Ich schreibe Dir, weil ich nicht weiß, wie ich es Dir sagen soll. Ich merke mittlerweile sehr deutlich, dass mir unsere Beziehung nicht gut tut. Wenn ich zu Dir gehe habe ich nicht mehr wie früher diese freudige Erwartung, sondern ich bekomme regelrecht Magenschmerzen. Das hat sich mittlerweile bis zu diesen Krämpfen entwickelt. Dasselbe passierte auch, als Du mich besucht hast und nach einer Stunde Fernseher kucken wieder gingst. Da war ich trotz Deiner Anwesenheit genauso einsam wie zuvor.
Es ist, weil mich all die Lebensereignisse (*******privat*******) nicht so schmerzhaft berühren wie die Tatsache, dass ich eine Beziehung mit jemandem führe, der mich nicht glücklich machen kann. Ich leide darunter. Und ich will es nicht wahr haben. Nein, ich suche stattdessen tausend Gründe (siehe oben), um nicht den Grund eingestehen zu müssen der es in Wirklichkeit ist.
Ich weiß, dass Du Dich in Deinen eigenen 4 Wänden am wohlsten fühlst. Ich könnte hier ein neues Bett, einen neuen Fernseher inklusive Receiver anschaffen – trotzdem kämst Du ungern. Ich merke das doch. Ich merke auch, wie Du Dich zu dieser versprochenen Veränderung zwingen musst. Wie Du Dich meinetwegen überwinden musst, zärtlich zu sein. Weil es Dir selbst gar kein Bedürfnis ist. Du tust das mir zuliebe, aber Du sagst es nicht laut. Ich weiß es aber trotzdem.
Ich halte das nicht aus, dass ich Dir zwar erzählen kann, was mir so passiert, dass Dir dazu aber nichts einfällt. Ich halte diese Tristesse nicht aus. Nicht zu wissen über was ich mit Dir reden soll, denn Dich interessiert kaum was. Ich halte es nicht mehr aus, nicht zu wissen , wem ich noch meine Beziehungssorgen anvertrauen soll.
Das ist es, was mir im Grunde "auf den Magen schlägt". Ich bin einsam mit Dir und bald noch einsamer, denn ich verliere so langsam meine Freundschaften: Keiner kann es noch hören aber ich leide trotzdem jedes Mal darunter. Wenn ich wochenlang unzufrieden bin, dann wieder Single, und 3 Tage später alles wieder durchgekaut wird. Dann ist wieder 3 Wochen eitel Sonnenschein, alles scheint super zu laufen, und schleichend beginnt die Prozedur von vorn. Genau dann kommen die Zweifel. Dann möchte ich reden. Aber ich hab schon 5 Mal darüber geredet. Wer will das noch hören??? Logisch, keiner. Ich wäre die erste, die so einer Freundin sagen würde: Du drehst Dich im Kreis und willst es so. Tschüß!
Ich möchte endlich mal wirklich zur Ruhe kommen. Ich möchte endlich wieder eine klare Richtung. Meine Freunde und Geschwister wünschen sich die ****** mit dem Galgenhumor zurück, die oft ihre Umwelt zum lachen bringt. Und ich wünsche mir das auch. Endlich wieder unbeschwert zu sein.
Was mich veranlasst hat diesen Brief zu verfassen war zum einen der unglaubliche Druck, den mir jetzt sogar schon mein Körper zu spüren gibt: dass ich mich in einer sehr ungesunden Lage befinde. Zum anderen die Tatsache, dass wir schon so oft geredet haben. Wie die Überschrift schon sagt: Die Liebe bleibt.
Ich möchte Dir sagen, dass Du ein wichtiger Mensch für mich geworden bist, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Mit Dir eine Beziehung zu führen tut mir aber immer wieder weh. Das hab ich Dir schon zu sagen versucht. Und wie wir trotz aller Versuche festgestellt haben: dieser Schmerz lässt sich nicht lindern, durch welche Maßnahmen oder Erklärungen auch immer. Möchtest Du mit mir eine Beziehung führen obwohl Du weißt, dass es mir weh tut und ich unglücklich bin?
Ich wünsche mir, dass Du mir einfach diese Ruhe gibst und bitte nicht noch einmal nach einer Klärung verlangst. Keine Anrufe und SMS diesbezüglich. Und ich wünsche mir, dass Du nichts Feindseliges in diesem Brief zu lesen glaubst, denn nichts davon ist feindselig. Meine Entscheidung dient einzig und allein meinem Selbstschutz. Mittlerweile täglich frage ich mich, wieso ich eigentlich freiwillig und mehrmals in dieses Unglück renne.
Ich kuck mich im Spiegel an und frage, mich, wer mich da anschaut.
Ich hoffe Du verstehst.