Hi einsame Wölfin,
ich misch mich auch mal ein
Natürlich kenne ich Dich nicht, aber aus dem, was ich lese, stimme ich der Aussage "Opferrolle" zu und auch der Schlussfolgerung, dass das ein Muster ist, aus dem Du (noch) nicht rauszukommen scheinst und das viele Probleme verursacht. Lies Dir noch mal in Ruhe Deine Hintergrundinfos selbst durch - die sind nämlich ein Musterbeispiel für dieses passive Opfer-Verhalten, auch wenn Du sie zur "Entkräftung" dieser Aussage genannt hast (oder hab ich das falsch verstanden?).
Ob und wie man das ändern kann, weiß ich nicht - aber sicher ist das Wichtigste, das erst mal zu erkennen?
Hallo Nimriel,
ich erkenne mein Muster mittlerweile, nun liegt es bei mir dagegen anzukämpfen...der Weg ist weit und wieviel angst ich gerade habe...wow...unfassbar das ich wieder an diesem Punkt stehe, aber nun gut...damals bin ich wohl nicht ansatzweise so weit gegangen wie ich denke jetzt tun zu müssen...oder war ich zu kraftlos ?
Ich werde höllisch aufpassen müssen das ich nicht wieder "zu wenig" riskiere, denn Das wäre wohl das Dümmste was ich jetzt noch tun kann und dann ist der Zug wirklich abgefahren...
Hast Du rein ehrenamtlich gearbeitet oder nebenbei?
das war damals noch in meiner Schulzeit und rein ehrenamtlich, später dann in meiner Ausbildung zur Erzieherin dann aber auch noch.
Ok, das kann passieren
Mit meiner ersten großen Liebe bin ich auch böse auf die Nase gefallen... argh, wenn ich daran denke... naja, egal.
Wieso denn "dadurch...kennengelernt"? Das ist Dir ja nicht zugefallen - Du hast das selbst entschieden.
ich war total bescheuert...weiß der Teufel...ich war gerademal 19 und ein Freund meines Ex stellte ihn mir vor...wir hatten eine Weile Kontakt ( so ca.6 Monate) in denen er mir als guter Kumpel näher kam, dann irgendwann hat er mich geküsst und ich hab´s zugelassen - ich kann Dir nichtmal mehr sagen aus welchem Motiv heraus ich was mit ihm angefangen habe.
Du hast das V I E R Jahre mitgemacht?? Wieso denn das? Und sag nicht, weil Du verliebt warst - das ist kein guter Grund für vier Jahre mit einem gewaltätigen Alkoholiker. Und äh - war das ein Schuss in Eurer Wohnung? Und warum (zur Hölle, möchte ich sagen) hast Du den Typen auch noch geschützt?
das 1.Jahr haben wir quasi bei ihm und seinen Eltern sowie seiner Großmutter in der Wohnung gelebt, ich bekam mehr und mehr Stress mit meinen Eltern und da ich in der Pubertät wenig rebellisch war, dachte ich wohl zu diesem Zeitpunkt zeigen zu müssen das ich mein Leben nun allein regeln will...man hat mich mehrfach vor ihm gewarnt, aber ich wurde dadurch nur mehr in meiner Haltung bestätigt es allein schaffen zu wollen.
Nach 1,5 Jahren zog ich mit ihm zusammen, zahlte von dem Geld welches meine Eltern für mich als "Aussteuer" vorgesehen hatten fast die gesamte Wohnungseinrichtung, einen Teil der Kaution, einen Anteil der Miete dann von meinem Einkommen, er den größeren Teil weil er als Rechtsreferendar mehr verdiente.
2,5 Jahre lebte ich mit ihm zusammen.
Ca.12 mal täglich rief entweder seine Mutter oder seine Oma an, man hatte schon vorher gegen mich intrigiert, sagte das ich ein faules Stück wäre usw.
Meine Eltern hatten sich inzwischen weitestgehend von mir abgewendet, da ich nunmal auch signalisiert hatte allein mein Leben leben zu wollen.
Es war manches böse Wort das ich mir insbesondere von meiner Mutter anhören musste.
"Nestbeschmutzer" war wohl noch das Netteste davon...also schien die Tür zu und ich hatte es ja so gewollt...
Da er extrem viel getrunken und geraucht hat, beim Essen auch sehr verwöhnt war und ich es immer "gut" machen wollte habe ich eigentlich meine gesamten Ersparnisse ( zum Glück war es damals nur die Hälfte die mir zur Verfügung stand ) verbraucht.
Wieso "gerutscht"? Das hast Du doch wohl entschieden (aktiv).
es verlief alles sehr kompliziert, meine Ausbildung zur Erzieherin wurde davon getrübt das auffiel das ich mich von meinen Mitschülerinnen mehr und mehr zurückzog...da er 14 Jahre älter war als ich und zudem protziger Weise einen Porsche fuhr kam Neid bei einer Mitschülerin auf die mich kurzer Hand bei meiner Ausbilderin in den "Dreck" zog, Das soll jetzt keine Rechtfertigung sein - nun, sie sagte auf jeden Fall etwas, was mich beruflich sehr schädigen konnte und da mein Ex angehender Anwalt war, hatte er nichts besseres zu tun als mir natürlich sie zu verklagen.
Ich hab´nichtmal verloren, im Gegenteil, es lief auf einen Vergleich hinaus, brachte mich aber natürlich nicht weiter, weil Lehrer und Mitschüler mich nun natürlich "gefressen" hatten.
Du musst wissen in der Erzieherbranche geht es knallhart zu, da sind Verunglimpfungen von Kollegen oftmals an der Tagesordnung und wieviel Getratsche da beim Kaffee und der Zigarette bei der Morgenaufsicht im Freispiel abläuft...ich will das garnicht mehr näher erläutern...
Ein guter Freund meines Ex der sehr viel älter ist hat mir dann damals, da ich keinesfalls das sogenannte Anerkennungsjahr in diesem Beruf wiederholen wollte ( was für ein Spiesrutenlauf das gewesen wäre möchte ich garnicht wissen ) eine Teilzeitstelle im Verkauf besorgt, von Irgendwas musste ich ja meinen Mietanteil und mein Auto sowie meinen Lebensunterhalt finanzieren.
Ich machte mir in diesem Jahr den Plan, wie lange ich brauchen würde um mir etwas zusammenzusparen um ausziehen zu können.
Letztendlich als es dann soweit war und ich kurz vor einem Zusammenbruch stand, halfen mir meine Eltern "den Rest" noch zu bewältigen.
Als ich dann zum ersten mal in meiner Wohnung stand fiel eine zentnerschwere Last von mir...
Warum habe ich ihn geschützt ?
Ja es war ein Schuss in der Wohnung den er abgefeuert hat - er hatte kurz zuvor angedroht sich umzubringen, weil ich gesagt hatte das ich ausziehen werde. Ich habe wohl mehr im Schock reagiert als überhaupt noch ...
Diese Nacht werde ich wohl nie vergessen können.
Welche Ausbildung? Die zur Erzieherin? Oder im Verkauf? Und, auch wenn es jetzt hartherzig klingt, meinst Du wegen des Stresses mit dem Typen? Ganz ehrlich: Wo ist denn Dein Selbsterhaltungstrieb die ganze Zeit gewesen?
Der war darauf bedacht noch arbeiten gehen zu können, denn mein Ex hatte die Angewohnheit mich nachts aus dem Schlaf zu reissen, mich stundenlang zuzulabern...ich bin teilweise sogar nachts abgehauen und habe im Auto geschlafen...vor dem Haus meiner Eltern...
Das waren Zeiten die ich Niemandem gönne, aber ich wollte es allein schaffen, umbedingt. Daher erzählte ich lange Niemanden wie es um mich stand. So wie jetzt auch....
Ok, das war Pech...
Wieso "viel zu früh"? Auch hier drückst Du das wieder so passiv aus - Du hast Dich doch bewusst drauf eingelassen.
Ich hatte gerade 6 Monate allein in meiner neuen Wohnung gelebt, meine damals 1. große Liebe war wieder in meinem Leben aufgetaucht und genauso schnell wieder verschwunden...er war mein damaliger Chef, eine ehemalige Arbeitskollegin sagte mir wie sehr er mich mögen würde und das ich doch mal auf ihn zugehen soll, er wäre so ein netter Mensch...Ich mochte ihn, ein wenig mehr als mögen war das wohl schon....aber wie gesagt ich hätte es nicht tun dürfen...bereits nach 4 Wochen zog er bei mir ein...mit seinem Fernseher und ein paar Klamotten, denn mehr hatte er nicht...
Ex-Freund=der Typ von oben mit den vier Jahren?
Ähem - und wie achtkantig hast Du ihn rausgeschmissen? (Ich vermute, gar nicht?)
nein, es war eben wie gesagt die erste große Liebe die ich damit meinte - was diesen "Ex" angeht, so habe ich meine Koffer gepackt, da ich die Miete ohnehin nicht hätte allein zahlen können, den Grund warum ich dann wirklich auszog kann ich Dir jetzt auch noch nennen...
Er hatte das 2. Staatsexamen nicht geschafft und konnte das Referendariat nich wiederholen, zudem fiel wohl langsam auch Anderen auf das er trinkt...es war dann so das er Sozialhilfe beantragen wollte und kam zu mir und meinte "ich brauch´dann noch Deine Kontoauszüge, die wollen wissen was du verdienst und daran berechnen was ich noch bekomme".
Da prallte ich auf - ca. 8 Wochen später zog ich dann aus...
Ach wo. Die Frage ist meiner Ansicht nach viel eher: WO ist Deine Selbsterhaltung? Sie ist ja nicht NACH diesen Erlebnissen weggewesen, sondern das war schon von Anfang an das Problem. Und woher kommen diese Emotionen? Woher kommt es, dass Du Dich so mini-klitzeklein machst, dass Du offenbar solche Behandlung wie von dem Ex mit dem Saufen+Prügeln oder was auch immer geradezu willst? Fühlst Du Dich so wenig wert?
es stimmt, ich habe ein sehr kleines Selbstwertgefühl, mir wurde eigentlich immer gesagt das ich sowieso nichts schaffen kann...gerade vor ein paar Tagen erhielt ich eine Nachricht meines Vaters ( ich wohne in seinem Haus, 4 km entfernt und war immer da...) in der er mir quasi vorwarf das er mich jetzt anschreiben müsse ( Du musst wissen meine Eltern kommen nie zu besuch...) weil ich mich nicht melden würde und das ich mir ( ich hatte meine Schwester wie gesagt nach 2 Jahren Funkstille kontaktiert ) doch jetzt mal gut überlegen solle was ein Leben kostet und Das es doch nicht wirklich so schlimm sein kann mit meinem noch Ehemann zu leben.Auf gut Deutsch - Du schaffst Sowieso nichts, der Kerl ist nicht übel und wir bräuchten Dich auch noch hier...
wie schlecht es mir geht, wissen beide nun seit einer Weile...meine Nachbarin sagte, dass sie insbesondere das Gespräch mit meiner Mutter gesucht hätte und die ihr gesagt habe das sie angst hat das ich weggehe weil ich die Einzige wäre auf die sie sich verlassen könnten.
Zu mir sagt man aber nicht "danke" im Gegenteil - einen Tag später fiel man mir "in den Rücken" und machte mir den Vorwurf ganz allein an dieser Situation schuld zu sein.
Oder gefällst Du Dir in dieser Rolle, weil Du keine Verantwortung für Dein Handeln möchtest? Und wenn das so ist - warum ist das so?
da ich so groß geworden bin fiel/fällt mir Das eigentlich nichtmal auf bzw. ich habe angst es so zu sehen wie es ist.Nein, gefallen kann ich es nicht nennen und ich habe dieses Jahr gesehen was ich "kann" wenn ich will, ohne irgendwen, daher jetzt auch die Tatsache das ich hier diese Dinge schreibe.
Ich fühle den Aufprall - erneut...allein...ich habe einen mir sehr wichtigen Menschen verletzt durch meine Angst, durch eine nicht bewältigte Vergangenheit, Unentschlossenheit, Unsicherheit und weiß der Teufel was mir ein Therapeut jetzt noch sagen würde...
Das schlimmste ist das zu diesem ganzen Prozess dazu gehört das ein Traum von mir der mich viele Jahre am "Leben gehalten hat" nun zerplatzt...
schon seit ich ein Kind war habe ich mich immer an Tiere gehalten, weil sie meiner Meinung nach die "ehrlicheren Menschen sind".
Insbesondere meine Hunde haben es mir angetan, ich habe mich in die Thematik der Hundezucht eingefunden und dort bei einer Rasse unter Hundezüchtern einen "Ruf" als verständige Person erlangt...diese Rasse ist es jetzt aber nichtmal mehr, sondern eine 2. von der ich den Traum hatte zu züchten.
Es mag banal klingen, aber es gab mir Bestätigung etwas zu können, half mir auch mich zu verstecken wie ich jetzt weiß, denn so ein Computer und ein Telefon sind echt klasse Verstecke müsst ihr wissen.
Da sieht Dich keiner und schauspielerisches Talent sowie eine Telefonstimme erlernt man im Laufe der Jahre...da ich mehr oder minder in eine Selbstständigkeit vom Arbeitsamt vor ca.6 Jahren gedrängt wurde ( man drohte mir schnellstmöglich irgendeine Arbeit anzunehmen oder selbstständig zu werden sonst würden meine Bezüge gestrichen) , mein jetziger Mann mir damals zusprach und versicherte dahinter zu stehen ( was er dann nicht tat, stattdessen half ich wieder )=>Helfersyndrom wie ich nun weiß ) ihm noch ein 2. Standbein aufzubauen und sogar noch nebenberuflich ein BWL Studium zu absolvieren, während meine Selbständigkeit in eine Abhängigkeit umgewandelt wurde die zwar noch auf dem Papier besteht aber rund 2,5 Jahre nun eigentlich Minijob hieß.
Die Selbstständigkeit war im Kosmetikbereich in dem ich "so gut" geworden bin zumindest bei mir selbst ein nahezu makelloses Äusseres zu schaffen wenn ich will...
ich werde später zur Tür rausgehen, nicht aufgemotzt oder so, aber Keiner der mich nicht kennt wird mir irgendwas anmerken, denn man kann weder etwas sehen am Äusseren, noch bemerken, da ich weiß wie man lächeln muss...eine perfekte Maskerade ...
Mir ist nun Alles bewusst...gerade eben kam mein "noch Ehemann" zur Tür rein und meinte "um Gottes Willen, Dir geht es ja furchtbar"...er hat noch keine Ahnung wie furchtbar es erst sein wird wenn ich wirklich die Zelte abbreche, denn bisher habe ich unter dem Deckmantel meine Familie und ihn schützen zu wollen mich selbst versteckt, verdeckt wovor ich angst habe.
Allein bin ich eigentlich schon sehr, sehr lange und ich weiß was ich längst hätte tun müssen nur scheinbar hat es diesen Verlust gebraucht den ich nun zusätzlich ertragen muss um aufzuwachen.
Wieviel angst ich dabei empfinde kann ich garnicht sagen, aber ich bin ein kleinwenig stolz das ich zumindest jetzt wohl wirklich sehe wo ich bin...
ich muss mich nur noch weitertrauen, umsetzen, tun - es fällt schwer...da ich viele meiner Tiere verlieren werde, den "sicheren " Rahmen in dem ich mich verkriechen konnte...
noch hab´ich mehr Angst als Mut, aber ich habe einen Antrieb ...der mir wichtiger sein muss...
danke