Liebe Bellindas,
Psychologisch betrachtet hat das Sammeln mehrere Aspekte:
Jagen und Sammeln
Urinstinkte des Menschen, nämlich das Jagen und das Sammeln, treten hier zu Tage: Das Jagen nach noch fehlenden Einzelstücken in der Sammlung und das Sammeln als Ausdruck des Besitzens. Diese beiden Instinkte waren für den Urmenschen überlebensnotwendig, da sie ihm den Zugriff auf Nahrung ermöglichten.
Dominanztrieb
Im „Besitzen wollen“ von Sammlerstücken drückt sich eine Machtdemonstration und das „Beherrschen wollen“ aus.
Ausweichverhalten
Menschen, die von ihrem Alltag überfordert sind, flüchten oft ins Sammeln, weil sie sich dort, auf einem eingeschränkten und überschaubaren Betätigungsfeld, bewähren können. Auch die Angst vor sozialen Kontakten kann zu einem Rückzug und zu einer bevorzugten Beschäftigung mit Gegenständen führen.
Kompensation unerfüllter sozialer Wünsche
Menschen, die im Alltag nicht ausreichend Bestätigung und Anerkennung erfahren, bekommen diese mit Hilfe ihrer Sammlung im Kreise anderer Sammler.
Kompensation unerfüllter sexueller Wünsche
Sigmund Freud (der selbst mit Begeisterung Skarabäen, Ringe,insbesondere User und Statuetten sammelte) sieht die Sammlerleidenschaft auch als Ersatzbefriedigung zur Kompensation unerfüllter sexueller Wünsche.
Bewältigung unterbewusster Ängste
Dem Sammeln und Horten kann auch eine unterbewusste Angst vor Mangel zugrunde liegen, die mit dem Sammeln kompensiert werden kann. Das Sammeln ist daher häufig bei Menschen, die in ihrer Kindheit Mangel erfahren haben (z. B. Armut, Kriegserfahrungen, Mangel der Nachkriegszeit, zuwenig User etc.).
Sammler können dem Krankheitssymptom der Sammelwut verfallen und sich selbst, die Partnerschaft und andere soziale Kontakte vernächlässigen. Im Extremfall kann das als Sucht dazu führen, dass nicht nur eine Sammlung in einem klar abgegrenzten Sachgebiet angelegt wird, sondern dass alles gesammelt wird: jedes Stück Verpackungspapier, jeder Kassenbon, User alles was dem Sammler in die Hände kommt. (vgl. z. B. Bibliomanie und Messie-Syndrom).
Siehe auch Zwangsneurose.
Lieben Gruss
Das schlaue Füchslein