Bin so verzweifelt...

Hallo uwh57,

Ich schliesse mich Stella an. So ein Schock ist leider nicht verarbeitet in ein paar Wochen. Habe selber eine Trennung hinter mir und jetzt erst nach 6 Monate geht es wieder besser. Bis der 5. Monate waren die Rückfälle noch heftig aber sind aufeinmal seltener geworden. Ich habe bemerkt dass solange ich Hoffnung habe, waren die Rückfälle viel schlimmer. Irgendwann ist es mir klar geworden, dass wann ich nicht mehr hoffe, kann ich viel besser Leben. Am Anfang wollte ich noch viel Kontakt mit ihn, und jetzt geht es mir besser ohne Kontakt. Alles ist verkehrt jetzt als am Anfang..und ich kann besser damit leben. Ich hätte das vor wenige Monate nie geglaubt, aber irgendwann setzt sich der Verstand doch durch.

Ich wünsche Dir viel Kraft um das alles weiterhin durchzustehen! :trost:

Liebe Grüße!

Käfer

 
Muß der Verstand siegen? Ich will den Verstand nutzen, aber siegen soll er nicht, dann gerät man aus dem Gleichgewicht.

Der Verstand ist nur ein kleiner Teil von uns, eigentlich nicht mehr als ein Instrument. Das will ich auch nutzen, aber ich will auch zu meinen Gefühlen stehen und ihnen gerecht werden.

Das ist eher mein Weg. Mein Verstand hilft mir Liebe und Beziehung auseinanderzuhalten, er hilft mir auch Liebe bedingungslos, ohne Wollen zu leben. Das ist für mich im Moment der Weg loszulassen. Aber das, was mir der Verstand sagt muß erst sacken, denn ich weiß, mit dem Verstand alleine kann ich gar nichts - die Seele kann nur rebellieren.

Stella, ich bin auch Soziologe u.a., weiß ne ganze Menge, aber wenn es ans Eingemachte geht, sieht man erstmal alt aus.

Erkenntnis, dazu noch abstrakte, nutzen einem wenig wenn es um Dinge geht, die sich auf einer anderen Ebene abspielen.

Wirst Du selber ja auch live durchlebt haben.

Ich muß das Gefühl haben, den Bedürfnissen meiner Seele Rechnung zu tragen - jetzt zu lernen, meine Stärken herauszukramen, meinen Frieden zu machen mit mir und ihr, herauszufinden, was mir jetzt wichtig ist usw., erkennen wo ich mir und ihr gegenüber zu bequem war usf.

Erst, wenn ich das Gefühl habe solche Sachen zu machen, kann ich mir vorstellen loszulassen, kann ich den Schmerz relativieren.

Das auf und ab der Gefühle und der Stimmung jetzt ist zwar schlimm, aber ich denke, das ist völlig adäquat und muß so sein. Nichtsdestotrotz bin ich eben sehr jammerig, wenn ich im Tal bin, dafür schäme ich mich auch nicht, ich weiß, daß ich auch noch viel trauern muß.

Danke, daß ihr mir zuhört und Euch auch einen Kopf macht!

 
Hallo uwh57,

Wie geht es Dir inzwischen? Hat Deine Frau bei Dir gemeldet in die letzte Tage? Ist besser für Dich nichts von ihr zu hören aber Ungewissheit ist auch sehr schlimm.

Nein, Du brauchst Dir nicht zu schämen wann Du traurig bist. Man trauert weil man geliebt hat.

Weiss Du wie es weiter geht bei Euch?

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft!

Viele liebe Grüße!

Käfer

 
Hallo uhw,

Verstand versus Gefühl. Das ist eine Zwickmühle, in der ich auch gerade stecke. Aber das ist auch eine Typfrage. Niemand ist nur rational oder emotional. Aber die die Mischung beider Gefühle ist nicht bei jedem gleich...

Ich würde von mir behaupten, dass ich recht rational geprägt bin. Weiß nicht, ob ich es dadurch leichter oder schwerer habe. Möchte das auch gar nicht bewerten...

Du hast recht, das man in Liebesdingen nicht (allein)mit dem Verstand entscheiden kann. Aber man sollte ihn auch nicht ausschalten (was ich Dir nicht unterstelle...). Ich habe auch noch Gefühle für meinen Mann (wir waren 11 Jahre zusammen). Aber mir ist heute klar, dass ich dieser Verletzungen nicht verkraften könnte und dass eine Fortsetzung dieser Beziehung deshalb keinen Sinn hat. Ich schütze mich mit dieser Haltung auch vor mir selbst. Ich bin zur Zeit einmal in der Woche bei einem Psychotherapeuten. Er rät mir nicht, meine Gefühle zu unterdrücken. Aber schon die Augen aufzumachen und zu sehen, was für mich das Beste wäre. Auch wenn es gefühlsmäßig ein schwerer Weg ist....

Würde mich auch interessieren, was sich bei Dir getan hat und wie es Dir geht...

Liebe Grüße, Stella

 
Hallo ihr beiden,

Schwer zusammenzufassen, wie es mir geht. Einerseits übe ich weiter das Loslassen, bin aber gerade etwas ins Stocken geraten. Liegt auch daran, daß U. bald aus dem Urlaub kommt und bei mir die Spannung steigt. Einmal hat sie abgerufen, daß sie gut angekommen ist, sonst habe ich nichts gehört. Wenn sie am Wochenende kommt weiß ich auch nicht, ob sie hierher kommt oder zu dem Anderen geht - alles ungewiß - merke, wie mich das ganz schön verunsichert und in so manchem Rückfallmoment denke ich nur daran, daß sie zurückkommt, das Ruder, den Schalter umlegt.

Andererseits bin ich seit ein paar Tagen einfach nur traurig und es geht fast den ganzen Tag. Es ist aber ein anderes Traurigsein, es ist nicht mehr so stark das klammerige - komm wieder - Verzweiflungstraurigsein.

Ablenken kann ich mich von dieser Traurigkeit kaum. Versuche es, bin fast nie zu Hause, bin kaum einsam - aber trotzdem alleine, ziemlich leer.

Trotz allem habe ich das Gefühl weitergekommen zu sein und weiß, es gibt sowas wie Zukunft. Ich weiß nicht, ob ich es schon geschrieben habe, aber ich such ganz viel die Nähe von Frauen, versuche mir vorzustellen, daß ich mal wieder eine begehren könnte und zumindest theoretisch gelingt das. Mehr will und kann ich im Moment sowieso nicht. Kann es nicht und für meine Selbstbestätigung brauche ich auch nicht die Flucht in andere Arme. Trotzdem ist die Nähe zu Frauen und auch das Erahnen von Erotik wichtig, es hilft.

Dieses Traurigsein jetzt ist zwar hart aber so wie es ist, finde ich es angemessen - was soll ich denn sonst sein, jedenfalls falle ich nicht, oder kaum in alte Muster zurück.

Angst vor der Zukunft ist auch da, aber durch das ständige Zusammensein mit Freund(inn)en wird das ganz gut aufgefangen. Ich habe zwischendurch immer wieder Angst nie wieder so in dieser Intensität jemanden lieben zu können. Das ist eine schlimme Vorstellung.

Schön, daß ihr an mich gedacht habt, das macht auch Mut.

 
Hallo Uwh57

Ich wünsche dir für die Zukunft natürlich auch ganz viel kraft! ich weiss wie dies ist, ich bin zur zeit auch in einer schwierigen situation, doch die zeit heilt wunden!

 
Hallo Uwe,

das ist zwar unlogisch, aber ich schäme mich fast, dass es mir so (relativ) gut geht, während du durchhängst. Das "klammerige Komm - wieder - Verzweiflungstraurigsein" kenne ich nur zu gut und solche Rückfälle sind normal, aber das weißt du ja.

Wann kommt deine Frau denn genau wieder? Dann werde ich ganz fest an dich denken und die Daumen drücken, vielleicht hilft's ja. :]

Sie hatte jetzt zwar etwas Zeit zum Nachdnken und Abstand gewinnen, aber erwarte nicht zu viel. Man soll ja am besten NIE etwas erwarten, damit man nicht enttäuscht wird, aber wer schafft das schon?

Ich wünsche dir viel Glück und Gelassenheit für den Moment ihrer Rückkehr und natürlich für alles Weitere. :schmatz:

 
@Zitronenfrau

brauchst Dich nicht zu schämen, ich glaube das weißt Du.

Ihr Urlaub ist Samstag zuende, weiß aber nicht wann sie nun kommt - kann sich bis Mittwoch rauszögern.

Da ich nicht diesen klammerigen Na-wann- kommt -sie- denn-Charakter geben möchte, plane ich in der entsprechenden Zeit gar nicht da zu sein. Das wird schwer, und ich kotze jetzt schon ab.

Ein ganz schön hartes Leben zur Zeit. Ich bin so angespannt und auch diszipliniert, daß ich in der Mittagspause heute eingeschlafen bin, so kaputt bin ich - ich glaube, ich melde mich heute nochmal.

Erst mal danke für Eure Nachrichten

 
Okay, dann fange ich Samstag schon mal an, die Daumen zu drücken, und werde mich bis Mittwoch kontinuierlich steigern. ;)

Fahr weg, wenn's dir dadurch besser geht, oder bleib zu Hause, wenn du dich so wohler fühlen solltest. Deine Abhaupläne klingen nämlich ein wenig nach strategischem Denken, so in der Art: Ich will vermeiden, dass sie dies oder jenes denkt, also muss ich dies oder das tun. Es ist immerhin deine Wohnung und du kannst zu Hause sein, wann immer du willst. Das Einzige, was du absolut nicht darfst (aber das weißt du selbst und hast du ja auch nicht vor), ist in verzweifelter Sehnsucht tagelang abwechselnd Telefon und Tür anstarren.

Bei der ganzen Anspannung tagsüber hast du wenigstens eine erholsame Nacht verdient, also schlaf gut.

 
Du hast recht - ein bischen strategisch ist das, aber weniger als Du denkst. Ich kann einfach nicht anders. Ich bin manchmal hier um nach dem Rechten zu sehen, die Hühner zu füttern usw, aber ich halte es hier kaum aus. Außerdem habe ich Angst einfach zurückzufallen in die Position des Klammeraffen, denn eigentlich sehne ich mich ja so.

Ich denke, über dieses Stadium bin ich schon hinaus und ich will keine Rückfälle vor ihr (die ich natürlich trotzdem habe).

In der jetzigen Phase ist es an ihr mit mir Kontakt aufzunehmen, ich kann das jetzt nicht leisten, weil ich weiß, daß das für sie nur Druck bedeutet. Außerdem würde ich das vernachlässigen, was ich als Selbstaufbau sehe, zu gucken, wer bin ich (noch), was macht micht aus, wer bin ich ohne sie.

Ich weiß, wenn sie da ist und ich bei ihr, sehe ich nur sie und das ist im Moment nur Selbstverletzung, so gerne ich es täte.

Ja, Du hast recht - ein bischen Strategie steckt dahinter, aber ich bin froh, daß ich das überhaupt wieder kann - meinen Verstand etwas benutzen.

Du glaubst gar nicht (doch), wie ich jeden Tag kämpfe, kämpfe um dieses Loslassen, und immer noch würde ich mich am liebsten vor ihr im Dreck suhlen und sie anflehen: Nimm mich doch, wir haben doch alles, was wir brauchen. Keiner kann Dich so lieben und verstehen wie ich.

Ja so ist das!

Aber ich weiß, ich darf jetzt nicht weiter Selbstverletzung betreiben, und ich spüre, ein Zusammensein, ohne, daß sie es will, wäre eine. Ich spüre es, das heißt, das ist nicht rational, das ist ein Gefühl - insofern ist es nicht strategisch.

Ich muß auch das schützen, was ich schon erreicht habe, auch wenn das nicht viel ist.

Wünsch Dir auch eine gute Nacht!

 
Hallo

Wollte mich mal wieder melden, nachdem ich endllich mal wieder die Gelegenheit dazu habe.

Seit dem letzten mal lebe ich nun ohne Unterbrechung im Zelt bei einer Freundin, die ein Trümmerhaus wiederaufbauen will. Das geht gut und irgendwie hilft es auch mich zu finden - ganz unten zu sein, ganz für mich, nicht in einer selbstzerstörerischen, grüblerischen Art und Weise, aber in einer Form, daß ich mich auf mich konzentrieren kann, auf das jetzt Wesentliche. Ich arbeite, auch das geht eigentlich besser als vor 2 Wochen.

Wichtig ist, daß ich jedes mal, wenn ich etwas machen will, z.B. Kontakt haben will, andere Menschen sehen will, ich mich jedes mal bewegen muß. Ich muß mich um mich kümmern.

Das ist eine wichtige Lehre, und ich brauche viel Bewußtheit um alles, was ich erlebe auch lernen und verarbeiten zu können. Fühle mich ein wenig wie jemand, der in die Wüste geht, um sich zu finden.

Die Frau meiner Sehnsucht hat sich nach dem Urlaub gleich bei mir gemeldet und wir haben uns für Freitag abend auf neutralem Boden verabredet. ich habe versucht mich nur zu freuen, aber natürlich habe ich mindestens 2 Tage vorher schon gezittert (wirklich). So als wenn man 4 Jahre in der Schule ein Mädchen vergöttert und sie sich endlich einladen läßt.

Als ich sie sah hat`s mich wieder total umgehauen, aber ich habe es ausgehalten, ich habe all die Dinge nicht gesagt, die ich mir verboten hatte, konnte der sein, der ich schon wieder bin. Die Atmospäre war zugewandt und freundlich, fast locker. Es knisterte gewaltig und ich habe gespürt, wie sie mich prüfte, wie selbstständig ich schon bin, und ich glaube, sie war sehr erleichtert, daß sie so mit mir zusammen sein konnte. Auffallend war, daß sie sehr ihren Verstand einsetzen mußte, weil sie es sich vorgenommen hatte, sich nicht auf mehr an diesem Abend einzulassen. Wir haben ganz schön geflirtet.

Jetzt ist Sonntag und zumindest den gestrigen Tag habe ich schon gebraucht das Erlebnis zu verdauen. Einerseits war es gut und auch wichtig, andererseits war sie so zum Greifen nah..., hab schon die ein oder andere Träne verdückt, aber ich spüre, ich falle nicht zurück, falle nicht in mir zusammen.

Weiß auch, daß es richtig ist weggegangen zu sein, daß nur aus dem Abstand heraus eine Annäherung wieder möglich ist.

Eigentlich bin ich ein bischen stolz auf mich, der Schmerz ist nicht kleiner geworden, aber ich kann anders mit ihm umgehen.

Seid alle gegrüßt, bis bald

 
Hi uwh57

Mir geht es gleich wie dir. Meine Freundin hat sich vor 3 Wochen von mir getrennt. Ich habe nach ein paar Tagen die gemeinsame Wohnung halbwegs geräumt. Es sind noch einige Sachen von mir dort, aber ich glaube nur um einen vorwand zu haben, nochmal hinzufahren. Die letzten 2 Wochen war ich permanent Unterwegs. Ich habe total die Panik alleine zu sein, weil ich dann genau weiss, dass alles wieder über mich hereinbricht. Ich komme mir so verloren und hilflos vor.

Ich war auch schon zweimal drüben zum Abendessen und es war total schön für beide. Es knisterte sehr zwischen uns und auch wir flirteten. Leider erwartete ich mir wieder zuviel und habe sie dadurch wieder zu sehr beträngt, sodass sie sich nicht frei fühlte.

Ich habe mir geschworen Abstand von ihr zu nehmen für ein paar Tage, es aber leider nicht geschaft. Habe mich nach 1,5 Tagen wieder bei Ihr gemeldet. Solange ich bei Ihr bin bzw mit Ihr Zeit verbringe, geht es mir halbwegs gut. Leider falle ich jedesmal danach wieder in ein tiefes Loch.

Es kommt mir vor als ob sie im Moment nicht mit mir leben möchte. Sie hat soweit ich weiss keinen anderen. Ich glaube Sie will nur in Ihrem Leben was weiterbringen und im Moment keine Beziehung führen.

Auch mir fällt es schwer sie nicht einfach auf den Knien anzuflehen, aber ich versuche den Kontakt schritt für schritt einzuschränken ohne jetzt irgendwie zu abweisend zu wirken.

Auch ich hoffe, dass ihr klar wird, dass ich ihr fehle und das Sie mich braucht bzw will und gebe Ihr deshalb Zeit.

Wie heisst es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich wünsche uns beiden trotzdem viel Glück um das zu erreichen was wir wollen. ;)

 
Hallo firn,

Ich glaube nicht, daß wir was gewinnen, wenn wir nur wollen.

Natürlich wollen wir, aber wir sollten uns klar machen, daß wir so oder so loslassen müssen, schon aus dem Grunde, weil einen niemand nimmt, wenn man auf die Kniee geht. Liebe, finde ich, und das übersehen wir so leicht, heißt loslassen, den anderen sich entwickeln lassen - nicht festhalten, nicht hemmen. Ich versuche die ganze Scheiße jetzt dazu zu benutzen Erkenntnisse zu verinnerlichen, die ich eigentlich schon lange weiß.

Es ist so schwer, und natürlich ist die Verzweiflung, aber wir werden dadurch reifer. Ich versuche das zu akzeptieren. Dieses Akzeptieren ist das, was mir am meisten hilft, ehrlich.

Ich sehe, so sehr ich mich sehne, daß eine Katastrophe ihren Sinn hat, obwohl meine/unsere Beziehung nicht die schklechteste war, aber ich sehe jetzt, daß wir uns gehemmt haben, daß wir unserer Liebe nicht so gerecht wurden, wie sie es verdient gehabt hätte. Deswegen nun diese Ochsentour mit offenem Ausgang.

Wir dürfen Wollen, aber wir müssen uns um uns kümmern, damit wir nicht mit leeren Händen dastehen, nicht für die Angebetete und nicht für uns.

Danke für Deine Gedanken

 
da hast du sicher recht. nur ist es auch bei mir ein reifeprozess der nicht von jetzt auf gleich vor sich geht. ich bemühe mich loszulassen wenn es auch das schwerste ist, was ich bisher getan habe.

hoffnung ist da und die kann ich auch nicht auslöschen.

ich habe mit vielen guten freunden geredet, die mir fast alle das selbe gesagt haben: loslassen, hoffen ja , erwarten nein

leider sind das dinge die man in diesen augenblicken nicht hören oder akzeptieren will.

ich habe angst sie zu verlieren, dabei habe ich sie schon verloren. sobald mir das in meinem kopf klar wird, kann ich wieder anfangen ein normales leben ohne sie aufubauen.

wenn die umsetzung doch nur etwas leichter wäre.....

 
Schön, dass du wieder hier bist. Und noch schöner, dass das Wiedersehen so gut verlaufen ist. Du hast allen Grund, stolz auf dich zu sein. :] Nachdem diese Etappe geschafft ist und du den Rest des Weges (zumindest die Richtung) vor dir siehst, hast du sicher wieder Kraft getankt für den weiteren Weg.

Wir hier können dich zwar nicht dem Ziel entgegen tragen, aber wir begleiten dich gern ein Stück.

 
Ich will mich mal wieder melden, da ich die Gelegenheit dazu habe und hab auch einiges loszuwerden:

Für mich ist es im Moment sehr schwer, denke aber für den ein oder anderen ist es interessant.

Ich habe mich jetzt 4 mal mit U. getroffen. Die ersten 3 mal war es sehr schön, hocherotisch und eigentlich, dachte ich, mir tut das gut. Gestern hat sie dann gleich zu Anfang gesagt, daß sie das so nicht mehr will, weil sie das zu sehr verunsichert.

Das hat mich ganz schön fertig gemacht und es hat sich so angefühlt wie ein zweites Schlußmachen. Dementsprechend geht es mir heute, die Nacht verheult usw.

Das Treffen gestern war trotzdem freundschaftlich und es war Nähe da. Trotzdem hat mich diese Härte, mit der sie sich im Moment für den anderen entscheidet umgehauen, hatte das Gefühl und habe es im Moment auch, die gleiche Tortur der letzten Wochen nochmal machen zu müssen.

Ich habe nachgedacht, warum mich das so umhaut:

Habe geglaubt, ich bin auf dem Weg des Loslassens - bin ich auch, habe es geschafft scheinbar ohne Erwartung auf sie zuzugehen, stelle aber fest, daß ich mir zu sicher war. Insgeheim habe ich gedacht, ich könnte jetzt zu ihr eine Beziehung auf Distanz haben, eine Beziehung, bei der man sich trifft und sich nur versucht "gut zu tun".

D.h., ich habe meine Liebe wieder an Erwartung und an Ergebnis orientiert. Das ist es, was mich jetzt zurückwirft.

Da ich aber denke, daß die letzten Wochen (auch mit Euch) nicht umsonst waren, hoffe ich diesmal schneller auf die Füße zu kommen, aber ich bin ganz schön fertig. Ich weiß, daß man trauern muß. Trauern ist aber auch Leid, und ich wollte das Leid umgehen, indem ich mir eine Konstruktion gebastelt habe, mit der ich glaubte leben zu können. Das wird jetzt bestraft.

Wahrscheinlich ist dieser "Rückschlag" auch wieder notwendig, damit ich verstehe. Ich soll mich nicht einrichten, soll bei mir bleiben, zu mir kommen, soll lernen bedingungsloser zu leben, Loslassen sowieso.

Mann, ist das eine Scheiße!

Habe diese Woche Urlaub, weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist, weiß nicht, wie ich den heutigen Tag rumkriege....

Danke für Euer Ohr

 
Ich habe echt gedacht, du schaffst das alles ganz toll, so logisch und klug wie deine Strategie war... Aber das ist das Dumme an jeglicher Betriebsanleitung: Es gibt immer ein Teil, was nicht passt, eine Schraube, die fehlt. Und schon wackelt die gesamte Konstruktion. :(

Ich soll mich nicht einrichten, soll bei mir bleiben
Ich denke, genau das wollte dein Leben dir damit sagen. Lass den Dinge ihren Lauf. Stell dir vor, du hättest dein Ziel (Rückeroberung von U.) an einer langen Leine, mit sehr viel Auslauf, aber immer bei dir. Zerr nicht an der Leine, aber lass sie auch nicht los.

Sommersonnige Klugscheißerei von einer, die auch noch nicht viel weiter ist... :rolleyes:

Genieß deinen Urlaub, so gut du kannst, schließlich ist das der Jahrhundertsommer - und wir waren dabei! ;)

 
Es ist gut, daß Du das sagst. Ich glaube ja sowieso, daß Liebe bedingungslos sein muß - Beziehung ist was anderes, und vielleicht ist schon eine Zielstellung falsch. Interessant finde ich übrigens die Wörter, die wir benutzen, wenn wir scheinbar von Liebe reden.

Beziehung - Ziehen, man zieht, zieht was über, rüber, sonstwohin. Ich habe (unbewußt) versucht U. die letzten male zu beeindrucken, ihr meine vermeintliche Attraktivität "aufzudrücken", was mir ja auch gelungen ist. Deshalb die Verunsicherung bei ihr. Strategisch gesehen könnte man dies aus anderer Sicht als Erfolg verbüßen. Aber ich habe gegen die Liebe gearbeitet. Beeindrucken - wieder ein Wort - man geht auf einen zu und drückt etwas auf, vielleicht einen Stempel oder so - kann man blaue Flecken von kriegen. Verstehst Du?

Mir geht es heute etwas besser, und das ist auch interessant:

U. hat mir gestern abend gesmst, daß es ihr schlecht geht und sie viel geweint hat. Ich fand es schön zu spüren, daß meine Reaktion einfach nur die war, mich um sie kümmern, ihr zu helfen usw. ohne irgendeinen Hintergedanken zu haben, ohne Genugtuung zu empfinden. Ich steige nicht gleich wieder in die Startlöcher und wittere, das Opfer ist jetzt verwundbar - ich kann das, eine gute Übung.

Ich denke wirklich immer mehr, daß Liebe nur lebbar ist ohne die funtionalen Denkweisen unserer Kultur, vielleicht sollen wir das als Menschen lernen - Liebe als Prinzip.

Hab dann überlegt, wenn es so ist, das ich keine Genugtuung darüber emfinde, daß sie leidet, warum empfinde ich dann sowas wie Entlastung?

Ich glaube, das hat damit zu tun, daß sie mir Vertrauen entgegengebracht hat, und das so etwas wie eine gemeinsame Trauer entstand. Verlassen werden ist grausam, Verlassen, zumal unsere Liebe ja nicht im Arsch war, ist auch nicht einfach. Ich fühlte zum ersten mal ein gemeinsames Betrauern unsrer Trennung.

Dieses Trauern ging ledigllich per SMS, ich habe sie gefragt, was wir tun können: Uns zum Telefonieren verabreden, unsere Tränen wegküssen, gemeinsam weinen, noch mehr Abstand herstellen?

Mit dieser Antwort ging es mir gut, und ich hab gespürt, sie war ehrlich, hatte keinen Drang ihr meinen Willen aufzudrücken - ich komme/komm in meine Arme.

Habe darauf noch keine Antwort und es ist auch nicht so, daß ich jetzt verzeifelt warte.

Eigentlich ganz gut.

Es ist übrigens weiterhin so, daß ich keinerlei Groll gegen sie habe, und ich bin heilfroh, nicht irgendwann entschieden zu haben: jetzt mußt Du anfangen sie Scheiße zu finden, sie zu hassen, um mich frei zu machen, ich könnte das auch gar nicht.

Ich hab das, glaube ich, schon mal geschrieben, die Unterscheidung zwischen Liebe und dem, was an Beziehung da war, ist für mich eine große Hilfe gewesen - das relativiert einfach die Verletzung, weil die Schmerzen rühren aus der Geschichte mit der Beziehung, haben mit der Liebe eigentlich wenig bis gar nichts zu tun.

Ich werde aus den Dingen, die ich jetzt verinnerliche versuchen zu lernen, ein wirklich guter Gedanke (finde ich) ist der: Man sollte sich immer fragen, wenn man über Beziehung nachdenkt, wie kann die Beziehung der Liebe gerecht werden. Meistens handeln wir doch anders oder? Versuchen die Liebe irgendwo reinzupressen. Das muß scheitern, weil Liebe etwas freies, bedingungsloses ist.

Schön wieder mit Dir zu reden Zitronenfrau

Bis bald

Gruß an alle anderen

 
hi uwh57

du bist anscheinend mit deiner einstellung scho ziehmlich weit und vermutlich am richtigen weg.

ich habe gestern meine ex am abend in einem kaffee getroffen. nicht absichtlich

wir haben einen gemeinsamen freundeskreis und mit dem hab ich mich dort in unserem stammlokal getroffen. sie hatte soweit ich gehört hatte, keinen geist zu kommen und ich hatte auch nicht mit ihr gerechnet. plötzlich war sie doch da. wir haben uns fast nicht unterhalten ausser hallo und der verabschiedung zum schluss. ich denke wir wissen beide nicht so recht wie wir miteinander umgehen sollen.

ich merkte gestern aber, dass ich eine unglaublich WUT auf sie hatte. ich war so sauer das ich ihr ins gesicht springe hätte können. ich lies es sie aber nicht wirklich merken da es keinem etwas bringt. warum ist diese wut da ? ?( ?( ?(

sie hat nichts gemacht, gar nichts. ich glaube ich war nur sauer weil sie da war.

ich will nicht wütend auf sie sein den ich liebe sie ja noch immer...

ich wünsche mir das sich das wieder einkriegt und wir wieder reden können so wie ihr 2. ich frage mich auch ob ich ihr sagen soll wie ich mich fühle oder ob ich es lieber sein lasse ?( ?(

also gebt mit bitte tipps ;)

lg

FiRn