Hallo!
ich erzähl dann mal einfach. Ich muss das loswerden.
Ich bin Mitte 30, verheiratet, habe zwei Kinder (4+7).
Vor 1,5 Jahren habe ich eine neue Arbeitsstelle gefunden.
Relativ zügig hat sich mit einem Kollegen (60, geschieden, Single) eine gute Zusammenarbeit entwickelt. Irgendwann schrieben wir auch privat und trafen uns auch so. Meist bei mir zu Hause. Im Beisein meiner Familie. Mein Mann und er kamen auch ganz gut miteinander zurecht. Die Kinder mochten ihn.
Einmal auch in seinem Wohnort bei einem Straßenfest, bei dem ich Freunde von ihm kennenlernte.
Ich habe meinen Kollegen von Anfang an gerne gemocht. Aber nicht mehr. Nach einiger Zeit hatte ich den Eindruck, dass das bei ihm aber anders sein könnte. Also trafen wir uns einmal alleine und ich habe das angesprochen. Er meinte dazu nur, dass er eher von mir das Gefühl gehabt habe. Ich stellte aber klar, dass da nie etwas anderes sein könnte. Aus verschiedenen Gründen. Aber eben weil es mir auch nicht so ging. Er sagte, das sei für ihn völlig in Ordnung so.
Es war immer ein reger Austausch zwischen uns. Wir konnten vieles bequatschen. Er hatte einfach auch immer noch andere Ansichten zu manchen Dingen als mein anderes Umfeld, was mir manchmal sehr weiterhalf. Und alles fühlte sich unbeschwert an.
Im Sommer schrieb er mir irgendwann ein Rätsel. Täglich kam abends "Heute: Daumen hoch". Er wollte mir nicht sagen, um was es ging. Ich sollte raten. Ich habe es nie so ganz rausgefunden. Er schrieb mal, es sei einfacher als ich denke und weibliche Intuition würde weiterhelfen. Ich habe mich nie getraut ihm zu schreiben, dass ich vermutet, dass er sich einfach darüber gefreut hatte, mich zu sehen.
Als er Geburtstag hatte, schickte ich ihm ein kleines Päckchen mit einer kleinen Aufmerksamkeit wg. eines Insiders (Putzlappen). Ich legte einen kleinen Brief dazu, dass ich ihn mag und warum und dass ich mich freue, ihn zum Freund zu haben. Er bedankte sich für das Päckchen, schrieb aber, dass er das andere (den Brief) unkommentiert lasse.
Ab da ging es Berg ab.
Es kam immer weniger von seiner Seite. Bis er sich dann plötzlich ganz zurückzog. Mit einer noch jüngeren Kollegin rumflirtete und sauer reagierte als ich ihn drauf ansprach.
Irgendwie war dann für mich klar, dass sich unsere Wege trennen und ich setzte mich damit auseinander. Was anfangs auch recht gut ging.
Zum Jahreswechsel kam eine neue Kollegin (Mitte 50, verheiratet) zu uns bei der Arbeit.
Ich finde es sehr offensichtlich, dass er sich in sie verknallt hat. Er baggert massiv. Zunächst freute ich mich irgendwie auch für ihn, weil er einsam ist.
Aber:
Es wurde recht schnell für mich mit ihm nur noch schrecklich. Zunächst war es nur seltsam im Umgang, weil er mich ignorierte aber immer dann Nähe suchte, wenn sie nicht da war.
Ich habe mich also möglichst von ihm ferngehalten, weil ich es nicht aushielt. Als er dann mal wieder "zu nah" kam, schrieb ich ihm, dass ich grad nicht wisse, wie ich mit ihm umgehen solle. Darauf wurde es vorübergehend besser.
Dann kam eine Zeit, in der er mich massiv schnitt. Er wurde richtig fies mir gegenüber. Ich hab ihm ziemlich deutlich Grenzen aufzeigen müssen.
Zuletzt wurde es einigermaßen besser. Was wohl auch daran lag, dass die neue Kollegin im Urlaub war.
Jetzt vor dem WE habe ich dann wohl (nochmal) was ziemlich dummes gemacht.
Wir waren Freitag allein zusammen in der Mittagspause (hatte sich so ergeben) und haben viel gequatscht.
Abends habe ich ihm eine Nachricht geschickt, dass es mir leid tue, dass ich seine Grenzen missachtet habe und ihm zu nahe getreten bin und auch, dass dadurch einiges kaputt gegangen ist.
Keine Antwort.
Übers WE bin ich krank geworden. Als ich So Abend per WA schonmal im Team mein Kranksein ankündigte, kam von ihm als einzigem nix zurück. Erst Montag morgen: "Hi - du kommst ja heut gar nicht." Mit so nem nachdenklichen Emoticon danach.
Und jetzt habe ich Angst, dass ich den Bogen überspannt habe und dass er irgendwem etwas erzählt. Weil ich denke, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht.
Mein Mann weiß davon, dass ich ihn gerne mag. Ich bin da ehrlich. Aber er weiß nichts von meinem Brief und von der Nachricht jetzt. Er weiß auch, dass ich mit dem Kollegen jetzt verkracht bin. Und dass er mir schon auch fehlt.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und mitunter recht intensiv. Deswegen kennt mein Mann sowas von mir auch schon und weiß, dass das mit meiner Beziehung zu ihm nichts zu tun hat.
Ein anderer Kollege weiß etwas von unserer Geschichte. Aber auch nix näheres. Von dem weiß ich auch, dass dieser Kollege noch nie jemanden zu sich eingeladen hat. Und dass ich Dinge über ihn weiß, die er den anderen Kollegen noch nie erzählt hatte. Sie kennen sich schon seit vielen Jahren und arbeiten sehr eng zusammen.
Die anderen Kollegen wissen nur, dass wir uns nimmer so gut verstehen.
Und ich weiß ja nichtmal, was wir da eigentlich miteinander hatten.
Ich konnte/kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jemals mit ihm was anzufangen. Dennoch tut es weh, dass es jetzt so ist, wie es ist. Dass es nicht mehr so ist, wie letztes Jahr. Dass das Vertrauen weg ist. Dass er mich schneidet. Mich ignoriert. Wir keinen Kontakt mehr haben. Ich vermisse ihn.
Warum ist/war er mir so wichtig? Und warum tut es jetzt so weh?
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich mich nicht von ihm lösen konnte. Bislang. Aber von was eigentlich? Und warum?
Mich macht das ehrlich ratlos. Ich habe auch niemanden, mit dem ich da absolut offen drüber reden könnte.
Es versteht kaum jemand, dass es sich für mich rein freundschaftlich angefühlt hat und dennoch so intensiv war/ist.
Ich schreibe das hier bei "Affairen", weil ich mal was von "emotionalen Affairen" gelesen habe. Ist/war es das?
ich erzähl dann mal einfach. Ich muss das loswerden.
Ich bin Mitte 30, verheiratet, habe zwei Kinder (4+7).
Vor 1,5 Jahren habe ich eine neue Arbeitsstelle gefunden.
Relativ zügig hat sich mit einem Kollegen (60, geschieden, Single) eine gute Zusammenarbeit entwickelt. Irgendwann schrieben wir auch privat und trafen uns auch so. Meist bei mir zu Hause. Im Beisein meiner Familie. Mein Mann und er kamen auch ganz gut miteinander zurecht. Die Kinder mochten ihn.
Einmal auch in seinem Wohnort bei einem Straßenfest, bei dem ich Freunde von ihm kennenlernte.
Ich habe meinen Kollegen von Anfang an gerne gemocht. Aber nicht mehr. Nach einiger Zeit hatte ich den Eindruck, dass das bei ihm aber anders sein könnte. Also trafen wir uns einmal alleine und ich habe das angesprochen. Er meinte dazu nur, dass er eher von mir das Gefühl gehabt habe. Ich stellte aber klar, dass da nie etwas anderes sein könnte. Aus verschiedenen Gründen. Aber eben weil es mir auch nicht so ging. Er sagte, das sei für ihn völlig in Ordnung so.
Es war immer ein reger Austausch zwischen uns. Wir konnten vieles bequatschen. Er hatte einfach auch immer noch andere Ansichten zu manchen Dingen als mein anderes Umfeld, was mir manchmal sehr weiterhalf. Und alles fühlte sich unbeschwert an.
Im Sommer schrieb er mir irgendwann ein Rätsel. Täglich kam abends "Heute: Daumen hoch". Er wollte mir nicht sagen, um was es ging. Ich sollte raten. Ich habe es nie so ganz rausgefunden. Er schrieb mal, es sei einfacher als ich denke und weibliche Intuition würde weiterhelfen. Ich habe mich nie getraut ihm zu schreiben, dass ich vermutet, dass er sich einfach darüber gefreut hatte, mich zu sehen.
Als er Geburtstag hatte, schickte ich ihm ein kleines Päckchen mit einer kleinen Aufmerksamkeit wg. eines Insiders (Putzlappen). Ich legte einen kleinen Brief dazu, dass ich ihn mag und warum und dass ich mich freue, ihn zum Freund zu haben. Er bedankte sich für das Päckchen, schrieb aber, dass er das andere (den Brief) unkommentiert lasse.
Ab da ging es Berg ab.
Es kam immer weniger von seiner Seite. Bis er sich dann plötzlich ganz zurückzog. Mit einer noch jüngeren Kollegin rumflirtete und sauer reagierte als ich ihn drauf ansprach.
Irgendwie war dann für mich klar, dass sich unsere Wege trennen und ich setzte mich damit auseinander. Was anfangs auch recht gut ging.
Zum Jahreswechsel kam eine neue Kollegin (Mitte 50, verheiratet) zu uns bei der Arbeit.
Ich finde es sehr offensichtlich, dass er sich in sie verknallt hat. Er baggert massiv. Zunächst freute ich mich irgendwie auch für ihn, weil er einsam ist.
Aber:
Es wurde recht schnell für mich mit ihm nur noch schrecklich. Zunächst war es nur seltsam im Umgang, weil er mich ignorierte aber immer dann Nähe suchte, wenn sie nicht da war.
Ich habe mich also möglichst von ihm ferngehalten, weil ich es nicht aushielt. Als er dann mal wieder "zu nah" kam, schrieb ich ihm, dass ich grad nicht wisse, wie ich mit ihm umgehen solle. Darauf wurde es vorübergehend besser.
Dann kam eine Zeit, in der er mich massiv schnitt. Er wurde richtig fies mir gegenüber. Ich hab ihm ziemlich deutlich Grenzen aufzeigen müssen.
Zuletzt wurde es einigermaßen besser. Was wohl auch daran lag, dass die neue Kollegin im Urlaub war.
Jetzt vor dem WE habe ich dann wohl (nochmal) was ziemlich dummes gemacht.
Wir waren Freitag allein zusammen in der Mittagspause (hatte sich so ergeben) und haben viel gequatscht.
Abends habe ich ihm eine Nachricht geschickt, dass es mir leid tue, dass ich seine Grenzen missachtet habe und ihm zu nahe getreten bin und auch, dass dadurch einiges kaputt gegangen ist.
Keine Antwort.
Übers WE bin ich krank geworden. Als ich So Abend per WA schonmal im Team mein Kranksein ankündigte, kam von ihm als einzigem nix zurück. Erst Montag morgen: "Hi - du kommst ja heut gar nicht." Mit so nem nachdenklichen Emoticon danach.
Und jetzt habe ich Angst, dass ich den Bogen überspannt habe und dass er irgendwem etwas erzählt. Weil ich denke, ich habe so ziemlich alles falsch gemacht.
Mein Mann weiß davon, dass ich ihn gerne mag. Ich bin da ehrlich. Aber er weiß nichts von meinem Brief und von der Nachricht jetzt. Er weiß auch, dass ich mit dem Kollegen jetzt verkracht bin. Und dass er mir schon auch fehlt.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und mitunter recht intensiv. Deswegen kennt mein Mann sowas von mir auch schon und weiß, dass das mit meiner Beziehung zu ihm nichts zu tun hat.
Ein anderer Kollege weiß etwas von unserer Geschichte. Aber auch nix näheres. Von dem weiß ich auch, dass dieser Kollege noch nie jemanden zu sich eingeladen hat. Und dass ich Dinge über ihn weiß, die er den anderen Kollegen noch nie erzählt hatte. Sie kennen sich schon seit vielen Jahren und arbeiten sehr eng zusammen.
Die anderen Kollegen wissen nur, dass wir uns nimmer so gut verstehen.
Und ich weiß ja nichtmal, was wir da eigentlich miteinander hatten.
Ich konnte/kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, jemals mit ihm was anzufangen. Dennoch tut es weh, dass es jetzt so ist, wie es ist. Dass es nicht mehr so ist, wie letztes Jahr. Dass das Vertrauen weg ist. Dass er mich schneidet. Mich ignoriert. Wir keinen Kontakt mehr haben. Ich vermisse ihn.
Warum ist/war er mir so wichtig? Und warum tut es jetzt so weh?
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich mich nicht von ihm lösen konnte. Bislang. Aber von was eigentlich? Und warum?
Mich macht das ehrlich ratlos. Ich habe auch niemanden, mit dem ich da absolut offen drüber reden könnte.
Es versteht kaum jemand, dass es sich für mich rein freundschaftlich angefühlt hat und dennoch so intensiv war/ist.
Ich schreibe das hier bei "Affairen", weil ich mal was von "emotionalen Affairen" gelesen habe. Ist/war es das?