gedankenaustausch mit "Fortgeschrittenen" gesucht...

JudyHenske

Benutzer
01. März 2003
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hallo leute,

ich hab das gefühl, dass die meisten hier doch - naturgemäss - mit akutem liebeskummer in dieses forum kommen. das ist wahrscheinlich auch der hauptzweck des forums.

doch gibt es auch leute hier, deren trennung schon ein paar monate zurück liegt? die vielleicht schon in der zweiten oder dritten phase der verarbeitung ihrer trennung stehen, trotzdem noch nicht fertig sind damit? die nicht mehr ganz tief im tal hängen, sondern schon ein kleines stückchen weiter sind, wahrscheinlich noch mit höhen und tiefen? ich würde mich über einen erfahrungs- und gedankenaustausch mit solchen "fortgeschrittenen" freuen, für die nicht erst dann wieder die sonne scheinen wird, wenn der alte partner zurück kommt bzw. ein neuer zur verfügung steht.

ich stehe selbst an diesem punkt: es gibt höhen und tiefen, aber zurück haben möchte ich IHN nicht mehr. ich merke (oder rede ich mir das nur ein?): es geht langsam bergauf, aber ich denke noch oft an ihn. ich will IHN nicht mehr zurück haben, aber ich will ES wieder haben - eine bestimmte art von gefühl (liebe/geliebt/begehrt werden). das vermisse ich sehr. ich versuche, mein leben selbst in die hand zu nehmen und unabhängig von ihm positiv zu gestalten. das gelingt manchmal, aber oft noch nicht. mein wohlergehen soll nicht mehr von ihm (oder einer neuen beziehung) abhängen. ich will endlich sowas wie meine innere mitte finden. doch der weg ist manchmal ganz schön steinig...

gibt es leute hier, denen es ähnlich geht?

ich freue mich auf eure beiträge.

liebe grüsse

 
Hallo Judy

tatsächlich geht es mir ähnlich. Meine Trennung liegt eigentlich schon ein ganzes Stück hinter mir, 6 Monate aber irgendwie ist es immer noch nicht ganz vorbei. Ich hab auch sonst niemanden getroffen bei dem mein Herz purzelbäume schlägt.

Ich dachte am ende oder während einer Beziehung, dass man ohne einen Freund nie so glücklich ist wie ohne. Das mag in einer Hinsicht sicher auch stimmen aber ehrlichgesagt bin ich auch als single glücklich. In jeder Situation hat man höhen und tiefen. Man muss sich halt einfach etwas umorientieren, wenn man solo ist. Darum finde ich es sehr sehr wichtig seine Freude während einer Beziehung auf keinen Fall zu vergessen. Denn die sind dann auch für dich da wenn es dir schlecht geht oder jetzt in meinem Fall, weil es mir halt sonst langweilig ist und mir alleine vor kommen würde. Ich geniesse es momentan sehr mich mit meinen Freunden zu beschäftigen.

Aber natürlich sehne ich mich auch ab und zu nach einem Freund, nach geborgenheit, nach körperlicher liebe aber ich habe mir gesagt, dass ich dies nicht von irgendjemandem bekommen möchte, nur weil ich auf "Entzug" bin, sondern von jemandem den ich wirklich gern mag.

Grüsse

jean

 
ich kann sagen das es mir irgendwie ähnlich geht. Naja die hauptereignisse liegen jetzt schon gute 6 Monate zurück, endgültig aus war es für mich erst als ich es irgendwie verarbeitet habe, war glaub ich im Februar oder März. Schön war es und ist es immer noch nicht, aber ich kann damit umgehen...

Ich will nicht sagen das sie mir jetzt egal ist, das irgendwie nicht, es stört mich nur nicht mehr so wie früher. Ich weiß wie es einmal war und wie es eben jetzt ist, was alles erarbeitet und was alles zerstört wurde (beidseitig). Ich "denk" ich liebe sie noch, aber ich könnte nicht...

ich hab nie versucht sie zu vergessen, wie auch, wenn man sie eigentlich jeden Tag auf der Arbeit sieht? Aber wir reden nicht mehr mit einandern, fast keine Kommunikation. Manchmal merkt man noch wie sie einem mag, aber es lässt mich trotz meiner immer noch vorhandenen liebe kalt und das macht sie, wie man zeitweise merken kann "fertig" (vielleicht zu hart ausgedrückt?)...

 
Hallo ihr drei,

ich geselle mich mal zu euch da es mir ähnlich wie euch geht. Die Trennung liegt jetzt genau acht Monate zurück, und seitdem ist bei mir in Sachen Liebe eigentlich nichts mehr gewesen. Das anfangs nichts war, ist nur logisch doch nach drei - vier Monaten ging es dann einigermaßen und ich fählte mich ab diesem Zeit eigentlich wieder bereit für eine Beziehung. Das ich nach dem Motto 'Ich suche nicht, ich lasse finden' handele, war ich nicht krampfhaft auf der Suche nach einer Partnerin, wollte mich aber auch offen halten für eventuelle Sympathien. Kennegelernt habe ich seitdem viele nette Frauen, aber irgendwie war keine dabei die mich nach Atem ringen ließ wenn ich sie gesehen habe. Naja jetzt sind wie schon gesagt acht Monate rum, und ich werde zeitweilig richtig melancholisch und traurig wenn ich die ganzen Pärchen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehe und ich immer noch allein rumkrebse. So langsam aber sicher geht auch mein Optimismus verloren den ich hatte und ich stelle mich schon auf einen Solo-Sommer(Herbst, Winter......?). Irgendwie weiß ich schon fast garnicht mehr wie sich Zuneigung und Zärtlichkeit anfühlt, und es macht mir, wie schon gesagt, schwer zu schaffen. Manchmal hab ich Lust auf nichts und habe das Gefühl mich richtig einsam zu fühlen, obwohl ich viel und oft mit Freunden unterwegs bin. Ich möchte nicht lieben oder geliebt werden weil ich es unbedingt nötig habe, sondern lieben und geliebt werden, damit ich endlich das wärmende Gefühl spüren kann/darf, wie jemand mein Herz berührt.

Thomas!

 
hallo ihr da draussen,

danke sehr für euren antworten. aus jeder klingt ein stück von dem, wie ich mich selbst im moment fühle. es ist ein auf und ab, und ich versuche mir vor augen zu halten, wie viel ich schon erreicht habe - aber dann gibt es wieder die momente, in denen die sehnsucht gross ist, die einsamkeit ebenso, und das, obwohl ich mich objektiv nicht einsam fühlen müsste: reizendes, unkompliziertes kind, einige wenige sehr gute freunde, die seit über 20 jahren zu mir halten, und einige mehr oder weniger gute bekannte, mit denen ich was unternehme. bin auch beruflich ziemlich aktiv, das lenkt ab und baut auch auf. meine trennung liegt jetzt 4 monate zurück. ich habe ihn seitdem nicht mehr gesehen (er wohnt 800 km entfernt) und nur 2x mit ihm telefoniert und sehr wenig bzw. sehr kurz gemailt. da bin ich richtig stolz drauf, dass ich es schaffe, den kontakt zu ihm zu meiden, denn ich glaube, dass mir das sehr gut tut. letzthin habe ich ihn allerdings trotz guter vorsätze angerufen und war dann 2 oder 3 tage lang voller sehnsüchtiger gedanken. doch dieses telefonat war zwar in der lage, sehnsüchte in mir zu wecken - aber in die tiefe gerissen hat es mich nicht. und das ist doch schon mal was.

jean,

du scheinst schon ein stückchen weiter zu sein. wie lange wart ihr eigentlich zusammen? find ich gut, dass du deine sehnsucht nach zärtlichkeit und sex nicht einfach mit dem nächstbesten kandidaten stillst. mach ich auch nicht. obwohl ich zugeben muss, dass mir das schon sehr fehlt - immerhin 4 monate! doch irgendwie ist mir bislang null danach, mich nach männern umzusehen. sex hätte ich schon gern, aber doch nicht mit irgendwem - ist einfach nicht mein ding. ich muss noch ergänzen, dass vor 6 wochen auch noch meine mutter gestorben ist. auch in dieser hinsicht habe ich also noch viel "trauerarbeit" zu leisten. ich mag durch diesen prozess bewusst durchgehen, ohne dass ich ihn durch eine neue partnerschaft "überdecke". das sagt sich so leicht, wenn man nie gelernt hat, alleine zu sein und mit sich selbst zufrieden zu sein...

MK9-skynet,

hmmm... du klingst irgendwie so, als hättest du um dich rum einen ganz schönen schutzpanzer aufgebaut. vielleicht täusche ich mich ja auch... es ist aber auch wirklich zu hart, sich jeden tag auf der arbeit zu begegnen. sucht sie den kontakt mit dir? oder mit anderen männern?

thomas,

wenn heute eine gute fee dir garantieren könnte "in 1 jahr lernst du DEN partner kennen" - dann wäre irgendwie alles leichter zu ertragen. ich hab ja nix dagegen, jetzt mal für ein paar monate single zu sein - wenn ich sicher wüsste, dass das irgendwann auch wieder ein ende hat. doch die gute fee mit den garantien gibt es leider nicht. also kommen die zweifel und die sehnsucht und die befürchtung, dass ER mich noch lange nicht finden wird, vielleicht sogar nie....??? ich bin jetzt anfang 40 - ist das die torschlusspanik? oder stellt ihr euch solche fragen auch manchmal? diese frage zeigt ja wohl auch, dass es um mein ego derzeit nicht allzu gut bestellt ist. das wird wohl auch noch ein bisschen dauern, bis manche wunden richtig heilen. hast du denn das gefühl, dass bei dir schon alles gut "verheilt" ist??? denkst du noch oft an deine ex? wie lange wart ihr zusammen? fragen über fragen... ;-)

kleines,

du kriegst noch antwort, bin jetzt bloss hundemüde. doch dir zunächst viel erfolg!!!

liebe grüsse und euch allen eine gute nacht

Judy

 
Das Gefühl der Torschlußpanik beschleicht mich selten, aber es beschleicht mich was ich schon beunruhigend finde.

Ich denke schon das meine Wunden gut verheilt sind, ich habe mich mit meiner Ex letztens noch getroffen und wir sind Eisessen gegangen, und das ohne das ich mich wirklich mit Gefühlswallungen zurückhalten mußte. Ich denke noch oft an sie, weil sie ist meine erste große Liebe und hat mich in vielen Hinsichten und Denkweisen enorm positiv geprägt und dafür danke ich ihr sehr. Zusammen waren wir 1 1/2 Jahre.

Das ich die Frau für's Leben nie finden werde.....daran denke ich (noch?) nicht, dafür habe ich noch zuviel Optimismus in mir als das ich schon so denken würde. Gegen das Single sein spricht ja auch nichts.....es muß nur irgendwann mal zuende sein, wie du schon sagtest....

Thomas!

 
JudyHenske mit dem "Schutzpanzer" könntest du recht haben, hatte oft genug gedacht das mir die ein oder andere Gestik von ihr nichts mehr ausmachen würde, aber diese gedanken stellten sich als falsch heraus.

Was die Frage mit dem Kontakt angeht, seit der Sache, (die nie wirklich eine geworden ist) naja eigentlich sucht sie manchmal den Kontakt, nur mit blicken, wenn ich es bemerke sieht sie schnell wieder weg. Wenn ich mit ihr spreche, kommen sehr kurze oder überhaupt keine Antworten. Sie war schon immer relativ ruhig, aber sie redet im Grunde nur noch selten und ist allgemein sehr zurückgezogen zu jedem. aber das war ja nicht immer so...

Schnell gesagt, sucht sie zu niemanden mehr so richtig den Kontakt und hat sich irgendwie nach außen hin verschloßen, obwohl dies ganz offentsichtlich nicht ihre Art ist.

Deine annahme, dass es hart sei sich jeden Tag zu sehen, stimmt eigentlich ganz gut. Rein Objektives Denken und ein klein wenig hass, helfen aber darüber hinweg zu kommen. Es ist bleibt ein Wechselspiel der Gefühle und der Gedanken...

 
Hallo Judy

das tut mir leid wegen deiner Mutter, ist sicher nicht so einfach für dich. Hoffe du hast Leute, bei denen du trost findest. Ich habe bis jetzt noch nie solche eine Erfahrung gemacht, einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren. Allerdings finde ich "verlieren" nicht das geeignete Wort, denn im Herzen lebt der Mensch weiter. Ich sehe den Tod als Erlösung oder Schiksal, es wurde eben Zeit für diesen Menschen.

Ich war mit meinem Ex nicht sehr lange zusammen, 9 Monate. Ich wäre gerne länger mit ihm zusammengeblieben aber ich sehe es mitlerweile ein, dass es nicht viel gebracht hätte. Ich hab ihn sehr geliebt, jedenfalls war mein Gefühl so. Darum hab ich vielleicht auch etwas länger gehabt, bis ich über ihn hinweg war. Hab ihn seit der Trennung auch sehr sehr wenig gesehen, warscheinlich dank unserer Entfernung (fast gleich wie bei dir 750km). Allerdings wenn ich ihn dann mal gesehen habe, sind die Gefühle wieder hoch gekommen und ich muss zugeben, ich weiss nicht genau was passieren würde wenn ich ihn jetzt wieder sehen würde. Ich glaube mein Herz würde schon noch ein bisschen zittern.

Ein Gedanke mit dem ich mich irgendwann auch auseinandersetzen werden muss, dass auch er mal eine neue Freundin haben wird, es hat mir noch lange einen Stich ins Herz gegeben, als ich nur daran dachte.

Momentan ist es bei mir halt so, dass ich mich nach einer Beziehung sehne die etwas länger hält, das ich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit habe. Ich möchte nicht die ganze zeit bibbern, wie lange es wohl noch hält.

Die Torschlusspanik hab ich nicht, dafür fühl ich mich zu jung. Ich habe eher angst dass ich den "richtigen" nicht finden oder gar erkennen werde.

Ich weiss aber von anderen Leuten (unter anderm auch mein Ex) dass diese auch diese Torschlusspanik haben, eher Torschlussangst. Aber ich glaube das ist unbegründet. Meine Mutter hatte auch lange keinen richtigen Freund und sie ist jetzt seit 6 Jahren glücklich mit ihrem Partner zusammen.

Momentan, sehen ich mich etwas zu stark gefunden zu werden. Ich glaube dann klapt es am wenigsten.

Ich bin zum glück gut mit lernen beschäftig. Werde bald meine LAP (Lehrabschlussprüfung) haben.

Grüsse

Jean

 
Hi Judy

Das tut mir auch leid, wegen deiner Mutter. Das ist sicher auch eine schwere Zeit für dich…

Bei mir ist es jetzt 3 Monate her, dass meine Freund sich von mir getrennt hat, ich hatte zwar auch sehr starke Zweifel an der Beziehung aber bei Problemen machen die Männer wohl vielmals schneller den Schlussstrich… :rolleyes:

Es ist jetzt auch 3 Monate her, dass ich meine Freundin verloren hab (ich sag jetzt trotzdem "verloren", denn obwohl sie in meinem Herzen und Errinnerungen weiterlebt, ist sie einfach nicht mehr da……ich werde sie nie mehr wiedersehn, mit ihr lachen und reden können. Wollte noch so viel mit ihr unternehmen. Sie war eine Person, die einen bestimmten Platz in meinem Leben einnahm und jetzt ist er einfach leer……

Während den ganzen 3Monaten hab ich weder um meine Freundin noch um meinen Ex-Freund, viel geweint, oder jedenfalls nicht soo wirklich aus der Seele und dem Bauch heraus…

Es brachte mich auch durcheinander, diese Gefühl des einfach akzeptierens, oder vielleicht ist es das Gegenteil: dass ich es gar nicht realisiert habe !! ?(

Ich weiss es nicht!! ich weiss nur, dass ich die Zeit bis jetzt recht gut überstanden hab, und nicht in einem "tiefen Tal" verkrochen bin (wenn man bedenkt, dass ich sonst eigentlich ein sehr sensibler und emotionaler Mensch bin… :schief: )

Es ist also so, dass ich bis jetzt auch gedacht hab: Es geht ja !

und das gröbste hab ich überstanden, jetzt kann alles nur noch besser werden…

doch leider hab ich im Moment das Gefühl, dass mich alles einholt…

dass die Gefühle langsam aus einer Narkose erwachen……dass mein Verstand den Kampf aufgibt, alles zu akzeptieren und verstehen zu wollen……

Das macht mir Angst und schlägt mich total nieder…

Wie verarbeitest du das ganze? Hast du auch schon "Rückfall-Phasen" erlebt?

Und den Verlust deiner Mutter, hat dich das sehr mitgenommen? Starb sie sehr plötzlich oder war sie krank?

Tut mir leid, dass ich so direkte Fragen stelle aber es würde mich sehr interessieren wie du mit der Situation umgehst, u.a. auch weil du ja viel mehr an Erfahrung hast als ich.

Grüsschen Ces

 
Original von Cesk
Bei mir ist es jetzt 3 Monate her, dass meine Freund sich von mir getrennt hat, ich hatte zwar auch sehr starke Zweifel an der Beziehung aber bei Problemen machen die Männer wohl vielmals schneller den Schlussstrich… :rolleyes:

Ich denke da kann ich dir nur recht geben (und das als Mann!)

Ich selbst kann mich nict davon freisprechen, diese Fehler auch einmal gemacht zu haben, was ich manchmal heut noch bereue.

In meinem Umfeld sehe ich das immer wieder nach dem Motto 'Was nicht passt, wird passend gemacht, und was nicht geht lässt man(n) fallen'

Leider.....
 
hallo ihr,

ich scheine ja fast alleine da zu stehen mit meiner "torschlusspanik" *lol*. nicht dass ich dächte, ich würde überhaupt keinen mann mehr finden, nein. aber ich hab manchmal einfach angst davor, dass ich den "richtigen", den EINEN nicht finde. quasi meinen "soulmate". wenn ich mir die meisten typen so angucke, dann krieg ich die helle panik, denn irgendwie bin ich mit zunehmendem alter auch viel anspruchsvoller geworden. vielleicht liegt meine angst also auch daran, dass ich schon ein bisschen älter bin. natürlich weiss ich, dass das quatsch ist, aber irgendwie ist sie halt trotzdem manchmal da. und die sehnsucht ist ja auch nicht zu unterschätzen. denke aber wie du, jean, dass man nicht vom richtigen "gefunden wird", wenn man sich zu sehr danach sehnt. man ist dann ja eigentlich gar nicht wirklich frei in seinen entscheidungen und gefühlen, auch in einer neuen partnerschaft, solange man nicht mit sich selbst im reinen und auch ohne partner glücklich ist. denk% ich zumindest. wie seht ihr das?

ich weiss nicht, ob es immer so ist, dass männer sich schneller trennen als frauen. diese erfahrung habe ich eigentlich nicht gemacht. in meiner letzten beziehung hatte ich allerdings das gefühl, dass ER mich verlassen hat, bevor ICH letztlich die trennung aussprach, einfach weil ich´s nicht mehr ertragen habe, ihn weiterhin scheibchenweise zu verlieren und genau zu spüren, dass er sich immer weiter von mir entfernt und mich immer liebloser behandelt. lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende - und ich bin sonst niemand, der schnell aufgibt, aber in diesem fall war es die beste entscheidung (habe trotzdem monate dafür gebraucht, sie zu fällen!). allerdings hätte ich nicht gedacht, dass ich auch nach 4 monaten der trennung noch so oft an ihn denke. das tue ich nämlich immer noch mehrmals täglich. geht euch das auch so??? manchmal nervt es mich wirklich. okay, es ist schon weniger geworden im vergleich zum anfang, und oft sind die gedanken auch ziemlich neutral und ich kann sie schnell wieder wegschieben bzw. durch andere gedanken ersetzen, aber: ich denke noch oft an ihn... und ich lechze nach dem tag, wo ich das nicht mehr tun werde, oder zumindest nur noch 1x pro woche oder so... ;)

ja, daran, dass er mal ne neue freundin haben wird, hab ich auch schon gedacht. ich weiss genau, dass mir das einen heftigen stich versetzen wird. naja, vielleicht erfahre ich´s gar nicht, denn wir haben ja so gut wie keinen kontakt mehr und keinen gemeinsamen freundeskreis.

cesk, es tut mir sehr leid, dass deine freundin gestorben ist. es ist schon sehr sehr heftig, von zwei menschen, die man liebt, gleichzeitig abschied nehmen zu müssen...

nein, deine direkten fragen zum tod meiner mutter stören mich überhaupt nicht. meine mutter war zwar krank, aber nicht so sehr, dass man mit ihrem tod hätte rechnen müssen. er kam also ziemlich überraschend für uns. so blöd das vielleicht klingt, aber ihr tod hat mir auch ein wenig über meinen exfreund hinweg geholfen. ich hab meine mama sehr lieb, das hat sich durch ihren tod nicht geändert. ich hab auch noch gar nicht das gefühl, dass sie wirklich "weg" ist (ist ja auch erst 6 wochen her). früher waren friedhöfe immer komische orte für mich, die mir nichts gaben. heute finde ich den friedhof nicht mehr komisch, sondern sehr tröstlich. ich sitze oft an ihrem grab, zupfe die verwelkten blümchen in den schalen ab und fühle mich ihr dabei nah. was mir persönlich sehr gut getan hat ist, dass ich das gefühl habe, mich richtig von ihr verabschiedet zu haben. ich hab sie in den tagen vor ihrem tod oft besucht, und ich war kurz nach ihrem tod nochmal bei ihr, konnte sie sehen und anfassen. das ist irgendwie tröstlich für mich. denn auch wenn ich älter bin also du, cesk, so ist es doch das erste mal, dass jemand stirbt, der mir so nah steht. erzähl doch mal ein bisschen von deiner freundin, wenn du magst...

wie ich das ganze verarbeite? nun, ich bin mir, wie du, manchmal nicht sicher, ob ich´s überhaupt wirklich verarbeite. denn genauso wie du hab ich in diesen monaten ziemlich wenig geweint. ich merke, dass die trauer über diese beiden verluste ganz tief in mir drin sitzt, aber irgendwie zumindest nicht in form von tränen raus will. ich mache seit herbst letzten jahres eine psychotherapie, 1x die woche. und da kann ich auch richtig heulen. ich hab die therapie begonnen, weil ich letztes jahr in eine richtige depression gerutscht bin, in ein wirklich tiefes loch. ausgelöst sicher durch meine desolate beziehung zu meinem exfreund, aber die wahre ursache liegt wohl tief in mir drin: zu viel unverarbeitetes, zu wenig selbstwertgefühl, das eigene wohlbefinden zu abhängig vom verhalten anderer... diese therapie hilft mir im moment sehr, und ich werde sie auf jeden fall fortsetzen. mein depression ist zwar weg, aber ich hab angst, dass ich mich sonst wieder selbst bescheisse und diese verluste wieder nicht richtig verarbeite.

cesk, ich denke, es ist normal, dass dich deine gefühle im moment "einholen". hab keine angst davor. hab keine angst vor den tränen, hab keine angst vor dem schmerz, du wirst das überstehen. es ist besser, diese gefühle bewusst wahr zu nehmen und auch zuzulassen, als sie zu verdrängen. gerade am anfang verdrängt man´s ja auch ein stück weit, weil man die volle wahrheit gar nicht packen könnte. aber irgendwann muss es halt raus, und da muss man "durchgehen", und wenn es stimmt, was die psychofuzzis sagen, dann trägt das sehr zur heilung bei und man geht hinterher gestärkt heraus. naja, darauf warte ich auch noch, oder vielmehr: daran arbeite ich. bis dahin versuche ich halt, mein leben zu leben und positiv zu gestalten. im moment miste ich z.b. schritt für schritt meine wohnung aus - es fällt mir jetzt plötzlich leicht, mich von dem alten plunder zu trennen, es macht sogar richtig spass. dass wir dieses jahr so einen wunderschönen frühling haben, trägt natürlich auch dazu bei, dass ich mich trotz allen unglücks ganz optimistisch fühle. mir graut schon ein bisschen vor der "dunklen" jahreszeit, aber bis dahin sind´s noch einige monate, und ich hoffe mal, dass wir bis dahin alle schon ein gutes stück weiter sind...

liebe grüsse, und euch allen einen schönen tag,

Judy

 
Hi Judy

Danke für deine Antwort, tut gut mit jemandem so darüber zu reden (zu schreiben )...

Ich glaube nicht,dass du die einzige bist die "Torschusspanik" hat, ich kann das vielleicht nicht so nachvollziehen, weil ich noch ein junger Grünschnabel bin :) ) aber ich mache mir ja auch Gedanken. Bei mir ist es momentan eher die Angst, dass es überhaupt keinen "Richtigen" gibt.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr daran, dass man jemand findet mit dem man ein Leben lang zusammen ist. Es wird wohl jemand (oder mehrere) geben die nahe an einen "richtigen" heran kommen und mit denen man einen Lebensabschnitt verbringt aber an die ewige Liebe glaube ich nicht (mehr).

Hmm, das hört sich jetzt recht pessimistisch an... :schief:

Aber ich komm eh ein wenig vom Thema ab...

Ich bin mir aber auf jedenfall sicher, dass man in (für) jede Lebensphase einen "Mister Right" findet. Man kann auch mit 60, 70 oder 80 sich noch verlieben. Die Liebe kennt kein Alter...also musst dir da nicht so grosse Sorgen machen. :nono:

Dass die Gedanken noch ständig um den Ex kreisen, macht mir auch sehr zu schaffen. Es kommt mir vor als hätte mein Verstand den Kampf gegen mein Herz aufgegeben. Habe oft solche "Sehnsucht" in mir. Und ich weiss manchmal nicht mal so richtig wem sie gilt. Meiner Freundin, meinem Ex oder irgendjemand der mich in die Arme nimmt... ;(

Wie du das mit deiner Mutter beschreibst, finde ich sehr schön und irgendwie tröstend. Es ist sicher sehr wichtig, dass man sich verabschieden kann, auch wenn man den Tod nicht vorhersehen kann, glaube ich, dass man es doch irgendwie spürt (ganz unbewusst). So hat es die Mutter meiner Freundin auch beschrieben; sie war ihr den letzten Monat vor ihrem Tod so nah wie noch nie bisher.

Ich konnte mich erst nach ihrem Tod verabschieden, das war sehr schlimm...der erste Moment...als ich sie so sah...so leblos, wie eine Hülle...

Wir waren lange bei ihr, mit der Zeit beruhigte ich mich und wir (3 Freundinnen) fingen an zu reden und sie war einfach bei uns...wie sonst immer; das war ein schönes Gefühl...

 
hallo cesk, hallo ihr alle,

naja, ich hab bislang nicht aufgehört, an den "mr. right" zu glauben. ich weiss, in einer zeit, in der lebenspartner zu "lebensabschnittgefährten" degradiert werden, ist das vielleicht ein bisschen blauäugig, aber ich habe in meinem engsten bekanntenkreis 2 paare, von denen ich mir sicher bin, dass es beziehungen sind, die von tiefer liebe geprägt sind, die nach mehr als 20 jahren noch so liebe- und respektvoll miteinander umgehen, dass man (als single) fast neidisch werden könnte. auch meine eltern waren fast 50 jahre verheiratet, und liebten sich bis zuletzt, auch wenn nicht immer alles ein honigschlecken war. aber egal, ich kann´s ja nicht forcieren und nicht erzwingen, den einen "soulmate" zu treffen, und wenn nicht, dann werden´s halt weiterhin "lebensabschnittsgefährten" sein. naja. es kommt wie´s kommt...

diese unbestimmte sehnsucht, die du beschreibst, kenne ich gut. ich hab sie auch oft in mir. ich kann dir gar nicht so genau sagen, ob ich mich überhaupt noch nach meinem ex sehne, oder ob es nicht vielmehr (wahrscheinlich) eine unbestimmte sehnsucht nach liebe, geborgenheit, sicherheit, glück und zärtlichkeit ist. wahrscheinlich eher letzteres, denn sicherheit und geborgenheit habe ich im letzten jahr meiner beziehung mit meinem ex nicht mehr gefühlt, und in den letzten monaten fühlte ich mich nicht mal mehr geliebt von ihm. er sagte zwar noch oft (bis zum allerletzten tag unserer beziehung) "ich liebe dich sehr", aber es waren nur noch worte für mich, die ich nicht mehr fühlen konnte. auf sowas hab ich keinen bock mehr, drum will ich ihn auch nicht zurück haben, aber die oben genannten gefühle vermisse ich natürlich sehr.

frage an die allgemeinheit: wie geht ihr denn mit euren ungestillten sehnsüchten um? doris wolf sagt in ihrem buch "wenn der partner geht", man solle sich diese gefühle so gut es geht woanders her holen, aber das klappt bei mir irgendwie nicht, denn eine umarmung eines freundes fühlt sich einfach ganz anders an als die umarmung "meines" mannes, und auch die liebe eines freundes oder eines kindes ist eine andere als die des partners. ich kann mir also das, was ich am meisten vermisse, nicht woanders herholen.

cesk, dass du dich erst nach ihrem tod von deiner freundin verabschieden konntest, muss ja nicht heissen, dass es kein "richtiger" abschied war. was du beschreibst, klingt nämlich auch sehr schön, und dass ihr körper bereits eine tote hülle war, heisst ja eben nicht, dass sie weg war, sondern irgendwie war/ist sie ja trotzdem noch bei euch. du hattest nochmal gelegenheit, sie zu sehen. ich weiss nicht, ob´s dir auch so ging, aber für mich war das sehr wichtig, meine mama nach ihrem tod nochmal zu sehen (sie starb leider alleine). sie sah zwar sehr tot aus, aber trotzdem war da nichts erschreckendes dran, nichts was mir angst gemacht hätte. ich war einfach bloss unglaublich traurig, andererseits... ja, ich weiss nicht, wie ich´s beschreiben soll. einerseits war´s natürlich sehr schlimm, andererseits war´s einfach okay. so ausgelutscht das klingt, aber zum leben gehört halt auch das sterben, und ich merke zum ersten mal so richtig, dass der tod nicht das ende der liebe ist, und das ist eine sehr wertvolle erfahrung. weder das ende ihrer liebe für mich, noch das ende meiner liebe für sie. gerade jetzt im moment bin ich mir sicher, sie lächelt, wo auch immer sie jetzt ist.

liebe grüsse

judy

 
Hi Judy

Weisst du, vor 2Jahren starb der Bruder meines Ex-Freundes und damals wurde ich das erste Mal mit dem Tod konfrontiert. Das hat mein Leben ganz schön durcheinander gebracht; hab viel über den Sinn des Lebens nachgedacht und mir auch vorgestellt wie es wäre wenn ich sterben würde. (klingt blöd aber hat mich halt sehr beschäftig...)

Da hab ich mir gedacht, dass ich mir wünschen würde, dass meine (verstorbene) Freundin, eines Tages mein "Gedenkkärtchen" machen würde.

Wir sind beide Grafikdesigner, haben etwa denselben Geschmack und sind uns sehr ähnlich.

…Nun hab ICH "IHRE Gedenkkarte" gemacht... :schief:

Ist schon irgendwie komisch…sind halt so Gedanken die einem dann so in den sinn kommen…

Was ich aber eigentlich sagen wollte…auf der Karte steht der Spruch:

Du bist nicht mehr da wo du mal warst, aber du bist überall, wo wir sind.

Diesen Gedanken finde ich sehr schön, genau so wie deine Worte…

weder das ende ihrer liebe für mich, noch das ende meiner liebe für sie. gerade jetzt im moment bin ich mir sicher, sie lächelt, wo auch immer sie jetzt ist.
Ich bin schon froh, dass ich sie nochmals gesehen hab, obwohl es im ersten Moment schwer fiel.

Sie hat übrigens auch schön ausgesehen, d.h. sie sah ein wenig bleich und…halt so…leblos aus, aber da sie an einem Herzstillstand starb, sah man ihr sonst nichts an.

Das ist auch etwas was mir immer noch so unbegreiflich scheint. Dass einem jungen Menschen mit 23 Jahren einfach so das Herz aufhört zu schlagen. So wie man gesagt hat, passiert das in der Schweiz etwa 1mal im Jahr. Die Chance steht also 1 zu etwa 7Millionen…

Ist doch einfach nicht fair!!!

Aber Tod ist gleich Tod, man muss ihn halt akzeptieren wie er ist……

Was du sagst über die gefühle, die man bei anderen holen soll, empfinde ich auch so. Es ist halt einfach nicht das gleiche.

Mein Freundeskreis ist mir zwar seit der Trennung und dem Tod, noch viel wichtiger und ich fühle mich ihnen auch viel näher. Es gibt mir im Moment den nötigen Halt, aber ersetzen kann es die "Liebe" trotzdem nicht, da hast du ganz recht.

Hast du eigentlich Kinder? Wie geht es dir im Moment und wo holst du die Kraft und den Halt in der schweren Zeit? Ich hab das Gefühl, dass du sehr stark bist, es macht mir jedenfalls Mut, was und wie du schreibst.

Lieber Gruss

Ces

 
Original von CeskDu bist nicht mehr da wo du mal warst, aber du bist überall, wo wir sind.
wunderschön...

weisst du, cesk, ich glaube, es bringt nix, nach dem WARUM zu fragen: warum es gerade deine freundin traf, 23-jährig, mit herzstillstand. natürlich ist das nicht fair. und für die, die zurück bleiben, unglaublich schwer. aber selbst wenn man antwort auf das warum bekäme, würde das ja nichts ändern. wir wissen bis heute nicht genau, woran meine mama gestorben ist. ich muss es auch nicht wissen, denn es ist so wie es ist.

um himmels willen, so stark bin ich nicht, nein. ich wirke nach aussen oft viel stärker als ich wirklich bin. aber wenn´s dir mut macht, dann freut mich das sehr. ach, es tut einfach gut (auch mir), sich mit jemandem auszutauschen, dem ähnliches widerfahren ist...

ich hab eine tochter (11). allein schon ihre existenz gibt mir unheimlich viel kraft. die tatsache, dass es menschen gibt, die ebenso schweres oder noch viel schwereres durchgemacht haben und daran zu faszinierenden persönlichkeiten reiften, gibt mir kraft. und, so lächerlich das vielleicht klingt: der wunderbare frühling da draussen gibt mir viel kraft. halt erfahre ich im moment zum einen durch meine eltern. ich war lange zeit von ihnen weg und bin ihnen erst in den letzten jahren wieder richtig nahe gekommen, und in letzter zeit näher denn je. halt gibt mir auch die therapie, die ich seit einigen monaten mache. und einige echte freunde, die letztlich immer für mich da waren, wenn das loch besonders tief war in den letzten monaten. wobei ich zur zeit gar nicht soooo tief unten bin. ich sage immer "es geht mir den umständen entsprechend gut". und das stimmt auch. kann natürlich sein, dass mich das alles in absehbarer zeit mit aller macht einholt und doch wieder in die tiefe reisst. man wird sehen.

über das "abschied nehmen" kann ich nur mit wenigen leuten wirklich gut reden. die meisten menschen können nicht damit umgehen (mein eindruck). sie hören sich das einmal, zweimal, dreimal an, aber dann soll auch wieder schluss sein. ich hab manchmal das gefühl, dass einem nach einem verlust grade mal so 4 wochen oder so zugestanden werden, in denen alle trösten, aber danach... danach geht´s doch erst richtig los, weil man den verlust für sich selbst zu realisieren beginnt. das war bei der trennung von meinem freund schon so, und jetzt wieder beim tod meiner mama: in den ersten 4 wochen unglaublich viel trost - und danach greift keiner mehr von sich aus das unangenehme thema verlust auf. meine beziehung zu meinem exfreund war in den monaten vor der trennung schon grottenschlecht, und ausnahmslos alle meine freunde fanden´s total super, dass ich den schritt der trennung endlich gemacht habe. ja, super, aber was da für ein loch bleibt, eine leere, das registriert irgendwie keiner. da fühle ich mich manchmal sehr alleine...

however, euch allen einen schönen frühlingstag

judy

 
Hallo Judy,

bin eben erst auf Deinen Threat aufmerksam geworden. Er hat mir sehr viel Kraft gegeben, denn auch ich bin schon etwas länger "in Trennung". Mein Exfreund hat sich vor 7 Monaten von mir getrennt und auch ich durchleide noch immer die typischen Phasen des Liebeskummers.

Genau wie Du möchte ich eigentlich meine Expartnerschaft nicht durch eine neue Liebe überdecken von der ich weiß, dass sie zur Zeit nicht so intensiv sein kann.

Ich habe allerdings einen sehr guten Bekannten meines Exfreundes wiedergetroffen und wir sind nun zusammen. Ich kann das gar nicht gut aussprechen, denn ich fühle mich nicht wie in "einer Beziehung". Ich fühle mich glücklich, wenn ich mit ihm zusammen bin, wenn ich Spaß habe mit ihm, aber ich fühle mich nicht wie in einer ernsthaften, festen, vertrauensvollen Beziehung, so wie mit meinem Exfreund.

Wir waren 4 Jahre zusammen und teilten unser Leben. Nach einem schweren Schicksalsschlag in seiner Familie (zu Beginn unserer Beziehung) wuchsen wir richtig fest zusammen. Wir hatten ziemlich schwierige Zeiten zu durchleben. Nun ist er wieder einigermaßen obenauf, hat eine beruflich anstrengende Zeit hinter sich gebracht - und - verlässt mich wegen einer anderen.

Da war ich baff!

Naja, gut soviel zu meiner "Story". Wenn Du magst, kannst Du ja mal in meinen Threat "er fehlt mir noch so..." reinschauen, der mich fast seit Beginn meiner Trennung begleitet.

Ich würde sagen, dass ich mich phasenweise in Trennungsphase 2 und auch mal Beginn von Phase 3 befinde.

Ich habe auch immer noch schmerzliche Momente voller Sehnsucht.

da bin ich richtig stolz drauf, dass ich es schaffe, den kontakt zu ihm zu meiden, denn ich glaube, dassmir das sehr gut tut.
Da pflichte ich Dir völlig bei. Auch ich habe mühsam einen gewissen Abstand zwischen meinem Ex und mir geschaffen. Er drängt mich doch eine Freundschaft zu haben, doch ich weiß genau, dass man als Expartner die Grenzen in einer Freundschaft nicht wahren kann und einer dabei auf der Strecke bleibt (in unserem Fall dann wohl ich, denn ich habe noch Gefühle für ihn).

wie geht ihr denn mit euren ungestillten sehnsüchten um? doris wolf sagt in ihrem buch "wenn der partnergeht", man solle sich diese gefühle so gut es geht woanders her holen, aber das klappt bei mir irgendwie nicht, denn eine umarmung

eines freundes fühlt sich einfach ganz anders an als die umarmung "meines" mannes, und auch die liebe eines freundes oder eines

kindes ist eine andere als die des partners. ich kann mir also das, was ich am meisten vermisse, nicht woanders herholen.
Ich habe diese Zuneigung von Freundinnen bekommen, die immer für mich da waren. Diese Zuneigung aus intensiven Gesprächen, Telefonaten, Zuspruch und einfach mal einem Menschen, der mich in den Arm nahm und fest drückte.

Jetzt bekomme ich von meinem neuen Freund Zärtlichkeit und Geborgenheit, jedoch ist das nicht die Lösung meines Problems. Es belastet sogar oftmals, denn ich kann ihm nicht geben, was er mir zur Zeit gibt. Und ich weiß nicht, ob und wann ich das können werde...!

aber ich hab manchmal einfach angst davor, dass ich den "richtigen", den EINEN nicht finde.
Ich habe Angst, dass ich nie wieder dieses wunderbare Gefühl haben werde wie mit meinem Ex. Es war einfach Liebe. So ein tiefes Gefühl immer für den anderen da sein zu wollen, das Leben mit ihm teilen zu wollen. Dieses Gefühl fehlt in meiner jetzigen Beziehung, wobei die ja auch erst einige Wochen ist.

das vermisse ich sehr. ich versuche, mein leben selbstin die hand zu nehmen und unabhängig von ihm positiv zu gestalten. das gelingt manchmal, aber oft noch nicht.
Damit versuche auch ich mich abzufinden. Mal geht es mir gut, dann geht es wieder bergab. Sehr anstrengend.

Du schreibst, dass Du gerade mal mit ihm telefoniert hast. Ich habe letzte Woche auch mit meinem Ex telefonieren müssen und gemerkt, wie weit es mich runterziehen kann. Es weckt eine enorme Sehnsucht und daher bin ich auch der Meinung - wie Doris Wolf - dass Abstand wohl das einzige Mittel ist, den Schmerz erträglicher zu machen und die Sehnsucht eines Tages in den Griff zu bekommen.

Alles Liebe,

Meg

 
hi maggie,

schön, dass in diesen thread noch jemand reinschaut... und danke für deinen beitrag, der mich sehr angesprochen hat. :]

das ist wirklich interessant, was du da von deinem exfreund und deinem neuen freund erzählst. auch ich war lange, lange zeit (16 jahre) mit einem wunderbaren mann zusammen, den ich sehr liebte (und er mich). er hat mich zwar nicht wegen einer anderen verlassen, sondern unsere liebe und unsere zärtlichkeit ging stück für stück verloren, über jahre. im oktober 1999 haben wir uns "im gegenseitigen einvernehmen" getrennt, die ehe war tot. wir sind inzwischen geschieden, verstehen uns aber (schon wegen unserer gemeinsamen tochter) wieder ziemlich gut. deinen thread hab ich noch nicht gelesen, werde das aber nachholen, sobald ich zeitlich mehr luft habe (bin im moment viel unterwegs, auch beruflich). ja, jedenfalls glaube ich, dass ich diese trennung nie ganz verarbeitet habe, bzw. den damit verbundenen verlust z.b. an selbstwertgefühl nicht, sondern überdeckt habe durch neue beziehungen, die mein selbstwertgefühl hoben und mir ein bestimmtes gefühl gaben, das ich so lange vermisst hatte. nach der trennung von meinem mann ging´s mir oberflächlich betrachtet echt gut. ich hab mich voller freude ins leben und in eine affäre gestürzt, die bloss ein paar monate dauerte, aber sehr aufregend war. gleich danach lernte ich meinen ex-freund kennen, mit dem ich dann 2,5 jahre zusammen war. doch genau wie du schreibst, maggi, war es bei mir (ich verwende deine worte): ich fühlte mich nicht wie in "einer Beziehung". Ich fühlte mich glücklich, wenn ich mit ihm zusammen war, wenn ich Spaß und schöne Stunden hatte mit ihm, aber ich fühlte mich nicht wie in einer ernsthaften, festen, vertrauensvollen Beziehung, so wie mit meinem Exmann. genau so war es bei mir und meinem exfreund. und solange ich dieses glück unbeschwert geniessen konnte, war es gut (zumindest für mich), und schlecht wurde es ab dem zeitpunkt,wo ich das von ihm wollte, was er von mir angeblich schon lange wollte: eine feste, vertrauensvolle, "richtige" partnerschaft. das leben miteinander teilen. doch das gefühl der absoluten sicherheit und geborgenheit, das ich bei meinem exmann sehr ausgeprägt gespürt hatte, habe ich bei meinem exfreund so gut wie nie gespürt. trotzdem hat mir die trennung von ihm ganz schön viel abverlangt, denn sie hat mir sehr bewusst gemacht, dass ich meinen exfreund in erster linie "gebraucht" habe, um ein hungriges loch in mir zumindest teilweise zu stopfen. und mit diesem loch setze ich mich im moment auseinander, bzw. ich versuche, es aus mir selbst heraus zu stopfen, so dass ich niemanden mehr dafür "brauche" und benutze. erst dann werde ich frei sein zu entscheiden, ob und wie ich eine neue partnerschaft will, und welchen partner ich will. ja, du hast recht, maggi: das ist sehr anstrengend.

vorgestern hatte mein ex geburtstag. seit meinem anruf bei ihm vor 2 1/2 wochen hab ich natürlich nix mehr von ihm gehört. heute bin ich schon den ganzen vormittag in versuchung, ihm ne mail zu schreiben, nachträglich zum geburtstag, aber ich glaube ich lasse das lieber. was brächte es denn schon?

nächste woche wird mich leider mein job in seine heimatstadt hamburg führen. ich war seit 5 monaten nicht mehr dort. hab mich zwar mit terminen vollgepflastert, aber trotzdem graut´s mir schon davor, zumal ich 3 tage bleiben muss. naja, ich werd´s schon irgendwie schaffen, ohne abzustürzen... ich würde ihn einerseits gerne sehen, weiss aber andererseits genau, dass es dafür noch zu früh ist. der kopf versucht den bauch (die sehnsucht) in schach zu halten, und ich hoffe, das gelingt ihm in hamburg. ich befinde mich, glaube ich, ebenfalls am ende der phase 2 bzw. anfang der phase 3 (nach doris wolf), und dass ich noch "nicht weiter" bin, wird mir an manchen tagen sehr bewusst. da gibt es noch viel auszugraben und aufzuarbeiten und zu klären und zu verstehen und zu akzepterien... doris wolf spricht von ca. 1 jahr, das es dauert, um zu stufe 3 zu kommen, und 2-4 jahre bis zur entwicklung eines neuen lebenskonzeptes (stufe 4). das ist eine verdammt lange zeit. naja, sehen wir´s positiv: ungefähr ein viertel davon haben wir schon geschafft!

euch allen ein schönes wochenende

Judy

 
antwortet leider keiner mehr... hmmm... ich schreib einfach mal, wie´s mir im moment geht: ich bin ziemlich oft traurig und auch nicht mehr so hoffnungsfroh, was meine persönliche zukunft betrifft. irgendwie fühle ich mich manchmal sehr einsam, und dann bin ich mir sicher, dass ich IHN - "meinen mann" - nie mehr finden werde. seit 5 monaten bin ich nun schon single. ehrlich: ich hasse es. dass ich das singledassein eine zeitlang brauche und geniessen könnte, redet mir nur mein kopf ein. mein gefühl hasst jedoch das single-sein. alleine. keiner will mich haben. niemand hat mich lieb... ;-)

wann hört endlich diese verdammte riesengrosse sehnsucht auf? da fing ich gerade an, weniger an meinen exfreund zu denken, und dann spült der sommer die schönsten erinnerungen an ihn hoch: an tage und nächte, die wir gemeinsam im bett verbrachten, tage voller inniger zärtlichkeit und liebe, im sommer vor zwei jahren. ich will das wieder haben, am liebsten gleich und sofort, denn es fehlt mir so sehr. ich bin mir nicht sicher, ob mir mehr ein gefühl fehlt oder wirklich ER, mein exfreund. oft genug denke ich, es ist nur ein bestimmtes gefühl, das ich vermisse, ein gefühl, das er mir gab, zumindest in der ersten hälfte unserer beziehung. aber ein stück weit vermisse ich natürlich ihn als mann. viel zu sehr vermisse ich ihn noch... *seufz*

am samstag hab ich ihm nach langem schweigen eine mail geschrieben (seit meinem anruf bei ihm mitte april hatten wir nichts mehr voneinander gehört) und ihn danach gefragt, wie es bei ihm mit erinnerungen an mich und an unsere beziehung aussieht. heute bekam ich seine antwortmail. sie war sehr schön und relativ ausführlich für seine verhältnisse. ich entnehme seiner antwort, dass auch er oft von erinnerungen an mich und an uns überfallen wird, in allen möglichen momenten, dass die erinnung an mich ein teil von ihm ist, dass er noch viele schöne erinnerungen hat, und dass er dankbar sei, mich kennengelernt haben zu dürfen. er schreibt auch:

"manchmal kommen auch schmerzhafte erinnerungen hoch... ich kann aber oft nur den kopf schütteln, was ich für einen mist verzapft hab... hab vor ein paar wochen mal in alten mails geblättert und viel darüber nachgedacht, was ich für fehler gemacht habe... darüber, dass mich da gefühle geritten haben, von denen ich überhaupt nicht wusste, dass sie da sind und dass ich mich einfach nur idiotisch benommen habe."

und weiter schreibt er: "ich bin auch traurig, dass ich mich einfach nicht weit genug bewegt habe... weit genug, um das richtige zu tun."

naja, super, was soll ich davon halten? einerseits ist es schön, dass er so offen ist, und dass es ihm in seinen erinnerungen nicht viel anders geht als mir. ich bin nicht gestorben für ihn, das ist mir wichtig. andererseits höre ich narr schon wieder sowas wie reue heraus, sehnsucht, schöpfe wieder leise hoffnung, obwohl es keine hoffnung mehr gibt. hab ihm gleich geantwortet und unter anderem erzählt, wie es mir geht mit meinen erinnerungen, und gefragt, wann er aufgehört hat mich zu lieben. und insgeheim hoffe ich auf eine antwort wie "ich habe gar nicht aufgehört, ich liebe dich immer noch". das ist doch schwachsinnig, oder?

ich hatte gedacht, dass ich nach 5 monaten raus bin aus der phase des nicht-wahrhaben-wollens, sondern schon ein gutes stück weiter... jetzt sitze ich hier und heule und will diesen mann wieder haben, obwohl ich genau weiss, dass es nicht gut wäre für mich und mit uns, und dass er das ohnehin nicht will. und ich will es auch nicht mehr, bloss die scheiss-sehnsucht ist so gross.

was zum teufel soll ich tun? wie komme ich da wieder raus? wie geht ihr mit solchen rückschlägen um???? seit samstag geht das jetzt schon so... was soll ich tun???

danke für´s zuhören und danke für eure meinungen und tipps.

Judy

 
Hallo Judy,

ich habe deinen Thread von Anfang an mit Interesse mitverfolgt. Ich kann so gut nach empfinden, wie es dir geht und diese Art von Rückfällen kenne ich auch. Wie ist das bei dir, redest du eigentlich noch mit Freunden darüber? Über die Sehnsucht oder wenn ihr Kontakt habt? Ich tue das so gut wie gar nicht mehr und das tut sehr weh. Ich habe manchmal das Geühl, dass ich meinen Freunden etwas vorspiele, äußerliche lache und innerlich schreie Sieht denn keiner meinen Schmerz! Aber vielleicht ist man in solchen Situationen einfach alleine. Meine beste Freundin hat eine schlimme Beziehung und noch schlimmere Trennung hinter sich, daher konnten wir oft unsere Gedanken austauschen, sie hatte Geduld mit mir. Bei anderen hatte ich manchmal das Gefühl, sie würden sich fragen, ob ich denn immernoch nicht über ihn hinweg sei und warum ich mich so anstelle...Wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet, trotzdem habe ich meine Konsequenzen daraus gezogen und mache das jetzt alles größtenteils mit mir selbst aus. Ich fühle mich auch oft einsam.

Judy, bei mir ist die Trennung jetzt schon fast 7 Monate her, aber die Rückschläge habe ich trotzdem noch - sehr oft.

Ich denke, du solltest versuchen, diese Rückschläge als genau das zu sehen, was sie sind - Rückschläge. Du bist auf dem richtigen Weg, aber dir werden Steine in den Weg gelegt. Aber irgendwann hast du diese überwunden und dann bist du schon wieder ein Stückchen weiter - auch wenn du manchmal erst einen Schritt zurück gehen musst, um die nächsten zwei nach vorne zu schaffen.

Dein Beitrag hat mir gerade sehr geholfen, da ich so gut mitfühlen kann und das Gefühl habe, nicht ganz alleine zu sein.

Ich hoffe, das klang jetzt nicht blöd oder so...Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

Hat dein Ex schon auf deine Email geantwortet?

Liebe Grüße,

Kleines

 
:heulen: :] :] Ich finds super das wenigstens noch ein paar leute drüber redn!! Ich versteh dich gut JUDY! Meiner Ex gings genauso!! ;( mhm! Wünsch dir viel glück!!