Zusammenbleiben ohne Liebe?

Ariel

Benutzer
05. Aug. 2008
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Hallo, ihr Lieben,

ich würde mal gerne eure Meinung hören. Wir sind lange verheiratet, haben zwei Kinder, die sind fast groß. Meine Frau hat sich nun vor einige Zeit mit einem anderen Mann eingelassen und gemerkt, dass sie mich nicht mehr liebt. Ihr kennt ja den Spruch, wenn sich Frauen einmal entschieden haben, ist nix mehr zu machen. Es war eine harte Zeit und am Ende stand ich als Pudel im Regen und hab halt gemerkt, daß ich sie noch immer liebe, schmerzhaft liebe. Sie will keine Trennung, Haus, Kinder, gewohntes Leben und so, aber es läuft absolut nix mehr, weder auf physischer noch psychischer Ebene. Wir können ganz gut miteinander, zeitweise, für mich ist es recht schmerzhaft, weil ja die Hoffnung zuletzt stirbt. Aber sie ist schon viele Mal gestorben worden.

Ich mag sie sehr und habe mich entschlossen, mit ihr zusammen zu bleiben, auch ohne Liebe. Hat das eine Chance? Kann man das wirklich durchhalten? Hat einer von euch ähnliches probiert? Oder ist das ein bißchen gaga?

Ariel:nono:

 
Bei meinen Eltern war es ähnlich. Sie waren 25 Jahre verheiratet. Am Ende, bzw die letzten Jahre, war es nur noch Routine. Mein Vater kam Wochenende Heim, hatte seine schlechte Laune, verzog sich. Meine Mutter bekochte ihn und meine Oma machte seine Wäsche.

Alles war bzw. ist vorhanden: Haus, Garten, Auto.

Aber irgendwann kommt der Knall, bei den mind. 1 von beiden aufwacht. In dem Falle war es meine Mutter, die endlich merkte, dass es sich nicht bessert, er sich nicht ändern wird und sie ihr Leben vergeudet. Mein Vater hat vielleicht die letzte Zeit schon eine Andere gehabt....

Ich gebe sowas keine Chance. Ich kenn einige, die wollen sich aufgrund von Immobilien, Krediten oder Kindern nicht trennen. Aber es hat keine Chance, weil mind . 1 von beiden ausbricht. Sie tat es ja schon, in dem sie sich in einen anderen verliebte und du hast die Arschkarte. Will man in einer WG mit jemanden leben, den man noch liebt aber der den Anderen quasi keines Blickes würdigt?

Klar will sie ihr Nest nicht aufgeben. Funktioniert ja für sie. Was sagen eure Kinder dazu? Da sie fast groß sind haben sie doch sicher mitbekommen, dass sich deine Frau umorientiert hat.

 
Also ich würde sagen das es nicht gut gehen kann auf dauer.

du verletzt dich selber indem du dir das antust und bleibst.

wenn man liebt braucht man auch nähe, zuwendung geborgenheit....usw

bekommst du das? sicherlich nicht oder?

und ich schliesse mich der meinung an das es nicht funktioniert nur wegen materiellem oder kindern zusammen zu bleiben.

der knall kommt....es ist nur eine frage der zeit

 
Lieber Ariel,

nun nehm ich hier mal Stellung zu Deinem Problem:

Ich glaube nicht, dass es funktionieren kann, mit einer Frau zusammenzuleben, die man liebt, die aber den Absprung versucht bzw. sich auf andere Männer einlassen will und Ihre Jugend nachholen möchte.

Ich denke, der leidtragende wirst letztendlich du sein, da sie früher oder später einen Mann finden wird, mit dem sie ein neues Leben aufbauen will.

Es sei denn, für eure Liebe ist es doch noch nicht zu spät und ihr bekommt eure Probleme zum Beispiel mit Hilfe einer paartherapie in den Griff.

Wie alt ist sie denn eigentlich und wie alt war sie, als ich euch kennenlerntet?

Alles Liebe Juli

 
also an deina stelle würde ich die chance nutzen noch etwas anderes schönes in deinem leben zu finden denn sie is ja schließlich nich die einzige frau auf diesa welt.. ;)

aussadem tust du dir damit ja nur weh während sie ihr gewohntes leben nich aufgeben will.. das finde ich unfair denn das hat meina meinung nach nichts mehr mit eina beziehung oda ehe zu tun den die sollen das leben ja bereichern u nich das man darunta leidet..

vielleicht wird es ja auch doch noch alles wieda gut wenn du dir erstmal zeit für dich nimmst u ihr erstmal aus dem weg gehst..

ich denke das wichtigste sind ja eure kinder u die merken es bestimmt auch wenn ihr beiden unglücklich seid.. lg gilli :trost:

 
die kinder finden es viel toller, wenn sie wissen dass ihre eltern glücklich mit jemand anderem sind als unglücklich miteinander. wenn ich bei meinen das gefühl hab, dass einer von beiden unglücklich ist, so wie es jetzt läuft, dann wünsche ich dem betreffenden auch dass er wieder glücklich wird. trotzdem bleiben sie ja meine eltern.

eine ehe ohne liebe geht sicherlich, aber das macht niemanden glücklich. und irgendwann kommt der tag, da hält sie es nicht mehr aus...vieleicht wirst dues drauf ankommen lassen und um sie kämpfen bis sie an diesem punkt ankommt. vielleicht schaffst du es einfach noch nicht, sie einfach gehen zu lassen.

aber eine ehe aus gewohnheit und gemütlichkeit hat nichts mit liebe zu tun, denke ich.

mir hat jemand mal aus eigener erfahrung gesagt, das geheimnis einer erfüllenden ehe ist, wenn man jeden abend zu bett geht und egal was am tag passiert ist, dem anderen ins ohr flüstert 'ich liebe dich'.

alles liebe dir,

heartflower

 
Hallo, ihr Lieben,ich würde mal gerne eure Meinung hören. Wir sind lange verheiratet, haben zwei Kinder, die sind fast groß. Meine Frau hat sich nun vor einige Zeit mit einem anderen Mann eingelassen und gemerkt, dass sie mich nicht mehr liebt. Ihr kennt ja den Spruch, wenn sich Frauen einmal entschieden haben, ist nix mehr zu machen. Es war eine harte Zeit und am Ende stand ich als Pudel im Regen und hab halt gemerkt, daß ich sie noch immer liebe, schmerzhaft liebe. Sie will keine Trennung, Haus, Kinder, gewohntes Leben und so, aber es läuft absolut nix mehr, weder auf physischer noch psychischer Ebene. Wir können ganz gut miteinander, zeitweise, für mich ist es recht schmerzhaft, weil ja die Hoffnung zuletzt stirbt. Aber sie ist schon viele Mal gestorben worden.

Ich mag sie sehr und habe mich entschlossen, mit ihr zusammen zu bleiben, auch ohne Liebe. Hat das eine Chance? Kann man das wirklich durchhalten? Hat einer von euch ähnliches probiert? Oder ist das ein bißchen gaga?

Ariel:nono:

wie kann man ohne liebe eine beziehung führen???? :eek:

das mag ja in asien oder der türkei möglich sein,aber

sowas macht doch nicht glücklich..

also für mich ginge das gar nicht und da mag ich

noch so viele kiddies,häuser oder gemeinsamkeiten mit der person haben..

meine meinung: absolut NEIN.. :mauer:

 
die kinder finden es viel toller, wenn sie wissen dass ihre eltern glücklich mit jemand anderem sind als unglücklich miteinander. wenn ich bei meinen das gefühl hab, dass einer von beiden unglücklich ist, so wie es jetzt läuft, dann wünsche ich dem betreffenden auch dass er wieder glücklich wird. trotzdem bleiben sie ja meine eltern.
eine ehe ohne liebe geht sicherlich, aber das macht niemanden glücklich. und irgendwann kommt der tag, da hält sie es nicht mehr aus...vieleicht wirst dues drauf ankommen lassen und um sie kämpfen bis sie an diesem punkt ankommt. vielleicht schaffst du es einfach noch nicht, sie einfach gehen zu lassen.

aber eine ehe aus gewohnheit und gemütlichkeit hat nichts mit liebe zu tun, denke ich.

mir hat jemand mal aus eigener erfahrung gesagt, das geheimnis einer erfüllenden ehe ist, wenn man jeden abend zu bett geht und egal was am tag passiert ist, dem anderen ins ohr flüstert 'ich liebe dich'.

alles liebe dir,

heartflower

genau,meine meinung.. :]

heartflower,du hast ahnung.. :D

 
heartflower,du hast ahnung.. :D
naja ahnung hab ich wohl nicht wirklich, war ja noch nie verheiratet ;) aber ich seh das eben aus der sicht des kindes meiner eltern...und da macht man sich ja auch manchmal so gedanken bezüglich deren ehe...

ich habe irgendwo auch mal so einen 'schlauen' spruch gelesen:

manchmal muss man jemanden gehen lassen, weil man ihn liebt. (oder so ähnlich)

naja ich glaube, es müsste auch mal jemand schreiben, der so eine ähnliche erfahrung wie ariel gemacht hat...

 
Oh, ihr lieben Schreiberinnen & Schreiber,

ich hatte meinen Thread schon fast abgeschrieben und mich nicht mehr um ihn gekümmert und jetzt seh ich grad, daß es eine Reihe Antworten gegeben hat. Danke erst mal so pauschal. Ich versuch einzeln zu antworten, wenn es einen Sinn macht.

Liebe Grüße Ariel

 
Hallo, ihr Lieben,

nochmals Danke für eure Antworten, die mich schon nachdenklich gemacht haben, wobei ich halt all diese elenden Fragen und Zweifel tausende Male in meinem Kopf hin und her gewälzt und mir viele Nächte um die Ohren geschlagen habe.

Ihr habt natürlich Recht, wie kann man zusammenbleiben ohne zu lieben, ohne morgens aufzuwachen und dem Partner ins Ohr zu flüstern, ich liebe dich über alles und mein Leben wäre arm ohne dich? Es ist furchtbar und sehr einsam, das nicht mehr tun zu können.

Aber!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Kennt ihr ernsthaft Menschen, die viele Jahre zusammen sind und bei denen das noch zum Alltag gehört? Es gibt sie, das weiß ich, aber sie sind so rar gesät wie Edelsteine im Erdmantel. Wie viele von dem großen Rest würden auf die Frage, ob sie ihrem Partner noch einmal heiraten würden, bedingungslos mit Ja antworten?

Vielleicht hab ich ein wenig altmodische Vorstellungen was Treue, Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit und sein Wort geben betrifft. Wenn man heiratet, verspricht man seinem Partner für ihn da zu sein, in guten wie in bösen Tagen. Mir läuft es jetzt noch kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, so bewegend war es, das hatte etwas Heiliges. Für den anderen da zu sein, auch in den bösen Tagen und die kommen in jeder Beziehung wie ein Naturgesetz, spätestens wenn man nicht mehr nur zu zweit ist. Betrachtet man die Scheidungsquote in D, in der Schweiz liegt sie um die 50 %, sieht man überdeutlich, wie wenige sich an ihr Versprechen erinnern. Man läuft weg, fast jeder zweite, wenn die bösen Tage kommen.

Und was die Kinder betrifft……. Also, hier fliegt kein Geschirr durch die Gegend und unsere Streitereien halten sich in Grenzen, die Kinder erleben nur eine Form permanenter Lieblosigkeit, die mir sehr zu schaffen macht. Aber……… Sie brauchen beide Eltern, sie brauchen insbesondere mich, als Gegengewicht. Wenn ich ginge, würde ich Schlimmes anrichten. Kinder- und jugendliche Seelen verkraften eines sehr schlecht – im Stich gelassen zu werden. Das ist schlimmer als Eltern, die sich aus dem Weg gehen. Vielleicht hab ich Unrecht, ich weiß es nicht und ich bin nicht gerade glücklich über meine eigene Situation. Aber vielleicht ist das so, dass einer die Rechnung bezahlen muss, und ich denke, dass das auch bei vielen von euren Eltern der Fall gewesen ist.



Liebe Juli, meine Frau war 20 als ich sie kennen lernte und 23 als das erste Kind auf die Welt kam, ein ungewollter Ausrutscher, aber Abtreibung kam nicht in Frage, Gott sein Dank. Sie kommt aus einem sehr schwierigen Elternhaus, suchte sicher die starke Schulter. Ich hab versprochen für sie und die Kinder da zu sein, daran hab ich mich gehalten, ich blieb zu Hause und hielt ihr den Rücken frei, 60 – 70 Arbeitstunden pro Woche waren und sind die Regel. Sie machte Karriere, war wirklich erstaunlich gut, flog in der Weltgeschichte umher, durfte trotz Kinder für ein Jahr ins Ausland (dort lernte sie ihre große Liebe kennen), wir folgten ihr in die Schweiz nach und dann war ich halt allein. Ich hab mich redlich geschlagen, als Hausmann, schließlich wollte ich nicht frustriert wie viele Hausfrauen enden, hab als päd. Betreuer gearbeitet, eine kleine Internetfirma aufgebaut, ein Buch geschrieben (just for fun), tja, aber gemessen den vielen schlauen Leuten, die Madame kennen lernten -

Ein Langweiler. So spielt das Leben.

Tja und jetzt? Hm, für gute Tipps bin ich immer noch zu haben. Alles hinschmeißen, richtig ausbrechen und neu anfangen, so was macht man halt nur zwischen 20 und 30. Später kriegt man leicht Angst vor der eigenen Courage.

So, genug erst mal, keine Ahnung ob jemand das überhaupt lesen will. Liebe Grüße Ariel

 
Lieber Ariel,

ich persönlich war nie verheiratet und kann somit nicht einschätzen, wie schwer es ist sich zu trennen, insbesondere wenn noch Kinder da sind. Rein von meiner Beziehungserfahrung her kann ich Dir aber sagen, dass es Dich früher oder später innerlich aushöhlen wird, mit einer Frau zusammenzuleben, die nach außen den Schein wahren will bzw wahrscheinlich selbst Angst hat, aus der Familie, die ihr Sicherheit gibt, auszubrechen. Sie nimmt sich somit beides, die Sicherheit und das Abenteuer einer neuen Liebe. Aber wo bleibst Du dabei? Was willst Du? Dass ihr jahrelang nebeneinander herlebt wie Geschwister während Du mehr willst und weisst, dass sie sich aber genau das bei einem Anderen holt? Sie macht sich das sehr einfach, und Du Dir das Leben damit sehr sehr schwer. Ich würde Dir vielleicht auch raten wenn Du Dich nicht trennen willst, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen für euch beide. Und wenn das nichts bringt, musst Du irgendwann die Konsequenzen ziehen, hauptsache ist doch, dass Du wieder glücklich wirst, und das kann in einer emotional nicht ausbalancierten Beziehung nicht funktionieren...

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deine Entscheidung, wie immer sie auch ausfallen mag..!

 
lieber ariel

deine aussage, dass man(n) einen neuanfang nur zwischen 20 und 30 angeht, hat mich bewogen, dir zu schreiben. das sehe ich absolut nicht ein, schliesslich hast du - so gott will - noch eine ganze menge leben vor dir und dies sollst du nicht damit vergeuden, neben einer frau herzuleben, von der du weisst, dass ihr herz für jemand anderen schlägt.

zudem stelle ich es mir ziemlich demütigend vor, den fürsorglichen hausmann zu mimen und ihr so auch noch den "rücken freizuhalten" für all ihre ausserhäuslichen tätigkeiten.

eine weile wirst du es wohl aushalten, die (schein-)welt so aufrecht zu erhalten, doch irgendwann wirst du es nicht mehr ertragen können. vor allem, wenn man sich mal geliebt hat und nun zusehen muss, wie ein anderer diesen platz einnehmen darf. denn du wirst sie weiterhin in deinem herzen haben und auch immer ein stückchen hoffnung darauf, dass es vielleicht wieder mal so sein könnte wie früher.

umso mehr, als dass die kinder aus dem gröbsten raus sind, käme für mich eine solch emotionslose zweck-wg absolut nicht in frage.

du hast recht, dass jugendliche es sehr schätzen, wenn beide elternteile für sie da sind, doch dies kann man sich auch im trennungsfall so einrichten, wenn man es denn will.

ich spüre aus deinen aussagen ziemlich viel angst. da bei euch die rollen vertauscht sind, besteht deine grösste angst evtl. darin, dass du im falle einer trennung wieder einen einstieg ins öffentliche berufsleben starten müsstest, was bestimmt nicht einfach ist nach so langer zeit. dieses schicksal trifft normalerweise geschiedene frauen.

überhaupt kommt mir vor, dass ihr zwei eurer beider bequemlichkeit über ehrlichkeit und konsequentes und damit auch faires verhalten stellt.

lg mörli

 
Liebe Deep Blue Eyes,

danke für deine einfühlsamen Worte. Nein, einfach macht sie es sich nicht, das Leben ist für sie nicht weniger, hm, sagen wir mal, unerfreulich. Das sie nicht auszieht, hat gute Gründe, sie verlöre sehr viel, ihr Zuhause, die Kinder und viel Materielles. Ich habe mir jahrelang das Leben zur Hölle gemacht, weil ich mich nicht dazu durchringen konnte, Nägel mit Köpfen zu machen und selbst zu verschwinden. Die einzige Möglichkeit, ein selbst bestimmtes, halbwegs normales Leben zu führen. Oder wenigstens die Hoffnung darauf zu haben. Ich habe mich anders entschieden. Es ist mein Zuhause, es ist ein sehr schönes Zuhause, das wir uns in 20 Jahren geschaffen haben, ich fühle mich sehr wohl hier. Ich will auch nicht nach D zurück, in der Schweiz lässt es sich gut leben. Es ist auch das einzige, das ich habe, da wir alles, was wir in D hatten, aufgeben haben. Ich weiß nicht, ob du weißt, was ein Zuhause ist, doch, ich denk mal schon. Sie ist diejenige, die ausgebrochen ist, ihr ist es unmöglich, ein normales Leben mit uns, mit mir zu führen. Also wird sie es auch sein, die verschwindet, irgendwann, wenn ihr das Leben so ganz unerträglich wird. Sie hat ihre Arbeit, da holt und bekommt sie alles, was sie braucht, naja, fast alles.

Über diese Einstellung kann man streiten. Ich bin genauso „dumm“ wie viele andere Forumschreiber, die das Gefühl haben zu lieben und denen es nicht in den Kopf will, dass das sie damit verdammt alleine sind. Es gibt keinen Neuanfang mit der Ex, es gibt keine Freundschaft mit der Frau, die man liebte und die einem im Regen hat stehen lassen. Obwohl ich das weiß, und noch eine Menge mehr, erreicht das Wissen nur den Kopf. Ansonsten geistert in irgendeinen finsteren Hinterwinkel die Droge Hoffnung. Vielleicht….. Wenn du dich änderst,,, Wenn alles anders wird…. Mit der Zeit….. Sie wird einsehen…. Begreifen…. Sehen………….

Kapiert das einer? Es ist schlimm.



Ein grienender, etwas depriemierter Ariel



 
Liebe Mörli,

au, au, jetzt krieg ich Prügel und das auch noch zu Recht. Ja, ich wasche ihre dreckigen Strümpfe, ich schlepp ihr das Fahrrad morgens aus dem Keller hoch, ich mach ihr ein leckeres Frühstück und Tee, weil sie sonst nix essen würde, und, und, und.... Und ich steh auch dazu. Ich bin als ein Mensch erzogen worden, der seine Umwelt bewusst

wahrnimmt und bewusst an teilhat. Und wenn mich jemand wie ein A.......loch behandelt, tue ich mir keinen Gefallen, wenn ich gleichermaßen mit ihm so verfahre.

Nein, bitte, liebe Mörli, das hat nicht mit demütigend zu tun. Das hat nur etwas mit meiner Vorstellung zu tun, wie ich gern den Menschen, mit dem ich zusammenlebe, umsorgen möchte. Ich lasse mich nicht auf die Stufe der Gleichgültigkeit, des Desinteresse, der gegenseitigen Ignoranz herabziehen. In gewisser Hinsicht mache ich meinen Job, als Hausmann und dazu gehört oben beschrieben und eine Reihe anderer Pflichten, die nun mal nötig sind, wenn man ein Haus hat und zu viert darinnen haust.

Zitat:

überhaupt kommt mir vor, dass ihr zwei eurer beider bequemlichkeit über ehrlichkeit und konsequentes und damit auch faires verhalten stellt.



Das trifft mich schon eher, weil es stimmt. Ja, natürlich hab ich Angst, vor der Arbeitslosigkeit, der Einsamkeit, der Armut, in irgendeiner bescheidenen Bude zu hausen.

Ich bin dabei, es zu ändern. Da mich das Schicksal so vieler Frauen getroffen hat, die irgendwann mal keiner mehr braucht, nicht mal die eigenen Kinder, mache ich grad Anstrengungen, ins Berufsleben zurückzukehren. Auch da, und da kennst du dich ja vielleicht auch aus, ist die Schweiz nicht das schlechteste Pflaster. Ich hab inzwischen Termine bei der RAV (Regionale Arbeitsvermittlung, dem deutschen Arbeitsamt entsprechend). Und dann werden wir sehen.



Aber danke für deine direkten Worte, liebe Grüße Ariel

 
Ach ariel,

würde so gerne etwas Nettes und Aufbauendes schreiben. Aber mir fällt irgendwie nichts ein.

ich finde es faszinierend, mit welcher Größe du die Situation meisterst.

Meinst du, eswürde sich etwas an ihren gefühlen ändern, wenn du dich zurückziehen würdest? ich meine, so muss sie sichj ja gar nicht mehr anstrengend. Weiß, dass sie dich hat und mit dir machen kann, was sie will.

Oder ist das falsch gedacht?

Wie begann denn eigrntlich eure Beziehung? War es die große Liebe oder musstest du sie dazu überreden, war es einlanges hin und her?

Und was hat es mit dieser ominösen großen Liebe auf sich? Das habe ich irgendwie nicht richtig verstanden (oder vielleicht hab ichs überlesen). Seit wann kennt sie den? Ist das der Typ, wegen dem es scheiterte?

Alles LIebe

Juli

 


Liebe Juli,



So dramatisch wie es manchmal klingt ist es nicht mehr, aber ich danke für deine liebe Absicht. Wie gesagt, es sind fünf Jahre vergangen, seit Madame mir erklärt hat, dass für sie ihre alte Ehe erledigt sei und sie keine symbiotische Beziehung zu mir wünscht. Inzwischen ist viel Wasser die Aare hinab geflossen. Wir haben alles durch, bis auf körperliche Auseinandersetzungen, das hasse ich. Tränen, weinen, flehen, brüllen, nächtlicher und tagtäglicher Horror, wobei es meist von mir ausging, da Madame, sich entschieden hat, und an dieser Entscheidung nix mehr zu rütteln war. Das hab ich verdammt spät begriffen, dumm wie man nun mal ist, wenn man glaubt zu lieben und die Augen vor der Realität verschließt.

War es die große Liebe? Sie war zwanzig, ich 12 Jahre älter. Ich war berauscht, auf sinnlicher Ebene, sie hat mich bewundert, ich hab ne ziemlich bewegte Vergangenheit. Wir haben beide studiert, relativ rasch wurde sie schwanger, ungewollt, ich hatte mich untersuchen lassen und es hieß, da geht nix. Irrtum, ein netter Irrtum, ich hab einen Sohn auf den ich mächtig stolz bin. Für eine Beziehung ist es meist nicht so gut, wenn sich ein dritter dazu gesellt, auch noch nachts und das ziemlich lautstark.

Meine Liebe ist gewachsen und richtig bewusst wurde ich mir ihrer erst als sie verloren war. Da konnte ich ihr plötzlich nicht mehr ins Gesicht sehen, konnte einfach ihr Gesicht mit dem was sie jetzt für mich war, nicht mehr in Einklang bringen. Das hat wehgetan.

Und sie? Ich glaube oder ich weiß es einigermaßen, das sie mich nicht geliebt hat. Durch Zufall habe ich manche Briefe gelesen, dass sie an jemand anderen geschrieben hat. Mannonmannomann, das warn vielleicht Liebesbriefe, hätte ich auch gern bekommen, da war halt all das, was schwieriger möglich ist, wenn man zusammen haust, Kinder hat und nicht mehr zu zweit ist. Es war (und ist) eine starke innere Liebe, die hatten zwar auch was Körperliches miteinander, aber das war nur das i Tüpfelchen, das wirklich Fremdgehen, und das war ja auch das Schlimme, geschah im Kopf. Da war ganz klar kein Platz mehr für den alten, dummen Göttergatten, der die dreckigen Unterhosen wäscht, griiiieeeen. Die kennen sich 6 Jahre, seit ihrem Auslandsaufenthalt und es ist wirklich ein sehr sympathischer Mensch, ich kenne ihn von Bildern, die sie mal überall im Hause auf den PCs verteilt hatte. Sie leugnet es strikt, dass ihre Geschichten etwas mit dem Scheitern unserer Ehe zu tun hat, die war schon längst davor im Argen, sagt sie. Mag ja stimmen, es ist relativ ignorant, aber wenn sies brauch, ich kann damit leben.

Ich glaub nicht, dass sie sich meiner so sicher ist, inzwischen bin ich für Überraschungen gut. Wenn ich auch ne Menge Ängste habe, gegen die ihrigen dürfte das absoluter Kinderkram sein.

So, jetzt muss ich los, die H Moll Messe von Bach proben, in 14 Tagen haben wir Aufführung.



Machs gut, danke für dein Interesse Ariel

 
Leider kann ich natürlich nur wenig dazu schreiben, da ich so etwas noch nie durchgemacht habe (Gott-sei-Dank).

Liebst du sie eigentlich wirklich, deine Frau?

Wieso willst du mit ihr zusammenbleiben? In erster Linie wegen des Kindes? ich weiß nicht, ob das wirklich funktionieren kann (mein Vater hatte das meiner Mutter vor Jahren auch vorgeschlagen-äußeren Schein wahren, aber ansonsten soll jeder machen, was er willl-meine Mutter hatte dankend abgelehnt. das kann ich gut verstehen!!).

Was hält dich bei ihr?

Hast du dich denn auch schon einmal nach anderen Frauen umgesehen?

Wenn nein: Warum nicht? Weil du hoffst, dass eure Beziehung irgendwann mal wieder besser wird?

Du hattest in einem deiner letzten Beiträge geschrieben, dass man sich bei der Eheschließung ein versprechen gegeben hatte: Für immer und ewig. Du hast recht damit, dass man bestrebt sein sollte, diese Versprechen einzuhalten-in guten wie in schlechten Tagen. Dass man an einer Liebe festhalten soll und dafür kämpfen soll-wie leichtfertig werden schließlich langjährige Beziehungen oder Ehen oft ind en Wind geschossen.

Aber du wartest nun schon 5 Jahre auf den Moment, wo du sagen kannst: Es ist geschafft. wir ahben diese Krise gemeistert. Meinst du, der kommt noch?

Ich hoffe es für dich.

Alles Liebe

Juli

 
hi ariel,

mir fällt zu deiner geschichte so einiges positives ein. erstmal finde ich es bewundernswert, dass du in die rolle des hausmannes geschlüpft bist und diese ganzen "undankbaren" verpflichtungen übernommen hast. Dass du parallel dazu einen Internfirma aufgebaut hast und als pädagoge gearbeitet hast - hut ab! deine frau hat karriere gemacht und ihr habt euch viel gemeinsam aufgebaut. das ist ein erfolg, der nur durch gute teamarbeit funktionieren kann und dass kinder liebevoll und wohlbehütet aufwachsen, weil einer der beiden elternteile seine karriere zurückstellt und diesen part übernimmt, finde ich sehr wertvoll. ich weiß, ich haue jetzt voll in die konservative kerbe, aber ich finde es einfach toll. das heißt auch für deine frau, dass sie sehr viel aufgeben würde, wenn sie dich verlassen würde. das weiß sie allerdings erst hinterher.

aber eigentlich hast du ja nach erfahrungen von beziehungen gefragt, die ohne große gefühlswallungen zusammen leben. nun, ich kenne fast nur solche beziehungen und familien. und ein hoher prozentsatz lebt damit sehr gut. kürzlich fand die hochzeit eines guten freundes statt, der 17 jahre lang verlobt war. er liebt seine frau nicht, mag sie aber und die beiden funktionieren perfekt zusammen. wieviele ehegemeinschaften haben früher auf basis einer wirtschaftsehe sehr gut funktioniert? viele! ich habe geglaubt es nicht zu können und habe vor 1,5 jahren meinen ehemann verlassen. ich hatte das glück 6 monate später einen wunderbaren mann kennen zu lernen aber ich bin auch ein bischen demütiger geworden. ich glaube, dass das "glück", das ich mit meinem exmann erreicht hatte schon sehr viel war und es hätte vermutlich gereicht um weiterhin zusammen zu leben. wir hätten unser geldleben strikt trennen müssen und ein paar andere organisatorische dinge genau regeln müssen, dann hätten wir uns viel ärger erspart. so sind wir heute gute freunde und schauen ein bischen wehmütig auf diese lange gemeinsam verbrachte zeit zurück. ich glaube, und da widerspreche ich den vielen jungen forenschreibern/innen hier ganz bewußt, wenn sie alle wieder mal von der großen liebe träumen - ich glaube, wir verlangen heute vielzuviel von einem lebenspartner. der traumpartner/partnerin soll einfach alles abdecken - das ist ganz und gar nicht möglich. glücklich ist derjenige, der sich da die ansprüche nicht ganz so hoch schraubt. und zu diesem glück sind vermutlich nur wenige veranlagt. ich übrigens auch nicht.

entschuldige, dass meine antwort so lange ausgefallen ist. deine frage beschäftigt mich ja schon viele jahre.

alles gute

delphina

 
hey,

also wieder mal ohne mir jetzt alle beiträge durchgelesen zu haben möcht ich trotzdem mal was zu dem thema beitragen.

Ich bin zwar erst 18 und war selbst noch nie verheiratet, allerdings hab ich auch eltern, tja und bei meinen Eltern war da auch mal die diskussion sich zu trennen, einerseits dachten sie es wäre besser zusammenzubleiben da wir kinder (wir sind zu dritt also ich hab noch zwei brüder) in unserer kindheit auf vieles verzichten mussten weil meine eltern ein haus gebaut haben damit wir in einer schönen umgebung aufwachsen können und würden sie sich trennen müssten wir das haus wegen dem wir auf so vieles verzichtet haben aufgeben, andererseits spielten sie mit dem gedanken sich doch zu trennen da es für kinder doch nicht immer leicht ist wenn sich ihre eltern tag und nacht nur zoffen und zanken, für mich persönlich als kind damals war beides einfach furchtbar.

Da das meine Eltern eingesehen haben und mein Vater damals den Fehler gemacht hatte wegen dem sie sich trennen wollten hat er einfach gesagt das er sich bessern möchte, er möchte auf keinen fall die familie zerstören und er setzt alles daran das sie gut miteinander weiterleben können.

Heute noch, gibt sich mein Vater große mühe um meine mutter glücklich zu machen wenn auch des öfteren vergeblich, doch haben sie sich soweit aufgerafft das meine mutter meinem Vater wieder einigermaßen vertraut und sie die ehe wieder aufgebaut haben.

Also mein tip zu deiner situation:

Du musst abwiegen wie tief die sache schon versunken ist, du musst einschätzen ob es überhaupt noch einen sinn macht darum zu kämpfen, denn an dem beispiel meiner eltern sieht man das es möglich ist eine beziehung wieder aufzubauen allerdings war dies keineswegs ein honigschlecken, vor allem mein vater musste sich sehr ins zeug legen.

Denk darüber nach ob es einen sinn macht wenn ihr noch zusammen seid oder ob es denn nicht für die kinder sogar besser wäre ihr würdet euch trennen...

Ich hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen helfen,

viel glück noch und kopf hoch

bussale maybe :schmatz: