frage: ist es ANGST,....

marv_71

Erfahrener Benutzer
17. Okt. 2010
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hallo zusammen,

ich sitzte hier und frage mich ob ich das recht habe diese frage zu stellen. bin mit sicherheit nicht der plötzlich alles erkennt und die welt ändern will bzw. kann. und doch hat mich die letzten tage immer wieder eine fragen beschäftigt. was ist am anfang einer beziehung anders? natürlich sagen jetzt einige das man den anderen durch eine rosa brille sieht,...man nur das sieht was man will. das mag auch stimmen und doch glaube ich auch immer mehr das folgender umstand zum tragen kommt.

man trifft sich ohne erwartung, lernt sich kennen, verliebt sich und hat eine tolle, oft als unbeschwerte, zeit hinter sich. dann kommt die zeit des alltag und hier fängt es dann vlt. schon an. man zieht zusammen und baut sich etwas auf und bemerkt das der andere zu einem gehört. nun sind wir menschen, nicht alle, von verlust getrieben. verlust = angst

übernimmt nun die angst das kommando, verdeckt es unsere gefühle. ich habe in den letzten tagen das wort "angst" oft gelesen. und ich habe auch bei mir die angst entdeckt, und das obwohl bei mir das glas immer halb voll ist.

doch,.... wie geht man mit verlust um? man versucht es zu verhindern,....getrieben vor angst. man versucht alles um den anderen nicht zu verlieren. bei vielen das man tut,...überlegt man ob es richtig ist oder nicht und verliert dabei den moment, bzw. das gefühl. die angst nimmt eine auch sehr viel kraft, kraft die man zum leben braucht, kraft die mit gefühl ausgesendet wird und 100 fach zurück kommt. und,....

die angst setzt uns auch masken auf,....masken die dann falsch interpretiert werden können. man will sagen ich liebe dich, und dabei heraus kommt, geh weg nicht jetzt. ich habe mir in den vergangen tagen oft gedacht,... wie sieht man bestimmte situationen als beobachter? stimmt das gefühl das ich habe mit meiner körpersprache zusammen?

viele paare bleiben ein leben lang zusammen und wir, die hier sind fragen uns dann schon mal gerne, ....wieso bei mir nicht und denen schon. ich glaube sie haben gelernt die angst zu akzeptieren und vertrauen aufeinander. doch vertrauen alleine hilft nicht. die angst ist immer ein ständiger begleiter. ich glaube fest daran,... sie haben einen weg gefunden mit der angst umzugehen und sie gemeinsam zu leben,....sich alles zu sagen,...ohne scham. scham=angst=verlust

ich weiss, dieser beitrag ist gewagt und gerade mir steht es in meiner momentanen situation am wenigsten zu, das hier zu schreiben.doch ich habe es ersthaft versucht die angst zuzulassen und ich mich damit zu befassen. ich habe versucht die angst zu spüren und zu ergründen,.....habe sie nicht vergraben und habe festgestellt das ich nun die kraft habe diese zeilen zu schreiben.

ich glaube nun an die kraft die in der angst liegen kann und sie hat mir schon oft geholfen. doch die angst muss sich auch verändern, genauso wie es der auslöser getan hat. und das kann man nur dann wenn man die angst zulassen kann.

dieser text ist meine überlegung, meine interpretation zum thema angst. ich bin gespannt wie ihr das seht und wie eure interpretation dazu ist.

marv

 
warum?

Konfrontation (von lateinisch confrontatio: „Gegenüberstellung“) kann kein latein doch google schon. ;-)

warum stelle ich mich bei angst gegenüber auf? es ist doch einfacher der angst nebeneinander ins gesicht zu schauen und dabei eine andere sichtweise zu bekommen. konfrontationen bedeutet es gibt einen der gewinnt und einen der verliert. sehe ich in der angst einen verbündetet, so können wir gemeinsam gewinnnen. :klatsch:

 
Da hat einer das Wespenenst gefunden :D

Das meisste von Deinen Gedankengängen ist gar nicht so abwegig. Ein Großteil der Beziehungen die ich so sehe sind angstgesteuert. Liebe mag da sein, spielt aber dann eine untergeordnete Rolle weil Liebe Freiheit braucht und Angst Sicherheit will. Die beiden Konzepte stehen sich also im Weg. Übrigens, wenn man sich mehr damit auseinandersetzt merkt man auch schnell wieviele langfristige Beziehung von Angst zusammengehalten werden. Und da verschwindet der Neid darauf dann auch relativ zügig :D

nun sind wir menschen, nicht alle, von verlust getrieben.
Eigentlich nicht. Zuindest nicht von Natur aus. Wir haben nur nie gelernt mit gefühlten Verlusten gesund umzugehen. Hat uns ja keiner gezeigt. Das Leben ist voll von Verlusten, denn nichts hat Bestand. Verluste, Abschiednehmen sind immer wieder Teil des Lebens und unvermeidbar. Schafft man es sich irgendwann darauf - und damit auf das Leben - einzulassen, ist das eigentlich halb so wild. Natürlich schmerzt der Verlust eines geliebten Menschens immer und das ist nichts, was man nun unbdingt haben will, wär ja auch 'n bisschen komisch, aber man hat dann irgendwann auch keine Angst mehr davor, weil man weiß, man geht davon nicht zugrunde. Es genügt dafür eigentlich ein einziges Mal einen Verlust richtig zu verarbeiten, also eben nicht zu verdrängen, das Klammern aufzugeben und die damit verbundenen Gefühle zu durchleben ohne darunter zu zerbrechen. Der Verlust selbst ist dann weit weniger tragisch als die Angst davor.

Das Drama unseres Lebens ist, daß wir aus Angst versuchen zu konservieren, statt uns vertraunesvoll in's Leben zu werfen, daß ein dauerndes Wechselspiel aus Beginn und Abschied ist. Diese Konservierungsversuche verhindern letzten Endes Weiterentwicklungen und genau darunter zerbrechen starre Beziehungen dann eines Tages denn wie jeder Mensch muss auch jede Beziehung sich immer wieder weiter entwickeln, verändern, sich neu erfinden.

ich glaube fest daran,... sie haben einen weg gefunden mit der angst umzugehen und sie gemeinsam zu leben,....sich alles zu sagen,...ohne scham. scham=angst=verlust
Bei den gesunden Beziehungen ist das tatsächlich so, da spielt Angst eine untergeordnete Rolle, wird akzeptiert und besprochen und allein durch das Gefühl Angst haben zu dürfen vor dem Anderen, enorm reduziert. Dadurch hört auch das Klammern auf und es entsteht Raum zwischen zwei Menschen die sich mehr und mehr voneinander differenzieren. In diesem Raum kann dann Liebe wachsen und je größer dieser Raum ist, um so mehr Platz für Liebe. Wobei hier Raum nicht mit Distanz verwechselt werden sollte. Jeder der angstgesteuert ist, bekommt aber genau bei dieser Differnzierung Panik. Panik vor dem Raum der da entsteht.

doch,.... wie geht man mit verlust um?
Man zieht in einmal (ein einziges Mal genügt) volle Kanne durch. Und entwickelt das Vertrauen in das Leben, daß man jeden Verlust nicht nur überlebt sondern gestärkt aus ihm in einen Neuanfang hervorgeht. Dieser Neuanfang kann durchaus mit dem gleichen Partner sein, dennoch ist es dann ein neuer Anfang.

doch vertrauen alleine hilft nicht.
Doch. NUR Vertrauen hilft. Aber eben nicht nur Vertrauen in die Beziehung und den Anderen, denn man weiß immer, der andere kann jederzeit gehen, das ist Teil des Lebens. Sondern Vertrauen in sich selbst. Vertrauen, an einem Verlust nicht zu zerbrechen. Vertrauen aus dem dicksten Mist mit freudigem Grinsen raus zu kommen. Vertrauen sich das Herz wieder, wieder, wieder und nochmal brechen zu lassen. Vertrauen in das Leben selbst. Das ist das einzige was am Ende die Angst völlig zurückgehen lässt, so daß die keine Rolle mehr spielt.

Hermann Hesse hat das in Stufen eindrucksvoll beschrieben.

Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

In andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegen senden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Und dennoch gibt es eine Realität die man nicht vergessen sollte, vor allem wenn man Andere von ihrer Angst heilen will. Nichts erzeugt mehr Angst als der Gedanke sich voller Vertrauen in's Leben zu stürzen. Ohne Sicherheiten. Ohne behelfsmässige Krücken, Weltbilder, Überzeugungen, Religionen, Glauben, Beziehungen. Ohne irgend einen äusseren Halt.

 
warum? Konfrontation (von lateinisch confrontatio: „Gegenüberstellung“) kann kein latein doch google schon. ;-)

warum stelle ich mich bei angst gegenüber auf? es ist doch einfacher der angst nebeneinander ins gesicht zu schauen und dabei eine andere sichtweise zu bekommen. konfrontationen bedeutet es gibt einen der gewinnt und einen der verliert. sehe ich in der angst einen verbündetet, so können wir gemeinsam gewinnnen. :klatsch:
Interessantes Thema. Ich denke aber, dass es wieder von Möchtegern-Psychologen zerredet wird.

Angst-Konfrontation ist das eine. Aber versuche es doch einmal mit loslassen. ;) Einfach im Hier und Jetzt zu leben.

Angst ist doch nur ein Gedanke, den wir uns selbst einreden. Wir versuchen durch die Angst, die Zukunft "vorauszusagen". "Ich habe Angst vor einer Trennung, weil ich dann einen sozialen Abstieg erlebe." - Woher weiß derjenige, dass es wirklich so ist? Diese Furcht existiert nur in den Gedanken. Niemand kann sagen, was passieren wird. Lässt man diesen Gedanken (immer wieder) los, wird auch die Angst vergehen. Und man bekommt einen unverstellten Blick auf die Gegenwart. Dadurch finden sich bzw. entstehen Lösungswege ...

 
angst ist nur ein gedanke,......

dazu folgende def. aus dem netz.

Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußer.

angst ist ein gefühl,...daher kann ich nicht ganz deine meinung teilen, sie sei nur ein gedanke.

aber du hast recht, wenn du sagst das die gedanken, verursacht durch das gefühl, unsere welt nicht so erscheinen lässt wie sie tatsächlich ist. ich nenne das gerne kopfkino,....diese auch dann leben verhindert.

ich glaube angst ist wichtig und hilft uns,...jeoch wie ich schon sagte unser leben entwickelt sich weiter und die abgespecherte angst lässt uns dann falsch handeln.

 
angst ist nur ein gedanke,......
dazu folgende def. aus dem netz.

Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußer.

angst ist ein gefühl,...daher kann ich nicht ganz deine meinung teilen, sie sei nur ein gedanke.

aber du hast recht, wenn du sagst das die gedanken, verursacht durch das gefühl, unsere welt nicht so erscheinen lässt wie sie tatsächlich ist. ich nenne das gerne kopfkino,....diese auch dann leben verhindert.
Das ist die Endlosdiskussion, was eher da ist: das Gefühl oder der Gedanke. Oder denkt man schon in dem Moment, in dem man das Gefühl wahrnimmt? Oder fühlt man den Gedanken?

ich glaube angst ist wichtig und hilft uns,...jeoch wie ich schon sagte unser leben entwickelt sich weiter und die abgespecherte angst lässt uns dann falsch handeln.
Natürlich ist Angst wichtig. Aber Angst darf nicht zum allumfassenden Thema werden. Angst fängst du erst an abzuspeichern, wenn du dieser Angst mehr Raum lässt, als sie ursprünglich haben "darf".

Bei mir gab es Zeiten, da hatte ich sehr große Existenzängste. Das war nicht mehr nur ein Gefühl. Diese Angst nahm alles bei mir ein, machte mich nahezu handlungsunfähig. Damit hatte ich der Angst (die durchaus ihre Berechtigung hat!!!) einfach zu viel Raum gelassen. Das lag nur an mir. An meinen Gedanken. Aus diesen Gedanken entstanden dass Gefühle. Und körperliche Reaktionen.

Mit der Zeit habe ich aber dieses Thema des Loslassens begriffen. Erst dann merkt man, dass einem die Angst nichts anhaben kann. Es passiert nichts. Eine Konfrontation mit der Angst hätte da z.B. nicht viel gebracht. Diese kann man bei Angst vor Wasser oder vor Insekten sehr gut anwenden. Da finde ich auch, dass es seine Berechtigung hat.

 
ich glaube angst ist wichtig und hilft uns
So? Wo denn? Wann bist Du denn das letzte Mal dem berühmten Säbelzahntiger mit dem das so gerne untermauert wird begegnet?

Ich sag Dir aus dem bauch raus, daß 99,9% der Ängste die man hat ausschliesslich durch Gedankenkonstrukte und Interpretation überhaupt erst entstehen. Das ändert antürlich nichts daran, daß die Angst tatsächlich real ist und somit nicht ignoriert werden kann. Eins dieser Gedankenkonstrukte ist zum Beispiel, daß die Ansgt so wichtig und nützlich wäre. Und wir somit natürlich Angst bekommen die Angst zu verlieren. Und so ist alles voll davon, von Erklärungen wie elementar wichtig die Angst an sich ist.

Ist sie auch, aber in so minimal wenig Fällen, daß das fast schon zu vernachlässigen ist. Und das letzte wovor man Angst haben muss, ist, daß man die Angst die man tatsächlich zum überleben braucht verlieren könne.

Angst an sich ist dennoch nützlich, sie zeigt einem wo man 'ne Baustelle hat. Wo die Angst ist, da ist er auch der Weg und der heißt, Rundo hat's schon gesagt - loslassen.

Fühlt sich beim ersten Mal tatsächlich an wie sterben wofür's dann wieder eine psychologische Erklärung gibt, aber packt man dieses vollständige Loslassen der gesamten Gedankenkonstrukte ein einziges Mal, stellt sich Frieden, Ruhe und vor allem, Vertrauen ein. Und plötzlich merkt man, ich muss gar nix tragen oder Angst haben. Das Leben trägt mich, wenn ich's ihm erlaube.

Übrigens, ein sehr einfaches Mittel am Anfang um mit Ängsten klar zu kommen, ist der erstmal diffusen Angst einen Namen zu geben. Und dann einfach zu sagen "Ich will jetzt auch diese Angst haben" - dann wird die sehr schnell wieder sehr brav.

 
Angst konfrontieren bedeutet, sich damit auseinanderzusetzen, anstatt vor ihr zu flüchten, sie zu verdrängen, ihr aus dem Weg zu gehen. Das ist mit Konfrontation gemeint, deshalb habe ich auch "aushalten" dazu geschrieben. Wenn Du Angst hast, zu schwimmen, musst du ins Wasser, wenn du Angst hast im Lift, dann so oft in den Lift, bis sich die Angst legt. Angst ist nichts anderes als ein überlebensnotwendiges Warnsystem des Körpers. Sie liegt in einem Bereich im Hirn (Amygdala), der mit dem Verstand/Bewusstsein nicht zu beeinflussen ist. Du kannst also tatsächlich die Angst nicht ausreden. Aber du kannst durch Konditionierung (durch wiederholtes Aussetzen der Angst-machenden Situation) dein eigenes Gehirn lernen, dass es unbegründet Angst hat. Ist die Angst hingegen begründet, solltest du sie nicht bekämpfen, sondern auf sie hören. Dazu ist sie da. Mit Angst umzugehen ist lernbar.

 
@cb hatte erst letzte woche wieder angst, so richtig angst und habe dabei gelernt das diese angst nichts mehr in meinem leben zu tun. thx an meine qt

um jetzt nicht falsch verstanden zu werden,...ich sage nicht das wir angst konservieren sollen und somit mitschleppen. nein,....ich bin schon für loslassen,....das meinte ich auch mit dass wir uns verändern,...jedoch die angst von damals hat es nicht und somit hat sie mit der heutigen situation nichts mehr zu tun.

doch ich stelle fest das manche die angst vergraben, bis vor einiger zeit mich eingeschlossen, und mit diesen zeilen möchte ich nur aufzeigen das es nicht sinnvoll ist die angst zu vergraben.

mal ehrlich, wer hat sich schon mal gefragt woher diese oder jene angst überhaupt stammt. cb ich gebe dir voll und ganz recht das wir im zu der angst viel interpretieren.

hier ein kleines bsp. von mir.

ich habe angst vor ernsten gespräche die eine beziehung betreffen. das gefühl in mir, die angst sagt mir dann,...

kopf unten halten und nur keinen wiederspruch. meine körpersprache zeigt teilnahmslosigkeit und gefühlsarm.

ich weiss das es nicht gut ist in einer beziehung nichts zu sagen,.....und doch fängt es nun an mich zu beschäftigen,....die angst in sagt mir wenn du das sagst hörst du das und das und das. also die interpretation ist am laufen.

mein ziel war es immer harmonie in der bezeihung zu haben.

so und nun woher meine angst stammt. in meiner kindheit musste ich oft mitansehen wie meine eltern sich stritten und welche folgen ein streit haben kann. diese angst wurde abgespeichert und bisher immer hervorgeholt die mich dann lähmte und so handeln hat lassen.

daher denke ich,.....ist bewusst machen genauso wichtig wie loslassen!!!!

 
Angst konfrontieren bedeutet, sich damit auseinanderzusetzen, anstatt vor ihr zu flüchten, sie zu verdrängen, ihr aus dem Weg zu gehen. Das ist mit Konfrontation gemeint, deshalb habe ich auch "aushalten" dazu geschrieben. Wenn Du Angst hast, zu schwimmen, musst du ins Wasser, wenn du Angst hast im Lift, dann so oft in den Lift, bis sich die Angst legt. Angst ist nichts anderes als ein überlebensnotwendiges Warnsystem des Körpers. Sie liegt in einem Bereich im Hirn (Amygdala), der mit dem Verstand/Bewusstsein nicht zu beeinflussen ist. Du kannst also tatsächlich die Angst nicht ausreden. Aber du kannst durch Konditionierung (durch wiederholtes Aussetzen der Angst-machenden Situation) dein eigenes Gehirn lernen, dass es unbegründet Angst hat. Ist die Angst hingegen begründet, solltest du sie nicht bekämpfen, sondern auf sie hören. Dazu ist sie da. Mit Angst umzugehen ist lernbar.
Das ist fein auswendig gelernt und stimmt von der Sache her auch.

Nimm doch einmal kleine "Alltagsängste". Ich hab gestern erst wieder so etwas erlebt. War spazieren und bin kreuz und quer in der Natur herumgelaufen. Bis ich an einen großen Hang (Wiese) kam, den ich hinunter musste. Dort hatte ich im ersten Moment schon sehr viel Angst, dass mir etwas passiert (wäre nicht das erste Mal gewesen :rolleyes: ). Könnte ausrutschen, hinunterrutschen, mir weh tun, Kleidung schmutzig machen (weiße Hose!!!) und was weiß ich. Bis ich mir sagte "Völliger Quatsch. :mauer: Dir wird nichts passieren, wenn du sehr achtsam hinabgehst." Hat auch bis zu dem Augenblick funktioniert, in dem ich nicht mehr so achtsam war und mich dann doch etwas sehr schmerzhaft auf den Hosenboden setzte. :D Hätte ich dort aber meiner Angst nachgegeben (die letztendlich doch berechtigt gewesen war :D ), würde ich heute noch dort oben an der Wiese stehen und Angst haben. Eine Konfrontation mit der Angst war es nicht - es war einfach nur ein Loslassen.

 
so und nun woher meine angst stammt. in meiner kindheit...
Wirst Du noch oft erleben. Da kommt der meisste Unsinn her den man mit sich rumschleppt. Und dann noch von Anderen die in der Kindheit den gleichen Schnodder gelernt haben und den immer noch für bare Münze nehmen.

daher denke ich,.....ist bewusst machen genauso wichtig wie loslassen!
Na passt doch! Hast es doch begriffen, es geht immer nur Beides, weil Angst etwas reales ist, auch wenn sie irrational erzeugt wird. Bewusst machen - loslassen. :super:

Eine Konfrontation mit der Angst war es nicht - es war einfach nur ein Loslassen.
Und anschliessendes Hose waschen. Aber das kriegt man dann irgendwie auch noch hin. :D

 
so und nun woher meine angst stammt. in meiner kindheit musste ich oft mitansehen wie meine eltern sich stritten und welche folgen ein streit haben kann. diese angst wurde abgespeichert und bisher immer hervorgeholt die mich dann lähmte und so handeln hat lassen.
Ich denke, bei solche Ängsten, die in so verfestigten Mustern aus der Kindheit stammen, wirst du nur zum Teil etwas mit Loslassen erreichen. Du kannst zwar in dem Moment des Gespräches die Angst loslassen, dennoch ist sie in dir so verfestigt, dass sie im schlimmsten Falle dich kurz nach dem Gespräch beschäftigen wird. Dann ist die Frage, ob das Loslassen nicht nur ein Verdrängen ist.

Wiederum ist hier die Frage, ob es Sinn macht, die Ursachen der Ängste so weit in der Vergangenheit zu suchen. Ich kannte damals auch die Zusammenhänge, worauf meine Existenzangst basierte. Nützte mir aber in dem Moment, in dem sie auftauchte, herzlich wenig. Was bringt es mir, wenn ich weiß, dass diese ihre Wurzeln in irgendwelchen schlechten Sätzen der Eltern hat? Was bringt es mir?

Dort setzen dann nämlich diese hässlichen Warum-Fragen an - die der sichere Weg in eine Grübelfalle sind. :eek:

 
Ui, ich will ein Problem lösen. Ich will mich aber nicht mit der Wurzel des Problems beschäftigen. Warum löst sich dann das Problem nicht ? Verdammte Axt :D

Den Weg über die Eltern zu gehen halte eigentlich vollkommen für die richtige Entscheidung. Probleme kann man nur an der Wurzel ziehen. Ziehe ich diese nicht da, ist alles für die Katz, da ich den gesamten "Überbau" auf eine wunde Stelle platziere. Baue ich ein Haus auf wackeligen Boden, kann das auch Haus noch so schön sein, dass Haus wird kaputt gehen, weil der Boden die Wände einreisst.

Das es Zeit braucht das alte Haus abzureissen und ein neues aufzubauen ist klar. Das das ganze schmerzhaft ist und Kraft kostet ist auch klar. Wenn ich etwas erreichen will führt aber genau da kein Weg vorbei.

Darum rate ich dir auch marv 71, weiter dort zu suchen wo du gerade bist. Das wird nicht einfach. Ist aber denke ich aus genannten Gründen die beste Lösung. Lass die Ängste zu, versuch sie Schrittweise anzugehen. Bau dir eine Leiter mit dem Ziel "Angst XY besiegen". Leg die Sprossen soweit auseinander wie du es für richtig hälst und geh die Sprossen Schritt für Schritt an. Wichtig ist dabei nicht als erster die Angst besiegt zu haben, sondern nur etwas aktiv dafür zu tun.

 
Und anschliessendes Hose waschen. Aber das kriegt man dann irgendwie auch noch hin. :D
:D

Ist aber auch ein gutes Beispiel für Angst.

Es gibt Leute, die hätten sich dort oben auf der Wiese noch folgende Gedanken gemacht. "Wenn ich jetzt falle, dann sehe ich aus wie ein Schwein. So kann ich doch nicht herumlaufen. Da schauen mich ja die Leute blöd an." - Das ist die Angst vor Ablehnung. Gibt derjenige jetzt der Angst zu viel Raum, bleibt er oben an der Wiese stehen. Oder geht dermaßen verunsichert den Hang hinunter, dass es schon zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird, dass er sich auf den Hosenboden setzt. Checkt es aber nicht, dass es gar keine Rolle spielt, ob die Hose nun schmutzig oder sauber ist, weil er ja die Situation, wenn die Hose denn nun mal schmutzig geworden ist, eh nicht mehr ändern kann. Er kann sie nicht an Ort und Stelle auswaschen, er bekommt auch nicht den Fleck anderweitig heraus. Er könnte die Hose auch noch ausziehen, was aber bei bestimmten Temperaturen sehr unangenehm werden könnte. Und die Mücken würden sich freuen. :D

Es bleibt einzig als Möglichkeit, die Angst loszulassen und den Fleck in der Hose zu akzeptieren ... und sich keine Gedanken mehr darum machen.

 
"Ich denke, bei solche Ängsten, die in so verfestigten Mustern aus der Kindheit stammen, wirst du nur zum Teil etwas mit Loslassen erreichen. Du kannst zwar in dem Moment des Gespräches die Angst loslassen, dennoch ist sie in dir so verfestigt, dass sie im schlimmsten Falle dich kurz nach dem Gespräch beschäftigen wird. Dann ist die Frage, ob das Loslassen nicht nur ein Verdrängen ist."

die antwort ist ganz einfach,....akzeptieren das die angst damals hilfreich war und mich beschützt hat.

doch heute, ja heute ist diese angst überflüssig,.....sie ist nur eine störende erinnerung und behindert mehr als sie dient. daher,...bewusst machen,danke sagen und LOSlassen!!!!

 
Den Weg über die Eltern zu gehen halte eigentlich vollkommen für die richtige Entscheidung.
Ja, das ist völlig richtig und hilft einem Menschen in einer Angst-Situation auch völlig, erst einmal die Schuldfrage zu klären und anschließend oben an der Wiese kräftig auf die Eltern zu schimpfen. :super: Es hilft auf jeden Fall, die aktuellen Probleme zu analysieren und handlungsunfähig zu werden. Abgeben der Verantwortung ist ebenso wichtig.
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Hast du dich einmal mit anderen Kulturkreisen beschäftigt?

bewusst machen,danke sagen und LOSlassen!!!!
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Ist schön geschrieben und trifft´s.
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Es gibt Leute, die hätten sich dort oben auf der Wiese noch folgende Gedanken gemacht. "Wenn ich jetzt falle, dann sehe ich aus wie ein Schwein. So kann ich doch nicht herumlaufen. Da schauen mich ja die Leute blöd an." - Das ist die Angst vor Ablehnung.
Wobei das noch wesentlich mehr ist, das was Du erwähnst sind längst ineinander verzahnte Ängste die sich gegenseitig stabilisieren und längst im Denken manifestiert haben. In den seltensten Fällen ist da noch möglich das selbst aufzudröseln, weil das Loslassen oder Überwinden der einen Angst sofort eine andere aktiviert.

Viele Threads drehen sich genau darum, daß man zwischen seinen Ängsten handlungsunfähig bleibt, weil in jeder Richtung eine andere droht. Ab der Stelle ist es ohne gründliche Aufräumarbeiten vom Kern der Sache aus, so wie Crying_Soul das beschrieben hat, kaum mehr möglich das zu bewältigen.

Manchmal geht's nicht ohne Vergangenheitsbewältigung, wenn da was sitzt, was so tief ist, daß man es im Heute eben nicht mehr auflösen kann sondern wirklich zurück in die Vergangenheit gehen muss um es dort zu bearbeiten. Natürlich muss man dann auch mal wieder zurück in's Heute kommen, denn nur für dort ist es ja nützlich.

Letzten Endes ist es immer eine Einzelfallentscheidung wie man nun am besten vorgeht, denn aus dem Kontext gerissen verliert sowieso alles seine Gültigkeit. Und je größer und vielfältiger der Werkzeugkoffer dann irgendwann ist, um so mehr weitet sich auch der Horizont.

Ja, das ist völlig richtig und hilft einem Menschen in einer Angst-Situation auch völlig, erst einmal die Schuldfrage zu klären und anschließend oben an der Wiese kräftig auf die Eltern zu schimpfen.
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Es hilft auf jeden Fall, die aktuellen Probleme zu analysieren und handlungsunfähig zu werden.
Das ist nur Polarisieren Rundo.

Es geht bei manchen Dingen nicht ohne zurück zu gehen und etwas aufzulösen was man im Heute gar nicht versteht. Mit Schuldsuche hat das nichts zu tun.

 
@ crying soul,....es ist schwer und ich habe für diese erkenntnis einen hohen preis bezahlt,...und doch,....es ist ein wunderbares gefühl!!!!!! und ich liebe mich dafür! :trost:

vlt.kann ich durch dieses thema und ihr durch eure antworten ja ein paar zum nachdenken anregen und helfen,...denn die ANGST ist so oft ein thema!

 
Also vor ein paar Jahren noch, da war im Lexikon bei Angst ein Bild von mir :D

Ich hab's jetzt aber rausnehmen lassen. :D

Geht schon marv, das kann man alles packen. Wichtig ist nur, handeln. Dadurch stösst man schon so viele Steine an und die wissen dann schon wo sie hinzurollen haben.