Beziehungsängste...

Liebessehnen

Erfahrener Benutzer
10. Dez. 2009
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Hallo Forumsteilnehmer,

anlässlich meiner letzten Liebespleite überdenke ich gerade die letzten Jahre, die arm an erfüllten Beziehungen, aber reich an amourösen Abenteuern, unglücklichen Verliebtheiten, einseitigen Sehnsüchten und Enttäuschungen waren. Und ich komme zu dem Schluss: Vielleicht habe ich doch sowas wie Beziehungsängste. Ich habe eigentlich immer gedacht, ach Quatsch, das ist alles noch im Rahmen. Aber heute hab ich's mal akzeptiert. Und habe eine Liste gemacht mit allen möglichen Männern der letzten 10 Jahre. Und 3 "Kategorien" gefunden. (Ich weiß, das klingt schlimm, aber man braucht ja schließlich ein Analyseschema...)

Kategorie 1: Die die ich nicht so attraktiv fand und mit denen ich wider besseres Wissen was angefangen habe oder sogar etwas länger mit ihnen liiert war. Manchmal fand ich auch welche anfangs nicht so interessant, aber irgendwie sind sie dann in Kategorie 2 rübergerückt.

Kategorie 2: Die die ich attraktiv fand, weil sie sich dann rar machten oder weil ich merkte, dass sie schon gebunden waren. Einer wohnte auch ganz weit weg, sowieso unerreichbar...

Kategorie 3: Die die ich super fand ohne Wenn und Aber, ohne dass sie sich irgendwie hätten rar machen müssen, wo aber trotzdem nichts draus geworden ist (wenige).

Auf jeden Fall fehlt das Zusammenkommen. Immer ist in meinen Beziehungen zu Männern irgendwas, weswegen es nicht hinhaut. Das kann doch nicht normal sein!

Wenn ich zurückdenke an meine letzte richtig große und feste Beziehung (beendet vor über 10 Jahren), dann war das ein Alptraum. Wir hatten eine sehr schöne Anfangszeit, die ein dreiviertel Jahr vorhielt. Dann gingen wir zusammen ins Ausland, zogen in eine winzige Wohnung zusammen - und von einem Tag auf den anderen war es so ziemlich der Horror. Ich fühlte mich sehr manipuliert von ihm und verlor meine Lebensfreude und viel von meinem unbekümmerten Selbstbewusstsein, weil er ALLES in Frage stellte und durch den Kakao zog. Ich habe mich nach weiteren 2,5 Jahren von ihm getrennt, obwohl ich immer dachte, mit dem werde ich alt. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich dachte, er wird mir nie das geben, was ich brauche.

Danach war ich sehr am Boden, auch mein Selbstbewusstsein. Das musste ich mir dann so nach und nach wieder aufbauen. Ich bin heute nicht mehr so optimistisch wie vorher, auch weil manches im Leben nicht so läuft wie ich es mir vorstelle. Ob das eine normale Alterserscheinung ist, weiß ich nicht.

Es kam eine Zeit, in der ich viele Affären hatte, aber - anders als früher - mir oft missbraucht vorkam, weil ich eigentlich etwas anderes brauchte und erwartete, nämlich Unterstützung und Zärtlichkeit. Vielleicht bin ich auch zu schnell mit Männern ins Bett gegangen und habe falsche Signale gesetzt. Oder sie haben gemerkt, dass ich ziemlich am Ende war. Dann hatte ich noch eine etwas verkorkste Beziehung zu einem Mann und bin dann voll an die Wand gefahren....

Jetzt geht es besser, durch Therapien und überhaupt die Zeit bin ich gelassener, vielleicht auch lebensklüger geworden und kann mich auch selber besser akzeptieren. Aber mit den Männern klappt es immer noch nicht.

Das Blöde ist, ich weiß überhaupt nicht was ich machen soll. Ich habe ja nun schon Therapien gemacht, aber irgendwie habe ich das Gefühl, es ändert sich nichts. Vielleicht auch dadurch, dass ich dieses Erlebnis mit meinem damaligen Freund so konserviert habe und es heute schlecht aufdröseln kann, was denn nun SO furchtbar war an der Beziehung.

Hat jemand Erfahrung mit Beziehungsängsten? Also ANGST stellt sich bei mir im Prinzip dann ein, wenn ich jemanden treffe, denn ich total super finde. Dann denke ich, der kann mich doch gar nicht AUCH so gut finden. Also nicht dass ich ihn dann von mir wegtreiben will oder sowas. Ich habe dann Angst vor Ablehnung und verhalte mich entsprechend. Oder (s. Kategorie 2), ich suche mir gleich die Gebundenen oder Gestörten aus. Oder (s. Kategorie 1) die, die ich selber gar nicht so toll finde.

Das Problem ist: Ich weiß eigentlich gar nicht mehr wie man das macht: Eine unkomplizierte, liebevolle Beziehung aufbauen. Ohne Ängste, ohne Wackelei, ohne gegenseitige Abwertung.

Vielleicht hat ja jemand einen Rat oder einen Kommentar.

 
Klingt schon im Ansatz nach Bindungangst. Deine Therapie scheint nur ein Teilerfolg gewesen zu sein, wenn Du immer noch nicht aufdröseln kannst was in dieser Horrorbeziehung denn nun falsch lief, denke auch da liegt der Schlüssel. Traumaähnliche Erfahrung und nicht verarbeitet sondern verdrängt. Zeigt sich auch in Deiner anschliessenden Promiskuität die Du ja eigentlich gar nicht wolltest.

Schwer das in einem Forum zu lösen.

Bindungsangst ist jedenfalls im Kern nur Verlustangst die aber so enorm ist, dass man es gar nicht zu einer Bindung kommen lässt, diese also von vorneherein selbst boykottiert. Das kann geschehen indem man sich nur in unerreichbare Menschen verliebt oder an erreichbaren Partner plötzlich - salopp gesagt - Unmengen an Fehlern findet und sie dann abwertet um die entstande Bindung wieder aufzulösen (Besser ich verlasse als ich werde verlassen).

Es ist also die Angst vor der Verlustangst. Klingt ein wenig paradox, ist es auch.

Wo da jetzt der Schlüssel zu suchen ist, weiss ich allerdings nicht. Als Ansatz würde ich aber die Horrorbeziehung nehmen. Es muss nicht an der liegen, denn Bindungsängstler haben gern auch mal eine massiv destruktive Beziehung und die Bindungsangst könnte auch woanders her stammen, aber die Beziehung könnte Dich auf die richtige Fährte führen. Irgendwo vermute ich jedoch, gab es in Deinem Leben mal was, was zu einer massiven und nicht auszuhaltenden Verlustangst führte.

Ich bin aber kein Psychologe. Sind alles nur Schüsse in's Blaue. Die Symptome passen aber. Kann Dir das Buch "Jein" von Stefanie Stahl empfehlen. Das Beste was es in der Richtung gibt und macht Spass es zu lesen. Wenn Du Dich da wiedererkennst, es stehen auch tolle Tips und Ansatzpunkte zur Bearbeitung und viel über Ursachen drin.

Weitere Symptome von Bindungsangst sind innere Unruhe (auch häufige Umzüge, Jobwechsel, nie zufrieden), der Zwang nie die Kontrolle verlieren zu dürfen bzw. Angst vor Kontrollverlusten (innerlich wie äusserlich), Neigung zu übertriebener Eifersucht, chronische Leergefühle, Momente in denen Du den Kontakt zu Deinen Gefühlen verlierst, ein sehr niedriger Selbstwert und die Grundüberzeugung nicht um seiner selbst Willen liebenswert zu sein. Erkennst Du Dich da irgendwie wieder?

 
Ich habe eigentlich immer gedacht, ach Quatsch, das ist alles noch im Rahmen. Aber heute hab ich's mal akzeptiert. Und habe eine Liste gemacht mit allen möglichen Männern der letzten 10 Jahre.
Was ergibt denn die Liste durchgezählt? An Stückzahl meine ich.
Was hat denn der Therapeut zu deinem Thema gesagt?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaub mir geht es ähnlich wie dir. Aber mein Eindruck ist wenn du ne Liste machst in denen du dich oder deine ExPartner kategorisierst steigerst du dich da viel zu sehr hinein. Es hat viel mit Glück zu tun den oder die richtige zu finden. So geht es jedem. Du kannst nur für dich und dein Bauchgefühl beutzten. Das was du möchtest, setzt voraus das du im Stande bist dich voll und ganz auf etwas einzulassen und diesem eine Chance zu geben. Und das braucht zwei Seiten. Genau das ist Glück dann, das die andere Seite dazu auch fähig ist. Aber da hast du keinen Einfluss drauf oder kannst es analysieren.

 
@ Kaleu

Ich denke eigentlich auch, in der "Horrorbeziehung" liegt der Schlüssel. Sonst kann ich mich an nichts Einschneidendes erinnern, auch wenn ich vielleicht - dadurch z.B. wie meine Eltern miteinander umgegangen sind und es mir beigebracht haben - nie unbedingt zu denen gehörte, die immer nur mit einem Partner zusammen waren. Der Unterschied zwischen vor und nach dieser Beziehung ist, dass ich mich früher nie in irgendwas reingesteigert habe bevor es losging, dafür aber auch mehr zustande kam und ich das Ganze auch deutlich lockerer anging. Heute ist sehr viel Hin- und Herüberlegen mit dabei, sehr viel Problematik, dafür ist die Freude am Umgang mit Männern ein bisschen dahin, und das find ich selber schade. Vielleicht habe ich mich in den Affären nach dieser Beziehung auch zu sehr verletzen lassen, und die Verlustangst kommt daher.

Innere Unruhe und ständige Unzufriedenheit kenne ich. Wobei ich aber auch ständig versuche, meine Lage zu verbessern, über meinen Schatten zu springen, und das macht mich dann auch wieder oft sehr müde und unzufrieden.... Leider wird das nicht so richtig besser.

Angst vor Kontrollverlust habe ich weniger, besonders eifersüchtig war ich auch noch nie. Manchmal geringes Selbstwertgefühl (hatte ich früher nicht so), aber dann auch wieder nicht. Ich denke schon, dass man mich um meiner selbst willen lieben kann, aber ich bin schon sehr kritisch mit mir.

@ Magnus

Das Durchzählen ist mir denn doch zu erbsenzählerisch. Die Qualität ist da ja gar nicht mit einbezogen.

Mein Therapeut (zu dem ich ein sehr gutes Verhältnis hatte) meinte, ich hätte überhaupt nichts. Man müsse auch mal Glück haben. Der war immer ziemlich optimistisch und hat immer gemeint, ach Quatsch Frau Liebessehnen, das sehen Sie viel zu eng. Das fand ich auch wirklich immer sehr erfrischend und ermutigend, aber wenn es halt all die JAHRE immer schief läuft, fragt man sich eben doch, ob man was falsch macht. Teufel noch eins.

@ Hellsbells

Das läuft natürlich voll in Deine Argumentation. Vielleicht steiger ich mich zu sehr rein. Vielleicht will ich doch zu sehr etwas kontrollieren, was nicht kontrollierbar ist (Tja, doch Kontrolle, s. Kaleus). Aber ich kann's nicht ändern und stehe dann eben oft vor dem Scherbenhaufen und frage mich: Warum? Was soll denn die Scheiße? Ja, ich frag mich was das soll!

 
Deinen Therapeut in allen Ehren Liebessehnen, aber so ganz hilfreich war er dann doch nicht. Zwar ist eine Aussage "Das sehen sie viel zu eng" mit einem Lächeln auf den Lippen aufbauend, aber nur für den Augenblick. Langfristig führt es zu keiner Veränderung. Selbst wenn Du nämlich was "zu eng" siehst, gibt es dafür Gründe, das "zu eng" sehen ist ja nur für ihn zu eng, nicht für Dich, für Dich ist es Deine normale Sicht!

Diese Sicht langfristig zu erweitern wäre Sinn einer Therapie, nicht sie zu kritisieren und Dir für einen Augenblick die Augen aufzureissen.

Therapien bei der der Optimismus eines Therapeuten auf einen abfärbt machen zwar Spass und sind sehr angenehm, sind aber eigentlich für den Eimer, weil sie nichts ändern. Eine Therapie die etwas verändern soll tut verdammt weh und ist knüppelharte Arbeit die an die Substanz geht. Alles andere sind "nette Gespräche".

Mich wundert, dass Deine Horrorbeziehung in der therapie nicht verarbeitet wurde. Sieht so aus als wäre da echt was bei Dir kaputt gegangen so wie Du das Vorher und Nachher beschreibst.

Deine Blockaden kommen jedenfalls nicht weil Du alles "zu eng" siehst. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Du siehst etwas "zu eng" weil Dch was blockiert.

 
Mhm. Vielleicht ist das so. Leider habe ich nach der "Horrorbeziehung" viel zu lange gewartet, bevor ich eine Therapie gemacht habe, nämlich so lange bis ich die ganzen Affären und eine nächste problematische Beziehung durch hatte. 5 Jahre. Dann hatte ich eine Therapeutin, die mir nicht gut getan hat und danach diesen Therapeuten. So langsam kann ich mich an die Details in dieser Beziehung echt überhaupt nicht mehr erinnern, sondern eben nur an das Gefühl, dass es der Horror war für mein Selbst und da was kaputt gegangen ist.

Vielleicht sollte ich ja noch eine Therapie anfangen. Aber so langsam komm ich mir bescheuert vor. Aber "zu eng" seh ich's immer noch, keine Frage.

 
Ob eine neue Therapie nun wirklich nötig ist oder nicht, musst Du für Dich selbst entscheiden. Es kann helfen - muss aber nicht. Das hast Du ja selbst bemerkt. Allerdings hättest Du jetzt einen Ansatz mit dem Du in die Therapie gehen kannst. Das vereinfacht eine Therapie wenn man ein Ziel hat und einen Ansatz.

Allerdings, wenn man Beides hat, geht es auch alleine, es ist nur schwieriger weil einem das Feedback fehlt.

Es ist nicht immer nötig die Vergangenheit vollständig aufzuarbeiten, man kann sie auch ruhen lassen und Dinge einfach mal anders machen. Auch das öffnet den Horizont wieder.

Es kommt vor allem auf Deinen Leidensdruck an und ob Du Dir zutraust nach vorne zu schauen und Dinge anders auszuprobieren, oder lieber erst zurückschauen und alte Wunden bearbeiten willst.

Dein Leben scheint ja eigentlich ok zu sein, wenn ich das so lese, nur mit den Beziehungen wills nimmer so richtig. Das kann man aber auch ganz neu lernen. Indem Du einfach wie ein Kind bist und versuchst alte Erfahrungen zu vergessen und Dich wie ein Kind relativ naiv in etwas Neues zu stürzen.

 
Wie ein Kind kann ich nicht mehr sein, auch wenn ich's gerne wäre. Ich habe viele kindliche Seiten an mir (hört sich so negativ an, dabei meine ich es positiv), besonders Offenheit, Neugierde und vor allem kindliche Begeisterung und Spaß an Verrücktheiten. Aber das.... Tja, das ist im Moment leider, leider nicht so ganz meine Linie. Unbeschwertheit zu genießen. Quatsch zu machen. Es ist alles so schwer, so drückend, so erwachsen und verantwortungsbewusst. Fad halt. Und ich sehe da keinen Ausweg bzw. kann das nicht vergessen.

Jetzt wo du's sagst mit dem Kindsein: Ein bisschen fühle ich mich so, als wäre das Erwachsenwerden damals, vor 10 Jahren, plötzlich über mich hereingebrochen. Alles so schwer und zäh.... Nur manchmal, wenn ich mich ganz besonders gut fühle, bricht die Lebensfreude und alles Kindliche aus mir heraus und ich habe einen Heidenspaß.

Vor 3 Monaten hätte ich das hier nie geschrieben, weil es mir wirklich ganz gut ging, aber im Moment bin ich so deprimiert, dass ich denke, meine Güte, Ich? Kind? Alles hinter mir lassen? Wie geht das??

 
Nur durch machen. Weiss nicht wie ich es anders erklären soll. Man kann nur etwas anders machen indem man es einfach mal anders macht! Ohne die Konsequenzen zu bedenken, denn das führt sofort wieder in's alte Muster.

Anlauf nehmen ("Ich mach das jetzt einfach mal") und umsetzen. Immer nur Kleinigkeiten bis daraus ein Großes Ganzes wird.

Bspw. könntest Du Dir überlegen mal in einem entsprechenden Umfeld einen potentiellen Partner rauszupicken, mit dem eine Partnerschaft tatsächlich möglich wäre. Single. Wohnt in der Nähe. Gutaussehnd. Mitten im Leben. (also kein Problemfall). Und Dich einfach mal zwingen ihn näher kennenzulernen.

Sollst ja nicht gleich eine Beziehung draus werden lassen, aber Du könntest dann überwachen was mit Dir passiert. Ob Du wirklich Bammel bekommst. Eben weil eine Beziehung mit ihm möglich wäre.

 
Sowas kenn ich gar nicht. Nein, halt, natürlich doch. Aber bei denen die ich schon etwas kenne, ist jetzt einfach klar, dass das nichts wird. Ach ich weiß nicht Kaleu, sind wir in der Liebe nicht alle etwas spitzfindig? Was soll ich denn mit einem, mit dem es in den letzten Jahren, die wir uns kennen, auch nicht gefunkt hat? Mit dem ich mich über dies & das unterhalten kann und der halt einfach total NETT ist, aber mehr dann halt auch nicht? Mit meinem letzten Freund, da hab ich mich gezwungen, mit ihm zusammenzusein, weil er einfach so NETT war. Aber das Nette war einfach nicht genug für eine längere und tiefere Bindung. Das war so oberflächlich. Man ist halt zusammen weil man sich mag und fertig, das ist mir zu wenig. Ich glaub ich bin nicht so ein pragmatischer Geist.

Ich hab leider eine Schwäche für durchgeknallte Typen. Hatte ich schon immer. Welche mit Ideen und mit denen ich Spaß haben und lachen und über Gott und die Welt diskutieren konnte. Habe gerade wieder so einen kennengelernt. Aber ich merke, das Durchgeknallte reicht auch nicht so ganz... ;) Die stehen dann entweder eben NICHT im Leben oder sind egozentrisch oder eben auch vergeben.

Ich merke gerade, vielleicht transportiere ich meine Sehnsüchte auch ein wenig auf die Männer. Ich meine, ich finde mein Leben furchtbar zäh und langweilig im Moment und meine hiesigen Freundinnen gehen mir SOWAS von auf die Nerven (alle!)(weswegen ich hier im Forum sitze) und mein Job nervt mich auch. Vielleicht sollte ich erstmal mein Leben etwas lustiger gestalten. Bis vor 3 Monaten ging's ja noch. Aber jetzt gerade denke ich, es herrscht absoluter STILLSTAND! Gibt's das?

 
PS:

Ich bekomm auch nie "Bammel" vor Beziehungen. Ich denke dann immer nur: Das passt halt einfach nicht. Der ist mir zu langweilig/zu egozentrisch/zu oberlehrerhaft/zu....... Dass ich mal jemanden treffe, den ich einfach nur toll finde, das passiert alle Schaltjahre einmal. Ich mag natürlich viele und für Affären bin ich auch nicht gar so anspruchsvoll, aber... So halt.

 
Du hast mich missverstanden. Du sollst Dich nicht in eine beziehung zweingen wie Du es getan hast. Das ist totaler Unsinn! Wie kamst Du denn auf so eine unsinnige Idee?

Mir ging es darum, herauszufinden ob Dich etwas blockiert wenn Du auf jemanden zugehst der Dir emotional gefährlich nahe kommen könnte. nicht um das Erzwingen von Liebe und Beziehung. Das geht doch nicht und man kann das auch nicht pragmatisch lösen.Liebe entsteht oder nicht, das kann man nicht steuern und lenken.

Ich glaub aber nicht mehr, dass Du tatsächlich Beziehungsangst hast. Obwohl Dein Verhalten schon dazu passt (Aufbau einer Beziehung mit jemandem der emotional weit weg von Dir ist).

Ich denke Du bist nur einfach übervorsichtig geworden und deswegen Risikoscheu. Bloss nicht mal mit jemandem probieren, der blond ist, weil ein Blonder hat mal das und das mit mir gemacht.

War jetzt zynisch, aber ich glaube, im Kern trifft es das. Du hast ein wenig Deiner kindlichen Naivität verloren. Nimm mal ein Quitscheentchen mit in die Badewanne. Das war ernst gemeint. Ich mach mich nicht lustig. Sei mal wieder Kind. Reiss die Augen auf und sieh die Welt in ihren schillernden Farben. Sie mal naiv, kindisch, unkontrolliert, verspielt, verrückt. Einfach so. Von mir aus für Dich allein zu Hause.

Scher Dich nicht um die Konsequenzen! Nimm mal eine Spinne in die Hand und dann schau, ob sie wirklich zubeisst oder Dir einfach nur den Arm hochkrabbelt.

Du brauchst wieder Vertrauen in deine eigene Neugier und Phantasie.

Edit:

Hör mal auf darauf zu schauen, was Dir an jemandem nicht gefällt! Schau mal auf das, was Dir gefällt. Dir geht nur noch im Kopf rum, was Du nicht magst, so dass Du vergessen hast was Du magst. Du findest aber nie eine Blüte wenn Du Dornen suchst.

Such die Liebe mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand. Der Versuch mit dem Kopf zu lieben geht ziemlich in die Hose, weil der Verstand nicht lieben kann. Das kann nur das Herz!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da bin ich aber erleichtert, wenn Du das sagst, dass Du mich nicht für bindungsgestört hältst. Wirklich.

Also das mit dem Quietscheentchen mach ich auf jeden Fall! Ich hab da sogar mal eins mit ner Käpt'n-Mütze geschenkt bekommen, das nehm ich jetzt mit! ;)

Ansonsten..... Also ist Dein Ratschlag, dass ich noch MEHR probieren sollte? Ich glaube, meine Disco-Bekanntschaften kann ich echt knicken. Da lerne ich viele Männer kennen, aber schon oft welche, die halt nicht gerade im Leben stehen, und dann ist das auch alles immer gleich so auf Affäre ausgerichtet.

Und sonst lerne ich leider nicht so viele neue Männer kennen. Wie geht das?? Und was mach ich dann mit denen, wenn ich sie mal kennen gelernt habe? Gib mir mal nen Tipp, ich bin schon so verunsichert, dass ich denke, wie ich's auch mache, ich mache es falsch.

 
Ich finde schon, Du solltest tatsächlich MEHR probieren - aber auch intensiver. Lass Dich nicht abschrecken von einer Seite, die Dir nicht in den Kram passt sondern schau auf die Seiten die Dir gut tun würden.

Ich glaube Du denkst zu viel! Überdenkst ständig Risiken, Konsequenzen, mögliche Probleme die erwachsen könnten.

Der ideale Kerl für Dich wäre ein Mann der erwachsen ist aber dennoch emotional, kindlich, naiv, damit er Dich damit anstecken kann. Dein Job wäre es dabei, zu riskieren Dich darauf einzulassen, Dich von ihm begeistern und mitreissen lassen ohne dauernd mögliche Konsequenzen zu bedenken.

Innerlich weisst Du natürlich, dass emotionale Menschen dich verletzen können, weil Emotionalität auch Wut, Ärger und Angst sind.

Deswegen versuchst Du eine Beziehung mit einem "Netten" Verstandsmensch. Langweilig, aber ungefährlich. Ich glaube die Typen, die unerreichbaren, waren emotionale Menschen, aussergwöhnlich, flippig, frech, aktiv, optimistisch, sprundelndes Leben. Da Du aber auch zeitgleich Angst vor solchen Typen hast, suchst Du Dir die raus, die auch unerreichbar sind.

Such Dir einen der so ist, erreichbar und erwachsen (reif) genug um Dich nicht zu verletzen. Dann lass Dich von ihm anstecken. Sollst mal sehen... ;)

Nein - umhertingelnde Rockmusiker, Drogenabhängige und Dauerdiscogänger sind nicht geeignet!

(und halt Dich fern von Abenteuern und Abenteurern)

 
Hey, schön geschrieben! Ich finde mich darin wieder!

So einen wie Du ihn beschrieben hast, würd ich gern kennen lernen! :)

Ok, also kein umhertingelnder Rockmusiker. Aber sonst kommt doch kein Schwein vorbei und steckt mich an (nicht mit Schweinegrippe natürlich, sondern mit seiner Begeisterung). Wie lern ich den denn kennen?

Und meinst Du, dass ich noch was tun kann, um meine Angst vor solchen Männern wie Du sie beschrieben hast (Du hast das sehr gut beschrieben) zu bekämpfen? Es stimmt, ich HABE Angst vor ihnen. Weil ich Angst davor habe, von ihnen zurückgestoßen zu werden. Von den anderen Netten, Langweiligen zurückgestoßen zu werden, macht mir im Prinzip nicht so viel aus. Aber von denen, das halte ich nicht mehr so oft aus. Und das macht es mir auch so unmöglich, locker und spontan auf sie zuzugehen.

So

 
Mmmh, wie Du den kennen lernst, den Richtigen, das ist natürlich der schwierige Part. Die richtige Nase dafür hast Du ja. Das hast Du selbst bewiesen. Wir verlieben uns alle vor allem in das was man braucht! Das ist auch völlig richtig so. Den Kopf einschalten sollte man nur wenn das was man braucht verbunden ist mit etwas was einem weh tut.

Die Nase für die "wilden Kerle" hast Du schon, weil Du ja genau das brauchst und auch suchst. Jetzt kannst Du Deinen Verstand benutzen. Viele "wilde Kerle" sind nur Kind und wissen nix mit sich anzufangen. Die hängen dann jeden Abend in der Disco rum oder haben zerissene Lederjacken und 4 Motorräder. (ich benutze Klischees zur Verdeutlichung was ich meine, bitte nicht drauf rumhacken).

Die erwachsenen Wilden sind etwas schwerer zu finden. Die gehen nämlich mal in die Disco. Die gehen mal in den Supermarkt. Und die fahren mal Motorrad! Du triffst sie also überall und Nirgends. Das ist nicht weiter wild, weil Du eine Nase für sie hast. Der musst Du vertrauen. Sie führt Dich auf die richtige Spur. Hat Deine Nase einen gewittert, schau ihn Dir genauer an. Mach ein Date mit ihm, und bekomm raus wie sein Alltag aussieht. Wenn er Single ist, und von Jedem ein bisschen macht, Bingo. Erzählt er Dir 4 Stunden über seine Gesangskarriere - FLUCHT!

Auch wenn er Dich noch so reizt, sofort Flucht! Er hat das was Du brauchst (das macht ihn reizvoll) aber auch das was Dir weh tut. Das Gefährlich ist dann der "Den mach ich mir schon zurecht, das kann man ja ändern" Instinkt. Sackgasse.

Ich kanns Dir leider nur so pauschal mit auf den Weg geben. Es gibt keine Schritt für Schritt Anleitung. Du musst da was für Dich draus machen.

Achso. Gegen Angst gibt es leider nur ein Mittel. Angst zulassen, eingestehen und dann Überwindung! Es gibt kein Anderes, so leid es mir tut.

 
Weiß ich, versteh ich, dass es kein Rezept gibt. Klar. Aber Danke für Deine Tipps! Das hilft mir wirklich!

Gar so wild müssen sie nicht wirken. Aber ich erhoffe mir einen mit einem freien und eigenen Kopf ohne Scheuklappen. Bei dem es keine Denkverbote gibt. Keine Schubladen und Käfige und auch keinen Bausparvertrag. Zartfühlend und mit einem offenen Herzen. Klingt für mich sehr romantisch :) . Der Rest ist für mich nicht so wichtig. Na klar, sympathisch und und halbwegs gutaussehend sollte er sein. Ich komme schon echt ins Träumen.....

Danke Kaleu, das hat mich gerade wirklich aus meinem Dornröschenschlaf geweckt... ;)

 
Und wenn er einen Pickel hat der Dich stört (Metapher) dann lass ihm den. Das muss noch nichts heissen. Schau mit dem Herzen auf die Seiten die Dir gut tun an ihm und mit dem Verstand auf die Sachen die Dir wirklich weh tun könnten.

Was willst Du mit einem, der jeden Tag fremdgeht, auch wenn er den aufregendsten 3 Tage Bart der Welt hat, während Du den sausen gelassen hast, der eben vielseitig ist, sowohl mit Seiten die Dir gut tun, als auch mit Seiten die Du nicht magst.

Wenn er sein Cola schlürft und Dir das auf den Wecker geht, dann hör halt weg. halb so wild solange er sonst der Richtige ist. Jeder hat Macken! Jeder hat etwas was Du nicht magst!

Schau nicht drauf, was Du magst oder nicht magst. Schau ob er Dir gut tut!

Also, raus da jetzt. Kann nichts wirklich schief gehen. Du hast den übelsten Mist überstanden, was soll da jetzt noch passieren?

 
Stimmt, ich hab echt viel durchgemacht. Trotzdem hab ich immer gekämpft, manchmal vielleicht einen Tick zuviel.

Ich mach's und erstatte Bericht wie's läuft.... ;)