den Ex in Ruhe lassen - macht es besser als ich!

Leider muss ich wieder meinen alten Thread raus kramen:

Meinen Ex habe ich nachdem wir dann doch im Streit auseinander gegangen sind, wirklich in Ruhe gelassen. 17 Monate habe ich ihn weder angerufen, gemailt, gesimt oder irgendwie anders kontaktiert. Auch habe ich ihn NIE gegoogelt oder irgendwelche Personen oder Orte, die mit ihm in Verbindung stehen. Ich kam dann auch in dieser Zeit langsam zur Ruhe. Hab mich auf meine Probleme konzentriert und daran gearbeitet (u.a. Prüfungsangst, und meine Gabe mich selbst verrückt zu machen, mich von meiner kaputten Familie weiter zu distanzieren usw.) In dieser Zeit habe ich dann langsam immer weniger an ihn gedacht und die Tiefs wurden immer seltener und immer weniger tief. Aber weg waren sie nie.

Auf jeden Fall hat er sich dann nach 17 Monaten null Kontakt bei mir gemeldet mit einer Sms "Wies mir denn so ginge und wie die Uni liefe." Erstmal habe ich nicht geantwortet, weil ich dann auch sauer war auf ihn. Schliéßlich hatte er sich so lange nicht bei mir gemeldet und mich mit den ganzen Scherben allein gelassen. Einen Tag später habe ich ihn dann angerufen, weil ich wissen wollte, wieso er sich plötzlich bei mir meldet. War ziemlich wütend auf ihn und hab ihm das so auch gesagt. Hab dieses Telefonat auch genutzt, um ihm zusagen, was ich aus meiner Sicht falsch gemacht habe als wir noch zusammen waren. In diesem Telefonat habe meistens ich geredet, weil ich das Gespräch unter Kontrolle haben wollte, da die Situation einfach noch zu viel für mich war. Seine wesentliche Aussage war, dass er wissen wollte, wie es mir geht und dass immer zwei am Ende einer Beziehung schuld seien.

Dann hatten wir wieder 1 Jahr (bis Ende Mai 2012) überhaupt keinen Kontakt. Bis ER sich mit einer Email bei mir gemeldet hatte, dass er seine Entscheidung, mit mir Schluss gemacht zu haben, bereue und er hoffe, dass ich ihm jemald verzeihen könne. Bis dahin gab es in meinem Leben immer wieder Männer, die an mir interessiert waren, die ich auch sehr sympathisch fand. Aber ich habe immer wieder da noch an meinem Ex gehangen und aus diesem Grund nie etwas mit anderen Männern angefangen, weil ich diese dann doch nur verarscht hätte. Am Anfang war ich erstmal sehr skeptisch ihm gegenüber, aber gleich zeitig auch sehr offen, da ich finde, dass man keine Spielchen spielen sollte. Er meinte, dass unsere Beziehung damals 2009 gehalten hätte, wenn er nicht so viel Stress im Job gehabt hätte. Damals aber hat er zu mir gesagt, er müsse sich eingestehen, dass er nicht mehr genug Gefühle für mich habe. Auch habe ich nachgehakt, warum er sich jetzt so plötzlich melde. Er: Naja er ordene gerade sein Leben etwas neu. Fange einen neuen Job an, ziehe weg von Familie und Freunden, Verwandte seien gestorben, Freunde heiraten und kriegen Kinder - das alles mache ihn halt nachdenklich und er habe über das nachgedacht, was er denn eigentlich wolle.

Ich hab mich dann auf ihn eingelassen. Er hat mich bei mir besucht und ich bei ihm.

Wir haben darüber gesprochen, dass wir es erstmal langsam angehen wollen und auch nur wenigen Freunden davon erzählen.

Ich habe ihm viel darüber erzählt, was ich in unserer Beziehung damals doof fand (In der Zeit ohne Kontakt habe ich mir darüber viele Gedanken gemacht) und auch er war der Meinung, dass man an einer Beziehung arbeiten müsse. Auch hat er u.a. ganz klar gesagt, dass 2 Wochen seines Urlaubs nur mir gehören würden. ICh dachte wirklich, dass er einiges kapiert hätte und es ernst mit mir meinen würde.

Aber seitdem ich dann Anfang Juli bei ihm war, lief wieder alles schief. Das Wochenende von Freitag Abend bis Sonntag Abend war eine stete Bahn nach unten. Er lag fast nur noch vorm Fernseher und hat seine Serien geschaut und ich kam mir vor wie ein nichts. Damals war ich fürchterlich enttäuscht. Am Wochenende selbst habe ich es nicht geschafft ihm das zu sagen. Aber zwei Tage später habe ich ihm dann eine Email geschrieben. Als wir dann wieder einige Tage später telefoniert haben, war er nur noch ausweichend und hat das Telefonat beendet. Ab da hat er dann ausweichend und dann nicht mehr auf Kontaktversuche meinerseits reagiert. Da ich solche Anspannungen innerlich nicht lange aushalte, habe ich dann eine Woche nach dem Telefonat Schluß gemacht. Ging nur per Sms, weil er auf Anrufe nicht reagiert hatte.

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Vor einer Woche habe ich ihm nochmals geschrieben und folgende Antwort erhalten:

Hallo C.,

ich bin leider auch der Ansicht das du wieder in alte Muster verfällst.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was du dir von meiner E-Mail erwartest.

Es tut mir leid dir weh getan zu haben.

Dennoch glaube ich das wir beide gemerkt haben das wir die Zeit nicht zurückdrehen können und wir beide eine Vorstellung haben wie eine Beziehung für uns auszusehen hat, leider für jeden anders.

Ich kann mir definitiv vorwerfen lassen dir wieder Hoffnung gemacht zu haben.

Ein Satz von dir hat mich jedoch zum nachdenken angeregt. Als wir im Bett gewesen sind und du zu mir gesagt hast das du dich 2 Jahre lang danach gesehnt hast. In diesem Moment ist mir klar geworden das ich nicht der Richtige für dich bin und ich beführchte das du es auch weißt jedoch dir nicht eingestehst.

Ja ich weiß ich bin ziemlich bindungsunfähig jedoch hast du auch ein sehr einnehmendes Wesen das soll kein Vorwurf sein nur eine Anmerkung.

Ich weiß nicht ob es das Richtige für dich ist mich zu lieben.....

Grüße

G.

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Das mit diesem Satz im Bett stimmt leider. Und ich bin im Nachhinein über mich auch geschockt, wie sehr ich wieder in alte Verhaltensmuster, mit denen ich auch damals gekämpft habe in unserer Beziehung und nach dem Ende, wieder zurück gefallen bin. Ich fühl mich wie ein Südpol, der wenn der Nordpol (mein Ex) sich zurück zieht, automatisch hinterhergeht. Zwar versuche ich mich dann zusammenzuraufen und nicht hinterherzugehen, weil ich weiß, dass das contraproduktiv ist, doch halte ich das nur einige Tage aus bis dann in mir die Anspannung innerlich so große ist und ich doch hinterherrenne, weil ich die ungeklärten Sachen und Probleme geklärt haben will.

1. Ich will weiterhin an meiner Klammerei und Hinterherrennerei arbeiten. Nervt mich selber.

2. Habe ich innerlich meinen Ex weder in der Zeit ohne Kontakt innerlich richtig und ganz los gelassen, noch schaffe ich es jetzt. Auch wenn mir seine guten und schlechten Seiten sehr bewusst sind. Ich glaube, dass ich da nicht (allzu) große Illusionen habe. Den Satz "Jetzt ist aber mal wirklich gut! Lass die Sache doch endlich auf sich beruhen!" Habe ich so oft schon gehört. Ich kann schlecht los lassen

Ich brauch Hilfe, denn so gehts nicht weiter!

Ich befürchte, dass da sowohl bei mir als auch bei meinem Ex was ziemlich faul ist und unsere "Beziehung" eine ziemlich ungesunde Form angenommen hat.

 
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Ist jetzt vielleicht ein etwas sinnloser Beitrag, weiß nicht, aber ich habe genau die selben Probleme. Ich bin auch sehr sehr einnehmend und versuche nun, von ihm endlich wegzukommen und mich einfach nicht mehr zu melden (wäre für mich schon ein riesiger Schritt nach vorne).

Ich weiß nicht ob es etwas bringt, aber da wir uns sehr ähnlich sind, könnten wir versuchen, das zusammen zu überstehen und uns gegenseitig einfach unterstützen. Das ist zum Beispiel das, was mir manchmal fehlt. Klar, meine Freunde helfen mir, können aber nicht nachvollziehen, was ich denke, weil sie alle komplett anders sind als ich.

Kannst es dir ja mal überlegen :)

 
ja, mein Beitrag wird jetzt auch nicht der Hit sein, aber

schieß ihn endlich ab. Wenn ich allein das schon lese

Ich weiß nicht ob es das Richtige für dich ist mich zu lieben.....
was für nen Bullshit. Er weiß es nicht, aber lässt die Email wieder so offen.Er hat sein Leben neu geordnet? Hat irgendwas an dir verstanden?

Entschuldige mal, ich finde dich gar nicht mal so vereinnahmend. Dinge klären, statt sie tot zu schweigen? Sein Herz öffnen und dem anderen Gefühle mitteilen wie

und du zu mir gesagt hast das du dich 2 Jahre lang danach gesehnt hast.
?Wem das zu viel ist, der ist weiß Gott nicht der Richtige. Der weiß dich und dein Wesen NULL zu schätzen. Versteht dich NULL. Will er halt nicht/mehr.

Sitzt nur vorm TV, während ihr das erste WE verbringen wolltet, nach so langer Zeit und er sich bei dir gemeldet hat? A.loch! Wie mir scheint, hat der ganz andere gravierende Probleme in seinem Leben, wenn man da so gewisse Dinge rausliest aus deinen Beiträgen.

Tritt ihm in den Arsch und schick ihn auf n Mars. Zusammen mit den Scherben deines Herzens. Lass die Narbe jetzt endlich verheilen - es reicht doch wirklich mal. Lösch die Nummer, alles und lass den Kerl hinter dir. Es werden verschwendete Jahre deines Lebens sein, die du nicht für das genutzt hast, was dir vielleicht tatsächlich gut getan hätte. Und wenn das heisst, alleine zu sein, dann auch das. Aber lieber als mit so nem Arsch.

Erst warm machen und dann wieder fallen lassen die heiße Kartoffel???

Sowas überlegt man sich vorher.

LÖSCHE IHN und ALLES von ihm!!! Guck nach vorne endlich, denn wenn solche Grenzen je überschritten wurden, dann ist es endgültig vorbei und das vorherige aus irgendeinem anderen LEben als Illusion abzutun, die einem die Verliebtheit glauben lassen hat, Realität zu sein.

Der weiß nicht was er will, selbst mit seinen 32? Jahren. Reif?? jedem das seine.

MAche dieses Kapitel endlich zu, denn es wird nie wieder so wie früher. Sei endlich mal ehrlich und rational, genau wie ER!!! Du bist toll und du findest den, der dich verdient und andersrum!!! Aber nicht, wenn du falschen Geschichten hinterhertrauerst und dich aufhängst daran. :super:

 
Ich versuche ja immer wieder endlich los zu lassen.

Alle Nummern, Mails usw. habe ich bereits von ihm gelöscht. Auf diese Email von ihm habe ich auch nicht geantwortet.

Wie ich geschrieben habe, habe ich die Kontaktsperre je schon sehr lange durch gehalten. Umgrunde fast 3 Jahre. Nur hat er sich dann immer wieder bei mir gemeldet. Erst mit "Dass eine Beziehung scheitert. Dazu gehören immer zwei.". Dann mit "Ich bereue meine Entscheidung mit dir Schluss gemacht zu haben."

Auf der anderen Seite wollte ich in dieser Zeit immer wieder Männer an mich ran lassen. Aber das habe ich dann abgeblockt, weil ich gemerkt habe, dass ich das mit G. noch immer nicht durch habe. Anfang dieses Jahre war ich auch teils wütend, weil ich gemerkt habe, dass ich das immer noch nicht durch habe.

@ Ironia: Ja ich habe ihm ja auch vorgeworfen, warum er sich denn bei mir überhaupt gemeldet hat und was von "ja man muss auch an einer Beziehung arbeiten" geschwafelt hat, wenn er doch jetzt wieder nur flieht. Ich habe ihm wortwörtlich vorgeworfen, dass man mit ihm doch keine erwachsene Beziehung führen kann, weil er immer flieht, wenns man Probleme gibt und immer nur wegrennt.

Ich weiß, dass mir das alles nicht gut tut.

Deshalb habe ich auch so lange ganz konsequent die Kontaktsperre durchgehalten und deswegen habe ich auch es beim zweiten Versuch ziemlich schnell beendet, weil ich gemerkt habe, dass er sich wieder wie damals nur zurück zieht und ein gemeinsames reden über die Probleme nicht möglich ist.

Meinem Verstand ist das alles klar, aber ich kriegs irgendwie auf Dauer mit meinem Gefühl nicht hin.

Ich fühl mich wie ein Magnet, wie ein Südpol, der automatisch vom Nordpol, meinem Ex, mitgezogen wird.

Das denke ich auch, dass er irgendwelche Probleme mit sich hat. Auch weiß ich, dass ich ihm da nicht helfen kann. Man kann keinem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Das ist mir alles bewusst. Aber mich kostet es solche Kraft, mich nicht in Gedankenspiele zu verfangen, wie man doch diese Probleme angehen und lösen könnte...

 
Hi,Lauda.. habe gerade auch so eine situation... Schon übel wie manche einem "mitspielen" :-(

 
Ein normal denkender Mann, hätte sich gefreut und geschmeichelt gefühlt, wenn du ihm gesagt hättest, dass du dich 2Jahre lang nach ihm gesehnt hast.

Die Reaktion deines Ex ist mir unverständlich. :rolleyes: Vielleicht kann er keine Gefühle zulassen. Brauchst du so jemanden? Nähe zu spüren und dem Anderen mitzuteilen, wie man sich fühlt ist doch was Schönes. Das macht einen doch glücklich.

 
Ich weiß es nicht schneeweißchen, ob er keine Gefühle zu lassen kann.

Geweint hat er in meiner Gegenwart nur, als er damals vor 3 Jahren mit mir Schluss gemacht hat. In unseren Gesprächen bevor wir ein Paar wurden hatte ich das Gefühl, dass er es sehr schätzt, mit mir über sehr persönliche Dinge reden zu können. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er regenrecht froh ist, dass er mit jemand über diese Dinge reden kann, dass da fast was aus ihm hervorbricht. Er meinte anfangs zu mir, dass er mir Dinge (Wünsche und Änsgte) erzählt, die er noch nicht mal seinen besten Freunden erzählt.

Er hat sich ja in dieser Mail das erste Mal als ziemlich bindungsunfähig bezeichnet.

Er hat viele und v.a. schon sehr lang andauernde Freundschaften. Diese pflegt er auch.

Aber seine Eltern haben mir auch gesagt, dass er jemand ist, der sich zurückzieht und der einfach sein Ding macht.

Verliebt habe ich mich in ihn, zum einen weil ich es mag, wenn man sich liebevoll sticheln kann und Schabernack trieben kann. Nicht verletztend oder bösartig. Ich mags, wenn da jemand weng Gegenpart bietet und mir auch teils Gegenwind gibt. Und v.a. weil ich sehr sehr offen mal mit ihm über alles reden konnte und er mir, wenn ich ihm sehr private Dinge erzählt habe von mir, sehr respektvoll reagiert hat. Er hat mir zugehört, mich ausreden lassen und meine Meinung eben nicht gleich weggewischt als Blödsinn. Und wenn er irgendetwas an mir nicht gut fand, dann hat er mir das in einer sachlichen und ruhigen, aber auch deutlichen Weise gesagt. Ja, ich habe diese Art und Weise der Nähe mit ihm sehr geschätzt.

Ich selber würde mich sowohl als starke Frau, als auch als Sensibelchen beschrieben. So war ich schon immer. Ich kann rackern und schaffen wie ein Pferd und hart an Dingen arbeiten und wenn es sein muss auch Dinge, die mir wichtig sind, gegen starke Widerstände durchsetzen. Aber ich kann bei bestimmten Dingen einfach nur ein heulendes Elend sein. Freunde, die nur die starke Seite an mir kannten, waren teils echt überrascht als sie meine extrem sensible Seite kennen lernten.

Ob ich so jemand brauche?

Eigentlich nicht. Wie ich versucht habe zu beschrieben, habe ich mich in ihn verliebt, weil er so unglaublich offen zu mir war.

Ich habe ihn ja auch nur Ende Mai wieder in mein Leben gelassen, weil er von sich aus mit solchen Dingen kam, wie "Er hat inzwischen erkannt, dass man an einer Beziehung arbeiten muss." usw. Ich dachte, dass er es ernst meinen würde.

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Am liebsten würde ich ihn schon mal fragen, was das alles soll. (Keine Angst, ich werde es nicht tun --> Kontaktsperre!)

Gut er hat vor 3 Jahren Schluss gemacht, weil er nicht mehr genug Gefühle für mich hatte. Ok! Ich hab zwar nen Weilchen gebraucht, aber ich hab ihn dann in Ruhe gelassen.

Er wusste, dass mir die Trennung schwer fiel.

ABER WIESO hat er sich dann wieder bei mir gemeldet und was davon erzählt, dass er seine Entscheidung bereut, mit mir Schluss gemacht zu haben, dass er inzwischen auch der Meinung ist, dass man an einer Beziehung arbeiten müsse, und dass auch er einige Fehler damals gemacht hat.

WIESO erzählt er mir nach einer Ewigkeit von Kontaktsperre so was, wenn er dann, wenn die ersten Problemchen wieder auftauchen, wieder sich zurückzieht und mich allein stehen lässt.

Ist er wirklich so unreflektiert und leichtsinnig, dass er wieder bei seiner Ex, für die er nicht mehr genug Gefühle hatte, nach Jahren ankommt und so was schwafelt?

Ist er wirklich so naiv und dachte, dass dann nicht genau die alten Probleme wieder hoch kommen würden, und die man dann angehen muss?

Genau das habe ich ihm (übrigens 33 und berufliche für einige Mitarbeiter zuständig, die er unter sich hat) nachdem ich Schluss gemacht habe vorgeworfen und – natürlich – GAR KEINE Antwort bekommen.

War ich einfach nur der dumme Lückenbüser?

 
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War ich einfach nur der dumme Lückenbüser?
Das glaube ich nicht. Ich "unterstelle" ihm ernste Absichten, aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Vielleicht braucht er das Abhängen vor der Glotze für eine gewisse Zeit und eure Bedürnisse sind zu disparat. Villeicht würde er reden wollen, nur viel später als du. Vielleicht müsste er für dich ein ganz Anderer werden und da ist ihm klar geworden, dass er das nicht kann bzw. möchte.

 
Das glaube ich nicht. Ich "unterstelle" ihm ernste Absichten, aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Vielleicht braucht er das Abhängen vor der Glotze für eine gewisse Zeit und eure Bedürnisse sind zu disparat. Villeicht würde er reden wollen, nur viel später als du. Vielleicht müsste er für dich ein ganz Anderer werden und da ist ihm klar geworden, dass er das nicht kann bzw. möchte.
Ja, wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht.

Das kommt mir so bekannt vor. Denn damals vor drei Jahren war es imgrunde genauso. Ich hab gemerkt, dass ich bei ihm nicht weiter komme. Und da ich weiß, dass es nichts bringt ihn zu bedrängen, werde ich das auch nicht mehr tun.

Ob er ein ganz Anderer werden müsste?

Meine Vorstellung von einer Beziehung ist die einer gleichberechtigten. Was mich an ihm an diesem Wochenende störte, war, dass er Dinge einfach ohne mich zu fragen entschied bzw. mich ziemlich schnell abblockte und mir gar nicht zu hörte. In diesem Zusammenhang hat er sich als Alphamännchen bezeichnet. Und dieses Verhalten steht einfach im Kontrast zu seinem vorherigen Verhalten. Sowohl als wir uns kennen lernten, als auch als er sich jetzt Ende Mai wieder bei mir meldete, hat er mir zugehört und wir haben gemeinsam entschieden - gleichberechtigt. Und v.a. hat sich jeder erstmal offen die Meinung des Anderen angehört.

Meine Mama meinte, dass er vielleicht einfach so ist und dass er auf Dauer einfach ja sein Alphamännchen nicht im Griff hat.

Ob unsere Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind?

Ich muss sagen, dass ich ein größeres Bedürfnis nach Nähe habe. Das stimmt! Gleichzeitig merke ich aber auch und hab es vor drei Jahren gemerkt, dass ich auf diese Weise auch etwas kompensiere. Hab gestern noch eine Beschreibung zum Nähe-Distanz Ungleichgewicht in einer Beziehung gelesen und mich auf der "Ich will mehr!" Seite sehr gut wieder gefunden. Meine Familie ist total kaputt und ich habe damals auch gemerkt, wie ich mein Bedürfnis nach einer glücklichen Familie in seiner Familie versucht habe zu stillen. Denn seine Eltern sind glücklich zusammen. Aus der Distanz kam ich mir vor wie ein ausgehungertes Kind, das sich auf das Kuchenbuffett stürzt. Aus dem Abstand habe ich aber auch gemerkt, wie ich mit diesem Verhalten ihn - unabsichtlich - auch bedrängt habe und gewisse Grenzen bei ihm überschritten habe. Ich bin zu schnell in seine Welt eingebrochen und habe eben nicht gewartet bis ich eingeladen werden einen Schritt näher zu treten.

Als wir Ende Mai wieder Kontakt hatten, habe ich ihm genau das auch geschildert. Ich dachte, dass ich das besser im Griff hätte. Wenn ich mein Verhalten jetzt im Rückblick sehe, muss ich sagen, dass dem nicht so war. Nen Weilchen konnte ich mich zurückhalten, wenn er sich von mir zurück gezogen hat, doch irgendwann bin ich wieder nachgerutscht.

Bei unseren Interessen sind wir teils recht unterschiedlich.

Mein Faible ist die Landesgeschichte, während er geschichtliche Dinge liebt, die möglichst weit weg sind (z.b. Angkor Wat).

Aber für mich sind das keine unterschiedlichen Vorstellungen von einer Beziehung.

Aus meiner Sicht würde ich nur den Konflikt "Alphamännchen" vs. "Gleichberechtigung" gelten lassen. Aber mir fällt es auch so schwer, dieses wirklich zu akzeptieren, weil mein Ex auch früher mal sein Alphamännchen im Griff hatte. Wenn er zocken wollte, dann sagte er zu mir "Du ich will jetzt 2 Stunden zocken. Du hast ja auch noch andere Sachen (Uni) zu erledigen. Danach kochen wir was zusammen oder mach dies und das zusammen." Solch ein Vorgehen ist für mich völlig in Ordnung. Denn dann hab ich ihn auch seine Zeit in Ruhe gelassen. Mir fiel es dann auch einfacher ihm seinen Raum zu lassen.

Leider muss ich sagen, dass ich es nicht so sehe, dass wir eine so grundlegend verschiedene Vorstellung von Beziehung hätten.

Ich seh da immer noch Potenzial. Und das war im übrigen auch seine Aussage, als er sich Ende Mai wieder bei mir gemeldet hatte. Er fände, dass unsere Beziehung noch Potenzial hätte.

Sorry, aber aus meiner Sicht hat er die Flinte viel zu früh ins Korn geworfen. Ich bin ihm inzwischen auch nicht mehr so böse, sondern versuche seine Entscheidung zu akzeptieren.

Ich seh noch Potenzial, aber ich werde seine Meinung und Entscheidung akzeptieren.

 
Hast du in den letzten drei Jahren denn irgendwie versucht an dir zu arbeiten? Wenn ja auf welche Weise?

Also ich finde du klingst schon recht reflektiert und hinterfragst ja auch dein Verhalten, aber hast du bewusst versucht, bestimmten Verhaltensweisen nicht nur auf den Grund zu gehen, sondern diese auch zu ändern?

Ich kann mir aufgrund des Verhalten deines Exfreundes nicht so wirklich vorstellen, dass es bei dem Nicht-Loslassen-Können tatsächlich um ihn geht, sondern eher um dich. Daher ist es egal, ob er bindungsgestört ist oder warum er was gemacht hat. Es mag ja sein, dass er bei dir irgendwelche Knöpfe drückt, aber die Knöpfe sind halt bei dir und könnten (theoretisch) auch von einem anderen gedrückt werden, was aber nicht so erstrebenswert klingt, wenn man sich deine Leidensgeschichte durchliest.

 
Bewusst habe ich in diesen 3 Jahren weiter an meiner Prüfungsangst gearbeitet und v.a. an meinem Verhalten "mich so wunderbar selbst verrückt zu machen".

Außerdem ist es mir in dieser Zeit Stück für Stück gelungen mehr Distanz zu meiner Familie und dem Verhalten meiner Schwester aufzubauen. Ich bin endlich davon weg, meiner Schwester (Schizophren) zum 100ten mal zu sagen, wie sie was doch besser und richtig machen sollte. Inzwischen sage ich meine Meinung nur noch 1 mal aber deutlich und dann überlasse ich es auch ihr, was sie daraus macht. Meine innere Anspannung nach den neuesten "Dummheiten" meiner Schwester ist jetzt viel niedriger und ich komm dann auch viel schneller wieder runter. Inzwischen habe ich da die Einstellung "Soll se doch machen. Sie wissen, was ich davon halte. Ich brauchs ihnen nicht noch 100 mal sagen."

Auch habe ich es geschafft, meine Mutter davon abzubringen, ihren "Seelenmüll" bei mir abzuladen. Als sie mal wieder Suizidgedanken mir gegenüber äußerte, habe ich ihr in einem sehr ernsten Ton gesagt, dass ich dafür Sorge, dass sie in die Geschlossene kommt. Seitdem lässt sie das. Denn ich habe ihr auch erklärt, was sie mir damit antut.

Was meinen Ex betrifft, so habe ich nach der Trennung vor 3 Jahren mich bewusst in das Leben meines Studienortes geworfen. Habe viel mehr mit Freunden hier unternommen, mich in Gruppen engagiert und bin hier erstmal richtig angekommen.

Wegen meiner inneren Anspannung werde ich mich jetzt zu einem Yoga-Kurs anmelden, um mich selbst auch dann wieder runterfahren zu können. In den Hochschulgemeinden gibt es hier auch Lebens- und Beziehungsberater. Habe mir gedacht, dass ich da vielleicht mal hingehe. Denn mein Nachrutschen in der Beziehung, wenn der Andere sich zurückzieht, nervt mich selber.

Roya, wo siehst du die Gründe des Nicht-loslassen-könnens bei mir?

Würde mich interessieren!

 
Ich schließe überhaupt nicht aus, dass mein Ex genau das meinte mit den grundsätzlich anderen Bedürfnissen, als er meinte, dass wir unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung hätten. Auch habe ich schon überlegt, dass er mir mit seiner Aussage, dass er bei diesem Satz gemerkt hätte, dass er nicht der Richtige für mich sei, sagen wollte, dass er mein Nähebedürfnis nicht stillen könne.

Aber das bringe ich immer noch nicht so richtig mit meinem Gefühl zusammen.

Obwohl gerade ist mir eingefallen, dass ich damals, als wir uns kennen lernten und er sich mir geöffnet hat, auch bei ihm ein großes Bedürfnis und eine große Sehnsucht nach Nähe gespürt habe. Er hat mir das auch gesagt. "Dass er das Gefühl hat, dass ich ihn besser kennen würde, als viele seiner Freunde", "dass er auch diese Gespräche mit mir als sehr schön empfindet", Und ich hatte damals auch sehr deutlich den Eindruck, dass er es als erleichternd empfand, mir gegenüber so offen (empfinde ich auch als eine Form der Nähe) sein zu können. Er meinte mal zu mir nach einem sehr intimen und privaten Gespräch, dass ihm das sehr gut getan habe, sich mir so öffnen zu können.

Gleichzeitig merke ich aber auch und habe es auch gemerkt, dass mein Nähebedürfnis ihm gegenüber zu groß war. In dem Sinne zu groß, als dass ich damals merke, dass ich mich dabei ertappte wie ich fast nur ihn und fast nur die Zeit mit ihm als Quelle für meiner Kraft, Erholung, Entspannung usw. (find gerade keine besseren Worte dafür) ja vielleicht schon fast missbraucht habe. Sobald ich gemerkt habe, er gibt mir Nähe, werde ich irgendwie schon unersättlich danach. Und auch in anderen Freundschaften und Beziehungen merke ich auch immer wieder dieses Verhalten von mir etwas.

Aber würde ich damit nicht irgendwann jeden überfordern, wenn ich übersehe, was dieser mir geben kann und will. Und stattdessen nur mehr will.

Heißt es nicht auch immer, dass man solche Sachen sowieso bei sich finden muss?!

Es passt einfach nicht?

Mir fällt auch gerade auf, dass er damals sich selbst versuchte in manchen Dingen mir anzupassen. Er sagte, dass er früher gekifft habe und darauf aber auch nicht stolz wäre. Genauso hat er für mich das Rauchen aufgegeben. Während der Beziehung kam aber beides wieder "zurück". Er fing wieder das Rauchen und kiffen an. Letzteres aber nur in geringen Mengen. Also auf Parties bei Freunden und nicht stetig und schon gar nicht mehrmals täglich.

Schon öfters habe ich überlegt, ob er versucht hat, sich für mich zu verändern, aber es auf Dauer nicht geschafft hat.

Wie seht ihr das? Ich komm mir da manchmal wie in nem Nebel vor.

 
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Vielleicht hat er sich auch erschrocken, dass du noch so an ihn hängst , als du sagtest ,dass du dich 2Jahre nach ihm gesehnt hast. Das hat ihm vielleicht ein schlechtes Gewissen gemacht, dass seine Gefühle für dich nicht so sind. Es mag sein, dass er da ein großes Ungleichgewicht zwischen euren Gefühlen sieht.

Und er sieht die Sache gaaaaaaanz relext und du bist 100% bei ihm. So ein Ungleichgewicht kann sehr nervend, für den der nicht diese großen Gefühle hat, sein. :eek: Weil dieser sich mehr mit sich sich und anderen Dingen beschäftigen möchte und den Partner dann nur nebenher laufen lassen möchte. Er weiß aber, das das nicht geht und macht dann lieber mal Schluß, weil er sich nicht so zu dir hingezogen fühlt wie du zu ihm.

Das führt ja automatisch zu Konflicktpotenzial. Und dem möchte er evtl. entgehen. Sind alles nur Mutmaßungen, aber so könnte ich mir die Situation erklären. :)

 
Vielleicht hat er sich auch erschrocken, dass du noch so an ihn hängst , als du sagtest ,dass du dich 2Jahre nach ihm gesehnt hast. Das hat ihm vielleicht ein schlechtes Gewissen gemacht, dass seine Gefühle für dich nicht so sind. Es mag sein, dass er da ein großes Ungleichgewicht zwischen euren Gefühlen sieht.
Ja, das halte ich auch für nicht unwahrscheinlich.

Als ich das zu ihm gesagt habe, habe ich nur gesagt, was ich fühlte. Aber aus dem Abstand kann ich nachvollziehen, dass meine Aussage auch sehr erdrückend auf ihn gewirkt haben kann. Denn kann man diese Aussage nicht auch als Forderung meinerseits nach Nähe verstehen? Selber habe ich natürlich auch schon solche Situationen erlebt, wenn man eigentlich nette Menschen triftt, aber dann von deren (Über)bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Nähe usw. erschreckt ist und sich erdrückt fühlt und daher auch irgendwie reflexartig zurückschreckt.

Irgendwann nach der Trennung damals habe ich genau das erlebt. Aber diesmal war ich die, die mit Wunsch nach Nähe erdrückt wurde und flüchtete.

Damals habe ich auch das mit meinem Ex verbunden und erkannt, wie er sich teils gefühlt haben muss. Ich habe mir auch vorgenommen, das dann besser zu machen. Aber wie schon gesagt, bin ich schnell wieder in alte Muster zurück gefallen.

Von so vielen Leuten habe ich schon gehört, dass ich zu unruhig, zu nervös wäre und dass ich manchmal echt nicht wüßte, wann nun gut ist.

Zwar ertappe ich mich immer früher dabei, wenn ich wieder so bin, aber ich will das verdammt nochmal noch besser in den Griff bekommen!!!

Ich will Leuten, die ich mag und schätze, nicht durch meinen Drang nach irgendetwas verletzten oder sie bedrängen.

Dazu fällt mir eine kleine Szene ein, als wir uns das erste Mal sahen, nachdem er sich Ende Mai bei mir gemeldet hatte.

Auch früher habe ich ihn schon gerne massiert und das lief auch dann meist auf Sex hinaus. Was wiederum dann dazu führte, dass ich ihn nicht mehr massieren durfte, weil er wußte, was das irgendwo zwangsläufig heißt.

Als wir uns also das erste Mal wieder sahen, haben ich es nicht so gemacht. Ich hab ihn nur massiert. Erst hatte ich ihn nur über den Rücken gestreichelt und dann aufgehört, weil ich mir irgendwo dachte, lass ihm seine Ruhe und halt weng Distanz - nicht wie früher. Erst als er mich bat weiter zu machen, habe ich ihn weiter massiert und gestreichelt. Und das v.a. ohne irgendwelche Absichten bezüglich Sex. Einfach auch immer darauf bedacht, nicht zu weit zu gehen und ihm gegenüber eine gewisse respektvolle Distanz zu wahren. Diese Momente haben wir beide damals sehr genossen. Ich habs genosse ihn zu berühren, berühren zu dürfen. Sowas fühlt sich auch irgendwie schöner an, wenn man "darf" und der Andere einen "lässt". Blöder Ausdruck: Wenn man sich halt als willkommener Gast fühlt und nicht als ungebetener oder geduldeter.

 
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Nur in der Liebe gibt es kein richtig und kein falsch. Und es wäre für dich nicht gut, wenn du dich für ihn verbiegen müßtest, um ihn nicht zu Nahe zu kommen.

Dann wäres du ja diejenige die leiden würde. Und so zu leben und mich so zu verhalten, um es ihm recht zu machen, würde ich an deiner Stelle nicht machen. Entweder liebt er dich genauso wie du ihn oder eben nicht. Wenn mich jemand nicht lieben würde, würde ich mir jemanden anderen suchen, der genauso empfindet wie ich.

Und dass er ehrlich zu dir ist, auch wenn er dir das nur durch die Blume zu verstehen gibt, solltest du schätzen. Du kannst ihn ja nochmal fragen ob es wirklich so ist. Dann brauchst du deinen Gedanken nicht ewig nach zu hängen und bist dann frei, wie der Himmel über dir. Mit allen Möglichkeiten. :)

 
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Genau das hat er damals, als ich bei ihm war, zu mir gesagt. Eben dass ich mich nicht für ihn verbiegen soll. Das er das nicht möchte.

Ob ich ihn nochmal frage, weiß ich nicht.

Ich werde ihn erstmal einfach nur gehen lassen. Und eben nicht weiter bedrängen. Denn das zu merken, wenn jemand vor einem selbst flieht, ist wirklich kein schönes Gefühl. Brauch ich nicht nochmal!

Als ich dann vor fast 3 Jahren endlich die konsequenten Kontaktsperre (Anfang meines Threads) durchgehalten habe, habe ich mir gedacht, nein er ist gegangen. Entweder er meldet sich bei mir von sich aus oder wir werde gar keinen Kontakt mehr haben. Ich glaube, dass ich das auch jetzt wieder tun werde und mich auf meine Probleme (nicht los lassen, zu unruhig, Hunger nach Nähe und dabei zu weit zu gehen) konzentrieren und diese wirklich anzugehen.

 
Kein Mensch, der alle Sinne beisammen hat, möchte, dass sich ein anderer für einen verbiegt. Das ist ein Pluspunkt für ihn.

Wenn man jemanden gern hat und auch sonst, möchte man keinen neben sich haben, der sich nach einem verzehrt. Dann fühlt man sich in die Pflicht genommen. Das kann einem richtig die Kehle zuschnüren und dann mag man den anderen immer weniger und haut, als Konsequenz, ab.

Man flüchtet dann gewissermaßen vor ihm. Wenn man zu viel bekommt und nichts zurückgeben kann oder möchte, ist das auch ein sehr einengendes Gefühl. Dann stimmt die Balance, die ja in unserem Leben sehr wichtig ist, nicht.

Im Grunde, spricht es jedoch auch für eine gewisse Sensibilität, wenn dein Ex so empfunden haben sollte. Es mag ja auch Menschen geben, die das gnadenlos ausnutzen. Vielleicht ist ihm, sein eigenes Seelenheil wichtiger als alles andere. Ob das nun gut oder schlecht ist, lass ich mal dahin gestellt.

 
Von so vielen Leuten habe ich schon gehört, dass ich zu unruhig, zu nervös wäre und dass ich manchmal echt nicht wüßte, wann nun gut ist.
Sowas finde ich ein absolutes No Go. Man kritisiert andere Leute nicht und dieser Satz klingt sehr nach Urteilen, nach Bevormunden. Es gibt doch keine Vorschriften, wie man zu sein hat, deine innere Unruhe ist nicht per se schlecht und die vermeintliche Ruhe der Anderen gut. Das Wichtigste an einer Freundschaft ist m.E. so angenommen zu werden, wie man ist und nicht, gesagt zu bekommen, wann gut ist.

 
Wenn man jemanden gern hat und auch sonst, möchte man keinen neben sich haben, der sich nach einem verzehrt. Dann fühlt man sich in die Pflicht genommen. Das kann einem richtig die Kehle zuschnüren und dann mag man den anderen immer weniger und haut, als Konsequenz, ab.

Man flüchtet dann gewissermaßen vor ihm. Wenn man zu viel bekommt und nichts zurückgeben kann oder möchte, ist das auch ein sehr einengendes Gefühl. Dann stimmt die Balance, die ja in unserem Leben sehr wichtig ist, nicht.

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So muss ich wohl seinen Aussage, dass er gemerkt hat, dass er nicht der Richtige für mich ist, wohl deuten. Und v.a. muss ich seine Entscheidung hinnehmen.

Da hast du recht.

Es spricht für seine Sensibilität. Denn ihm kann ich nicht wirklich was vor machen. Ja, ich wahr an diesem besagten Wochenende enttäuscht davon, wie es gelaufen ist. Das hat er gemerkt. Und ich war auch etwas überrascht, als ich gemerkt habe, in wie vielen Dingen wir doch gegensätzliches mögen. Das merkt mein Ex. Das sieht er an meinem Gesicht und merkt es an meinem Verhalten.

Er mag moderne Möbel, ich alte. Wir hatten an diesem Wochenende das Thema. Aber ich konnte ihn irgendwie nicht verstehen, dass man da keinen Kompromiss finden kann. Hab ihm auch versucht zu erklären, dass ich einsehe, dass z.b. in der Küche moderne Möbel einfach praktischer sind. Aber hier und da nen schöner alter Schrank doch Flair bringt. Er hat mich mit dem Satz "Ich mag einfach moderne Möbel - basta." abgewürgt.

Auf der anderen Seite mag ich seine direkte Art (nein, ich mein jetzt nicht die Möbel, sondern die Sache mit "Ich merk, dass das so nicht geht mir uns.") auch sehr. Weil ich es auch einfach schätze, wenn jemand sich traut mir Dinge zu sagen, die mir unangenehm sind, die aber einfach so stimmen. In unseren Gesprächen bevor wir ein paar wurden war dies öfters der Fall. Ich mag Gespräche, in denen man sich gegenseitig traut auch unangenehme Dinge zu sagen. Aber in einer ruhigen und sachlichen Art ohne eben den anderen zu überfahren.

Dies und andere Sachen haben wir uns Ende Mai, als wir wieder Kontakt miteinander hatten, gegenseitig gesagt. Wir haben uns ganz offen die Dinge gesagt, die wir nach wie vor trotz allem Streit und aller Verletzungen nach wie vor am Anderen schätzen. Aber auch die Dinge, die man selbst - aus eigener Einsicht - falsch gemacht hat, und was man nicht mehr so erleben möchte. Von was man sich eben wünscht, dass es diesmal anders läuft.

Aber was solls, wir sind teils beide wieder in unsere alten Muster, die wir auch als schlecht befunden haben, zurück gefallen.

@ Serene:

Leute, die mir das sagten, haben das nicht unbedingt böse oder bevormundend gemeint. Sie meinten damit auch Situationen, in denen mehr Ruhe gut tut. Und Situationen, in denen ich mir besser tun würde, wenn ich ruhiger bleiben würde.

Natürlich hat eine unruhige Art auch gute Seiten. Ich kann Probleme eben nicht lange unter den Teppich kehren. Das hat zur Folge, dass ich sie früher angehen muss, bevor sie eben nen viel größeres Problem sind. Das seh ich als gute Seite einer unruhigen Art an.