hallo ihr,
ich scheine ja fast alleine da zu stehen mit meiner "torschlusspanik" *lol*. nicht dass ich dächte, ich würde überhaupt keinen mann mehr finden, nein. aber ich hab manchmal einfach angst davor, dass ich den "richtigen", den EINEN nicht finde. quasi meinen "soulmate". wenn ich mir die meisten typen so angucke, dann krieg ich die helle panik, denn irgendwie bin ich mit zunehmendem alter auch viel anspruchsvoller geworden. vielleicht liegt meine angst also auch daran, dass ich schon ein bisschen älter bin. natürlich weiss ich, dass das quatsch ist, aber irgendwie ist sie halt trotzdem manchmal da. und die sehnsucht ist ja auch nicht zu unterschätzen. denke aber wie du, jean, dass man nicht vom richtigen "gefunden wird", wenn man sich zu sehr danach sehnt. man ist dann ja eigentlich gar nicht wirklich frei in seinen entscheidungen und gefühlen, auch in einer neuen partnerschaft, solange man nicht mit sich selbst im reinen und auch ohne partner glücklich ist. denk% ich zumindest. wie seht ihr das?
ich weiss nicht, ob es immer so ist, dass männer sich schneller trennen als frauen. diese erfahrung habe ich eigentlich nicht gemacht. in meiner letzten beziehung hatte ich allerdings das gefühl, dass ER mich verlassen hat, bevor ICH letztlich die trennung aussprach, einfach weil ich´s nicht mehr ertragen habe, ihn weiterhin scheibchenweise zu verlieren und genau zu spüren, dass er sich immer weiter von mir entfernt und mich immer liebloser behandelt. lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende - und ich bin sonst niemand, der schnell aufgibt, aber in diesem fall war es die beste entscheidung (habe trotzdem monate dafür gebraucht, sie zu fällen!). allerdings hätte ich nicht gedacht, dass ich auch nach 4 monaten der trennung noch so oft an ihn denke. das tue ich nämlich immer noch mehrmals täglich. geht euch das auch so??? manchmal nervt es mich wirklich. okay, es ist schon weniger geworden im vergleich zum anfang, und oft sind die gedanken auch ziemlich neutral und ich kann sie schnell wieder wegschieben bzw. durch andere gedanken ersetzen, aber: ich denke noch oft an ihn... und ich lechze nach dem tag, wo ich das nicht mehr tun werde, oder zumindest nur noch 1x pro woche oder so...
ja, daran, dass er mal ne neue freundin haben wird, hab ich auch schon gedacht. ich weiss genau, dass mir das einen heftigen stich versetzen wird. naja, vielleicht erfahre ich´s gar nicht, denn wir haben ja so gut wie keinen kontakt mehr und keinen gemeinsamen freundeskreis.
cesk, es tut mir sehr leid, dass deine freundin gestorben ist. es ist schon sehr sehr heftig, von zwei menschen, die man liebt, gleichzeitig abschied nehmen zu müssen...
nein, deine direkten fragen zum tod meiner mutter stören mich überhaupt nicht. meine mutter war zwar krank, aber nicht so sehr, dass man mit ihrem tod hätte rechnen müssen. er kam also ziemlich überraschend für uns. so blöd das vielleicht klingt, aber ihr tod hat mir auch ein wenig über meinen exfreund hinweg geholfen. ich hab meine mama sehr lieb, das hat sich durch ihren tod nicht geändert. ich hab auch noch gar nicht das gefühl, dass sie wirklich "weg" ist (ist ja auch erst 6 wochen her). früher waren friedhöfe immer komische orte für mich, die mir nichts gaben. heute finde ich den friedhof nicht mehr komisch, sondern sehr tröstlich. ich sitze oft an ihrem grab, zupfe die verwelkten blümchen in den schalen ab und fühle mich ihr dabei nah. was mir persönlich sehr gut getan hat ist, dass ich das gefühl habe, mich richtig von ihr verabschiedet zu haben. ich hab sie in den tagen vor ihrem tod oft besucht, und ich war kurz nach ihrem tod nochmal bei ihr, konnte sie sehen und anfassen. das ist irgendwie tröstlich für mich. denn auch wenn ich älter bin also du, cesk, so ist es doch das erste mal, dass jemand stirbt, der mir so nah steht. erzähl doch mal ein bisschen von deiner freundin, wenn du magst...
wie ich das ganze verarbeite? nun, ich bin mir, wie du, manchmal nicht sicher, ob ich´s überhaupt wirklich verarbeite. denn genauso wie du hab ich in diesen monaten ziemlich wenig geweint. ich merke, dass die trauer über diese beiden verluste ganz tief in mir drin sitzt, aber irgendwie zumindest nicht in form von tränen raus will. ich mache seit herbst letzten jahres eine psychotherapie, 1x die woche. und da kann ich auch richtig heulen. ich hab die therapie begonnen, weil ich letztes jahr in eine richtige depression gerutscht bin, in ein wirklich tiefes loch. ausgelöst sicher durch meine desolate beziehung zu meinem exfreund, aber die wahre ursache liegt wohl tief in mir drin: zu viel unverarbeitetes, zu wenig selbstwertgefühl, das eigene wohlbefinden zu abhängig vom verhalten anderer... diese therapie hilft mir im moment sehr, und ich werde sie auf jeden fall fortsetzen. mein depression ist zwar weg, aber ich hab angst, dass ich mich sonst wieder selbst bescheisse und diese verluste wieder nicht richtig verarbeite.
cesk, ich denke, es ist normal, dass dich deine gefühle im moment "einholen". hab keine angst davor. hab keine angst vor den tränen, hab keine angst vor dem schmerz, du wirst das überstehen. es ist besser, diese gefühle bewusst wahr zu nehmen und auch zuzulassen, als sie zu verdrängen. gerade am anfang verdrängt man´s ja auch ein stück weit, weil man die volle wahrheit gar nicht packen könnte. aber irgendwann muss es halt raus, und da muss man "durchgehen", und wenn es stimmt, was die psychofuzzis sagen, dann trägt das sehr zur heilung bei und man geht hinterher gestärkt heraus. naja, darauf warte ich auch noch, oder vielmehr: daran arbeite ich. bis dahin versuche ich halt, mein leben zu leben und positiv zu gestalten. im moment miste ich z.b. schritt für schritt meine wohnung aus - es fällt mir jetzt plötzlich leicht, mich von dem alten plunder zu trennen, es macht sogar richtig spass. dass wir dieses jahr so einen wunderschönen frühling haben, trägt natürlich auch dazu bei, dass ich mich trotz allen unglücks ganz optimistisch fühle. mir graut schon ein bisschen vor der "dunklen" jahreszeit, aber bis dahin sind´s noch einige monate, und ich hoffe mal, dass wir bis dahin alle schon ein gutes stück weiter sind...
liebe grüsse, und euch allen einen schönen tag,
Judy