Frisch verliebt - plötzlicher Kontaktabbruch

"Und ja – vielleicht ist das alles nur Illusion gewesen."

So, wie ich das verstanden habe, ist eure Beziehung wegen der Loyalität zu seiner Mutter in die Brüche gegangen. Ich vermute, dass er sich anfänglich gegen seine Mutter auflehnen wollte und dem Druck irgendwann doch nachgegeben hat. 

Unabhängig von der Herkunft fordern manche Eltern von ihren Kindern ein, dass sie sich bei ihrer Partnerwahl strikt an die Wünsche der Eltern halten. Ansonsten wird rigoros mit Schuldgefühlen oder gänzlichem Kontaktabbruch gedroht.

Vor Kurzem berichtete mir eine Bekannte stolz von ihrem Sohn, der sich momentan "austobe", der aber letztendlich eine Frau auswählen wird, die der Mutter zusagt.

Repressalien inklusive, falls er sich weigert, aber er wird sich nicht weigern.

Damit will ich deinen Ex nicht in Schutz nehmen, aber vielleicht kannst du ihn etwas verstehen. 

Diejenigen, die mit ihren Eltern brechen, sind ja dann quasi verwaist.

 
Vor Kurzem berichtete mir eine Bekannte stolz von ihrem Sohn, der sich momentan "austobe", der aber letztendlich eine Frau auswählen wird, die der Mutter zusagt.


ja, diese Schizphrenie: Der Sohn darf, ja soll sich autoben, aber niemals eine dieser Frauen heiraten, mit denen er sich ausgetobt hat. Und diese Frauen zum Austoben sollen auf gar keinen Fall Töchter solcher Eltern sein, die den Söhnen das Austoben vor der Hochzeit empfehlen...

Nun, von irgendwoher müssen auch die Frauen zum Austoben kommen, nicht wahr?

Der springende Punkt liegt aber darin, dass die Eltern sich über die Selbständigkeit und Volljährigkeit ihrer Kinder hinwegsetzen und einfach bestimmen, wen sie heiraten - als ob sie mit dem zukünftigen Lebenspartner auskommen müssten. DAS ist in unserem Kulturkreis eher selten, und ich verstehe es nicht.

Natürlich kann sich ein braver Sohn nicht dagegen wehren, will er nicht mit der Familie brechen. Insofern hätte er im Wissen um diese Umstände gar nicht erst eine Beziehung mit der TE eingehen dürfen. Unsereiner geht davon aus, dass nichts derartiges als Hindernis plötzlich auftaucht.

Nun, man muss auch das Positive im Elend sehen: Hättest du dich wohlgefühlt mit einer Schwiegermama, die dem Sohn sagt, wo es lang geht? Und einer Familie, die in allen Bereichen Bestimmungsrecht einfordert (jetzt mal als Annahme, wir wissen ja nicht wirklich, wie es ist, aber die Möglichkeit besteht schon).

Leider lässt sich das Glück nicht einfordern. Auch nicht nach einer längeren Frustzeit. Die Natur macht keine Bilanz und kennt weder ein Gestern noch ein Morgen. Jeder Tag beginnt neu und unbelastet.

Und nein, das war sicher keine Illusion. Er hat diese Seite auch in sich - aber sie ist vermutlich die kleinere...

 
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um mal kurz auch vom Thema abzukommen: ich glaube das dass selbst in „unserem“ Kulturkreis noch verbreitet ist, jedoch etwas subtiler gehandhabt wird. Ich denke dass sehr viele das von sich aus in sich tragen – wie derjenige zu sein hat, den man mal heiratet. Herkunft (aus gutem Hause), Aussehen, Auftreten, Job, Gehalt usw…

Zumindest kenne ich da genug, die in seltsamen Beziehungen hängen bleiben, weil ja „sooooooooooooooooooooooo viel“ passt. V.a. Geld und Status..

Und zu mir: ja, er hätte gar nichts mit mir anfangen dürfen.

Ich hatte diesmal tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben quasi beim Kennenlernen gesagt „Hey, ich such aber keine Affäre oder so, ich will was Festes“.

Natürlich wusste ich damals noch gar nicht, ob ich ihn überhaupt möchte – aber mir war es einfach ein Bedürfnis Grundvoraussetzungen festzulegen.

An sich bin ich schon der Vertreter der „mal schauen was draus wird“ Fraktion, einfach ohne Druck laufen lassen, wird sich schon zeigen was passiert.

Aber diesmal – vielleicht auch weil beim Kennenlernen eigentlich so viel gegen ihn gesprochen hatte.

Und er ist da drauf eingestiegen.

Idiot.

Ich weiss nicht ob er die Probleme damals tatsächlich nicht gesehen hat, oder ob er nicht damit rechnete, dass – keine Ahnung. Man weiss ja nie, was tatsächlich passiert. Ob man sich verliebt.

Ich habe das schon mal irgendwo im Thread geschrieben: ich denke er ist durch seine Vergangenheit schon ein wenig „manisch“.

Ich habe ihn in einer Hoch-Phase kennengelernt.

Alles lief.

Aber dann holte ihn seine Realität ein.

Und ich schreibe bewusst seine. Denn trotz allem würde es in seiner Hand liegen, etwas zu ändern. Es ist sein Leben.

 
Es ist nun eine Woche her.

Eine Woche erst.

Es ist, als kämpfe ich seit Wochen gegen diese Traurigkeit an.

Naja. Letztlich sind es ja auch Wochen.

Wochen voller Zweifel und Fragen.

1 Woche Fakten.

Ich hadere noch sehr mit der Gesamtsituation.

Ich lebe mein Leben, hab auch durchaus spaßige oder frohe Momente.

Aber dann kommt das Gefühl mit einem Paukenschlag zurück.

Er will mich nicht.

Es gibt kein „wir“.

Es macht mich so wütend, dass er in mein Leben getreten ist, obwohl er wohl wusste, dass es nicht gehen wird.

Das ist die brennende Frage, die ich so gerne loswerden würde. Warum er mir das angetan hat.

Obwohl ich weiss, dass ich sowieso keine Antwort, außer „es tut mir leid“, bekommen würde.

Habe vorhin einen schönen Satz gelesen.

„Erst wenn du deine Probleme niemandem mehr anlastest, ist der Zeitpunkt gekommen, Dich zu öffnen und den Panzer aufzugeben.“

Vom „nicht anlasten“ bin ich meilenweit entfernt.

Ich bin so voller Wut, Zorn und Vorwürfen, dass ich ihn gefühlt stundenlang anschreien könnte.

Real würde ich wohl keinen Ton herausbringen und nur heulen.

Ich hasse dieses Wut-Zorn-Traurigkeitsgemisch in mir.

Es frisst so viel Energie auf.

 
Ich glaube ich werde gerade doch wieder eine total Irre.

Ich muss diese Gedanken einfach hier lassen, um sie irgendwo loszuwerden. Freunden möchte ich das gar nicht zumuten….

Ich bin besessen von dem Gedanken, dass alles von seiner Seite aus unecht war. Das ich einfach verar***t wurde.

Ich kann mir selber im Kopf in einer Endlos-Schleife runter beten, was alles dagegen spricht.

Und genauso oft sage ich mir, dass es total egal ist. Schließlich bleibt das Ergebnis so oder so dasselbe.

Kaum fertig gedacht, fang ich wieder an alles im Kopf hin und her zu wälzen.

Ich habe das Gefühl total verrückt zu werden.

Mein WE war eigentlich ok. Allerdings war ich da auch beschäftigt. Abgelenkt durch die Sorge um meinen Vater (ich war zu Besuch).

Jetzt sitze ich auf der Arbeit, bin eigentlich ja auch beschäftigt, aber dauernd kehren meine Gedanken zurück zum Thema.

Vielleicht hätte ich es letzte Woche nicht hinwerfen sollen.

Vielleicht hätte ich wenigstens noch auf ein Treffen pochen sollen.

Hätte, hätte, sollte, würde, könnte.

Ich kann mich echt selber nicht mehr hören.

Kann mir bitte mal jemand den Kopf waschen?

 
Hey Traurig99

Du fragst dich das Falsche! Du machst dir die falschen Gedanken!

Denn es geht nicht um hätte, müsste, wäre und sollte. Genausowenig geht es darum, was gegen das "Ver****schen" spricht. Es geht um das, was ist. Es hat nicht funktioniert, aus welchen Gründen auch immer. Es ist an sich egal, warum. Ob er dich ver****scht hat oder nicht, spielt keine Rolle. Es hat einfach nicht sollen sein. Die Gründe, wer weiss das schon, es hat nunmal nicht gepasst.

Dabei gibt es auch keinen Schuldigen, ihr beide konntet euch gleichzeitig nicht das geben, was es gebraucht hätte, dass es funktioniert. Bei euch beiden stimmte es nicht. Auf beiden Seiten, erzwingen kann man nichts.

Also schliess damit ab und konzentrier dich auf das hier und jetzt und auf dich. Erde dich, komm zu dir. Spüre dich selbst wieder. Wer bist du? Was willst du? Was soll dir ein Mann geben? Was ist dir wichtig in einer künftigen Beziehung? Erkenne, dass er dir das nicht geben konnte, akzeptier es und mach weiter. Nur DU zählst dabei. Er ist Geschichte. Stelle dich in den Vordergrund, denn das was zählt bist du. Lerne daraus und mach weiter. Den richtigen Topf zum Deckel zu finden ist nicht einfach. Noch weniger, wenn der die Form des Topfes bei Hitze ändert. Der Topf sollte stabil sein. Nur das zählt und nur so findet der Topf auch den passenden Deckel.

Ich hoffe du verstehst, was ich dir damit sagen möchte, denn nur DAS zählt jetzt. Der Deckel ist nicht zu gebrauchen, schmeiss ihn weg!

Alles Liebe und Gute

 
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Seh ich ähnlich, wie ich es dir aber ja schon sagte.

Du machst dir jetzt aktuell um Themen gedanken wo du die antwort doch eigentlich kennst bzw. das Ziel, nämlich das es zu nichts führt, selbst wenn es dahin finden würde wäre das mit riesne komplikationen verbunden und am ende doch mit enttäuschung.

Das ist doch irgendwie ein klassischer Fall das deine gefühle dir ständig ein streich spielen, dabei weißt du denke ich ganz genau was richtig ist denn da wird sich jeder einig sein auch du um es nüchtern zu betrachten:

Er will nicht, er kann nicht, er tut nicht, fertig, mund abputzen weiter machen und schauen was als nächste passiert oder wo der nächste kommt <- Das ist die kurz varriante die du aber selber denke ich weißt aber alles in einem spielt achterbahn, gedanken, gefühle, wohlbefinden, der kopf, der bauch. Ich hab jetzt rückwirkend alles nicht nochmal gelesen, aber ich glaub du warst die von anfang an nicht klar wie sehr du ihn wohl schon geliebt hast und jetzt haut es dich auf den boden zurück.

Schließt damit ab, so schnell es geht. Wenn dir was auf dem herzen liegt schreib es hier einfach runter, schreib hier runter was du ihn eigentlich anbrüllen willst und irgendwann wirst du mrogens aufstehen und nur flüchtig drüber nachdenken, traurig sein aber es akzeptieren, wünsche dir ganz viel glück dabei und auch kraft das diese phase bald kommt.

 
Danke auch dafür.

jetzt weine ich doch wieder.

Das Ding ist, dass ich irgendwie schaffen muss damit meinen Frieden zu machen. 

Ich schaff es nicht mit "sowas" in Wut abzuschließen. 

Das frisst mich auf. 

Als ich gar mit dem Fahrrad heim gefahren bin,  fiel mir ein wie komisch er das fand,  dass ich immer Fahrrad fahre.

Da musste ich lächeln. 

Und dann sind mir noch andere Dinge eingefallen, die er mit mir verbunden hat.  

Ich vermiss ihn wirklich. 

Ihn.

Nicht irgendeinen.

 
Kann es nur wiederholen das ist ganz normal und einfach Tunnelblick auf die eine Person fixiert, es gibt nur die eine Person nur diese hat dich verstanden nur diese hat dich zum lachen gebracht, dabei wird das auch ein anderer tun man wird es nur einfach nicht im moment wahrhaben.

Wie du schon erkennst du musst mit den gedanken dein "frieden" herstellen und es akzeptieren und dann kommt der rest von alleine.

 
Es gibt so viele Gründe, warum ein Mann eine Frau kennenlernt. Wie soll man da herausfinden, was es jetzt bei dir war?

Hat er von Anfang an gewusst, dass es nicht geht? War er zu optimistisch, hat er gedacht, er könne über seine Familie hinweg seine Lebenspartnerin bestimmen? Hat er vielleicht gemeint, du wärst schnell zu sehr viel mehr bereit, auch ohne Beziehung?

Natürlich tut es besonders weh, wenn du dir sagst, er WOLLE dich nicht. Das muss es ja nicht sein. Vielleicht will er dich, aber er darf nicht? Äussere Umstände verhindern das grosse Glück?

Wer weiss aber, wie es gegangen wäre, hätte es ein "wir" gegeben?

Du siehst, alles ist möglich.

Aber du hältst jetzt an der persönlichen Ablehnung fest, weil wir das die Basis gibt, Trübsal zu blasen. Meinst du nicht, dass du die ganze Sache etwas aufbauschst? Sicher, der erste Eindruck war hervorragend. Seltsam: Der wirkliche Eindruck (Weggehen) hinterlässt aber keine Spuren (oder nicht so tiefe). Noch immer glaubst du, es wäre ein "wir" möglich gewesen, obwohl nichts davon stattfindet. Da heisst es doch, auch 'mal wieder herunter zu kommen von den Träumen, die nicht real werden.

 
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Heute ist tatsächlich mal ein relativ guter Tag.

Obwohl ich von ihm geträumt habe (und es war sogar ein schöner Traum) und gerade stumpfsinnig vor mich hinarbeite, hatte ich bisher weder das Gefühl in Traurigkeit unterzugehen, noch weinen zu wollen oder verzweifelt zu werden.

Nicht mal die Wut hat mich bisher gefunden.

Ich bin begeistert.

So kann es weitergehen.

 
Realistisch betrachtet gewöhn dich net dran, man wird immer nochmal einknicken, aber es sollte dir kraft geben zu sehen das es auch anders geht.

Deshalb halt diesen "tag" dir soweit fest, weil morgen kannst du wieder in kompletter trauer sein. Sry mein das nur ehrlich :)

Ist aber definitiv der richtige weg, weil so fängt es an sich damit abzufinden und zu akzeptieren.

 
Ich möchte euch ein kurzes Update geben:

Ich habe mich bei ihm gemeldet und es war die richtige Entscheidung. 

Auslöser war ein anderer Thread, wo sich auch jemand gegen die Logik und entgegen aller Ratschläge gemeldet hat.

Das hat mich nachdenklich gemacht und v.a. daran erinnert wer ich bin. 

Wie ich bin. 

Ich war noch nie ein Hau-Ruck-Kontakt-Abbrecher.

Oft genug hab ich mich zwar auch für den ungesunden schleichenden Tod entschieden.

Aber was ich v.a. zum Verarbeiten brauche,  ist das Verstehen der Situation und das "irgendwie im Guten auseinander gehen".

So war ich schon immer. 

Mir ist klar geworden,  dass ich ich bleiben möchte. 

Ich meinen Weg gehen muss. 

Deshalb hab ich ihm geschrieben und gefragt,  ob wir uns nochmal treffen können. 

Er meinte zunächst das würde doch nichts bringen,  willigte dann aber ein. 

Wir haben uns gestern kurz auf ein Getränk getroffen. 

Das war noch eher schwierig. 

Da er aber nur kurz Zeit hatte,  haben wir uns vorhin nochmal getroffen. 

Es hat mir so gut getan einfach nochmal ein paar Dinge zu erfragen. Selbst Dinge klar zu stellen. 

Natürlich hat das an der Gesamtsituation nichts geändert.

Wir sind nicht wieder zusammen. Und ich denke auch nicht dass es ein "wir" geben wird. 

Aber ich kann irgendwie besser meinen Frieden mit allem machen. 

 
Ich denke es hat was mit dem dazu stossen seiner Mutter zu tun. Es erinnert ihn wieder an "Seine Wurzeln". Und bei Ihnen ist es ein No-Go eine Freundin zu haben. Er ist sich der grossen Differenz der Kulturen bewusst und jetzt da seine Mutter krank ist, möchte er sie nicht "enttäuschen" in dem er eine Beziehung zu einer europäischen Frau hat, ohne dass er sie heiratet. Da können sie sehr engstirnig sein. Die Jungen sind vielleicht in Wirklichkeit nicht so, aber wenn es um die Familienehre und um den Respekt gegenüber den Eltern geht, da geht fast nichts darüber ausser Gott. also so kenne ich es.

Ich möchte ihn dir nicht ausreden (weiss ja nicht ob es noch aktuell ist) aber sei dir bewusst dass, wenn du ihn haben willst, du über deine Grenzen hinausgehen musst. Du wirst viel neues, schönes kennenlernen, was dein Leben bereichert, aber du musst bereit sein, Opfer bringen zu können. Du weisst, ich rede aus Erfahrung.

Frag ihn doch mal, warum er sich den zurück zieht und dich von seinem Leben ausschliesst. Sag ihm, du willst ein Teil davon sein. (nur natürlich wenn du ihn immer noch haben willst.)

 
Hallo Tinky,

danke für deine Worte.

Ich weiss nicht ob du alles gelesen hast, denn es wird kein "wir" geben.

Wir haben am WE nochmal länger zusammen geredet.

Er hat viel erzählt - und ja, so wenig ich es wahr haben möchte, sind da viele familiäre und kulturelle Probleme die im Weg stehen.

Die man vielleicht, wenn man wirklich wollte, aus der Welt schaffen könnte... aber ich glaube nicht dass er dafür die Kraft und den Mut hat, und ganz ehrlich: ich weiss auch nicht ob ich ausreichend Kraft und Mut hätte.

Zumal ich ihn für das, was er in naher Zukunft vor sich hat, auch nicht verurteilen möchte.

Seine Mutter ist nun schon "nachgekommen". Beweint nach wie vor die getöteten Söhne, fühlt sich in Deutschland nicht wohl, ist im Irak ja aber auch nicht sicher usw.... Sein Vater soll zeitnah nachkommen.

Im Augenblick wohnen alle bei seinem Onkel.

Das geht auf Dauer natürlich auch nicht. Also plant er spätestens wenn sein Vater da ist, für sich und seine Eltern ein Zuhause zu suchen.

Er will sein Studium auf die Reihe bekommen.

Er muss nebenher Geld verdienen.

Wo sollte da noch ein Platz für mich sein?

Würde ich einem solchen "Konstrukt" einen Platz haben wollen?

Klar - gemeinsam wäre vieles einfacher blabla.

Aus meiner deutschen Sicht denke ich auch, dass die Eltern sich nicht so komplett auf ihren Sohn verlassen können, sondern selber ihr Leben anpacken müssen. Die Sprache lernen, sich hier zurecht finden, sich ein Leben aufbauen müssen und, und, und.

So wie man es eben selber angehen würde.

So wie man sein Leben ja auch irgendwie selber lebt.

Aber wer bin ich ihm vorzuwerfen, dass er sich in der Verantwortung dafür sieht? Dass er Verantwortung übernimmt?

Wir kennen uns nicht wirklich lange. Aber irgendwie waren ja das genau die Dinge, die ihn irgendwie immer ausgemacht haben. In die ich mich ja auch verliebt hatte. Ich fand es toll wie er hier sein Leben neu aufgebaut hatte. Wie er wirklich in diesem Land ankommen und Fuß fassen möchte.

Wie sehr er sich immer gekümmert hat, wie lieb er war.

Ach, was schwall ich wieder rum.

Kurz gesagt ist es einfach so: ich kann ihn und seine Prioritäten einfach verstehen.

So blöd es klingt.

Ich bin sehr froh, mich nochmal mit ihm getroffen zu haben. Die ganze Ungewissheit und Wut losgeworden zu sein.

Ich muss Dinge einfach verstehen können. Und auch wenn es für mich dabei ungut ausgeht - wenn ich die Beweggründe des anderen nachvollziehen kann, tue ich mir sehr viel leichter damit.

Die letzten Tagen kamen doch noch mal ein Anruf und Whatsapp-Nachrichten.

Hier muss ich jetzt eben wirklich auf mich Acht geben, dass ich das nicht an mich heran kommen lasse. bzw. nicht darauf einsteige.