Ich fürchte, dass eine plötzliche 'Verhaltensänderung" (sorry, nochmal) von großem Verständnis für sie und offensichtlicher Unterordnung meiner Person zum 'Mich in den Vordergrund-Rücken' bei ihr rational Verständnis (sie wartet und hofft ja praktisch schon auf eine deutliche Reaktion meinerseits), emotional aber nur eine Trotzreaktion auslöst und sie sich dann dem zweiten Freund zuwendet bzw. zuwenden muss, um nicht 'allein' dazustehen.
Du solltest Dir vor allem über eins klar werden. Ob sie mit Dir will oder nicht, wirst Du nicht entscheiden können und auch durch beliebiges Verhalten nicht beeinflussen können. So weh Dir das auch tut. Du wirst sie auch nicht in die Beziehung zurückmanipulieren können, das ist aber das was Du derzeit versuchst. Auch wenn Du das anders siehst, Du willst Dein Verhalten nicht Deinen Gefühlen entsprechend leben, sondern um sie zu beeinflussen sich für Dich zu entscheiden. Das ist Manipulation. Und funktioniert nicht. Du erreichst dadurch genau das Gegenteil dessen was Du versuchst.
Indem Du aber durch Dein eigenes Verhalten unter Beweis stellst, daß Du Dir mehr wert bist, als der Fußabtreter in einer Dreiecksbeziehung, könnte sich ihre Sicht auf Dich wieder gesunden. Wenn sie aus Trotz von Dir weggeht, weißt Du sowieso, daß eine gesunde Beziehung mit ihr nicht möglich ist, weil sie auf dem Egotrip bleiben will und alles was Du gewonnen hättest, wäre ein kleines Mädchen an Deiner Seite, was nicht weiß was es will. Auch darauf hast Du null Einfluss. Hast Du so wenig Selbstbewusstsein, daß Du tatsächlich Angst vor einer Trotzreaktion ihrerseits hast?
Ich wäre dann praktisch noch 'offiziell' Steigbügelhalter der anderen Beziehung und würde ihr gleichzeitig auch noch die Entscheidung abnehmen
Das ist totaler Unsinn, den Du Dir selbst zusammenzimmerst. Egal wie Du Dich verhälst, bist Du nicht für ihr Verhalten verantwortlich. Solange Du Dich aber für ihr Verhalten verantwortlich machst, sind eure grundsätzlichen Verantwortungen, nämlich die Eigenverantwortung, voll ineinander verwoben. Gerade in der jetzigen Situation ist das hochgradig ungesund. Du übernimmst bereits jetzt Verantwortung dafür, wie sie sich verhält und schiebst gleichzeitig ihr Verantwortung für Dein Verhalten zu. Aus diesem Verantwortungsklumpen versucht sie sich zu lösen.
Du hast nur eine Verantwortung, die für Dich. Die nimmst Du jedoch nicht wahr aus Angst, sie dadurch zu verlieren. Du wirst sie über Angst nicht binden können. Nur wenn sie merkt, daß sie Dich tatsächlich verlieren kann durch ihr Verhalten, kann bei ihr wieder sowas wie Denken einsetzen. Dann ist es aber immer noch allein ihre Entscheidung ob sie wieder eine Beziehung mit Dir will und einen Neuanfang oder nicht. Darauf hast Du keinen Einfluss.
Zieh hier klare Grenzen.
Ihr Standpunkt liegt eindeutig offen:
"Ich weiß nicht was ich will"
Dein Standpunkt ist derzeit auch:
"Ich will mich nicht entscheiden, eigentlich will ich so nicht aber was anderes will ich auch nicht, ich weiß auch nicht was ich will"
Jeder schaut jetzt immer mal zum Anderen und hofft darauf, daß der mal Farbe bekennt, nur keiner tut's, weil jeder auf den anderen wartet. Mach also mal was und bezieh Stellung und die kann eigentlich nur sein.
"Ja, ich will Dich noch. Aber so? Auf keinen Fall, ich bin mir mehr wert als das fünfte Rad am Wagen zu sein"
Und diesen Standpunkt solltest Du vor allem leben und konsequent zeigen. Erst dann kann sie Dich wieder klar wahrnehmen, Du bist im Moment auch nur vernebelter Gummi der nicht so richtig Hü und Hott will, auch wenn Du das völlig anders siehst. Du weigerst Dich genauso wie sie eine Entscheidung zu treffen. Diese Entscheidung muss keine endgültige Trennung sein, sondern eine Entscheidung weg von ihr hin zu Dir! Wie die dann im Detail aussieht, obliegt Deinem Gusto. Ich würde erstmal eine Weile den Kontakt abbrechen und erklären warum. Mit einem ganz simplen Satz "Das mit Dir, tut mir nicht gut!"