, wirklich nichts auf der ganzen Welt lohnt sich mehr. Und wenn er der Richtige dafür ist, wirst Du irgendwann auf all den Kram auf den Du gedacht verzichten musst - komplett scheissen und er wird Dir scheissegal und dann wird Dir klar, dass das alles nur Hintertürchen waren und sind.
Hier hängt mir eben zusätzlich noch der Dessert im Mundwinkel (fals du den einen Text hier von mir auch schon gelesen hast. Ich pack solche Dinge gerne in eine Allegorie weil es so manchmal einfacher ist, gewisse Dinge zu benennen und für mich fassbarer zu machen...)

Wenn ich aber darüber nachdenke, dann ist ein passender Hauptgang wichtiger und füllt den Bauch besser, als ein locker leicher Dessert. Könnte ich so also auch ohne Probleme auf den Dessert verzichten?! Wenns der Richtige ist wahrscheindlich schon und zwar ohne das Gefühl haben zu müssen, auf was verzichten zu müssen... Das wäre schön, wenn sich das wirklich so ergeben würde...

Nun gut, das sind Dinge, die sich in der frische noch nicht klar zeigen können. Dafür brauch ich (mal wieder) Geduld. Ziel ist es also nun, mir nicht selber im Weg zu stehen und zu schauen, was wirklich ist und vom anderen aus tatsächlich kommt und welcher Druck nur durch mich alleine erzeugt wird. Ich werde mich darauf achten.

 
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Hier hängt mir eben zusätzlich noch der Dessert im Mundwinkel (fals du den einen Text hier von mir auch schon gelesen hast. Ich pack solche Dinge gerne in eine Allegorie weil es so manchmal einfacher ist, gewisse Dinge zu benennen und für mich fassbarer zu machen...)
Versteh ich sehr gut, und spiele selbst sehr gerne mit Metaphern aus gleichem Grund.

Nun, ich hatte das auch. Dieses Dessert, und musste mich zwischen Hauptgang und Dessert entscheiden, weil von der ersten Sekunde an für mich klar war, den Hauptgang gibt es nur, wenn ich ausschliesslich und exklusiv den Hauptgang wähle. Ich hab das dann auch sofort für mich so entschieden. Ein paar Mal hatte ich einen gedanklichen Rückfall - ob nicht das Dessert doch die bessere Wahl gewesen wäre.

Jetzt muss ich aber sagen, das Dessert bekomme ich nachdem ich mich wirklich für den Hauptgang entschieden habe, vom Hauptgangkellner mitgeliefert. Aber eben NACH dem Hauptgang. Denn es ist ja ein Dessert. Und jetzt hab ich alles. Und das in einer Person. Ohne Kampf und Krampf.

Ich kenne dieses Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen sehr, sehr gut. Aber wenn es passt (Achtung, das ist immer die Voraussetzung) existiert dieser Verzicht nicht, ausser als Phantasiegebilde. Tatsächlich bekomme ich so vieles mehr, dass es das worauf ich vermeintlich verzichte, um so vieles übersteigt, dass es eben echt Mindblowing ist.

Wirkliche reale anfassbare Nähe, einen Partner der sich verfügbar und interessiert zeigt, ohne einen verändern und einengen zu wollen ist jenseits von allem was man sich auch nur in seinen kühnsten Träumen ausmalt. Es macht hin und wieder wahnsinnige Angst. Aber bei genauerem Hinsehen ist diese Angst nie Bindungsangst, sondern die Angst das wieder zu verlieren. Diese zeigt sich dann aber als Bindungsangst. Denn worauf ich mich nicht einlasse, kann ich auch nicht als Verlust wahrnehmen. Dieser Gedankengang, so unbewusst und subtil er auch sei, ist aber nur Bullshit.

Schau genau hin. Mit Gefühl aber auch mit dem Kopf. Schau auf Dich und auf ihn. Aber wenn Du merkst, er könnte wirklich derjenige sein, mach alle Türen hinter Dir zu. Von selbst. Was Du für dieses klare Ja zu diesem einen Menschen bekommst, haut Dir so den Schädel weg, dass es nicht mehr zu beschreiben ist. Und Du bereust es nicht eine Sekunde. Selbst die kleinen Zweifelchen die sich ab und zu melden, vielleicht die von den ganzen anderen tollen Männern oder Frauen da draussen, verschwinden mit der Zeit und weichen einem wunderbaren Gefühl endlich dort angekommen zu sein, wo man immer hin wollte, es aber nie begreifen oder in Worte fassen konnte, ja nichtmal zu träumen wagte.

 
Und echt - solltest Du bemerken, der kommt echt und wirklich in Frage und könnte wirklich derjenige sein und Du verkackst es, nur um Dir irgendwelche Scheisse in's Haus zu holen weil die weniger Angst macht - ich versicher Dir, dann verreckst Du vor Schmerzen!

Bei mir genügt nur die Vorstellung und mir schnürt es alles ab.

 
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[...] du drückst mir den Finger [...]
Ich drück' Dir die Daumen... evtl. noch die Rübe, sonst nix... und wünsche Dir für dieses Jahr einen kalten und verregneten Sommer!
Denn Dein angeblich verdammt schöner Frühling geht leider einher mit so unschönen Dingen wie "Wunde", "Schaden", "Störung", "Chaos", "Problem", "Hürde", "Flucht", "Panik", "schlechtes Gewissen", ""Mauer" und "Torschluss"... und am allerschlimmsten: "totstreicheln"!  :))

Ein wirklich verdammt schöner Frühling... muss ich schon sagen... und schreiben... und beim Lesen habe ich mir auch noch eine Bindehautentzündung eingefangen... na toll...

Deine Aufzählung passt wohl eher zu einem syrischen Flüchtling (bei allem Respekt!) als zu einem schönen Frühling mit abwechselnd phänomenalem und fabelhaftem Sex!
Da hast Du bei Ersterem schon etwas dick aufgetragen, oder?! (Bei Letzerem hoffentlich nicht!)
Ja, so ist sie halt, unsere nimmersatte Tsunade... wenn sie Hunger hat, dann braucht sie besonders viel Aufmerksamkeit.  :))

Aber damit soll jetzt Schluß sein! Deshalb "Tschüss".
Sagt wer? Wir alle!
Zu wem? Zum Frühling!
Wann? Am 21.06.!
Warum? Weil dann der Sommer dran ist!
Auf Nimmerwiedersehen? Nö, er kommt ja nächstes Jahr wieder... wie Du... mal rein in die Küche, mal raus aus der Küche... na und?!

Oder wem meinst Du, "Tschüss" sagen zu müssen?
Ist denn was passiert?
Hab' ich denn etwas verpasst?

Haha, da fällt mir gerade eine witzige Geschichte ein, die zwar absolut nichts mit Dir und Deiner Situation zu tun hat, die ich aber sooo witzig finde, dass ich sie jetzt unbedingt loswerden muss! Also, da waren mal eine Frau und (laut Überlieferung) ein Mann, die beide irgendwie und irgendwas miteinander zu tun hatten (so genau weiß das keiner), jedenfalls nicht ungewöhnlich, dennoch phänomenal... und paradox, denn während der Mann zu der Zeit eigentlich nur auf seine Traumfrau wartete, fand die Frau ihren Traummann!
Haha... ich könnte mich wegschmeißen...
Ok, muss ja nicht jeder witzig finden... aber dramatisch oder gar tragisch ist diese kleine Geschichte nun auch gerade nicht...   ;-))

und so sitzen wir jetzt zu dritt am Tisch.
Ach was!
Da sitzen viele, viele mehr!
Die ganze Zeit über schon, nicht erst jetzt!
Reale Gestalten, aber auch Traumfrauen, Traummänner, Wünsche, Vorstellungen Illusionen usw.
Der Tisch ist also nicht das Problem... Essen und Trinken bringt eh jeder selbst mit, darum brauchst Du Dich auch nicht kümmern!

denn schliesslich ist so ein Menu für drei eher unüblich und gewöhnungsbedürftig
Du hast Recht... solange das Licht noch an ist!

Wenn das aber erstmal aus ist, dann geht es drunter und drüber... auch irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nicht unüblich... für den einen "leider", für den anderen "zum Glück"....
Das ist übrigens auch der Unterschied zwischen einem Pessimisten und einem Optimisten.
Der Pessimist sagt: "Ach herrje, alle Frauen betrügen ihre Männer!" und der Optimist erwidert: "Ja hoffentlich!"  :))

Hmm, ist denn dann das Licht das eigentliche Problem?
Oder der individuelle Geschmack?
Oder Allergien?
Oder, oder, oder....
Nähe... oh Mist, Problem.... Distanz... aua, Problem... allein, zu zweit, zu dritt ist gleich Problem, Problem, Problem...

Für mich klingt das hausgemacht. Eine Art Auto-Beschäftigungstherapie. Ein gigantisches Ablenkungsmanöver... wo Du doch ansonsten genug um die Ohren hast.
Immerhin: es tröpfelt... und ich bin der geduldige Rainboy... ;-))

 
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Nun, ich hatte das auch. Dieses Dessert, und musste mich zwischen Hauptgang und Dessert entscheiden, weil von der ersten Sekunde an für mich klar war, den Hauptgang gibt es nur, wenn ich ausschliesslich und exklusiv den Hauptgang wähle.
Ok gut, aber jetzt muss ich aufpassen, dass ich da bei mit bleibe. Die Frage der Monogamie ja oder nein stellt sich bei mir nicht erst seit kurzem. Das ist etwas, das sich über die Jahre entwickelt und auch gefestigt hat. Der richtige Hauptgang muss das beinhalten, sonst ist es eben doch nicht der richtige Hauptgang. Eine Beziehung öffnen zu können ist für mich der ultimative Beweis dafür, dass es stimmt. 

Ich schwank jetzt da nur einbisschen, weil ich verliebt bin und weil ich da nichts riskieren will. Aber Mensch, wieder so ein selbstgemachtes Problem von mir... Ich habe ja darüber schon mit ihm gesprochen. Für mich ist es ja auch so, dass in der ersten Phase man sich erst finden muss und die Beziehung gefestigt werden soll bevor man diese öffnen kann. Darauf sagte er; gut, dann haben wir ja Zeit um das rauszufinden. Als Ergänzung fragte er mich mit einem breiten Grinsen noch, ob so auch Dreier drin lägen. Ich habe mit einem breiten Grinsen dies beantwortet und ihn dann geküsst... und wenn ich an diese Szene denke, dann wird es mir gerade wieder sehr sehr warm ums Herz ? 

Deine Aufzählung passt wohl eher zu einem syrischen Flüchtling (bei allem Respekt!) als zu einem schönen Frühling mit abwechselnd phänomenalem und fabelhaftem Sex!
Da hast Du bei Ersterem schon etwas dick aufgetragen, oder?!
Jap, du hast recht... Da habe ich wohl wirklich etwas gar dick aufgetragen. (man, ich glaub ich liebe einfach das Drama...). Aber jap, beim zweiterem habe ich definitiv nicht übertrieben :D  

Wenn das aber erstmal aus ist, dann geht es drunter und drüber... auch irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nicht unüblich... für den einen "leider", für den anderen "zum Glück"..
Auch da muss ich dir wieder Recht geben. Ich meine in meinem Umfeld habe ich mitlerweile selber schon Päärchen getroffen, die das sehr gut ausleben können. (und natürlich kenne ich eben auch genügend Geschichten, wo das monogame mehr Schein als Sein ist ;)  ).

Das Licht zeigt da klar ein anderes Bild als was im Dunkeln tatsächlich läuft. 

Aber gut, er ist hald noch jung. (nicht das ich wirklich viel älter wäre... sechs Jahre geht noch). Vielleicht habe ich darum auch noch einbisschen meine Bedenken, denn oft kommt solch eine Entwicklung und die Bereitschaft dafür erst in einem späteren Lebensabschnitt. Aber psst, schon wieder. Ich konstruier hier ein Problem, wo es tatsächlich noch gar keines gibt. Licht aus, Drama an ^^

Für mich klingt das hausgemacht. Eine Art Auto-Beschäftigungstherapie. Ein gigantisches Ablenkungsmanöver... wo Du doch ansonsten genug um die Ohren hast.
Ja, ich sollte wirklich mehr lernen und mich nicht ablenken... Mathe fliesst zwar gut auch mit den ganzen Wirren, aber da liegen noch drei Französischbücher die ich immer noch nicht mit dem kleinen Zeh angerührt habe... Verdammt, ist das der Grund?! Tatsächlich ist es mir gerade wirklich lieber, mich mit diesen Liebeswirrwar zu beschäftigen, als mich durch diese Bücher zu kämpfen ^^ Das dumme ist, ich kann es mir sogar erlauben. Ich kann da voll abkacken, meine Vornoten sind gut genug dafür, das ich die Matura trozdem locker bestehe :D  

mmerhin: es tröpfelt... und ich bin der geduldige Rainboy... ;-))
Danke Rainboy für deine Geduld :D  

Ja ich glaube, dass Tröpfel wird jetzt langsam wieder zu einem Fluss, der fliessen darf. :)  

 
Bzgl. Monogamie mag ich mich nicht reinhängen. Das musst mit ihm entscheiden und herausfinden. Kann verstehen, was offenes leben zu wollen, genauso wie sich Exklusivität zu wünschen. Wenn die Beziehung in den Grundfesten in Ordnung ist und Beide die Entscheidung mit tragen, ist Beides gangbar, ohne Probleme. Es braucht sowieso in gleichem Maße zwei gefestigte Charaktere, ob man sich nun auf Monogamie oder offene Beziehung einigt.

Aber genau hinschauen, ob die Entscheidung wirklich das ist, was man will oder es nur eine weitere Angstvermeidungsstrategie ist.

Eigentlich stellt sich die Frage gar nicht wenn man ganz bei sich angekommen ist. Dann lebt man das, was man leben will und fertig. Ich will Monogamie für mich selbst, alles andere ist nur emotionaler Stress und ausserdem würde ich nie die Tiefe hinkriegen die ich will. Sie sieht es genauso und trotzudem würde ich von ihr nie Monogamie verlangen sondern, dass sie lebt was und wer sie ist. Vetrauen - wirkliches Vertrauen - basiert nicht darauf den anderen in irgend ein korsett zu sperren. Das ist nur Sicherheheitsdenken und immer Angstvermeidung.

Kann aber auch umgekehrt sein und der Wunsch nach offener Beziehung das Hintertürchen um echte Intimität zu vermeiden.

Also immer reflektiert und radikal selbstehrlich bleiben.

 
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