Hi,
da ich zu denen gehöre, die eine Dreiecksbeziehung angefangen haben und ich sie gerade beendet habe, anbei mein Fall. Ich habe auch ein paar Fragen bzw. mich würde eure Meinung interessieren.
Zur Situation: Bin seit 20 Jahren mit meiner Frau zusammen, und haben uns (aus meiner Sicht) die letzten 2 Jahre sehr auseinander gelebt. Ich hätte auch ins Kloster gehen können, in der Zeit. Da wir zwei Kinder haben, dachte ich mir: "Ist sicher momentan heftig für sie, also musst Du ihr jetzt mal die Zeit geben." Schön gesagt, aber schwer durchzuhalten. Ich bin fast jede Woche mehrere Tage nicht zu Hause. Wie auch immer, irgendwann war es so bei uns, dass ich mich gefragt habe: "Warum komme ich überhaupt noch nach Hause? Interessiert eh niemanden." Was nicht ganz stimmt, die einzigen die sich gefreut haben waren die Kinder. Ich wollte so nicht mehr weitermachen und dachte mir, vielleicht entspannt ja eine Affäre die Situation. Mit meiner ersten Affäre war es auch ziemlich easy, sie ist auch verheiratet und hat Kinder, es war klar was wir wollten. Wir verstanden uns gut. Es scheiterte daran, dass wir zu wenig Termine mit uns fanden. Ok, war aber kein Riesendrama für uns beide.
Vor ca. 3 Monaten habe ich dann, auf einem Ehemaligentreffen meines Abiturjahrgangs, eine Frau (wieder) getroffen. Wir hatten, damals nichts miteinander, und kannten uns nur flüchtig. Ich wusste am Anfang auch gar nicht wer sie ist bzw. wo ich sie einordnen sollte. Im Gespräch haben wir dann festgestellt, dass wir seit ca. 10 Jahren nur 30km von einander leben und nie etwas von einander wussten. Sprich, wir hatten jede Menge Gemeinsamkeiten: Kennen die gleichen Lokale, Gegenden, Events, usw. weiterhin haben wir durch unsere Jungendjahre viele Gemeinsamkeiten wie gleichen Musikstil, damals waren wir in den gleichen Läden, kennen viele Leute gemeinsam etc. Wir haben uns lange und gut unterhalten. Als die Party zu Ende ging, sind wir zusammen in Richtung meines Hotels gelaufen, und sie wollte sich ein Taxi zu Ihren Eltern nehmen. Und dann habe ich sie gefragt ob sie noch mitkommen möchte... und sie hat ja gesagt. Womit ich nicht wirklich gerechnet habe.
Wir verbrachten die Nacht zusammen, und es war, als ob ich auf einem anderen Planeten wäre. Es war der Wahnsinn und zwar hauptsächlich auf der Gefühlsebene. So intensiv, ich habe wieder mal gespürt zu leben. Sie auch, denn sie ist seit ein paar Monaten Singel und hat ein paar nicht so tolle Beziehungen hinter sich. Sie ging mir nicht aus dem Kopf und wir trafen uns noch ein paar mal, in tollen Hotels für ein paar Tage, gingen auf ein Konzert, toll Essen. Unsere Gefühle wurden immer stärker, meine Situation zu Hause, kühlte immer weiter ab, meine Frau hatte sich eh schon total eingeigelt, und mir war es jetzt auch egal. Ich interessierte mich nicht mehr für sie. Ich wollte wissen, ob es für sie irgendwann auch nicht mehr OK ist oder ob es für sie vielleicht doch OK ist.
Mit meiner Affäre (es ist viel mehr als das) plante ich die nächsten Wiedersehen, wir ließen uns immer neue Sachen einfallen, was wir zusammen gemacht haben. Einfach der Wahnsinn mit ihr, und ich konnte mir ein Leben mir ihr sehr gut vorstellen. Wir redeten auch darüber, sie wusste, dass ich ein großes Problem damit habe, durch eine Trennung meine Kinder zu verlieren. Sie gestand mir ihre Liebe zu mir, dass sie mit mir die schönste Zeit ihres Lebens hätte. Ich glaube ihr das, sie ist ein extrem Gefühlsbetonter und leidenschaftlicher Mensch. Mich hat es auch total erwischt. Ich war ständig hin- und her gerissen und hoffte wohl, dass meiner Frau der Kragen platzt, sie uns vielleicht sogar entdeckt. Meine Affäre sagte mir immer, es sei für sie wie im Traum, nein wie im Märchen, denn die hätten ein Happy-End. Es war wirklich wundervoll und ich mag sie total.
Meine Frau sprach unsere Situation letzte Woche an (was für ein Start in ein neues Jahr!) und ich sagte ihr, dass es mich auch echt ankotzt. Wir stellten aber schnell fest, dass sie "nur" mit einigem Verhalten von mir ein Problem hat und ich damit, dass unsere Emotionale Basis nicht mehr existiert. Ich habe ihr gesagt, dass ich so nicht weiterleben möchte und eigentlich nur noch die Kinder mich hier halten. Meien Frau sagte, dass sie für uns Kämpfen will, aber ich müsste auch wollen. Ich sagte ihr: Ich weis es nicht. Sie hatte schon fast akzeptiert, dass es wohl zur Trennung kommen wird/kann und sagte dann, dass sie dann mit den Kindern aber wieder nach Deutschland gehen wird (wir sind im August mit Sack und Pack in die CH gezügelt).
Die Vorstellung, dass ich meine Kinder (6 und 3) nicht mehr sehen kann. Dass ich für sie ein Fremder werde, dass sie von mir sagen werde, ich habe sie im Stich gelassen etc. war unerträglich. So wollte ich nie sein. Ich wollte immer ein guter Vater sein, so gut es geht.
Ich musste am Montag wieder sehr früh los und traf meine Affäre auch wieder für ein paar Tage. Ich habe mich trotzdem total auf sie gefreut. Die Situation zu Hause war nicht schön, hat mich bezogen auf meine Frau aber auch ziemlich kalt gelassen, bezogen auf meine Kinder nicht. Ich machte mir Gedanken, was eine Trennung alles bedeutet, in meinem Kopf fuhr die Emotionale-Achterbahn. Ich konnte es mir vorstellen, dann wieder nicht. Totaler Wust. Da ich sonst ziemlich strukturiert bin, habe ich meiner Frau eine Email geschrieben und meine Gedanken mal sortiert. Ich habe meiner Affäre es gesagt und ihr auch angeboten, dass ich ihr die Email ebenfalls schicke. Wollte sie nicht. Meine Einschätzung war, dass nach der Email die Chancen, dass wir uns trennen wohl größter ist als, dass nicht.
Meine Affäre sagte mir, dass sie sehr große Angst hätte mich zu verlieren. Ich sagte ihr, dass was ich meiner Frau geschrieben habe, was für mich das Problem ist, kann man nicht einfach so wieder hinbiegen. Da kann man nicht einfach A, B und C ändern und dann ist alles wieder gut. Unser Abschied war sehr hart für sie, für mich ging es, da ich davon ausging, dass wir uns eh in knapp einer Woche wieder sehen.
Zu Hause angekommen, sprach meine Frau und ich über meine Email. Sie war ganz gefasst und ziemlich normal. Sie ging die Mail Punkt für Punkt durch und sagte, dass sie die Punkte alle als nicht so kritisch einstufe. Bei einigen machte sie auch kleine Witze in dem sie mich fragte, ob ich mir das so oder so vorstelle. Erste große Überraschung für mich: Meine Mail, hatte eigentlich gar keine große Wirkung, für sie waren meine kritischen Punkte alle ziemlich schnell lösbar. In meinem Kopf explodierten die Neuronen... ich wusste gar nichts mehr, alles lief durcheinander. Ich wollte und konnte ihr aber meine Affäre jetzt nicht noch verheimlichen, wenn sie die Entscheidung für sich trifft, sollte sie zumindest alles wissen.
Also sagte ich ihr, dass ich eine Affäre habe und mich wohl auch verliebt habe. Sie war natürlich getroffen, hat es aber mit einer unglaublichen Fassung getragen. Und sagt dann einen Satz, den ich nie vergessen werde: "Ich schäme mich dafür, dass es soweit mit uns gekommen ist." Und hat mir die Affäre sofort verziehen bzw. ist überhaupt gar nicht mehr groß drauf eingegangen. Die Situation war total paradox für mich: Es gab irgendwie gar keinen meiner ursprünglichen Gründe für eine Trennung mehr. Nur meine Gefühle zu meiner Affäre. Meine Frau sagte, wir sollten es probieren, sie ist sich sicher, dass alles wieder wird... ich konnte nicht, so hart sein, und uns keine Chance geben.
Ich sagte es (per Skypevideo) meiner Affäre, wissend, dass ich ihr damit den Boden unter den Füßen wegzog, sie sehr, sehr tief verletzen würde, sie es auf keinen Fall verdient hat usw. Es war die Hölle es zu tun. Das schlimmste was ich jemals machen musste. Und sie ist total zusammengebrochen. Irgendwann musste ich im Skype auflegen, dann bin ich zusammengebrochen, ich habe mich so hilflos, schuldig, ohnmächtig gefühlt. Ich treffe eine Entscheidung und sie leidet dafür. Obwohl ich sie immer noch so tief im Herzen trage. Ich fühlt mich an, als ob ich total benebelt im Drogenrausch herumlaufe. Ich habe fast nichts mehr wahrnehmen können. Mein Kopf explodiert immer noch, wenn ich daran denke. Ich wusste genau, dass sie alleine zu Hause sitzt, niemanden hat, total aus der Bahn geworfen wurde. Ihr größter Wunsch geplatzt ist. Dazu muss man wissen, dass sie das Schicksal wirklich schon hart getroffen hat, viel härter als mich. Und jetzt auch noch das... es ist nach wie vor zum heulen.
Seite dem haben wir ein paar mal gemailt, ich habe ihr meine Gedanken dargelegt, meine Gefühle. Es ist keine Erklärung, aber vielleicht hilft es ja, wenn sie weis, was mir im Kopf rumschwirrt. Ich möchte ihr so gerne helfen besser darüber hinweg zu kommen, ich habe wirklich Angst um sie. Ich habe Angst, dass sie in eine Depression schlittert (vom Type her könnte ich mir das vorstellen), nicht mehr herausfindet.
Und das ist auch meine Frage: Kann ich etwas tun, kann ich helfen, dass sie es besser ertragen kann? Ich wünsche mir, dass sie wieder glücklich werden kann (auch wenn es mich rasend eifersüchtig machen würde), dass wir es schaffen irgendwann wieder den Kontakt zu halten. Sie ist mir als Mensch total wichtig, und ich werde nie vergessen, was wir erlebt und gefühlt haben. Niemals. Es ist viel zu wertvoll. Und doch habe ich es kaputt gemacht...
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Ich habe noch eine Frage bzw. würde gerne eure Meinung wissen:
Meine Frau und ich arbeiten an der Situation, machen mehr zusammen, sie hat für sich einen Schalter umgelegt. Ich kann das nicht so. Es ist alles soweit OK, wir haben keine negative Stimmungen mehr. Aber, auf meiner Gefühlsebene tut sich nichts. Nicht mal ein bisschen. Ich muss ständig daran denken, wie es mit meiner Affäre war. Die beiden sind auch sehr, sehr unterschiedlich in dem Bereich.
Was mir etwas Sorgen macht ist, dass es bei meiner Frau und mir, noch nie so intensiv von den Gefühlen her war, wie mit meiner Affäre. Mir ist diese emotionale Bindung, sehr wichtig. Ich will aber auch nicht unfair sein, nach 20 Jahren, kann man wohl nicht erwarten, dass das Gefühlsleben immer im roten Bereich abläuft. Ich kenne aber nun durch meine Affäre, was möglich ist, und es ist dass, was ich mir schon lange gewünscht habe. Mir ist aber auch klar, dass es wahrscheinlich nicht so bleiben würde... aber, dass es intensiver wäre, da bin ich mir sehr sicher.
Eine blöde Frage, aber wie lange dauert es bis die Gefühle, wenn, wieder kommen? Wie lange sollte man sich selber geben? Ich möchte nicht mit unrealistischen Erwartungen herumlaufen, aber ich kann auch nicht ewig nur von der Hoffnung leben.
da ich zu denen gehöre, die eine Dreiecksbeziehung angefangen haben und ich sie gerade beendet habe, anbei mein Fall. Ich habe auch ein paar Fragen bzw. mich würde eure Meinung interessieren.
Zur Situation: Bin seit 20 Jahren mit meiner Frau zusammen, und haben uns (aus meiner Sicht) die letzten 2 Jahre sehr auseinander gelebt. Ich hätte auch ins Kloster gehen können, in der Zeit. Da wir zwei Kinder haben, dachte ich mir: "Ist sicher momentan heftig für sie, also musst Du ihr jetzt mal die Zeit geben." Schön gesagt, aber schwer durchzuhalten. Ich bin fast jede Woche mehrere Tage nicht zu Hause. Wie auch immer, irgendwann war es so bei uns, dass ich mich gefragt habe: "Warum komme ich überhaupt noch nach Hause? Interessiert eh niemanden." Was nicht ganz stimmt, die einzigen die sich gefreut haben waren die Kinder. Ich wollte so nicht mehr weitermachen und dachte mir, vielleicht entspannt ja eine Affäre die Situation. Mit meiner ersten Affäre war es auch ziemlich easy, sie ist auch verheiratet und hat Kinder, es war klar was wir wollten. Wir verstanden uns gut. Es scheiterte daran, dass wir zu wenig Termine mit uns fanden. Ok, war aber kein Riesendrama für uns beide.
Vor ca. 3 Monaten habe ich dann, auf einem Ehemaligentreffen meines Abiturjahrgangs, eine Frau (wieder) getroffen. Wir hatten, damals nichts miteinander, und kannten uns nur flüchtig. Ich wusste am Anfang auch gar nicht wer sie ist bzw. wo ich sie einordnen sollte. Im Gespräch haben wir dann festgestellt, dass wir seit ca. 10 Jahren nur 30km von einander leben und nie etwas von einander wussten. Sprich, wir hatten jede Menge Gemeinsamkeiten: Kennen die gleichen Lokale, Gegenden, Events, usw. weiterhin haben wir durch unsere Jungendjahre viele Gemeinsamkeiten wie gleichen Musikstil, damals waren wir in den gleichen Läden, kennen viele Leute gemeinsam etc. Wir haben uns lange und gut unterhalten. Als die Party zu Ende ging, sind wir zusammen in Richtung meines Hotels gelaufen, und sie wollte sich ein Taxi zu Ihren Eltern nehmen. Und dann habe ich sie gefragt ob sie noch mitkommen möchte... und sie hat ja gesagt. Womit ich nicht wirklich gerechnet habe.
Wir verbrachten die Nacht zusammen, und es war, als ob ich auf einem anderen Planeten wäre. Es war der Wahnsinn und zwar hauptsächlich auf der Gefühlsebene. So intensiv, ich habe wieder mal gespürt zu leben. Sie auch, denn sie ist seit ein paar Monaten Singel und hat ein paar nicht so tolle Beziehungen hinter sich. Sie ging mir nicht aus dem Kopf und wir trafen uns noch ein paar mal, in tollen Hotels für ein paar Tage, gingen auf ein Konzert, toll Essen. Unsere Gefühle wurden immer stärker, meine Situation zu Hause, kühlte immer weiter ab, meine Frau hatte sich eh schon total eingeigelt, und mir war es jetzt auch egal. Ich interessierte mich nicht mehr für sie. Ich wollte wissen, ob es für sie irgendwann auch nicht mehr OK ist oder ob es für sie vielleicht doch OK ist.
Mit meiner Affäre (es ist viel mehr als das) plante ich die nächsten Wiedersehen, wir ließen uns immer neue Sachen einfallen, was wir zusammen gemacht haben. Einfach der Wahnsinn mit ihr, und ich konnte mir ein Leben mir ihr sehr gut vorstellen. Wir redeten auch darüber, sie wusste, dass ich ein großes Problem damit habe, durch eine Trennung meine Kinder zu verlieren. Sie gestand mir ihre Liebe zu mir, dass sie mit mir die schönste Zeit ihres Lebens hätte. Ich glaube ihr das, sie ist ein extrem Gefühlsbetonter und leidenschaftlicher Mensch. Mich hat es auch total erwischt. Ich war ständig hin- und her gerissen und hoffte wohl, dass meiner Frau der Kragen platzt, sie uns vielleicht sogar entdeckt. Meine Affäre sagte mir immer, es sei für sie wie im Traum, nein wie im Märchen, denn die hätten ein Happy-End. Es war wirklich wundervoll und ich mag sie total.
Meine Frau sprach unsere Situation letzte Woche an (was für ein Start in ein neues Jahr!) und ich sagte ihr, dass es mich auch echt ankotzt. Wir stellten aber schnell fest, dass sie "nur" mit einigem Verhalten von mir ein Problem hat und ich damit, dass unsere Emotionale Basis nicht mehr existiert. Ich habe ihr gesagt, dass ich so nicht weiterleben möchte und eigentlich nur noch die Kinder mich hier halten. Meien Frau sagte, dass sie für uns Kämpfen will, aber ich müsste auch wollen. Ich sagte ihr: Ich weis es nicht. Sie hatte schon fast akzeptiert, dass es wohl zur Trennung kommen wird/kann und sagte dann, dass sie dann mit den Kindern aber wieder nach Deutschland gehen wird (wir sind im August mit Sack und Pack in die CH gezügelt).
Die Vorstellung, dass ich meine Kinder (6 und 3) nicht mehr sehen kann. Dass ich für sie ein Fremder werde, dass sie von mir sagen werde, ich habe sie im Stich gelassen etc. war unerträglich. So wollte ich nie sein. Ich wollte immer ein guter Vater sein, so gut es geht.
Ich musste am Montag wieder sehr früh los und traf meine Affäre auch wieder für ein paar Tage. Ich habe mich trotzdem total auf sie gefreut. Die Situation zu Hause war nicht schön, hat mich bezogen auf meine Frau aber auch ziemlich kalt gelassen, bezogen auf meine Kinder nicht. Ich machte mir Gedanken, was eine Trennung alles bedeutet, in meinem Kopf fuhr die Emotionale-Achterbahn. Ich konnte es mir vorstellen, dann wieder nicht. Totaler Wust. Da ich sonst ziemlich strukturiert bin, habe ich meiner Frau eine Email geschrieben und meine Gedanken mal sortiert. Ich habe meiner Affäre es gesagt und ihr auch angeboten, dass ich ihr die Email ebenfalls schicke. Wollte sie nicht. Meine Einschätzung war, dass nach der Email die Chancen, dass wir uns trennen wohl größter ist als, dass nicht.
Meine Affäre sagte mir, dass sie sehr große Angst hätte mich zu verlieren. Ich sagte ihr, dass was ich meiner Frau geschrieben habe, was für mich das Problem ist, kann man nicht einfach so wieder hinbiegen. Da kann man nicht einfach A, B und C ändern und dann ist alles wieder gut. Unser Abschied war sehr hart für sie, für mich ging es, da ich davon ausging, dass wir uns eh in knapp einer Woche wieder sehen.
Zu Hause angekommen, sprach meine Frau und ich über meine Email. Sie war ganz gefasst und ziemlich normal. Sie ging die Mail Punkt für Punkt durch und sagte, dass sie die Punkte alle als nicht so kritisch einstufe. Bei einigen machte sie auch kleine Witze in dem sie mich fragte, ob ich mir das so oder so vorstelle. Erste große Überraschung für mich: Meine Mail, hatte eigentlich gar keine große Wirkung, für sie waren meine kritischen Punkte alle ziemlich schnell lösbar. In meinem Kopf explodierten die Neuronen... ich wusste gar nichts mehr, alles lief durcheinander. Ich wollte und konnte ihr aber meine Affäre jetzt nicht noch verheimlichen, wenn sie die Entscheidung für sich trifft, sollte sie zumindest alles wissen.
Also sagte ich ihr, dass ich eine Affäre habe und mich wohl auch verliebt habe. Sie war natürlich getroffen, hat es aber mit einer unglaublichen Fassung getragen. Und sagt dann einen Satz, den ich nie vergessen werde: "Ich schäme mich dafür, dass es soweit mit uns gekommen ist." Und hat mir die Affäre sofort verziehen bzw. ist überhaupt gar nicht mehr groß drauf eingegangen. Die Situation war total paradox für mich: Es gab irgendwie gar keinen meiner ursprünglichen Gründe für eine Trennung mehr. Nur meine Gefühle zu meiner Affäre. Meine Frau sagte, wir sollten es probieren, sie ist sich sicher, dass alles wieder wird... ich konnte nicht, so hart sein, und uns keine Chance geben.
Ich sagte es (per Skypevideo) meiner Affäre, wissend, dass ich ihr damit den Boden unter den Füßen wegzog, sie sehr, sehr tief verletzen würde, sie es auf keinen Fall verdient hat usw. Es war die Hölle es zu tun. Das schlimmste was ich jemals machen musste. Und sie ist total zusammengebrochen. Irgendwann musste ich im Skype auflegen, dann bin ich zusammengebrochen, ich habe mich so hilflos, schuldig, ohnmächtig gefühlt. Ich treffe eine Entscheidung und sie leidet dafür. Obwohl ich sie immer noch so tief im Herzen trage. Ich fühlt mich an, als ob ich total benebelt im Drogenrausch herumlaufe. Ich habe fast nichts mehr wahrnehmen können. Mein Kopf explodiert immer noch, wenn ich daran denke. Ich wusste genau, dass sie alleine zu Hause sitzt, niemanden hat, total aus der Bahn geworfen wurde. Ihr größter Wunsch geplatzt ist. Dazu muss man wissen, dass sie das Schicksal wirklich schon hart getroffen hat, viel härter als mich. Und jetzt auch noch das... es ist nach wie vor zum heulen.
Seite dem haben wir ein paar mal gemailt, ich habe ihr meine Gedanken dargelegt, meine Gefühle. Es ist keine Erklärung, aber vielleicht hilft es ja, wenn sie weis, was mir im Kopf rumschwirrt. Ich möchte ihr so gerne helfen besser darüber hinweg zu kommen, ich habe wirklich Angst um sie. Ich habe Angst, dass sie in eine Depression schlittert (vom Type her könnte ich mir das vorstellen), nicht mehr herausfindet.
Und das ist auch meine Frage: Kann ich etwas tun, kann ich helfen, dass sie es besser ertragen kann? Ich wünsche mir, dass sie wieder glücklich werden kann (auch wenn es mich rasend eifersüchtig machen würde), dass wir es schaffen irgendwann wieder den Kontakt zu halten. Sie ist mir als Mensch total wichtig, und ich werde nie vergessen, was wir erlebt und gefühlt haben. Niemals. Es ist viel zu wertvoll. Und doch habe ich es kaputt gemacht...
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Ich habe noch eine Frage bzw. würde gerne eure Meinung wissen:
Meine Frau und ich arbeiten an der Situation, machen mehr zusammen, sie hat für sich einen Schalter umgelegt. Ich kann das nicht so. Es ist alles soweit OK, wir haben keine negative Stimmungen mehr. Aber, auf meiner Gefühlsebene tut sich nichts. Nicht mal ein bisschen. Ich muss ständig daran denken, wie es mit meiner Affäre war. Die beiden sind auch sehr, sehr unterschiedlich in dem Bereich.
Was mir etwas Sorgen macht ist, dass es bei meiner Frau und mir, noch nie so intensiv von den Gefühlen her war, wie mit meiner Affäre. Mir ist diese emotionale Bindung, sehr wichtig. Ich will aber auch nicht unfair sein, nach 20 Jahren, kann man wohl nicht erwarten, dass das Gefühlsleben immer im roten Bereich abläuft. Ich kenne aber nun durch meine Affäre, was möglich ist, und es ist dass, was ich mir schon lange gewünscht habe. Mir ist aber auch klar, dass es wahrscheinlich nicht so bleiben würde... aber, dass es intensiver wäre, da bin ich mir sehr sicher.
Eine blöde Frage, aber wie lange dauert es bis die Gefühle, wenn, wieder kommen? Wie lange sollte man sich selber geben? Ich möchte nicht mit unrealistischen Erwartungen herumlaufen, aber ich kann auch nicht ewig nur von der Hoffnung leben.
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