So liebes Forum, ich hätte da gerne eure Einschätzung. Man trifft sich ein paar Mal, man verbringt die Nacht miteinander. Sex war nicht überwäötigend, er hatte Mühe zu stehen. Man trifft sich nach einer Weile wieder und verbringt wieder die Nacht. Dieses mal stand er gar nicht. Am nächsten Tag bekommt man dann gesagt, dass man nicht bereit sei für eine Beziehung und man einfach nur befreundet sein möchte (ohne sexuelles). Man hat sich dann noch über Gott und die Welt unterhalten und er meinte man könne ja wieder mal so ein Essen zusammen machen. Als ich nach Hause gekommen bin habe ich ihm geschrieben, dass ich unter den Bedingungen keinen Kontakt mehr zu ihm haben kann, da, auch wenn vielleicht nicht mit Absicht, moch das nun verletzt hat und traurig gemacht hat. Ich konnte es ihm im Moment einfach nicht sagen da ich zu emotional geworden wäre. Frage 1: Warum immer dieser Ich bin nicht bereit shit und nicht die Wahrheit? Frage 2: Liege ich richtig in der Annahme, dass ich auss seiner Sicht eine schlechte Nummer war und dies der Grund ist? Er sagte ja auch, dass ich vielleicht schon an seinem Texverhalten dies hätte merken können. Dies bedeutet aber auch, dass er wissentlich mich gestern zu sich kommen und übernachten lies…. Inputs, Ratschläge (bitte auch etwas Trost) sind erwünscht….
Hallo Tapete,
kann es sein, dass hier einfach nur zwei komplett in ihren eigenen Unsicherheiten gefangene Leute aufeinander getroffen und diese aus purer Selbstbezogenheit diversen Missverständnissen verfallen sind?
So klingt deine Geschichte jedenfalls für mich. Dein Kandidat hat direkt 2 x hinter einander beim Versuch des Geschlechtaktes "versagt". Peinlicher geht es für einen Mann ja wohl kaum. Zumal das im Heute, dank des anhaltenden "Männlichkeitswahns" ja nach wie vor das absolute Tabuthema überhaupt ist, steht ein Mann hier nicht seinen "Mann". Da will er mit einer Frau (hoffentlich nicht nur, um sich selbst auszutesten und auf die Brust klopfen zu können) und dann läuft alles schief. Ich schätze mal, in einem solchen Fall würden ca. lediglich 1 von 10 Männern hier direkt eingestehen, dass das Problem bei ihnen eben selbst liegt (was sie in der Regel so auch längst von sich wissen). Ein größerer Prozentsatz würde sich vermutlich eher still und leise aus der Affaire ziehen. Aber sicher gibt es hier eben dann auch mindestens 1/3 an Männern, die hier "aggressiv" drauf reagieren und die Schuld dem Gegenüber anlasten bzw. für solche Gefühle beim Gegenüber bewusst sogar sorgen.
Im Grunde kann all das in deinem konkreten Fall dahingestellt bleiben, da Du selbst hierauf -aus meiner Sicht- sehr destruktiv (einzig selbstbezogen) reagiert und damit m.E.n. auch ein missverständliches Statement abgegeben hast. Schließlich fühltest Du dich ja (vom Abend oder von was genau, hast Du das so konkret geschrieben oder offen gelassen) "verletzt".
Hast Du das nur so ("offengelassen") geschrieben, muss er das ja (in seiner eigenen Problematik) schon so verstehen, dass Du ihn als "Versager" siehst
und deshalb "enttäuscht" von ihm, dem Mann, bist.
Ich hier (persönlich also) gehe aber mal eher davon aus, dass Du seine "Schlaffheit" einzig darauf bezogen hast, er würde dich nicht als attraktiv
genug empfinden, da Du (selbstbezogen in dieser Hinsicht) selbst nicht das beste (gesündeste) Bild von Dir selbst pflegst und bisher nur "schlechte Er-
fahrungen mit Männern" gemacht hast.
Während er also sein Erketionsproblem schamhaft nicht in den Mittelpunkt
eurer Begegnung schieben möchte (schlägt mithin Essengehen vor), versuchst Du, mögliche weitere emotionale Verletzungen (wie Du sie aus der Vergangenheit kennst) tunlichst zu vermeiden, indem Du ihn mit dem "Vorschlaghammer bearbeitest" (vermutlich: um ihn emotional von Dir fernzuhalten).
Das wiederum scheint ihn selbst dann doch zuviel des "Guten" (Verträglichen) zu sein, weshalb er nun lieber auch selbst austeilt bzw. dichtmacht.
Dass dieses (zumindest momentane Problem) ggf. einzig nur an ihm lag, kam Dir dabei offenbar nie in den Sinn. Also z.B. dass er ggf. nur aufgrund von Un-
erfahrenheit, kompletter Aufregung Dir gefallen zu wollen usw. usf., nur versagte, hier vielleicht auch grundsätzliche (eigene Probleme) mit haben könnte, scheint Dir -aus welchen Gründen auch immer- fremd zu sein.
Ich vermute, dass er -im Besonderen ebenso aufgrund seiner Eigenproble-
matik- ebenso verkennen musste, dass deine Reaktion aus eigener Unsi-
cherheit resultiert und nicht, weil Du ihn (unbedingt) in seiner Männlichkeit
nieder machen wolltest. Woher sollte er das auch mit Gewissheit wissen, wo
er Dich nicht wirklich kennt und er hier nur deine Reaktion abbekommt?
Mangels gelebter Offenheit fühlen sich nun beide Seiten als Versager.
Hätte der jeweilige Mensch dahinter eher im Vordergrund gestanden, so
hätten beide das ja erstmal sachte weiter angehen können.Ggf. hätte hier
sich dann mehr Vertrautheit entwickeln können, die bereits gewisse Prob-
leme "wie von selbst" löst oder gar für unwichtig erscheinen lässt.
So haben sich die Fronten nun aber verhärtet, wobei beide Seiten sich in
sich selbst zurück ziehen und eher -wie ich das persönlich sehe- im Selbst-
mitleid ergeben. So unter dem Motto: "Ich bin ja nie gut genug, wie ich bin...".
Betrachtet man das vom Standpunkt "hat es gepasst" aus, könnte man also
eher meinen, dass es das nicht tat, da man ansonsten anders (gesünder) miteinander agiert hätte. Selbstblockaden können hier allerdings schnell auch zu einem falschen Schluß darüber führen.
"Ich habe das dummer Weise alles auf mich selbst bezogen und mich deshalb als unattrativ für dich empfunden..." wäre m.E.n. eine gesündere Möglichkeit,
das ggf. nochmal offen abzuklären. Je nachdem, wie einem danach steht.
Er muss darauf ja nicht einmal (mehr) reagieren. Weil, es für Dich vielleicht eher wichtig ist, dazu stehen zu können, über jene Unsicherheiten verfügt zu haben, aber niemanden darüber verletzt haben zu wollen und dessen Belange nicht einmal auf deinem Schirm dabei hattest.
Sollte er darauf sogar ("positiv") reagieren, indem er z.B. hier seine eigenen Unsicherheiten einräumt und für Dich (deine missverständliche Reaktion) Verständnis zeigt, lernt euch ggf. lieber erstmal "langsam" besser einander
kennen. Eben, gemeinsam Essen gehen, offen miteinander plaudern usw.
usf. und für "Vertrautheit" sorgen.
Unabhängig davon aber kannst Du da schon noch Gutes für Dich selbst
draus lernen und in Zukunft so u.a. "gesünder" in solchen Situationen rea-
gieren.
Das natürlich nur, muss ein Mann deinen Erwartungen entsprechend nicht
direkt bei dem ersten Versuch/ den ersten Versuchen sich als Super-Lover
entpuppen bzw. steht der reine Akt für Dich nicht im absoluten Vordergrund
einer Beziehung usw.
Entgegen deiner Annahme gibt es nämlich so u.a. sehr wohl auch echt gute
Lovers, die lediglich bei einer (noch ihnen fremden, neuen) Frau, die sie me-
ga vom Hocker sogar haut, plötzlich in ihrer Standfestigkeit erstmal versagen.
Aus reiner "Nervosität, Überanspannung usw. usf.". Ebenso aber auch Männer, die kaum bis selten mal Sex haben bzw. schon lange keinen mehr hatten usw.
Sogar bei jenen, deren letzte Beziehung böse erst scheiterte, wo Mann Erho-
lung drüber braucht, kommt so etwas temporär vor.
Diese Auflistung ließe sich mit weiteren Beispielen (die rein nix mit deiner Per-
son zu tun haben) fortführen und würde zugleich, deshalb lange noch nicht
bedeuten, dass sich bei dem Mann grundsätzlich nichts regt... So können u.a.
auch div. Therapien/ Medikamente einen Mann erstmal komplett flachlegen.
Ich hatte so u.a. mal einen Kennenlernpartner -ganz lieber, sonst offener
Mann-, wo sich auch nix regte, als wir es darauf ankommen ließen. Gut, ist
man halt auf "Handarbeit u.ä." ausgewichen. Da wollte man dann halt trotz-
dem, dass es dem jeweils anderen "gut ergeht" und übte sich gerade nicht
in gegenseitigen Vorwürfen usw. Bei kam darüber heraus, dass er tatsäch-
lich einfach nur eine temporäre Blockade aufgrund einer noch frisch zu-
rückliegenden, destruktiven Beziehung hatte. Genau das war am Ende auch
der hauptsächliche Grund, unser weiteres Kennenlernen abzubrechen, weil
er hier noch viel zu viel abzuarbeiten hatte. Was auch keine Ausrede war, wir
sind im Heute "fette Freunde" und ich verliebte mich halt "neu".
Versuche ein solches Dilemma in Zukunft ggf. einfach mal nicht persönlich zu
nehmen und offen zu bleiben, für dein Gegenüber (so lange von diesem nicht
z.B. wirklich selbst noch toxisches Verhalten hinzu tritt).
Wenn Du oben erwähnst: 5 Männer, 5 x nur schlechte Erfahrungen, muss das
lange noch nicht bedeuten, dass Du hier 5 "schlechten Männern" begegnet
bist. Es könnte auch bedeuten, dass Du noch einem ungesunden Muster wie
automatisch folgst, da dieses Dir u.a. viel vertrauter usw. ist. Du dich deshalb
u.a. selbst sabotierst bzw. selbst jene Männer aussuchst, die Dir einzig zu dei-
ner Weiterentwicklung dienen sollen.
Das sich der Selbstunsicherheit hingeben zerstört so oft viel mehr, als es wer
im Außen i.d.R. überhaupt tun kann. Deshalb ist es wichtig, das Eine vom ande-
ren unterscheiden zu können bzw. unterscheiden zu erlernen.