Salü, da bin ich wieder ein kleines Schrittchen weiter. Phu ihr habt viel geschrieben, vielen Dank für eure Positionen. Habe alles zur Kenntnis genommen und versuche jetzt das ein oder andere aufzunehmen.
Und bevor ich es vergesse. Schau mal für Dich was jetzt bei ihm eigentlich nicht stimmt?
Nun ja, es gab so gewisse Punkte, die mich extrem in die Panik schossen. Zum einen drückte er mir während einer Autofahrt sein Handy mit seiner Mutter in die Hand und ich musste mit ihr reden. ?? Das war zu viel des Gutens für mich. Zum anderen war er fast schon krampfhaft bemüht es mir recht zu machen. Ich hatte mal Durst, ich sagte das, er sprang sofort auf und holte mir ein Glas Wasser. Solche Momente gab es eben schon schnell mal viel, was mich in meiner Bindungsangst komplett getriggert hat. Natürlich ist das dysfunktionaler Scheiss. Da tut mir jemand was Gutes und ich schieb Panik... ? aber naja, so bin ich hald. Kann mich ja nicht von heut auf morgen ändern. In kleinen Happen könnte ich mich wohl besser gewöhnen...
Und falls ja, wünsche ich dir den Mut, deinen (nächsten?) Partner mit allem zu konfrontieren, was Du bist. Ohne etwas wegzulassen oder hinzuzufügen.
Liebe Rosenkatze
Ja das tue ich nun. Er hat ja meine Panik schonmal voll zu spüren bekommen. Er war jetzt Freitag Abend bis Samstag Nachmittag und gestern Abend bis heute Morgen schon wieder bei mir. (Es ist hald schon so, ich mag ihn ziemlich gut..). Beziehungen und wie er und ich so ticken waren natürlich auch Themen. So weiss er nun wer ich bin (also zumindest das was ich denke was ich bin... ja ich weiss natürlich auch nicht immer wo ich mir wie was vormache. Darum das viele Denken, darum das ständige Reflektieren... so gut es hald geht.)
Also ich versuche jetzt mal den aktuellen Stand aufzuzeigen, damit ihr (und ich auch?) einigermassen den Überblick habt.
Also wir treffen uns nun offiziell mal im Setting einer Freundschaft+. Das hat jetzt erstmal den Effekt, dass meine Panik mal etwas zur Seite geschoben ist und ich Raum habe da Schritt für Schritt mich zu öffnen/ neu zu finden (Ja, Charlies Berta somit hast du schon recht, es geht einbisschen um Kontrolle von Nähe und Distanz und ja, das fällt mir momentan einfacher.) Bei ihm hat es den Effekt, dass er auch etwas lockerer wurde. Was ihn doch wieder recht anziehend macht für mich (ich habe ihm gesagt, das ich bei solchen Dingen wie dem Wasser holen so meine Probleme habe und ja, das ich da einen Schaden habe. Er hat das zur Kenntnis genommen, gemeint gut, er kann da etwas weniger machen, aber irgendwo sei er das hald auch. Ich sagte ihm, ja das ist doch auch gut so. Er soll so bleiben wie er ist. Er muss hald nur wissen, dass ich dann hald manchmal Fluchtgefühle bekomme, so bin hald auch ich).
Als ich ihm am Freitag gesagt habe, dass ich so froh sei um diese Freundschaft+ sagte er mir auch, dass er sich auch sehr wohl damit fühlt, denn nun habe er keine Angst es zu verkacken. Eben, diesen Effekt bei ihm merke ich ganz klar. Es ist alles nun viel ungezwungener als an den ersten Dates. Interessanterweise habe ich auch das Gefühl, dass es dadurch tiefer wird. Dieses momentane offizielle Setting der Freundschaft+ ermöglicht uns beiden autentischer sein zu dürfen. Ja richtig, es ist ein momentanes Setting. Wir merken beide, dass wir uns sehr mögen und dadurch ist jetzt alles recht offen für die Zukunft. Wir schnuppern nun beide, wie wir unsere Schäden kombinieren können ? und der Rahmen dieser Benennung von dem was wir haben ist wie ein Werkzeug dafür.
Doch mache ich mir wieder nur was vor?! Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch solche Gedanken hätte. Macht er sich was vor? Das alles weiss ich jetzt noch nicht. Ja das stimmt... Ich weiss, dass ich ein Bindungsängstler bin. Ich bin mir auch mehr odrr weniger bewusst, was das bedeutet. Weiss, dass ich auch Gefahr laufe mich zu belügen oder eben Pate für gewisse Dinge einzusetzen, nur weil ich da nicht immer das ergreiffen kann, was vielleicht wirklich dahinter steht. Ich versuche nun einen Weg zu finden, dem näher zu kommen ohne mich gleich einer Schocktherapie aussetzen zu müssen. (Das funktioniert eben auch nicht). Es scheint nun tatsächlich so zu sein, als bringe er genügen mit, um mit mir diesen Weg gehen zu können. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Nun gut, ich versuche jetzt nochmals auf eure Antworten und Anregungen einzugehen.
Lebt man eine offene Beziehung, kann es dann leicht passieren, dass man mal mit einem echt tollen anderen Typen in der Kiste landet und ehe man sich versieht ist man verknallt und das Chaos geht los.
Das kann aber immer passieren, auch ohne das man mit einem in die Kiste hüpft. Sich verknallen ist dann aber auch wieder nicht das gleiche, wie jemanden zu lieben. Dieses Chaosgefahr besteht also auch in einer monogamen Beziehung.
Schau dir mal die Päärchen in deinem Umfeld an. Früher oder später zeigt sich fast immer dieser Spannungsbogen. Dafür ist es doch schön, wenn man diesem verliebtsein auch mal nachgehen darf. Meistens ist es ja so, dass mehr als das nicht dahinter steht, besonders dann wenn die gefestigte Partnerschaft wirklich die richtige ist. Ich sage ja nicht, dass offene Beziehungen immer judihudi Freude bringen. Ja, das braucht einiges und die knallharte Ehrlichkeit kann schmerzen, aber wenn ich das Chaos und die Probleme der monogamen Beziehungen mir anschaue, dann ist das ein Fliegenschiss. Ist dieses Denken vermeidungstaktik? Vielleicht ja, tatsächlich bietet es einen gewissen Schutz vor solchen monogamen und zT sich über Jahe hinweg ziehende Beziehungsturbolenzen, die dann oftmals unter der Oberfläche köcheln, zu üblen manipulationen und selbstbetrug führen. Zu jahrenlangem aushalten, nachgeben/ nicht nachgeben führen. Ganz ehrlich, ja, mir ist das zu doof. Mein Leben ist mir zu schade um solche Scheisse zu riskieren. Ich bin da meiner Meinung nach einfach auch Realist und Menschenliebende. Es ist einfach normal, sich zwischendurch mal in wer anderes zu verlieben. Das Neue unbelastete für den Moment reizender zu finden. Bis zu dem Punkt, an dem die verliebtseinprojektionen auf den anderen wieder wegfallen (vorausgesetz, man darf dem nachgehen, sonst kann sich diese Projektion in den Kopf einnisten und die Beziehung zum festen Partner massiv beeinträchtigen). Das ist alles sehr menschlich und wenn man dem einfach auch mal nachgehen kann ohne sich und den anderen zu belügen, mit all den kurzen aber auch intensiven liebeschaos das natürlich auch mit einher geht, ist das viel verträglicher als der Scheiss, der sonst in monogamen Beziehungen dann aufkommt. Ein Schrecken mit schnellem Ende (egal in welche Richtung sich das Ende zieht), statt ein Schrecken ohne Ende, dass sich lange ziehen kann, subtil in der Beziehung mitschwankt, man sich gegenseitig noch fadt kapput macht.
Wir sind hier auf Liebeskummer.ch und hier zeigen sich genau auch immer wieder diese verknorzten Muster deutlich. Warum? Weil Monogamie überall auf brechen und biegen hochgehalten wird. Es uns so von kleinauf eingetrichtert wird, dass nur das das Wahre sein kann. Kirche, Hollywood überall und dabei auf das eigentliche Menschsein geschissen wird. Bin ich also die, die sich belügt, oder sind es nicht eher die anderen?...
Nun gut, es mag ja tatsächlich die zwei für sich perfekten Menschen gefunden haben, geben. So wie es bei dir, Charlies Berta, so zu sein scheint. Aber wie oft kommt das wirklich vor? Wie lange geht das dann auch wirklich gut?! Was gibt dir die Sicherheit, dass du in fünf Jahren auch noch so denkst? Was gibt dir die Sicherheit, dass nicht du dich plötzlich selber belügst, weil es ist ja so perfekt, das andere darf es gar nicht geben?... verzeih mir, ich hab da nun hald auch so meine Zweifel ?
Von ihm wurde nur Verfügbarkeit und Interesse signalisiert. Du warst aber die, die gedanklich schon eine Beziehung mit ihm hatte. Die Panik stieg massiv an.
Ich musste mit seiner Mutter telefonieren. Die sagte dann, ah du bist die, toll wir sehen uns sicher bald... Jap, das hat mich dann definitiv in die Panik getrieben. So verdenklich? Für mich mit meinem Sprung in der Schüssel war dass dan hald wirklich zuviel des Gutens. Aber gut, ich habe mit ihm darüber gesprochen. Das tat gut und gab wieder etwas mehr Orientietung für uns beide.
3. Fehlbewertung. Bei einem normalen Kennenlernen von einer Person die sich verfügbar und interessiert zeigt ist das Kribbeln nicht permanent intensiv. Es erscheint immer mal wieder, mal weniger, mal mehr intensiv.
Ja das ist sicher so. Es gab da einfach gewisse Dinge von ihm, die in mir erstmal alles abgewürgt haben und mich in Schnappatmung versetzt hatten...
Mitlerweile wieder ok. Ich habe Gefühle für ihn. Das ist sehr deutlich und nun wo gewisses etwas entschärft wurde, haben diese den Raum für sich und meine Panik darf jetzt mal anständig Pause machen. Vielleicht kann ich sie auch irgendwann mal ganz in die Pampa schicken. Ich möchte sie ja wirklich loswerden, aber mit Schocktherapie geht das nicht.
Ist eben ein anständiger Kerl mit dem man was reissen könnte.
Jap, das ist er. Wirklich ein verdammt toller Mann mit dem Herz am richtigen Fleck und nicht auf den Kopf gefallen. Ich kann mit ihm schon über sehr vieles offen reden einfach weil da eine gewisse Vertrautheit bereits da ist und wir geistig scheinbar auf ähnlichen Wellen reiten. Ein sehr offener, sensiebler, humorvoller und interlligenter Mann... Natürlich, jetzt spielen noch die verliebheitsprojektionen mit, ich bin da natürlich vorsichtig. Aber für den Moment denke ich mit hald schon, dass er es doch sein könnte. Er scheint mich auch gut zu ertragen ?
Tatsächlich - Ideallösung. Du kannst Dir die Rosinen rauspicken. Wann immer Du willst und auf die Gefühle des Anderen scheissen.
Joa, natürlich ist das Rosinenpickerei. Aber warum sollte man das nicht dürfen wenns ev. doch funktionieren könnte?! Die beiden sind extrem unterschiedlich. Das was ich jeweils an ihnen schätze ist praktisch unmöglich in einer Person zu vereinen (und einer mit gespaltener Persönlichkeit möchte ich auch nicht ^^).
Nein, darauf möchte ich definitiv nicht scheissen! Davor habe ich natürlich auch Angst und ich beobachte darum sehr genau, wie er damit umgeht/umgehen kann. Ich versuche da sehr vorsichtig zu sein. Natürlich kann ich dabei meine Persönlichkeit nicht ganz ausschliessen und die birgt nunmal die Gefahr, das ich ihn verletzen könnte. Dies ist mir schmerzlich bewusst und auch wieder ein Teil meiner Panik... Ich weiss, hier geht es um Verantwortung, ich bin auch bereit, diese zu tragen und mich bis zum möglichen Grad dieser anzupassen. Für ihn, weil es sich, so glaube ich, lohnt.