Widerwärtige sehnlichst erwünschte Nähe

Djinny

Erfahrener Benutzer
12. Nov. 2002
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Grillcat sagte einst, ich hätte "erstaunliche Nehmerqualitäten" (http://www.liebeskummer.ch/liebeskummer-herzschmerzen/was-lange-waehrt-wird-gar-nicht-gut_t21502.html). Ich bin nach der damaligen Beziehung in das Ultra-Päckchen eines Strudels von Dominanz und Nähe, Distanz und Angst gerutscht, subjektiv meine große Liebe.

Ich weiß heute - vier Jahre später - auch, wo die "Nehmerqualitäten" herkommen. Meine schwarz-weiß-marmorierte Seele springt drauf an, sie wird genährt von der Aussicht auf den Kuchen, auch wenn nur Krümel abfallen.

Ich ertrage sie nicht, die Nähe, ich bin da nicht so gut drin. Sie ist mir widerwärtig und macht mir Angst, wenngleich ich sie mir sehnlichst wünsche. Das hängt mit meiner Vergangenheit zusammen. So lange also Krümel vom Kuchen abfallen, ist es perfekt, wenn der Kuchen nicht da ist und nur lecker vom Foto krümelt.

Die Widerwärtigkeit der Nähe ist auch der Grund dafür, dass ich ihn bestehenden Beziehungen Sex nicht besonders spannend finde, es sei denn, es gab ein distanzschaffendes Drama.

Ich habe versucht, das zu ändern, aber der Versuch ist nicht richtig gelungen. Ich krieg keine richtig intensiven Gefühle, wenn ich geliebt werde. Manchmal ersticke ich an der Liebe, ich will nicht so viel davon. Und ganz oft versuche ich, Distanz zu schaffen, dann werden selbst Kleinigkeiten unerträglich. Ich fühle mich verpflichtet, aber ich will frei sein.

Ich fühle also nicht wirklich etwas.

Und ich kann nicht beurteilen, ob das mit der Person meines Partners oder verdammt noch mal alleine mit mir zusammenhängt. Es spricht viel dafür, dass es hauptsächlich in mir liegt.

Ich sehe den Spielraum, meine schwarz-weiß-marmorierte Seele zu tunen, inzwischen als äußerst begrenzt an. Gesetzt dem Fall, ich gebe auf, eine Lösung zu suchen, was tun, als Lebensmodell?

Ich finde, es ist Zeit, Entscheidungen zu treffen. Ich sehe, wie ich das Selbstvertrauen meines Partners seit nunmehr 1 1/2 Jahren unterminiere. Und richtig glücklich bin ich in der Beziehung nicht, ich mag ihn sehr, und er nimmt mir Angst und gibt mir Sicherheit, aber ich vermisse die Gefühlspeaks so sehr. Ich will fühlen..

 
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Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten.

Albert Camus

 
@djinny

ich kann absolut nachvollziehen was du schreibst. du brauchst alles in intensiver form damit du dich spürst. das manko in dir, dessen du dir bewusst bist, verlangt es so.

gibt es für dich eine möglichkeit, dieses manko nachhaltig zu füllen, ohne von anderen zu stehlen?

 
Liebe Djinny,

es ist traurig, dass du nichts fühlst. Verstehe ich das richtig, dass du generell kaum Freude empfinden kannst? Kann es sein, dass es dir Angst macht, dir deine Gefühle einzugestehen? Wer nichts fühlt, kann auch nicht verletzt werden? ;)

Ich sehe jedoch Hoffnung, da du siehst, dass dein Verhalten das Selbstwertgefühl deines Partners schwächt obwohl er deines stärkt. Sehen ist immerhin der erste Schritt.

Es gibt einige Menschen, die aus Verletzungen in der Vergangenheit sich selber in eine Art Schutzhülle packen - eben genau nach dem Motto, wenn ich gar nichts mehr fühle, dann auch keinen Schmerz. Das ist leider sogar richtig. Schlimmerweise fangen eben diese Menschen irgendwann an sich selbst zu ritzen, weil sie endlich wieder fühlen wollen.

Wer lieben möchte, muss auch hassen können.

Wer aus tiefstem Herzen lachen können möchte, muss auch Tränen zulassen.

Gäbe es kein Licht, gäbe es auch keine Schatten. Und machen die Schatten das Licht nicht umso schöner?

Und ohne Kriege könnten wir keinen Frieden schließen. (Auch wenn wir den Frieden erst wirklich zu schätzen wissen, wenn wir Kriegszustände kennengelernt haben.)

Verzeih bitte, dass ich hier vollkommen losgelöst von deiner bisherigen Geschichte antworte und sie mir auch bewusst nicht ins Gedächtnis rufe. Kann es sein, dass du einen Schmerz aus deiner Vergangenheit nie richtig verarbeitet (zugelassen) hast? Kann es sein, dass du daher gar keine Gefühle zulassen willst? Man kann aber erst los-lassen was man auch mal zu-gelassen hat. Oder anders gesagt kann ich einen Schmerz aus meinem Leben erst dann entlassen, wenn ich mich mit ihm beschäftigt habe.

In oder nach traumatischen Erlebnissen geht das nicht in einem Stück, sondern man muss es in Etappen bewältigen, da der Schmerz zu groß sein könnte. Man sollte aber immer wieder Stück für Stück angehen, um nach und nach die Erleichterung spüren zu können, wenn es einen nicht mehr belastet. Jeder so wie er es kann.

Wenn du an deinen Partner denkst wie würdest du ihn beschreiben? Wenn du an deinen Partner denkst was wünschst du dir für ihn?

Wie geht es dir, wenn du an eine Trennung denkst? Wie, wenn du den Fokus dabei auf ihn richtest? Wie, wenn du den Fokus dabei auf dich richtest? Spricht er von Trennung?

Denkst du über Trennung nach, weil du glaubst, dass er es will?

Denkst du über Trennung nach, weil du inzwischen selber dein Selbstwertgefühl aufbauen möchtest oder vielleicht auch schon kannst? Wenn dem aber so ist, wäre das nicht eine Entwicklung über die ihr euch gemeinsam freuen könntet?

Denkst du über Trennung nach, weil er eigentlich "zu gut" für dich ist oder du meinst, dass du nicht gut genug für ihn wärst? Dann würde ich dir ein Buch empfehlen, dass ich hier schon öfter empfohlen habe: "Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest"

Alles Gute,

pitsch

 
Juchuu, Antworten :) DANKE!

Vorausschicken muss ich wohl, dass ich mit Ruhe und Harmonie schlecht umgehen kann. Da erwartet etwas in mir den nächsten Schlag (Muster). Ich hab versucht dran zu arbeiten, ich halte es länger aus, aber es macht mich nervös und unruhig.

Erleichterung gibt dann erst mit Drama, den Schlag vorwegnehmen, bevor er mich (sowieso) trifft. Ich versuche, am Muster zu arbeiten, und hab da in den letzten 2 Jahren auch einiges hinbekommen, aber toll ist es immer noch nicht. (Es ist halt einiges sehr schief gelaufen und hat zu diesen idiotischen Mustern geführt.)

Meine Ex-Beziehung kam an mich ran, er als einziger jemals, weil wir diese krassen Auseinandersetzungen hatten, wo ich Flashbacks hatte, aber er hat meine Seele wirklich berührt. Was hat es mir gebracht? Ein paar Monate Beschäftigung mit mir selbst, und viele Schritte dahin, endlich erwachsen zu sein. Nun, Krisen sind fruchtbar :)

Ich habe mehrere Momente gehabt wo ich dachte, ja, ich will mich auf diese Beziehung einlassen, die ich da habe. Und dann kam ein gähnendes Grauen in mir hoch "Er wird Dich dann verlassen, wenn Du ihn brauchst, das ist es nicht wert." Ging nicht. Über den Punkt kam ich nicht weg.

Und dann gibt es die Momente, wo ich ihn einfach körperlich nicht mag. Viele.

Und ich weiß verdammt nochmal nicht, ob das nicht nur die Folge des emotionalen Abkapseln ist. Ich denk mal, teils teils. Ich geb mir und ihm einen 50/50 Anteil. 50% für mein ängstliches Ich, 50% für sein Übergewicht und ein paar weitere Vernachlässigungen des Äußeren, die Ihr wohl nicht so wahrnehmen würdet.

Wenn er auf Distanz geht (selten), laufe ich ihm hinterher. Kann ich viel besser, da fühl ich auch endlich wieder was.

Ich weiß aber auch, dass der Ofen auch in der Vergangenheit eigentlich immer aus war, wenn ich eine Beziehung hatte, in der ein bisschen Nähe aufkam.

Ich will aber nicht mein ganzes Leben ohne Sex leben, daran geh ich jämmerlich zugrunde.

Jetzt hab ich mich auch noch verguckt. M fragte dann, ob wir einen Wein zusammen trinken gehen. Ich sagte ja gerne. Es macht mich wuschig und verrückt und meine Hormone mich kirre. Ich kann jedenfalls so wie es ist, nicht weitermachen. Wir werden wohl einen Wein zusammen trinken.

Ich bin noch nie fremdgegangen. Ich kann nicht sagen, ob ich das dann wollen würde, in der konkreten Situation, vermutlich ließe es mich nicht, das doofe Gewissen. Das zensiert nämlich sogar meine Träume, das spießige Ding.

Wenn ich an meinen Partner denke, wünsche ich ihm, dass es ihm gut geht und er glücklich ist. Ich habe Sorge, ihm das geben zu können, und von Zeit zu Zeit das Gefühl, er erstickt mich mit seiner Liebe, die ich ihm so nicht zurückgeben kann. Er behauptet, es reicht ihm, was er bekommt. Gestern hat er das erste Mal gesagt, er bekomme nicht genug Liebe, er müsse sich das wohl woanders holen, wenn er das nicht bekomme, angeblich wars aber nach einer Umarmung schon wieder gut. Er ist über die 2 Jahre echt nicht sehr anspruchsvoll gewesen. Ich würde es ihm sogar gönnen.

Ich würde ihm für den Fall einer Trennung wünschen, dass er eine Frau kennenlernt, die er lieben kann, und die ihm das auch zurückgibt (ich bin die erste für ihn, wo er das Gefühl der Liebe kennengelernt hat, ich denke, da steckt auch eine Nähe-Distanz-Problematik drin, weil so viel Distanz wie ich ihm gebe, würde kaum jemand anderes aushalten.)

Wenn ich den Fokus auf mich richte, habe ich Angst, den Ruhepol in meinem Leben und besten Freund zu verlieren. Ich habe Angst, zerrissen zwischen den Gefühlen im Strom zu treiben, und gleichzeitig Lust auf die Freiheit, und Angst vor der Einsamkeit. Und den Glauben daran, dass ich inzwischen niemanden mehr brauche, aber das auch nicht immer. Herrje, ich hab eine solche Sehnsucht nach dem Leben.

sadpk, das Manko füttere ich immer mit Dingen, die mir gut tun. Ich seh das Leben inzwischen recht analytisch - gehts einem schlecht, muss man Batterien füllen durch hübsche Dinge. Das mach ich auch. Mal immateriell (Klavier spielen, lesen), mal materiell (shoppen, krasses Auto). Ich zehre nicht von anderen und würde sagen, dass ich anderen unter dem Strich um Welten mehr gebe, als ich von ihnen nehme. Meine Unzufriedenheit bezieht sich nur auf die Liebe und die Beziehungen (zum Glück, es gab auch schon Zeiten wo es anders war, ich hab echt aufgeholt über die letzten 2 Jahre!). Da bin ich noch lange nicht da, wo ich gerne wäre.

 
Liebe Djinny,

da scheint ja eine Menge unterdrückter Emotionen in dir zu schlummern.

Dein Ex beschäftigt dich noch immer.

Dein jetziger Partner ist einerseits ein Ruhepol andererseits kannst du darauf nicht vertrauen.

Und dann ist da noch M...

Hast du Torschlusspanik? ;)

An Treue ist nichts verkehrt solange man sich nicht selber belügt. Fremdgehen kann meiner Meinung nach nur dann okay sein, wenn alle Beteiligten damit kein Problem haben.

Ich habe mehrere Momente gehabt wo ich dachte, ja, ich will mich auf diese Beziehung einlassen, die ich da habe. Und dann kam ein gähnendes Grauen in mir hoch "Er wird Dich dann verlassen, wenn Du ihn brauchst, das ist es nicht wert." Ging nicht. Über den Punkt kam ich nicht weg.
Diese Angst kenne ich und eine wirkliche Lösung kann ich dir nicht anbieten. Das Thema heißt Vertrauen. Ich denke, dass du diese Angst verringern kannst, wenn du dir klar machst, dass du unabhängig von ihm auf dich selber vertrauen kannst! Er ist jetzt da - genieß es! Die Zukunft kennt niemand. Was ist, wenn du es bist, die ihn alleine lässt, wenn er Unterstützung braucht? Genauso gut kann es sein, dass ihr aber auch gemeinsam Situationen meistert gerade weil er dir mehr Gefühle entgegenbringt als du ihm. Übrigens dürfte es schwer sein, ein Paar zu finden bei dem die Liebe beider Partner gleich stark ist und bleibt und immer war. Gefühle ändern sich ebenso wie jeder von uns. Auf dich selber vertrauen kannst du, weil du aus deiner Vergangenheit weißt, dass du wieder aufstehst, dass du "es" kannst, dass du stark genug bist, dass eine Trennung dich vielleicht erschüttert und kurzfristig beeinträchtigt, eine Ent-Täuschung ist aber genauso dich stärkt und dich in deiner persönlichen Entwicklung weiterbringt.

Und dann gibt es die Momente, wo ich ihn einfach körperlich nicht mag. Viele.
Was muss ich mir darunter vorstellen? Macht er dich einfach nur nicht (immer) an? Das kommt in den besten Partnerschaften vor. Oder hat er in eurer Beziehung soviel zugenommen, dass du ihn inzwischen eher abstoßend findest - rein körperlich? Das solltest du ihm sagen. Oder ist es noch anders?
Wenn er auf Distanz geht (selten), laufe ich ihm hinterher. Kann ich viel besser, da fühl ich auch endlich wieder was.
Das klingt doch gut. Das klingt danach, dass du etwas tun willst. Ist er dir zu selbstverständlich? Bist du dir seiner zu sicher und würdest eher das Kribbeln brauchen, dass Unsicherheit bei dir auslösen würde. Willst du Unsicherheit? Zumindest glaubst du ja lieber daran als das zu genießen was da ist - heute, mit ihm. Lieber denkst du darüber nach, dass, wann und warum er dich verlassen könnte, würde... morgen schon? Übermorgen? Was ist, wenn es erst in 20 Jahren der Fall ist? Willst du jeden Tag mit dem Gedanken verbringen, dass er geht? Willst du dich wirklich jeden Tag schon von ihm verabschieden obwohl er noch da ist?
Wie ist denn eure Aufgabenverteilung im Zusammenleben, beim Urlaub, in der Freizeit? Was MACHST du da? Was DENKST du da? Planst du schon keinen Urlaub mit ihm in später als 1 Monat, weil er dich dann ja schon sitzengelassen haben könnte?

Alles Gute,

pitsch

 
Waah! Ja ich habe Torschlusspanik. Es kriselt seitdem ich 33 geworden bin! Aaaaah! Aber mein Hintern ist straff, mein Haupthaar voll und blond, eigentlich kein Grund zum kriseln. Zu Rauchen hab ich im Dezember aufgehört wegen der Haut und dem Alter.

Ich will nicht mit ihm schlafen, bevor nicht das Übergewicht einer Lösung und die anderen "Kleinigkeiten" einer Lösung zugeführt sind. Seufz. Plus ohnehin 50% eigene Problematik. Das Thema der körperlichen Attraktivität stand von Anfang an zwischen uns, leider. Das weiß er auch, und er hatte am Anfang versprochen, das zu beseitigen. Hat er aber nicht. Ich bin so sauer deshalb zwischendrin, so böse.. obwohl er sonst alles für mich tut. Das kann er wohl aus irgendwelchen Gründen nicht tun. Jawohl, es sind nicht nur 5 oder 10 Kilo, es ist deutlich mehr, und ich finde das abstoßend.

Diesen ganzen Müll, man soll seinen Partner lieben, auch wenn er sich äußerlich nicht diszipliniert.. wer von uns hat nicht lieber den straffen Körper eines/r 25jährigen in den Händen?! Ist doch alles Blah.

P.S.: Im Moment denke ich in meiner Freizeit an Sex. Mache Sport um über den Mangel an Sex hinweg zu kommen. Rede über Sex, denke an Sex, wünsche mir Sex. Schmachte M an, gedanklich. Kein Sex nirgendwo. :(

P.P.S.: Selbstverständlich habe ich ihm gesagt, dass das mit Gewicht und den anderen Kleinigkeiten nicht passt. Das Wort abstoßend habe ich nicht verwendet, denn ich will ihm ja auch nicht mit Absicht weh tun.

P.P.P.S.: Oh Mann. Das letzte Hemd hat keine Taschen und im Grab gibts auch kein Tigerfell. Das Leben ist kurz.

Gehts mir zu gut? Ich hab sonst seit Monaten kein anderes Problem.

 
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Liebe Djinny,

dann ist doch eigentlich die Frage ob du eine Bruder-Schwester-Beziehung führen möchtest oder zumindestens deine 50% angehst. Ihn kannst du nicht ändern - da muss er selber ran. Du kannst dein Thema aber angehen und vielleicht motiviert ihn das ja mit.

Wenn das Thema Übergewicht anfangs auch schon da war - weshalb bist du dann überhaupt mit ihm eine Beziehung eingegangen? Warum hast du es dann nicht bei einer Freundschaft belassen? Hast du dich auf ihn eingelassen, weil er dir das üben von Nähe ohne körperliche Nähe ermöglicht hat?

Mache Sport um über den Mangel an Sex hinweg zu kommen. Rede über Sex, denke an Sex, wünsche mir Sex. Schmachte M an, gedanklich.
:D könntest du denn mit jemandem Sex haben, der dir nicht nur körperlich nah wäre? Oder musst du das sogar trennen? Weiß dein Freund von deinen Wünschen, die du aber mit ihm nicht ausleben magst? Welche Nähe ist dir wichtig? Kannst und willst du sie zulassen?
Wenn du heute noch einmal die Entscheidung treffen müsstes ob du dich auf deinen Partner einlassen oder es bei einer Freundschaft belassen sollst, wie würde sie aussehen?

Ich wünsche dir innerliche Ruhe bei dir selbst,

pitsch

 
Ich habe mich für die Beziehung entschieden, weil ich nie wieder diese leidenschaftlichen Abhängigkeitsbeziehungen, sondern was Ruhiges und Verlässliches wollte.

Ohne Leidenschaft aber kein Sex.

Ich kann so nicht leben. Was soll ich denn bloß tun?

In einer vernünftigen Beziehung mit nem Waschbrettbauch werden mir meine 50% den Sex früher oder später einfach langweilig werden lassen und mich auch wieder dazu bringen, mich nach was neuem umzugucken.

So eine Abhängigkeitsbeziehung überleb ich nicht ohne Einbußen in anderen Bereichen, und der berufliche Erfolg ist mir WICHTIG.

Was soll ich nur tun??

P.S.: Zu meinen 50% - Ich möchte die Art von Sex, wo man in den Körper des anderen hineinkriechen will, erschüttert von der Wucht des Zusammenpralls und gemartert von Begehren.

Was soll ich dazu noch schreiben?

Das gibt es glaub ich in einer normalen Beziehung nicht dauerhaft. Das andere ist aber unspannend. Harmonisch trallala bäh. Igitt, klebt zusammen, nie wieder frei sein.

 
Irgendwie habe ich das Gefühl Beziehung ist einfach nichts für dich.

Vielleicht solltest du dir einfach eine Affäre suchen. Einen Waschbrettbauch, der zwar auf gewisse Weise vertraut ist, aber der nicht zur Gewohnheit wird?

Oder eine offene Beziehung mit was Ruhigem, Verlässlichem, so dass du Nähe, aber keine Langeweile hast.

Ich hab zwar so meine Probleme zu verstehen, wieso es bei dir nur das leidenschaftliche Abhängigkeitsverhältnis und ene ruhige, langweilige Beziehung, ich bin durchaus der Meinung, dass es leidenschaftliche Beziehungen ohne Abhängigkeitsverhältnis und Langeweile geben kann. Ich finde, das ist einfach eine Frage der Attraktivität, der Kreativität, der Wellenlänge und der Liebe.

Aber da ist wohl jeder anders. Vielleicht brauchst du den Kitzel, die Gefahr, dass es morgen schon vorbei sein kann.

Oder du hast einfach den richtigen Typ noch nicht getroffen, der alles in einer Person für dich vereint. Hast du schon mal wirklich geliebt und nicht nur begehrt, aus dem Wissen heraus, dass du nicht besitzen kannst und wirst und dich daher mit Momenten zufrieden geben musst, wodurch dein Durst nie gestillt werden konnte?

 
Ich bin derart enthaltsam.. kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Drogen, kein gar nix. Ich bin dafür echt nicht geschaffen. Mehr als ein Jahr ohne Sex.

Was mach ich nur? Mein Partner ist jetzt böse auf mich oder enttäuscht von mir, weil ich mich zur sexuellen Not bekannt habe. Er leidet seelisch, während ich weniger tiefgründig und damit weniger wertvoll rein körperlich leide. Und behauptet ich würde nie wieder jemanden finden, der mich so aufrichtig und sehr liebt, denn ich bin ja so schwierig. Das ist wohl wahr ;-) (es ist wahrscheinlich ein Akt der Selbstverstümmelung, mit mir eine Beziehung zu führen).

Ich hatte ihm eine offene Beziehung angeboten, aber die will er ja nicht, wäre aber bereit sie auszuprobieren. Einen eigenen Anteil am Ganzen sieht er nicht. Nun, er ist der liebste Mensch der Welt, aber halt ohne Waschbrettbauch. Und vor allem weigert er sich, mit mir zu streiten. So kultiviert. Ich hab schon in meiner Verzweiflung versucht, ihm das zum Vorwurf zu machen.

Ich will nicht, dass er nochmal berufliche Entscheidungen von mir abhängig macht. Ich will frei sein.

Ich fand die Männer Anfang 30 immer scheiße, die so gelebt haben, so verantwortungslos.

Hmm.. lechz? *seufz*

 
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Also. Mein Weintrinker..

Er bietet Dienstleistungen an, die ich häufig und gerne kaufe, wobei ich ihn erst vor ca. 2 Monaten entdeckt habe. Er hat letzte Woche am Tag vor unserem Treffen noch am Telefon gesagt er freue sich (aber ich hatte mich doch eigentlich auf das Produkt seiner Dienstleistung zu freuen, nicht er sich auf mich! Unser Verhältnis ist so ähnlich wie Käufer-Verkäufer-Dauerkunde). Er verdient an mir nur, während ich ein bisschen abhängig von ihm bin, da er für das Produkt, was ich aus Gründen des Wiedererkennungswerts nicht nennen kann, eine Art Monopolstellung hat.

Wir teilen eine Leidenschaft für etwas, was man Hobby nennen könnte. Frauen sind in dem Feld ziemlich rar.

Mich erwartete ein strahlendes Lächeln, als ich dort ankam, und er allein in der Firma war, keiner der Mitarbeiter dort. So ein tolles Lächeln von der atemberaubenden Art. Ein fantastisches Lächeln. Eines was einen umhaut. Da stand ich dann da und lächelte erstmal zurück und staunte über die Schönheit dieses Lächelns. Whoa.

Er bot mir dann nach Abnahme und anschließender Abwicklung der finanziellen Angelegenheiten das Du an mit der unzutreffenden Begründung, wir seien doch im gleichen Alter. Er kennt aber mein Geburtsjahr, woher, tut nichts zur Sache. Er ist sieben Jahre älter. Ich zog nur die Augenbrauen hoch. Er wollte dann noch weiter reden, ich hab ihn dann unterbrochen, weils mir auf einmal leid tat, dass ich ihn verunsichert hatte, und ich nicht wollte, dass er sich später ungut fühlt weil er noch mehr Unsinn erzählt hat.

Hab ihm gesagt, Duzen gerne, kein Problem. Er hat dann gefragt, ob wir nicht irgendwann einen Wein oder.. (dann nachgeschoben weil ihm wohl einfiel dass ich in der Regel keinen Alkohol trinke) einen Kaffee zusammen trinken? Ich habe gesagt ja gerne.

Ich hab noch eine Dienstleistung in Auftrag gegeben (nicht wegen ihm sondern wegen dringendem Bedarf, und weil er gut ist). Hab ihm dann vor drei Tagen die technischen Spezifikationen gemailt, wobei meine Mail damit aufhört, dass das Schönste an jenem Tag ein bezauberndes Lächeln gewesen sei. Er hat heute angerufen, um mir Fertigstellungszeitpunkt mitzuteilen. Am Telefon hat seine Stimme heute das erste mal den samtig-weichen flirtativen Ton verloren, mit dem wir die Woche davor kommuniziert haben (eine wow-Stimme). Ich bilde mir ein, eine gewisse Spannung in der Stimme wahrgenommen zu haben. Vielleicht denk ichs nur, weil ich fast den Atem zwischen den Sätzen angehalten hab um zu erfahren, ob noch was kommt. Aber da kam nix. Außer dass er über das lange Wochenende nicht da ist.

Ich kann noch nicht mal ehrlich sagen, ob es mir nicht um die Anerkennung geht. Ich weiß es nicht. Für mich ist es hochspannend (hmm, dieses Lächeln, dieser Körper.. und er so nett!). Für ihn, ich weiß es nicht, ein Zeitvertreib? Aber er kommt mir so solide vor, so bodenständig, so nett.

Ich sollte mir diese kleine "Geschäftsbeziehung" auf gar keinen Fall verderben. Die brauch ich nämlich echt noch. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass er einfach so mit mir unterwegs sein möchte (aber wofür dann?). Ich halte es aber jedenfalls für absolut und ganz und gar ausgeschlossen, dass es zur Förderung der Geschäftsbeziehung ist.

Kommentare?

 
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Hi Djinny,

ich denke mir : ihr beide habt wirklich intensiv geflirtet und wenn es passiert , dann passiert es eben...aber ich habe erlebt (nicht persönlich) was passiert, wenn das prickeln des verbotenen aufhört und man auseinander geht und dann kann es mitunter sehr belastend sein, im geschäftlichen sinne.

zum thema,beziehung: vielleicht ist eine affaire wirklich besser, eine art unverbindlichkeit ,wo man wieder auseinandergeht u kein alltagsthema euch belastet.

ich habe den eindruck, du hast den richtigen mann noch nicht getroffen, weiss ja nicht mal selbst ob es den überhaupt gibt.die phantasie, dass es ihn gibt habe ich aber ob sie eine bleibt und alle beziehungen ,irgendwie ein arrangement sind und bleiben....das habe ich auch noch nicht herausgefunden.

schönen abend dir

ali

 
Ich bin total verloren.

Ich denk nur noch an M, dabei hat er doch gar nichts gemacht außer mir Hoffnung auf einen Wein?

Bin ich bescheuert oder was?

Wer sagt mir denn, dass er mehr will als mit mir einen Wein trinken?

Ein Arrangement, ali.. das will ich nicht. Das ist was ganz schreckliches. Ich will lieben.

 
Hallo Djinny,

Wow. Ich musste erst mal das was Du geschrieben hast verdauen...

Ich lese seit längerer Zeit immer mal wieder im Netz und auch hier im Forum. Auch um irgendwie Antworten für mich selbst zu finden. Einfach die "andere Seite" besser verstehen zu können oder besser gesagt um mir einiges überhaupt erst erklären zu können...

In Deinen Worten habe ich viele Antworten für mich selbst gefunden. Antworten die Sie mir nie gegeben hat. Auch nicht als es zu Ende ging.

Ich lese in Deinen Worten den Kampf, den ich bei ihr erlebt habe. Den Kampf den Sie in der Zeit als wir zusammen waren wahrscheinlich auch geführt hat. (bei ihr zu einem großen Teil wahrscheinlich traumabedingt)Widerwärtige sehnlichst erwünschte Nähe...

Oder aus meiner Sicht und vielleicht auch aus der Sicht Deines derzeitigen Partners "Entzogene sehnlichst erwünschte Nähe..."

Ich denke bei einem Trauma kann einen nur professionelle Hilfe wirklich weiter bringen... Klar man kann es auch allein versuchen. Aber ich denke das Leben ist zu kurz um in vielen Jahren zu merken dass man es selbst nicht hinbekommen hat. Und Therapie hilft nun mal am besten wenn man jung ist. Die alten verknöcherten Schaltungen im Alter bekommt keiner mehr zurecht gebogen... und man hat sein ganzes Leben immer nur gewartet.

Ich finde es gut, dass Du so offen und ehrlich schreibst... Und das Du nachdenkst. (Würde ich mir bei ihr auch wünschen). Du bist auf dem richtigen Weg...

Ich denke die Nähe-Distanz Problematik wie Du schreibst, ist das was die Beziehung für den Gegenpart so unglaublich exzessiv macht. Ein ständiges Wechselbad der Gefühle. Nähe <-> Distanz. Gefühle <-> Entzug. Erfolg <-> Niederlage. Verlangen <-> Abneigung. Wie eine Droge. Ich denke das ist auch das was Dein Partner erlebt.

Und es ist auch genau das, was Du als Gegenpart erlebt hast und in Deinem Beitrag "Was lange währt wird gar nicht gut" geschrieben hast. Ich denke das ist auch genau (ein Teil) von dem was Dich hemmt eine wirkliche Beziehung einzugehen... (Zum einen die Verlustangst und zum anderen weil man diese exzessiven Gefühle so schnell nicht wieder erlebt).

Ein weiterer Aspekt den ich auch bei mir sehe: Ich habe irgendwie das Gefühl sich nicht wirklich Binden zu können ist ein Phänomen von uns studierten Großstadtmenschen (ich denke mal Du lebst auch in einer Großstadt? Große Kanzlei...). Wir leben in einer einer hire and fire -Gesellschaft. Und das tun wir leider auch in unseren Beziehungen. Wir sehen toll aus, wir finden doch immer wieder nen besseren Partner...

Wir hatten bisher bei allem Erfolg. Im Studium, im Job, in Allem was wir tun! Es geht bei Allem immer höher hinaus. Karriere, Geld,... Wir haben schon alles erlebt. Wir können uns alles leisten und gönnen es uns auch. Seinen es teure Klamotten, schnelle Autos oder sauteure Uhren. Und da können unsrere normalen menschlichen Gefühle einfach nicht mehr mithalten. Um uns toll zu fühlen müssen uns unsere Beziehungen auch in immer höhere Gefühlsregionen bringen... Und da kommt eine Nähe-Distanz Beziehung uns gerade recht. Weil diese so intensiv ist. Erst da fühlen wir uns wieder lebendig... Aber ist das wirklich Beziehung oder eher Sucht?

Sex and the City Phänomen... Sucht Frau heutzutage wirklich Mr. Big? Wünscht sich Frau mit weit über 30 wirklich einen Bindungsphobiker der erst mit geschätzten 50 Jahren endlich den Fuß auf den Boden kriegt?

Ich denke wir haben einfach den Blick für das Wesentliche verloren...

Wenn Du Dir die Frage stellst, was Dir wichtiger ist: Karriere oder einen Partner zu finden bei dem man einfach das Gefühl hat dass es DER oder DIE Richtige ist. Was wäre Deine Antwort?

Ich bin nach langer Zeit zu der Erkenntnis gekommen, dass ich auf den ganzen Karrierequatsch und das ganze Materielle größtenteils verzichten könnte... Mir ist das Zweite wichtiger.

Aber in der Realität stellen wir uns diese Frage nicht wirklich. Weil wir BEIDES wollen... ;)

Gruß

 
Oh, ich bin kein Großstadtmensch. Ich hasse die Stadt. Sie ist laut, schnell und unverbindlich. Ich habe lang genug in ihr und ihren Schwestern gewohnt und viel genug in ihr verdient, um zu wissen, welchen Wert Freizeit hat. Ich habe fernab einen Job gefunden, der mich genug gut bezahlt und mir die Freiheit lässt, alleine und im Grünen sein zu dürfen, der mir Wochenenden gönnt und Ruhe. Mein Auto fährt jenseits der 300 km/h, und wenn ich will, bin ich ganz schnell überall, aber ich will nicht. Ich will Grün, und Ruhe. Und ab und an im flow über die Bahn fliegen, das ist Freiheit.

Ich will ganz sicher keinen Bindungsphobiker. Ich träume vom Bodenständigen. Ich kann es nur verdammt nochmal nicht leben, es erstickt mich. Ich simuliere dann ein Ersticken, anklagend und vorwurfsvoll, obwohl er mir doch genug Freiheiten gibt. Obwohl er mich sein lässt, wie ich bin. Obwohl er mir ein Leben bietet mit internationalem Flair und dennoch verhaftet im Bodenständigen. Allein um nicht verpflichtet zu sein, nehme ich ganz viele Dinge nicht an.

Ich wünschte so sehr, ich könnte es leben. Ich kann aber nicht. Ich bin im Moment dabei, es kaputt zu machen.. es ist wie ein Kampf, den ich fühle zu verlieren, gegen mich selbst. Es sind nicht die fehlenden Werte, es ist mein Unvermögen. Ich bin zerrissen.

Vielleicht sollte ich definieren, was Beziehung mir ist. Romantische Gefühle oder Alltagstauglichkeit? Das liegt aber so weit auseinander wie mein Traumauto und ein vernünftiges Alltagsauto im finanziellen Budget. Bei den Autos wechsle ich, je nach Pegelstand des Kontos, regelmäßig. Ich sehe mich außerstande, den Kompromiss zu finden. Vielleicht ist es ja bei den Beziehungen ähnlich? Ich will keinen Kompromiss, ich will die große, immerwährende Liebe. Ganz großes Kino eben.

Wenn ich sonst kein Problem hab, verschwindet der Blick fürs Wesentliche ganz schnell, und es ziehen krasse, ultimativ empfindungsverursachende Dinge in mein Leben ein. Hm. Es geht mir aber nicht zu gut, das würde ich doch fühlen.

 
Hallo Djinny,

nach lesen deiner Zeilen... Dir ist sehr klar, was dir in deiner jetzigen Beziehung fehlt. Die Leidenschaft, das Feuer, das Kribbeln, das Spannende...

Es scheint alles so seicht, ruhig, vorhersehbar... Festgefahren?! Gleichzeitig schätzt du das irgendwo, diesen Ruhepol den dein Freund dir bietet. Es ist dennoch schrecklich langweilig, und auch... beängstigend. Dir fehlt einfach die Action!

Du solltest noch mal ganz genau darüber nachdenken, warum du dich für diese Beziehung entschieden hast. Eben weil das auf und ab einer leidenschaftlichen Beziehung, diese Abhängigkeit, dir zu schaffen gemacht hat. Du wolltest etwas ruhiges, verlässliches... Nun kommen die Zweifel auf, ob das auch wirklich richtig ist, die großen Gefühle sind nicht vorhanden, eher Vernunft- als Herzbetont?!

Eventuell hast du die Möglichkeit, deine Beziehung auch aufzupeppen.

Du meintest, du findest deinen Partner körperlich nicht attraktiv. (Ein Waschbrettbauch würde dir aber auch über kurz oder lang langweilig werden, wie du selbst sagtest...) Da muss es doch auch Lösungen geben, du treibst Sport - schlepp ihn doch einfach mal mit? Immerhin schmelzen da die Kilos, wenn auch nicht von Heute auf Morgen.

Was es mit den Vernachlässigungen der sonstigen Äußerlichkeiten auf sich hat, kannst nur du wissen... Aber es gibt sicher auch da den ein oder anderen Ansatz - Ein Gutschein zum Friseur, eine gemeinsame Shoppingtour, ... Wellness WE?

Vermutlich ist das alles für dich nicht so einfach, denn das bedeutet auch Nähe... Gemeinsame Planung, Unternehmungen, die dir vielleicht auch das Gefühl geben, nicht "frei" zu sein.

Eine gesunde Beziehung zu führen bedeutet aber nicht, dass man sich abhängig macht oder all seine Freiheiten einbüßt. Es gibt sicher Bereiche, in denen das bedingt zutrifft, da greift dann aber auch die Kompromissfähigkeit. Mache dir klar, wo Freiheit / Unabhängigkeit dir ganz besonders wichtig sind und räume dir das auch ein, aber lasse auch ein wenig Nähe, Gemeinsames zu, lerne, ein wenig anzunehmen, Schritt für Schritt. Als erstes solltest du damit beginnen, die Liebe deines Freundes anzunehmen, denn du siehst dich selbst sehr kritisch.

es ist wahrscheinlich ein Akt der Selbstverstümmelung, mit mir eine Beziehung zu führen
Ich krieg keine richtig intensiven Gefühle, wenn ich geliebt werde. <- Es gibt zu denken, obgleich ich das irgendwo nachvollziehen kann. Du springst eher auf den Typ an, der einen nicht so toll behandelt, am langen Arm versauern lässt,... Wie du es schon beschrieben hast, Krümel ja, Kuchen... Nein. Ich würde gerne um die Qualität der intensiven Gefühle wissen, die du bei einem Mann empfindest, der dir keine wirkliche Liebe entgegenbringt. Sicher ist das alles intensiv, das Gefühl, jemanden zu vermissen, haben zu wollen (und nicht zu bekommen), gerne verennt man sich da auch im Begriff (große) Liebe, aber eben das ist es nicht. Es ist ein Spiel, das eine Person mit der anderen spielt. Ab und an mal ein wenig Hoffnung hier, ein Paar schöne Worte da, alles mit etlichen selbsterschaffenen Konflikten gespickt und vor allem ohne Klarheit, ohne Sicherheit, alles mit Angst verbunden. Zwischendurch ist alles so voller Leidenschaft, man spürt richtig, dass in einem etwas vorgeht. Da fließen Tränen gefolgt von Glücksmomenten. Ein Wechselbad und ein Teufelskreis.

Dein jetziger Partner bietet dir Konstanz, ohne diese Art der Leidenschaft. Sicherheit. Das gibt dir das Gefühl, eingeengt zu sein, aber das bist du nicht, und darüber musst du dir erst im Klaren werden (Nicht nur im Kopf, denn da weißt du schon längst, dass dein Freund "großzügig" ist; "obwohl er mir doch genug Freiheiten gibt. Obwohl er mich sein lässt, wie ich bin." sondern auch im Herzen)

Auch langweilig muss es nicht sein!

Arbeite an deiner Beziehung. Schaffe mit ihm gemeinsam eine Steigerung seines Attraktivitätspotential. Zum Thema Leidenschaft... Da könnten euch vielleicht auch Rollenspiele weiterhelfen. Beim Sex spielen viele Faktoren mit, unter anderem aber auch der Kopf ;) Phantasie, Kreativität, Vorstellungsvermögen... Macht was aus den vielen Möglichkeiten.

Dein Weintrinker... Ich würde dir abraten, denn eigentlich... Weißt du, dass du dich da in etwas verennst. Er hat ein Paar Schlüsselqualitäten, die wohl magnetisch wirken, von denen du aber weißt, dass du sie nicht möchtest.

Er verdient an mir nur, während ich ein bisschen abhängig von ihm bin
Am Telefon hat seine Stimme heute das erste mal den samtig-weichen flirtativen Ton verloren, mit dem wir die Woche davor kommuniziert haben (eine wow-Stimme)
Von den Krümeln... Wirst du nicht satt, sie machen dich auch nicht glücklich!

LG,

Evolet

 
Wow. Ok. Muss mir im Klaren darüber werden, nicht eingeengt zu sein. Wie? Ich hab das ewig schlechte Gewissen, dass ich nicht mindestens genau so zurückliebe.

Wegen der körperlichen Attraktivität - das Grundproblem ist, dass ich den Geruch nicht besonders anziehend finde. Er ist halt irgendwie neutral. Wenn dann noch ein Shampoo o.ä. verwendet wird, das komisch mit seiner Haut reagiert, riecht er wieder so komisch süßlich wie ein Babypopo oder wie Nivea. Und dann immer behauptet er, es liege an mir, er hätte gar nix verwendet. Gestern wars dann wieder so ein übler Badezusatz, wo er angeblich nix genommen hatte, einfach ganz widerlich. Ich hab, muss man auch wissen, ein Problem mit meiner Nase. Die riecht alles, wesentlich schärfer als die eines Durchschnittsmenschen. Ich hab seit längerer Zeit Angst, ihm nah zu sein, weil mir dann wieder was geruchlich nicht passt. Manchmal riecht er dann auch ganz plötzlich nach richtig altem Schweiß.

Das andere kommt eigentlich nur hinzu. Aber wenn der Geruch nicht passt, das kriegst Du nicht mal kurz mit Phantasie weg.

 
Meiner Meinung nach ist dein jetziger Partner eine Notlösung, aber nicht Mr. Big, wie oben schon mal erwähnt wurde. Du ärgerst dich über (für die Allgemeinheit) unwichtige Dinge, die für dich sehr wichtig sind und sogar abstossen. Du hast natürlich recht, Attraktivität gehört dazu, um anziehend zu sein, aber jeder definiert Attraktivität für sich selbst. Manche mögen schlanke, andere eher fülligere Partner. Es gibt tatsächlich Frauen, die mögen meinen sportlichen Body nicht ;-) und hätten lieber einen Bierbauch. Es gibt ja den berühmten Satz "Ich kann ihn nicht riechen", und das ist genau der Punkt. So vieles passt dir an ihm nicht.

Du hast ihm die offene Beziehung angeboten und er wäre bereit, mitzumachen, wie du geschrieben hast. Vielleicht wäre das ein Ansatz, um herauszufinden, ob Ihr tatsächlich füreinander bestimmt seid. Er wird dann vielleicht erkennen, dass er doch mal etwas für seine Attraktivität (aber aus seiner Sicht!) tun sollte und du hast für eine Zeit lang diese Enge nicht mehr. Könnte dann gut sein, dass sich daraus die intensivere Beziehung entwickelt. Oder Ihr merkt, dass eine NUR Freundschaft der bessere Weg wäre.

 
Mensch Djinny, du kannst ihn noch nicht mal riechen?

Was machst du dann mit ihm?

Bitte erklär mir das mal!

Ist das eine Art Zugeständnis an ihn, dass du weiter mit ihm zusammenbleibst?

Was ist er für dich? Freund und Mitbewohner?

Ich denke, eine offene Beziehung könnt ihr knicken, so etwas geht nur, wenn man auch tiefe Liebe für den Partner empfindet und eine sehr sehr stabile Beziehung hat, sexuelles Verlangen davon aber abkoppeln kann. Alles andere führt innerhalb kürzester Zeit zur Trennung. Naja, probier's aus, ich denke, du wirst es merken.