42, ungebunden, kinderlos - Beziehungsrückblick + -ausblick !?!

22. Mai 2009
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Ich bin:

42, habe keine Kinder, habe einen Job der mir Spaß macht, habe liebe Freunde und Bekannte und bin seit 2 Monaten (wieder) ungebunden.

"Beziehungschronik":

  • Erster fester Freund mit 16. - Es ging ein halbes Jahr. Er machte Schluß mit mir, weil ich noch keinen Sex mit ihm wollte.
  • Erster Sex mit 17. Er war 27. - Ein paar Wochen. Ich machte Schluß weil einfach nichts zwischen uns passte.
  • Zweiter fester Freund mit 17 - Dauer: 2 Jahre. Ich machte Schluß, weil er mich schlug und ich permanent Angst hatte.
  • Dritter fester Freund mit 19 - Dauer: 1 1/2 Jahre. Ich machte Schluß, weil er zwar lieb, aber Alkoholiker war.
  • Vierter fester Freund (Große Liebe beiderseits) mit 25 - Dauer: 5 Jahre. Er machte Schluß, weil ich nicht heiraten wollte.
  • Fünter fester Freund mit 30 - Dauer: 1 Jahr. Ich machte Schluß, weil er zwar auch lieb, aber auch Alkoholiker war.
  • Sechster fester Freund (Große Liebe meinerseits) mit 33 - Dauer: 1 Jahr. Er machte Schluß, weil seine Gefühle für mich abgenommen hatten.
  • Siebter fester Freund mit 36 - Dauer: 1 Jahr. Ich machte Schluß, weil meine Gefühle für ihn nicht reichten.
  • Achter Mann in meinem Leben mit 38 - 2 Jahre "Daueraffaire". Ich nenne es so, weil meine Gefühle von Anfang an nicht so intensiv waren. Ich machte Schluß als er "mehr" von mir wollte.
  • Neunter fester Freund (Große Liebe beiderseits) mit 41 - Dauer: 1 Jahr. Ich machte Schluß (trotz Liebe), weil er mich kaputt macht(e).
Dazwischen gab's den ein oder anderen "Versuch" mit Männern. Nichts von Bedeutung.

"Beziehungsausblick" !?!???

Mir stellt sich langsam die Frage, ob ich einen an der Waffel habe... So viele Beziehungen gehabt, die zu 'nichts' führten... bin verletzt worden und habe verletzt. Wird das denn ewig so weiter gehen?

Gibt's hier Männer und Frauen, die ein ähnlich konfuses Beziehungsleben hatten?

Wäre dankbar für regen Austausch und bin auch offen für (konstruktive) Kritik und Fragen.

Herzlichen Gruß

o_Los

 
Deine Beziehungschronik...

Du hast jetzt nicht zufällig über mich geschrieben? ;) Das alles kommt mir soooo bekannt vor. ;)

Hast du dich schon mal gefragt, ob du vielleicht tief in deinem Inneren alleine leben willst? Ich hab mir vor Jahren auch mal die Frage gestellt... und bin bis jetzt mit der Antwort eigentlich ganz gut klar gekommen.

So viele Beziehungen gehabt, die zu 'nichts' führten...
Was soll denn deiner Meinung nach rauskommen bzw. wo sollen sie hinführen? Hast du denn eine Vorstellung, wie das Thema "Beziehung" in Zukunft aussehen soll?

 
Liebe Tylli,

also zuallererst mal ist es etwas beruhigend für mich, daß es auf diesem Planeten noch "ähnlich geartete" Menschen gibt...

Es gab immer wieder Phasen in meinem Leben, da war ich ÜBERZEUGT davon, daß ich nur alleine leben KÖNNE! Das war vor allem immer dann der Fall, wenn ich in Beziehungen steckte, die nicht ganz so gefühlsintensiv für mich waren.. oder auch in beziehungslosen Phasen, in denen es mir gut ging. Tief in meinem Inneren ist allerdings die Sehnsucht und der Wunsch nach erfüllender Zweisamkeit, nach Ergänzung und gemeinsamem Wohlergehen.

Wie das Thema 'Beziehung' in Zukunft aussehen soll?

Ich muß dazu sagen, daß ich aus der letzten Beziehung noch sehr angeschlagen bin, von daher kann ich vielleicht nicht wirklich einschätzen, ob ich Zukunftswünsche für mich objektiv formulieren kann... (Wobei - ist ja immer ne subjektive Sache)

Beziehung sollte kein 'aneinander ziehen oder ERziehen' sein, sondern Partnerschaft in genau diesem Sinne.

Zwei ähnlich starke Charaktäre, die gegenseitige Stärken anerkennen und Schwächen akzeptieren können. In einer Partnerschaft erwarte ich (genau, das ERWARTE ich einfach und wünsche es mir nicht nur), daß sich beide ganz BEWUSST füreinander entscheiden, nicht weil "man" das halt so macht, sondern weil wir es WOLLEN, weil wir UNS wollen... mit allem was dazu gehört - Launen (gute und miese), den ganzen Alltagskram usw.

Ähnliche Grundeinstellung dem Leben gegenüber, Vertrauen, Respekt und Liebe natürlich sind Grundvoraussetzungen für mich (wie ja sicherlich für die meisten).

Was dabei herauskommen soll?

Am besten das Gefühl 'zu Hause' zu sein. Gemeinsame Ziele und Visionen zu entwickeln. Eigene Ziele und Visionen verfolgen. Sich VERbunden und nicht GEbunden zu fühlen.

ZWEI Leben in Verbundenheit eben.

Aber davon bin ich im Moment wohl noch sehr weit entfernt...

 
Hallo,

auch ich bin seit fast 2 Monaten wieder Single. Ich habe das gleiche Gefühl wie du...

Hatte von 17-28 eine Beziehung- er wollte heiraten,Kids-ich noch nicht.

Danach 4 Jahre Beziehung, wir trennten uns einvernehmlich, keine Liebe mehr

Danach nur noch Männer, die mit ihrer Exfrau noch nicht durch waren

Aktuell: 1 Jahr Beziehung, wir dachten beide das ist es , er ging zu Exfrau zurück, bzw. sagt momentan er liebt uns beide und weiss noch nicht so genau...

Er war mehrfach getrennt von seiner Ex und jetzt hänge ich hier- und wünsche mir doch eine Familie.

Also ähnlich wie bei dir, dachte ich mir, vielleicht ist der Wunsch nie so groß gewesen und jetzt habe ich Torschlußpanik.

LG

 
Torschlußpanik trifft's bei mir nicht, denke ich...

Fragen, die ich mir momentan stelle sind eher auf mich selbst bezogen... auf MEINE Anteile bei gescheiterten Beziehungen...

Und wie ihr unschwer in meiner "Chronik" erkennen könnt, kann ich mich nicht sonderlich mit "Beständigkeit" rühmen...

Was ist es also, was ich (vielleicht völlig zu recht) nicht aushalten WILL, was ist es, was ich (vielleicht ungerechterweise dem anderen gegenüber) nicht aushalten KANN ?

Was bin ich künftig bereit zu GEBEN?

Was bin ich künftig bereit zu NEHMEN?

Bin ich vielleicht gar nicht für die von mir gewünschte "Verbundenheit" gemacht?

Wo liegen die Ursachen dafür, daß ich (wie wohl auch der Chronik zu entnehmen) ist, immer mal wieder Beziehungen führte, die mir nicht gut taten - und was kann ich tun, um diese Strukturen zu durchbrechen?

ERKENNE ich DEN Menschen, der wirklich zu mir passt?

Sind meine Wünsche zu hoch gegriffen, bezüglich einer Partnerschaft?

Ihr seht... Fragen über Fragen... :confused:

 
"Seltsame" Ansichten über ne Beziehung hast du nicht. Ich halt die schon für normal. Aber vielleicht kommt es auch darauf an, wie DICH die Männer sehen.

Bei mir ist´s immer so, dass sie erst ganz begeistert sind, da ich auch sehr selbständig bin. ...bis sie merken, dass ich auch ne eigene Meinung habe und weiß, was ich will. Dann beginnt´s meistens zu kriseln. Und dann wollen sie mir (im Laufe der Zeit) in viele Dinge reinreden, von denen sie einfach keine Ahnung haben und fangen an, einfach meine Persönlichkeit nicht mehr zu respektieren. Tja, und dann ist Schluss. So viel Zeit und Geduld habe ich nicht, dass ich mit jedem Typen ne Psychoanalyse mache. Entweder er lässt mich so wie ich bin oder ich lasse ihn in Ruhe.

Ich bin oft der Meinung, dass mich die Leute einfach falsch einschätzen und ein falsches Bild bekommen und mir dann das Bild überstülpen wollen - was eben schief geht.

Ich denke aber, du musst dir wirklich erst einmal die Fragen selbst beantworten, die du hier gestellt hast. Denn die machen ja eine Beziehung aus. Wieviel willst du geben? Wieviel willst/kannst du nehmen? Und so weiter... Ich würd´s FÜR MICH genau definieren, damit ich weiß, wo ich hin will und wie alles sein soll.

 
Tja, Frauen denken schon sehr merkwürdig. Alles muss perfekt sein. Und es muss immer wieder auch die grosse Liebe sein.

So kann man natürlich auch älter werden.

Warum nicht auch mal praktisch denken? Die Liebe kann sich auch so entfalten.

 
Tja, Frauen denken schon sehr merkwürdig. Alles muss perfekt sein. Und es muss immer wieder auch die grosse Liebe sein.So kann man natürlich auch älter werden.

Warum nicht auch mal praktisch denken? Die Liebe kann sich auch so entfalten.
Dann erklär´s doch mal genauer. Dein Posting ist ja sehr interessant, aber die Erläuterungen fehlen. Zumindest für mich. Und ich wüsste es schon gern... :]

 
Warum nicht auch mal praktisch denken? Die Liebe kann sich auch so entfalten.
Na, auf das Statement hierzu bin ich ja auch mal gespannt... klingt mir sehr nach "Zweckverbindung" ... aber ich kann mich ja auch täuschen.

"Praktisch" wäre für mich ein Mann der gerne bügelt. Mich langweilt das nämlich total... aber ob Klamotten "entfalten" das auch mit der Liebe bewerkstelligen kann, wage ich anzuzweifeln :p Nein, im Ernst - die Erklärung dessen interessiert mich wirklich.

Alles muss perfekt sein.
Nicht perfekt. Denn Perfektion gibt's ja bekanntlich nicht - und schon gleich garnicht in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Aber unterm Strich muß klar sein, daß sich beide miteinander öfters wohl als unwohl fühlen.

Und es muss immer wieder auch die grosse Liebe sein.
Tja... große Liebe hin oder her - ich habe beides versucht ... war mal eher rational, mal eher emotional oder auch mal triebgesteuert bei der Wahl meiner Lebensabschnittsgefährten. Mit jeweils dem selben Endergebnis.

"Seltsame" Ansichten über ne Beziehung hast du nicht. Ich halt die schon für normal. Aber vielleicht kommt es auch darauf an, wie DICH die Männer sehen.
Spannende Frage... Männer, mit denen ich "nur" befreundet bin, sehen mich als eher starke Persönlichkeit an. Ein paar wenige, die mich sehr gut kennen, bemerken Ambivalenzen.

Männer, die mich neu kennen lernen, sehen meist zuerst das Äußere (was wohl in der Natur der Sache liegt - entweder es gefällt oder gefällt nicht), dann mein manchmal loses Mundwerk (was sie entweder verschreckt oder anzieht - das liegt dann in der jeweiligen Natur des Einzelnen), dann entdecken sie, daß mich hohles Gelaber langweilt (das überfordert dann widerum den ein oder anderen). Wer sich dann immernoch die Mühe oder Freude machen will, mich kennen zu lerne, sieht mich sicherlich auch als sehr selbst- und eigenständige Person an.

Das hat dann zur Folge, daß sie bei einem Anflug von "Schwäche" zeigen meinerseits, entweder enttäuscht oder erleichtert sind. Im Bestfall findet er Schwächen natürlich und sieht mich realistisch.

Im Allgemeinen glaube ich aber, daß es eher darauf hinausläuft, daß man "Selbstanalyse" betreiben muß, seine eigenen Denk- und Verhaltensstrukturen erkennen muß und gegebenenfalls Veränderungsprozesse in Gang setzen... um seine "Beziehungschronik" nicht unnötig mit nicht funktionalen Verbindungen zu verlängern.

Gibt's denn hier jemanden, der es geschafft hat das eigene, übliche Muster zu durchbrechen???

Und liebe Tylli, die Fragen die ich mir stelle und beantworten muß... ich komm da im Moment nicht weiter... muß erst mal wieder ruhiger in mir selber werden, glaube ich. Aber aufgeschoben ist in dem Fall nicht aufgehoben. Alles zu seiner Zeit.

 
traurigerweise vergisst man immer wieder in einer Beziehung, was denn da zu Beginn war, Feuer, Leidenschaft, Achtung.

In einer Beziehung kommt oft Gewohnheit, die fehlende Rasur, das Nachlässigere.

Weiter wird kaum noch wirklich die Wertigkeit des anderen gezeigt, kleine Gesten fehlen oftmals.

Naja, irgendwie will man doch noch für den Anderen wichtig, attraktiv, begehrt sein, erloschene Vulkane sind seltenst das Idealziel, oder doch?

 
Moin Moin Xantumaster,

Wenn Vulkane erlöschen fehlt ihnen die Energie.

Dann hat's die Wahnsinnsenergie die das Verliebsein mit sich bringt nicht geschafft, sich in Liebe umzuwandeln und ist athmosphärisch verpufft.

Vielleicht bringt dann die beständige Liebe ein gewisses Maß an Gewohnheit mit... das mag sein... ist wohl ganz sicher so... aber ist es nicht so, daß da jeder selbst dafür verantwortlich ist auf sich selbst UND den anderen zu achten? Darauf zu achten, daß da eine Glut bleibt, die jederzeit entfacht werden kann? Jeder der mal Pfadfinder war weiß, das ist harte Arbeit ;)

Die Achtung vor dem anderen und sich selbst sollte man generell - auch in Beziehungen die keine Partnerschaften sind - nicht verlieren.

Aber bevor ich mich in Geschafel verliere, geh ich ins Bett.

Angenehme Nacht euch allen

 
Guten Morgen

Ich beherrsche das schreiben nicht so. Diskutiere lieber verbal. Ich versuche es trotzdem mal.

Dann will ich mich mal zu meinen Behauptungen äussern.

Es spielt sicher eine Rolle ob der Partner eher unter- oder übergeordnet ist. Das soll aber nicht heissen, dass beide nicht die gleichen Rechte haben dürfen.

Da der Mann eher zur Führung da ist, währe es sinnvoll für die Frau, eher einen charakterstarken, (klügeren) Mann zu wählen.

Das ganze geht auch im umgekehrten Sinne. Ist aber schwieriger weil der Mann nun mal Mann sein will. Das heisst, er will DAS sagen haben.

Und für alle Frauen, die was auf dem Kasten haben: Warum ihn nicht gewähren lassen. Ihr verpasst da nichts. Denn im eigentlichem Sinne hat e die Frau DAS sagen. Oder anders gesagt. Dem Mann die (Aussenpolitik). Der Frau die (Innenpolitik).

So sieht dann eben das praktische aus und dann kommt auch aus dem verliebt sein, die Liebe. Vorausgesetzt ist auch da ein Partner der ungefähr passt. Alles andere muss sich erst entwickeln können.

Die Schwierigkeiten haben ja auch einen Ursprung namens Emanzipation.

Schaut Frau mal zurück, sieht es in etwa so aus wie zuvor.

Auch sollte man sich mal im klaren sein, WAS man will!

Die grosse Liebe - und dann doch wieder und wieder suchen?

Oder einen Partner der für einen da ist - und man hat viele Probleme gelöst.

Vielleicht sollte man auch mal in die Jugendzeit zurückdenken, wie es einem da gelaufen ist. Und die meisten werden erkennen, dass es einfacher wahr.

 
Bei mir ist es ähnlich wie bei Tilly, habe mich genau wegen der Überlegung "will ich denn nicht lieber alleine sein " die letzten 4-5 jahre bewusst alleine durchs leben geschlagen und während dieser Zeit viel an mir gearbeitet. Ich habe mich sehr verändert durch diesen bewussten Entscheid, bin klarer und stärker geworden. ich ging in eine Psychotherapie und fing an an meinen Baustellen zu arbeiten.

Seit ich mich wieder geöffnet habe, nehme ich wahr das ich jetzt ganz andere Charaktäre interessant finde und anziehe als früher.....also auch mein Umfeld hat sich verändert und meine Ansprüche.

Ich wohne und lebe gerne alleine und geniesse meine Freiheiten, ich bin nun aber auch wider bereit für einen Menschen an meiner Seite......der sollte aber genau so selbständig und unabhängig sein.

@Cana......ich habe selten so gelacht als ich Dein Posting gerade las... Du weisst schon in welchem Jahrhundert wir leben oder ? Das männliche Denken gibt doch immer wieder Anlass zum Schmunzeln

 
Männer, mit denen ich "nur" befreundet bin, sehen mich als eher starke Persönlichkeit an.
Ich denke, dass es daran liegt... Ich hab damit auch ein Problem, denn man hat ja nicht nur die starke Seite. Nur können solche Frauen wie wir eben nie so richtig die schwache Seite ausleben. Immer wenn ich´s mal versucht habe, bin ich belächelt worden, bekam solche Sätze wie "Nun hab dich mal nicht so", "Mach doch mal" etc. zu hören bekommen.

daß man "Selbstanalyse" betreiben muß, seine eigenen Denk- und Verhaltensstrukturen erkennen muß und gegebenenfalls Veränderungsprozesse in Gang setzen..
Naja, das sollte aber mit Vorsicht genossen werden... Du kannst nämlich auch an den Punkt kommen, an dem DU dir die ganze Schuld gibst. Oder Veränderungen erreichen willst, die eigentlich gar nicht zu dir passen - nur um dich irgendwie "anzupassen". Ich hab mir angewöhnt, die Meinungen der anderen einfach zu akzeptieren. Auch nicht mehr zu überlegen, warum sie mich vielleicht ablehnen oder toll finden. Sie passen eben halt nicht in mein Leben und gut ist. Dafür lern ich auch einfach zu viele Leute kenne bzw. kenne ich, als das ich mich noch nach anderen richten könnte.

Ich wohne und lebe gerne alleine und geniesse meine Freiheiten, ich bin nun aber auch wider bereit für einen Menschen an meiner Seite......
Ja, der Satz von Marla trifft auch auf mich zu...

Und für alle Frauen, die was auf dem Kasten haben: Warum ihn nicht gewähren lassen. Ihr verpasst da nichts. Denn im eigentlichem Sinne hat e die Frau DAS sagen. Oder anders gesagt. Dem Mann die (Aussenpolitik). Der Frau die (Innenpolitik).
@Cana: Nein, so funktioniert das bei uns nicht. Wir haben nicht die Fähigkeit, uns HINTER einen Mann zu stellen. Ich für meine Person kann sagen, wenn ich mich HINTER einen Mann stellen würde, ich mich auch von ihm abwenden würde (sozusagen "Rücken an Rücken") und meine eigene Entwicklung weiter verfolgen würde. Nur: Dann brauche ich keine Beziehung. Und auf ne Zweckgemeinschaft stehe ich nicht. Zu was?

Vielleicht sollte man auch mal in die Jugendzeit zurückdenken, wie es einem da gelaufen ist. Und die meisten werden erkennen, dass es einfacher wahr.
Wer so denkt, ist in seiner Entwicklung stehen geblieben. Der Mensch wird nun mal von seinen Erfahrungen geprägt. Und je älter man ist, um so mehr Erfahrungen fließen in eine Beziehung mit ein. Und das macht es so schwer...

Ich denke, das Rollenklischee, was du meinst, funktioniert bei Frauen, die die Ambitionen haben, mit 22 fünf Kinder und einen Kochtopf zu haben. Naja, wem das sein Lebensziel ist... :schief:

Die Schwierigkeiten haben ja auch einen Ursprung namens Emanzipation.
Das ist der gesellschaftlich vorgegebene Glaube. Du kannst viele Jahrhunderte zurückgehen und wirst immer Frauen finden, die selbstbewusst etc. waren. Ich will jetzt hier keine geschichtliche Abhandlung schreiben. Ich denke, es liegt einfach im Wesen solcher Frauen. Das kann man auch nicht unterdrücken.

 
Wo liegen die Ursachen dafür, daß ich (wie wohl auch der Chronik zu entnehmen) ist, immer mal wieder Beziehungen führte, die mir nicht gut taten - und was kann ich tun, um diese Strukturen zu durchbrechen?
Also ich habe eine ähnliche vita, was beziehungen angeht wie ihr, nur weniger(6) und aus einer ging ein kind hervor, das aber nicht heisst, dass diese besser war.

Habe mich auch schon öfter damit beschäftigt was denn da falsch läuft bei mir und den männern- und nur vorab, bin da noch zu keinem endgültigen schluss gekommen.

Ich kann für mich auf jeden fall die frage ob ich lieber alleine leben möchte ganz klar mit NEIN beantworten- allerdings bin ich mir über die form der beziehung, die ich mir vorstelle auch nicht wirklich sicher..

mein lebenstraum ist jedenfalls nicht mama, papa, kind, reihenhaus und auto.... wünsche mir da etwas anderes, vllt ist genau das auch das problem..

Zur zeit mache ich eine therapie (hab aber erst angefangen) und da geht es "natürlich" viel um die erlebnisse in der kindheit, die sich im späteren erwachsenenleben widerspiegeln.. da geht es um verletzungen und trennungen (bei mir: trennung der eltern, tod des vaters, verletzungen durch mutter) . das alles führt dazu, dass man bestimmte muster an den tag legt, die immer wieder die gleichen beziehungsabläufe hervorrufen.

Bei mir zB. ist eine innere große angst vor neuen verletzungen da, daher bin ich mittlerweile so kritisch, bei neuen männern, dass dies sehr oft zu sofortigen abbrüchen führt, wenn irgendwas nicht passt-

In jüngeren jahren bin ich da beim kennenlernen noch lockerer gewesen, allerdings kamen diese ängste dann während der beziehung auf und führten zu problemen..

Wie gesagt, bin ich erst am anfang das alles zu erkennen, und noch weit davon entfernt, bestimmte muster zu durchbrechen- ich bin selbst gespannt, ob sich was ändern wird..

Vllt gabs ja auch bei euch bestimmte ereignisse, die zu der heutigen lage führten??

B.

 
Hallo O-los,

bei meiner Beziehungschronik habe ich festgestellt, dass ich:

- Freunde hatte, die alle schwächer waren als ich

- der erste Schritt auf sie zu immer von mir ausging

soll heißen:

1. Meinem ersten Freund habe ich, da wir zusammen eine Jugendfreizeit vorbereiteten, bei dieser Vorbereitung gefragt, ob er auch etwas essen mag und ihm dann einen Löffel Suppe auf den Teller gegeben. Er hat nach 2.5 Jahren einfach so Schluss gemacht, weil es nicht mehr passe. Ich habe nicht nachgefragt, war furchtbar traurig und habe lange gebraucht (2.5 Jahre). Er war für mich immer noch ein lieber Kerl, ich war ihm nicht böse.

2. Beim zweiten stimmt meine Aussage nicht, stelle ich gerade fest. Wir haben uns beim Spielen in einer Kneipe kennengelernt und er hat über Wochen nicht lockergelassen. Er wurde aggressiv und ich habe mich getrennt.

3. Den dritten habe ich über eine Freundin kennengelernt, habe ihn dann erneut angesprochen, als ich ihn nochmals getroffen habe. Wir waren 7 Jahre zusammen, er war der liebste von allen, aber irgendwie ein unselbstständiges Kind. Im letzten Jahr wohnten wir zusammen, waren aber wie Bruder und Schwester und ich habe mich getrennt.

4. Der vierte war ein Freund meines Exfreundes. Ihn kannte ich schon lange vom Sehen, fand ihn immer merkwürdig, weil er nicht sprach. Eines Tages habe ich Hallo zu ihm gesagt und so entwickelte sich etwas. Wir waren 2.5 Jahre zusammen. Er war meine große Liebe, er teilte mir mit, dass ich seine 2. Hälfte sei, wir sprachen übers Heiraten.

Problem: Er hatte ein Nähe-Distanz-Problem, war passiv-aggressiv, hatte mich immer rangeholt und dann wieder schnacken lassen. Ich habe mich getrennt, obwohl ich das Gefühl hatte, getrennt worden zu sein...er war nur zu feige, es auszusprechen. Es hat wieder 2 Jahre gedauert, über ihn hinwegzukommen.

5. Beim fünften stimmt meine Aussage auch nicht. Er ist ein langjähriger Freund gewesen, der sich in der Trennungsverarbeitung vom vierten sehr um mich gekümmert hat. Plötzlich teilte er mir seine Liebe mit, konnte aber mit meiner Ablehnung nicht umgehen und wurde komisch, verletzend. Bis ich die Dynamik dahinter durchschaute, habe ich sehr lange gebraucht. Es gab viele Gespräche, weil er mir als Freund wichtig war, ich habe vertraut, er hat sich anders verhalten und nach 2 Jahren habe ich doch etwas für ihn gespürt. Das ganze hielt 3 Monate, er hat mich erdrückt mit seiner "Liebe". Als ich ihm das sagte, wurde er wieder verletztend.

6. Der sechste und letzte ist eine Erfahrung, die Nr. 4 wieder nahekommt. Aber auch hier ist ein Muster erkennbar. Ich kenne ihn schon Jahre vom Sehen, er ist der Freund/Kamerad einer Freudin gewesen. Die mit ihm vor Jahren auch schon ihre Probleme hatte in der Freundschaft. Er legte ein verletzendes Verhalten an den Tag. Er hat mit mir in all den Jahren nie geredet, nicht gegrüsst, wenn wir zufällig aufeinander getroffen sind.

Ich habe ihn irgendwann einmal gegrüsst (als wir mit unserer gemeinsamen Freundin unterwegs waren), was dazu führte, dass er sich, als wir uns wiedertrafen, unterhielten. Nach meinen Erfahrungen war ich sehr vorsichtig und wir haben uns erst nach einigen Wochen langsam angenähert. Er war aufmerksam, liebevoll, konnte gut zuhören, schien authentisch zu sein, so dass ich dachte, die Probleme, die er mal hatte, seien bearbeitet.

Nach einigen Wochen merkte ich, dass er alles nur auf sich bezog, alles persönlich nahm. Ich habe ihm eine SMS mit dem "falschen" Text geschrieben, bin einmal aus dem Bett aufgestanden, weil ich nicht schlafen konnte (Kopf war voller Gedanken etc.) und beim dritten Mal weiß ich gar nicht, was ich gemacht habe. Er hat jedes Mal absolut überreagiert und die aufkeimende Beziehung existentiell werden lassen. Ich habe mich getrennt und darauf folgten völlig irrationale Aussagen und Verhaltensweisen.

Nach Nr. 4 habe ich angefangen, bewusster (ich sage das so, weil ich vorher schon nachgedacht habe) über meinen Bindungsstil (klammere ich? Bin ich zu selbstständig? etc.), mein "Beuteschema", mein Verhalten in Beziehungen, meine Anteile an Geben und Nehmen etc. nachzudenken.

Meine Theorie ist:

Ich gebe sehr viel, bin immer in der Rolle der Verantwortlichen (war ich schon als Kind). Habe immer Verständnis für alles und jeden, mag die Leute selbst dann noch, wenn sie mir wehgetan haben (er kann ja nichts dafür, er ist einfach unfähig). Ich gebe immer Chancen. Und ich ermögliche es den anderen, auf mich zuzugehen, weil ich bei den meisten meiner liebsten Verflossenen den allerersten Schritt gemacht habe. SIE hätten das wahrscheinlich nie getan, sie haben ja vorher schon geschwiegen, nicht gegrüsst etc., wenn sie mich gesehen haben. Warum tue ich das? Ich habe festgestellt, dass ich in diesen Situationen übermütig bin. Ich will ein bißchen rumflachsen, Spaß machen. Ich bin ein rationaler Mensch und dann bricht es plötzlich durch. DIE sehen "Aha, die ist ja auch lustig, kommt sonst immer so souverän, stark, tough rüber" und wissen, dass ich beides bin. Meine Lustigkeit (Hm, schreibt man das so???) erleichtert ihnen, den nächsten Schritt zu tun. Und sie wissen, dass ich stark bin, aber auch emotional, verständnisvoll, chancengebend. Das kriegen sie schnell mit. Das passt natürlich. Sie erweisen sich als kommunikationsunfähige, schwache Menschen, denen es nur um eigene Bedürfnisbefriedigung geht. Sie brauchen jemanden, der verantwortlich ist, sich kümmert, etc. Ich kann das alles sehr gut (weil ich so konditioniert wurde), aber ich will es nicht mehr. Das Problem ist, dass ich auf die ruhigeren Typen stehe, die nicht in einem Pulk von Leuten den Ton angeben, die auch ein wenig männlich wirken (nicht so sehr jungenhaft). Eher Einzelgänger - weil ich in irgendeiner Form mich auch für einen halte, weil ich tiefgründig bin, viel nachdenke etc. Ich bin aber ein sozialisiertes Wesen, also ein Einzelgänger mit Freunden, mir fällt es leicht auf Leute zuzugehen, sie anzusprechen. Sie sind Einzelgänger = unsozialisiert, unfähig zur Kontaktaufnahme, Konfliktlösung.

Meine Stärke hat allen (bis auf Nr. 3) Angst gemacht, meine Unabhängigkeit führte dazu, dass mich Nr. 4 und 6 über manipulative Spielchen in Abhängigkeit bringen wollten.

Nr. 1 ist heute ein diagnostizierter Paranoider und führt keine Beziehung.

Nr. 2 ein Schläger und Säufer und führt keine Beziehung.

Nr. 3 ist nach wie vor ein Kind und nett und lieb. Hat ne Freundin.

Nr. 4 ist 60% seines Lebens als Ingenieur für Wochen in der Weltgeschichte unterwegs und führt keine Beziehung.

Nr. 5 ist heute mit meiner Schwester zusammen (sehr lustig, nicht wahr?)

Nr. 6 geht arbeiten, kommt nach Hause, ißt, schläft und hat keine Sozialkontakte. Mit unserer gemeinsamen Freundin ist er nun auch zerstritten. Er ist solo.

Und ich? Ich bin solo. Habe Sozialkontakte, genaue Vorstellungen von einer Beziehung. Die ich mir aber erst nach Nr. 4 so bewusst gemacht habe. Und trotzdem habe ich wieder merkwürdige Erfahrungen gemacht. Die allerdings nicht lange gedauert haben. Und ich habe einfach dieses Beuteschema. Wie kann man das ändern, wenn man eben auf die ruhigen Typen steht und nicht auf die selbstdarstellerischen, lauten, arroganten "Ich-weiß-wo's-langgeht-Babe"-Typen? Bei mir haben sich die ruhigen eben immer als die schwachen, verantwortungslosen herausgestellt.

Liebe Grüße

Ahnungslos

 
wenn man eben auf die ruhigen Typen steht und nicht auf die selbstdarstellerischen, lauten, arroganten "Ich-weiß-wo's-langgeht-Babe"-Typen?
Habe eine zeitlang auch die typen in diese zwei kategorien aufgeteilt, aber es gibt eben auch mischungen, und wenn du an so einen mal gerätst, dann ist das der himmel auf erden- zwei meiner männer waren so- ruhig, aber denoch stark und selbstbewusst, leider gab es andere probleme- aber ich gebe die hoffnung nicht auf.

B.

 
@all incl. O-Los

Kann es sein, dss ihr ZU VIEL eure Beziehungen analysiert? Ich muss (beschämenderweise) eingestehen, dass ich nicht mehr weiß, mit wem ich alles wann wie lange zusammen war. Bis auf eine Beziehung (weil die auch schlimmer war als alles andere) hab ich mir nie groß Gedanken gemacht, was wie falsch gelaufen ist. Ich will nicht in diese "Schuldfalle" hineingeraten, wenn man dann entweder sich oder dem Partner die Schuld gibt. Für mich sind immer beide dran schuld. Ich überleg höchstens, warum alles wieder genauso wie in der vorhergehenden Beziehung gelaufen ist - aber mehr auch nicht. Und selbst bei den Gedanken halte ich mich nicht allzu lange auf.

 
Hi Tylli,

ja, ich analysiere seit dem 4. schon viel. Weil der 4. eben der Mann meines Lebens war, er mir dieses Gefühl vermittelte und dann wieder fürchterlich grausam war. Ich war 2.5 Jahre mit ihm zusammen, wobei das Elend schon nach einem halben Jahr anfing. Ich war zu naiv, diese Dynamik zu verstehen, habe seine Gemeinheiten nie verstanden und das gleichzeitige "Du bist meine zweite Hälfte". Habe versucht ihn zu verstehen, habe zu 100% die Beziehungsarbeit übernommen und das Ende vom Lied war, dass ich mich getrennt habe und 2 Jahre auf dem Zahnfleisch gekrochen bin. Und nun ist mir etwas ähnliches wieder passiert. Da fängt man an, nochmal mehr zu analysieren. Ich will einfach wissen, warum ich an solche Männer gerate, welche Beziehungsfehler ich ggf. mache, ich habe mich auch einmal eine Weile gefragt, ob ich vielleicht bindungsunfähig bin. Weil ich diesen ganzen Irrsinn nicht verstehen konnte! Wenn du aus einer solchen Beziehung kommst, fängst du an zu denken. Weil du dich schützen willst...dein Selbsterhaltungstrieb wächst. Du willst deine Muster kennen, deine Rollen, weil du nie, nie, nie mehr wieder das erleben willst.

Um Schuld geht es mir im Übrigen in Beziehungen auch nicht. Aber um Verantwortung für das eigene Verhalten, die eigenen Aussagen, die dazu führen können, wie was beim anderen ankommt. Und nach diesen Beziehungen ging es mir extrem darum, zu prüfen, ob ich diejenige bin, die 'nen Knall hat und die Beziehung nicht ermöglichen konnte. Weil es eine absolut groteske Welt war, die mich fast mit ihrem Irrsinn angesteckt hat.

Liebe Grüße

Ahnungslos

 
Ist mir auch klar, dass wir nicht mehr im 20. Jahrhundert sind. Aber in diesem Thema geht's doch um: Wieso und weshalb, Beziehungen nicht funktionieren.

- Denn dabei sollte man sehr wohl die Evolution der Menschen kennen.

- Sich auch mal in die Jugendzeit zurückdenken. Das hat nichts mit stehen geblieben zu tun sondern man resümiert seine damaligen Erfahrungen und projektiert diese damaligen Erlebnisse in die jetzige Situation.

@marla

wenn ich ein Referat abhalten könnte, würdest du mich verstehen.

Aber ich bin nicht der grosse Schreiber und kurze Sätze verleiten zu: Nicht verstanden werden, ist mir schon bewusst.

@ahnungslos

Habe es übersehen. Du analysierst deine Vergangenheit bereits. Genau so sollte man es machen. Du bist auf dem richtigen Weg.