Er will mich nicht

Hallo liebe Zusprechende!

Vielen Dank für Eure ehrlichen Worte. @Jan, ja ich weiß, was Du meinst. Bei mir ist es so, ich genieße die Stunden mit ihm sehr und bevor ich ihn sehe, bin ich voll aufgeregt und freu mich total. Aber jede Überinterpretation meinerseits nimmt mir einen Frohsinnsteil wieder weg.

Nein, ich möchte den Kontakt zu ihm nicht verlieren. Ich glaube auch, zu wissen, dass, anders als bei Euch, er keine Freundin hat. Ich weiß nicht, ob ich darüber froh sein sollte. Nein, ich versuche mir vor Treffen schon immer überflüssige Erwartungen auszureden. Von Umarmungen (auch auf Kumpelbasis) sind wir weit entfernt. Wir geben uns die Hand zur Begrüßung und verstehen uns sonst ziemlich gut. Er ist ein sensibler, aber schwieriger und undurchschaubarer Mensch. Ich will mich ihm ja nicht aufdrängen. Ich habe auch die Befürchtung, dass er auf einen ganz anderen Frauentyp als mich steht, weil die Mädchen, über die er vor Wochen sprach, alles so Dunkelhaarige sind, das bin ich nicht. Gottseidank hat er solche Bemerkungen nicht mehr gemacht in der letzten Zeit.

Naja, und mit nochmal treffen, ich habe eher indirekte Andeutungen gemacht, so nach dem Motto, ins MoMa muss ich auch noch und so und hoffte, er würde das checken, hat er ja vielleicht auch, aber wenn er nicht will. Er hat mir noch ein anderes Museum empfohlen und er ist bestimmt halt mitgekommen, weil er in dem Museum, wo wir gestern waren, auch noch nicht war (ich hoffe nicht, dass er so viel weiß, dass er aus Mitleid mit mir ausgeht).

@Wanja, Oh Mann, das stelle ich mir echt heavy vor, ihn und seine Freundin zu treffen. Bleib stark, ich wüßte nicht, ob ich die Kraft dazu hätte.

Ich werde in den nächsten Monaten versuchen, zu mir selbst zu finden und wieder mehr ein Ich statt ein imaginäres Wir zu bleiben, was bis jetzt unerfüllt geblieben ist. Denn das schlägt alles sehr aufs Ego und dann konzentriere ich mich nur noch auf ihn und habe keine Kraft mehr für andere Dinge.

Ich muss wahrscheinlich auch mehr außerhalb der Uni unternehmen, denn jede Party ist mit ihm verknüpft und spätestens, wenn er aufkreuzt, ist meine Entspannung passé. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich seinetwegen nicht mehr auf Unipartys gehe. Ich habe aber für mich selbst bemerkt, dass ich zu wenig Hobbys außerhalb der Uni habe und das ändern muss. Ich überlege, wieder mit dem Singen anzufangen und will noch soviel lernen und verstehen, so dass ich nicht zulassen kann, dass diese Sache meine gesamte Energie und die meiner bedauernswerten Familie und Freunde (die sich seit Monaten dasselbe anhören müssen) aufzehrt.

Werde jetzt versuchen, ihn für die nächsten Monate bis Semesterbeginn zu vergessen und mich auf andere Dinge zu konzentrieren (vielleicht auch andere Männer?! Auch wenn mir dafür jetzt voll die Energie fehlt).

Ich habe bald Geburtstag und denke, dass ein neues Lebensjahr einen guten Anfang diesbezüglich darstellt.

Liebe Grüße

sonnenfunken.

 
Hallo sonnenfunken, hallo Wanja!

Tut mir Leid, wenn meine Antworten im Moment etwas auf sich warten lassen, aber ich muss gerade ganz viel lernen und komme kaum zu etwas anderem.

Wanja, dass es sich hier positiver anhört als in meinem eigenen (ehemaligen) Thread, den ich mangels Interesse eingestellt habe, liegt daran, dass ich mit dem Ausgang der Geschichte (der in diesem Thread steht) ganz zufrieden bin, weil es ja tatsächlich so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe. Zu dem "unbewussten Trick" kann ich nicht viel mehr sagen. Viele meinen sicher, dass man den Kontakt am besten abbricht. Ich glaube aber, wenn man die Möglichkeit hat, sich regelmäßig zu sehen, sollte man das auch tun. Dann hat man am ehesten die Chance, mit der Situation zufrieden zu sein, wie sie ist, denn man hat ja dann das Bestmögliche herausgeholt. Man ist befreundet, man weiß, dass die andere Person einen mag (was besonders wichtig ist, wenn man sich dessen vorher nicht sicher war), man kann Zeit miteinander verbringen (vielleicht nicht so viel, wie man gerne möchte, aber doch besser als gar nichts) usw. Und man muss sich einfach klarmachen, dass auch das schon ein Erfolg ist. Wenn man wirklich verliebt ist, hat diese Freundschaft ja dann auch eine besondere Bedeutung, zumal wenn man sie sich erst einmal erkämpfen musste. Ihr merkt schon, dieses "man" ist ziemlich auf mich zugeschnitten, aber vielleicht könnt ihr das auch auf euch übertragen.

Und die andere wichtige Sache (die du ja auch schon angesprochen hast, sonnenfunken) ist, dass man Dinge finden muss, mit denen man sich selbst glücklich machen kann. Ich habe auch genug davon, dass meine Stimmung immer von anderen abhängig ist. Warum soll ein Mensch, der sich gar nichts Böses denkt und dem das furchtbar unangenehm wäre, mich ständig zum Weinen bringen und mich nachts nicht schlafen lassen? Warum soll er einen Großteil meiner Zeit und Energie in Anspruch nehmen, der damit völlig verschenkt ist und für so viele sinnvollere Dinge genutzt werden könnte? Musik machen ist zum Beispiel sehr gut, Sprachen lernen auch. Hauptsache, man kommt auf andere Gedanken und bekommt wieder das Gefühl, aus seinem Leben auch etwas zu machen. Es gibt auch Tricks, wie man sich selbst verwöhnen kann, z. B. etwas Schönes kochen oder sich etwas kaufen, was man nicht braucht. Das klingt alles nicht so weltbewegend, aber ich denke, wir sind beide in einer Situation, in der wir uns selbst erstmal wieder ein bisschen aufbauen und unser (Selbst-)Bewusstsein verändern müssen. Ich glaube, das ist im Moment wichtiger, als sich gleich wieder nach dem/der Nächsten umzusehen, mit dem/der das Theater dann wieder von vorne anfangen kann. Ich möchte jedenfalls erst dann wieder über eine Beziehung nachdenken, wenn ich mir sicher bin, dass ich auch alleine gut zurechtkomme.

Wann hast du Geburtstag, sonnenfunken? Oder habe ich den jetzt schon verpasst?

Liebe Grüße

Jan

 
Hallo Jan,

ich stimme all dem zu, was Du sagst.

Da ich seit einer Woche älter und klüger (haha) bin, habe ich auch für mich beschlossen, dass ich im Moment lieber etwas für mich tun sollte. Bin jetzt grade in Urlaub und hoffe, durch die räumliche Distanz Raum für mich selbst zu gewinnen.

Sollte eigentlich auch was für die Uni tun, aber dieses Semester hat mich voll glattgebügelt, weil ich mich auch so mit Veranstaltungen zugehauen hab, um nur nicht zum Nachdenken zu kommen. Natürlich denke ich immer noch an ihn und musste mich auch mit Unterstützung zweier Freundinnen davon abhalten, ihm eine Karte aus dem Urlaub zu schicken.

Eine Freundin von mir (die Arme durfte sich das mit ihm jetzt über ein Jahr anhören) hat jetzt selber bald ein Rendezvous und es ist nicht schlecht, einmal auf der andern Seite zu stehen und Ratschläge zu erteilen, die nichts mit ihm zu tun haben. "Interpretier nicht so viel rein", hab ich ihr geraten, denn das hat mich voll kaputtgemacht und dann musste ich feststellen, dass er gar nichts verstanden hatte. Es ist auch gut, Abstand von ihm zu haben und vielleicht (aber wo nicht viel ist...oh nein, schon wieder interpretiere ich!) vermisst er mich ja ein bisschen? Egal. Dann nehme ich seinen Abschiedsgruß mal wörtlich und lasse es mir gutgehen (mit 2 Hausarbeiten, jaja).

Liebe Grüße,

sonnenfunken.

 
Also, falls es jemanden interessiert, wie bei mir so der Stand der Dinge ist - absurd.

Nicht nur, dass ich seit 16 Monaten energieverzehrend verliebt bin (nein, habe mir jetzt eine Auszeit verschafft und sehe ihn nicht - Ferien), nein, meine beste Freundin beschließt eine Internetanzeige aufzugeben, trifft sich mit einem und peng, ist er ihr Freund. Große Liebe. Jetzt sind sie 2 Wochen zusammen. Wie heißt Ihr neuer Freund? Mit Vornamen natürlich so wie mein Mr Aussichtslos. Ergebnis: Zucke jedesmal zusammen, wenn sie seinen Namen erwähnt. C'est la vie.

Nein, ich nehme mir jetzt Zeit, mein Leben neu zu ordnen. Ein Mann würde da nur stören. Ich hätte einfach keine Zeit für ihn. Das heißt, ich verschaffe mir mehr Leben außerhalb der Uni. Brauche neue Impulse. Habe im Moment genug von männlichen Wesen außerhalb der Kumpelebene. Bleibe zwar generell aufgeschlossen, forciere aber nichts. Sollte besser meine Hausarbeiten forcieren.

Werde jetzt mal sehen, wie ich damit klarkomme, dass meine beste Freundin einen Freund hat.

Vielleicht bin ich einfach zu desillusioniert, meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 6 war, in meiner Verwandtschaft gibt und gab es größtenteils schwierige Ehen - keine Ahnung. Egal, muss mein Leben so wie fast jedes Jahr seit dem Abi mal wieder umkrempeln.

Hoffe auf Durchhalten meiner guten Vorsätze, bis ich ihn Ende Oktober wiedersehe. Außerdem ist es kein gutes Omen, wenn er meinem Vater äußerlich und von bestimmten Verhaltensweisen her ähnlich ist. Vor undurchschaubaren Männern sollte ich mich hüten. Wahrscheinlich noch ein Vaterkomplex - wir hatten trotz Scheidung ein meist gutes Verhältnis, aber er ist gestorben, als ich 14 war. Kein Wunder, dass ich mich in einen Mann verliebe, der meinem Vater ähnelt. Denn so hat ihm bisher noch kein Mann geähnelt, in den ich mich verliebte.

Genug der Psychologisierung - ist eh alles unbewusst. Liebe lässt sich nicht rational steuern.

Gute Erkenntnis - gute Nacht!

sonnenfunken