Ich lese mittlerweile seit fast 2 Monaten hier mit und finde es einfach klasse, wie sich viele hier gegenseitig unterstützen, Rat geben, andere von ihren Erfahrungen profitieren lassen. Dazu gehört sicherlich auch ab und an einmal jemanden den Kopf zu waschen bzw. ihm ungeschminkt die Meinung zu sagen, wenn man der Ansicht ist, er befände sich auf einem falschen Weg.
Gestoßen auf diese Seite bin ich, wie viele vorher sicherlich auch schon, aus purer Verzweifelung und Traurigkeit und nachdem ich wie o.e. schon eine Zeit lang hier mitlese, ist es jetzt vielleicht an der Zeit, dass ich auch meine Geschichte erzähle.
Das was mir wiederfahren ist, haben schon Tausende vor mir durchmachen müssen und werden auch noch Tausende danach durchmachen müssen, also eigentlich eine Geschichte wie viele andere auch, was es jedoch nicht weniger schmerzhaft macht.
Seit 3 Monaten bin ich wieder allein, spüre keine Wärme , keine Nähe und keine Geborgenheit mehr von der Person, die in den letzten 4 Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben war. In dieser Zeit habe ich wohl die komplette Palette an Gefühlen und Emotionen durchmachen müssen, zu der der Mensch fähig ist. Die Trennung erfolgte von ihrer Seite aus relativ unspektakulär am Telefon (doch wirklich das gibt es!). Sie weinte die ganze Zeit, erzählte von einem Arbeitskollegen für den sie schon lange Sympathie empfindet, aber jetzt merke sie, das es mehr als das ist. Er "berühre" etwas in ihr und sie fühle sich zu ihm hingezogen. Sie weinte und weinte und brachte fast kein Wort mehr heraus, nur das ich sie doch jetzt hassen müsse - Aber wie kann ich jemanden hassen, den ich 4 Jahre geliebt habe?
Ich versuche momentan in Worte zu fassen, was ich während dieses Gesprächs empfand - Ich kann es nicht. Ich glaube meine Gefühlswelt hat in diesem Moment einfach aus Selbstschutz dicht gemacht. Ich konnte nicht weinen, hörte zwar was sie sagte, verstand es aber nicht wirklich.
Nach dem ich das Gespräch beendete, weil ich wirklich nur noch wie in Trance mit dem Hörer in der Hand durch die Wohnung geisterte und auch aufgrund ihrer Tränen gar kein Gespräch möglich war, griff sofort meine Verdrängungstaktik.
Ich legte mich aufs Bett und wollte nur schnell einschlafen. Wenn ich dann morgen wieder aufwache, war alles nur ein Traum - zwar ein sehr böser, aber dennoch nur ein Traum. Natürlich konnte ich in dieser Nacht nicht schlafen und natürlich war das alles auch kein böser Traum. Am nächsten Tag (ich hatte glücklicherweise Urlaub) habe ich mich dann voller Verzweifelung an meinen Bruder gewandt, der vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Situation durchmachen mußte. Er und zwei sehr enge Freunde von mir haben mir dann mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Und so schrecklich das alles war und z.T. auch noch ist, hat es auch etwas positives bewirkt. Mir ist wieder vor Augen geführt worden, wie glücklich ich mich schätzen darf, so einen tollen Bruder und so tolle und einfühlsame Freunde zu haben. Häufig zeigt sich so etwas erst in Krisensituationen und ich werde meinen Bruder und meine Freunde nicht mehr als Selbstverständlichkeit ansehen und dafür bin ich sehr dankbar.
In den Gesprächen ist mir dann auch bewußt geworden, dass dieses Telefongespräch ja wohl nicht alles gewesen sein konnte. Ich hatte ihr nämlich am ende des Telefonats gesagt, daß ich mich nicht mehr bei ihr melden werde. Ich gebe ihr Zeit, damit sie sich über ihre Gefühle Klarheit verschaffen kann. Klingt vielleicht schön souverän und gönnerhaft, ging aber an meiner wahren emotionalen Lage meilenweit vorbei. In den ersten Tagen lebte ich wirklich von Stunde zu Stunde und hatte so viele Fragen und Zweifel und der Schmerz fraß mich fast auf. Wie sollte ich da warten können bis sie sich vielleicht einmal meldet, vielleicht auch nicht. Ich habe sie dann angerufen und um ein Gespräch gebeten. Das waren wir uns und den 4 Jahren einfach schuldig. Begeistert wirkte sie von dieser Idee nicht und sie meinte, sie melde sich bei mir. Die nächsten 3 Tage passierte nichts und ich rief sie nochmals an und bat ganz dringend um dieses Gespräch und sei es nur, um einen sauberen Schlußstrich ziehen zu können.
Sie hat mich dann noch einmal vertröstet, aber nach weiteren 5 Tagen gab es dann doch noch das persönliche Gespräch. Ich muß sagen, dass mich dieses Verhalten sehr gekränkt hat. Natürlich ist so ein Gespräch aus ihrer Sicht etwas unangenehmes. Sie hat den Schritt der Trennung unternommen und trifft jetzt auf ihren zutiefst verletzten und verzweifelten Ex-Freund. Aber jemandem, mit dem ich 4 Jahre zusammen war, mit dem ich 4 Jahre meines Lebens (oder zumindest ein Großteil dessen) geteilt habe, von dem ich weiß das es ihm nicht gut geht - demjenigen muß ich doch dieses Gespräch zugestehen und zwar möglichst schnell, denn diese 8 Tage waren für mich wirklich eine halbe Ewigkeit.
Im Vorfeld dieses Gesprächs habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht. Ich liebte sie doch noch so sehr und habe mich versucht auf dieses Gespräch vorzubereiten. Ich wollte auf gar keinen Fall als kleines bettelndes Häuflein Elend dort erscheinen, denn eines weiß ich ganz sicher. Wahre Liebe muß man sich niemals erbetteln und aus Mitleid mit jemandem zusammen zu sein, ist wohl das Schlechteste aller Motive. Letztendlich verlief der Abend eigentlich ganz gut, aber ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass ich mir viel mehr Gedanken um unsere "gescheiterte" Beziehung gemacht habe als sie. Irgendwie ist das aber auch nicht sehr verwunderlich. Ich war ja von der Situation vielmehr überrascht und aus der Bahn geworfen als sie es war und hatte keine andere Wahl als für mich allein bzw. mit Freunden meine Beziehung und deren Scheitern aufzuarbeiten. Sie hat sich diese Zeit aus meiner Sicht nicht genommen und bei Zweifeln und Traurigkeit ist für sie ja auch der Neue Partner da, der Sie ablenkt oder Zweifel beseitigt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass mich meine Freundin genauso sehr liebt, wie ich sie auch geliebt habe und hätte nicht in tausend Jahren damit gerechnet, dass diese Liebe einmal zuende geht. Auch hätte ich niemals damit gerechnet, dass sie mich verlassen könnte. Das soll jedoch nicht heißen, dass ich sie für selbstverständlich angesehen habe, es soll vielmehr verdeutlichen, dass ich unendliches Vertrauen in sie hatte und sie mir auch niemals Anlass gab, an diesem Vertrauen zu zweifeln. Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob ich vielleicht einfach nur meine übergroße Liebe auf sie übertragen habe und daher der Meinung war, sie liebe mich genauso sehr wie ich sie. Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass sie mich auch geliebt hat zumindest einen Großteil der Zeit.
Ich muß noch erwähnen, dass wir keine gemeinsame Wohnung hatten - jeder hatte seine kleine Wohnung - dennoch hat sie fast jeden Tag bei mir übernachtet.
Geht eine Liebe nach so langer Zeit auseinander, stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob man nur in einer schönen Traumwelt gelebt hat. Man ist sich bei nichts mehr sicher, stellt die gesamten 4 Jahre in Zweifel - hat sie mich wirklich geliebt, habe ich Zeichen einer aufkommenden Krise nicht erkannt, habe ich unbewusst Fehler gemacht, Dinge getan bzw. andere Dinge unterlassen, die schließlich zur Trennung führten. Da ich aber immer noch davon überzeugt war, dass wir bis zuletzt einfach eine liebevolle und intakte Beziehung hatten, habe ich sie frei heraus gefragt, ob sie mit mir zusammengezogen wäre, wenn ich sie vor einem Monat danach gefragt hätte. Sie schaute nach unten und nickte nur. Aber wie kann das sein? Wie kann sie sagen, dass sie mit mir zusammen gezogen wäre aber einige Wochen später ist da auf einmal jemand anderes.
Letztendlich ist es so, dass es ein großes Kommunikationsproblem zwischen uns gegeben haben muß. Sie hat ihre Wünsche und ihre Vorstellung bzgl gemeinsamer Zukunft, gemeinsame Wohnung, evtl. Kinder, usw. einfach nicht artikuliert. Sie ging davon aus, daß bei mir wohl kein Interesse diesbezüglich bestand, was aber überhaupt nicht stimmt. Wir haben einfach nicht darüber geredet und sie meinte wohl zwischen den Zeilen diese Dinge erkannt zu haben.
Jetzt ist es zu spät und auch mangelnde Kommunikation hat manchmal katastrophale Folgen. Ich habe immer ihre Nähe und Zärtlichkeit als Indiz dafür genommen, dass alles gut ist und unsere Beziehung sehr gefestigt ist. Und ich glaube auch immer noch, daß man alles in den Griff bekommen hätte. Mich hätte nichts davon abhalten können für unsere Beziehung zu kämpfen. Nichts - außer wenn man sich einem anderen Partner zuwendet und das ist dann schließlich der einzige und entscheidende Punkt, der das Vertrauen zerstört und das Kämpfen unmöglich macht.
Das alles ist, wie gesagt, zwei Monate her und in dieser Zeit haben wir uns noch einmal vor ca. 3 Wochen gesehen. Sie hatte angerufen um ihre Dinge hier aus der Wohnung zu holen. Sie fragte mich, ob sie ihren Bruder zum tragen mitbringen könnte und obwohl ich ihr auch meine hilfe anbot, wollte sie in gerne mitbringen. Wahrscheinlich wollte sie nur einfach einem möglichen Gespräch zwischen uns aus dem Weg gehen. Ist jemand drittes dabei, ist die Chance auf ein Gespräch, was die Gefühle betrifft, auch denkbar schlecht.
Naja, jetzt sind wieder 3 Wochen vorbei und ich fahre emotionale Achterbahn. Vor kurzem hatte ich eine Phase, da ging es mir 3 Tage hintereinander richtig gut. Ich habe das als Zeichen genommen, dass das schlimmste vorbei sei, aber dem ist leider nicht ganz so. Diese Wochenende gab es fast einen emotionalen Rückschritt in die Steinzeit und die Traurigkeit bricht wieder mit voller Wucht heraus. Hinzu kommt, dass wir beide immer ein extremes Bedürfnis nach Nähe hatten. Es gab Tage, da lagen wir von morgens bis abends ineinander gekuschelt auf dem Sofa hörten Musik, schauten Fernsehen und spürten einfach nur die Nähe und Wärme des anderen. Oje, wie mir das fehlt.
Gestoßen auf diese Seite bin ich, wie viele vorher sicherlich auch schon, aus purer Verzweifelung und Traurigkeit und nachdem ich wie o.e. schon eine Zeit lang hier mitlese, ist es jetzt vielleicht an der Zeit, dass ich auch meine Geschichte erzähle.
Das was mir wiederfahren ist, haben schon Tausende vor mir durchmachen müssen und werden auch noch Tausende danach durchmachen müssen, also eigentlich eine Geschichte wie viele andere auch, was es jedoch nicht weniger schmerzhaft macht.
Seit 3 Monaten bin ich wieder allein, spüre keine Wärme , keine Nähe und keine Geborgenheit mehr von der Person, die in den letzten 4 Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben war. In dieser Zeit habe ich wohl die komplette Palette an Gefühlen und Emotionen durchmachen müssen, zu der der Mensch fähig ist. Die Trennung erfolgte von ihrer Seite aus relativ unspektakulär am Telefon (doch wirklich das gibt es!). Sie weinte die ganze Zeit, erzählte von einem Arbeitskollegen für den sie schon lange Sympathie empfindet, aber jetzt merke sie, das es mehr als das ist. Er "berühre" etwas in ihr und sie fühle sich zu ihm hingezogen. Sie weinte und weinte und brachte fast kein Wort mehr heraus, nur das ich sie doch jetzt hassen müsse - Aber wie kann ich jemanden hassen, den ich 4 Jahre geliebt habe?
Ich versuche momentan in Worte zu fassen, was ich während dieses Gesprächs empfand - Ich kann es nicht. Ich glaube meine Gefühlswelt hat in diesem Moment einfach aus Selbstschutz dicht gemacht. Ich konnte nicht weinen, hörte zwar was sie sagte, verstand es aber nicht wirklich.
Nach dem ich das Gespräch beendete, weil ich wirklich nur noch wie in Trance mit dem Hörer in der Hand durch die Wohnung geisterte und auch aufgrund ihrer Tränen gar kein Gespräch möglich war, griff sofort meine Verdrängungstaktik.
Ich legte mich aufs Bett und wollte nur schnell einschlafen. Wenn ich dann morgen wieder aufwache, war alles nur ein Traum - zwar ein sehr böser, aber dennoch nur ein Traum. Natürlich konnte ich in dieser Nacht nicht schlafen und natürlich war das alles auch kein böser Traum. Am nächsten Tag (ich hatte glücklicherweise Urlaub) habe ich mich dann voller Verzweifelung an meinen Bruder gewandt, der vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Situation durchmachen mußte. Er und zwei sehr enge Freunde von mir haben mir dann mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Und so schrecklich das alles war und z.T. auch noch ist, hat es auch etwas positives bewirkt. Mir ist wieder vor Augen geführt worden, wie glücklich ich mich schätzen darf, so einen tollen Bruder und so tolle und einfühlsame Freunde zu haben. Häufig zeigt sich so etwas erst in Krisensituationen und ich werde meinen Bruder und meine Freunde nicht mehr als Selbstverständlichkeit ansehen und dafür bin ich sehr dankbar.
In den Gesprächen ist mir dann auch bewußt geworden, dass dieses Telefongespräch ja wohl nicht alles gewesen sein konnte. Ich hatte ihr nämlich am ende des Telefonats gesagt, daß ich mich nicht mehr bei ihr melden werde. Ich gebe ihr Zeit, damit sie sich über ihre Gefühle Klarheit verschaffen kann. Klingt vielleicht schön souverän und gönnerhaft, ging aber an meiner wahren emotionalen Lage meilenweit vorbei. In den ersten Tagen lebte ich wirklich von Stunde zu Stunde und hatte so viele Fragen und Zweifel und der Schmerz fraß mich fast auf. Wie sollte ich da warten können bis sie sich vielleicht einmal meldet, vielleicht auch nicht. Ich habe sie dann angerufen und um ein Gespräch gebeten. Das waren wir uns und den 4 Jahren einfach schuldig. Begeistert wirkte sie von dieser Idee nicht und sie meinte, sie melde sich bei mir. Die nächsten 3 Tage passierte nichts und ich rief sie nochmals an und bat ganz dringend um dieses Gespräch und sei es nur, um einen sauberen Schlußstrich ziehen zu können.
Sie hat mich dann noch einmal vertröstet, aber nach weiteren 5 Tagen gab es dann doch noch das persönliche Gespräch. Ich muß sagen, dass mich dieses Verhalten sehr gekränkt hat. Natürlich ist so ein Gespräch aus ihrer Sicht etwas unangenehmes. Sie hat den Schritt der Trennung unternommen und trifft jetzt auf ihren zutiefst verletzten und verzweifelten Ex-Freund. Aber jemandem, mit dem ich 4 Jahre zusammen war, mit dem ich 4 Jahre meines Lebens (oder zumindest ein Großteil dessen) geteilt habe, von dem ich weiß das es ihm nicht gut geht - demjenigen muß ich doch dieses Gespräch zugestehen und zwar möglichst schnell, denn diese 8 Tage waren für mich wirklich eine halbe Ewigkeit.
Im Vorfeld dieses Gesprächs habe ich mir natürlich meine Gedanken gemacht. Ich liebte sie doch noch so sehr und habe mich versucht auf dieses Gespräch vorzubereiten. Ich wollte auf gar keinen Fall als kleines bettelndes Häuflein Elend dort erscheinen, denn eines weiß ich ganz sicher. Wahre Liebe muß man sich niemals erbetteln und aus Mitleid mit jemandem zusammen zu sein, ist wohl das Schlechteste aller Motive. Letztendlich verlief der Abend eigentlich ganz gut, aber ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass ich mir viel mehr Gedanken um unsere "gescheiterte" Beziehung gemacht habe als sie. Irgendwie ist das aber auch nicht sehr verwunderlich. Ich war ja von der Situation vielmehr überrascht und aus der Bahn geworfen als sie es war und hatte keine andere Wahl als für mich allein bzw. mit Freunden meine Beziehung und deren Scheitern aufzuarbeiten. Sie hat sich diese Zeit aus meiner Sicht nicht genommen und bei Zweifeln und Traurigkeit ist für sie ja auch der Neue Partner da, der Sie ablenkt oder Zweifel beseitigt.
Ich hatte immer das Gefühl, dass mich meine Freundin genauso sehr liebt, wie ich sie auch geliebt habe und hätte nicht in tausend Jahren damit gerechnet, dass diese Liebe einmal zuende geht. Auch hätte ich niemals damit gerechnet, dass sie mich verlassen könnte. Das soll jedoch nicht heißen, dass ich sie für selbstverständlich angesehen habe, es soll vielmehr verdeutlichen, dass ich unendliches Vertrauen in sie hatte und sie mir auch niemals Anlass gab, an diesem Vertrauen zu zweifeln. Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob ich vielleicht einfach nur meine übergroße Liebe auf sie übertragen habe und daher der Meinung war, sie liebe mich genauso sehr wie ich sie. Mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass sie mich auch geliebt hat zumindest einen Großteil der Zeit.
Ich muß noch erwähnen, dass wir keine gemeinsame Wohnung hatten - jeder hatte seine kleine Wohnung - dennoch hat sie fast jeden Tag bei mir übernachtet.
Geht eine Liebe nach so langer Zeit auseinander, stellt man sich zwangsläufig die Frage, ob man nur in einer schönen Traumwelt gelebt hat. Man ist sich bei nichts mehr sicher, stellt die gesamten 4 Jahre in Zweifel - hat sie mich wirklich geliebt, habe ich Zeichen einer aufkommenden Krise nicht erkannt, habe ich unbewusst Fehler gemacht, Dinge getan bzw. andere Dinge unterlassen, die schließlich zur Trennung führten. Da ich aber immer noch davon überzeugt war, dass wir bis zuletzt einfach eine liebevolle und intakte Beziehung hatten, habe ich sie frei heraus gefragt, ob sie mit mir zusammengezogen wäre, wenn ich sie vor einem Monat danach gefragt hätte. Sie schaute nach unten und nickte nur. Aber wie kann das sein? Wie kann sie sagen, dass sie mit mir zusammen gezogen wäre aber einige Wochen später ist da auf einmal jemand anderes.
Letztendlich ist es so, dass es ein großes Kommunikationsproblem zwischen uns gegeben haben muß. Sie hat ihre Wünsche und ihre Vorstellung bzgl gemeinsamer Zukunft, gemeinsame Wohnung, evtl. Kinder, usw. einfach nicht artikuliert. Sie ging davon aus, daß bei mir wohl kein Interesse diesbezüglich bestand, was aber überhaupt nicht stimmt. Wir haben einfach nicht darüber geredet und sie meinte wohl zwischen den Zeilen diese Dinge erkannt zu haben.
Jetzt ist es zu spät und auch mangelnde Kommunikation hat manchmal katastrophale Folgen. Ich habe immer ihre Nähe und Zärtlichkeit als Indiz dafür genommen, dass alles gut ist und unsere Beziehung sehr gefestigt ist. Und ich glaube auch immer noch, daß man alles in den Griff bekommen hätte. Mich hätte nichts davon abhalten können für unsere Beziehung zu kämpfen. Nichts - außer wenn man sich einem anderen Partner zuwendet und das ist dann schließlich der einzige und entscheidende Punkt, der das Vertrauen zerstört und das Kämpfen unmöglich macht.
Das alles ist, wie gesagt, zwei Monate her und in dieser Zeit haben wir uns noch einmal vor ca. 3 Wochen gesehen. Sie hatte angerufen um ihre Dinge hier aus der Wohnung zu holen. Sie fragte mich, ob sie ihren Bruder zum tragen mitbringen könnte und obwohl ich ihr auch meine hilfe anbot, wollte sie in gerne mitbringen. Wahrscheinlich wollte sie nur einfach einem möglichen Gespräch zwischen uns aus dem Weg gehen. Ist jemand drittes dabei, ist die Chance auf ein Gespräch, was die Gefühle betrifft, auch denkbar schlecht.
Naja, jetzt sind wieder 3 Wochen vorbei und ich fahre emotionale Achterbahn. Vor kurzem hatte ich eine Phase, da ging es mir 3 Tage hintereinander richtig gut. Ich habe das als Zeichen genommen, dass das schlimmste vorbei sei, aber dem ist leider nicht ganz so. Diese Wochenende gab es fast einen emotionalen Rückschritt in die Steinzeit und die Traurigkeit bricht wieder mit voller Wucht heraus. Hinzu kommt, dass wir beide immer ein extremes Bedürfnis nach Nähe hatten. Es gab Tage, da lagen wir von morgens bis abends ineinander gekuschelt auf dem Sofa hörten Musik, schauten Fernsehen und spürten einfach nur die Nähe und Wärme des anderen. Oje, wie mir das fehlt.