Das ist interessant.
Offensichtlich habt ihr das beide gebraucht. Es ist allerdings mehr als fraglich, ob ihr eure Beziehungspartner damit nicht mehr als missbraucht habt - man organisiert doch keine Hochzeit, um sie kurzerhand wieder ab zu sagen, nur weil der Ex was von Liebe und so daherredet.
Und dein Verhalten deiner "Traumfrau" gegenüber war auch nicht gerade ritterlich: Auch sie nur Stellvertreter.
Ganz offensichtlich aber will man nicht nur das, was man nicht hat (und umgekehrt), sonder man schwelgt auch noch in grossen Gefühlen für eine Sache, die so nie stattgefunden hat und auch nie stattfinden wird. Dass man nach einer Trennung ein neuer Mensch sei, der alles besser machen könne, das ist pure Illusion. Und dass die Beziehung mit der Ex danach ein Erfolg wird, ist pures Wunschdenken
Aber so ist offensichtlich der Mensch: Lieber nimmt man das, was man kennt, als dass man sich neu orientiert. Lieber also noch einmal die Ex nehmen, um ein zweites Mal zu scheitern. Und lach jetzt nicht: Ich könnte mir vorstellen, dass ihr es auch ein weiteres Mal versucht (vielleicht dann, wenn du ihr erzählst, dass du heiratest...).
Nichts ist vertrauter und dauerhafter und erstrebenswerter als das, was man bereits kennt - und sei es noch so übel...
Insofern natürlich der Beweis, dass es eben nicht geht und man die Finger davon lassen soll.
Und noch etwas: Hat Verliebt-Sein irgendetwas mit der Realität zu tun? Man kann ja so verliebt sein in jemanden, ohne dass das Gegenüber davon etwas merkt. Offensichtlich war sie nicht auch so verliebt.
Hat sie es übrigens bedauert, dass sie deinetwegen die Hochzeit abgesagt hat?