Klingt für mich danach als wärst Du vor allem unheimlich harmoniesüchtig und neigst dazu Konflikte lieber unter den Teppich zu kehren und zu ignorieren.
Harmoniesüchtig bin ich ganz und gar nicht. Zu viel Harmonie wird auch schnell langweilig. Sich unter dem Teppich befindliche Konflikte, lassen auch keine Harmonie zu, das weiß sogar ich. Ich gehe Konflikte immer an. Im privaten Bereich habe ich für mich allerdings herausgefunden, dass es ertragreicher ist, wenn man die Dinge anspricht, wenn sie emotional nicht mehr so heiß sind. Angriffe ziehen meistens Gegenangriffe oder unproduktive Verteidigung nach sich. Sachliche Gespräche scheinen mir da eher geeignet.
Das bringt natürlich den großen Nachteil mit sich, dass ich mit meinen Emotionen zunächst einmal alleine bin und sie in mir kochen, wo andere sie vielleicht schon ausgespuckt hätten. Wenn ich emotional klar bin, die jeweiligen Anteile erkennen kann, sehe wo Gründe sind oder lediglich alte Muster etwas auslösen, suche ich das Gespräch. Aber bis ich dahin komme, ist es schlimm. Und in der Situation bin ich gerade. Und die Auseinandersetzung hilft mir, die Dinge einzuordnen, weil dieses Thema hier für mich so schwer ist, dass ich das alleine nicht konnte.
Ich weiß, dass ich das Gespräch mit ihm suchen werde und ich werde auch das bekennen, was ich getan habe. Mit mir rumtragen kann ich das auf keinen Fall auf ewig. Und eins ist klar, wenn ich es nicht ansprechen kann, dann bleibt mir nur zu gehen und das will ich nicht. Ich muss nur eine geeignete Form finden. Und es darf auch nicht so enden, dass ich als reumütiger Sünder auftrete, der zunächst einmal die Schuld des schrecklichen Vertrauensbruches auf sich nimmt und zusätzlich noch die Schuld dafür, den Partner in eine solche Situation getrieben zu haben, dass er Geheimnisse haben musste, der arme Kerl. Das war letztlich seine Entscheidung, nicht meine.
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
@B52
Ich bin etwas verwundert, dass es scheinbar bei euch so gar keine probleme gibt.
Natürlich gibt es bei uns auch Probleme. Und wir zicken uns auch manchmal an. Aber das betrifft meistens Kleinigkeiten. Aber eigentlich lautet das Motto: Wir suchen Lösungen und keine Probleme.
Aber du hast recht, irgendetwas ist faul. Ich weiß nur noch nicht was. Dass die ganze Sache so banal ist, dass er es für überflüssig hielt mir davon zu erzählen, glaube ich nicht. Komisch ist in dem Zusammenhang eher, dass er sonst immer betont offen ist. Macht die Sache umso verdächtiger.