hallo Blobbygirl,
ich kann Dich verstehen, was Du in etwa zur Zeit durchmachst.
Es ist auch etwas schwerer von einer gescheiterten Fernbeziehung dann Abstand nehmen will, wenn man sich voll und ganz auf diese einschießt. Klar gilt das auch für normale Beziehungen aber ich will es mal von mir aus ein wenig ausführen.
Ich hatte ja schon selber 2 andere Fernbeziehungen, die jeweils nach ca. 10 Monaten ungewollt zu Bruch gingen.
Die Erfahrung, die ich jeweils dabei machte, war auch, dass ich mit den Problemen alleine bin bzw alleine sein wollte, weil ich bestimmte Personen meines Umfeldes nicht weiter belasten wollte und sie nicht merken sollten, dass ich sehr stark für mich darunter leide.
Man erleidet ja quasi den egoistischsten Besitz - die Liebe - , der man sich nie bewußt sein darf, aber es gerne wäre.
Ich bin auch ein Mensch, der nicht unbedingt der offenste ist, der aber auch gelernt hat mit der Zeit sich immer wieder dem Leben neu zu stellen und zu öffnen.
Der Anfang ist dabei immer der schwerste, das geb ich zu. Wenn Du mal meinen Liebeskummer nachschlägst wirst Du feststellen, dass ich auch ziemlich im Liebeskummer festhing und nicht mehr wusste, wie ich den Kurs nach vorne angehen konnte.
Dabei half mir dann meine Schwester und ab da ging das im Leben auch wieder vorwärts, was mir nicht sehr leicht gefallen ist. Es ist fast als würde man neu laufen lernen, nur muss man nicht neu laufen lernen sondern neu lernen Spaß am Leben zu haben. Was schwierig genug ist, wenn man als essentielle Quelle, woraus man Glück empfängt, lediglich den Lebenspartner festhält.
Überdenk mal Deine Handlungsweise... trifft das bei Dir nicht auch sehr stark zu, dass Du Dich nur auf ihn konzentriert hast und nichts sonst beachtet hast, was Dich sonst noch glücklich machen kann?
Du hast ja Deine Kinder... an diesen würde ich am ehesten Deine Erfüllung zur Zeit am Glück ausmachen wollen. Schließlich unabhängig davon wie Du Dich hängen läßt geben sie doch auch nicht auf und schreiben gute Noten in der Schule und versuchen ihre Mutter mit tollen Leistungen zu beeindrucken und damit zu zeigen, wie sehr sie sich doch anerkennend auch bei Dir versuchen ins Zeug zu legen.
Klar hört sich das nun was überspitzt an, aber was ich halt gemerkt habe, Du lebst sehr viel mit dem Blick zurück... auf Deinen verstorbenen Mann und welche Art von Glück Du damals empfinden konntest und Deine nun gescheiterte Beziehung und was Du daraus als die glücklichen Momente empfinden konntest.
Klar wirst Du im ersten Moment der Trennung nur von dem Schmerz getroffen... ich wurd das auch jedesmal und ich kann Dir so sagen, bis ich wieder aus meinen Mauseloch jeweils hervor kam vergingen im Schnitt so 2-3 Monate und meist dies mit beeinflusst, dass sich wieder in meinem Leben etwas neues tat.
Einmal war es tatsächlich dann eine Art Flucht in eine andere Beziehung, die aber trotzdem auch real gelebt von mir wurde sprich ich habe auch hier mit vollen Herzen lieben können zum anderen Male war es der Beginn einer neuen Arbeit mit neuen Aufgaben und Zielen.
Ich würde Dir auch raten erstmal für Dich gut die Sache zu verdauen, was auch noch einige Zeit an Tränen kosten wird. Was mir hier sehr gut getan hat ist der folgende Link, der von einer sehr lieben Freundin, die ich hier kennengelernt habe verfasst wurde:
Liebeskummer - die akute Phase (Eine Beschreibung)
Er spendet sehr viel Trost und weiss, dass man selber ehrlich geliebt hat und einen erkennen läßt welche inneren Werte man dennoch besitzt auf die man stolz sein sollte.
Vielleicht hilft Dir auch erstmal etwas aus Deiner sich täglich wiederholenden Schleife, in dem Du kurzfristig Dein Leben mal änderst, sprich Deine Kinder jmd in Deiner Familie kurz anvertraust und Du mal kurz zu einer Freundin/Verwandten oder in einem Urlaub unterkommst.
Hauptsache Deine eigenen vier Wände ersticken Dich nicht und Du hast Freiraum Deine Gedanken, die im Moment nur Ping Pong spielen zu sortieren und zu ordnen, bis sie wieder Sinn machen.
Vielleicht nutzt Du auch hier die Chance und beginnst etwas unabhängig neues für Dein Leben... ein neues Hobby ein neues Ziel... irgendetwas was Dich als Aufgabe neu definieren kann...
Bei mir als ich meine neue Arbeit hatte war der Wille ganz stark ausgeprägt meinen Azubis etwas beizubringen, was ich in meiner Ausbildung nicht erfahren hatte. Das hat mich auch soweit getragen, bis ich auf einmal in einer neuen Beziehung drin gesteckt habe... und damit gerechnet, dass es passieren würde hatte ich zu diesem Zeitpunkt nur ganz ganz minimal.
Du bist im Moment noch am Anfang etwas gelebtes als gelebt abzuschließen und die guten Erinnerungen als gut im Hinterkopf Dir zu bewahren und das schlechte zu verdrängen. Das braucht alles Zeit und Kraft und dabei wünsch ich Dir vom Herzen alles Gute...
Such das Forum hier auch einmal nach Fragen von Usern ab, die nach dem neuen Lebenssinn gesucht haben... Du findest hier sehr viele, die mit den Fragen was kann ich nun wieder tun um meinen Leben einen neuen Antrieb zu geben hier in die Leere fragen und erstaunt sind, was sie doch alles an Optionen vor sich haben.
Dir persönlich rat ich aber vielleicht auch für die Zukunft Deinen Weg ein wenig unabhängiger von nur einem Lebenspartner zu gestalten und aus mehreren Quellen Deinen Lebensmut und Dein Glück zu schöpfen...
Überleg mal die Zeit, wo Du noch nie geliebt hattest... wir waren alle mal so selbstbewußt, dass wir gerne mit unseren Sturkopf durch die Welt alle erobern wollten und zeigen wollten wie toll wir doch sind ;-)
Anerkennung bekamen wir damals zuhauf von unseren Freunden und unseren Antrieb haben wir in Sport oder sowas gelassen.
Ich denke Dir fehlt so etwas beruhigendes auch sehr zur Zeit.
Liebe Grüße
Solary