Nochmal zu Erinnerung: den Thread hast du eröffnet, weil du es nicht mehr ertragen hast, und eine Entscheidung wolltest.
Du warst bereit, die möglichen Konsequenzen zu akzeptieren.
Machst du aber nicht. Du hast ein Schlupfloch gefunden, um weiter leiden zu können.
Morgen, Traurig99
Hmmm.... Nach einigem Nachdenken... ja, das meiste ist wohl so. Einzige kleine, rationale Ausnahme: Das mit dem Schlupfloch ist so, ist mir auch klar, ich fühle mich ja zu ihr hingezogen. Aber: Bei einem normalen "Du musst Dich entscheiden" könnte man wohl von wenigen Wochen ausgehen, da könnte ich mich zu einem Kontaktabbruch einigermassen durchringen. Mit der Aussicht, dass das aber mehrere Monate gehen könnte... Natürlich befürchte ich, dass das, was sich zwischen uns aufgebaut hat, etwas verblasst in dieser Zeit, ohne jeglichen Kontakt, und sie befindet sich ja, wie Du richtig geschrieben hast, momentan Beziehungsmässig nicht auf neutralem Boden, sondern ist mit ihrem Freund zusammen (ja, Du hast mit Deinem Finger da so richtig in der Eiversuchtswunde rumgestochert, ist Dir gelungen, im Positiven Sinn gemeint!).
Kannst Du meine Sorgen diesbezüglich etwas verstehen? Ich bin sicher, und wäre grundsätzlich mutig genug, eine Kontaktsperre durchzuziehen. Musste ich vor Jahren schon mal tun, als ich mich verliebte und es nicht anders hinkriegte (diese Gefühle wieder los zu werden). Das dauerte etwas länger als ein Jahr, aber 1. schaffte ich es ziemlich gut und 2. habe ich nun die Gewissheit, dass das wirklich hilft, um emotionalen Abstand zu schaffen.
Aber hier möchte ich diese Frau ja nicht aufgeben.
Mehrere Monate ohne Kontakt: Klar kann man argumentieren, wenn ihre Gefühle stark genug sind, dann wird das klappen. Dünkt mich aber etwas dünn und vereinfacht die Situation stark.
Ich habe Bedenken, was eine monatelange Abstinenz für Konsequenzen haben könnte. Ich muss auch auf mich aufpassen, das sehe ich. Wenn ich jetzt 3 Mt. keinen Kontakt mehr habe, danach kommt die Antwort, dass sie sich für ihn entschieden hätte, ich weiss nicht, ob ich mir dann nicht lange einreden würde, dass mein Einsatz zu gering gewesen wäre, und ich sie nicht wenigstens auf Sparflamme hätte weiter sehen sollen. Ich bin mir gewohnt für Dinge, die ich erreichen will, zu kämpfen, und dass das IMMER mit Leiden verbunden ist. Das spielt sicher auch noch rein.
Trotz allem hat mich Deine ehrliche Sicht als selbst Betroffene dazu gebracht, das ganze kritischer zu Betrachten, und meine eigenen Bedürfnisse stärker zu gewichten. Im Moment ist es eine Gratwanderung.
oder hat die therapie etwas mit dir oder überhaupt mit ihrer Beziehung zu männern zu tun?
ja. Das ist genau der Punkt. Und da mein Grossvater nicht Sigmund hiess, kann ich mir nicht anmassen zu urteilen, wer denn nun der richtige Partner für sie ist. Vielleicht bin ich es nicht. Zuerst mal etwas Klarheit über sich zu schaffen finde ich richtig.
wieso diese opferhaltung?
Mache ich diesen Eindruck? Das mit dem 2x in vergebene Frauen vergucken meinst Du? Das sollte eher bedeuten, dass mich meine Gefühle 2x in nicht einfache Beziehungssituationen brachten, eher ein bisschen heulen hier, weil es auch hätte einfacher sein können. Grundsätzlich glaube ich, dass man sich nicht aussuchen kann, in wen man sich verguckt. Und da kann es halt auch mal nicht passen, oder kompliziert sein. Hat also nicht wirklich einen grossen sachlichen Hintergrund, diese Aussage, war einfach nur Gejammere
Ich fühle mich nicht in einer Opferrolle. Aber... belastet, mit gebundenen Händen dastehend, nicht in der Lage aktiv etwas an der Situation ändern zu können. Ich vermisse sie und bin auf ihren Freund eifersüchtig. Das ist dann aber alles, wenigstens in dieser Sache.
Die meisten um mich herum raten mir, ich solle mich halt einfach ablenken.
Das ist denn auch der ausgeklügelte, nach tagelangen strategischen Überlegungen hervorgekommene Masterplan: Abwarten, Tee trinken, den Kontakt auf ein Minimum (aber nicht Null) zu reduzieren und mich so gut wie möglich abzulenken.
Was besseres kommt mir nicht in den Sinn. Komplette Funkstille ist mein Fallschirm, das ist so abgemacht mit ihr, ich kann die Reissleine jederzeit ziehen.
Ich bin wirklich dankbar für Eure offenen Meinungen, das hilft mir sehr die Situation aus neutralen Blickwinkeln betrachten zu können!