Wie schaffe ich es alleine? Einsam, Kind, Angst.

Sabienchen

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15. Apr. 2010
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Hi,

seit vier Jahren bin ich einer Beziehung die ich schon so oft beendet habe, und jedes Mal zurückgegangen bin. Ich habe eine Tochter (8), nicht von diesem Mann, erziehe sie seit Geburt alleine. Mit dem Mann bin ich seit 4 Jahren zusammen. Und ich bin seit 2 Jahren unglücklich. So dermaßen unglücklich. Ich fühle mich nicht geborgen, ich fühle mich alleine. Trotz Beziehung alleine. Nur mal einige Punkte am Rande: Er ruft beim Telefonsex an, gibt mir Schuld daran, weil ich ihn ja "nicht mehr ranlasse", weil ich unglücklich bin. Er fährt mit dem Auto los, obwohl mein Kopf noch in der Fahrertür steckt und ruft "beeil dich mal, blöde Kuh". Er schreit mich an, wirft mir vor undankbar zu sein. Wirft mir vor nur zu meckern, weil ich meine Meinung sage und offen Kritik übe. Ich weiß, dass ich längst hätte gehen müssen. Ich habe solche Angst meiner Tochter eine männliche Bezugsperson zu nehmen. Der leibliche Vater will definitiv keinen Kontakt zu uns. Ich selbst bin Scheidungskind, ich habe angst meinem Kind den "Vater" zu nehmen. Bitte verurteilt mich nicht, dass ich mein Kind als "Grund" vorschiebe, nicht zu gehen. Ich krieg die schönen Bilder nicht aus dem Kopf, die wir mal zusammen hatten. Jedesmal gelobt er Besserung. Aber er ändert sich NIE: Ich vertraue ihm nicht mehr. Ich kann auch nicht mehr ins Bett mit ihm. Ich weiß, dass er bei sich daheim Pornos schaut, und weiterhiin telsex anruft. Und das ekelt mich an. ER ekelt mich an. Bitte gebt mir einen Rat. Ich habe einen Job, bin selbständig, habe aber all meine Freunde aufgegeben, weil er sie nicht wollte. Weil er eifersüchtig war. Ich weiß, ich bin selbst schuld. Ich brauche praktische Tips, wie ich als Mutter kein schlehctes Gewissen haben muss, wenn ich für immer gehe. Ich bin so einsam, wisst ihr so schrecklich einsam. :( sabienchen

 
hi sabienchen

vielleicht hilft es dir, wenn du dir vornimmst für deine tochter ein gutes vorbild zu sein. du bist ihre mama, sie eifert dir in vielem nach...

möchtest du, dass sie lernt, dass man als frau lieber mit einem ekel zusammen ist als alleine? dass man sich wie dreck behandeln lässt damit man nicht alleine ist? dass man alleine nicht stark und glücklich sein kann?

ich bin mir sicher, es hinterlässt bei ihr spuren wenn sie mitbekommt wie er dich behandelt. stell dir vor du bleibst mit ihm zusammen und sie fragt dich in einigen jahren, wieso du dir einen solch aggressiven assozialen vaterersatz für sie ausgesucht hast?

könnte das vielleicht helfen?

 
ich muss nicht recht bekommen...ich war auch mal in einer ähnlichen beziehung, ich weiss wie schrecklich das ist....ich empfehle dir, deine freunde wieder zu kontaktieren. wenn sie wahre freunde sind, werden sie dich verstehen und dich wieder in ihrem leben aufnehmen...

 
wie ich als Mutter kein schlehctes Gewissen haben muss, wenn ich für immer gehe.
Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit meinen Kindern bei so einem "Vater" wohnen würde....

Meinst Du Deiner Tochter geht es gut dabei wenn sie mitbekommt, wie er mit Dir umgeht? Meinst Du sie ist glücklich mit so einem "Vater" und Dir als unglückliche Mutter?

Er wird sich nicht mehr ändern.

Mach den Schritt, und trenn Dich so schnell wie möglich von ihm.

Wie meine Vorrednerin auch sagte, melde Dich wieder bei Deinen Freunden und erklär ihnen die Situation. Du wirst von ihnen sicher Unterstützung bekommen.

 
habe solche Angst meiner Tochter eine männliche Bezugsperson zu nehmen.
Nein, das stimmt nicht. Du schiebst deine Tochter, nimmst sie als Ausrede, um nicht handeln und keine Veranwortung übernehmen zu müssen. Und das finde ich, nun ja, nicht gerade gut, um es mal harmlos auszudrücken. :evil: Auch wenn du´s nicht hören wolltest. ;)

Und das "heile Familienleben"... Überleg doch mal, wie du deine Zeit vergeudest. Du könntest dieses Leben schon längst haben - mit einem anderen Mann. Setzt natürlich voraus, dass du dich trennst. Aber deine Hoffnungen werden sich nie erfüllen. Er will einfach nicht. Und das beweist er mehr als genug.

Wieso fällt dir das Gehen schwer? Was sind denn die wahren Gründe. Du bist mit einem Job finanziell abgesichert, dann solltest du - wie schon von den anderen geraten - dich wieder an deine Freunde wenden. Dann solltest du auch Kontakte zu anderen Eltern von den Freunden deiner Tochter herstellen. Beschönige es nicht. Du wirst staunen, wieviele es toll finden werden, dass du die Trennung durchziehen willst.

Schau dich in deinem Umfeld (auch dem früheren!) um, wer dir noch helfen kann. Klar, es ist sehr schwer, auf andere zuzugehen und sie um Hilfe zu bitten. Aber mit der Zeit wirst du merken, welche positive Resonanz du bekommst.

Einen großen Schritt bist du doch schon gegangen: Du hast dich hier an uns gewandt und um Hilfe gebeten. Selbst wenn es anonym ist, ist es dennoch schwer, seine eigene Situation schwarz auf weiß zu lesen. Und das hast du schon mal mit Bravour geleistet. :klatsch:

Konzentriere dich jetzt ganz auf dich. Plane deine weitere Zukunft. Setz dich hin und überleg, wie es aussehen soll. Wohnung, Wohngegend, Alltagsplanung etc. Viel ändern dürfte sich eigentlich nicht, denn sooo sehr wird er dich nicht unterstützt haben. Also alleine bist du demnach ja schon.

Dieser Plan wird dir Stabilität geben und du wirst das Ganze auch durchziehen. Einfach schon deshalb, weil du plötzlich wieder weißt, wo du hin willst. Versuch es!!! Ich wünsch dir viel Glück. :schmatz:

 
Ich schiebe meine Tochter nicht vor, sicher nicht, ich weiß nur aus eigener, kindlicher Erfahrung, wie es ist ohne Vater aufzuwachsen. Ich wohne auch nicht mit meinem Freund zusammen, wir haben getrennte Wohnungen. Weißt du wenn man 4 Jahre hörig und abhängig war, ist es super schwer, wieder eigene Schritte zu gehen. Da muss ich von ganz vorne anfangen. auch wenn man das von "aussen" nur schwer nachvollziehen kann. Er hat vier Jahre alles für mich ersetzt, alles genommen. Ich habe es zugelassen, ja, aber da ist mehr als schwarz und weiß. Wenn es so einfach wäre hätte ich nicht so lange gewartet. Hab am montag einen Termin bei Pro Familia, um mir Hilfe zu holen, Stütze, Halt. Beratung.

 
Aber lieber ohne Vater aufwachsen, als mit so einem!

Auch wenn Du früher schlechte Erfahrungen gemacht hast, muss es ja nicht bedeuten, dass es für Deine Tochter auch so sein wird.

Erkläre ihr, warum Du Dich von ihm trennst. Sie wird es verstehen.

Aber bitte, sei dann konsequent und zieh es auch durch.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

 
ich weiß nur aus eigener, kindlicher Erfahrung, wie es ist ohne Vater aufzuwachsen
Das magst du wissen... Aber weißt du auch, wie es sich für ein Kind anfühlt, wenn der Vater keine Achtung vor der Mutter hat? :schief: DAS hinterlässt viel schlimmere Schäden bei einem Kind als ohne Vater aufzuwachsen. Weil sich nämlich das Kind ganz verzweifelt wünscht, dass dieser Mann verschwindet, der die Mama so demütigt. Und für das Kind ist es extrem demütigend, so etwas mitzuerleben. Und sie verspürt denselben Schmerz wie du. Ist das für ein Kind gut, das Gleiche durchzumachen wie eine Erwachsene? :schief:

Versetz dich wirklich mal IN deine Tochter rein. Du bist nicht deine Tochter. Deine Erfahrungen kannst du nicht auf sie projezieren. Sie ist eine eigenständige Persönlichkeit.

wir haben getrennte Wohnungen
Okay, dann fällt schon mal eine "Stufe des Gehens" weg. Du hast dann einen eigenen Rückzugsraum.

auch wenn man das von "aussen" nur schwer nachvollziehen kann
Weißt du, wie oft ICH wieder bei null angefangen hab? Ich kann aber auch sagen, dass es sich immer gelohnt hat und ich nie schlechter gekommen bin. Ich musste nur Verantwortung für mein Handeln übernehmen. Mehr nicht.

Wenn es so einfach wäre hätte ich nicht so lange gewartet.
Das ist keineswegs einfach. Da geb ich dir recht. Und immerhin kannst du jetzt auf dich stolz sein, dass du diesen Schritt gehen willst. :klatsch: :klatsch:

Hab am montag einen Termin bei Pro Familia, um mir Hilfe zu holen, Stütze, Halt. Beratung.
Na, das ist doch schon mal was!!! :klatsch: :klatsch:

Du gehst kleine Schritte, aber die werden dich viel schneller zum Ziel bringen, als wenn du einen Riesensschritt machen würdest. :klatsch:

 
vielen dank für eure beiträge. ich lese sie immer und immer wieder. das einzige was ich momentan empfinde ist absolut traurigkeit...obwohl ich jubeln sollte...

 
Na, das ist doch verständlich, dass du traurig bist. :trost: Du stellst dir dein Leben in einer kleinen Familie vor und er ist so ein ... Und damit gehen deine ganzen Vorstellungen den Bach runter. Da bleibt nicht viel anderes als Traurigkeit übrig. :trost:

 
ja... entweder bin ich traurig oder habe übelste rachegedanken. ich habe mich auf die warteliste einer therapeutin setzen lassen...bis dahin gehe ich regelmäßig zu einer -leider teuren- therapeutin bei pro familia. sie hat mir die ursache meines handelns vor augen geführt. das war sehr interessant. WARUM ich so lange mit diesem arsch zusammen war. mich habe erniedrigen lassen...

was immer noch schlimm ist, ist mein gewissen gegenüber meiner tochter. ich komme nicht davon los, ihn aufzufordern, sich mit ihr zu treffen, freundschaftlich was zu unternehmen...aber ich denke das ist falsch...außerdem meldet er sich nicht. und ich fühle mich mal wieder benutzt. wie ein aler hut. jahrelang getragen, abgelegt und vergessen. ich HASSE dieses selbstmitleid!!!

 
ich omme nicht davon los, ihn aufzufordern, sich mit ihr zu treffen
Vielleicht weil halt dieses Bild existiert, dass sich der Papa um seine Tochter kümmern muss, damit es der Tochter gut geht? Das ist eine allgemeingültige Meinung - warum sollte sie ausgerechnet an dir vorbeigehen?

aber ich denke das ist falsch...
Dann tu es nicht. Zumindest bis sich deine emotionale Lage wieder etwas stabilisiert hat. Ich denke, dass das deine Tochter verstehen würde. Sie sieht doch auch, wie du leidest.

 
die therapeutin bei pro fam meinte, ich habe ausserordentlich starke verlustängste (siehe meine kindheit--vater weg, dann vom freund schwanger sitzengelassen...bruder weg...also männliche personen sind immer irgendwie ab...) Und ich mache mich immer für alles verantwortlich..übernehme für das verhalten andrer die verantwortung, gebe mir die schuld. und dies kann man tiefenpsychologisch gut aufarbeiten. psychologen haben ne lange warteliste und solange geh ich zur therapeutin von pro familia die leider von der krankenkasse nicht bezahlt wird..aber egal.

 
Weiss er denn. dass Du zur Therapie gehst und was sagt er dazu? Wenn ja, gibt ihm nicht mal das zu denken und zeigt ihm, was fuer ein Honk er ist?

 
das interessiert ihn nicht...er hat mir ja immer schön vorgeworfen "psychisch krank zu sein"-- es war seine verletzende art: DU bist nicht normal, ich schon, DU bist schuld, ich bin das opfer deines verhaltens, DU machst mich dazu, dich zu schlagen etc...wir haben jetzt keinen kontakt mehr. er meldet sich nicht. weder per sms (kein guthaben sagt er) noch sonstwie. als wir uns das letzte mal, am mi, gesehen haben war er mal wieder im "wahn". Er bräuchte ne freundin, die seine musik hört (ich hasse techno), er brauche seine freiheit, will feiern gehn etc. wasn spruch.er will nicht wegen nem "oben gelassenen klodeckel" angemault werden. blablabla. 4 jahre beziehung, 4 jahre nur in meiner wohnung. seine wohnung isn loch. 4 jahre in meiner familie anwesend, in seiner war ich die alleinerziehende erbschleicherin. ich sollte FROH sein den volldepp los zu sein, echt. aber: theorie und praxis.

 
ich denke es geht ihm runter wie öl wenn er merkt dass ich ihn noch brauche..und seis wegen meiner tochter..

 
Irgendwie hast Du selber jetzt alles dazu gesagt, was es zu sagen gibt...jetzt musst Du nur noch das Ganze in die Praxis umsetzen.

Und ich glaube, Du bist schon ganz schoen weit, indem Du in dieses Forun gekommen bist und zu Pro Familia gegangen.

Oder hast Du schonmal so ueberzeugt versucht, die beziehung zu beenden?