Was nun???

collie

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23. Feb. 2005
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Ich war seit September 1995 mit meinem Freund (Velobten) zusammen. Am Anfang war es klasse -ist das nicht immer so??-. Wir haben uns während unserer Ausbildung kennen gelernt. Nach dieser hat er seine Heimatstadt verlassen und ist zu mir gezogen. Es lief prima. Dann fing er an, seine „Zusatz“-Ausbildung zu absolvieren und studierte Jura. Seit dem liefs nicht mehr richtig; ich war abgemeldet. Ich musste auf seine Bücher eifersüchtig sein, wir haben uns total isoliert, keine Freunde, keine Interessen, keine Hobbys mehr. Ich fing an, mehr und mehr was zu vermissen. Dann fing sein Jähzorn an und wir hatten hässliche, unnötige und gewalttätige (nicht gegen mich, sondern gegen Inventar etc) Streits. Ich habe immer klein beigegeben und versucht zu retten, was zu retten war. Mehr als einmal war ich kurz davor, Schluss zu machen.

Und dann kam der August 2004 und ein Kollege betrat mein Büro und mit ihm trat ein Blitz ein- mich hatte es vollkommen erwischt.. Wir haben (arbeiten nicht im selben Haus) nach dieser Begegnung angefangen, uns regelmäßig zu mailen (sind inzwischen auf über 1200 Mails!). Jede Gelegenheit zur Fallbesprechung wurde genutzt – alles ganz freundschaftlich; lediglich geprägt von einer enormen Sympathie, Spannung, Freundschaft, Verständnis. Von meiner Seite aus war –von Anfang an- immer mehr; aber „schmeißt“ man nach 9 Jahren eine Beziehung weg???

Mein Freund wollte nie heiraten – an meinem 30. Geburtstag hat er mir – im Urlaub- einen Antrag gemacht. Eine Woche davor war die größte Szene überhaupt; eigentlich sind wir nur noch geflogen, weil wir gemeinsam gebucht haben. Nichtsdestotrotz habe ich „ja“ gesagt – ein großer Fehler, den ich inzwischen bereinigt habe (aber der Reihenfolge nach...).

Wieder aus dem Urlaub zurück; gingen die E-Letters weiter zwischen meinem Kollegen und mir hin und her. Erwähnte ich, dass er verheiratet ist und zwei Kinder hat? Nein??? Ist aber Fakt :-(. Die Texte entbehrten inzwischen nicht einer gewissen Anzüglichkeit; auch telefonierten wir mehrmals täglich. Bei einer gemeinsamen Besprechung mit Mandant und Klient knisterte die Luft – aber es ist NICHTS passiert.

Dann kam der 13.02. ... DSC Arminia spielte in der Schüco Arena gegen Bayern. Ich bin Anhänger der Bajuwaren, er der Blauen. Wir hatten –zufällig- Karten in einem Block. Vor dem Spiel gab er mir einen Kuss auf die Wange zur Begrüßung „Wollte ich schon immer mal tun, aber lieber nicht im Büro“. Das Spiel lief; zwischendrin eine Welle (hatten keine Sitzplätze nebeneinander) durch meine Reihe – er brachte mir einen Glühwein, gegen die Kälte. Nach dem Spiel eine kurzer Abschiedskuss seinerseits... Da bin ich hinter ihm hergelaufen, habe ihn am Arm gepackt und wollte mich eigentlich nur für den netten Nachmittag bedanken und den Glühwein... Ich weiß nicht, wie und warum ; wir lagen uns in den Armen und haben uns zwischen 1000en pöbelnden und besoffenen Fans geküsst – Blumenwiese im Stadion...

Am nächsten Tag: Mails, Telefonate – was tun? Er sagte mir: Frau und Haus seien ihm egal – aber die Kinder. Drei Tage nach dem 13.02. habe ich meinen Verlobten verlassen – ein überfälliger Schritt; ausgelöst, nicht in erster Linie begründet (!) durch meinen Kollegen.

Nun sind wir soweit, uns heimlich während der Mittagspause zu treffen; knutschend auf dem Parkplatz eines Möbelgeschäftes. Er will seine Familie nicht verlassen und auf mich nicht verzichten. Er streitet mit seiner Frau und schläft auf der Couch; kann aber nicht gehen. Er nimmt mir CDs auf...

Mit einem Wort katapultiert er mich in den Himmel und gibt mir Hoffnung, mit dem anderen stößt er mich in Todesqualen. Für ein Verhältnis bin ich ihm zu schade – oder er zu feige??

Ich würde warten – aber lohnt es sich????

P.S. Alleine das Schreiben hat geholfen – kann nämlich mit niemanden darüber reden (seine Vater und meine Eltern sind Kollegen und die Welt ist sooooo klein!).

Was soll ich tun?

LG collie

 
Hallo Collie,

erstmal finde ich es bemerkenswert, dass du dich von deinem dass du nach einer langjährigen Beziehung deinen Weg gegangen bist.

Aber nun? ?(

Es ist schwer, als Ausstehende, einen Tipp oder Rat zu geben.

Ich denke, auch wenn es schmerzt, es lohnt sich nicht, einem Mann hinter her zu laufen, der Frau und Kinder hat, solange er noch mit ihnen unter einem Dach lebt (wo immer er auch schläft :D ).

Als "Dritte im Bunde" bleibt man meistens auf der Strecke, wenn man nicht gewillt ist, seine eigene Situation in dieser Beziehung zu akzeptieren.

Du solltest an dich denken und nicht an dass, was werden könnte.... und dein Leben versuchen, nach der Trennung von deinem Freund, neu zu ordnen.

Grüsse,

candida

 
Hi collie,

also ich würde auch nichts überstürzen. Vielleicht wollte er auch einfach nur mal aus seiner Ehe ausbrechen. Aber ob er wirklich weiss, was er aufgibt? Solange er noch in der Ehe ist, solltest du dich unbedingt raushalten. Es ist seiner Frau und vorallem den Kindern gegenüber nicht fair, wenn Du ihm da beim "Schlussmachen" hilfst. Er muss das selber machen. Nur so wird ihm die Konsequenz seines Handelns bewusst.

Und Du auf deiner Seite solltest nochmals mit deinem Verlobten reden. Weiss er davon? Ist es ihm egal? Vielleicht weiss er nicht, wie's um dich steht. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihn das Studium überfordert. Redet mal ernsthaft darüber.

lg flips

 
In meinem Bekanntenkreis habe ich einige solcher Geschichten erlebt, sie sind immer zugunsten der Ehefrau ausgegangen.

Selbst mein Mann, der sogar zu seiner Geliebten gezogen ist, kam nach kurzer Zeit zurück.

Ich kenne nun Euren speziellen Fall nicht, aber ich bin geneigt, ganz generell zu sagen, dass er auf der Suche nach Schmetterlingen und einem Abenteuer ist, während Du ebenfalls auf der Suche nach etwas anderem warst und Dein Leben verändern wolltest und da seid ihr eben zusammen gekommen. Ob das was dauerhaftes ist, kann man von außen nicht sagen. Und was Du nun tun sollst auch nicht.

Reicht es Dir so, wie es momentan ist, könnte man sagen, genieße die Zeit mit ihm. Willst Du mehr, solltest Du es ihm sagen und ihm ein wenig Zeit geben. Allzu lange würde ich aber nicht warten. Eine Freundin von mir wartet schon seit 6 Jahren. Zuerst hatte sie mit dem verheirateten Mann 1 Jahr ein Verhältnis, dann hat sie ihren Mann verlassen, ihr Freund schob es immer wieder auf, obwohl seine Frau längst im Bilde war, einmal war es die Konfirmation, dann berufliche Schwierigkeiten, immer kam was dazwischen. Wie gesagt, sie wartet heute noch und ist entsprechend verbittert.

Es ist schwierig, von außen den richtigen Ratschlag zu geben, bist Du Dir denn sicher, dass Du ihn als richtigen Partner willst?

 
Hi Collie,

ich kenne solche Geschichte wie Deine auch aus dem Bekanntenkreis,...die dritte im Bunde ist immer die "Verliererin".

Ich weiss von einem der sehr viel für seine Geliebte empfindet und doch Haus,Kind und Frau nicht verlässt und nebenbei auch noch mit seiner Frau schläft....

ziehe Dich lieber eher als zu spät aus der Sache, es gehört schon sehr viel dazu seine Existenz und seine Familie aufs Spiel zu sezten und dazu sind nur sehr wenige bereit !

Sehe es als positive Erfahrung, er hat Dir "geholfen" Dich von Deiner Beziehung zu lösen und nicht zu heiraten.

Lieben Gruß

Janina

 
hallo collie

kann leider auch nur bestätigen, was einige vorredner bereits erwähnt haben; teils aus eigener erfahrung, teils von kolleginnen:

auch wenn die luft zwischen euch zur zeit noch so knistert und ihr euch (so wie im jugendlichen alter) heimlich trefft und rumknutscht - gegen frau und kinder hat dies alles meistens keine chance. und du wirst immer mehr leiden, je intensiver ihr euch begegnet. du wirst immer die wartende sein, oft vergebens. urlaub, wochenende, feierabend - du wirst dich immer mehr nach ihm sehnen, dich isolieren und einsam fühlen und nur noch auf den einen moment warten: dass du ihn wieder siehst.

er wird in dieser zeit gar nicht dazu kommen, dich so zu vermissen oder so zu leiden, denn er hat mit seiner familie ein ausgefülltes leben.

und ob er wirklich auf dem sofa schläft; mein damaliger heimlicher, verheirateter lover hatte das auch immer behauptet und hat es trotzdem geschafft, dass seine frau ein jahr später das (3.!) kind bekam!

entweder, du kannst dieses evtl. kurze glück einfach geniessen, ohne dich da in eine zukunftsillusion zu verbeissen oder du lässt es besser sein, bevor du so tief drin steckst, dass du für alles andere blind und taub bist!

das gute daran ist wirklich, dass du dadurch von deiner letzten beziehung los gekommen bist. warum gleich wieder in eine nächste, noch schwierigere reinstürzen?

alles gute

mörli