Wo ist meine Liebe?

Krischi

Benutzer
17. Okt. 2004
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Ich lese mittlerweile seit fast 2 Monaten hier mit und finde es einfach klasse, wie sich viele hier gegenseitig unterstützen, Rat geben, andere von ihren Erfahrungen profitieren lassen. Dazu gehört sicherlich auch ab und an einmal jemanden den Kopf zu waschen bzw. ihm ungeschminkt die Meinung zu sagen, wenn man der Ansicht ist, er befände sich auf einem falschen Weg.

Gestoßen auf diese Seite bin ich, wie viele vorher sicherlich auch schon, aus purer Verzweifelung und Traurigkeit und nachdem ich wie o.e. schon eine Zeit lang hier mitlese, ist es jetzt vielleicht an der Zeit, dass ich auch meine Geschichte erzähle.

Das was mir wiederfahren ist, haben schon Tausende vor mir durchmachen müssen und werden auch noch Tausende danach durchmachen müssen, also eigentlich eine Geschichte wie viele andere auch, was es jedoch nicht weniger schmerzhaft macht.

Seit 3 Monaten bin ich wieder allein, spüre keine Wärme , keine Nähe und keine Geborgenheit mehr von der Person, die in den letzten 4 Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben war. In dieser Zeit habe ich wohl die komplette Palette an Gefühlen und Emotionen durchmachen müssen, zu der der Mensch fähig ist. Die Trennung erfolgte von ihrer Seite aus relativ unspektakulär am Telefon (doch wirklich das gibt es!). Sie weinte die ganze Zeit, erzählte von einem Arbeitskollegen für den sie schon lange Sympathie empfindet, aber jetzt merke sie, das es mehr als das ist. Er "berühre" etwas in ihr und sie fühle sich zu ihm hingezogen. Sie weinte und weinte und brachte fast kein Wort mehr heraus, nur das ich sie doch jetzt hassen müsse - Aber wie kann ich jemanden hassen, den ich 4 Jahre geliebt habe?

Ich versuche momentan in Worte zu fassen, was ich während dieses Gesprächs empfand - Ich kann es nicht. Ich glaube meine Gefühlswelt hat in diesem Moment einfach aus Selbstschutz dicht gemacht. Ich konnte nicht weinen, hörte zwar was sie sagte, verstand es aber nicht wirklich.

Nach dem ich das Gespräch beendete, weil ich wirklich nur noch wie in Trance mit dem Hörer in der Hand durch die Wohnung geisterte und auch aufgrund ihrer Tränen gar kein Gespräch möglich war, griff sofort meine Verdrängungstaktik.

Ich legte mich aufs Bett und wollte nur schnell einschlafen. Wenn ich dann morgen wieder aufwache, war alles nur ein Traum - zwar ein sehr böser, aber dennoch nur ein Traum. Natürlich konnte ich in dieser Nacht nicht schlafen und natürlich war das alles auch kein böser Traum. Am nächsten Tag (ich hatte glücklicherweise Urlaub) habe ich mich dann voller Verzweifelung an meinen Bruder gewandt, der vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Situation durchmachen mußte. Er und zwei sehr enge Freunde von mir haben mir dann mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Und so schrecklich das alles war und z.T. auch noch ist, hat es auch etwas positives bewirkt. Mir ist wieder vor Augen geführt worden, wie glücklich ich mich schätzen darf, so einen tollen Bruder und so tolle und einfühlsame Freunde zu haben. Häufig zeigt sich so etwas erst in Krisensituationen und ich werde meinen Bruder und meine Freunde nicht mehr als Selbstverständlichkeit ansehen und dafür bin ich sehr dankbar.

In den Gesprächen ist mir dann auch bewußt geworden, dass dieses Telefongespräch ja wohl nicht alles gewesen sein konnte. Ich hatte ihr nämlich am ende des Telefonats gesagt, daß ich mich nicht mehr bei ihr melden werde. Ich gebe ihr Zeit, damit sie sich über ihre Gefühle Klarheit verschaffen kann. Klingt vielleicht schön souverän und gönnerhaft, ging aber an meiner wahren emotionalen Lage meilenweit vorbei. In den ersten Tagen lebte ich wirklich von Stunde zu Stunde und hatte so viele Fragen und Zweifel und der Schmerz fraß mich fast auf. Wie sollte ich da warten können bis sie sich vielleicht einmal meldet, vielleicht auch nicht. Ich habe sie dann angerufen und um ein Gespräch gebeten. Das waren wir uns und den 4 Jahren einfach schuldig. Begeistert wirkte sie von dieser Idee nicht und sie meinte, sie melde sich bei mir. Die nächsten 3 Tage passierte nichts und ich rief sie nochmals an und bat ganz dringend um dieses Gespräch und sei es nur, um einen sauberen Schlußstrich ziehen zu können.

Sie hat mich dann noch einmal vertröstet, aber nach weiteren 5 Tagen gab es dann doch noch das persönliche Gespräch. Ich muß sagen, dass mich dieses Verhalten sehr gekränkt hat. Natürlich ist so ein Gespräch aus ihrer Sicht etwas unangenehmes. Sie hat den Schritt der Trennung unternommen und trifft jetzt auf ihren zutiefst verletzten und verzweifelten Ex-Freund. Aber jemandem, mit dem ich 4 Jahre zusammen war, mit dem ich 4 Jahre meines Lebens (oder zumindest ein Großteil dessen) geteilt habe, von dem ich weiß das es ihm nicht gut geht - demjenigen muß ich doch dieses Gespräch zugestehen und zwar möglichst schnell, denn diese 8 Tage waren für mich wirklich eine halbe Ewigkeit.

Im Vorfeld dieses Gesprächs habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht. Ich liebte sie doch noch so sehr und habe mich versucht auf dieses Gespräch vorzubereiten. Ich wollte auf gar keinen Fall als kleines bettelndes Häuflein Elend dort erscheinen, denn eines weiß ich ganz sicher. Wahre Liebe muß man sich niemals erbetteln und aus Mitleid mit jemandem zusammen zu sein, ist wohl das Schlechteste aller Motive. Letztendlich verlief der Abend eigentlich ganz gut, aber ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass ich mir viel mehr Gedanken um unsere "gescheiterte" Beziehung gemacht habe als sie. Irgendwie ist das aber auch nicht sehr verwunderlich. Ich war ja von der Situation vielmehr überrascht und aus der Bahn geworfen als sie es war und hatte keine andere Wahl als für mich allein bzw. mit Freunden meine Beziehung und deren Scheitern aufzuarbeiten. Sie hat sich diese Zeit aus meiner Sicht nicht genommen und bei Zweifeln und Traurigkeit ist für sie ja auch der Neue Partner da, der Sie ablenkt oder Zweifel beseitigt.

Ich hatte immer das Gefühl, dass mich meine Freundin genauso sehr liebt, wie ich sie auch geliebt habe und hätte nicht in tausend Jahren damit gerechnet, dass diese Liebe einmal zuende geht. Auch hätte ich niemals damit gerechnet, dass sie mich verlassen könnte. Das soll jedoch nicht heißen, dass ich sie für selbstverständlich angesehen habe, es soll vielmehr verdeutlichen, dass ich unendliches Vertrauen in sie hatte und sie mir auch niemals Anlass gab, an diesem Vertrauen zu zweifeln. Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob ich vielleicht einfach nur meine übergroße Liebe auf sie übertragen habe und daher der Meinung war, sie liebe mich genauso sehr wie ich sie. Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass sie mich auch geliebt hat zumindest einen Großteil der Zeit.

Ich muß noch erwähnen, dass wir keine gemeinsame Wohnung hatten - jeder hatte seine kleine Wohnung - dennoch hat sie fast jeden Tag bei mir übernachtet.

Geht eine Liebe nach so langer Zeit auseinander, stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob man nur in einer schönen Traumwelt gelebt hat. Man ist sich bei nichts mehr sicher, stellt die gesamten 4 Jahre in Zweifel - hat sie mich wirklich geliebt, habe ich Zeichen einer aufkommenden Krise nicht erkannt, habe ich unbewusst Fehler gemacht, Dinge getan bzw. andere Dinge unterlassen, die schließlich zur Trennung führten. Da ich aber immer noch davon überzeugt war, dass wir bis zuletzt einfach eine liebevolle und intakte Beziehung hatten, habe ich sie frei heraus gefragt, ob sie mit mir zusammengezogen wäre, wenn ich sie vor einem Monat danach gefragt hätte. Sie schaute nach unten und nickte nur. Aber wie kann das sein? Wie kann sie sagen, dass sie mit mir zusammen gezogen wäre aber einige Wochen später ist da auf einmal jemand anderes.

Letztendlich ist es so, dass es ein großes Kommunikationsproblem zwischen uns gegeben haben muß. Sie hat ihre Wünsche und ihre Vorstellung bzgl gemeinsamer Zukunft, gemeinsame Wohnung, evtl. Kinder, usw. einfach nicht artikuliert. Sie ging davon aus, daß bei mir wohl kein Interesse diesbezüglich bestand, was aber überhaupt nicht stimmt. Wir haben einfach nicht darüber geredet und sie meinte wohl zwischen den Zeilen diese Dinge erkannt zu haben.

Jetzt ist es zu spät und auch mangelnde Kommunikation hat manchmal katastrophale Folgen. Ich habe immer ihre Nähe und Zärtlichkeit als Indiz dafür genommen, dass alles gut ist und unsere Beziehung sehr gefestigt ist. Und ich glaube auch immer noch, daß man alles in den Griff bekommen hätte. Mich hätte nichts davon abhalten können für unsere Beziehung zu kämpfen. Nichts - außer wenn man sich einem anderen Partner zuwendet und das ist dann schließlich der einzige und entscheidende Punkt, der das Vertrauen zerstört und das Kämpfen unmöglich macht.

Das alles ist, wie gesagt, zwei Monate her und in dieser Zeit haben wir uns noch einmal vor ca. 3 Wochen gesehen. Sie hatte angerufen um ihre Dinge hier aus der Wohnung zu holen. Sie fragte mich, ob sie ihren Bruder zum tragen mitbringen könnte und obwohl ich ihr auch meine hilfe anbot, wollte sie in gerne mitbringen. Wahrscheinlich wollte sie nur einfach einem möglichen Gespräch zwischen uns aus dem Weg gehen. Ist jemand drittes dabei, ist die Chance auf ein Gespräch, was die Gefühle betrifft, auch denkbar schlecht.

Naja, jetzt sind wieder 3 Wochen vorbei und ich fahre emotionale Achterbahn. Vor kurzem hatte ich eine Phase, da ging es mir 3 Tage hintereinander richtig gut. Ich habe das als Zeichen genommen, dass das schlimmste vorbei sei, aber dem ist leider nicht ganz so. Diese Wochenende gab es fast einen emotionalen Rückschritt in die Steinzeit und die Traurigkeit bricht wieder mit voller Wucht heraus. Hinzu kommt, dass wir beide immer ein extremes Bedürfnis nach Nähe hatten. Es gab Tage, da lagen wir von morgens bis abends ineinander gekuschelt auf dem Sofa hörten Musik, schauten Fernsehen und spürten einfach nur die Nähe und Wärme des anderen. Oje, wie mir das fehlt.

 
Ich frage mich immer, ob mir das auch hätte passieren können. Jemanden kennen zulernen und diesen attraktiv und sympathisch zu finden, dagegen ist wohl niemand gefeit. Die Frage ist doch immer, wie weit man geht. Wenn eine Beziehung gefestigt ist, stellt aber ein Außenstehender meistens keine wirkliche Gefahr da, insofern war unsere Liebe wohl nicht gefestigt genug. So schwer es ist das zu akzeptieren. Ich weiß auch nicht ob ich ihr glauben kann, daß dieses Gefühl zu ihm erst 3 Tage vor unserer Trennung so intensiv geworden ist oder ob sie nicht schon Wochen oder Monate vorher den emotionalen Absprung von mit begonnen hat. Das scheint mir wahrscheinlicher, kann man sonst mehr oder weniger von heut' auf morgen eine Beziehung beenden und eine andere beginnen.

Ich habe sie jetzt seit 3 Wochen weder gesehen noch gehört und ich frage mich immer wie so etwas möglich ist. Kann man seinen Partner per Knopfdruck aus seinem Herzen katapultieren? Und selbst wenn keine Liebe mehr da ist, sollte doch immer noch ein gewisses Maß an Sorge und Verbundenheit da sein. Hätte ich unsere Beziehung beendet, würde ich mir weiterhin Gedanken um meinen Ex-Partner machen, insbesondere, da wir ja beide bis zum Schluss noch etwas für den anderen empfanden.(was heißt "etwas empfunden", ich habe sie grenzenlos geliebt). Andererseits ist es für mich vielleicht sogar besser so. Vielleicht wäre der Schmerz noch schlimmer und würde langsamer heilen, wenn wir weiterhin Kontakt hätten. Aber das wäre dann eine Sache von mir gewesen. Ich hätte ihr dann ja sagen können, dass ich ihre Sorge zu schätzen weiß, aber momentan keinen Kontakt möchte.

Ach, ich kriege es einfach so schwer in meinen Kopf. 4 Jahre haben wir uns täglich gesehen, ich habe täglich ihre Stimme gehört , ihre Wärme gespürt und ihr Lachen gehört. Nun erinnert fast nichts mehr in der Wohnung an sie. Ihre Sachen und ihr Duft sind verschwunden und es ist fast so, als ob es sie nie gab. Nur wenn ich in mein Herz schaue, spüre ich, dass es da mal jemanden gab daher schmerzt es auch so.

Ich weiß genau, dass ein Teil von ihr für immer in meinem Herzen sein wird. Ich hoffe nur , daß dieser Teil nicht mein ganzes Herz besetzt und irgendwann dort auch eine neue Liebe ihren Platz findet kann.

 
Huhu Krischi!

Sehr traurig Deine Geschichte :(

Leider kann ich Dir auf Deine Fragen keine Antworten geben, denn ich bin selbst noch auf der Suche danach und denke mittlerweile, dass man das so ganz wohl nie verstehen wird.

Meinst Du wirklich, dass es Dir besser gehen würde, wenn sie sich meldet? Mein Ex-Freund meldet sich ab und zu bei mir...mal mehr mal weniger regelmässig. Sagt mir noch wie schön, toll, wunder bar und besonders unsere Beziehung war. Er hat auch eine Neue Freundin. Ich frage mich immer wieder aus welchen Gründen er sich meldet. Ist es tatsächlich Sorge? Ein schlechtes Gewissen? Noch irgendeine Art von Verbundenheit? Oder was sonst?

Hättest Du denn die Kraft den Kontakt zu untersagen, wenn sie sich bei Dir melden würde? Und das auch durchzuhalten? Ich habe diese Kraft leider nicht und so geniesse ich es, wenn er sich meldet und leide leise vor mich hin, wenn er es nicht tut. Ich kann gar nicht sagen, ob es wirklich wünschenswert ist, wenn der oder die Ex sich noch meldet und ein gewisses Mass an "Sorge" zeigt...denn meist steckt ja nicht das dahinter, was man (oder zumindest ich) sich wünschen würde.

Ja...ich bin mal wieder keine grosse Hilfe, aber irgendwie wollte ich etwas dazu sagen.

Ich wünsche Dir von herzen alles liebe und viel Kraft weiterhin

S.

 
hey du!

ich kann dich leider nur zu gut verstehen.

zwar war meine beziehung kürzer, und der offizielle grund für die trennung war nicht die neue freundin, aber eben diese gab es grad mal ein paar tage später, also hatte sie wohl doch was damit zu tun.

leider kann man dagegen überhaupt nichts tun.

der andere verliebt oder verguckt sich und findet das grund genug, die beziehung zu beenden.

mein ex hat auch geweint, als er schluß gemacht hat, was nun wirklich eine absolute seltenheit ist bei ihm.

des weiteren hat er sich mir gegenüber danach merkwürdig verhalten, sich erst totgestellt, dann wieder oft gemeldet.

da ich zu dem zeitpunkt noch nichts von der neuen wußte, habe ich mir natürlich hoffnungen gemacht, er würde zurückkkommen.

zumal er immer wieder betont hat, er würde den kontakt zu mir halten wollen.

ist bisher nicht passiert.

was ich sagen will: vielleicht ist es besser, wenn deine ex sich nicht meldet. weil man dann gar nicht in versuchung gerät, sich wieder hoffnugnen zu machen.

werden diese dann enttäuscht, ist es nämlich nur noch schwerer zu verkraften, weil man sich dann auch noch vorwürfe macht, so "dumm" gewesen zu sein.

ja, manchmal spielen einem die gefühle schon einen streich.

da denkt man, der partner liebt einen genauso mit haut und haaren wie man selber den partner und dann erfolgt aus heiterem himmel die trennung.

sehr, sehr schwer damit umzugehen.

weil man auf einmal von der eigenen kleinen wolke gestoßen wird.

ich will nicht sagen, daß eine trennung, wenn die beziehung nicht mehr lief, nicht schmerzhaft ist - aber sie ist um einiges leichter zu verarbeiten.

man stellt sich nicht die fragen "warum""warum habe ich nichts gemerkt""warum so plötzlich" etc.

dieses wochenende war auch für mich ganz schlimm - fühlte mich um wochen zurückgeworfen, als wäre die trennung gerade eben erst gewesen, als wäre ich kein stück weitergekommen, und das, nachdem es ir letzte woche so gut ging...

vielleicht liegt da was in der luft - man weiß es nicht..

was ich dir eigentlich sagen will: du bist nicht allein.

rückschläge kommen immer und es gibt hier menschen, die dich verstehen.

daß deine ex sich nicht meldet ist auf der einen seite hart, weil man glaubt, dem anderen nie was wert gewesen zu sein und sich fragt, warum bitteschön der andere einen so enifach auf nimmerwiedersehen aus seinem leben streichen konnte.

aber auf der anderen seite ist es das beste, was dir passieren kann.

so kannst du nämlich in ruhe die trenung verarbeiten, ohne jedesmal, wenn du ihre stimme hörst, wieder zurückgeworfen zu werden.

auch umgehst du das "ich melde mich dann heute abend mal bei dir", was dann nie passiert und man ist enttäuscht und sauer und fragt sich, warum jemand, den man so geliebt hat, so gemein werden konnte.

laß den kopf nicht hängen, es wird besser!

versprochen!

 
@ sigma

@ shaoris

Habt herzlichen Dank für eure lieben Wünsche. Ihr habt sicherlich recht und ich sehe es ja eigentlich genauso. Dadurch das sie sich nicht bei mir meldet bleiben mir vielleicht sogar noch größere Schmerzen erspart.

Es ist nur so schwierig zu verstehen oder zu akzeptieren, dass man scheinbar von einem Tag auf den anderen keine Rolle mehr im Leben des Menschen spielt, der über einen langen Zeitraum der wichtigste in meinem Leben war.

Hätten wir uns häufig gestritten oder belogen und betrogen oder wären sonst irgendwelche Anzeichen für eine bevorstehende Trennung erkennbar gewesen, wäre ich sicherlich nicht so "aus allen Wolken gefallen". Es gab auch kein Gespräch über Dinge die in der Beziehung schief laufen und die wir ändern müssen. Ich bin immer noch der Ansicht, dass wir bis zuletzt eine Beziehung voller Liebe geführt haben. Aber ich kann das alles natürlich nur aus meiner Sicht berichten.

Wir haben noch wenige Tage vor ihrem Entschluß zur Trennung einen unheimlich schönen Ausflug an die Elbe gemacht, sind Hand in Hand am Strand spazieren gegangen, waren am Abend in einen netten Restaurant essen und sind dann schließlich bei mir ineinander gekuschelt eingeschlafen.

Wie gesagt, drei Tage später waren unsere gemeinsamen 4 Jahre nur noch Geschichte.

Wie sagte sie am Telefon unter Tränen - "Es tut mit so leid, aber die Gefühle zu meinem Arbeitskollegen sind in den letzten drei Tagen so intensiv geworden und gegen Gefühle kann man nichts machen".

Ich habe sie in den 4 Jahren unserer Beziehung als unheimlich liebe- und gefühlvollen Menschen kennegelernt, sonst hätte ich mich auch sicherlich nicht so sehr in sie verliebt. Es war bei mir damals auch nicht im geringsten die berühmte -Liebe auf den ersten Blick- nein sie war eigentlich überhaupt nicht mein Typ und es hat bei mir längere Zeit gedauert, bis ich mir sicher war -"Ja es ist Liebe".

Diese liebevolle Partnerin, die mir niemals bewußt weh tun würde, erkenne ich jetzt nicht mehr wieder.

Es ist nicht einmal die Tatsache, dass es jetzt so schnell einen neuen Menschen in ihrem Leben gibt und das wir niemals wieder zusammenkommen können, weil die letzten 2 Monate einfach zu Schmerzhaft waren. Nein - es ist wohl eher die Erkenntnis, das man aus einer (zumindest in meiner Sicht) intakten und von Liebe, Sorge und Respekt geprägten Beziehung innerhalb kürzester Zeit herauskatapultiert zu werden kann.

Das gute Gefühl, was ich in unser Beziehung hatte, hatte ich zum Schluss scheinbar nur noch allein.

Manchmal glaube ich, dass ich einfach nur in einer Traumwelt gelebt habe, die nicht mehr viel mit der Realität zu tun hatte.

 
Huhu Krischi!

Ich glaube nicht, dass man keine Rolle mehr im Leben des anderen spielt. Man kann so eine lange Zeit und den Menschen, der damit verbunden ist, nicht von heute auf morgen vergessen oder nicht mehr daran denken. Es wird einem nur nicht mehr gezeigt und deswegen kommt man fast zwangsläufig zu der Annahme, das man keine Rolle mehr spielt. Ich denke jedoch nicht, dass es wirklich so ist.

Ich konnte auch an meiner Beziehung keinen zerstörerischen makel erkennen...ich glaube das macht das Verstehen am schwersten. Das einem selbst alles so perfekt vorkam, das man selbst so grenzenlos geliebt hat und auch gedacht hat, dass es beim Partner genauso ist. Ob es nun so war, oder ob es nie so war oder ob es nur zum Schluss nicht mehr so war...wer weiss das schon *seufz*

Kann sein, dass wir zum Schluss in einer Traumwelt gelebt haben, die darauf begründet war, dass wir eben so sehr lieben. Aber immer...das denke ich nicht.

Ich würde Dir gerne mal meine "Rolle" geben. Die als kleines feiges Etwas, dass jeden Kontakt über sich ergehen ist und auch noch dankbar dafür ist. Mir bedeutet dieser Kontakt wahnsinnig viel (klar, ich liebe ihn ja noch), aber was für ihn dahinter steckt...keine Ahnung. Vielleicht nichts. Es ist nicht immer positiv, wenn der oder die Ex sich wieder meldet auch, wenn man sich das sehr wünscht.

Ich denke, dass totaler Kontaktabbruch das Beste ist um darüber hinwegzukommen. Leider bringe ich selbst nicht die Kraft auf das durchzuziehen und besser geht es mir dabei keinesfalls. So kann man sich sein eigenes Leiden selbst verlängern, denn es kommt ja meist nicht das dabei rum, was man sich wünschen würde. :(

Ich denke auf jeden fall nicht, dass Du ihr egal bist nur, weil sie sich nicht bei Dir meldet. Und ich glaube nicht, dass man jemals in seinem Leben jemanden vergessen kann mit dem man so viele Jahre verbracht hat und den man viele Jahre lang geliebt hat. Vergessen wird sie dich nie.

Alles liebe und viel Kraft

S.

 
hallo krischi,

dolle geschichte. tut mir leid für dich.

wieder mal ein gutes beispiel dafür wie schnell doch eine trennung vollzogen wird.

das kurriose an der sache finde ich immer wie schnell sie von einem zum anderen springen können. kann ich absolut nicht verstehen.

eigentlich kann das garnicht gut gehen weil ja auch die jenigen die gegangen sind längst noch nicht damit abgeschlossen haben.

das kann doch nicht gut sein für eine neue beziehung. kenne das selbst aus erfahrung. ich hatte manchmal gleich kurz nach meiner trennung gleich wieder eine liebe frau aber das hat meist nicht lange gehalten, weil ich logischer weise das alte noch garnicht verarbeitet hatte.

ok, soll und wird ja bei manchen passieren das es gut geht, aber meist sind es nur platzhalter.

ich denke mal auch das es für dich günstiger ist das sie sich nicht mehr meldet. dann brauchst du dir wenigstens auf dieser ebene keine hoffnungen zu machen die dich nur noch zusätzlich in deiner trauer belasten würden.

wünsche dir viel kraft und alles gute. :trost:

lg

dg

 
Huhu Krischi *wink*

huhu dg :schmatz: ;)

Ich denke irgendwie, dass es aber einen Unterschied macht, ob man verlassen wurde und er Ex-Partner sich bald darauf in eine neue Beziehung stürzt oder ob man wegen einem anderen verlassen wurde. Findest Du nicht es gibt einen Unterschied zwischen "ersetzen" und "ausgetauscht" werden!?

Wie lange hielten denn Deine "ersatzbeziehungen" so im Durchschnitt?

@ krischi

Bei mir kam die Trennung auf eher unerwartet so als Abschluss eines wunderschönen Wochenendes, das wir gemainsam verbracht haben. Wer weiss, wie lange die Ex-Partner diese Gedanken schon mit sich rumtragen. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Gefühle innerhalb von wenigen Tagen so stark anwachsen, dass man eine langjährige Beziehung dafür aufgibt. Aber bei mir ist es auch so, dass ich mir fast gar keinen Grund adfür vorstellen kann eine langjährige Beziehung aufzugeben. Genauso wie ich mir nie vorstellen konnte, dass ich meinen Freund mal irgendwann nicht mehr lieben würde.

Sorry...wenn ich etwas blödes Zeug schreibe heute...bin ein wenig übermüdet.

Naja...trotz allem halte ich an der Meinung fest, dass einem der Mensch nicht plötzlich egal ist oder man aufhört an ihn zu denken nur, weil man eine Beziehung beendet hat. Diese Gedanken kommen nur nicht mehr bei Dir an...deswegen kommt es Dir so vor.

Aber wie immer...was weiss ich schon :) )

Von herzen alles liebe

S.

 
hey sigma,

Findest Du nicht es gibt einen Unterschied zwischen "ersetzen" und "ausgetauscht" werden!?
ich wüsste keinen weil es für mich irgendwie gleich klingt.

Wie lange hielten denn Deine "ersatzbeziehungen" so im Durchschnitt?
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ach sigma, du bist wirklich drollig. :] :] :]

stellst du mir die frage um für dich eventuell eine neue hoffnung zu sehen. also das du vielleicht denkst, dann kann es bei ihm ja vielleicht auch so sein. habe richtig deinen gesichtsausdruck und das leuchten in deinen augen gesehen als du mir diese frage gestellt hast. :] :] :] :] :] :] :] :] :] :] :] :]

hach wie süss :eek: :) )

meistens 3 monate und im höchstfall ein halbes jahr denke ich mal.

lg :schmatz:

dg

 
hey krischi,

ich glaube auch nicht das sie dich vergessen hat und auch wenn sie abschließen wird, so wird sie sich an dich erinnern.

ist zwar auch kein trost, aber immerhin eine ganz nette erkenntnis.

lg

dg

 
Nach dem das Wochenende gefühlsmäßig nicht sehr prickelnd war, geht es mir heute eigentlich ganz gut. Neben Trauer und Verzweifelung verspüre ich nämlich seit heute auch eine gehörige Portion Wut und Unverständnis. Das hat auch seinen Grund.

Meine Freundin (sorry, ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen) also meine EX-Freundin war eine Zeit lang auch meine Arbeitskollegin. Vor ca. 1,5 Jahren wechselte sie in eine andere Firma ( wo sie ihren jetzt aktuellen Partner kennenlernte). Ihre neue Firma arbeitet sehr eng mit unserer Firma zusammen. Auch wenn ich in einer sehr großen Firma arbeite (ca.800 Mitarbeiter) wußte doch ein Großteil der Arbeitskollegen, das wir ein Paar waren.

Tja, nun ergab es sich, dass diese beiden Firmen an vergangenen Sonnabend ein großes gemeinsames Fest veranstalteten zu dem die Mitarbeiter beider Firmen (ca.1000 Personen) eingeladen waren.

Ich habe lange überlegt, ob ich dorthin gehen sollte, habe mich aber schließlich dagegen entschieden, denn es bestand ja die "Gefahr", dass meine Ex-Freundin nebst neuem Arbeitskollegen bzw neuem Partner ebenfalls erscheint. Auch wenn wir schon 2 Monate getrennt sind, ist die Verbundenheit zu ihr einfach noch zu groß und besonders amüsiert hätte ich mich auch nicht, wenn sie mir dort über den Weg gelaufen wäre. Ich blieb also zuhause.

Ich muß erwähnen, dass nur wenige in meiner Firma von dem Ende unserer Beziehung wissen. Man geht natürlich auch nicht gern mit seinem Kummer hausieren, schon gar nicht am Arbeitsplatz und daher wissen es nur meine engsten Kollegen.

Nach dem Wochenende kamen dafür über den Tag verteilt gleich eine handvoll (unwissender) Kollegen auf mich zu und sagten " Mensch, du und ... seid ja gar nicht mehr zusammen - Davon wußte ich ja gar nichts - Ihr habt so gut zusammengepasst - Ach das ist ja wirklich Schade - Jaja, deine (Ex)Freundin war da - Der Andere war dann wohl ihr neuer Freund - Ich hab mich schon gewundert, weil sich die beiden ganz innig auf der Tanzfläche geküsst haben - Ja, dass war wirklich nicht zu übersehen."

So oder so ähnlich ging es über den ganzen Tag verteilt.Ich wußte nach dem 5-ten Kollegen so langsam nicht mehr was ich sagen sollte. Viel mehr als "Ja leider, wir sind nicht mehr zusammen - nene wir haben uns im beiderseitigem Eiverständnis getrennt" (manchmal kann ich Lügen ohne rot zu werden), fiel mir dann nicht mehr ein.

Meinetwegen soll sie ja gerne mit ihrem neuen Partner glücklich werden, aber wie Rücksichtslos ist denn so ein Verhalten bitte? Sie wird sich doch auch gefragt haben, ob ich vielleicht bei der Party bin. Sie muß sich doch auch überlegt haben, dass es für mich schmerzhaft sein würde, wenn ich die beiden dort sehe. Aber O.k. das könnte ich ja alles noch irgendwie noch auf die Reihe kriegen, aber alles weitere kann ich nur noch mit grober Rücksichtslosigkeit und mangelndem Einfühlungsvermögen in meine Lage beschreiben.

Reicht es nicht, das sie eine neue, scheinbar glückliche Beziehung hat, muß sie diese auch noch vor der gesamten Belegschaft präsentieren indem sie ihre Zärtlichkeiten vor meinen Kollegen und ihren Ex-Kollegen zur Schau stellt. Kann man da nicht einige Stunden drauf verzichten? Mir zuliebe?

Sie weiß doch, dass ich unter der Trennung leide und sie wird sich sicherlich auch vorstellen können, dass am nächsten Tag viele Kollegen auf mich zukommen werden und mich auf ihren neuen (Engtanzpartner und Intensivküsser) ansprechen werden. Hätte sie darauf nicht einige Stunden verzichten können?

Aber wie heisst es doch so schön. -Jedes Schlechte hat auch etwas Gutes- und mein Gutes ist jetzt scheinbar die Wut, denn die ist jetzt da. Nicht übermächtig, aber spürbar und ein nicht gerade kleiner Teil meiner Trauer über die Trennung ist jetzt der Wut und absolutem Unverständnis gewichen.

Und das alles von der Frau, die ich so sehr geliebt habe und der ich immer noch nicht zutraue, dass sie mir bewusst wehtun könnte. Aber was solls. Dann verletzt sich mich eben unbewusst oder ist viel egoistischer oder unreifer als ich immer angenommen habe.

Aber wie gesagt. Der Trennungsschmerz ist bei weitem nicht mehr so stark und die Wut ist viel leichter zu "handeln" als Seelenschmerz.

Daher rufe ich dir zu "Mach bitte weiter so. Je schneller bin ich über dich hinweg".

Und keine Angst. Ich werde die Wut nicht zu groß werden lassen. Da bin ich gar nicht der Typ für. Die Wut wird sich hoffentlich schnell in die Überzeugung verwandeln, dass sie scheinbar doch nicht der sensible, feinfühlige und selbstlose Mensch gewesen ist, den ich so sehr liebte.

Und das ist doch auch eine Erkenntnis

Gruß Krischi

 
Oweh, oweh!

Es ist unglaublich, was Träume manchmal für Gefühle wecken können. Nachdem ich in den letzten Tagen mit dem Trennungsschmerz zumindest einigermaßen leben konnte, hat der Traum von heut' Nacht wieder Gefühle geweckt, die ich lieber verdrängt hätte und die mich ganz schon hinunter ziehen.

Auch wenn ich den Traum nicht mehr komplett zusammen bekomme, aber ich erinnere mich, dass ich bei den Eltern meiner Freundin zu einer Feier eingeladen war. Meine Freundin war auch da. Wir waren zwar nicht mehr zusammen (wie in der Realität auch) hatten aber zumindest Kontakt.

Nach einer Weile sagte sie, dass sie mich noch wirklich gern hätte und nicht wüsste, ob die Beziehung ihrem aktuellen Freund nicht ein Fehler gewesen sei, sie aber jetzt zu ihm gehen würde.

Sie war dann weg und ihr Bruder kam zu mir und wir haben uns über irgendwelche Nebensächlichkeiten unterhalten. Ich habe während des Gespräches immer wieder auf die Uhr gestarrt und dachte -"Wenn sie nicht all zu lange bei ihm bleibt und bald wieder hier ist, empfindet sie wirklich noch etwas für mich".

Das nächste an das ich mich erinnere und jetzt wird es etwas merkwürdig - Ich befinde mich vor einer riesigen Sporthalle mit riesigen Zuschauertribünen.

Bei mir ist ein Arbeitskollege, wir gehen hinein und laufen unendlich viele Stufen hinauf bis wir fast ganz oben unter dem Hallendach sind.

Schließlich fragt mich dieser Kollege, ob ich und meine Freundin nicht vielleicht doch wieder zusammenfinden können. Ich sagte, dass dem wohl nicht so ist, die letzte Zeit einfach zu schmerzhaft war und außerdem von ihrer Seite scheinbar kein Intresse besteht.

Mein Kollege sagte dann, dass er da ein anderes Gefühl hat und wir aus seiner Sicht wieder zusammenkommen werden.

Schließlich waren wir unter dem Hallendach angelangt (was wollten wir da eigentlich?) und gingen in die Halle hinein. Ganz unten, als winzig kleiner Punkt stand mitten in der Halle meine Freundin. Sie weinte,aber als sie mich sah, schrie sie mir entgegen, wie sehr sie mich lieben würde und sie begann auf den Tribünen mir entgegen zu laufen.

In diesem Moment fiel die gesamte Trauer der letzten Wochen und Monate von mir ab. Ich mußte ebenfalls weinen und begann nun meinerseits die Tribünen hinab zu rennen, so schnell ich konnte.

Wir rannten also beide (wie in einem schlechten Hollywoodfilm) aufeinander zu.

Wir kamen uns immer näher und waren kurz davor uns in die Arme zu fallen - da erwachte ich. :(

So kitschig und verworren sich das ganze anhört - im Traum waren meine Gefühle für sie echt und intensiv. Ich habe es wirklich für einen Moment so empfunden, als wäre ich wieder mit meiner Liebe zusammen, als wäre alles wieder gut, als wären alles Schmerzen für eine kurze Zeit verschwunden.

Die Enttäuschung war riesengroß, als ich erwachte und alles nur ein Traum gewesen ist.

Schon merkwürdig. Als ich vor fast 3 Monaten erfuhr, dass unsere Liebe gescheitert ist, hätte ich alles darum gegeben, das diese Erkenntnis nur ein böser Traum ist. Leider war er Realität. Und heute hätte ich fast alles dafür gegeben, dass alles geträumte Realität wäre, doch diesmal ist es nur ein Traum.

Vom Rationalen her weiß genau, dass wir nicht mehr zusammenkommen werden. Ich könnte auch gar nicht mehr unbelastet mit ihr zusammensein, dafür waren die Schmerzen und Enttäuschungen der letzten Zeit einfach zu groß.

Mein Verstand weiß es also, mein Herz scheinbar noch nicht oder wieso träume ich sowas.

Träumt man nur mit dem Herzen?

 
hallo krischi,

ich habe mir deine geschichte durchgelesen und fühle mit dir.

auch ich wurde von meiner 'nicht mehr lebensgefährtin' verlassen(vor einem monat). nach 14 jahren war schluss und passender weise war da zufällig auch ein anderer mann, der sie jetzt so glücklich macht, mit dem sie sooo viele gemeinsamkeiten hat.

bei dir war es einer ihrer arbeitskollegen , bei mir ein freund des hauses, den wir seit ca. 10 jahren kennen.

in deiner geschichte lese ich so viele gemeinsamkeiten mit meinem leidensweg - schon fast beängstigend.

ich habe in den letzten wochen sehr viel zeit verbracht, über alles nachzudenken. auch war und ist dieses forum mir eine sehr große hilfe gewesen. viele nette menschen gaben mir ratschläge, erklärungen aber auch mit kritik wurde nicht gespart.

ich habe mich dauernd gefragt, warum sie mich verlassen hat. vor 1 1/2 Monaten haben wir noch pläne für die zukunft gemacht, eine eigentumswohnung wollten wir uns kaufen. da fragt man sich, wie schnell kann ein mensch einen anderen fallen lassen, wenn man vorgibt ihn zu lieben?

ich kam zu dem schluß, dass sie sich irgendwann gefühlsmäßig von mir löste.

anfangs im unterbewußten, später dann immer klarer werdend. bis zu dem punkt, wo ein neuer mann ihr einen passenden abgang verschaffte.

und ich nehme an, dass das bei eurer beziehung ähnlich ablief. sie ist dir, was die verarbeitung der trennung anbelangt, um wochen wenn nicht sogar monate voraus. außerdem wird sie ja auch glänzend getröstet, wie du geschildert hast.

ich kenne auch deine gefühlslage, ich hatte auch schon mal zwei,drei tage, wo es mir etwas besser ging. ich wähnte mich auf dem richtigen weg.

aber heute ist wieder so ein tag (auch bei mir waren träume anlass dafür), an dem ich mich so hilflos und verletzt fühle.

ich wünsche jetzt doch etwas (hatte mir vorgenommen heute nichts zu wünschen).

und zwar viel kraft und mut, denn die wirst du brauchen um aus diesem gefühlschaos heraus zu kommen.

ein mitfühlender

domo

 
Ich versteh' langsam nicht mehr was mit mir los ist. Bis auf immer mal wiederkehrende kleinere Rückschläge, hatte ich mein Seelenleben eigntlich ganz gut im Griff.

Natürlich waren die ersten Wochen nach der Trennung nicht einfach, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er Schritt für Schritt aufwärts geht. Ich fühlte mich zwar manchmal schon sehr einsam ohne sie und habe sie sehr vermisst, aber irgendwie dachte ich das Schlimmste überstanden zu haben. Leider war das falsch.

Gestern nun, fast 3 Monate nach unserer Trennung gab es einen regelrechten Zusammenbruch. Schon als ich morgens aufstand, hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, fühlte mich schlapp, mutlos, müde und verspürte eine unheimliche Sehnsucht nach der Nähe meiner Liebe.

Ich habe den Arbeitstag dann mehr Schlecht als Recht überstanden, doch als ich dann zuhause war, bin ich regelrecht zusammengebrochen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen und habe mir so sehr ihre Nähe zurückgewünscht.

Heute ist es glücklicherweise wieder etwas besser, aber wo kommt denn bitte diese extreme Verschlechterung und abgrundtiefe Traurigkeit her?

Waren denn die letzten Monate "Trauerarbeit" völlig umsonst. Komme ich nie über sie hinweg?

 
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich muss auch immer wieder Rückschläge durchmachen, die ich mir selber nicht erklären kann. Wenn ich denke, ich bin wieder richtig glücklich mit meinem Single-Leben, dann kommt wieder einer dieser schrecklichen Tage, wie du ihn beschrieben hast.

Versuche einfach komplett den Kontakt zu ihr zu unterbinden, so hat das auch klingen mag. Du quälst dich sonst nur selber, ich spreche aus Erfahrung :-(

Bleib einfach stark, ich drücke dir die Daumen ;)

 
Hallo Krischi,

habe mir Deine Geschichte durchgelesen und bin selbst schon ganz

traurig geworden :-(

Dieser Traueranfall gehört wohl dazu, die ganze Trauer, Enttäuschung und

Wut rauszulassen....

Ich denke in der Firma muss man sich ja zusammenreissen und auch privat so manchesmal, das alles staut sich auf und kommt dann irgendwann geballt

zum Vorschein, so wie bei Dir. Es ist ganz normal und es wird auch weniger werden!

Es gehört dazu und Du solltest Dich nicht dagegen wehren !

Hast Du denn nochmal mit ihr gesprochen seitdem ?

Wie geht es Dir jetzt / heute ?

Viele Grüße

Janina

(ebenfalls aus Hamburg :)) )

 
hi krishi

auch ich finde es mittlerweile fast normal, dass man ein paar tage relative ruhe hat und danach eine zusammenbruch vom feinsten erleidet.

geht mir ja auch nicht anders, wie du ja weißt.

ich finde janina hat das ganz gut ausgedrückt, beruflich mußt du irgendwie funktionieren und im privaten eigentlich auch. deine emotionen stauen sich aber nur auf und irgendwann brechen sie dann aus.

Die intervalle verlängern sich und die extremen ups and downs nehmen ab.

Ich habe mich entschieden, nächste woche den ultimativen härtetest zu proben.

meine ex und ich betreiben den selben sport. ich habe in der zwischenzeit den verein gewechselt, aber unsere beiden vereine treten nächste woche gegeneinander an. zu erwähnen ist, dass ihr neuer auch in ihrer mannschaft spielt. somit kommt es zu einem klassischen showdown.

ich weiß noch nicht, ob ich es wirklich durchstehe. aber ich besitze das rückgrat anzutreten. ich bin auch gespannt, ob das liebespärchen überhaupt erscheint.

na ja leidensgenosse, halt die ohren steif und alles andere auch..... :p :p :p

grüßt der domo

 
Hey Krischi,

wie gehts Dir ??

Hey Domo, finde ich aber mutig von Dir dass Du das durchziehen willst !!

Hut ab !!ist auch so eine Art Test für Dich selbst gell ?!

Gruß

Janina

 
hallo!

ich hab mich ja weiter oben schonmal geäußert und danch weiter mitgelesen.

ich muß sagen - wir machen alles das gleiche durch, oder?

ich habe, schwere entscheidung, und es hat auch weh getan, zwei tage nach dem letzten posting den kontakt zum ex abgebrochen.

habe das dann auch ganze zwei wochen durchgehalten und es ging mir echt gut damit.

ich habe mir keine gedanken gemacht, wie es ihm geht, wie es der neuen beziehung geht, warum er mich ignoriert, warum er mich ausgetauscht hat....

war alles egal, ICH war wichtig.

dann wurde mein portemonnaie geklaut und da der ex mir noch viel geld schuldet, habe ich ihn dann doch kontkatiert.

sonntag abend. kam nix zurück.

montag morgen dann der totale zusammenbruch: im bus auf dem weg zur uni nur noch geheult, konnte kaum noch gucken, kopfschmerzen, übelkeit, da volle programmm.

mittags hat er mich dann angerufen, mittwoch haben wir uns getroffen und das treffen war toll.

nett, unverfänglich, freundlich, aber trotzdem nahe.

und das ende vom lied?

mir gehts wieder schlecht.

richtig schlecht.

weil er einfach beim treffen einen tick ZU nett und ZU aufmerksam war.

also wieder hoffnungen.

schöne scheiße-

deswegen - es ist im endefekt wirlklich das beste, wenn kein kontakt besteht.

niemand vergißt einfach jemanden, mit dem man eine gemeinsame vergangenheit aht.

das sich nicht melden ist oft feigheit.

und daß sie zu der feier gegangen ist - hmmm - vielleicht hat sie auch einfach nicht drüber anchgedacht?

wenn ihr keinen kontakt habt - vielleicht ist sie davon ausgegangen, daß du drüber weg bist?

vielleicht war es ihr auch einfach egal.

ich glaube auch nicht, daß beziehungen, die direkt im anschluß an eine lange partnerschaft eingegangen werden, lange halten.

dabei wäre allerdings die definition von "lange" interessant.

aber man ist IMMER, egal, warum man sich getrennt hat, noch in irgendeiner art und weise emotional an den partner gebunden.

wenn dann auf die trennung keine "verarbeitungsphase" folgt, nimmt man alles mit in die neue beziehung.

und nur menschen, die sowieso nicht lieben, sondern nur sehr gern mögen, die sich nicht volends darauf einlassen, nur solche balastet das nicht.

und mit sojemandem will man doch nicht zusammen sein, oder?

 
Hallo Janina,

erst einmal vielen dank für deine Nachfrage.

Mittlerweile geht es schon um einiges besser und ich hoffe einfach, dass es vor 11 Tagen nun wirklich der absolute emotionale Tiefpunkt gewesen ist. Schlimmer als an diesem Abend geht es eigentlich auch gar nicht mehr und du hast sicherlich damit Recht, dass alles aufgestaute einfach heraus mußte.

Ich hätte nur nicht unbedingt damit gerechnet, dass dieser Tiefpunkt erst 3 Monate nach der Trennung kommt.

Naja, genau genommen war der gesamte Zeitraum nach der Trennung ein einziger Tiefpunkt. Man denkt am Tage so unendlich oft an seine verlorene Liebe und in der Nacht findet man auch keine richtige Ruhe. Zwischendurch gibt es dann aber immer mal wieder Abschnitte oder sogar ganze Tage, wo es einem vergleichsweise gut geht.

Ich bin gerade dabei mich durch deine Geschichte durchzulesen. Habe schon ein gutes Stück geschafft, ist aber auch ein wenig umfangreicher. Du hast ja auch eine sehr traurige und belastende Zeit durchmachen müssen bzw. machst sie noch immer durch, aber ich möchte es erst komplett gelesen haben.

Denke aber an dich und schicke dir etwas von meiner noch verbliebenen Kraft.

@Shaoris

Bei dir läuft es momentan ja auch alles andere als gut.

Tut mir sehr leid, dass es dir nach der "Kontaktaufnahme" wieder schlechter geht. Da sind wir uns glaube ich ziemlich ähnlich. Wir interpretieren immer sehr viel in Handlungen des Partner hinein, machen uns Hoffnungen aufgrund von Äußerungen, die eigentlich dafür keinen Anlass geben.

Letztendlich gibt es für dich wohl auch nur den einzig sinnvollen, wenn auch sehr harten Weg der Kontaktvermeidung. Solange noch so viele Hoffnungen bestehen, ist die Gefahr von immer wiederkehrenden Enttäuschungen und Schmerzen einfach zu groß.

Ach, eine Sache hätte ich ja fast vergessen

Meine Ex.. hat sich tatsächlich gemeldet und auf meinen Anrufbeantworter gesprochen, dass sie sich 'mal melden wollte und ob ich sie zurückrufen könne.

Ich bin aber standhaft geblieben und habe nicht zurückgerufen. Ich gehe einfach davon aus, dass Abstand für mich das Richtige ist.

Hat aber nichts geholfen. 2 Tage später hat sich mich dann doch am Telefon erwischt und sie wollte fragen ob ich noch ein Buch von ihr habe.

Lügen konnte sie noch nie und es war mehr als offensichtlich, dass es nur ein Vorwand war.

Sei's drum. Ich habe ihr dann relativ schnell gesagt, dass ich momentan Abstand brauche, weil ich mich sonst nicht komplett von ihr lösen kann. Wir haben danach dann noch 1,5 Stunden gesprochen, allerdings nicht mehr über ganz so persönliche Dinge.

Sie ist seit einer Woche krank geschrieben und hat sich jetzt wahrscheinlich zum ersten mal seit 3 Monaten die Zeit genommen, über uns nachzudenken bzw. sich mit der Trennung wirklich auseinander zu setzen.

Nun ja, sie liegt den ganzen Tag im Bett, ihr "Neuer" (von dem sie kein Wort erzählt hat) muß wahrscheinklich arbeiten und kann sie nicht ablenken. Da bleiben Gedanken an die ehemalige Beziehung wohl nicht aus.

Gruß Krischi