Habe ich überreagiert?

Sunflower85

Erfahrener Benutzer
03. Apr. 2009
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Hallo zusammen

Mein Freund war letzten Mittwoch bis Samstag im Krankenhaus, musste einen Leistenbruch operieren. Ich ging ihn nach der Arbeit jeden Tag besuchen (ca. 1 1/2h Fahrzeit von der Arbeit) und schlief danach bei ihm zuhause, weil ich sonst wieder 1 ½ h Fahrzeit gehabt hätte. Ich war die einzige Person, welche ihn im Krankenhaus besuchte, da seine Familie in einem anderen Land wohnt und seine Kollegen sich auf Sms und Telefonate beschränkten.

Schon zwei Tage vor dem Krankenhausaufenthalt war er irgendwie komisch. Irgendwie nicht so liebevoll, ein wenig kalt. Machte mir zwar meine Gedanken darüber, aber dachte, dass er wahrscheinlich nervös wegen der OP ist und sprach nicht mit ihm darüber.

Am Tag der Operation ging es ihm ziemlich mies. Ich kam dann 1h später zu ihm als geplant, weil ich Stau hatte. Habe ihm das per Sms auch mitgeteilt. Trotzdem war seine Begrüssung nicht wirklich freundlich und er schnauzte mich an, dass er mich gebraucht hätte, etc. Ein wenig später entschuldigte er sich dafür, es ginge ihm einfach schlecht, er habe Schmerzen, hunger, er sei genervt, etc. Konnte ich verstehen und nahm ich ihm nicht weiter übel. Trotzdem blieb er ungewöhnlich distanziert. Auch am nächsten Tag in seinen Sms änderte dies nicht. Im Gegenteil, er schnauzte mich schon am morgen an, dass ich ihm die falschen Hosen gebracht hatte. Ich entschied mich dann, ihn am diesem Tag nicht zu besuchen, weil er am Abend vorher schon sagte, dass evtl. Kollegen vorbeikommen werden und ich auch nicht jeden Tag so weit fahren soll. Am Nachmittag schrieb er mir dann doch wieder, ob ich nicht doch kommen kann, was ich dann auch tat. An diesem Abend war er das erste Mal wieder normal zu mir. Am Samstag holte ich ihn dann zu mir nachhause, wo er bis gestern blieb. Da war alles wieder normal.

Gestern Nachmittag nahm ich frei damit ich mit ihm zum Arzt fahren konnte. Alles normal, keine Probleme. Am Abend dann bei ihm zuhause habe ich etwas gekocht und ihn etwas gefragt, habe aber nicht verstanden wie er das ganze meinte. Dann wurde er etwas lauter und ich sagte ihm dann er könne normal mit mir sprechen. Er meinte nur er habe keine Geduld mehr. Mich verletzte das sehr, irgendwie war mir alles zuviel. Danach sprachen wir einige Zeit nichts mehr bis er meinte, dass es doch recht blöd wäre, dass ich soviel Arbeit wegen ihm habe, ständiges hin und herfahren, kochen, etc. Ich sagte daraufhin, dass das kein Problem sei, ich hätte nur ein Problem, wenn er ohne Grund mich anschreit.

Danach sprachen wir eigentlich gar nichts mehr. Ich war sehr traurig und erwartete eigentlich eine Entschuldigung von ihm, doch die kam nicht. Er wollte sich dann ins Zimmer vor den Laptop verziehen. Da fragte ich ihn was los sei, warum er so zu mir sei. Er meinte nur, dass er einfach seine Ruhe möchte und keine Lust zum diskutieren hat. Ich meinte ich könne ja dann auch nachhause gehen, er meinte nur, ja kannst du wenn du willst. Bin dann aber nicht gegangen, weil ich sonst wieder 1h Fahrzeit gehabt hätte. Ging dann 2h nach draussen. Irgendwann rief er mich an, weil ich auf seine Sms nicht reagierte, wann ich nachhause käme, wegen dem Schlüssel, weil er diesen ja morgen wieder brauche. Ich meinte nur, dass ich das nicht wisse, aber ich käme sicher noch nachhause oder ob er denkt ich schlafe auf der Strasse. Er meinte dann nur, ja dann sei es in Ordnung wenn ich ja nachhause kommen würde. Als ich wieder dort war, redeten wir kaum, ich wollte dann ins Bett, dann wünschte er mir eine gute Nacht. Ich ging dann nochmals zu ihm und fragte warum er so zu mir sei. Er meinte dann: dass er seine Ruhe will wenn wir gestritten haben und ich einfach zu sensibel sei. Und ich hätte nichts getan, es tue ihm leid, dass er lauter wurde (dies war aber nicht sehr überzeugend). Er möchte nun nicht mehr diskutieren, wir sollen beide schlafen, es sei vorbei und morgen sei ein neuer Tag. Heute morgen hat er mir dann halb im Schlaf auf wiedersehen gesagt und mir einen schönen Tag gewünscht.

Hab ich überreagiert, bin ich zu sensibel oder ist er undankbar und weiss nicht zu schätzen, was ich die letzten Tag für ihn getan habe? Kann das Ganze auch mit dem Stress vom Krankenhausaufenthalt und den Medikamenten zusammenhängen? Wäre für eine objektive Einschätzung sehr dankbar.

 
Also das hört sich auch echt so an als wenn er ein bisschen undankbar war. ;)

Aber es kann auch sein das er wirklich nur schlecht drauf war und so. Und wenn er sagt das er seine ruhe möchte dann solltest du ihm diese geben.

Ich bin auch so das wenn ich schlechte laune habe nicht ständig gefragt werden möchte was los ist. Ich weiß eine stunde fahrzeit ist echt viel, aber vielleicht solltest

du ihn dadurch das nach hause fährst zeigst das du dir nicht alles gefallen lässt.

Mach dir nicht ganz so viele gedanken. Alles wird gut. :trost:

 
sehe ich wie puschelchen :D , komm kranke Männer sind doch einfach jeweils eine Häufchen Elend... sooo alleine den ganzen Tag... hihihi es geht ihm schlecht, hat schmerzen, ist bedusselt von seinen Medis .... tja halt nicht den starken Freund den du sonst kennst...... und ich kann mir gut vorstellen, dass er zusätzlich enttäuscht ist, dass du die einzigste warst die ihn besucht hat ... aus all diesen Gründen ist er wohl genervt.

Weil er jetzt ach so ein armer Mann ist, ist ihm warscheinlich tatsächlich nicht bewusst, was du jeden Tag mit dem Weg auf dich genommen hast.... aber bestimmt nicht mit Absicht

Mach dir keinen Kopf, du hast nichts falsch gemacht..... er ist einfach angespannt weil er momentan nicht der ist, der er nomalerweise ist und glaub ihm wenn er sagt, dass es nicht an dir liegt (Männer meinen auch das was sie sagen)

Lass ihm seine Ruhe, dann denkt er vielleicht ausnahmsweise auch mal an dich... :) und wird sich melden.

Kopf hoch

 
Hallo Puschelchen

Vielen Dank für deine Antwort. Ich weiss, dass ich ihm seine Ruhe geben muss, wenn er dies möchte, deshalb bin ich danach auch raus gegangen. Wollte einfach zuvor wissen, warum er plötzlich so zu mir ist. Ich sah einfach keinen erklärbaren Grund für sein Verhalten. Und das mit dem nachhause fahren hat mir ein Kollege auch angeraten. Aber hatte wirklich keine Lust um 21.30 noch nachhause zufahren.

Heute morgen hat er mir dann eine Sms geschrieben, mich gefragt wie es mir geht und ob ich noch böse auf ihn sei. Die zweite Frage habe ich einfach ignoriert, hatte keine Lust per Sms zu diskutieren und wenn ich nein gesagt hätte wäre das auch nicht die Wahrheit gewesen. Sonst haben wir wieder normal per Sms miteinander geschrieben, so wie immer. Scheint als ob für ihn die Sache somit erledigt ist...

 
Hallo Sunflower.

Oje, dass klingt ja nach ziemlich gereizter Stimmung. Ich wünsche Dir, dass es an seiner gesundheitlichen Situation liegt und nicht an einem existentiellen Beziehungsproblem. Wenn ich mich in seine Lage versetze, kann ich mir vorstellen auch so angespannt und genervt zu reagieren, wenn ich Schmerzen habe und gesundheitliche Probleme. Vielleicht nervt es ihn auch, das Gefühl zu haben auf Dich angewiesen zu sein.

Ich finde, Du solltest Gelassenheit bewahren und abwarten. Scheue Dich nicht wegen einer Stunde Fahrtzeit nach Hause zu fahren, besser, als in so einer Stimmung zu verharren. Irgendwie meine ich durchklingen zu "hören" dass es ihm in dieser Situatiuon ein bisschen eng mit Dir wird. Daher täte generell vielleicht etwas Abstand gut. Wenn er spürt, dass er Dich vermisst ist es ein besseres Gefühl, als wenn er sich genervt und beengt fühlt.

 
Hmmmm.....

Also wenn das thema für dich noch nicht erledigt ist und es noch stark an dir nagt dann würde ich versuchen nochmal mit ihm darüber zureden.

Ja, dieses sms geschreibe ist nicht so gut. Da kommte es immer anders rüber als man es meint. :rolleyes:

Sowas muss man von angesicht zu angesicht machen.

Aber vorsicht. Kann sein das er wieder sehr gereizt reagiert. :(

Und ob deswegen noch ein streit lohnt?

 
Besten Dank für eure Antworten.

Ich hoffe auch, dass es nur an der Situation liegt und da nicht noch mehr dahinter steckt. Aber das wird die Zukunft zeigen...

Er mag es bestimmt nicht, dass er in gewisser Weise in den letzten Tagen von mir abhängig war. Er hasst es, wenn er auf jemanden angewiesen ist und liebt seine Freiheit und Selbständigkeit. Aber diese "Abhängigkeit" war ja nur von kurzer Dauer und das wusste er ja. Andere wären froh, wenn jemand da ist. Im Krankenhaus meinte er auch einmal, dass es einfach kacke sei, wenn man in so einer Situation seine Familie nicht im Land hat.

Ich weiss nicht, ob es ihm zu eng werden konnte. Wir sahen uns zwar täglich, aber meist nicht sehr lang. Im Krankenhaus war ich nur jeweils 1-2 Stunden und am Samstagabend war er auch alleine bei mir zuhause, weil mein Bruder seinen Geburtstag feierte. Somit waren wir nur am Sonntag den ganzen Tag zusammen. Da ich am Montag noch Training hatte, kam ich auch erst um 22.30 nachhause und dort schrieb er mir kurz zuvor noch und fragte wann ich komme, er vermisse mich.

Das Thema ist für mich noch nicht wirklich erledigt, doch im Moment hüte ich mich ihn darauf anzusprechen. Ich kenne ihn und weiss dass es zur Zeit nichts bringen würde. Ich habe auch so empfindlich reagiert, weil ich übermüdet und voll gestresst war. Hinzu kommt, dass ich insgeheim wahrscheinlich auch darauf gewartet habe, dass er sich mal so richtig bei mir bedankt oder mir zeigt, dass er es schätzt dass ich die ganze Zeit für ihn da war. Vielleicht habe ich da zuviel erwartet.

Lasse ihn im Moment in Ruhe, habe mich heute nie von selbst bei ihm gemeldet. Am Nachmittag hat er mir nochmals geschrieben und mich gefragt wie es mir geht und erzählt was er den ganzen Tag so treibt. Seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Irgendwie warte ich immer noch darauf, dass etwas von ihm kommt, irgend eine Entschuldigung oder etwas womit er mir zeigt, dass es für ihn nicht selbstverständlich ist, dass ich 24h für ihn da bin, wenn er mich braucht. Ich werde sehen was die Zukunft bringt. Im Moment ist es wohl besser, wenn ich mich ein wenig zurückziehe?!?!

 
Er mag es bestimmt nicht, dass er in gewisser Weise in den letzten Tagen von mir abhängig war. Er hasst es, wenn er auf jemanden angewiesen ist und liebt seine Freiheit und Selbständigkeit. Aber diese "Abhängigkeit" war ja nur von kurzer Dauer und das wusste er ja. Andere wären froh, wenn jemand da ist. Im Krankenhaus meinte er auch einmal, dass es einfach kacke sei, wenn man in so einer Situation seine Familie nicht im Land hat.
Er war ganz sicher froh und dankbar, dass du wenigstens für ihn da gewesen bist, wo es seiner Familie aufgrund der Entfernung nicht möglich war. Weisst du ich lag schon oft im KH, hatte mehrere OPs und kenne diesen Zustand, dass man absolut auf Hilfe angewiesen ist leider viel zu gut. Man bekommt leider manchmal gar nicht mit, dass man sich ungerecht verhält. Manchmal merkt man es auch, aber kann in dem Moment nicht über seinen Schatten springen und sich entschuldigen.

Meinen Eltern und Freunden gegenüber war ich dann manchmal auch nicht so freundlich wie sie es verdient hätten ...besonders wenn ich Schmerzen hatte. Mit den Jahren habe ich gelernt mich zu zügeln, aber es war schwer. Versuche es nicht persönlich zu nehmen ...er hatte Frust und leider hast du ihn abbekommen.

Hinzu kommt, dass ich insgeheim wahrscheinlich auch darauf gewartet habe, dass er sich mal so richtig bei mir bedankt oder mir zeigt, dass er es schätzt dass ich die ganze Zeit für ihn da war. Vielleicht habe ich da zuviel erwartet.
Dass ist das Problem mit Erwartungen. Ich gehe mal davon aus, dass du ihm geholfen hast, weil du ihn liebst und es dir ein Bedürfnis war für ihn da zu sein. Und nicht, weil du eine große Geste der Dankbarkeit im Gegenzug wolltest, oder? Hilfe basiert normalerweise auf Freiwilligkeit oder siehst du das anders? Ich war erst immer nach der Genesung dazu fähig meine Dankbarkeit so richtig zum Ausdruck zu bringen, was nicht bedeutet, dass ich es nicht schon die ganze Zeit gewesen bin.

Sieh es bitte nicht so, dass ich dir jetzt irgendwie Schuld geben möchte, dass es so gekommen ist ...es geht lediglich darum ihn ein wenig besser zu verstehen.

 
Hallo Sunshine_girl

Vielen Dank für deine Antwort. Es hilft mir das ganze ein wenig aus seiner Sicht zu sehen. Ich war zwar auch schon im Spital, aber hat dort wahrscheinlich nicht solche Schmerzen wie er und hatte auch meine Familie an meiner Seite. Ich glaube die fehlt ihm zur Zeit wir wirklich sehr.

Er war ganz sicher froh und dankbar, dass du wenigstens für ihn da gewesen bist, wo es seiner Familie aufgrund der Entfernung nicht möglich war. Weisst du ich lag schon oft im KH, hatte mehrere OPs und kenne diesen Zustand, dass man absolut auf Hilfe angewiesen ist leider viel zu gut. Man bekommt leider manchmal gar nicht mit, dass man sich ungerecht verhält. Manchmal merkt man es auch, aber kann in dem Moment nicht über seinen Schatten springen und sich entschuldigen.
Vielleicht geht es ihm da wirklich auch so. Wahrscheinlich denkt er im Moment auch, dass er doch der "Arme" ist und ich mich nicht so anstellen soll. Hat er ja eigentlich auch recht, aber durch den ganze Stress mit dem umherfahren, wenig Schlaf, sehr viel Stress auf der Arbeit, wurde ich halt auch empfindlich. Ich hätte ihn da wahrscheinlich auch mal gebraucht, weil ich irgendwann nicht mehr die "Starke" sein kann. Es hätte auch nicht viel gefehlt, nur eine kleine Geste oder ein Satz: es ist schön, dass du da bist. Aber vielleicht ist das im Moment auch zuviel von ihm verlangt.

Dass ist das Problem mit Erwartungen. Ich gehe mal davon aus, dass du ihm geholfen hast, weil du ihn liebst und es dir ein Bedürfnis war für ihn da zu sein. Und nicht, weil du eine große Geste der Dankbarkeit im Gegenzug wolltest, oder? Hilfe basiert normalerweise auf Freiwilligkeit oder siehst du das anders? Ich war erst immer nach der Genesung dazu fähig meine Dankbarkeit so richtig zum Ausdruck zu bringen, was nicht bedeutet, dass ich es nicht schon die ganze Zeit gewesen bin.
Natürlich habe ich ihm geholfen, weil ich ihn Liebe und in dieser schweren Zeit bei ihm sein wollte. Ich wollte ihm so gut es geht helfen, damit er möglichst wenig leiden muss und spürt, dass er nicht alleine ist. Ich habe ihm gestern auch gesagt, dass ich das alles nicht gemacht habe, weil ich danach eine Gegenleistung von ihm erwarte oder weil ich dachte, dass ich es tun muss. Ich habe es, wie du sagts, freiwillig gemacht, weil ich es so wollte. Und trotzdem fühlt man sich ein bisschen "verarscht", wenn man sich Mühe gibt, damit es dem anderen besser geht und seine Interessen hinten anstellt und dann wird man noch mehrmals angeschnauzt. Ich bin im Allgemeinen sehr sensibel und wenn ich gestresst oder überfordert bin noch mehr. Deshalb habe ich sein Verhalten wahrscheinlich auch als Schlimmer aufgenommen als es war.

Sieh es bitte nicht so, dass ich dir jetzt irgendwie Schuld geben möchte, dass es so gekommen ist ...es geht lediglich darum ihn ein wenig besser zu verstehen.
Ich verstehe was du mir aufzeigen wolltest. Ich glaube um Schuld geht es hier sowieso nicht. Ich möchte einfach, dass es ihm wieder besser geht und dass er danach mir auch wieder ein bisschen mehr geben kann, was ich halt auch benötige.

 
Geh erstmal davon aus, dass sein Verhalten an dieser Situation lag. Sollte er jedoch weiterhin so bleiben, dann solltest du natürlich mit ihm reden und klarstellen, dass das kein Dauerzustand werden darf. Und nimm dir ruhig die Zeit dein eigenes Akku wieder aufzutanken ...danach sieht man oft vieles nicht mehr so dramatisch.

 
Gehe jetzt davon aus, dass es wirklich nur an der Situation lag. Und trotzdem stimmt es mich halt nachdenklich und warte auf eine Nachricht von ihm.

Falls es sich nicht ändert muss ich bestimmt mit ihm sprechen, aber so lange er nicht wirklich fit ist und Medis nimmt möchte ich ihn nicht damit konfrontieren. Er soll sich jetzt mal zuerst erholen und wieder ganz fit werden. Danach können wir immer noch darüber sprechen, falls es nötig ist. Wenn ich Glück habe, dann verhält er sich von selbst wieder normal. Vor und während des Klinikaufenthaltes war er ja auch schon ziemlich komisch zu mir und danach ab Freitag war er wieder der alte, bis gestern Abend. Und heute habe ich noch nicht viel von ihm gehört, aber ich habe mich auch überhaupt nicht von selbst bei ihm gemeldet.

Bin mein Akku im Moment am aufladen, liege schon seit ich von der Arbeit kam im Bett :)

 
Hinzu kommt, dass ich insgeheim wahrscheinlich auch darauf gewartet habe, dass er sich mal so richtig bei mir bedankt oder mir zeigt, dass er es schätzt dass ich die ganze Zeit für ihn da war. Vielleicht habe ich da zuviel erwartet.
Ich finde auch, sein Verhalten Dir gegenüber ist (war) sehr ignorant. Du hast ihn ja auch irgendwie getestet, als Du Nachts draußen warst und er nur auf die Schlüssel zu sprechen kam. Ich glaube, die Aufmerksamkeit die Du erwartest und -auch versuchst herbeizuzaubern- wird er Dir nicht geben. Es wär auch nicht gut, wenn Du Wertschätzung für etwas erwartest, das in einer Liebe selbstverständlich sein sollte. Füreinander da sein. Der eigene Wunsch, in so einer Situation bei ihm sein zu können. Nicht weil der arme Mann sonst alleine wäre und ich die tolle Mutti bin, die ihn bemitleidet und umsorgt.

dass es ihm wieder besser geht und dass er danach mir auch wieder ein bisschen mehr geben kann, was ich halt auch benötige.
Wie lange seit ihr denn schon zusammen? War er jemals (nach der Verliebtheitsphase) aufmerksam?
 
Ich finde auch, sein Verhalten Dir gegenüber ist (war) sehr ignorant. Du hast ihn ja auch irgendwie getestet, als Du Nachts draußen warst und er nur auf die Schlüssel zu sprechen kam.
Ich glaube das mit dem Schlüssel war nur ein Vorwand um mir zu schreiben bzw. mich anzurufen. Denn ihm war auch klar, dass ich nicht draussen schlafen werde und auch nicht nachhause gegangen bin. Ich war mit den Trainerhosen draussen und all meine Sachen waren noch bei ihm zuhause. Und ich konnte ja schlecht am nächsten morgen mit den Trainerhosen arbeiten gehen.

Wie lange seit ihr denn schon zusammen? War er jemals (nach der Verliebtheitsphase) aufmerksam?
Wir kamen im Oktober 2011 zusammen, dann war im Winter für einige Zeit schluss, aber wir hatten trotzdem jeden Tag Kontakt, etc. Wieder offiziell zusammen sind wir ca. 2 Monate. Er war die letzten paar Wochen sehr aufmerksam, so wie es auch sein sollte.

 
So nun ist wieder einige Zeit vergangen. Eine Zeitlang war es wieder besser zwischen uns. Wenn wir uns gesehen haben, war er wieder aufmerksamer, liebevoller, etc. Nur bei seinen Sms war er irgendwie noch komisch bzw. distanzierter als vorher.

Am Wochenende war er dann bei mir, er kam erst Samstagabend um 22 Uhr, weil ich noch ein Fussballspiel hatte. Danach gingen wir ins Kino, war eigentlich alles normal. Als wir das Kino verliessen, haben wir noch Fotos gemacht vor dem Plakat der Schlümpfe, obwohl wir eigentlich kaputt waren und nur noch schlafen wollten. Dann wollte er plötzlich noch ein Foto vor einem Filmplakat von einem anderen Film machen, wo nur Frauen darauf waren. Darauf hatte ich überhaupt keinen Bock und sagte ihm das auch, naja wohl nicht so nett. Er meinte dann nur, dass er eifersüchtige Frauen nicht mag und er das Foto halt ein anderes Mal macht wenn ich nicht dabei war. Naja, eigentlich nichts grossartiges, waren beide halt auch ein bisschen genervt, weil wir müde waren.

Zuhause um 2.30 Uhr in der Nacht meinte er dann plötzlich, dass etwas zwischen uns nicht mehr gut sei. Ich meinte dann: ja seit du im Krankenhaus warst, aber es sei wohl nicht die richtige Zeit zum diskutieren. Er meinte dann, dass er es nicht wisse, ob es daran liegt. Aber er möchte damit nicht sagen, dass er die beziehung beenden möchte und ich hätte auch keine Schuld ich hätte nichts falsch gemacht. Aber es sei wirklich nicht der richtige Zeitpunkt zum diskutieren. Das Gutenacht sagen beschränkte sich dann auch auf einen kurzen Kuss. Am morgen als er aufwachte war er wieder einigermassen normal und kuschelte sich an mich. Gesprochen haben wir dann nicht mehr darüber. Seine Sms am Abend waren dann immer noch so distanziert wie die letzten paar Tage und heute habe ich noch gar nichts von ihm gehört.

Irgendetwas stört ihn an unserer Beziehung, aber ich weiss nicht was und irgendwie glaube ich, dass er es auch nicht weiss.

 
Auch wenn ich keine Antwort erhalten habe, möchte ich meine Gedanken aufschreiben, um meinen Kopf frei zu bekommen...

Er hat mir gestern nach dem Mittag doch noch geschrieben. Nur belangloses, was er am morgen machte und am Nachmittag noch vorhatte. Am Nachmittag schrieb ich ihm noch kurz, weil ich etwas fragen musste. Da gab er mir kurz Antwort und seit dem herrscht Funkstille. Nicht einmal eine kurze Gutenacht Sms kam. Zeit hätte er ja wohl mehr als genug, da er noch krank geschrieben ist und seinen Job vor dem Krankenhausaufenthalt verloren hat.

Ich spüre wie er sich jeden Tag ein Stück weiter entfernt und dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis die Beziehung zu ende ist. Doch was kann ich dagegen tun, wie kann ich dieses Distanzieren stoppen? Kann ich überhaupt etwas tun oder muss ich dem tatenlos zusehen?

Warum macht er mir am Sonntag noch den Vorschlag, dass wir an meinem Geburtstag (in einem Monat) für 2-3 Tage nach Mailand gehen könnten? Alles nur leere Worte oder seine eigene Hoffnung, dass es wieder besser zwischen uns wird?

 
Hallo Sunflower

Hast du dir schon mal überlegt wie es ihm nun geht nach dem er seinen Job verloren hat? Ich kann mir vorstellen, dass er einfach allgemein unzufrieden ist. Du kennst ihn besser und kannst das sicher auch besser einschätzen? Bezüglich SMS ist halt immer so eine Sache.... man kann so viel hineinintepretieren... einfach zusehen musst du bestimmt nicht, geh das Thema offen an und sprich mit ihm darüber, was du empfindest (Distanz ect.) was dir in den letzen Wochen aufgefallen ist und probier es mit ihm zu klären. Du merkst dann schon, ob du auf Wiederstand stösst.

Irgendetwas scheint wirklich nicht zu stimmen aber ob das wirklich an dir liegt? Ich habe einfach den Eindruck, dass du noch immer säuerlich bist über die Situation im Spital und nun bei allem was er tut oder eben nicht irgendetwas hineinintepretierst??

Sprich dich mit ihm aus und geh dem ganzen auf dem Grund..... Spital, Krankheit, Schmerzen, eine Famile und Freunde die nicht da sind sowie der Jobverlust ist keine einfache Situation.

Grüessli nixxi

 
Hallo Nixxi

Danke für deine Antwort!

Hast du dir schon mal überlegt wie es ihm nun geht nach dem er seinen Job verloren hat? Ich kann mir vorstellen, dass er einfach allgemein unzufrieden ist.
Klar geht es ihm deswegen nicht gut, das verstehe ich auch. Ist ja auch immer ein riesen Stress mit dem RAV, etc. Hinzu kommt, dass seine Aufenthaltsbewilligung jobabhängig ist. Ende Jahr muss die Bewilligung verlängert werden und bis dahin sollte er einen Job haben. Ich versuche ihn so gut ich kann bei der Jobsuche und mit dem RAV zu unterstützen.

einfach zusehen musst du bestimmt nicht, geh das Thema offen an und sprich mit ihm darüber, was du empfindest (Distanz ect.) was dir in den letzen Wochen aufgefallen ist und probier es mit ihm zu klären. Du merkst dann schon, ob du auf Wiederstand stösst.
Ich weiss nicht, ob das im Moment der richtige Zeitpunkt ist. Im Moment hat er den Kopf schon so voll mit Problemen, wenn ich dann auch noch komme, könnte das zuviel werden. Er merkt ja selbst schon, dass etwas nicht stimmt. Er hat ja Samstagnacht damit angefanen, dass er bemerkt hat, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Vielleicht auch deswegen, weil ich meine Unzufriedenheit / Traurigkeit nicht immer verbergen kann. Ich bin im Moment selbst ziemlich gestresst und da fehlt mir halt seine starke Schulter. Dies merkt er wahrscheinlich auch, dass er mir im Moment nicht das geben kann, was ich eigentlich bräuchte.

Irgendetwas scheint wirklich nicht zu stimmen aber ob das wirklich an dir liegt?
Ob es wirklich an mir liegt kann ich nicht sagen. Er meinte ja am Samstag, dass es nicht meine Schuld sei, dass ich nichts falsch gemacht habe.

Ich habe einfach den Eindruck, dass du noch immer säuerlich bist über die Situation im Spital und nun bei allem was er tut oder eben nicht irgendetwas hineinintepretierst??
Das kann gut sein. Ich bin wahrscheinlich immer noch ein wenig gekränkt und verunsichert deswegen. Deshalb suche ich im Moment nach Bestätigung, welche ich von ihm nicht erhalte.

Er zeigt mir im Moment halt nicht umbedingt, dass es ihm schlecht geht. Gerade eben hat er mir geschrieben, dass er glücklich sei, weil er seinen Lohn bekommen habe (mehr als gedacht). Und dass er im Moment ja ein schönes Leben habe: schlafen, fernsehen, Computer und essen. War natürlich auch nicht ganz ernst gemeint, aber trotzdem.

 
Ich weiss nicht, ob das im Moment der richtige Zeitpunkt ist. Im Moment hat er den Kopf schon so voll mit Problemen, wenn ich dann auch noch komme, könnte das zuviel werden. Er merkt ja selbst schon, dass etwas nicht stimmt. Er hat ja Samstagnacht damit angefanen, dass er bemerkt hat, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Vielleicht auch deswegen, weil ich meine Unzufriedenheit / Traurigkeit nicht immer verbergen kann. Ich bin im Moment selbst ziemlich gestresst und da fehlt mir halt seine starke Schulter. Dies merkt er wahrscheinlich auch, dass er mir im Moment nicht das geben kann, was ich eigentlich bräuchte.
Gerade deswegen kann ich dir nur raten, dass ihr endlich zusammen sitzt und miteinader spricht, auf lange Zeit ist eine Unzufriedenheit (aufgrund von was auch immer) beiderseits überhaupt nicht gut für eure Beziehung. Das wird sich nur noch mehr veschlimmern oder verstärken.... oder glaubst du wirkich, dass etwas Gras darüber wachsen lassen reicht?

Glaub mir du wird nur noch mehr ins Grübeln kommen, dadurch wirst du selber distanziert, das wiederum ditanziert ihn noch mehr und so geht das weiter. Redet doch endlich miteinander... es ist keine Momentansituation mehr sonder dauert schon seit ein paar Wochen an. Ich kann das nicht verstehen, mit dem Partner sollte man doch sprechen können?

 
Gerade deswegen kann ich dir nur raten, dass ihr endlich zusammen sitzt und miteinader spricht, auf lange Zeit ist eine Unzufriedenheit (aufgrund von was auch immer) beiderseits überhaupt nicht gut für eure Beziehung. Das wird sich nur noch mehr veschlimmern oder verstärken.... oder glaubst du wirkich, dass etwas Gras darüber wachsen lassen reicht?
Nein wahrscheinlich reicht es nicht, wenn man einfach ein bisschen Gras darüber wachsen lässt.

Glaub mir du wird nur noch mehr ins Grübeln kommen, dadurch wirst du selber distanziert, das wiederum ditanziert ihn noch mehr und so geht das weiter. Redet doch endlich miteinander... es ist keine Momentansituation mehr sonder dauert schon seit ein paar Wochen an. Ich kann das nicht verstehen, mit dem Partner sollte man doch sprechen können?
Wahrscheinlich werde ich mehr ins Grübeln kommt. Das hängt aber ganz davon ab wie er sich verhält. Es muss nicht viel von ihm kommen, dass es mir für den Moment reicht. Die ganze Situation geht jetzt mittlerweile 3 Wochen so, wobei es sich nach dem Krankenhausaufenthalt, als er bei mir zuhause war gebessert hat. Dort war er wieder so wie vorher. Klar kann man normalerweise mit dem Partner sprechen, aber manchmal gibt es auch Situationen, wo man sich selbst einfach zurücknehmen muss. Ich habe einfach das Gefühl, dass er im Moment nicht in der Lage ist sich über das ganze auch noch ernsthaft Gedanken zu machen. Und ich kenne ihn, wenn ihm alles zuviel wird, er gestresst ist, dann schiebt er das zur Seite was er am einfachsten kann. Und das wäre in diesem Falle ich. Denn seine Gesundheit, seine Arbeitssituation, seine Sehnsucht nach der Familie, etc. kann er im Moment nicht ändern.

 
Ja das kann ich verstehen, und genau deshalb scheint es mir so wichtig das ihr miteinander spricht... selbst wenn du denkst er seih nicht in der Lage, bitte entschuldige, du bist seine Freundin (den einzigen wirklichen Halt den er noch hat) also kann er ja nicht sagen, ich schiebs bei Seite bis ich wieder freien kopf habe... so geht das einfach nicht. Und er arbeitet nicht, was denkst du macht er den ganze Tag? Bestimmt studiert er auch aber du studierst wirklich zu viel, und wenn er dir nicht mal das wenige geben kann was du willst... ja dann macht er sichs wirklich einfach (naja vielleicht weil du es ihm so einfach machst....) und schiebt seine Probleme alle vor sich hin... wenn er mies drauf ist, lässt er es an dir aus.... anstelle mal bei sich zu gucken und endlich seinen Arsch hoch zu kriegen.